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Twilight & Harry Potter Crossover
 


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Letizia Donna-Ferro
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BeitragThema: Bibliothek   Bibliothek EmptySa Dez 29, 2012 5:44 am

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Ich weis ja nicht, wie ihr euch die vorstellen wuerdet aber so hab ichs mir ungefaehr gedacht blos halt mit Buecherregalen Wink
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptySa Dez 29, 2012 5:48 am

c.f: Volterra - Restliche Räume - Thronsaal

Julian war der erste, der sich wieder fasste. "Naja.", nachdenklich fuhr er sich durchs Haar. "Soweit ich das mitbekommen habe, sind das einfach Menschen, die sich in Tiere verwandeln können. Frag mich nicht warum. Da musst du einen von denen Fragen. Obwohl es nicht viel aufregender ist, als mit Vampiren oder Werwölfen. Es gibt ja so manche skurille Dinge auf der Welt." Menschen, die sich einfach so in die Tiere verwandeln konnten? Eigentlich sollte sie diese Tatsache wirklich nicht wundern. Denn die Existenz von Werwölfen war ihr bekannt, aber Francesco hatte nie etwas von…Gestaltenwandlern erzählt.
Julian wirkte kurz ein wenig abgetreten, weshalb Afton das Wort erhob: "Öhm.. Also wie Julian schon sagte sind es Menschen die die Gestalt eines Tieres annehmen können." Er machte eine kurze Pause und fügte dann noch hinzu: "Achso diese Viecher stinken bestialisch für uns." Sofort tauchte ein Bild vor ihren Augen auf. Zwei Personen, sowohl menschlich, als auch übernatürlich, die auf einer Lichtung bei Nacht vor ihr standen, sich ängstlich aneinander kettend. Dieser stinkende Junge…war er ein Gestaltenwandler?
Das hieße dann ja…Julians Stimme riss sie auf ihren Gedanken: "Wenn man nicht aufpasst, können sie einen Vampir schon umbringen. Die Cullens halten sich sowas ja, soweit ich gehört habe. Versteh die einer. Als ob ihre Selbstkomplexe nicht schon auffällig genug wären. Hey, Afton? Könntest du von Tieren leben?" Dies bestätigte ihre Vermutung. Dieser Kerl war einer.
Doch sofort rückte dieser Gedanke wieder in Hintergrund. Die Cullens lebten von Tierblut? Sie hatte in ihrer Nomadenzeit nur einen einzigen Vampir kennengelernt, der sie mit seinen goldenen Augen fasziniert und letztendlich rumgekriegt hatte. Er hatte erzählt, wieso er so lebte. Er wolle kein Monster sein, sagte er. Lächerlich, hätte das Universum nicht gewollt, dass sie Menschen töten, hätte es uns eine andere Möglichkeit gegeben oder Vampire gar nicht erst erschaffen. Dies hatte immer wieder zu Auseinandersetzungen geführt, weshalb sie sich dafür entschieden hatten ihre Begegnung bei einer Affäre beließen.
Das folgende Gespräch zwischen den anderen beiden bekam sie kaum mit. Erst von den ganzen Schritten, die den Thronsaal betraten und kurz darauf verließen, wurde sie aus den Gedanken gerissen. Demetri und Seto holten die letzten Volturi ab, um nach Rumänien aufzubrechen. Der Strudel an Gedanken machte ihr zu schaffen. Ihr ließ diese Sache mit den Gestaltenwandlern keine Ruhe. Leti war sich sicher vorhin irgendwo einen Raum als Bibliothek ausgeschildert gesehen zu haben. Vielleicht erfuhr sie dort ja mehr.
Mit einem Lächeln wandte sie sich an die beiden Jungs: „Entschuldigt mich, bitte. Es war wirklich nett euch kennenzulernen.“ Dann ging sie ohne eine Antwort abzuwarten schnellen Schrittes hinaus, durch die Gänge des Palazzos, bis hin zu der Tür, durch die der Geruch von altem Papier und Pergament und schwarzer Tinte drang. Sie griff nach der Klinke und öffnete die Tür, die ohne irgendein Quietschen auf ging.
Die Italienerin hätte nicht gedacht, dass die Bibliothek von den Volturi oft genutzt werden würde, aber in diesem Moment war ihr das ziemlich egal. Denn diese Pracht an Bibliothek verschlug ihr die Worte. Riesige, dunkele, beinahe schwarze, massive Regale streckten sich bis zur Decke, gefüllt von dicken, dünnen, alten, abgegriffen Büchern und Pergamentrollen. Überwältigt wusste sie nicht, wo sie anfangen sollte. Vielleicht gab es hier ja eine bestimmte Ordnung, die sie nicht kannte.
Seufzend begann sie trotzdem nach einem Buch für Gestaltenwandler zu suchen. Sie schlich durch die Abteilungen, aber fand nicht heraus, wie die Werke sortiert waren. „Hallo, ist hier wer?“, fragte sie in die Stille hinein, aber wie erwartet antwortete niemand. Sie hatte schließlich auch niemanden gehört, gerochen, gesehen oder gar mit ihrem Schild erfassen können. Erneut seufzte sie und machte sich daran nun jeden einzelnen Buchrücken zu überfliegen auf der Suche nach einem, welches auch nur entfernt von Gestaltenwandlern halten konnte. Mythen, Sagen, Geschichten oder Berichte.
Nach einer guten halben Stunde fand sie eine alte Schriftrolle und ein Buch eher aus Zufall, welche vielversprechend klangen. Sie setzte sich an den großen Tafeltisch in der Mitte des Saals. Zuerst schlug sie das Buch über verschiedene Mythen über Wesen auf. Jede einzelne Seite blätterte sie durch und überflog die Überschriften. Werwölfe, Vampire, Kobolde, Feen. All diesen bekannten Wesen aus heutigen Märchenbüchern. Erst weiter hinten im Buch stieß sie auf die Gestaltenwandler, die nicht so bekannt waren, obwohl sie eine der wenigen existierenden Kreaturen zu sein schienen.
Interessiert las sie die Zeilen gründlich durch. Doch enttäuscht stellte sie fest, dass nicht wirklich viele Informationen dort drinnen standen. Sie las leise vor: „Gestaltenwandler sind Menschen, die sich in die verschiedensten Gestalten, immer Tiere, verwandeln können. Es heißt, dass solche Kreaturen meist aus orientalischer, indianischer und/oder afrikanischer Herkunft stammen. Es reicht aus, wenn man nur entfernt mit einer Person eines Stammes solcher Kulturen verwandt ist, um die Gene in sich zu tragen.“
Sie las weiter, aber das Kapitel über Gestaltenwandler war nach diesem kurzen Abschnitt zu Ende. Sie schaute auf den Autor: ein Mensch. Tz, was kann man auch von denen erwarten. Enttäuscht und wütend brachte sie das Buch an seinen Platz zurück und ging wieder zum Tisch. Mit letzter Hoffnung entrollte sie das Pergamentstück und sofort schlug ihr ein vertrauter Geruch nach altem Papier und trockener Tinte entgegen.
Beruhigt schloss sie die Augen und dachte an damals, als sie während ihrer Lehre immer ein Buch gelesen hatte, aber dieser Geruch war intensiver und heimeliger, als das Aroma normaler Buchseiten. Erst als sie ihre Augen öffnete, überrollte sie die nächste Welle von Wut. „Aaaaah!“, schrie sie hinaus. Sie sprang empört auf und schaute auf diese Zeichen, die irgendwelche Worte bildeten, die sie nicht lesen konnte. War das ihr ernst? Wollte das Universum nicht, dass sie sich weiterbildete? Wollte es ihr den Wink geben es sein zu lassen und sich eine andere Beschäftigung zu suchen?
Immer noch aufgebracht sprang sie auf und tigerte durch die Bibliothek. Es dauerte erstaunlich lange, bis sie sich abgeregt hatte und wieder zum Tisch zurückkehrte. Sie blickte nun auf die Schrift und versuchte krampfhaft mit den Brocken verschiedener Sprachen, die sie konnte, etwas abzuleiten, aber das einzige, was sie verstand, war die Zeichnung in mitten der Texte. Ein Mensch, der sich in verschiedenen Bildern in einen Wolf verwandelte. Das einzige Indiz dafür, dass wenigsten das Thema das richtige war.
Seufzend ging sie zum Regal, indem sie bereits die erste Pergamentrolle gefunden hatte, und suchte nach etwas, das in Englisch festgehalten wurde. Natürlich fand sie noch eine weitere Rolle, die aber anscheinend die Fortsetzung der ersten bildete. Da die Schrift die gleiche war. Der Rest der Rollen hatte nichts mit den Gestaltenwandlern zu tun.
Seufzend ließ sie sich auf ihren Stuhl fallen und starrte auf beide ausgerollten Pergamente vor ihr, als könnten sich die Zeichen so zu englischen Wörtern anordnen. Ihre Ellenbogen stützte sie auf die Oberfläche und legte ihren Kopf in ihre Hände. Wieso…?
Da hörte sie Schritte draußen, die den Gang entlang gingen. Aufgeschreckt setzte sie sich wieder gerade hin und ließ ihren Schild rausfahren. Eine Mauer hinderte sie schon lange nicht mehr, weshalb er durch die Wand glitt und sich um die Person draußen zog. Es war eine Gestalt, die sie bereits kannte. Gespannt blickte sie vom Pergament auf und blickte erwartungsvoll zur Tür.

(((ich habs jetzt einfach schonmal mit angedeutet...kannst ja nachdem du das geklaert hast dahin kommen...ich weis ja nicht, wie lange das dauert, aber ich wollt den Post fertig machen)))
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Aro
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptyMo Jan 28, 2013 10:04 am

cf: Volterra - Gemächer der Meister - Aros Gemach

Entspannt und äußerst zufrieden beobachtete der Volturi Meister, wie sich Afton und Julian voller Tatendrang, jedoch respektvoll entfernten. Er lächelte wissend.
Afton würde den etwas arroganten, stets mit einem Maß an Überheblichkeit agierenden Julian zu bremsen wissen und Julian würde sicherlich die eigentliche Planung übernehmen, denn darin war er mehr als erfindungsreich. Ein wirklich wohl gewähltes und effektives Team diese beiden Wachen, die von den meisten als nicht besonders wahrgenommen wurden.
Wie einfältig sie doch waren, diese so von sich selbst überzeugten Angehörigen seiner Familie, die nicht das Ganze, nicht den jeweils Anderen als ebenbürtig erkannten. Aro seufzte zufrieden und dachte erneut an die Erkenntnisse, die ihm Afton übermittelte. Er hatte einen Gestaltwandler in Österreich getroffen. Wie eigenartig und einzigartig.
Wie kam diese Kreatur in dieses Land?
Lebten auch sie ein Leben als Nomaden?
Gab es noch andere Ursprünge als die, die sich ihm bisher offenbart hatten?
War die unterschwellige Bedrohung durch diese Kreaturen etwa stärker, als er bisher angenommen hatte?
Aro dachte wehmütig an die Zeiten, als die Menschen noch ihre Kloake über die Straßen hatten fließen lassen, der Großteil dieser Maden noch Analphabeten waren und seine Art sich noch frei und ohne Vorsicht in dieser Welt hatte bewegen können. Wie sich die Zeiten doch änderten und wie rasend schnell diese Veränderungen voranschritten. Sie hatten das Fliegen gelernt und Aro wusste, dass es seine Pflicht war ihnen in jeder Hinsicht voraus sein zu müssen, um seine Familie, seine Art zu schützen. Er musste sich mehr und mehr darum Sorgen, dass die Seinen größere Fähigkeiten erlangten, sich in den Fertigkeiten der Menschen bildeten, um sie zu übertrumpfen, jedoch musste er gleichzeitig überwachen, dass sie von diesen Fertigkeiten sich nicht von ihrer eigenen Art abwandten und sie gegen sie verwendeten. Es war ein Teufelswerk und ein Teufelskreis.

Der Volturimeister verließ sein Gemach seufzend und ging zielstrebig zu dem Raum, der Quell all seiner Bemühungen, all seiner Forschungen war – seine Bibliothek.
Lächelnd ergriff er die Klinke der schweren Tür, in den sich nur selten einer seiner Wachen verirrte. Sie waren so unbedarft, so naiv in ihrer Überheblichkeit.

Irritiert schnupperte er noch vor der Türschwelle. Er kannte dieses Aroma, obschon es noch neu in diesen Hallen war. ‚Wie ausgesprochen interessant. Sollte ich sie unterschätzt haben?’ Mit einem begeisterten Flackern in seinen Augen öffnete er die Tür und erblickte Letizia an dem großen Eichentisch aufrecht saß und ihn aufmerksam erwartete.

