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Twilight & Harry Potter Crossover
 


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 Die Chemie zwischen Ihnen

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Edward Cullen
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BeitragThema: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptySo Jun 17, 2012 10:50 am

es spielen:

Rosalie Hale
Edward Cullen
Esme Cullen
(evtl. Carlisle Cullen - ansonsten wird er von den Teilnehmern mitgepostet)

Die Geschichte beginnt nach der Verwandlung Rosalies. Sie kommt in Carlisles zu diesem Zeitpunkt noch sehr kleine Familie und trifft auf Edward.
Die Funken fliegen, der Hass aufgrund ihres unterschiedlichen Charakters ist vorprogrammiert.

Sie bekämpfen sich, doch erkennen gleichzeitig, dass sie einander brauchen und lernen sich nicht nur zu akzeptieren, sondern werden zu wirklichen Geschwistern.
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Rosalie Hale
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyMo Jun 18, 2012 2:58 am

Rosalie schlug ihre Augen auf. Wo war sie? Sie kannte dieses Zimmer nicht.
Sie lag auf einem großen Bett aus Kirschholz. Sie erkannte die Holzstruktur, obwohl sie sich nie besonders für Holz interessiert hatte. Überhaupt sah sie alles so seltsam deutlich, zu deutlich.
Langsam sah sie sich um. Der Raum war sehr hübsch eingerichtet.
In ihrem eigenen Zimmer hatte sie immer nur ein paar Möbel dahin stellen lassen, wo gerade Platz war, und sich keine weiteren Gedanken drüber gemacht.
Doch hier schien alles so perfekt aufeinander abgestimmt, als wenn ein System dahinter steckte, das sie nicht wirklich begriff.
Das Bett stand in einer Nische, sie konnte keine Tür sehen, vermutete sie aber hinter der Ecke.
Der Schrank, aus dem gleichen wunderschönen dunklen Holz wie das Bett, und verziert mit dezenten Schnitzereien, stand direkt neben dem Bett. Außerdem befand sich ein Tisch mit drei Stühlen in dem Zimmer.
Die Stühle sahen etwas altmodisch, aber sehr gemütlich aus, und sie passten wunderbar zu der Einrichtung.
An der Wand hingen Landschaftsbilder, die sie an Schottland erinnerten, die größte Reise die sie je unternommen hatte.
Hinter dem Tisch war ein Fenster, durch das Rosalie einen Baum sehen konnte.
Sie konnte auch noch die Struktur der kleinsten Blätter klar und deutlich erkennen, obwohl diese sich mehrere Meter von ihr entfernt befanden.
Der Himmel war bewölkt, und es dämmerte schon.
Das alles nahm Rosalie innerhalb weniger Sekunden wahr.
Sie fragte sich, wie sie hierhingekommen war, das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war ihr Besuch bei Vera, ihrer besten Freundin. Doch danach war da nur noch der Schmerz.
Noch immer spürte sie ihn, doch er hatte sich verändert.
Sie fühlte ein Brennen in ihrer Kehle, als wäre sie tagelang durch sandige Wüsten gelaufen.
Sie dachte, sie müsste sterben, wenn sie nichts zu trinken bekäme, also stand sie auf.
Ihre Beine waren ganz steif, sie musste lange hier gelegen haben, sie hatte keine Ahnung wie lange.
Rosalie stützte sich an der Wand ab, während sie den Raum durchquerte.
Tatsachlich war hier eine Tür, doch sie hatte Angst, sie zu öffnen, Angst vor dem, was ihr bevorstand.
Neben der Tür hing ein Spiegel. Sie wollte hingehen, wollte sich selber sehen, damit sie nicht komplett durchdrehte, damit sie immerhin einen Anhaltspunkt hatte, dass das hier völlig normal war. Sie ging einen Schritt auf den Spiegel zu, noch einen - und schaute hinein!
Sofort bereute sie es, denn ihr Spiegelbild verursachte ihr den Schock ihres Lebens.
Eigentlich war alles wie immer, ihre makellose Haut vielleicht noch etwas makelloser, ihre blonden Haare noch etwas perfekter, doch ihre Augen, ihre ehemals veilchenblauen Augen... waren nun rot.

BLUTROT!

Bei ihrem Anblick konnte sie ein Schreien nur unterdrücken, weil sie in dem Moment Stimmen auf dem Flur hörte, und Reflexe, von denen sie nie geahnt hätte, dass sie sie besaß, ließen sie zur Tür herumschnellen, und in Angriffsposition gehen.
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyFr Jun 22, 2012 7:29 am

Edward Cullen hatte die Tür zu seinem Zimmer mehr als geräuschvoll ins Schloss geworfen. Der Versuch seines Ziehvaters Carlisle mit ihm zu reden war aufgrund des aufbrausenden Wesens des jungen Mannes kläglich gescheitert.
Edward war außer sich und ging ruhelos in seinem Zimmer umher. Er hörte die Gedanken von Carlisle, der in seinem Arbeitszimmer geblieben war und sich Sorgen um seinen schwierigen Sohn machte.
Schwierig – Pah! Wer ist hier schwierig? Er hätte mich sterben lassen sollen. Warum tut er mir das an? Er weiß genau, wie ich es hasse ein Vampir zu sein, nutzlos zu sein, mich verstecken zu müssen bis in alle Ewigkeit meine Existenz verleugnen und mich….Ahhrgh.

Edward war nun seit 25 Jahren ein Vampir, länger als er als Mensch gelebt hatte. Er hatte alles versucht, hatte versucht seinen eigenen Weg zu gehen und war vollkommen an sich und den Herausforderungen, die dieses ihm aufgezwungene Leben an ihn stellte gescheitert. Er liebte Carlisle und bewunderte ihn.
Als er vor zehn Jahren Esme verwandelt hatte, hatte er es akzeptieren können. Carlisle wollte eine Partnerin, erkannte in ihr seine Seelenpartnerin, ohne die er sich verloren glaubte und Esme war wirklich eine wunderbare Person, die er zwar nicht als seine Mutter anerkennen konnte, schließlich hatte Edward eine Mutter gehabt, an die er sich noch sehr gut erinnern konnte, aber Esme war trotzdem eine sehr liebenswürdige Person, die ihm mehr und mehr wichtig wurde. Sie konnte ihm so ein Gefühl geben, ein Gefühl verstanden zu sein, ohne dass sie viele Worte machte. Es waren vielmehr ihre Gesten, ihr Lächeln, dass ihn manchmal an seine Mutter erinnerte und ihn einfach nur beruhigte. Ja, sie erinnerte ihn sehr an seine Mutter.

Doch nun war Carlisle zu weit gegangen. Als er dieses Mädchen in der Nacht vor drei Tagen mitgebracht hatte, ein Mädchen, dass hier in Rochester zu Hause war, ein Mädchen aus bestem Hause, die jeder kannte, da hatte er noch geglaubt es sei unumgänglich gewesen sie zu verwandeln. Aber dann hatte er Carlisles Gedanken gehört, hatte gehört, dass er hoffte sie würde eine Partnerin für ihn, Edward sein und das war der Auslöser gewesen für Edward das Haus zu verlassen und bis vor einer Stunde durch die Stadt zu streifen, Autos zu zertrümmern, leerstehende Häuser zu verwüsten und seine ganzen angestauten Aggressionen herauszulassen. Er hatte blindwütig mehrere Hunde getötet und ausgesaugt, um sich durch ihr Blut zu beruhigen und war schließlich immer noch vollkommen verwirrt und von Carlisle enttäuscht nach Hause gekommen.

Sie hatte noch gebrannt – Rosalie Hale – das schönste Mädchen Rochesters. Ein blonder Engel, wie Esme sie liebevoll genannt hatte. Edward konnte nur das sehen, was offensichtlich war. Eine blonde Vampirfrau mit bald blutroten Augen, unkontrolliertem Durst und dem ebenso unkontrolliertem Wesen einer Neugeborenen. Sie würde sie alle in Gefahr bringen entdeckt zu werden. Sie würden umziehen müssen – mal wieder!
Er würde sich wieder an eine andere verdammte Vorstadt gewöhnen müssen in der sein Anführer Carlisle seine Arbeit als Arzt machen konnte. Ja, er konnte etwas tun, hatte eine Aufgabe hatte so etwas wie ein Leben, aber er, Edward – was hatte er? NICHTS!

Wütend schlug er gegen die Wand und durchschlug die einfachen Ziegelsteine in den Flur. Schuldbewusst sah er auf das Loch. Verdammte Rosalie Hale – was dachte sich Carlisle, wie konnte er nur so ……..Arghh! Was sollte das? Wollte er sich jetzt etwa noch mehr Kinder erschaffen? Sie waren genug in ihrer kleinen Familie, sie brauchten diese Rosalie nicht. Edward starrte trotzig auf dieses vermaledeite Loch und raufte sich unsicher die Haare.

Er war doch erst vor vier Jahren zurückgekommen. Er hatte doch gerade erst begonnen zu versuchen sich unter Menschen frei zu bewegen. Er hatte doch gerade erst diesen Klavierlehrer gefunden, der ihm half das Einzige tun zu können, was er so liebte – Musik!
Rosalie Hale würde alles durcheinanderbringen, sie war überflüssig, er wollte sie hier nicht – er hasste sie jetzt schon!

‚Edward, bitte und sei es mir zuliebe!’ Die feine Gedankenstimme von Esme drang zu ihm vor und er sah erneut schuldbewusst auf das Loch in seiner Wand. Er fühlte sich immer schlecht, wenn er etwas tat, womit er Esme enttäuschte. Er wollte das nicht, aber manchmal konnte er einfach nicht anders. Unsicher vergrub er seine Hände in den Hosentaschen und zog seine Schultern hoch.
Warum hatte Carlisle diese Rosalie nicht sterben lassen. Es starben doch dauernd irgendwelche Leute.