Aro trat an den Tisch heran und lächelte amüsiert ob ihrer eigenwilligen Lektüre. „Letizia! Wie außergewöhnlich dich hier anzutreffen. Ich sehe es gerne, wenn die Meinen wissbegierig sind und die Möglichkeiten in unseren Hallen ihren Wissensdurst zu stillen nutzen. Du erfreust mich – außerordentlich sogar!" Wohlwollend hielt er ihr seine Hand entgegen. Sie musste ihm keine langen Erklärungen abgeben, diesen Umstand konnten sie sich wahrhaft sparen.
Mit einem freundlichen Lächeln legte sie ihre schmale Hand in seine und sofort umschloss er sie und saugte die Informationen in sich auf. Ahhh – sie hatte sich mit Afton und Julian ebenfalls über diese Kreaturen unterhalten und wollte mehr wissen. Er lies ihre Hand los und ging ein wenig um den Tisch herum, sie interessiert betrachtend. Sie war nicht von dieser klindlichen, süßen Puppenartigkeit, wie es seine Favoritin Claire war. Sie hatte nicht dieses liebliche mädchenhafte Äußere seiner Gattin Sulpicia. Letizia war von klassischer, römischer Schönheit mit einem etwas harten stählernen, fast schon maskulinen Touch in ihren sehr klaren Zügen.
‚Hmm, sie ist interessant. Sehr viel interessanter, als ich angenommen habe. Ich sollte sie beobachten, erforschen. Sie könnte wertvoller werden, als ich gedacht habe.’
Wenn es etwas gab, was Aro begeistern konnte, dann war es die Vielfältigkeit der Charaktere seiner Wachen. Er würde niemals müde werden in den Erkenntnissen, die sich aus der Entwicklung seiner Art ergaben, aus den vielfältigen Varianten und Nuancen der ihnen verliehenen Gaben.
Er zog das Pergament an sich und lächelte wissend.
„Ahh, eine alte Schrift aus Babylon. Ja, die Zeichen scheinen auf dieses Thema hinzuweisen nicht war, aber nein, diese Schriften beziehen sich auf Werwölfe. Die Kreaturen, über die du Erkenntnisse suchst sind ihnen nicht wirklich verwandt. Wie es der Zufall will, habe ich mir vorgenommen ebenfalls ein wenig über sie zu forschen. Es scheint mir, als würden sie mehr, präsenter werden und ich denke wir sollten vorbereitet sein, wenn wir mit ihnen konfrontiert werden.
Sag mir meine Liebe, würde es dir gefallen mich dabei zu unterstützen? Viele dieser Schriften sind in den Sprachen vergangener Generationen, sogar vergangener Kulturen geschrieben. Ich sammle bereits sehr lange, musst du wissen. Was du hier siehst, ist nur ein Teil meiner umfangreichen Sammlung. Durch diese Tür gelangst du in den Treppenturm, der dich in einen Raum höher bringt, wo ein weiterer Raum und darüber noch zwei weitere Räume auf uns warten. Sie haben keine Türen und können nur über diese Treppe erreicht werden.
Lege doch diese Schriftrollen zurück und folge mir in den dritten Stock liebste Letizia. Dort sollten wir fündig werden!“
Niemand hatte sich bisher für Aros Bücher und Schriften interessiert. Auch seine Brüder nicht. Caius war mehr ein Mann der offenen Tat. Er las nur sehr selten, unterwarf lieber, quälte oder tötete mit der ihm eigenen Genugtuung. Marcus verstand es sein Dasein derart durch Nichtstun zu erfüllen, dass er es schaffte sich über Tage nicht von der Stelle zu bewegen und einfach im Moment zu erstarren – nutzlos und blind für alles was um ihn herum vorging. Obwohl – der Gedanke an Aro erinnerte ihn an die jüngsten Ereignisse. Er würde sich mit Marcus befassen müssen und diesem eigenwilligen Fauxpas des Entfliehens von der kleinen Cullen. Es war etwas Eigenartiges bei dieser Sache und Aro schätzte es nicht, wenn es ungeklärte Umstände in seinen Hallen gab.
Er hatte die Tür geöffnet und stieg die Wendeltreppe hinauf. Er hörte die leisen Schritte von Letizia, die ihn begleitete, gespannt darüber wie sie sich anstellen würde.
„Sag mir Letizia, hast du Fragen oder bereits Erkenntnisse gewonnen, die du mit mir diskutieren möchtest? Du musst wissen, es freut mich ungemein so ein kluges Interesse bei dir zu entdecken. Du nimmst offenbar die Dinge nicht selbstverständlich hin, sondern hinterfragst die Dinge – das ist äußerst interessant und vor allem sehr, sehr gut mein Kind. Du erfreust mich mehr als du ahnst.“

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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptyDi Feb 05, 2013 6:29 am

Nur wenige Sekunden später trat der Meister der Volturi ein und bereicherte den leeren Raum mit seiner autoritären Präsenz und es schien als würde Aro die Bibliothek vollends ausfüllen, als ob ohne ihn etwas gefehlt hätte. Ehrfurchtsvoll, von der Schwankung im Raum verwirrt schwieg sie auch noch, als er lächelnd hinter sie trat und über ihre Schultern die Rolle betrachtete. Der dunkelhaarige Vampir ging noch ein bisschen weiter um sie herum, bis er dazu fähig war ihr Gesicht zu sehen. „Letizia! Wie außergewöhnlich dich hier anzutreffen. Ich sehe es gerne, wenn die Meinen wissbegierig sind und die Möglichkeiten in unseren Hallen ihren Wissensdurst zu stillen nutzen. Du erfreust mich – außerordentlich sogar!", sagte er süffisant und reichte ihr automatisch die Hand hin. Kurz war sie verwirrt, aber dann verstand sie: Worte waren bei den Volturi wohl überbewertet. Ihre Hand in seine legend, freute sie sich über das Lob des Meisters über ihren Wissensdrang, zumindest im Falle der Gestaltenwandler.
Erneut änderte sich die Stimmung im Saal, als dieser stille Moment eintrat, wenn Aro die Gedanken seines Gegenübers las. Letizia konnte nicht drum herum, sich wieder zu fragen, woran dies liegen mochte. Diesmal dauerte es nicht so lange, wie bei ihrer Aufnahme, weshalb er sie nach wenigen Sekunden freigab und um den Tisch herum ging, sie weiterhin neugierig musternd. Danach erst wandte er seinen bohrenden Blick ab und zog das Schriftstück mit einem schleifenden Geräusch zu seiner Seite des Tisches. „Ahh, eine alte Schrift aus Babylon. Ja, die Zeichen scheinen auf dieses Thema hinzuweisen nicht war, aber nein, diese Schriften beziehen sich auf Werwölfe. Die Kreaturen, über die du Erkenntnisse suchst sind ihnen nicht wirklich verwandt“, erklärte er belächelnd. Auf voller Länge blamiert, mitico Leti! Peinlich berührt blickte sie auf das Pergament, um sich kurz zu fassen und blickte dann wieder, ihre Emotionen gut verbergend, auf. „Wie es der Zufall will, habe ich mir vorgenommen ebenfalls ein wenig über sie zu forschen. Es scheint mir, als würden sie mehr, präsenter werden und ich denke wir sollten vorbereitet sein, wenn wir mit ihnen konfrontiert werden.
Sag mir meine Liebe, würde es dir gefallen mich dabei zu unterstützen? Viele dieser Schriften sind in den Sprachen vergangener Generationen, sogar vergangener Kulturen geschrieben. Ich sammle bereits sehr lange, musst du wissen. Was du hier siehst, ist nur ein Teil meiner umfangreichen Sammlung. Durch diese Tür gelangst du in den Treppenturm, der dich in einen Raum höher bringt, wo ein weiterer Raum und darüber noch zwei weitere Räume auf uns warten. Sie haben keine Türen und können nur über diese Treppe erreicht werden.
Lege doch diese Schriftrollen zurück und folge mir in den dritten Stock liebste Letizia. Dort sollten wir fündig werden!“
Sie fühlte sich geehrt ihm zur Hand gehen zu dürfen und war vermutlich auch gleichzeitig auf seine Hilfe angewiesen. Auch wenn sie das Reisen liebte – neue Kulturen, Sprachen, Menschen kennenlernen – so war ihr sprachliches Wissen eher begrenzt. Noch mehr Bücher? Leti konnte ihr Erstaunen nur schwer verbergen. Die nächsten hundert Jahre waren also vorgesorgt, um die Langeweile, die Ewigkeit zu überbrücken. Eifrig stand sie auf und rollte beide Werke mit zwei gekonnten Bewegungen wieder zusammen. Ohne auf eine Antwort zu warten ging er bereits zu der kleinen Holztür mit den metallenen Scharnieren. Schnell verstaute sie die Rollen in dem Regal, aus dem sie sie geholt hatte, und war bereits wieder einige Schritte hinter ihm, als er durch eben diese hindurch trat. „Sag mir Letizia, hast du Fragen oder bereits Erkenntnisse gewonnen, die du mit mir diskutieren möchtest? Du musst wissen, es freut mich ungemein so ein kluges Interesse bei dir zu entdecken. Du nimmst offenbar die Dinge nicht selbstverständlich hin, sondern hinterfragst die Dinge – das ist äußerst interessant und vor allem sehr, sehr gut mein Kind. Du erfreust mich mehr als du ahnst.“ Die Italienerin war einerseits erfreut über das Lob des…ihres Meisters, andererseits wunderte sie sich kurz über diese Frage, da er ja ihre Gedanken vorhin im Thronsaal gehört haben musste, oder? Aber nun gut, wenn er es lieber aus ihrem Mund hören wollte…Sie traten ins nächste Stockwerk, wo sich mindestens genauso viele Bücher, Schriftrollen, etc. befanden, wie im Erdgeschoss. Kurz stockte sie, dann erhob sie das Wort, als sie sich wieder gefasst hatte. „Danke, Master…mir waren diese Wesen bis vor dem Gespräch mit Afton und Julian vollkommen unbekannt, deshalb weiß ich nur, dass es sich bei den Gestaltenwandlern um Menschen handelt, die sich durch bestimmte Gene in animalische Wesen verwandeln können. Außerdem ist ihr Geruch für Vampire sehr unangenehm. Überdies sind sie dazu in der Lage einen der unseren zu töten“, fasste sie ihre Kenntnisse präzise zusammen. Mittlerweile waren sie im dritten Stock angelangt. Dem kleinsten der Räume. Hier befand sich ein noch intensiverer Geruch nach Tinte. Bei den Werken im letzten Raum schien es sich vermutlich um sehr alte, noch selbstgeschriebene Stücke zu handeln. Leise, aber genießerisch, atmete sie den Duft tief ein. Aro ging zu einem Regal, wo er zielstrebig nach etwas Bestimmtes zu suchen schien. Sollte sie ihm von ihren Vermutungen erzählen? „Master, ich habe eine Vermutung bezüglich der Biologie dieser Wesen. Dieser Cullen Junge…ich habe ihn unter meinen Schild nehmen können, was bedeutet, dass sie uns ähnlicher sein müssen, als den Menschen. Jeder weiß, dass die Menschen nur 23 Chromosomen besitzen. Vampire wiederum tragen 25 Chromosomen in sich. Der menschliche Teil an den Gestaltenwandlern ist unverkennbar, auch für meine Gabe hat dieser einen Widerstand gebildet und doch war es leichter den Cullen zu manipulieren, als bei einem unserer Art. Ich vermute, dass diese Wesen 24 Chromosomen haben“, erzählte sie. Leti machte eine Pause, um ihre Vermutungen wirken zu lassen, damit er Zeit hatte darüber nachzudenken. Dann fügte sie noch schnell hinzu: „Ich glaube, dass dieses Mädchen genauso viele Chromosomen hat. Sicher bin ich mir nicht, deshalb bin ich hierhergekommen. Vor allem um mehr über die Gestaltenwandler zu erfahren, da sie für uns eine größere minaccia darstellen, als diese widernatürliche, weibliche Kreatur.“ Aro hatte seine Suche unterbrochen und hatte sich mit funkelnden Augen und seinem typischen Aro-Lächeln umgedreht. Geduldig wartete sie auf seine Antwort.
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptyFr März 08, 2013 10:41 am

Der alte Meister stieg schweigend die Stufen hinab. Vorbei an seiner unvergleichlichen Sammlung, die er über Jahrtausende zusammengetragen hatte. Aus allen Bibliotheken dieser Welt hatte er sich bedient, tat es immer noch. Er konnte nicht dulden, dass die Menschen durch ihr dummes Handeln, durch die ihnen angeborene Zerstörungswut und Selbstüberschätzung diese Zeugnisse vergangener und verborgener Kulturen verfallen ließen.
Nein, Aro hatte dafür gesorgt, dass er vor dem Untergang ihrer Bibliotheken die für ihn so wichtigen Schätze retten konnten. Mit einem zufriedenen leisen Seufzen erreichte er sein Lieblingsgemach in der dritten Etage. Der weitläufige hohe Raum enthielt Schriftrollen aus Athen, Byblos und der vatikanischen Bibliothek; Papyri aus Alexandria, Steintafeln aus Babylonien und Rhodos. Bemalte Felle lang vergessener Völker und Kulturen. Hier lagerte Aro das Wissen über die ältesten und heute nur noch mystisch bekannten Lebewesen und Kreaturen. Hier würde er Antworten finden.

Sein unvergleichliches Gedächtnis hatte die Inhalte gespeichert, doch er liebte es, diese Dokumente hervor zu holen und sich einen sichtbaren Beweis vor Augen zu halten, über die unumstößlichen Zeugnisse, die die Richtigkeit seiner Lebensweise untermauerten.

Denn die Volturi waren keine willkürlich mordende marode Bande von machbesessenen Monstern. Sie waren das Ergebnis einer durch strenge Regeln unterworfene straff organisierte Gemeinschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Ordnung und das Gleichgewicht in der Welt zwischen Vampiren und allen anderen Kreaturen in der Waage zu halten.
Dies und nur dies war immer sein Ziel und Ansinnen gewesen, denn er hatte unter allen Kreaturen dieser Erde keine faszinierende, keine facettenreichere und mit reichen Vorzügen ausgestattete, machtvollere Rasse gefunden, als die der Vampire. Sie waren dafür geschaffen worden, diese Aufgabe zu übernehmen.
Aro würde nichts dem Zufall überlassen. Er würde es nicht zulassen, dass ihn eine Bande von mutierenden Naturvölker überraschen könnte. Er und seine Familie würden vorbereitet sein, würden sie dominieren!

Er lauschte den erstaunlichen Worten seiner noch so neuen Wache und entzückt hielt er in seiner Suche inne. Die Ausführungen Letizias über ihre Mutmaßungen das Blutbild dieser Mutanten betreffend faszinierten ihn.
Weniger, weil sie ihm außergewöhnlich neu erschienen, denn mehr weil er Scharfsinn hinter dieser hübschen, stolzen Stirn erkannte. Sie war lernbegierig und schien das Erlernte sehr gut umsetzen zu können. Sie ergab sich nicht dem zeitlosen Nichtstun und Abwarten, wie es so viele seiner Wachen viel zu gerne taten. Sie waren Krieger, Kämpfer, die lediglich von den Aufregungen physischer Tätigkeit ihren Intellekt schulten. Die wenigsten der Wachen hatten ein Interesse an schöngeistigen Dingen, wie der Musik, der Literatur und der sich daraus ergebenden geistigen Wissenschaften. Letizia schien anders zu sein.
Wie über die Maßen erfrischend!

„…..Vor allem um mehr über die Gestaltenwandler zu erfahren, da sie für uns eine größere minaccia darstellen, als diese widernatürliche, weibliche Kreatur.“

Ahhh, ja er hatte es in ihren Gedanken gehört, ihre Abneigung gegen die kleine Renesmee. Ihren stärker werdenden Hass gegen die Cullens, deren Wesen sie nicht verstehen konnte. Sie war eine würdige Angehörige seiner Familie, nur noch zu unwissend, zu naiv um die Wahrheiten ihres Sinnen und Trachtens zu begreifen.