Frustriert öffnete er die Tür und ging schweigend an Carlisle vorbei in das gegenüberliegende Wohnzimmer, wo Esme ruhig wie eine Statue vor einem Sideboard stand und ihm sanft lächelnd entgegensah.

„Tut mir leid Esme, ich werde dieses Loch wieder flicken.“ Sie strahlte ihn an, ihm wie immer alles verzeihend, obwohl er das einfach nicht verdiente. Die unverkennbare melodische Gedankenstimme von Rosalie Hale, die er bereits undeutlich gehört hatte, als Carlisle sie halbtot hier angeschleppt hatte schrie aus dem oberen Stock in seinen Gedanken laut und schrill: „Rot? Was ist mit meinen Augen geschehen? Oh mein Gott, sie sind rot?“
Edward schloss genervt die Augen und erkannte die Endgültigkeit die ganze Tragweite von Carlisles egoistischer Entscheidung. Er würde diese blonde Frau ertragen müssen, so wie er alles andere ertragen musste.
Er sah Carlisle kalt in die Augen. „Du solltest zu ihr gehen, sie ist erwacht. Aber sei auf der Hut, sie ist ganz schön sauer!“
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptySa Jun 23, 2012 10:09 am

Edward stürmte am Raum vorbei in sein Zimmer und schlug die Tür so doll zu, dass das Holz ein wenig splitterte. Traurig blickte sie auf das Sideboard vor ihr und hörte ihren Mann in seinem Büro erschöpft seufzen. Noch nie hatte Edward so aufgebraust reagiert, aber er war immer noch ein Kind, gerade dabei aus der Pubertät herauszuwachsen und das seit 25 Jahren. Auch sie war erst seit 10 Jahren als Vampir in der Ewigkeit gefangen, aber mittlerweile konnte sie es als eine Art … Geschenk sehen, denn sie hatte Carlisle bei sich. Konnte Edward nicht verstehen, dass er ihm dies auch wünschte? Dass er die Ewigkeit mit jemandem verbringen konnte, der mehr als ein Seelenverwandter für ihn war?
Esme hatte das junge Ding – Rosalie Hale – schon einige Male in Rochester gesehen. Es waren nur sehr wenige Male, da die frische Cullen trotz vieler Beglaubigungen Carlisles nicht wirklich an ihre Selbstbeherrschung glaubte, aber jeder redete über sie, über ihren Stand, ihre Schönheit, ihre Eltern. Nur einmal hatte sie sie in Person zu Gesicht bekommen und selbst für einen Menschen war sie hinreißend. Eine Frau, die sie sich für ihren eigenen, leiblichen Sohn gewünscht hatte. Ein goldener Engel, wie sie ihn öfters nannte, aber Edward...genaugenommen wusste sie nicht, was in ihn gefahren war.
Nie zuvor war er derart hart mit seinem Schöpfer umgegangen und alle wussten, dass er auf die Verwandlung hätte verzichten können. Das machte er oft genug klar und doch respektierte er Carlisle, bewunderte ihn zum Teil und auch sie hatte seit ein paar Jahren einen gewissen Draht zu ihm aufbauen können. Glaubte, hoffte, dass er die kleine Vampirin mal als eine mütterliche Ansprechperson ansehen konnte, denn so fühlte sie. Vielleicht klammerte sie sich auch bloß an ihren Muttergefühlen fest und verlagerte diese auf Edward.
Ihre Gedanken wurden von einem lauten Knall durchbrochen und sie hörte, wie Ziegelsteine auf den Boden vielen. Enttäuscht schüttelte sie den Kopf und hörte erneut Carlisle seufzen. Die letzten Stunden – bevor dem Streit – war Edward wütend verschwunden und hatte sich gehen lassen. So kannte sie ihn kaum…so unkontrolliert…so kindisch…so unreif. Konnte er es nicht wenigstens versuchen? Dem goldenen Engel eine Chance geben? Er kannte sie doch kaum. Edward, bitte und sei es mir zuliebe!, wandte sich die Vampire Mommy gedanklich an ihn. Carlisle würde der Versuch schon reichen. Vielleicht lernte er Rosalie ja doch mögen.
Seufzend wandte sie sich wieder dem Besteck und Geschirr in dem Sideboard zu, wo sie sorgfältig einen Teller nach dem anderen, eine Gabel nach der anderen in Zeitungspapier einrollte und einwickelte. Danach legte sie diese vorsichtig in einen Karton daneben. Der einzige Nachteil der Verwandlung Rosalies: ihr Verschwinden erregte große Aufregung. Zu bekannt war sie. Ohnehin war die kleine Gruppe fahler Menschen schon zu kurios nach so kurzer Zeit hier gewesen. Erneut mussten sie umziehen. Eine Tatsache, die lästig war immer wieder aufs Neue, aber nun mal nicht vermeidbar.
Carlisle kam aus seinem Zimmer heraus und war gerade auf dem Weg ins Wohnzimmer, blieb aber stehen als die Tür gegenüber zu Edwards Zimmer aufging. Ihr Mann blieb stehen, vermutlich in der Hoffnung, mit Edward nochmal reden zu können. Doch Edwards Schritte liefen an ihm vorbei und blieben im Türrahmen vor ihr stehen. Mit einem Lächeln sah sie in seine strahlenden goldenen Augen – golden, flüssig durch seine Jagd heute Nachmittag – in der Hoffnung, dass er auf sie hören würde, es versuchen würde … für sie. Doch darauf ging er nicht ein. Stattdessen sagte er: „Tut mir leid Esme, ich werde dieses Loch wieder flicken.“
Ihr Lächeln wurde noch strahlender. Das war Edward. Mit seinem beschämten Blick. Er wusste, wann er zu weit ging. Er war gut erzogen und Esme hoffte, dass dies unter ihrer Obhut so blieb und anscheinend war es so. Auch wenn das Loch nicht ihr größtes Problem war, aber Esme legte ihre Hoffnung darein, dass er vollkommen zur Besinnung kam und er sich mit Carlisle versöhnte. Dann konnte auch endlich wieder Harmonie in der Familie herrschen und das würde auch einen guten Einfluss auf den goldenen Engel haben.
Nebenbei hatte Eddi sich – ihre Hoffnung unterstützend – an ihren Ehemann gewandt und ihn darüber informiert, dass Rosalie aufgewacht war. „…aber sei auf der Hut, sie ist ganz schön sauer!“, fügte er schnippisch hinzu. Leider war Esme noch nicht dazu in der Lage Carlisles Gesichtsausdruck um der Ecke zu sehen. Nur seine Schritte, die in Richtung des Zimmers gingen, konnte sie vernehmen. Sie stand auf und vertagte das Einpacken erst mal für ein paar Stunden, bis das mit Rosalie geklärt war. „Edward? Sei nicht zu streng mit ihm. Er und ich … wir wollen nur das Beste für dich. Ich weiß nicht, ob du es verstehen kannst, aber wir meinen es ehrlich mit dir. Carlisle konnte ja nicht ahnen, dass… vielleicht solltest du…Ach, Edward gib ihr eine Chance. Du kennst das Mädchen doch kaum. Es würde ihr bestimmt auch helfen ihre jetzige … Existenz zu akzeptieren, wenn sie … eine helfende Hand zum Greifen hätte“, wandte sie sich erneut, vorsichtig, beruhigend an Edward, der immer noch im Türrahmen stand, während sie hartnäckig versuchte seinen Blick einzufangen. Er sollte die Wärme und Ehrlichkeit in ihren Augen sehen.
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyDi März 12, 2013 12:39 am

Rosalie hörte ein lautes Krachen, als wenn das Haus einstürzen würde. Sie nahm auch eine Frauen- und zwei Männerstimmen wahr, doch sie verstand nicht, was sie sagten, denn in ihren Ohren rauschte es. Nach einigen Sekunden ging die Tür auch wirklich auf. Rosalie blieb in ihrer Angriffshaltung und fauchte. Ein Mann kam herein, es war der, der sie gerettet hatte.
Jetzt erkannte sie ihn auch, es war Dr. Carlisle Cullen, einer der Ärzte im Krankenhaus. Sie hatte ihn, seine Frau und seinen Sohn, deren Namen sie nicht wusste, erst wenige Male gesehen. Sie waren noch nicht lange in dieser Stadt. Rosalie hatte sich nicht über ihre Ankunft gefreut. Es war das erste Mal, dass sie nicht die Schönste war, egal wo sie hinging. Doch immerhin war kein Mädchen in ihrem Alter in dieser engelsgleichen Familie, die hätte ihr vielleicht noch ihren Royce streitig gemacht. Er gehörte nur ihr, seit sie ihn das erste Mal sah.
Liebe war nicht der Grund, warum sie Royce Frau hatte werden wollen. Es war viel mehr der Stolz, die Verlobte des Erben einer der reichsten Männer Rochesters zu sein. Ach Royce...
Ein Bild flimmerte kurz in Rosalies Gedächtnis auf. Royce, lachend und mit einer Rose in der Hand, Royce, wie er sich zu ihr beugte und ihren Namen flüsterte. Doch sie wurden verdrängt von anderen Bildern. Royce mit einer Flasche in der Hand, umringt von seinen zwielichtigen Freunden.
Rosalie versuchte krampfhaft, sich an diese Nacht zu erinnern, forschte in ihrem Gedächtnis nach Bildern oder Gefühlen, doch sie fand nichts.
Dr. Cullen kam langsam auf sie zu, doch er stoppte, als sie angsterfüllt zurückwich.
„Du bist Rosalie, oder? Rosalie Hale?“, fragte er leise. Sie konnte nur nicken. Rosalie King, dachte sie für einen Moment, das sollte doch seit heute ihr Name sein, doch irgendwie hörte es sich nicht mehr so großartig an wie an dem Tag als sie ihre Freundin Vera besuchte. War das gestern gewesen? Sie wusste es nicht mehr.
„Du brauchst keine Angst zu haben, Rosalie“, fuhr Dr. Cullen fort. „Bitte setz dich doch.“
Rosalie ließ sich auf den einen Stuhl sinken. Sprechen konnte sie noch nicht.
„Ich habe dich hierher gebracht, hier wirst du es gut haben. Ich habe dich gestern gefunden, du wärest fast gestorben. Was ich dir jetzt erzähle wirst du wahrscheinlich erstmal nicht glauben oder verstehen. Meine Frau Esme, mein Sohn Edward und ich, wir sind Vampire. Ich habe auch dich zu einem Vampir gemacht, nur so kannst du weiterleben. Wir werden dir helfen damit klar zu kommen.“
Seine Worte sickerten in ihr Gehirn, doch Rosalie konnte sie nicht wirklich einordnen. Ein Wort kreiste immer wieder in ihrem Kopf herum. Vampir. Eine böse Kreatur. Irgendjemand hatte ihr davon erzählt, doch sie hatte nur halb zugehört. Sie wusste nur, dass diese Wesen böse waren und Blut tranken. Sie sah erschreckt zu Dr. Cullen auf. Aber solche Wesen konnte es doch gar nicht geben oder? Andererseits, wenn es Gott gab, und davon war sie überzeugt, vielleicht gab es dann auch Vampire.
„Muss ich Blut trinken?“, flüsterte sie. Ihre Stimme hörte sich gar nicht an wie ihre eigene. Aber vielleicht hatte sie sie auch schon zu lange nicht mehr vernommen.
Carlisle legte vorsichtig eine Hand auf ihre und sagte vorsichtig: „Ja, Rosalie, wir Vampire ernähren uns von Blut. Doch dafür müssen wir keinen Menschen das Leben nehmen, wir können Tierblut trinken. Deshalb haben meine Familie und ich goldene Augen. Du hast noch rote, doch wenn du dich nur von Tierblut ernährst, werden sie auch golden werden.“
Natürlich, die Cullens hatten alle goldene Augen. Das war ihr auch aufgefallen. Die Leute tuschelten oft darüber, doch eine Erklärung hatte keiner. Sollte es wirklich wahr sein?
Rosalie konnte es immer noch nicht glauben, doch sie entschied sich dazu, Dr. Cullen zu vertrauen. Er hatte einen beruhigenden Einfluss auf sie.
„Komm mit mir nach unten und lerne meine, und wenn du willst auch bald deine Familie kennen. Danach musst du etwas trinken, bestimmt hast du furchtbaren Durst.“
Ja, den hatte sie. Ihre Kehle brannte immer noch wie Feuer.
Doch was meinte Dr. Cullen mit seiner Familie? Sie hatte doch eine Familie. Ihre Mutter würde sich schon Sorgen machen. Außerdem war sie doch so gut wie Royce Frau. Sie musste zu ihm, hoffentlich schaffte sie es noch zur Hochzeit. Immer noch fühlte es sich falsch an, so daran zu denken. Was hatte sie so verändert? Doch sie beschloss nicht darüber nachzudenken. Sie würde diese Familie begrüßen und sich dann nach Hause begeben. Bestimmt war alles nur ein blöder Scherz. Sie folgte Carlisle, schon etwas selbstbewusster nach unten. „Esme, Edward, das ist Rosalie Hale, Rosalie, das sind meine Frau Esme und meine Sohn“, sagte Carlisle.
„Guten Tag Mrs. Cullen, guten Tag Mr. Cullen“, sagte Rosalie höflich.
Sie richtete sich etwas auf und fügte hinzu: „Es hat mich gefreut, ihre Bekanntschaft zu machen, doch ich würde jetzt gerne nach Hause zu meiner Familie. Ich werde bald heiraten und muss noch einige Vorbereitungen treffen.“
Noch immer waren riesige Lücken in ihrem Gedächtnis, und sie fühlte sich sehr komisch, ihr Hals brannte wie wahnsinnig, doch sie war sicher, dass sich das legen würde sobald sie zu Hause war und ein Glas Wasser getrunken hatte. Für alles würde es eine Erklärung geben. Dessen war sie sich sicher.
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyMi März 13, 2013 4:49 am

Die Schritte seines Vaters entfernten sich, stiegen die Treppe hinauf. Seine Gedanken drangen in seinen Kopf. ‚Ich wäre dir dankbar, wenn du mich ein wenig unterstützen würdest Edward. Wenn ich weiß was sie denkt, ist es so viel einfacher auf sie zu reagieren’ Edward hätte am liebsten laut geknurrt.
Er wollte sie, also sollte er alleine mit ihr zurechtkommen. Wie er es hasste ständig in ihren Gedanken zu hören was er tun und lassen sollte. Reichte es nicht, wenn sie ihn verbal zurechtwiesen.

Edward tu dies, Edward tu das. Edward halte dich zurück, sei höflich, sei unauffällig, halte dich verborgen! Es kotzte ihn an.

Unschlüssig, ob er das Haus nicht gleich wieder verlassen sollte starrte er auf den Boden. Er wollte nicht in Esmes Augen sehen. Er wusste genau, er würde sich dann schlecht fühlen, würde genau spüren, dass er derjenige war, der stur und bockig war und durch seine Unnachgiebigkeit einfach nicht sah, dass diese Rosalie aus einer verzweifelten Lage heraus hier gelandet war. Carlisle hatte Mitleid mit ihr gehabt, ihr der Braut, die man einen Tag vor ihrer Hochzeit brutal überfallen, missbraucht und sterbend in der Gosse hatte liegen lassen. Und das, wie Edward jetzt aus ihren immer deutlicheren Gedanken heraus hörte von ihrem eigenen Bräutigam und seinen Guten Freunden. Und diese Ziege war so verblendet, dass sie auch noch zu diesem Tier zurückwollte!

Ja, dieser Royce King war ein Tier, ein kaltschnäuziges, brutales, egoistisches Stück Dreck! Edward kannte diese Sorte, er hatte sie zur Genüge kennengelernt. Bilder beschworen sich herauf. Bilder aus den Jahren in denen er alleine als Nomade gelebt hatte, weil er es nicht ertrug die Zuneigung von Carlisle mit Esme teilen zu müssen. Weil er ihr rosarotes Glück nicht ertragen konnte, dass seine eigene Welt umso grauer gemacht hatte. Bilder, die er nicht mehr hatte sehen wollen quollen in seine Erinnerung und warum – wegen Rosalie Hale!
Er knurrte leise und bohrte mit seinen Fäusten in seinen Hosentaschen.

„Edward? Sei nicht zu streng mit ihm. Er und ich … wir wollen nur das Beste für dich. Ich weiß nicht, ob du es verstehen kannst, aber wir meinen es ehrlich mit dir. Carlisle konnte ja nicht ahnen, dass… vielleicht solltest du…Ach, Edward gib ihr eine Chance. Du kennst das Mädchen doch kaum. Es würde ihr bestimmt auch helfen ihre jetzige … Existenz zu akzeptieren, wenn sie … eine helfende Hand zum Greifen hätte“

Die feine, freundliche Stimme von Esme durchbrach die Stille und ein Kloß von Schuldgefühlen gegenüber ihr schwoll in seinem Hals an. Er wusste das alles. Er wusste, sie wollten sein Bestes, wollten ihm helfen, aber das war nicht der richtige Weg. Er wollte nicht der sein, der einem weiteren verlorenen Menschen half ein guter Vampir zu sein, denn im Endeffekt machten sie sich alle etwas vor. Es sollte sie nicht geben, keinen von ihnen. Ihre Existenz war falsch und schlecht.

Vorsichtig hob er sein Gesicht ein wenig und murmelte, wohl wissend, dass sie ihn verstehen würde.
„Ich weiß, dass ihr es gut mit mir meint Esme. Ich weiß, dass Carlisle sich wünscht, dass ich glücklich bin, aber er kann es nicht herbeiführen. Er kann es nicht erzwingen. Ich will diese Ziege nicht! Nicht hier, nicht in meiner Nähe und schon gar nicht in meiner Hand! Ich weiß doch selbst nicht wer ich bin und ob ich jemals zu etwas nutze sein werde, was soll ich da mit diesem blonden Hohlkörper, der noch zu dumm ist um zu verstehen, warum sie hier gelandet ist.“ Er straffte sich, richtete sich auf und sah Esme kalt an.
Er hatte sich wieder im Griff.
Edward, der Abweisende.
Edward, der Unnahbare.
Edward, der, der nicht einsehen wollte, um genau diese Schutzmauer nicht einreißen zu müssen.
„Sag mir eins Esme: Wohin soll das führen. Will er mir jetzt ein Weibchen nach dem anderen vor die Nase setzen, bis ich endlich eine nehme, damit er Ruhe gibt?“
Er war ungerecht, undankbar und gedankenlos und er wusste es. Doch sein Trotz und seine Sturheit bewahrten ihn davor sich dafür jetzt zu schämen, das würde später kommen, wenn er alleine wäre. Wenn Carlisle und Esme sich zurückziehen würden, um ungestört zu sein und er sich in Bücher vergraben würde, um nicht erneut diesen inneren Kampf gegen sich selbst kämpfen zu müssen.