„Tatsächlich? Wie außergewöhnlich. Das hieße, wenn du Recht hättest meine Liebe, dass diese Kleine diesen Kreaturen ähnlicher wäre, als sie es uns ihrer ursprünglichen Rasse gegenüber ist. Das lässt die Frage offen, welche Auswirkungen ein fehlendes Chromosom für sie hat, nicht wahr? Ist das der Grund, warum ihr Herz schlägt, warum sie warm ist? Oder hat diese Eigenart ganz andere Auswirkungen?“ Er lächelte Letizia vielsagend an. „Du siehst es gibt viele viele Fragen. Lass uns forschen mein Kind und sehen, ob wir Antworten erhalten werden?“

Er nickte ihr anerkennend zu, wendete sich erneut einem reich gefüllten Regal zu und zog mehrere zu Päckchen zusammengeschlagene Tierhäute heraus, um sie auf dem großen Tisch in der Mitte des Raumes zu entfalten.
Es waren Häute von indianischen Schamanen, Aeta, Maori, Aborigines und Ogjek.

„Du hast schon einiges genannt. Sie sind wärmer als Menschen, riechen für unsere Empfindung ekelhaft und können sich in verschiedenste Tierarten verwandeln. In dieser Gestalt verfügen sie über Kräfte, die den unseren ebenbürtig zu sein scheinen und durchaus eine Bedrohung für uns darstellen.
Die Mutation begann vor Jahrtausenden von Jahren, nachdem sich die Vampire auf dieser Welt begannen auszubreiten in einigen wenigen Naturvölkern, die auf den verschiedenen Kontinenten wandeln. Ihre Legenden berichten, dass diese Kräfte sich erstmals zeigten, als sie unsere Art als eine Bedrohung ihrer Rasse erkannten. Seither treten diese Kräfte hervor und werden in ihren Kindern wach, wenn sie Kontakt zu einem oder mehreren der Unsrigen hatten.
Der junge Wolf, der für kurze Zeit unser Gast war ist kein Cullen Letizia. Er gehört einem indianischen Stamm an und folgt ihnen freiwillig.“

Er sah wie sie ihre Lippen angewidert kräuselte und leise schnaubte.

„Ja, sehr richtig. Er hat sich seinem größten Feind angeschlossen und sie – haben diese gefährliche, stinkende Kreatur in ihre Familie integriert.
Ich hatte vor einigen Jahren die Gelegenheit einem der Cullen Kinder, dem biologischen Vater des Mädchens, die Hand zu reichen. Seine Erkenntnisse zu diesen Gestaltwandlern waren erstaunlich.
Dieser bestimmte Junge hat sich auf das Cullen Mädchen geprägt Letizia. Diese Kreaturen, verbinden sich mit ihrem Partner nur über ein unauflösliches Band, dass sie nicht beeinflussen können. Diese Bindung trifft sie irgendwann in ihrer Existenz und von diesem Moment an sind sie unauflöslich an diese oder diesen Einen verloren. Der Junge würde sich für die kleine Cullen töten lassen. Er muss mit ihnen wandern, da ihm seine Natur keine andere Wahl lässt.
Und die Cullens sehen in ihm daher eine Art Familienmitglied, da sie um seinen Zwiespalt wissen und insbesondere Edward und Bella ihm sehr viel verdanken.
Du darfst dich nicht in deinem Hass verirren Letizia. Hass führt zu nichts, außer Zerstörung und Niedergang.
Wir dürfen nicht hassen. Wir müssen überlegt bleiben, müssen analysieren und für uns das Beste herausfiltern, um uns damit zu stärken. Selbst wir können von den Cullens durchaus noch etwas lernen Letizia. Du darfst dich nicht im Hass verleiten lassen den Willen zu lernen aufzugeben. Das wäre ein schwerer Fehler!“

Wohlwollend ließ er seinen Blick über ihre jetzt angespannte Gestalt wandern.
„Entspanne dich meine Liebe und versuche in Worte zu fassen, was dich bewegt. Auch wenn ich deine Gedanken kenne starke Letizia, indem wir sie in Worte fassen erfassen wir unsere Gedanken selbst besser und lernen sie rationaler zu begreifen. Beherrsche deine Gefühle und begreife die Möglichkeiten! Vertraue dich mir an!“ Gespannt stellte er sich an das Kopfende des Tisches und nickte ihr auffordernd zu.
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptyMo März 18, 2013 10:15 am

Bibliothek Jub-ju10
„Tatsächlich? Wie außergewöhnlich. Das hieße, wenn du Recht hättest meine Liebe, dass diese Kleine diesen Kreaturen ähnlicher wäre, als sie es uns ihrer ursprünglichen Rasse gegenüber ist. Das lässt die Frage offen, welche Auswirkungen ein fehlendes Chromosom für sie hat, nicht wahr? Ist das der Grund, warum ihr Herz schlägt, warum sie warm ist? Oder hat diese Eigenart ganz andere Auswirkungen?“ Aro lächelte sie bedeutungsvoll. „Du siehst es gibt viele viele Fragen. Lass uns forschen mein Kind und sehen, ob wir Antworten erhalten werden?“
Mit einem lobenden Nicken drehte er sich zum Regal um und zog kurz darauf mit einem Lederband zusammengebundene Tierhäute heraus. Diese breitete er auf einem großen, dunklen Holztisch aus. Trotzdem schien er nichts abzulesen, als er erneut das Wort erhob.
„Du hast schon einiges genannt. Sie sind wärmer als Menschen, riechen für unsere Empfindung ekelhaft und können sich in verschiedenste Tierarten verwandeln. In dieser Gestalt verfügen sie über Kräfte, die den unseren ebenbürtig zu sein scheinen und durchaus eine Bedrohung für uns darstellen. Die Mutation begann vor Jahrtausenden von Jahren, nachdem sich die Vampire auf dieser Welt begannen auszubreiten in einigen wenigen Naturvölkern, die auf den verschiedenen Kontinenten wandeln. Ihre Legenden berichten, dass diese Kräfte sich erstmals zeigten, als sie unsere Art als eine Bedrohung ihrer Rasse erkannten. Seither treten diese Kräfte hervor und werden in ihren Kindern wach, wenn sie Kontakt zu einem oder mehreren der Unsrigen hatten.
Der junge Wolf, der für kurze Zeit unser Gast war ist kein Cullen Letizia. Er gehört einem indianischen Stamm an und folgt ihnen freiwillig.“
Wie kann jemand sich seinem natürlichen Feind schließen? Und wieso sahen die Cullens nicht, dass sie eine ständige Bedrohung unter sich leben lassen? Warum um Himmels Willen unternahmen sie nichts und wehrten sich gegen sie, wenn er doch eine Gefahr für jeden von ihnen und anderen Vampiren darstellte? Sie konnte ein Knurren gerade so noch unterdrücken, aber trotzdem musste sie ihrem Dampf Platz lassen, weshalb sie verächtlich schnaubte.
„Ja, sehr richtig. Er hat sich seinem größten Feind angeschlossen und sie – haben diese gefährliche, stinkende Kreatur in ihre Familie integriert.
Ich hatte vor einigen Jahren die Gelegenheit einem der Cullen Kinder, dem biologischen Vater des Mädchens, die Hand zu reichen. Seine Erkenntnisse zu diesen Gestaltwandlern waren erstaunlich. Dieser bestimmte Junge hat sich auf das Cullen Mädchen geprägt Letizia. Diese Kreaturen, verbinden sich mit ihrem Partner nur über ein unauflösliches Band, dass sie nicht beeinflussen können. Diese Bindung trifft sie irgendwann in ihrer Existenz und von diesem Moment an sind sie unauflöslich an diese oder diesen Einen verloren. Der Junge würde sich für die kleine Cullen töten lassen. Er muss mit ihnen wandern, da ihm seine Natur keine andere Wahl lässt. Und die Cullens sehen in ihm daher eine Art Familienmitglied, da sie um seinen Zwiespalt wissen und insbesondere Edward und Bella ihm sehr viel verdanken.
Du darfst dich nicht in deinem Hass verirren Letizia. Hass führt zu nichts, außer Zerstörung und Niedergang.
Wir dürfen nicht hassen. Wir müssen überlegt bleiben, müssen analysieren und für uns das Beste herausfiltern, um uns damit zu stärken. Selbst wir können von den Cullens durchaus noch etwas lernen Letizia. Du darfst dich nicht im Hass verleiten lassen den Willen zu lernen aufzugeben. Das wäre ein schwerer Fehler!“

Liebe? Ein unauflösliches Band? Es muss doch eine Qual für den Jungen sein an jemanden gebunden zu sein, der seinen schlimmsten Feind darstellt. Doch richtig Mitleid konnte sie nicht dafür empfinden. Man hat immer eine Wahl, kann sich immer um entscheiden und so etwas, wie wahre Liebe existiert doch nicht. Wenn dieser junge Cullen es wirklich wollen würde, wäre es ein leichtes zu gehen, sich gegen seine Gefühle zu stellen.
„Entspanne dich meine Liebe und versuche in Worte zu fassen, was dich bewegt. Auch wenn ich deine Gedanken kenne starke Letizia, indem wir sie in Worte fassen erfassen wir unsere Gedanken selbst besser und lernen sie rationaler zu begreifen. Beherrsche deine Gefühle und begreife die Möglichkeiten! Vertraue dich mir an!“ Sie überlegte, blieb eine Weile still, in der sie an den Tisch ran getreten war und mit ihrer linken Hand bedächtig über das beschriebene Leder strich. Was dachte sie, empfand sie? Wut, Verständnislosigkeit, Unglauben. Doch wie sollte sie es ihm begreiflich machen?
Sie stand mittlerweile nur noch einen Schritt von ihrem Meister entfernt. Erst jetzt, wo sie ihn näher betrachtete, erkannte sie seinen Charme, seine autoritäre Aura, die ihn irgendwie attraktiv machte. Er musterte sie aufmerksam, neugierig, wartete gespannt auf ihre Antwort. Der braunhaarige Vampir hätte nur einen Arm ausstrecken müssen, um ihren Arm, sie zu berühren. Doch sie hatte keine Angst, niemand würde sie berühren dürfen beziehungweise können, wenn sie es nicht wollte.
„Ich…“, setzte sie an, aber die sonst so wortgewandte Italienerin fehlten die Worte. Ihr Blick glitt zu den aufgefalteten Tierhäute und -felle. Doch sie konnte die Texte nicht lesen. Enttäuscht blickten sie hinab und angestrengt dachte sie nach, ohne die Buchstaben und Zeichen darauf noch zu sehen, wahrzunehmen.
„Ich kann nicht begreifen, wie die Cullens diesem Ding…Mädchen erlauben jemandem wie ihm nahe zu kommen. Ihr dieser Gefahr aussetzen, wenn sie sie doch so lieben. Unser Instinkt und auch der der Gestaltenwandler zwingen uns doch dazu sich soweit, wie möglich, von dem anderen fernzuhalten“, versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen und auszudrücken. Kurz kniff sie ihre Augen zusammen und blickte dann wieder auf und Aro direkt in die Augen. „Was sind diese Cullens für Vampire, dass sie so eine Gefahr für unsereins zu beherbergen und ihm eine Unterkunft anbieten? Ich kann es einfach nicht begreifen“, fragte sie ihrem Meister verständnislos und ungläubig, trotzdem auch mit einer gewissen Neugier.

(((Es ist schrecklich, scheuslich und schlecht...entschuldige, aber iwie gings nicht...)))
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptyFr März 29, 2013 10:01 pm

Voller Wohlwollen, voller innerer Spannung und Erregung über den Wissensdurst seiner neuen Wache betrachtete der alte Volturimeister Letizia. Der Ekel, die Abscheu vor diesen ihr so unverständlichen Wesen drückte sich in ihrer ganzen Präsenz, ihrem Ausdruck, ihrer Körperhaltung, selbst der Art ihrer Stimmlage aus. Ihre Worte kamen in einer leichten Panik, nicht ausdrücken zu können, was sie bewegte aus ihr herausgesprudelt. Sie sprach gepresst und leise, als müsse sie ihren aufkommenden Brechreiz unterdrücken.

„Ich kann nicht begreifen, wie die Cullens diesem Ding…Mädchen erlauben jemandem wie ihm nahe zu kommen. Ihr dieser Gefahr aussetzen, wenn sie sie doch so lieben. Unser Instinkt und auch der der Gestaltenwandler zwingen uns doch dazu sich soweit, wie möglich, von dem anderen fernzuhalten. Was sind diese Cullens für Vampire, dass sie so eine Gefahr für unsereins zu beherbergen und ihm eine Unterkunft anbieten? Ich kann es einfach nicht begreifen“ Ihre schönen Augen fixierten seinen Blick und er erkannte das Vertrauen, dass sie ihm entgegenbrachte.
Ahhh, sie würde eine wunderbare Wache werden. Sie erkannte ihre Möglichkeiten, erkannte die Stärke und Macht dieser Gemeinschaft und erkannte ihn als ihren Meister an. Aro schenkte ihr ein strahlendes, höchst zufriedenes Lächeln und lehnte sich sachte gegen den Tisch.