„Blut? Ich muss Blut trinken? Das ist ….Aber ich muss …..Hoffentlich schaffe ich es noch zur Hochzeit….Mama….Nein, ich kann jetzt nicht über dieses Ganze Durcheinander nachdenken, ich muss gehen.“
Die Gedanken von Rosalie Hale waren ein einziges Zeugnis ihrer dummen egoistischen Arroganz. Sie wusste doch, wer ihr das angetan hatte. Sie hatte sich sehr genau erinnert – diese Pute, warum wollte sie zu diesem Kerl zurück? Um seinen Namen zu tragen? Um die meist beneidete junge Frau in Rochester zu sein? Eingebildete Kuh!

Esme berührte zart seinen Arm und strich versöhnlich darüber. Sie summte etwas, eine Melodie, doch Edward achtete nicht darauf, lies sich nicht beruhigen. Er hörte nur die Worte und Schritte seines Vaters, der mit ihr die Treppe herunterkam. Er hatte ihr geduldig alles erklärt, hatte ihr ihre Möglichkeiten aufgezählt. Wenn er wüsste, wie wenig sie ihm zugehört hatte, wie wenig sie seinen Worten Beachtung schenkte. Freundlich lächelnd stellte er ihr Esme und Edward vor. Sofort legte sie eine höfliche desinteressierte Miene auf, nickte ihnen zu und sagte dann höflich aber recht blasiert:

„Guten Tag Mrs. Cullen, guten Tag Mr. Cullen. Es hat mich gefreut, ihre Bekanntschaft zu machen, doch ich würde jetzt gerne nach Hause zu meiner Familie. Ich werde bald heiraten und muss noch einige Vorbereitungen treffen.“

Edward lachte ohne jede Zurückhaltung leise und grinste Mrs. Hale an.
„Nein Rosalie, das werden sie nicht. Ihre sogenannte Hochzeit ist vor zwei Tagen geplatzt, weil sie gestorben sind Rosalie. Sie sind tot: für Rochester, für ihre Familie und vor allem für ihren allerliebsten Royce.
Sie haben es doch gehört. Sie sind jetzt was wir sind – ein Vampir. Wir leben nicht mehr – Wir existieren!“ Ihre Augen weiteten sich, ihre Lippen bebten – nicht vor Angst, wohl eher vor Wut – und ihre aufgebrachten Gedanken schrien ihn an. Edward kniff aufgrund dieses Angriffs seine Augen zusammen und bemühte sich dieses Kreischen auszublenden.

„Carlisle, ich gehe davon aus, dass ihr ihr das Jagen beibringen werdet. Ich habe keinen Hunger und bin noch satt von gestern, also werde ich mich zurückziehen und unsere Sachen packen.
Das wird wohl unumgänglich sein, nicht wahr?“ Ohne eine Antwort abzuwarten drehte er sich um und verschand, die Türe geräuschvoll schließend in sein Zimmer.
Über eines war er sich gewiss: Er hasste Rosalie Hale!
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptySo März 17, 2013 7:49 am

Er murmelte eine Antwort, die sie trotzdem verstehen konnte. „Ich weiß, dass ihr es gut mit mir meint Esme. Ich weiß, dass Carlisle sich wünscht, dass ich glücklich bin, aber er kann es nicht herbeiführen. Er kann es nicht erzwingen. Ich will diese Ziege nicht! Nicht hier, nicht in meiner Nähe und schon gar nicht in meiner Hand! Ich weiß doch selbst nicht wer ich bin und ob ich jemals zu etwas nutze sein werde, was soll ich da mit diesem blonden Hohlkörper, der noch zu dumm ist um zu verstehen, warum sie hier gelandet ist.“
Endlich blicke er auf und ein Zurückzucken konnte sie gerade noch unterdrücken. Sein Blick war hart und kalt, das flüssige Gold, was sie vorhin noch reumütig angesehen hatte, war erstarrt. „Sag mir eins Esme: Wohin soll das führen. Will er mir jetzt ein Weibchen nach dem anderen vor die Nase setzen, bis ich endlich eine nehme, damit er Ruhe gibt?“, giftete er und nahm den Blick erst danach von ihr.
Natürlich konnte sie ihn bis zu einem gewissen Grad verstehen. Schließlich konnten sie ihn zu nichts zwingen, sie wollte dies auch nicht. Wieso sollten sie ihm eine Frau aufzwingen, mit der er im Nachhinein unglücklicher wäre, als ohne sie? Doch woher soll er wissen, ob er sie wirklich mochte, wenn er es nicht mal versuchte? Sie schob den Karton zur Seite und ging zu Edward, dem sie sanft über den Arm strich. Er sollte sich erst einmal beruhigen, bevor wieder alle auf ihn einredeten. Es war halt für beide Seiten nicht ganz einfach.
Sie fing an eine Melodie zu summen, die sie vor dem Streit der beiden beim Einpacken im Radio gehört hatte. Als sie Schritte auf der Treppe hörte. Kurz darauf standen Carlisle und Rosalie vor ihr. Sie konnte kaum ihrem Blick trauen, als eine wahrhaft noch hübschere Rosalie Hale vor ihr stand, sodass Esme sogar einen kleinen Stich bekam. Der goldene Engel. Ihr goldener Engel. „Esme, Edward, das ist Rosalie Hale, Rosalie, das sind meine Frau Esme und meine Sohn“, stelle ihr Ehemann sie höflich vor.
Dann fügte die Neugeborene noch selbstbewusst, aber höflich hinzu: „Guten Tag Mrs. Cullen, guten Tag Mr. Cullen. Es hat mich gefreut, ihre Bekanntschaft zu machen, doch ich würde jetzt gerne nach Hause zu meiner Familie. Ich werde bald heiraten und muss noch einige Vorbereitungen treffen.“ Esme bekam Mitleid mit der jungen Frau. Sie verstand es nicht, dass es keine Möglichkeit gab, dass sie ihre Familie je wiedersah. Während sie einen besorgten Blick mit Carlisle wechselte, fing Edward plötzlich lauthals an zu lachen.
Entsetzt drehte sie sich zu ihm um und konnte das Schlimmste nicht mehr aufhalten. „Nein Rosalie, das werden sie nicht. Ihre sogenannte Hochzeit ist vor zwei Tagen geplatzt, weil sie gestorben sind Rosalie. Sie sind tot: für Rochester, für ihre Familie und vor allem für ihren allerliebsten Royce. Sie haben es doch gehört. Sie sind jetzt was wir sind – ein Vampir. Wir leben nicht mehr – Wir existieren!“
Wie konnte Edward…? Waren sie, Carlisle und Esme, so mit ihm umgegangen am Anfang nach seiner Geburt? Konnte er sich nicht daran erinnern, wie verwirrt er danach war? Rosalie ist verletzt, verwirrt, hat vermutlich nicht mal registriert, was mit ihr geschehen war und jetzt belastete er sie zusätzlich. Rosalie schien allerdings nicht wirklich traurig, mehr wütend. Auch Carlisle war überrascht, aber auf eine entsetzte Art und Weise.
Und dann setzte er tatsächlich noch einen oben drauf: „Carlisle, ich gehe davon aus, dass ihr ihr das Jagen beibringen werdet. Ich habe keinen Hunger und bin noch satt von gestern, also werde ich mich zurückziehen und unsere Sachen packen. Das wird wohl unumgänglich sein, nicht wahr?“ Ohne auch nur einen von ihnen eines Blickes zu würdigen, drehte er sich um und ging geräuschvoll in sein Zimmer. Entgeistert und enttäuscht blickte sie ihrem Sohn nach.
Danach wandte sie sich schnell Rosalie zu. „Entschuldige sein Benehmen. Er macht momentan eine schwere Zeit durch“, erklärte sie und betonte dabei jedes Wort, damit er auch ja alles verstand.
Beruhigend legte sie ihre Hand auf ihren Arm. „Aber er hat Recht. Deine Verwandlung hat zwei Tage gedauert, in der…nun ja…deine Familie angenommen hat, dass du gestorben bist, was auch passiert wäre, hätte Carlisle dich nicht gefunden“, fügte sie flüsternd hinzu. Sie blickte in ihre knallroten Augen, um ein paar Gefühle zu entdecken. Esme sah ihre Verwirrung, ihre Enttäuschung und eine gewisse Unruhe.
Natürlich, wie konnte sie es nur vergessen? Der Durst musste ihr zu schaffen machen. „Oh, Entschuldigung. Ich will euch nicht länger aufhalten. Du hast bestimmt Durst. Geh mit Carlisle jagen, er wird dir all die Fragen beantworten, die dir durch den Kopf schwirren und wenn du was getrunken hast, wird dir das Zuhören auch gleich viel leichter fallen.“ Sie drückte ihre Hand, danach gab sie Carlisle noch einen Kuss auf die Wange, bevor er nach seiner Jacke griff und mit Rosalie wenige Minuten später durch die Tür trat.
Kaum waren die Schritte draußen nicht mehr zu hören, ging sie mit bestimmten Schritten in Edwards Zimmer. „Edward Anthony Masen Cullen!“ Sie stürmte durch die Tür. „Kannst du mir mal erklären, was das gerade gewesen sein soll? Oh ja, wir haben verstanden, dass du dich und unsere Existenz verabscheust, aber du kannst es nun mal nicht mehr ändern. Und ja, du hast auch deutlich gemacht, dass du mehr als abgeneigt bist, dich mit Rosalie anzufreunden.
Sei so sauer auf uns, wie du willst, aber lass das nicht an ihr aus. Du sagst, du magst sie nicht, sie ist egoistisch und eine Ziege. Woher zum Teufel willst du das wissen? Hast du nicht auch am Anfang etwas gegen mich gehabt? Versuch doch mal ihr eine Chance zu geben, dir etwas anderes zu beweisen. Gerade jetzt, nach ihrer Verwandlung, hat sie bestimmt größere Probleme, als einen pubertären, sturen, dickköpfigen Jungen“, ließ sie sich aus und wurde immer lauter.
Sie wagte es nicht ihm in die Augen zu schauen, aus Angst vor seinen Gefühlen, aus Angst, dass er ihre Gefühle sah. Kurz atmete sie aus, um ein wenig Platz in ihrem Kopf zu schaffen. Sie hasste es ihn anzuschreien, aber in letzter Zeit machte er es ihr auch nicht sonderlich einfach.
„Edward, es tut mir leid, ich mach das nicht gerne. Du weißt es, du kannst es in meinen Gedanken lesen“, sie drehte sich erschöpft zur Tür um. „Du wirst in der nächsten Woche viel Zeit mit Rosalie verbringen können und ich rate dir nett zu ihr zu sein. Du hast Hausarrest. Und ich schwöre dir, wenn du weglaufen solltest, sowie gestern oder vor Jahren, glaube nicht, dass dir diese Tür nochmal offen steht. Du musst lernen, dich deinen Problemen zu stellen, anstatt immer vor ihnen zu flüchten. Aber es wird dir ja nicht langweilig werden“, sie zeigte auf das Loch in der Wand, „und deine Tür hat auch ein paar Macken von deinem ständigen kindischen Türenknallen und wie du richtig erkannt hast, ist es Zeit Kartons zu packen.“ Mit müder Stimme beendete sie ihre Kaskade an lauten Worten, verließ das Zimmer, schnappte sich zwei Kartons und ließ sie demonstrativ in sein Zimmer fallen.
Danach ging sie ins Wohnzimmer und packte mit zittrigen Händen fleißig weiter teures Antiquitätengeschirr ein. Nur schwer konnte sie die Schluchzer unterdrücken. Die Vampire Mommy bereute bereits jetzt ihre Worte und wenn sie daran dachte, würde sie ihn am liebsten um Entschuldigung bitten, aber sie musste hart bleiben und er war vorhin mehr als zu weit gegangen und Esme war sich sicher, dass er das auch wusste.
Seufzend strich sie sich die Strähnen, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten, aus der Stirn, atmete noch einmal tief durch und ging dann weiter ihrer Aufgabe nach.


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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptySo März 17, 2013 11:52 am

Unschlüssig stand der innerlich völlig verwirrte Junge in seinem Zimmer. Ein großes Regal voller Bücher war sein größter Schatz. Das und das Klavier, das draußen im Wohnzimmer stand. Es waren die einzigen Freuden, die ihm geblieben waren. Edward las wie ein Besessener. Er las alles, zeitgenössische Literatur, Klassiker, Reisebeschreibungen, Biographien und vor allem Bücher die ihm die Welt und das Leben erklärten. Bücher, die ihm die Menschheit und ihre Geschichte erklärten und in denen er nach Antworten suchte, die er nicht fand. Bücher über Musik, Bücher über andere Sprachen, die er in sich aufsaugte. Theoretisch konnte er Französisch, Spanisch, Italienisch und Latein. Er wollte sie alle kennen, die Sprachen dieser Welt und er würde sie eine nach der anderen erlernen. Theoretisch – ungewiss, ob er jemals in diese Länder reisen könnte, oder sich mit Franzosen, Spaniern oder Italienern unterhalten könnte.
Der junge Cullen war hungrig nach Leben, nach Erlebnissen und danach auf Gleichaltrige zu treffen, doch genau das würde er nie können.

Er war eingesperrt!
In einen steinernen kalten Körper, der ihn an die Menschen verriet, vor dem Andere zurückschrecken würden. Er war eingesperrt in dieses Haus, zum Nichtstun verdammt, tagein tagaus ohne Aussicht, dass sich dies in den nächsten 100 Jahren ändern würde.
Wäre er jemals in der Lage wie Carlisle auf die Straße hinaus zu gehen ohne den so erschreckend starken Drang zu spüren über die Menschen herfallen zu müssen? Edward trainierte es so oft es ging. Setzte sich ihrem Duft aus, versuchte so nah wie möglich an sie heranzugehen, sie vorsichtig zu berühren und zu lernen sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er sich und seine Natur verleugnen, nein bekämpfen musste.

Er war eingesperrt! Seit 15 Jahren!
Eingemauert in diesem Haus, in dieser Familie, in sich selbst.

Er hörte die Tür.
Endlich waren sie gegangen. Endlich entfernten sich die zornigen, enttäuschten Gedanken seines Vaters. Er hatte ihn nicht enttäuschen wollen – warum verstand er nicht? Er liebte Carlisle, für so vieles – warum musste er ihn mit dieser …..teilen. Warum war ihm Esme und Edward nicht genug? Warum hatte er sie nicht sterben lassen, dahin gehen, wohin sie gehörte? Sie wäre gestorben – JA – das wäre ihre Bestimmung gewesen! Warum versuchten sie alle menschlich zu sein und bekämpften das menschlichste überhaupt – den Tod? Dieser Rosalie wäre vieles erspart geblieben, hätte Carlisle sie liegen lassen. Ein Monster mehr auf dieser Welt, das war alles, was Carlilse erreicht hatte.

„Edward Anthony Mason Cullen!“
Edward zuckte zusammen und zog seine Schultern abwehrend hoch. Esme stand völlig außer sich in seinem Zimmer und ihre Gedanken schrien ihn aufgebracht an. Er hörte ihr schweigend, den Blick auf seine Schuhe gerichtet zu. Ihre Worte und mehr noch ihre Gedanken fraßen Löcher in seine Hülle und ließen ihn gefährlich dünn werden. Er konnte nichts sagen, nichts erwidern, zu groß war seine Scham, zu groß das Entsetzen vor dem Bild, dass sie ihm von ihm selbst malte.
Sie hatte Recht. Er versagte immer wieder, enttäuschte diese Frau, die ihn aufrichtig liebte, als sei er ihr eigener Sohn. Die bereit war ihm alles zu verzeihen, obwohl das was er ihr immer wieder antat unverzeihlich war.

ER war eine Enttäuschung für sie.

Wie konnte sie sich angesichts der oberflächlichen Schönheit von Rosalie Hale schlecht fühlen, sie die von einer solchen inneren Schönheit erfüllt war, dass der Blick aus ihren Augen ihn immer wieder blendete und rührte. Esme war das, was er eine reine Seele nannte. Sie war eine Frau, die bereitwillig alles für andere gab. Wie konnte sie glauben, dass man das nicht sah, das man nicht sah wie viel besser sie war als Rosalie Hale?
So viel besser als er – Edward?
Natürlich hatte Carlisle sich in diese Frau verlieben müssen. Sie waren eins, reine Harmonie! Sie gab ihm den Frieden und die Ruhe, die Edward ihm niemals würde geben können. Er war so unsagbar stolz sie zur Frau zu haben. Ein Stolz, den er für Edward nie würde hegen können, da er ihn immer wieder enttäuschte - da er ihn bereits zu sehr enttäuscht hatte. Sein Sohn war zum Mörder geworden – nichts konnte das jemals wieder sühnen.

„Du wirst in der nächsten Woche viel Zeit mit Rosalie verbringen können und ich rate dir nett zu ihr zu sein. Du hast Hausarrest. Und ich schwöre dir, wenn du weglaufen solltest, sowie gestern oder vor Jahren, glaube nicht, dass dir diese Tür nochmal offen steht. Du musst lernen, dich deinen Problemen zu stellen, anstatt immer vor ihnen zu flüchten. Aber es wird dir ja nicht langweilig werden“, sie zeigte auf das Loch in der Wand, „und deine Tür hat auch ein paar Macken von deinem ständigen kindischen Türenknallen und wie du richtig erkannt hast, ist es Zeit Kartons zu packen.“

Der Trotz und der unerklärliche Zorn, den er gegen Rosalie hegte flammte auf und vergiftete sein Denken.
‚Pah, Hausarrest! Sie will mich also auch zwingen. Nett zu Rosalie sein! Wie nett denn? Ein bisschen nett - oder besonders nett?’ Wollte sie ihm Auslauf gewähren, wenn er Rosalie lieb grüßte und ihr erklärte, dass er ihre Gedanken bei Tag und Nacht hörte? ‚Ohja, das wird lustig, wenn sie das erfährt.’

Das Geräusch von zwei auf den Boden fallenden Kartons gefolgt von den schnellen Schritten Esmes, die sein Zimmer verlies!

Warum sagte sie das alles? Wollte sie ihm drohen?
‚Ah die Tür wird also nicht offen stehen, oder stellst du sie gerade jetzt auf, damit ich für immer gehe? Damit der Störenfried endlich weg ist. Ja, das wäre sicher praktischer. Tausche Blonden Engel gegen Roten Wirrkopf. Eine Tochter ist dir natürlich lieber!’

Resignation und Frucht machte sich in ihm breit. Er konnte seine Eltern nicht noch einmal verlieren. Er hasste sich für seine Schwäche.
Edward wusste, er konnte dieses Haus nicht verlassen. Er konnte diese Familie nicht verlassen. Es gab für ihnen keinen anderen Platz in dieser Welt. Es gab nichts, wo er hätte überleben können, diese Lektion hatte er nur zu gut gelernt.