„Du hast recht meine Liebe. Es bedarf großer Toleranz zu akzeptieren, was die Cullens tun, warum sie es tun und es verlangt uns noch mehr ab zu versuchen sie zu verstehen, denn sie haben etwas, dass wir nicht brauchen, weil es uns schwach machen würde. Es würde uns zerstören Letizia.“ Ihr Blicke wurde ungeduldig, da diese Einlassung ihr zu unverständlich zu wenig zielführend zu sein schien. Aro kicherte leise und nahm besänftigend ihre Hand um sie zart zu streicheln.
„Keine Angst meine Liebe, du wirst deine Antworten erhalten und ich hoffe, du wirst danach besser begreifen, wenn auch noch nicht verstehen, denn verstehen hieße es nachvollziehen zu können und dazu bin auch ich nicht wirklich bereit.“

„Lass mich dort beginnen, wo alles begann: bei Carlisle ihrem Anführer.
Als Carlisle mir begegnete war er noch jung in dieser Existenz. Er hat einen außergewöhnlich starken Willen musst du wissen, der ihn seit seiner Verwandlung vorantreibt. Carlisle lehnt es ab, einem Menschen das Leben zu nehmen und hat es sich zur Maxime gemacht nur von Tieren zu trinken. Ich habe den Unterschied nie wirklich verstanden, denn töten ist töten und Leben nehmen an einem Mensch oder Tier macht nicht wirklich einen großen Unterschied, außer dass die Tiere dieser Welt sehr viel friedfertiger und respektvoller uns gegenüber sind als die Menschen.
Aber – ob bei seiner Verwandlung vielleicht etwas geschah, dass dies auslöste, ich kann es dir nicht sagen – er fühlte sich auch nach seiner Verwandlung menschlich. Er suchte verzweifelt nach einer Aufgabe, die seinem Dasein Ehre und Verantwortung verleihen könnten, durch die er sich selbst ein Stück weit verzeihen könnte.
Verzeihen, verstehst du Letizia?
Carlisle Cullen klagt SICH an eine Bestie zu sein, nicht andere Vampire. Er hat niemals andere dafür verurteilt, was und wie sie sind. Das war es, was mich so für ihn eingenommen hat. Seine Bereitschaft stillschweigend zu akzeptieren und doch mit seinem eigenen Verhalten, seiner inneren Einstellung ein so starker Gegenpol zu sein, nur durch seine Präsenz, nur durch seine Taten.
Er war fasziniert von unseren inneren Strukturen, von unserer Disziplin untereinander und er verstand und akzeptierte die Notwendigkeit der uns alle bestimmenden und leitenden Regeln.
Carlisle hat diese Regeln niemals wirklich gebrochen, auch wenn er so anders lebt, er hat sich nie den Menschen als das offenbart, was er in Wahrheit ist. Er lebt inmitten seiner Beute, seines Futters und nascht nicht einmal daran.
Er findet es erbaulich ihnen ihre Gesundheit zu erhalten, ohne sich das zu nehmen, was angesichts seiner Mühen nicht mehr als Rechtens wäre – ihr Blut. Nein – er kasteit sich damit, dass er fades Blut von Pflanzenfressern zu sich nimmt und dadurch seine natürliche Stärke, seinen einzig möglichen Genuss unterdrückt – nein – erst gar nicht kennenlernt.“ Aro betrachtete Letizia aufmerksam, registrierte jede Regung in ihrem Gesicht.

„Aber, wie so viele von uns war auch er einsam und sehnte sich angesichts dessen, was er bei den Menschen tag täglich beobachtete, nach einer Familie. Er hatte unsere Gemeinschaft verlassen, da er nicht länger Zeuge unseres Lebensstiles sein wollte. Er war in die Neue Welt aufgebrochen, eine weitläufigere Welt mit neuen ungeahnten Möglichkeiten, die er auch für sich nutzen wollte und es auch tat.
Der Zufall führte ihm einen Schwerkranken zu, einen Jungen, den er verwandelte, um ihn als seinen Sohn in seiner Lebensweise zu unterrichten. Edward – ein wirklich außergewöhnliches Talent und der Vater von diesem Mädchen, Renesmee. Carlisle fand eine Gefährtin und schuf sich weitere Kinder. Sie alle folgen seinem Weg – sie nennen ihn den vegetarischen Weg. Lächerlich, angesichts der Tatsache, dass es mehr ein Fastenweg ist. Lebenslanger Verzicht, lebenslanges Fasten. Da fragt man sich, ob es tatsächlich einen Lohn dafür gibt, nicht wahr?“ Erneut hatten sich Letizias Augen missbilligend und in Unverständnis verengt.
Aro lächelte wissend. Wie lange hatte er gebraucht, um Carlisle verstehen zu können. Ja, er verstand ihn, wenn er seinen Weg auch wenig inspirierend oder für sich selbst interessant erachtete, so hatte er erkannt, was der wirkliche Lohn für diese unvorstellbaren Mühen war.

„Letizia, dieser Weg macht sie zwar schwach, körperlich. Sie sind bei weitem nicht so stark wie unsere Lieben hier, wie wir selbst, aber dafür hat sich gezeigt, dass dieser Weg tatsächlich die entlohnt, die ihm über lange Jahre folgen.
Sie lieben Letizia. Sie lieben nicht nur ihre Seelenpartner, die sie alle ausnahmslos gefunden haben. Ja, tatsächlich. Es scheint fast so, als führe der Genuss von Tierblut schneller dazu, dass diese uns allen bekannte und von vielen ersehnte Partnerschaft zu. Du bist ungebunden meine Liebe und ich kann dir nicht sagen, ob dir irgendwann DER Gefährte begegnen wird, der für dich bestimmt ist, aber glaube mir, ich gönne es jedem einzelnen unserer Gemeinschaft. Doch auch wenn wir ihn gefunden haben, so stellen wir immer noch den Genuss und den Blutdurst, unsere Fähigkeiten über diese Verbindung.
Nicht so die Cullens.
Ihre Verbindungen sind stärker, als ihr Verlangen sich zu nähren. Sie alle würden ausnahmslos ihr Leben, für ihre Partner geben. Mehr noch, sie sind bereit für jeden einzelnen in ihrer ‚Familie’ zu sterben. Ein unvergleichlich starkes und beeindruckendes Band, dass sie miteinander verbindet und stärkt. Doch nimmt man ihnen einen, so sind sie gleichsam alle verwundet, alle verzweifelt, alle geschwächt.“ Aro ging langsam vor sich hinsinnierend auf und ab.
Er sah den entschlossenen Blick von Carlisle, Edward und seiner beeindruckenden neuen Gefährtin vor sich, als sie sich das letzte Mal begegnet waren.

„Ja, sie würden alles füreinander geben. Sie sind bereit die Liebe jedes Einzelnen zu Einem ihres Zirkels zu erwidern. Dieser Wolf liebt ihr Kind. Liebt diese so interessante Kreatur, die halb Mensch halb Vampir ist und aus der echten körperlichen Verbindung ihrer Eltern entstanden ist. Sie ist sozusagen die Fleisch gewordene Bestätigung für die Richtigkeit ihrer Lebensweise – jedenfalls sehen sie das so.
Dieses Kind Letizia ist der Beweis, dass die Natur uns akzeptiert und uns ermöglicht uns fortzupflanzen! Denn man muss kein Tierblut trinken, um einer menschlichen Frau seinen Samen zu geben. Was denkst du – sollten wir beginnen, die Großen unseres Zirkels, Demetri, Seto, Alec und nun vielleicht auch mich damit zu beauftragen Nachkommen zu schaffen? Wäre das zielführend, oder würde es uns in eine ähnliche Abhängigkeit transportieren zu dieser neuen Art von Kindern? Würde es uns schwächen, so wie es die Cullens schwächt?“ Aro lachte angeregt.
„Sind diese Cullens eine Gefahr für uns? Denkst du, sie hegen die Absicht die Volturi zu entmachten?“ Letizias Augen starrten ihn fortwährend an. Vielfältige Emotionen huschten über ihr Gesicht.
„Nein, niemals. Carlisle ist ein Pazifist. Er hat erkannt, dass wir wichtig sind, auch wenn er unsere Lebensweise verabscheut, so weis er nur zu genau in welchem Chaos die Welt versänke, wären die Vampire frei in der Art, wie sie leben, wie sie sich nähren, wie sie sich den Menschen nähern.
Nein, das ist nicht die Gefahr, die von den Cullens ausgeht. Es ist sehr viel subtiler, sehr viel tiefer und schwieriger abzuschätzen. Es ist vielmehr, schöne Letizia, die Wirkung, die ihr Tun auf andere unserer Rasse hat. Carlisle ist bekannt und vor allem, viele der alten erfahrenen Vampire achten und verehren ihn seiner Selbstbeherrschung wegen. Sie sehen in ihm ein Vorbild. Sie versuchen ihm in seiner pazifistischen Lebensweise nachzueifern, auch wenn sie weiter Menschenblut trinken, so träumen sie insgeheim von dem Frieden, den sie glauben, dass er ihn gefunden hat – die schillernden glücklichen Cullens.
Wir müssen achtsam sein Letizia. Wir können sie nicht angreifen für das was sie tun, denn es ist kein Verbrechen. Und vor allem, greifen wir Carlisle und seinen Clan an, dann greifen wir ein Sinnbild, einen Traum an, den viele unserer Lieben auf diesem Globus begonnen haben zu träumen. Es ist äußerst gefährlich die Träume einer Kreatur, ihr Idol anzugreifen, auch wenn sie vielleicht eine falsche Vorstellung, eine zu sehr idealisierte Vorstellung von ihm haben, denn damit machst du sie dir zum Feind. Wir würden eine Feuersbrunst auslösen, von ungeahntem Ausmaß und Auswirkung. Nein, Letizia, sie sind nicht harmlos, obschon sie nicht unsere Feinde sind, diese Cullens.“

Aro ging auf Letizia zu und strich zärtlich über ihre Wange. Er summte fast, leise und schmeichlerisch. „So viele Fragen. So eine wissbegierige kluge Frau. Wie außerordentlich schön, dass du zu uns gefunden hast – Letizia Donna Ferro!“
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptySa März 30, 2013 9:36 am

Aro entspannte sich, lehnte sich lächelnd an den Tisch, bevor er anfing zu erklären. „Du hast recht meine Liebe. Es bedarf großer Toleranz zu akzeptieren, was die Cullens tun, warum sie es tun und es verlangt uns noch mehr ab zu versuchen sie zu verstehen, denn sie haben etwas, dass wir nicht brauchen, weil es uns schwach machen würde. Es würde uns zerstören Letizia.“ Na toll, wenn das so weitergeht, dann könnte das eine wirklich lange Erklärung werden.
Sofort schämte sie sich für den Gedanken. Schließlich war er der einzige hier im Palazzo, der dazu bereit war seine Zeit zu opfern, um ihre Fragen zu beantworten. Doch der Meister schien ihre Gefühle erkannt zu haben, denn er ergriff lachend ihre Hand und fing an diese sanft zu streicheln. „Keine Angst meine Liebe, du wirst deine Antworten erhalten und ich hoffe, du wirst danach besser begreifen, wenn auch noch nicht verstehen, denn verstehen hieße es nachvollziehen zu können und dazu bin auch ich nicht wirklich bereit.“
Die Italienerin hörte ihm aufmerksam zu, aber je mehr sie hörte, desto weniger gefiel es ihr. Carlisle, der Oberhaupt der Cullens und wie es sich anhörte auch Schöpfer, ernährte sich strikt von Tierblut. Er hatte sich seine eigenen Gefährten geschaffen, gründete einen vermutlich großen Clan. Seine Beweggründe waren ihr bekannt. Kein Monster sein. Auch ihr vegetarischer Bekannter wollte „gut“ sein. Doch verstehen konnte sie es nicht. Wieso sich selbst verachten, wenn man nichts dafür kann? Wieso sich selbst foltern und seinem größten Verlangen widerstehen, nur um besser zu sein, als die anderen? Wie konnte man damit glücklich werden? Doch auch dafür schien Aro eine Antwort zu haben.
„Letizia, dieser Weg macht sie zwar schwach, körperlich. Sie sind bei weitem nicht so stark wie unsere Lieben hier, wie wir selbst, aber dafür hat sich gezeigt, dass dieser Weg tatsächlich die entlohnt, die ihm über lange Jahre folgen. Sie lieben Letizia. Sie lieben nicht nur ihre Seelenpartner, die sie alle ausnahmslos gefunden haben. Ja, tatsächlich. Es scheint fast so, als führe der Genuss von Tierblut schneller dazu, dass diese uns allen bekannte und von vielen ersehnte Partnerschaft zu. Du bist ungebunden meine Liebe und ich kann dir nicht sagen, ob dir irgendwann DER Gefährte begegnen wird, der für dich bestimmt ist, aber glaube mir, ich gönne es jedem einzelnen unserer Gemeinschaft. Doch auch wenn wir ihn gefunden haben, so stellen wir immer noch den Genuss und den Blutdurst, unsere Fähigkeiten über diese Verbindung. Nicht so die Cullens. Ihre Verbindungen sind stärker, als ihr Verlangen sich zu nähren. Sie alle würden ausnahmslos ihr Leben, für ihre Partner geben. Mehr noch, sie sind bereit für jeden einzelnen in ihrer ‚Familie’ zu sterben. Ein unvergleichlich starkes und beeindruckendes Band, dass sie miteinander verbindet und stärkt. Doch nimmt man ihnen einen, so sind sie gleichsam alle verwundet, alle verzweifelt, alle geschwächt.“
Gefühle? Seelenverwandtschaft? Alles Dinge, von denen sie nur gehört hatte. Zuletzt hatte sie familiäre Gefühle zu ihrer menschlichen Zeit empfunden. Selbst für Francesco…er mochte ihn, hatte eine schöne Zeit mit ihm und doch das Leben für ihn lassen…
Für sie stellten Emotionen meist nur Schwachpunkte dar. Ein Grund, der sie dazu bewegt hatte sich den Volturi anzuschließen. Natürlich zwischen den Vampiren herrschten eine bestimmte Rangordnung und ein Zusammenhalt. Allerdings war jeder von ihnen zu egoistisch, um sich für die Gemeinschaft zu opfern. Wenn sie richtig vermutete, würden einige hier ihre Kameraden sogar eiskalt verraten.
Aro holte sie aus ihren Gedanken, da er begonnen hatte im Raum auf und ab zu schreiten. Dankbar konzentrierte sie sich auf seine Schritte, um ihre negativen Gedanken zu verwerfen, um wieder einen etwas subjektiveren Blick auf seine Erzählungen zu bekommen. Außerdem schämte sie sich für die schlechten Gedanken gegenüber der Königsfamilie, hatte Angst davor, was Aro von diesen halten würden, denn sie war trotzdem dankbar und glücklich hier aufgenommen worden zu sein.
„Ja, sie würden alles füreinander geben. Sie sind bereit die Liebe jedes Einzelnen zu Einem ihres Zirkels zu erwidern. Dieser Wolf liebt ihr Kind. Liebt diese so interessante Kreatur, die halb Mensch halb Vampir ist und aus der echten körperlichen Verbindung ihrer Eltern entstanden ist. Sie ist sozusagen die Fleisch gewordene Bestätigung für die Richtigkeit ihrer Lebensweise – jedenfalls sehen sie das so. Dieses Kind Letizia ist der Beweis, dass die Natur uns akzeptiert und uns ermöglicht uns fortzupflanzen! Denn man muss kein Tierblut trinken, um einer menschlichen Frau seinen Samen zu geben. Was denkst du – sollten wir beginnen, die Großen unseres Zirkels, Demetri, Seto, Alec und nun vielleicht auch mich damit zu beauftragen Nachkommen zu schaffen? Wäre das zielführend, oder würde es uns in eine ähnliche Abhängigkeit transportieren zu dieser neuen Art von Kindern? Würde es uns schwächen, so wie es die Cullens schwächt?“
Plötzlich lachte Aro auf. Wie konnte er Witze darüber machen, über so einen…Verrat gegenüber seiner eigenen Art? So viel Akzeptanz Letizia für die außergewöhnliche Ernährungsweise der Cullens aufbringen konnte, umso weniger duldete sie dieses Mädchen. Es war nicht richtig. Die Natur hat ihrer Rasse ermöglicht etwas noch unnormaleres als Werwölfe, Gestaltenwandler und Vampire zu erschaffen, etwas, das verboten gehört. Sie wären ihrer Art nicht mal eine Bereicherung. Nicht so stark, nicht so schnell, nicht so stark geschärfte Sinne. Ja, menschlich, leicht zu töten. Und noch dazu trinken sie uns trotzdem unser Blut weg.
„Sind diese Cullens eine Gefahr für uns? Denkst du, sie hegen die Absicht die Volturi zu entmachten?“ Kurz trafen sich die Blicke der beiden Volturi und die Italienerin hoffte, dass er ihre offene Abneigung sah. Doch er beantwortete seine Frage direkt weiter. „Nein, niemals. Carlisle ist ein Pazifist. Er hat erkannt, dass wir wichtig sind, auch wenn er unsere Lebensweise verabscheut, so weis er nur zu genau in welchem Chaos die Welt versänke, wären die Vampire frei in der Art, wie sie leben, wie sie sich nähren, wie sie sich den Menschen nähern.
Nein, das ist nicht die Gefahr, die von den Cullens ausgeht. Es ist sehr viel subtiler, sehr viel tiefer und schwieriger abzuschätzen. Es ist vielmehr, schöne Letizia, die Wirkung, die ihr Tun auf andere unserer Rasse hat. Carlisle ist bekannt und vor allem, viele der alten erfahrenen Vampire achten und verehren ihn seiner Selbstbeherrschung wegen. Sie sehen in ihm ein Vorbild. Sie versuchen ihm in seiner pazifistischen Lebensweise nachzueifern, auch wenn sie weiter Menschenblut trinken, so träumen sie insgeheim von dem Frieden, den sie glauben, dass er ihn gefunden hat – die schillernden glücklichen Cullens.
Wir müssen achtsam sein Letizia. Wir können sie nicht angreifen für das was sie tun, denn es ist kein Verbrechen. Und vor allem, greifen wir Carlisle und seinen Clan an, dann greifen wir ein Sinnbild, einen Traum an, den viele unserer Lieben auf diesem Globus begonnen haben zu träumen. Es ist äußerst gefährlich die Träume einer Kreatur, ihr Idol anzugreifen, auch wenn sie vielleicht eine falsche Vorstellung, eine zu sehr idealisierte Vorstellung von ihm haben, denn damit machst du sie dir zum Feind. Wir würden eine Feuersbrunst auslösen, von ungeahntem Ausmaß und Auswirkung. Nein, Letizia, sie sind nicht harmlos, obschon sie nicht unsere Feinde sind, diese Cullens.“