Stumm ging er zu seiner Tür, wollte zu seiner Ziehmutter gehen und sich entschuldigen, so wie es sich gehörte, so wie er es ihr schuldig war und so wie es ihm auf der Seele brannte. Aber er konnte einfach nicht. Er konnte einfach nicht nachgeben ohne vor ihr völlig zusammen zu brechen. Er konnte sich nicht entschuldigen, ohne seine Gefühle zu sehr preiszugeben. Er wollte ihnen nicht zeigen wie groß seine Angst war, sie zu verlieren, mehr noch als er sich selbst zu verlieren drohte.

Er starrte die Türklinke an und senkte seine Hand, griff nach dem Schlüssel und drehte ihn um. Schloss ab. Verschloss seinen einzigen Weg zu ihnen und wankte zurück zu seinen Büchern.
Er hörte Esmes aufgewühlte, sich selbst anklagende Gedanken und das lies ihn endgültig zusammenbrechen. Er rollte sich auf dem Boden zusammen und schluchzte, weinte Tränen, die nie wieder seine Augen verlassen konnten, laut und hemmungslos. Weinte um die Liebe, die er verloren glaubte und weinte um die Liebe, die er nie kennenlernen würde.

Er würde hier bleiben, würde ihnen die Hülle sein, die sie in ihm sehen wollten. Würde sich in sich zurückziehen und weiterexistieren und hoffen, dass er es eines Tages schaffen würde den Käfig dieses Körpers verlassen zu können.
Edward hasste es.
Hasste Rosalie, hasste das Eingesperrtsein und vor allem hasste er SICH !
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyMi März 20, 2013 6:47 am

Sie hörte das Klicken seines Türschlosses. Esme hielt in seiner Bewegung inne und blickte enttäuscht und verletzt nach unten auf ihre Hände und den Teller. Sie hatte ihm wehgetan mit den groben Worten und vermutlich auch Gedanken, aber was hätte sie sonst tun sollen. Daneben sitzen und zusehen, wie ihre Familie nicht mehr miteinander redet und sich zornig anschwieg? Selbst angeschrien werden zeugte wenigstens von echten Gefühlen oder würde er sich besser fühlen, wenn sie anfing ihn zu ignorieren, ihn nicht mehr beachtete. Natürlich würde sie dies niemals über ihr totes Herz bringen können.
Plötzlich drang ein Geräusch zu ihr, dass ihr dieses schmerzhaft zerriss. Edwards Schluchzen und Wimmern brachten sie beinahe um den Verstand. Sie merkte, wie auch ihre Schultern anfingen zu beben und zittern. Doch sie riss sich zusammen und unterdrückte das Ziehen in ihren Augen. Sie versuchte es zu ignorieren und lenkte sich mit den Tellern ab, indem sie sie weiter in die Kartons einräumte und extra laut damit rumklapperte, um ihren Sohn zu übertönen. Allerdings war ihr Gehörsinn zu gut, zu geschult, als dass sie Edwards Trauer überhören konnte.
Sie war mittlerweile mit ihrem Sideboard fertig und hoffte inständig, dass Carlisle bald wieder kam, denn lange hielt sie es nicht mehr aus. Er musste endlich mit Edward reden, sie sollten sich aussprechen. Ihr fragiles, totes Herz hielt diese Spannungen in der Familie nicht mehr lange aus.
Sie stand auf und betrachtete die Kartons, die bereits fertig gestapelt an der Wand standen. Das Wohnzimmer war so gut, wie leer geräumt, abgesehen von den Möbelstücken.
Sie wollte nach ihrem Mann und Rosalie hören, aber das einzige, was sie vernahm, waren die Geräusche aus Edwards Zimmer. Sie seufzte und ging zu seiner Tür, um mit zitternden Händen an eben diese zu klopfen. „Edward? Bitte mach auf“, flüsterte sie bewusst darüber, dass er sie trotzdem klar und deutlich hörte. Es wurde kurz still und dann hörte sie das Klicken der Tür.
Sie drückte die Klinke hinunter und lugte durch einen Spalt. Er saß in seinem Lesesessel, der vor seinem geliebten Bücherregal stand. Allerdings hielt er kein Buch in der Hand und die Kartons lagen immer noch dort, wo sie sie hingestellt hatte. Vorsichtig ging sie nun richtig in sein Zimmer und blieb in der Mitte stehen.
„Edward…ich…es tut mir…ach, Edward, ich wollte dich so nicht anschreien. Es ist nur so, dass ich mir Sorgen um dich mache, weshalb ich dich lieber zuhause wisse, als wenn ich damit leben müsste, dass du irgendwo draußen rumläufst“, gestand sie mit zittriger Stimme.
Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu und setzte sich dann auf die rechte Armlehne. Er starrte immer noch betreten auf den Boden. Sanft strich sie ihm über seine Haarpracht. „Was ist denn in den letzten Monaten mit dir los? Du warst doch früher auch nicht so…verschlossen, pubertär und nun ja, dickköpfig. Seit du wiedergekommen bist nach dem du die Jahre weg warst, bist du so. Möchtest du darüber reden, vielleicht auch mit Carlisle, wenn dir das lieber ist? Oder soll ich wieder gehen und dich allein lassen?“, fragte sie und blickte zu ihm und legte ihre Hand nun auf seine Schulter.
„Nur weil ich vorhin sauer auf dich war und auch jetzt noch ein bisschen bin, lass dir gesagt sein, dass ich dich trotzdem liebe und immer für dich da sein werde. Genauso, wie Carlisle, dir immer zuhören wird, wenn du mal einen Zuhörer brauchst. Aber wenn du uns nicht erzählst, was dich bedrückt, dann können wir dir weder helfen, noch versuchen dich zu verstehen. Aber du musst verstehen, dass Carlisle und ich uns momentan ein wenig mehr um Rosalie kümmern werden. Schließlich ist sie gerade er verwandelt worden, aber wenn du Probleme hast, werden wir nicht zögern dir zu helfen“, erklärte sie und unterdrückte gerade noch einen Schluchzer, während sie ihn endlich in den Arm nahm.
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyMi März 20, 2013 11:36 am

Sein Körper schien zu beben und er hatte jeden Einfluss darüber verloren. Wie durch einen Nebel hörte er die leise liebevolle Stimme vor der Tür, hörte er die tiefen Selbstvorwürfe und Sorgen in ihren Gedanken. Edward rappelte sich verstört auf, versuchte sich zu sammeln und drehte den Schlüssel um, um sofort in seinen Lesesessel zu flüchten, in den er sich tief hineinsenkte und sich von der Tür abwandte – nur nicht Hinsehen, nur nicht erneut zusammen brechen.
Ihre Gedanken hämmerten kleine feine Risse in seine Maske, doch ihre Worte zerschlugen die Fassade. Als er spürte, wie sie ihm Schutz bietend ihre zarten Arme um die Schultern schlang, war es endgültig vorbei und erneut ergab sich der Junge seinen Gefühlen, den Schluchzern, dem Wimmern und diesem Beben, dass ihn jeder Kraft beraubte.
Minutenlang verharrten sie so, eng umschlungen. Er spürte nur ihre zarte Hand, die seinen Kopf streichelte, oder über seinen Rücken strich. Sie summte wieder und ihre Gedanken waren voller Trost, voller Liebe und Zuneigung. Sie verstand ihn nicht, sie fragte sich immer wieder, was mit ihm los sei und doch war sie hier bei ihm, um ihn zu stützen, um ihm Kraft und Zuversicht zu geben.
Edward beruhigte sich, blieb noch eine Weile an ihren Körper geschmiegt und saugte ihren so vertrauten, beruhigenden Duft ein.
Dann zog er sich aus der Umarmung zurück und sah beschämt zu ihr auf. Ihre Augen waren warm, freundlich und von einer unglaublichen Güte erfüllt.
Dieser Ausdruck war es, der sie derart für ihn einnahm. Sie erinnerte ihn so ungemein an seine Mutter und erneut spürte er wie sehr er sie immer noch vermisste, einen Menschen vermisste, der ihm das gewesen war. Esme wollte ihm diese Mutter sein, aber Edward hatte es bisher für sich abgelehnt. Es käme ihm wie ein Verrat an seiner verstorbenen Mutter vor, aber musste es das wirklich sein. Sie lebte nicht mehr. Sie konnte nicht mehr bei ihm sein, obwohl er sie so sehr brauchte. Würde sie ihn hassen, wenn er sich dieser neuen Mutter zuwenden würde, sie zu seiner Vertrauten machte und sie……
Erneut suchte er ihren Augenkontakt. Offen, ehrlich und voller Zuneigung.
Er spürte diesen Schmerz der Schuld, die so schwer auf ihm lastete. Niemals könnte er sich davon befreien, das wusste er.