Er kam auf sie zu und überrascht fuhr ihr Schild raus, als er mit einer Hand sanft über ihre Wange strich, während er ein leises summendes, wenn nicht sogar schnurrendes Geräusch von sich gab. Kurz darauf zog sie ihren Schild wieder zurück, da keine Gefahr von ihrem Meister ausging. „So viele Fragen. So eine wissbegierige kluge Frau. Wie außerordentlich schön, dass du zu uns gefunden hast – Letizia Donna Ferro!“
Immer noch drehten sich ihre Gedanken wild im Kopf, während der Vampir vor ihr sie neugierig musterte. Nachdenklich, vorsichtig löste sie sich von seiner Berührung und ging durch den Raum, um ihren Gedanken Platz zu schaffen, um sich auszubreiten.
Die Cullens waren wirklich eigenartig, bis zu einem gewissen Grad auch einzigartig und doch verabscheute sie sie. Gewissermaßen empfand sie sogar Respekt gegenüber den Vegetariern, bewunderte ihren Willen besser zu sein, ihre Verbissenheit und ihren Mut sich für die Familie einzusetzen. Und doch war da eine Kraft in ihr, die die Sympathie verscheuchte. Die Kraft verlangte von ihr sich gegen diese Vampire wehren zu wollen.
Vermutlich würde sie die Cullens sogar problemlos tolerieren können, solange sie keinen Ärger machten, aber sie wehrten sich derart gegen die Instinkte ihrer Art. Die Zusammenarbeit mit dem Gestaltenwandler und dann die…Geburt dieser Kreatur, dieses Mädchens, Renesmee. Eine Gefahr ging wirklich von ihnen aus. Aber sie konnte nicht verstehen, wie dieser Clan eine Vorbildfigur bzw. ein Idol darstellen sollte. Der ideale Vampir wäre ein menschenbluttrinkender, gesitteter und sich ans Gesetz haltender.
Eine Bedrohung stellen sie nur dar, indem sie die Zusammenkunft mit Gestaltenwandler anpreisen. Wenn nun andere Clane oder Vampire aufmerksam auf diese Wesen wurden, sich solche Wesen aneigneten, sich mit diesen eine Armee bildeten, gepaart mit ein paar mächtigen Gaben…sie wären so gut wie unbesiegbar.
Sie spürte Aros bohrenden Blick auf jedem ihrer Schritte. Ruckartig drehte sie sich zu ihrem Meister um.
Aber was, wenn sie sich diese Kraft zu Eigen machten? Wenn sie die Wesen ausnutzten? Könnten sie dadurch noch mehr Ordnung in die Welt bringen? Doch könnten die Volturi überhaupt über ihren Schatten springen, um sich mit ihren natürlichen Feinden zusammenzutun? Geschweige denn den Gestaltenwandlern ihnen gegenüber? Die größte Bedrohung und Gefahr für sich nutzen, bevor es jemand anderes tat. Jemand, der dafür dieselben Motive, wie die Volturi hatten natürlich. Sie war sich sicher, dass die so freundlichen, friedlichen Cullens nicht auf Kampf und Krieg aus waren. Die Königsfamilie hatten natürlich auch keine aggressiven Aussichten, aber es schadete ja nicht sich vorzubereiten, wenn es jemals zu einem Kampf kommen sollte.
Und doch würde es schwer werden, aber nicht unmöglich. Sie war sich sicher, dass es im Palazzo Gaben geben musste, mit denen es denkbar einfach wäre die Gestaltenwandler auf ihre Seite zu ziehen.
Ihr Kopf tat beinahe weh von dem ganzen Denken. Natürlich würde sie eher den Gedanken im Keim ersticken, indem der Ausgangspunkt, die Cullens, vernichtet werden. Doch Aro hatte Recht, es war zu riskant. Und die Vegetarier durfte sie nicht unterschätzen. Schließlich hatten sie bereits einmal gegen die Volturi gewonnen, ohne Verluste, während Aros Königsfamilie mit angekratztem Ego von dannen ziehen musste.
Was hatte Alec ihr erzählt gehabt? „Einige Vampire unter ihnen haben starke Gaben, die unsere Mission erschweren und die Aro nebenbei für sich gewinnen will. Deshalb sind wir so erpicht darauf, so wenig wie möglich über unseren Auftrag zu reden und preiszugeben.“
War das vielleicht der Grund, warum ihr Meister sich nicht traute die Cullens anzugreifen? Der Wunsch nach diesen Gaben, die Angst und der Respekt vor diesen Gaben? Einem möglicherweise ausbrechenden Aufruhr unter den Verehrern der Vegetarier könnten sie standhalten, oder nicht? Doch bevor sie Aro etwas unterstellte, wollte sie mehr über die Kraft, Macht der Cullens erfahren.
Psychisch ein wenig erschöpft ging sie nun wieder zum Tisch und stütze sich mit ihren Händen darauf ab. Kurz holte sie Luft, um wieder Ruhe in ihren Kopf zu bekommen. Nach einer Sekunde legten sich ihre Gedanken, beruhigten sich und der Strudel verschwand. „Die Cullens…wie viele Vampire sind in dem Clan, abgesehen von Carlisle, diesem Edward, Renesmee und dem Gestaltenwandler? Und welche Gaben besitzen sie? Alec hatte auf der Mission erzählt gehabt, dass sie starke Gaben besitzen“, fragte sie mit fester Stimme, richtete sich auf und blickte Aro in die Augen.
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptyMi Apr 03, 2013 9:48 am

Der Meister betrachtete die große schöne Frau an seiner Seite und verengte seine Augen. Sie dürstete nach Wissen. Sie suchte Erklärungen dafür ihre Welt besser zu verstehen. War daran etwas Verwerfliches? Wohl kaum. Aro lächelte aufgrund dieser so offensichtlichen Ähnlichkeit ihrer beiden Wesen.

„Schöne Letizia, bist du dir darüber im Klaren, dass du von mir erbittest dir Dinge zu offenbaren, die nur ein Bruchteil der Wachen wissen und diese wissen bei Weitem nicht alles!“ Er wandte sich ihr ganz zu und nahm langsam ihre Hand, umschloss sie mit seinen Händen und ließ sich von ihren Gedanken durchfluten.
Nein, es war kein Böswill, keine Hinterlist, keine Heuchelei im Spiel. Sie hatte eine tiefsitzende Abneigung gegen die Cullens, die sie mit regelrechter Abscheu erfüllte. Aro wollte, dass sie klarer sah. Er wollte, dass sie diesem Clan gegenüber neutraler wäre. Er würde bald vielleicht schon einige seiner Lieben auf eine Mission mitnehmen, bei der es äußerst wichtig wäre, dass es zu keinerlei voreiligen Übergriffen kam.
Er seufzte unentschlossen und küsste ihren Handrücken, bevor er sie loslies und zu seinen Regalen zurückging. Versonnen fuhr er mit den Fingerspitzen über eine Reihe schmaler Buchrücken ohne Aufdruck.

„Hmmm, du bringst mich in der Tat in einen nicht unerheblichen Gewissenskonflikt. Ich bin geneigt deiner Bitte nachzugeben, doch möchte ich dir einen Schwur abfordern.“ Er drehte sich ihr wieder zu und nun war sein Gesicht hart, fordernd und unnachgiebig.
„Schwörst du, mit NIEMANDEM über unsere Gespräche, das heutige und alle die folgen mögen, die wir führen werden zu schweigen? Schwörst du, dein Wissen NIEMALS dazu zu verwenden mich zu hintergehen und es für Zwecke zu benutzen, von denen ich NICHT unterrichtet bin?“ Er ging einen Schritt auf sie zu und starrte sie kalt an.
Letizia erzitterte leicht und nickte dann, nicht eingeschüchtert aber ergeben und entschlossen.
„Ja Meister. Es war nie meine Absicht dich und unsere Gemeinschaft zu verraten oder zu hintergehen. Ich werde das niemals tun. Ich danke dir Meister – für dein Vertrauen.“ Sie beugte ihr Haupt und verneigte sich ehrerbietig vor ihm, als Zeichen ihrer Gefolgschaft.

Aro blieb vor ihr stehen und begann die einzelnen Mitglieder der Cullens zu beschreiben, in allen Einzelheiten. Er beschrieb ihr Aussehen, ihr Alter, ihre Herkunft und die Reihenfolge, in der Carlisle sie erschaffen hatte, bzw. in dem sie sich seinem Zirkel angeschlossen hatten.
Carlisles Gabe besteht in seinem unbeugsamen Willen und seiner großen Güte. Er lehnt jegliches Töten ab.
Esme seine Frau ist von zarter Schönheit und ist größtem Mitgefühl fähig.
Emmett – ist unvergleichlich stark
Rosalie – Emmetts Frau, hat keine mentale oder körperliche Gabe aber sie ist eine blendende Schönheit
Jasper – ein Krieger, der über viele Dekaden eine Neugeborenenarmee trainierte und befehligte, er vermag es die Stimmungen in seiner Umgebung zu spüren und zu beeinflussen.
Alice – Jaspers Frau – sie ist ein wahres Kleinod. Alice kann die Zukunft sehen. Sie sieht alles, wenn sie sich darauf konzentriert. Sie könnte auch dich sehen, bei dem was du gerade tust, wenn sie es wollte. Sie kann uns überwachen, unsere Entscheidungen voraussehen und darauf reagieren!
Edward – Carlisles erster Sohn – ähnlich wie ich vermag er es Gedanken zu lesen. Allerdings bedarf es für ihn keines Körperkontaktes. Er hört alle Gedanken, die in einem bestimmten Umkreis gedacht werden. Verstehst du – ALLE! Bei unserer letzten Begegnung erfuhr ich über seine Hand, dass er den Radius ständig erweitert, da er gelernt hat es zu trainieren!
Bella – Edwards Gefährtin – sie ist erst wenige Jahre in dieser Existenz. Bella besitzt ein sehr mächtiges Schutzschild, den sie ausdehnen kann und eine große Gruppe von Personen abschirmen kann, gegen jegliche mentale Gaben. Jane und Alec haben ebenso wenig Erfolg bei ihr, wie alle anderen unserer Wachen.
Renesmee – Edwards und Bellas leibliche Tochter – sie kann ihre Gedanken weitergeben. Sie braucht Körperkontakt. Es ist fast so wie bei mir, nur in der umgekehrten Weise. Sie gibt Gedanken weiter, ich kann sie nehmen.“ Aro lächelte begeistert. Er liebte die unvergleichlichen Möglichkeiten ihrer Existenz. Die vielfältigen Gaben einzelner Talente sah er als eine Auszeichnung, ein göttliches Geschenk an ihre Rasse, die nur für einen Zweck gegeben wurde – ihre Überlegenheit gegenüber der menschlichen Rasse noch stärker zu untermauern.

„Du siehst meine Liebe, alle ihre Gaben sind dazu angetan ihren Clan zu schützen. Es sind keine Gaben, die ihnen einen Kampf erleichtern würden. Keine Gaben, die einen Angreifer lähmen oder niederstrecken. Und doch – durch ihren bedingungslosen Zusammenhalt ist es äußerst schwer ihre Mauern zu durchbrechen.“

Sein Gegenüber schien konzentriert über das Gehörte nachzudenken.

„Letizia, es ist wichtig, dass wir uns nicht untereinander entzweien. Natürlich müssen wir unsere Lieben immer wieder auf den richtigen Weg bringen, aber wir dürfen niemals diese Talente zerstören. Ich bin geneigt – wenn die Zeit dafür reif ist – auf Carlisle und seine Lieben zuzugehen und ihnen Frieden anzubieten. Ich habe verstanden, dass es unmöglich sein wird einen oder zwei von ihnen dazu zu bewegen, in unsere Reihen zu kommen. Also möchte ich darauf hinwirken, dass sie sich uns in der Not geschlossen anschließen werden.
Glaube mir – der Tag wird kommen, da wird Carlisle diese Notwendigkeit sehen – und dann werde ich bereit sein, ihn und seinen Zirkel mit offenen Armen zu empfangen. Denn sie besitzen Mut und Ehre. Ein gegebenes Wort brechen sie nicht. Eine Bitte um Hilfe schlagen sie nicht aus und den sie als Freund ansehen, der darf auf ihre bedingungslose Hilfe bauen.
Das – meine Schöne – ist das Band, an dem ich schmiede, um es zu gegebener Zeit um sie zu schließen.“ Er lachte erregt und begeistert von der Aussicht, dass dieser Tag in ferner Zukunft kommen würde. Der Tag, andem die Cullens erkennen würden, dass sie die Menschen nicht länger schützen durften, weil eben diese Menschen beginnen würden die Vampire anzugreifen.

„Hast du noch weitere Fragen meine Liebe?“
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptySa Apr 06, 2013 7:03 am

„Schöne Letizia, bist du dir darüber im Klaren, dass du von mir erbittest dir Dinge zu offenbaren, die nur ein Bruchteil der Wachen wissen und diese wissen bei Weitem nicht alles!“ Aus Reflex, als gäbe es nichts Normaleres auf der Welt, griff Aro nach ihrer Hand und umschloss diese mit seinen. Doch auch die Italienerin hatte sich bereits daran gewöhnt, weshalb ihr Schild blieb, wo er war. Allerdings überraschte sie der Handkuss dann doch, aber irgendwie wehrte sich die berührungsscheue Vampirin nicht dagegen, denn es fühlte sich ebenfalls normal an.
Kurz wunderte sie sich über das schnelle Vertrauen ihm gegenüber, jedoch kannte er all ihre Gedanken, selbst die, die niemand anderer von ihr kannte. Wieso ihm dann nicht vertrauen?
Der Meister hatte sich von ihr abgewandt, war wieder zu den Regalen gewandert und strich in Gedanken versunken über die etlichen Buchrücken. „Hmmm, du bringst mich in der Tat in einen nicht unerheblichen Gewissenskonflikt. Ich bin geneigt deiner Bitte nachzugeben, doch möchte ich dir einen Schwur abfordern.“
Ruckartig drehte er sich wieder zu ihr um und blickte sie hart und fest an. „Schwörst du, mit NIEMANDEM über unsere Gespräche, das heutige und alle die folgen mögen, die wir führen werden zu schweigen? Schwörst du, dein Wissen NIEMALS dazu zu verwenden mich zu hintergehen und es für Zwecke zu benutzen, von denen ich NICHT unterrichtet bin?“ Er kam einen Schritt auf sie zu und starrte sie beinahe nieder.
Letizia zitterte überrascht über diese Gefühlsschwankung und nickte ernst und fest entschlossen. Vielleicht sogar ein wenig dankbar über das Vertrauen, was sie vergab und wiederbekam.
Womöglich waren die Volturi doch mehr Familie, als sie gedacht hatte. Was sagst du denn da? Die Volturi sind immerhin immer noch…die Volturi. Ja und, das haben die anderen behauptet, aber was, wenn sie sich irren. Schließlich bilde ich mir ja immer noch meine eigene Meinung und ich vertraue darauf, dass Aro mir nichts vormacht. „Ja Meister. Es war nie meine Absicht dich und unsere Gemeinschaft zu verraten oder zu hintergehen. Ich werde das niemals tun. Ich danke dir Meister – für dein Vertrauen.“ Leicht senkte sie ihren Blick und machte einen Knicks vor ihrem Meister. Wieder etwas, dass sie eigentlich nicht, nein, nie tat.
Nach ein paar weiteren Schritten stand er vor ihr und fing an alles über die Cullens zu erzählen, was er wusste. Wie alt jeder von ihnen war, wer zu wem gehörte, wer welche Gabe hatte. Sie sah die Euphorie in seinen Augen, das begeisterte Lächeln. Und er bestätigte ihr seine Besessenheit gegenüber den Gaben der Cullens: „Du siehst meine Liebe, alle ihre Gaben sind dazu angetan ihren Clan zu schützen. Es sind keine Gaben, die ihnen einen Kampf erleichtern würden. Keine Gaben, die einen Angreifer lähmen oder niederstrecken. Und doch – durch ihren bedingungslosen Zusammenhalt ist es äußerst schwer ihre Mauern zu durchbrechen.“
Natürlich waren sie in einem Kampf so gut wie allen unterlegen, aber diese Gaben waren mächtig, sehr mächtig. Edward und Alice, sie könnten die Gegner vorher angreifen sehen und ihre Gedanken hören. Und dann diese Bindung zwischen den Cullens, die Aro erwähnt hatte. Sie schienen wirklich mehr drauf zu haben, als sie vorher dachte. Sie konnte verstehen, warum Aro diesen Clan nicht angreifen wollte.
„Letizia, es ist wichtig, dass wir uns nicht untereinander entzweien. Natürlich müssen wir unsere Lieben immer wieder auf den richtigen Weg bringen, aber wir dürfen niemals diese Talente zerstören. Ich bin geneigt – wenn die Zeit dafür reif ist – auf Carlisle und seine Lieben zuzugehen und ihnen Frieden anzubieten. Ich habe verstanden, dass es unmöglich sein wird einen oder zwei von ihnen dazu zu bewegen, in unsere Reihen zu kommen. Also möchte ich darauf hinwirken, dass sie sich uns in der Not geschlossen anschließen werden.
Glaube mir – der Tag wird kommen, da wird Carlisle diese Notwendigkeit sehen – und dann werde ich bereit sein, ihn und seinen Zirkel mit offenen Armen zu empfangen. Denn sie besitzen Mut und Ehre. Ein gegebenes Wort brechen sie nicht. Eine Bitte um Hilfe schlagen sie nicht aus und den sie als Freund ansehen, der darf auf ihre bedingungslose Hilfe bauen.
Das – meine Schöne – ist das Band, an dem ich schmiede, um es zu gegebener Zeit um sie zu schließen.“
Er lachte laut und entzückt.
Wir dürfen die Talente nicht zerstören? Natürlich…seine neuen Schätze, die er sich aneignen möchte. Sie konnte diesen Wunsch nach empfinden, sein Bestreben nach Macht. Und doch…so etwas würde nicht in ihre Reihen passen. Die Cullens waren doch viel zu nett, fein und lieb, zu…zerbrechlich, auch wenn ihre Gaben stark waren, so waren deren Charaktere zu fragil. Wenn sie ehrlich war, wollte sie diese Vegetarier auch nicht hier haben, weil sie sich definitiv nicht beherrschen könnte, wenn sie ihnen begegnete. Vielleicht mit der Zeit, aber jetzt…nein, unmöglich.
Aros Frage riss sie wieder aus ihren Gedanken: „Hast du noch weitere Fragen meine Liebe?“ Sie überlegte kurz. „Mh, nein, Master. Vorerst habe ich keine Fragen mehr, aber ich möchte dir noch einmal danken. Für dein Vertrauen. Ich weiß dieses zu schätzen und werde dich nicht enttäuschen und mein Versprechen halten“, antwortete sie.
Sie blickte wieder auf die Felle auf dem Tisch und ließ ihren Blick dann durch den Raum schweifen. Die Regale, die Bücher, der Geruch nach Pergament, Fell, Leder und Tinte, der sich durch den ganzen Raum zog. „Diese Bibliothek ist…unglaublich.“ Sie ging auf eines der Regale zu und strich zärtlich, andächtig über die Lederbücher. „Die Ansammlung ist wirklich beeindruckend. Und ich hatte gedacht, dass die Bibliothek meiner Heimatstadt schon riesig war. Wahrscheinlich überdauern einige dieser Werke sogar mich.“ Sie lachte leise.
Bei ihren Worten lief sie durch die Gänge und betrachtete die verschiedensten Bände und Rollen. Aro war zu ihr getreten. „Komm, meine Schöne, lass mich dir meine Schätze zeigen.“
Strahlend lächelnd ging er voran und erzählte etwas über die Werke, die sich hier in der letzten Etage befanden. Die ältesten, wertvollsten, eigens von ihm gesammelten Schriften über die verschiedensten Kulturen, Stämmen auf der ganzen Welt. Erklärte, dass die Bibliothek so aufgebaut war, dass die Werke von Stockwerk zu Stockwerk antiker wurden.
Am Ende des Raumes befand sich eine Tür, die so aussah, wie die durch die sie vorhin getreten war. Er drehte sich zu ihr um und sah sie streng und doch freundlich lächelnd an, was einen eigenwilligen Kontrast in seinem Gesicht hervorrief. „Mir gefällt dein Wissensdurst, dein Interesse an diese Bibliothek, die nur wenige meiner Wachen mit uns teilen. Deshalb gewähre ich dir nun einen Einblick in meinen allerheiligsten Raum. Ich vertraue dir und deiner Ehrlichkeit, meine Liebe.“
Ehrerbietig neigte sie ihren Kopf, was er mit einem gewinnenden Lächeln zur Kenntnis nahm und sich umdrehte, um kurz darauf in den nächsten Raum voranzugehen. In den Regalen waren ebenfalls alte Bücher und zusammengebundene Felle und Pergamente zu finden. Und doch lag eine hauchdünne Staubschicht über ihnen, als würden nur von Zeit zu Zeit Personen diesen Teil der Bibliothek betreten. Dieser Raum war noch ein Stückchen kleiner und privater, als der vorige. Es stand ein Schreibtisch an der Wand auf der eine halb runtergebrannte Kerze in einem Ständer stand. Eine Feder und ein Tintenfass standen ebenfalls auf dem Tisch und es befand sich ein Berg von Zettel daneben.
Aro betrachtete sie schweigend, während sie durch den Raum schritt, auf den Schreibtisch zu. Auf den Blättern standen in geschwungener Schrift, mit verschnörkelten Buchstaben, einige Notizen zu den verschiedensten Büchern, Gedanken, die jemand versucht hatte festzuhalten. Einige Werke lagen noch aufgeschlagen daneben. „Ich komme von gerne hierher, um nachzudenken, bereichere mich an den alten Schriften meiner Sammlung oder genieße einfach die Ruhe“, erzählte ihr Meister versonnen.
Letizia schritt weiter durch den Raum. In einer Ecke neben einem der Bücherregale stand ein Haufen Kartons, in denen sich die verschiedensten Dinge befanden. Gegenstände aus längst vergangenen Zeiten und Kulturen, von denen Letizia nicht mal annähernd ihre Verwendung kannte, gar vermuten könnte. Aus einem der Kartons ragten Bilderrahmen in verschiedensten Größen heraus. Neugierig und davon ausgehend, sich ein paar Bilder einstiger Stämme anzugucken, griff sie mit ihren Händen nach einem Bild, um es aus dem Karton herauszuziehen.
Doch ehe sie auch nur ansatzweise einen Blick darauf werfen konnte, umfasste eine Hand grob ihren Unterarm. Reflexartig schloss sich ihr Schild um den Angreifer und zog sich zusammen. Sie ließ den Bilderrahmen wieder in die Lücke im Karton gleiten und löste sich dank ihrer Gabe aus dem Griff ihres Meisters. Sie brachte ein wenig Abstand, vielleicht ein oder zwei Schritte, zwischen sie, bevor sie ihren Schild wieder zurückzog.
Das war schon eher eine Aktion, die ihr, Letizia Donna-Ferro, ähnlich sah, aber sofort bereute sie, dass sie ihre Stärke ausgenutzt hatte, denn sie sah Aro an und den Zorn in seinen Augen. Kurz schrie etwas in ihr auf, dass er selbst Schuld hatte. Schließlich hatte er sie überfallen, anstatt ihr zu sagen, dass sie diese Dinge nicht anfassen sollte. Die Vampirin konnte schon immer, selbst als Mensch, mit verbaler Belehrung besser umgehen und sie war halt berührungsempfindlich. Er hatte ihren verstärkten Selbstverteidigungsinstinkt gereizt.
Doch sofort verdrängte irgendwas in ihrem Gehirn diese Gedanken und machten Schuld und Reue Platz. Sie machte sich Vorwürfe, ihren Meister gedemütigt zu haben, hatte Angst, sein Vertrauen verloren zu haben, weil sie geschnüffelt hatte. Aber du hast doch gar nicht Schnüffeln wollen, es war gar nicht deine Absicht. Du wolltest dich allein weiterbilden, dir dieses Bild ansehen, weil du glaubtest, etwas lehrreiches, neues auf diesem Bild zu sehen, schrie es in ihr laut gegen die ehrfürchtige, gebieterische Stimme in ihrem Kopf an, die ihren Fehler einsah sich klein machte…und letztendlich gewann.
Beschämt, entschuldigend senkte sie ihren Blick und doch spürte sie weiterhin den seinen auf ihr, brennend, bohrend. Einen Blick, der sie veranlasste in sich zusammenzusinken. Innerlich machte sie sich auf seinen Ausbruch gefasst, der auf jeden Fall noch kommen würde und bei dem Gedanken, mit was für einer Nachhaltigkeit und Hingabe er Demetri bestraft hatte, verschreckte sie nur noch mehr.
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptyMi Apr 17, 2013 9:28 pm

Eine Forscherin – eine Wissensdurstige – Eine Entdeckerin.
Aro schmeckte die Worte wie süßen Balsam auf seiner Zunge, wie das reine noch unverdorbene alles offenbarende Blut eines Säuglings, der ihm zum Genuss gereichte. Der alte Meister betrachtete die schöne stolze Vampirfrau und spürte sie, diese eigenwillige Verwandtschaft, obwohl ihrer Seelen so entfernt, so unglaublich unterschiedlich waren. Etwas einte diese beiden – der Durst zu verstehen, zu erforschen und dieser Wille sich mit Dingen auseinanderzusetzen, die ihnen doch so gleichgültig sein sollten.
Letizia und Carlisle teilten so manches. Auch wenn sie seinen Weg verabscheute und keinen Zugang zu diesem für sie so fremdartigen Vampir fand, so erinnerte sie Aro mehr als er sagen konnte an seinen Stregoni Benefici. Er hatte ihn geliebt um seiner Andersartigkeit willen. Er hatte ihn gehasst um seiner Selbstständigkeit wegen und manchmal sehnte er ihn herbei, der so unverhofft guten Gesellschaft willen, des so berückend ANDEREN willen, das Carlisle für Aro so eingenommen hatte. – Seinen Freund, den er insgeheim als seinen dritten Bruder angesehen hatte.
‚Oh hättest du dich anders entschieden – wärest du geblieben – du wärest groß geworden an meiner Seite. Diese Welt hätte dir zu Füßen gelegen!’