„Es tut mir so leid, ich wollte nicht das du ….das ich dir so wehtue ist unverzeihlich. Ich, ich weiß, dass ich das Problem bin. Ich habe es nicht verdient von euch so aufgenommen zu werden. Ihr habt nie gefragt….habt mich nie angeklagt für…..Esme ich weiß nicht, …ich weiß einfach nicht wie ich neu anfangen kann. Ich …..es ist so schwer für mich.“ Edward zog seine Beine an und schlang seine Arme darum, als könnte er sich zu einer Kugel zusammenrollen, wie in einen Kokon einschießen und sich vor der Außenwelt verbergen.
„Warum wartest du nicht bis Carlisle zurück ist und ihr beiden nehmt euch endlich mal Zeit und sprecht miteinander. Du weißt doch….“ Esmes sanfte Stimme legte sich schmeichlerisch über die angespannte Atmosphäre. Edward starrte sie entsetzt an.
„Nein, nein, nicht Carlisle. Ich kann nicht …. Ich kann nicht mit ihm sprechen, ich…..ich habe ihn so verraten, habe alles verraten, was er mir beigebracht hat, was er mir vorgelebt hat. Ich habe alles zerbrochen, was er aufgebaut hat. Ich ….Esme ich weiß nicht mehr wer ich bin, wer ich sein soll. Ich habe alles falsch gemacht und jetzt, jetzt weiß ich nicht was ich tun kann.
Ich habe es versucht, aber ich finde mich nicht mehr. Ich bin nicht mehr der den er verwandelt hat. Ich ….ich bewundere ihn so. Für seine Stärke, für seinen unerschütterlichen Willen und seine Selbstbeherrschung. Ich wollte ihm immer der Sohn sein, den er verdient, aber ich bin ein solcher Versager! Ich fühle mich wie in einem Käfig, einem Käfig voller Angst, voller Panik noch tiefer zu sinken, euch noch mehr zu enttäuschen.“ Er sah auf und schüttelte sich, als sei ihm plötzlich kalt.

„Und dabei habe ich das Gefühl er versteht mich nicht mehr und …und….und ist mich satt. Warum hat er Rosalie verwandelt. Warum hat er sie nicht sterben lassen? Das wäre doch ihr natürlicher Weg gewesen, natürlicher als das was sie jetzt ist.“ Verbittert ballte er die Fäuste. „Warum wollt ihr noch mehr Kinder? Bin ich so ein schrecklicher Sohn? Was soll ich tun, wie ….ich will doch nur aus diesem Käfig heraus. Aber Rosalie, sie sperrt mich nur zusätzlich ein. Ihr erwartet von mir, dass ich ihr helfe, dass ich hier bei ihr bleibe aber ich …..ich will raus, ….ich will ihre arroganten dummen Gedanken nicht hören. Wusstest du, dass ihr Bräutigam ihr das angetan hat? Er und seine Freunde? Ich habe es in ihren Gedanken gehört und gleich danach hat sie sich danach gesehnt seine Frau zu werden. Nicht weil sie ihn liebt – nein doch nicht Rosalie Hale – nein, weil sie seinen Namen tragen wollte. Weil sie Mrs. Royce King sein wollte. Sie ist …..ich verstehe, dass du sie anders siehst aber ich….ich höre sie, höre alles von ihr. Sie ist so……Esme bitte zwinge mich nicht, ich hasse sie jetzt schon dafür, dass wir schon wieder umziehen müssen. Ich hatte geglaubt ich könnte vielleicht lernen mehr unter Menschen zu gehen, vielleicht ein Konservatorium besuchen, um mein Klavierspiel zu verbessern, oder vielleicht Kurse in einer Abendschule belegen.
Esme ich komme mir so dumm und unwissend und gleichzeitig so isoliert vor.“ Sein Blick wurde flehend und weich.

„Wo werden wir hingehen? wir können nicht in eine Stadt ziehen, nicht im nächsten Jahr. Bitte, ich möchte nicht undankbar sein, ich möchte nicht ungerecht sein, aber …ich möchte mich selbst wieder finden.“ Zerknirscht wendete er sich ab und dachte kurz über all das nach, was aus ihm herausgebrochen war. Er war so ein Egoist.
Beschämt schnaubte er angewidert.
„Bitte verzeih mir. Ich bin egoistisch und ungerecht. Ich ….ich werde jetzt packen und ….bitte sprich nicht mit Carlisle, er hat schon genug Sorgen, ich möchte nicht….Bitte sag ihm nichts. Ich verspreche dir, ich werde versuchen mich zu bessern. Ich werde versuchen nett zu Rosalie zu sein und ihr helfen sich zurecht zu finden. Ich ….“ Er hatte das Gefühl völlig leer zu sein und von irgendetwas aufgefressen zu werden. Er würde ein weiteres Jahr im Verborgenen leben, auf eine Neugeborene aufpassen und versuchen sich die Nahrung, die er so dringend brauchte aus seinen Büchern zu nehmen. Er würde sich Carlisles Bücher ausleihen, oder in Bibliotheken laufen.
Er sah zu Esme und ergriff ihre Hand, wie einen Rettungsring, wie eine Konstante in seinem persönlichen Durcheinander.
„Du musst keine Angst haben, dass ich weglaufen könnte Esme. Ich wüsste gar nicht wohin. Ich mag mich verändert haben und unausstehlich sein, aber ich weiß ich könnte kein zweites Mal überleben da draußen. Ich….niemals wieder könnte ich so weiterexistieren. Ich hasse mich selbst für das, was ich aus mir gemacht habe, aber ich will es wieder lernen. Lernen glücklich zu sein.“ Er lächelte ein wenig unbeholfen, jungenhaft, mit einem leicht schiefen Ausdruck.
„Wo sollte ich das besser können als hier bei dir…….Mum?“
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyDi März 26, 2013 6:12 am