Aro schwebte die Gänge entlang, Letizia beobachtend. Sie war jung, unwissend und für seine Verhältnisse ungebildet. Aber sie war von seiner Art und er wusste, wie schnell er letzeres bei ihr ändern konnte. Wollte er das? Wollte er, dass sie in diesen Teil seiner Existenz eindringen würde. Wollte er ihr diese Macht geben?

Nachdenklich trifteten seine Gedanken ab, ließen sich treiben von dem wunderbaren Duft der Exponate, die sie umgaben. Letizia verschwand aus seinem Blickfeld und das Licht in den Gängen veränderte sich, wurde nebliger, transportierte ihn in seine Erinnerungen.

‚Die Tür am Ende des Ganges öffnet sich und er erkennt den jungen blonden Mann an dem Arbeitstisch sitzen, über Schriften gebeugt und eifrig Notizen aufschreibend. Wie einfältig er doch immer noch war. Er brauchte keine Notizen mehr, er würde all das in seinem nunmehr unmenschlichen Gedächtnis speichern – bis in alle Ewigkeit. „So fleißig mein Lieber? Verzeih mir, wenn ich dich störe, doch mir schien wir sollten diese leidige Sache aus der Welt schaffen.“ Er sieht ihn an, mit diesen unnatürlichen uninspirierenden gelblichen Augen, die zu leuchten scheinen. „Es gibt nichts zu klären Aro, ich habe mich entschieden. Ich danke dir für alles, für die Möglichkeiten die du mir gegeben hast, aber ich kann nicht länger bleiben. Es tut mir leid mein Freund, ich hoffe du wirst mich eines Tages verstehen können.“ Aro verengt seine Augen. „Warum weist du all das von dir. Sieh dich an, wie weit du bereits gekommen bist. Du hast den Respekt der gesamten Wache. Selbst meine Brüder lehnen dich nicht länger ab. Habe ich dich jemals gezwungen Carlisle? Habe ich dir jemals Vorschriften gemacht, welchen Weg du gehen sollst? Habe ich jemals deine Eigenarten und Trinkgewohnheiten dir zum Vorwurf gemacht? Warum willst du unsere Freundschaft mit Füßen treten und wie ein Emerit an einem versteckten Ort vegetieren, wo du hier glänzen kannst?
Siehst du nicht die Macht, die dir tag täglich zufließt?
Siehst du nicht die Möglichkeiten, die dir das Wissen, die Erkenntnisse deiner Forschungen gibt. Wissen ist Macht Carlisle. Es ist die einzige wahrhaftige Macht, die wichtig ist in dieser Welt. Wer das Wissen hat und es geschickt anwendet, der wird herrschen – unangefochten und ewig!“ Sein Gegenüber lächelt unbeeindruckt und milde. Dieses eigenwillige milde und gütige Lächeln, dass Aro jedes Mal einen Stich versetzt. Den Stich der Unzulänglichkeit, der unterschwelligen Anklage. „Dann solltest du froh sein, dass ich gehe, da ich keine Macht besitzen möchte Aro. Ich strebe nach anderem und gönne dir dein Imperium von Herzen. Genieße sie, deine Macht – ich will sie nicht.“ ‚



„Die Ansammlung ist wirklich beeindruckend. Und ich hatte gedacht, dass die Bibliothek meiner Heimatstadt schon riesig war. Wahrscheinlich überdauern einige dieser Werke sogar mich.“
Letizias Stimme riss ihn aus seinen Erinnerungen und er begriff, dass er ihn schmerzlich vermisste. Den Gesprächspartner, der sich für diesen Aspekt seines Daseins interessierte und ihn teilte. Aro begriff, dass Letizia eine Chance war – sie würde ihn nicht verraten, ebenso wenig wie er es getan hatte. Sie würde ihm dankbar sein – ewig, so wie er es war.

„Komm, meine Schöne, lass mich dir meine Schätze zeigen.“ Er lächelte sie vielsagend an und ging voraus, erklärte ihr den Aufbau seiner Bibliothek. Erläuterte ihr an welchen Quellen er diese ganzen Exponate zusammen getragen hatte. Versunkene, heute fast vergessene Bibliotheken hatte er aufgesucht um sich die Schriften und Erkenntnisse über die Völker und Kulturen dieser Erde anzueignen. Aro lächelte milde. Es war kein Diebstahl. Er war lediglich bestrebt diesen kurzlebigen Kreaturen keine Informationen über die Völker und Stämme zu geben, von denen sie heute glaubten, dass sie lächerliche Mythologie, dümmliche Kinogestalten wären. Sie machten seit einigen Dekaden diese witzigen Filmchen in denen sie glaubten die immer noch schwelenden Mythen und Sagen in ihre heute so perfekte Zeit übertragen zu können.
Aro hatte sich so einiges ihrer cineastischen Kunstwerke angesehen und war bedauerlicherweise immer wieder durch sein lautes amüsiertes Lachen aufgefallen. Sie waren so unwissend – so naiv – solche unbedeutenden Maden.

Er führte Letizia in seinen Arbeitsraum, den er nur noch sehr selten betrat, seit er gegangen war. Es dürstete ihn nicht mehr hier zu sein, denn er wäre allein hier und das inspirierte ihn nicht mehr. Er wollte den Dialog, das Gespräch, die Diskussion. Er wollte es wiederhaben.

„Wenn du möchtest, kannst du hier studieren, dich bereichern und ich werde dich, so du das wünschst unterrichten. Ich komme von gerne hierher, um nachzudenken, bereichere mich an den alten Schriften meiner Sammlung oder genieße einfach die Ruhe“ Er sah, wie es sie fesselte, wie die Atmosphäre von ihr Besitz ergriff. Sie durchschritt den Raum, wendete sich einem Karton zu indem Aro seine Bilder aufbewahrte. Die Bilder, die er nicht mehr sehen wollte, die ihn erinnern würden und die er eines nach dem anderen von den Wänden in seinen Gemächern entfernt hatte. Er warf nie etwas weg, was einst Bestandteil seiner Existenz gewesen war, doch suchte er auch nicht die ständige Konfrontation.
‚Didyme, Kyros, Carlisle...’
Er sah wie Letizia ihre Hand nach einem der Bilderrahmen ausstreckte und ihn aus der Kiste zog. Nein – diesen Teil sollte sie nicht sehen – noch nicht!

In Sekundenschnelle stand er neben ihr, ergriff ihren Arm und drückte dominant zu, damit sie das Bild loslies.
Es war als würde jede Zelle seines bereits konservierten Körpers mit einer festen undurchdringlichen Masse gefüllt. Es war nicht sein Wille, der gebrochen wurde, doch schien etwas über seine Bewegungen die Oberhand gewonnen zu haben und diese zu kontrollieren. Er sah, wie seine Hand den Arm los lies und sich zurückzog, sich devot neben seinen Körper legte. Er wollte das nicht und doch war es ihm nicht möglich auch nur die Andeutung einer anderen Bewegung zu machen.
Er sah dass Letizia bestürzt das Bild zurück in die Kiste gleiten lies und sich einige Schritte von ihm entfernte. Er sah aufflackernde Angst in ihren Augen, die sie sofort voller Scham und Demut niederschlug.

Sie hatte ihn angegriffen. IHN – IHREN MEISTER!
Wut – ohnmächtige Wut über diese Ungeheuerlichkeit stieg in ihm auf.
Was geschah in seinen Hallen? In seinem eigenen Reich?

Erst dieser ihm immer noch rätselhafte Ausbruch der kleinen Cullen, dann Demetries Versagen und anmaßendes Verhalten, diese rothaarige Neue, deren Anwesenheit er immer noch mit Missachtung betrachtete und nun DAS!
Er sah die Entschuldigung in ihren Augen, sah ihre Furcht, doch er konnte in diesem Moment kein Mitleid, keine Vergebung für sie empfinden. Er wollte sie beißen, um ihr Schmerzen zuzufügen. Er wollte ihr ihren hübschen Arm abtrennen, damit sie ihn nie wieder nach seinem Hab und Gut ausstreckte.
Aro hörte, wie er außer sich fauchte, Luft in seine nutzlosen Lungen pumpte um den Staub willkommen zu heißen, der ihn von dem flammenden Gefühl des Durstes ablenken würde, dass ihn überkam. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, krampften Krallenartig und schienen sich verselbstständigen zu wollen.

‚Du weist warum sie das tat. Sie erträgt es nicht berührt zu werden. Sie handelte aus Reflex.’ Seine rationale, über Jahrtausende geschulte beherrschte Stimme versuchte ihm zu erklären, versuchte den Vampir, das Tier in ihm zu besänftigen. ‚Du bist ihr Meister, vergiss das nicht. Was du jetzt tust wird entscheidend sein für das Verhältnis, dass du in Zukunft zu dieser haben wirst. Willst du bedingungslose Gefolgschaft und Loyalität oder willst du Furcht und Hass?’

Aro wusste nicht wie lange er mit sich gerungen hatte, doch er spürte wie der Zorn seiner Rationalität wich. Es war es nicht wert, es war Nichts!

„Eine Wache der Volturi zu sein bedeutet sich beherrschen zu können Letizia. Eine Wache der Volturi zu sein bedeutet jeder Situation gewachsen zu sein, sich NICHT provozieren zu lassen. Arbeite daran. Es liegt noch ein sehr weiter Weg vor dir.“ Seine eingefrorene Miene lockerte sich und er lächelte väterlich, wie es seine Art war, wie er sie immer zu täuschen bedacht war. Sie sollten nichts anderes in ihm sehen, als den gütigen Vater, der auf ihr Wohl bedacht war.

„Dieser Raum ist mir sehr teuer Letizia. Alles was du hier siehst wirst du nur anfassen, wenn ich es dir in die Hand lege. Du – du allein – darfst ihn betreten, um die Studien zu machen, die ich dir empfehle, oder aber, die du anstrebst.
Ich muss darauf vertrauen können, dass du diese meine Geste nicht missbrauchst.“ Er wusste seine Augen hatten die Kälte verloren, waren wieder sanfter und verständnisvoller.
„Es tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe, aber lerne deine Emotionen zu beherrschen – greife mich nie wieder an! Dieses Mal wollen wir damit abtun, dass du noch zu jung, zu unerfahren bist. Ein nächstes Mal werde ich nicht akzeptieren – du weißt das – nicht wahr?“ Sie starrte ihn immer noch zerknirscht und ängstlich an.
„Lerne meine Liebe – mach dir diese Bibliothek zu nutze und lerne. Willst du?“ Sie nickte beschämt, unfähig mehr als ein Flüstern von sich zu geben. „Ja Meister“ Aro klatschte in die Hände, wie um die Situation zu beenden, als wäre es eine gelungene amüsante kleine Theateraufführung gewesen. Er schwebte zurück in einen der Nebengänge und kam in weniger als drei Sekunden zurück.

„Dann nimm an diesem Tisch Platz mein Kind. Bitte sei so gut und lege diese Zettel in die Kiste, die du ansonsten mit Nichtachtung strafen solltest. All diese Zettel sind Aufzeichnungen eines anderen jungen wissensdurstigen Vampirs, der einst hier studierte. Er war mir ein sehr guter Berater und ein treuer Freund.
Vielleicht werde ich dir eines Tages mehr von ihm erzählen.
Und nun – um all dies zu verstehen – beginnen wir mit den Sprachen. Ich werde dich ein wenig unterweisen im Grieschichen von der Antike bis heute!“

Launig legte er ihr die Literatur vor stellte sich ans Fenster und begann sie in seiner alten Muttersprache in Wort und Schrift zu unterrichten.
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptyMi Mai 01, 2013 3:03 am

Sie traute sich selbst nicht aufzublicken, nachdem einige Zeit vergangen war, ohne dass er einen Ton von sich gegeben hatte, nachdem er anfangs sie einmal angefaucht hatte. Minute um Minute verging, bis sich der starre, angespannte Körper löste. Vorsichtig lugte die Italienerin auf und erblickte Aro, der sie mit einem emotionslosen Blick ansah. „Eine Wache der Volturi zu sein bedeutet sich beherrschen zu können Letizia. Eine Wache der Volturi zu sein bedeutet jeder Situation gewachsen zu sein, sich NICHT provozieren zu lassen. Arbeite daran. Es liegt noch ein sehr weiter Weg vor dir“, unterbrach er die Stille in einem mahnenden Ton. Er lächelte sie versöhnlich an, was sie davon abhielt ihren Blick sofort wieder zu senken aufgrund seiner kühlen Stimme.
„Dieser Raum ist mir sehr teuer Letizia. Alles was du hier siehst wirst du nur anfassen, wenn ich es dir in die Hand lege. Du – du allein – darfst ihn betreten, um die Studien zu machen, die ich dir empfehle, oder aber, die du anstrebst.
Ich muss darauf vertrauen können, dass du diese meine Geste nicht missbrauchst.“
Er blickte sie warm an und schien immer ruhiger. Er stand locker vor ihr und lächelte sie weiterhin wohlwollend an.
„Es tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe, aber lerne deine Emotionen zu beherrschen – greife mich nie wieder an! Dieses Mal wollen wir damit abtun, dass du noch zu jung, zu unerfahren bist. Ein nächstes Mal werde ich nicht akzeptieren – du weißt das – nicht wahr?“ Sie erließ seine Worte schweigend über sich ergehen und hoffte, dass er endlich aufhörte sie zurechtzuweisen, auch wenn er natürlich recht hatte. Aber es war so ungewohnt für Letizia den Kopf gewaschen zu bekommen.
„Lerne meine Liebe – mach dir diese Bibliothek zu nutze und lerne. Willst du?“ Zusammengesunken war sie nicht mal mehr dazu fähig auch nur ein vernünftiges Wort rauszubekommen. Ein leises „Ja Meister“ konnte sie noch geradeso herauspressen. Als Aro in die Hände klatschte, musste Leti sogar an sich halten nicht zusammenzuzucken, so unerwartet dies kam. Nachdem der Volturimeister kurz in einem Gang verschwunden war, wies er sie an:
„Dann nimm an diesem Tisch Platz mein Kind. Bitte sei so gut und lege diese Zettel in die Kiste, die du ansonsten mit Nichtachtung strafen solltest. All diese Zettel sind Aufzeichnungen eines anderen jungen wissensdurstigen Vampirs, der einst hier studierte. Er war mir ein sehr guter Berater und ein treuer Freund.
Vielleicht werde ich dir eines Tages mehr von ihm erzählen.
Und nun – um all dies zu verstehen – beginnen wir mit den Sprachen. Ich werde dich ein wenig unterweisen im Grieschichen von der Antike bis heute!“

Sie hatte sich an den Tisch gesetzt und Aro hatte sich hinter sie gestellt, während er ihr die Lektüre vorlegte. Sie betrachtete interessiert das Buch und ging vorsichtig damit um. Sie wollte ihren Meister auf keinen Fall noch einmal derart wütend machte. Allein der Gedanke an seine zornigen Augen, sein Knurren und die angespannte Haltung jagten ihr kleine Schauer über den Rücken. Aro war ans Fenster getreten und fing an zu erklären, wie sie die Worte lesen sollte, dann die Sprache sprechen und letztendlich aufschreiben sollte.

Es fiel ihr erstaunlich leicht. Vermutlich halfen ihre Italienisch- und Lateinkenntnisse dabei und auch die lehrreichen Tipps des Volturimeisters. Die letzten Seiten übersetzte sie sogar ohne weitere Hilfe. Zufrieden mit sich selber betrachtete sie das Werk vor ihr und die Papierblätter, auf die sie einige Abschnitte des Buches übersetzt aufgeschrieben hatte, um zu üben griechisch zu schreiben. Den letzten, griechischen Abschnitt las sie laut vor, wie sie auch bereits die Abschnitte davor übersetzt hatte, und schrieb den deutschen Text danach auf ein Blatt.
Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, seitdem sie die Bibliothek betreten hatten, aber es gefiel ihr hier. Am liebsten wäre sie den ganzen Tag hiergeblieben, aber Aros Schweigen ließ sie inne halten. Sie drehte sich um zu ihrem Meister und sah, wie er in die Ferne blickte. Vorsichtig räusperte sie sich. Sein Blick schien wieder im hier und jetzt angekommen zu sein. Etwas schien in seinen Augen aufzublitzen, kurz, hell und irgendwie bedrohlich, gefährlich. „Ich bin fertig mit diesem Buch.“ Er kam zu ihr herüber und betrachtete ihre Aufzeichnungen mit Zufriedenheit.
„Sehr gut. Wirklich fabelhaft“, sagte er freudig. Aro sah zu ihr herab, während er fortfuhr: „Ich denke genug Sprache für heute. Stattdessen möchte ich dir noch ein bisschen was anderes beibringen. Da du dich so für andere Kreaturen interessierst, habe ich mir gedacht, dich ein wenig darin zu unterrichten. Einen Moment…“ Er verschwand erneut für ein paar Sekunden in einen der Gänge und kam darauf mit einem dünnen Buch wieder, das er ebenfalls auf den Tisch vor ihr legte.
Sie überflog den Text kurz: Thestrale. Was zum Henker? Verwirrt blickte sie zu ihrem Meister auf, der sie amüsiert beobachtete. „Du musst wissen, auf der Welt gibt es sehr viel mehr Wesen, als dir bekannt sind. Nicht nur unsereins, Werwölfe oder die Gestaltenwandler. Zum Beispiel Kobolde, Feen und eben diese Thestrale. Ich werde dir so viel über diese Kreaturen beibringen, wie du willst. Hier lies!“, erklärte er und wies kurz darauf auf das Buch vor ihr.
Interessiert las sie nun den schön geschriebenen Text.

Bibliothek Thestr10

Diese Kreaturen hörten sich gar nicht so angsteinflößend, aber vielleicht lag das auch daran, dass sie ein Vampir und vermutlich ein wenig gefährlicher war. Sie waren beide missverstandene, Blut witternde Kreaturen, die schwarz und dunkel durch die Welt irrten. Wobei Vampire den Menschen wohl weniger von Nutzen sind als diese Thestrale.
Aber was meinte der Text mit „in der magischen Gesellschaft“? Aus welcher Kultur stammte denn dieses Buch? Auch eine Indianische oder eine Schamanengesellschaft vielleicht? Sie las den Text noch ein weiteres Mal, fand aber auch dieses Mal keine weitere Erklärung für diesen Ausdruck. Allerdings bezweifelte sie mittlerweile die Idee von Indianern und Schamanen. Schließlich waren derartige Völker nicht so weit entwickelt und schrieben keine Bücher, wie dieses.
Mit einer Mischung aus Euphorie und Verwirrung blickte sie hinauf zu Aro. „Ich habe wirklich noch nie von diesen Thestralen gehört. Wo leben diese Wesen?“, fragte sie neugierig und begeistert. „Und was soll man denn unter dieser „magischen Gesellschaft“ verstehen?“, fügte sie noch hinzu.
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek EmptyDi Mai 28, 2013 9:31 pm

Es erfüllte ihn Letizia zu unterrichten. Nicht nur, dass es eine ungeahnt willkommene Abwechslung in seinem ansonsten recht eingefahrenen Tagesablauf darstellte, ihr Eifer erfreute ihn, zeigten ihm, dass er Recht damit hatte sie für diese – Stellung – auszuwählen.
Keiner der anderen Wachen hatte je lernen wollen. Jedenfalls nicht mehr als üblich. Claire ja, aber sie las lieber Lyrik – interessierte sich weniger für die Historie dieser Welt.
Lächelnd dachte er an seine kleine, süße Claire und seufzte innerlich auf bei der Erinnerung an ihren Abschied. Er hatte ihr wieder einmal wehtun müssen wegen ihrer besonderen Schwäche - Ihrer interessanten aber zu Dominanz neigenden Schwester, die sie wie eine zweite Haut immer in sich trug.
Er würde sie nach ihrer Rückkehr für einige Tage entführen.
Vielleicht ein kleiner Ausflug nach Paris – ihre Heimatstadt. Er wusste, dass sie es immer noch liebte ab und an nach Paris zu kommen, auch wenn es sich völlig verändert hatte.

Letizia lernte schnell und er überlies sie ein wenig ihren Studien, wendete sich ab und sah in Gedanken versunken aus dem Fenster. Er überdachte die Situation, in der seine Gemeinschaft derzeit lebte. Man sollte meinen, dass alles zum Besten stünde, doch Aro sah weiter.
Die Menschen waren nicht so untätig und dumm, wie sie noch vor 50 Jahren waren, als es ihnen gefallen hatte sich in verheerende Kriege zu verstricken und ganze Völker ausrotten zu wollen. Nein, heute begannen sie zu forschen. Erfanden neue Waffen, die immer verheerende Dimensionen annahmen und auch seiner Art gefährlich werden konnte.
Er musste damit beginnen, Verbindungen zu anderen Gemeinschaften anzustreben. Verbindungen, auf Verträgen beruhend, die ihnen den gegenseitigen Respekt und auch ein Stück weit Vertrauen und Zusammenarbeit garantieren würden. Erneut dachte er an Carlisle, der dies ebenfalls begriffen zu haben schien. Er hatte einen Vertrag mit einem Rudel Gestaltwandler geschlossen – gegen seine eigene Art!
Carlisle hatte diese Allianz genutzt, um sich den Volturi entgegen zu stellen. Aros Gedanken wurden angespannter.
Beging Carlisle damit nicht einen Verrat an seiner eigenen Rasse?
Stellte er damit nicht die Autorität der Volturi in Frage?
Wie weit wäre er gegangen – hätte er Aro nicht den Weg der Vernunft letztendlich walten lassen?
Enttäuschung suchte ihren Weg durch sein Innerstes, doch er unterbrach sie und versuchte sich in die Lage seines alten Freundes zu versetzen.
Er war von einer seiner eigenen Art diffamiert und verraten worden. Er hatte dieses Bündnis gebracht, um sich und seiner Familie eine Chance zu geben. Eine Chance, die er ergriffen hatte. Konnte der alte Meister ihm das wirklich verübeln?
‚Du hättest nicht anders gehandelt mein Lieber – oder doch – du hättest mit diesen verräterischen Schwestern gänzlich gebrochen, die dich in eine derartige Lage gebracht hatten.’

„Ich bin fertig mit diesem Buch!“ Letizias schöne, etwas tiefe Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Interessiert überflog er das Ergebnis ihrer Arbeit und strahlte vor Freude über die fehlerfreie Übersetzung. „Sehr gut. Wirklich fabelhaft. Ich denke genug Sprache für heute. Stattdessen möchte ich dir noch ein bisschen was anderes beibringen. Da du dich so für andere Kreaturen interessierst, habe ich mir gedacht, dich ein wenig darin zu unterrichten. Einen Moment…“ Er wählte eine der vergessenen Bücher aus und legte es ihr vor. Immer mehr verfestigte sich eine Idee in Aros Kopf und Letizia würde eine außergewöhnlich gute Stütze bei diesem Vorhaben sein. Geradezu unverzichtbar, wenn er fertig wäre mit ihrer Ausbildung.

Belustigt sah er wie sich Unverständnis und Aberglaube auf ihrer Miene breit machte. „Du musst wissen, auf der Welt gibt es sehr viel mehr Wesen, als dir bekannt sind. Nicht nur unsereins, Werwölfe oder die Gestaltenwandler. Zum Beispiel Kobolde, Feen und eben diese Thestrale. Ich werde dir so viel über diese Kreaturen beibringen, wie du willst. Hier lies!“ Ahh ja, sie war so unwissend. Aber genau das war ein Pfand von unschätzbarem Wert. Er würde sie formen können, für seine Ziele einnehmen und sie würde ihn mehr als unterstützen können.
Aro wusste er brauchte Verbündete – Freunde und Gefährten, die ihm loyal und bedingungslos folgten. Letizia war ein weiterer Meilenstein, der ihn und seine Gemeinschaft tragen würde in diese schwierige Zukunft!

„Ich habe wirklich noch nie von diesen Thestralen gehört. Wo leben diese Wesen? Und was soll man denn unter dieser „magischen Gesellschaft“ verstehen?“ Innerlich lächelnd sah er mahnend auf sie hinab.

„Suche nicht mir Antworten zu entlocken, die du selbst nicht zu beantworten im Stande bist, da du erst am Anfang deiner Recherche stehst. Ich erwarte von dir Schlussfolgerungen Letizia, die ich dann mit dir diskutieren werde und die dich weiterbringen werden, als das einfach stumpfe Abfragen. Wende dein Wissen an und es wird sich mehren.“ Er lächelte sie vielsagend und freudig an.
„Du bist eine gute Schülerin meine Liebe.“

Er lehnte sich an die Fensterbank und grinste.
„Diese Schrift stammt aus der Feder eines großen Meisters seiner Zeit. Er schrieb sie in Griechisch, da er sich damals in Athen aufhielt, um sich mit den Großen seines Ordens auszutauschen.
Diese Wesen, die er in diesem Kapitel beschreibt, sind Teil einer Kreaturenwelt, die sich vor den Augen der Welt – oder sagen wir besser vor den Menschen – verborgen hält. Thestrale sind unverstandene, wunderbare Wesen, die aufgrund ihrer besonderen Herkunft und Art Freundschaft zu uns Vampiren empfinden. Es sind die einzigen Reittiere, die bereit sind uns zu tragen, da wir ein sehr ähnliches Schicksal tragen. Auch wir sind dazu verdammt im Dunklen zu wandeln, uns verborgen zu halten und vor allem – andere Kreaturen sehen in uns den Tod – ähnlich wie bei den Thestralen, die nur von dem gesehen werden können, der den Tod bereits gesehen hat. Sie sind uns ähnlich meine Liebe.
Kannst du dir vorstellen, auf einem solchen Tier zu reiten und dich in die Lüfte zu erheben? Ich tat es einst und ich kann dir sagen, es ist mehr als berauschend.“ Wohlwollend sah er auf die junge Frau hinab.
„Vielleicht habe ich Gelegenheit dich eines Tages an einen Ort mitzunehmen, wo du die Gelegenheit haben wirst Thestrale zu treffen und auf ihnen zu reiten. Sie sind wirklich faszinierend.“ Er lachte leise und begeistert, nahm ihr das Buch aus der Hand und drehte es in einer eigenwilligen Weise, um es dann mit der Rückseite erneut aufzuschlagen. Letizia ließ einen kleinen Laut des Erstaunens hören, denn erneut erschien ein Text, nicht auf dem Kopf stehend oder ähnliches, doch offenbar mit einem ganz neuen Inhalt.
„Faszinierend wie diese Geschöpfe der Dunkelheit, die hier beschrieben werden. Faszinierend wie der Meister, der dieses Buch verfasst hat. So schmal, so unscheinbar und doch voller Geheimnisse!“ Sich ruhig und entspannt auf dem zweiten Stuhl niederlassend sah er die Vampirin begeistert an. „Bereit für ein weiteres Kapitel? Bereit dem Basilisken und seinen Verwandten zu begegnen?“
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