Kaum lag er in ihren Armen fing er wieder an zu Schluchzen und sein Körper bebte unter ihr. Still weinte er an der Schulter seiner Mutter, während diese ihm sacht über die Haare und den Rücken strich. Shh, alles wird gut. Wein dich ruhig aus! Ich bin für dich da. Hab keine Angst, mach deinen Gefühlen Platz. Leise summte sie die Melodie, die sie immer gern gehört hatte, als Edward die Jahre fort war.
Edwards Beben klang immer weiter ab, doch sie hielt ihn weiterhin beruhigend fest, bis er sich aus ihrer Umarmung befreite und ihr entschuldigend in die Augen blickte. „Es tut mir so leid, ich wollte nicht das du ….das ich dir so wehtue ist unverzeihlich. Ich, ich weiß, dass ich das Problem bin. Ich habe es nicht verdient von euch so aufgenommen zu werden. Ihr habt nie gefragt….habt mich nie angeklagt für…..Esme ich weiß nicht, …ich weiß einfach nicht wie ich neu anfangen kann. Ich …..es ist so schwer für mich“, entschuldigte und bedankte der Cullen sich reumütig.
Sie wäre nicht auf die Idee gekommen, dass Edward nicht wieder in sein voriges Leben zurückfand. Wenn Carlisle mit ihm sprach, sie konnten seine Selbstbeherrschung wieder antrainieren. Auch sie wurde in der Zeit schwach, in der Edward fort gewesen war und hat wieder zu ihrer alten Ernährungsweise zurückgefunden und die Kontrolle über den Blutdurst sogar noch verbessert. Trotzdem war sie selbst noch lange nicht weit genug, um Edward eine große Hilfe dabei zu sein.
Ihr Sohn saß nun zusammengesunken im Sessel, in einer Fötus artigen Position. Er sah so schwach und traurig aus, weshalb sie ihm erneut eine Hand auf die Schulter legte. „Warum wartest du nicht bis Carlisle zurück ist und ihr beiden nehmt euch endlich mal Zeit und sprecht miteinander. Du weißt doch….“, wollte die Vampire Mommy ihm vorschlagen, aber er unterbrach sie mit entsetzten Augen.
„Nein, nein, nicht Carlisle. Ich kann nicht …. Ich kann nicht mit ihm sprechen, ich…..ich habe ihn so verraten, habe alles verraten, was er mir beigebracht hat, was er mir vorgelebt hat. Ich habe alles zerbrochen, was er aufgebaut hat. Ich ….Esme ich weiß nicht mehr wer ich bin, wer ich sein soll. Ich habe alles falsch gemacht und jetzt, jetzt weiß ich nicht was ich tun kann. Ich habe es versucht, aber ich finde mich nicht mehr. Ich bin nicht mehr der den er verwandelt hat. Ich ….ich bewundere ihn so. Für seine Stärke, für seinen unerschütterlichen Willen und seine Selbstbeherrschung. Ich wollte ihm immer der Sohn sein, den er verdient, aber ich bin ein solcher Versager! Ich fühle mich wie in einem Käfig, einem Käfig voller Angst, voller Panik noch tiefer zu sinken, euch noch mehr zu enttäuschen.“
Er schauderte, als würde ein kalter Windzug zu ihm dringen, als erschaudere er nur von dem Gedanken seinem Vater unter die Augen zu treten. „Und dabei habe ich das Gefühl er versteht mich nicht mehr und …und….und ist mich satt. Warum hat er Rosalie verwandelt. Warum hat er sie nicht sterben lassen? Das wäre doch ihr natürlicher Weg gewesen, natürlicher als das was sie jetzt ist.“ Wütend drückte er seine Hände zusammen.
„Warum wollt ihr noch mehr Kinder? Bin ich so ein schrecklicher Sohn? Was soll ich tun, wie ….ich will doch nur aus diesem Käfig heraus. Aber Rosalie, sie sperrt mich nur zusätzlich ein. Ihr erwartet von mir, dass ich ihr helfe, dass ich hier bei ihr bleibe aber ich …..ich will raus, ….ich will ihre arroganten dummen Gedanken nicht hören. Wusstest du, dass ihr Bräutigam ihr das angetan hat? Er und seine Freunde? Ich habe es in ihren Gedanken gehört und gleich danach hat sie sich danach gesehnt seine Frau zu werden. Nicht weil sie ihn liebt – nein doch nicht Rosalie Hale – nein, weil sie seinen Namen tragen wollte. Weil sie Mrs. Royce King sein wollte. Sie ist …..ich verstehe, dass du sie anders siehst aber ich….ich höre sie, höre alles von ihr. Sie ist so……Esme bitte zwinge mich nicht, ich hasse sie jetzt schon dafür, dass wir schon wieder umziehen müssen. Ich hatte geglaubt ich könnte vielleicht lernen mehr unter Menschen zu gehen, vielleicht ein Konservatorium besuchen, um mein Klavierspiel zu verbessern, oder vielleicht Kurse in einer Abendschule belegen. Esme ich komme mir so dumm und unwissend und gleichzeitig so isoliert vor.“
Seine Augen wurden trüb und sanft. „Wo werden wir hingehen? wir können nicht in eine Stadt ziehen, nicht im nächsten Jahr. Bitte, ich möchte nicht undankbar sein, ich möchte nicht ungerecht sein, aber …ich möchte mich selbst wieder finden“, beschämt wandte er sich von ihr und schnaubte kurz darauf. „Bitte verzeih mir. Ich bin egoistisch und ungerecht. Ich ….ich werde jetzt packen und ….bitte sprich nicht mit Carlisle, er hat schon genug Sorgen, ich möchte nicht….Bitte sag ihm nichts. Ich verspreche dir, ich werde versuchen mich zu bessern. Ich werde versuchen nett zu Rosalie zu sein und ihr helfen sich zurecht zu finden. Ich ….“
Immer noch blickte er auf seine Füße. Kurz blieb es still, bis er plötzlich ihre Hand ergriff. Seine schlagartige Ehrlichkeit und Offenheit, die Tatsache, dass er sich ihr anvertraute rührte sie, machte sie glücklich, bestätigte sie in ihrem Wunsch seine Mutter sein zu wollen, mehr auf ihn Acht zugeben.
„Du musst keine Angst haben, dass ich weglaufen könnte Esme. Ich wüsste gar nicht wohin. Ich mag mich verändert haben und unausstehlich sein, aber ich weiß ich könnte kein zweites Mal überleben da draußen. Ich….niemals wieder könnte ich so weiterexistieren. Ich hasse mich selbst für das, was ich aus mir gemacht habe, aber ich will es wieder lernen. Lernen glücklich zu sein.“ Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, zu SEINEM Lächeln. Dieses schelmische, kindliche, leicht schiefen Lächeln, welches ihn so sympathisch machte. Automatisch lächelte auch Esme, froh darüber, dass ein Teil des alten Edwards durchschien.
Doch erst seine nächsten Worte sollten ihr den Rest geben: „Wo sollte ich das besser können als hier bei dir…….Mum?“ Überglücklich und überwältigt nahm sie ihren Sohn erneut in den Arm, drückte ihn an sich und gab ihm einen Kuss auf seinen Kopf, bevor sie sich wieder von ihm löste. Sie strich ihm über seinen Kopf und lächelte ihn immer noch strahlend an.
„Du bist kein Versager, Edward. Du kannst wieder versuchen, der zu sein, der du mal warst. Ich verspreche dir, ich werde dir damit so gut helfen, wie es geht, aber wenn es um deine Selbstbeherrschung geht, dann solltest du dich wirklich an Carlisle wenden. Er hat mehr Erfahrung damit und ich habe vermutlich noch weniger Kontrolle über meinen Durst, als du.“ Sie sah, wie Edward wieder in sich zusammenzog.
„Hey, du willst das nicht hören. Ich weiß das, aber du solltest wirklich mit ihm reden. Er liebt dich immer noch und er hat Rosalie nicht verwandelt, weil wir noch ein Kind oder dich ersetzen wollten. Ich wusste doch auch nichts davon, bis er mit ihr hier auftauchte. Aber versuch ihn zu verstehen! Er hat es sich zur Berufung gemacht den Menschen zu helfen und dann sah er sie, den Leid, der ihr zugefügt wurde. Er hat die Wahl und du weißt, dass er niemals einen Menschen sterben sehen oder lassen könnte, wenn er doch die Chance hat diesem zu helfen, vor dem Tod zu bewahren“, wandte sie ein.
Sie legte eine Pause ein, um kurz Luft zu holen. „Und was Rosalie angeht…du denkst vielleicht ich kann sie nicht verstehen, dass ich von ihrer Schönheit geblendet bin, aber so ist das nicht. Glaub mir es ist unglaublich schwer zu begreifen und damit umzugehen, wenn man von seinem Mann derart…verletzt wird. Und es wird noch eine Weile dauern, bis sie darüber hinweg sein wird und ich werd alles tun, um ihr dabei zu helfen, sowie Carlisle mich durch diese schwere Zeit geholfen hat. Ich habe dir noch nie wirklich etwas über meine Vergangenheit erzählt. Vielleicht hätt ich dies schon vorher machen sollen, aber wir sind nie wirklich dazu gekommen“, erklärte sie und hielt inne.
Es war schon Ewigkeiten her, seitdem sie darüber geredet hatte. Zwar dachte sie manchmal noch daran, aber dies passierte auch immer seltener. Deshalb fiel es ihr recht schwer sich wieder in die Zeit zurückzuversetzen und sich ihren vergangenen Gefühlen auszusetzen.
Sie griff nach der Hand ihres Sohnes, hielt diese mit beiden Händen umschlossen und senkte ihren Blick, während sie fortfuhr: „Natürlich weißt du von meinem verstorbenen Sohn, aber es gibt noch eine Geschichte davor. Mit 16 hatte ich mein erstes Zusammentreffen mit Carlisle, als ich mit einem gebrochenen Bein ins Krankenhaus kam, weil ich von einem Baum gefallen bin. Dann als junge Frau wollte ich immer Lehrerin werden, meine Heimatstadt verlassen und ein bisschen von der Welt sehen, aber meine Eltern waren damit nicht einverstanden. Stattdessen verheirateten sie mich mit Charles, als ich 22 Jahre alt war. Allerdings wurde ich bald von ihm…misshandelt und missbraucht.“
Ihre Stimme wurde immer leiser, kurz hielt sie inne, um kurz Luft zu holen. „Ich fand bei meinen Eltern kein Verständnis und als mein Mann nach dem Krieg wiederkam, da wurde die Situation noch schlimmer. Irgendwann bemerkt ich, dass ich schwanger wurde und bin geflohen. Ich wollte nicht, dass mein Kind unter solchen Umständen aufwächst. Zuerst ging ich zu meiner Cousine, bis meine Eltern mich fanden und ich noch weiter nach Ashland floh, wo ich schließlich als Kriegswitwe unterrichtete. Ein Jahr später starb mein Sohn an einer Lungeninfektion. Und darauf sprang ich von der nächsten Klippe, weil ich es nicht mehr aushielt.“
Mittlerweile bebte ihr Körper unter kleinen Schluchzern. „Deshalb habe ich so viel Mitgefühl mit Rosalie. Auch sie wird es bald realisieren und dann ist es an uns dies mit ihr durchzustehen. Es ist wirklich nicht leicht, selbst wenn man keine wirklichen Gefühle für seinen Mann empfunden hat“, erklärte sie mit zittriger Stimme.
Kurz blieb es still, während sie sich wieder fasste und beruhigte. „Tut mir leid, ich wollte dich damit nicht bedrücken, aber ich wollte gerne, dass du meine Absichten verstehst und vielleicht deine Meinung gegenüber Rosalie überdenkst und ihr eine Chance gibst, sowie Carlisle mich geheilt hat. Ein Schritt zur Besserung, für uns alle“, flüsterte sie. Mit einem kläglichen Lächeln strich sie ihm erneut über die Haare.

(((Sag Bescheid, wenn es *zu* gefühlddusselig ist...)))
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyFr März 29, 2013 11:49 am

Der junge Cullen, Edward, find lauthals an zu lachen. Rosalie sah ihn erschrocken an.
„Nein Rosalie, das werden sie nicht. Ihre sogenannte Hochzeit ist vor zwei Tagen geplatzt, weil sie gestorben sind Rosalie. Sie sind tot: für Rochester, für ihre Familie und vor allem für ihren allerliebsten Royce. Sie haben es doch gehört. Sie sind jetzt was wir sind – ein Vampir. Wir leben nicht mehr – Wir existieren!“

Rosalie zog scharf die Luft ein, sie wollte bissig etwas erwidern, doch dazu fehlte ihr die Kraft. Was fiel ihm denn ein? Er sprach schon weiter und seine gehässige Stimme hallte laut in ihrem Kopf.
„Carlisle, ich gehe davon aus, dass ihr ihr das Jagen beibringen werdet. Ich habe keinen Hunger und bin noch satt von gestern, also werde ich mich zurückziehen und unsere Sachen packen. Das wird wohl unumgänglich sein, nicht wahr?“

Daraufhin ging er aus dem Zimmer. Mrs. Cullen -Esme- kam auf sie zu, sah sie an und bat sie, sein Benehmen zu entschuldigen, da er eine schwere Zeit durchmache. Obwohl es Rose guttat, dass Esme ihren Arm nahm, verstörten ihre nächsten Worte sie.
„Aber er hat Recht. Deine Verwandlung hat zwei Tage gedauert, in der…nun ja…deine Familie angenommen hat, dass du gestorben bist, was auch passiert wäre, hätte Carlisle dich nicht gefunden.“

„Nein“, flüsterte sie heiser und ihre Unterlippe begann zu zittern. Ihre Verwandlung.
Gestorben... Verwandlung... Vampir... Alles Wörter, die keinen Sinn ergaben.
„Oh, Entschuldigung. Ich will euch nicht länger aufhalten. Du hast bestimmt Durst. Geh mit Carlisle jagen, er wird dir all die Fragen beantworten, die dir durch den Kopf schwirren und wenn du was getrunken hast, wird dir das Zuhören auch gleich viel leichter fallen.“
Sie ließ ihre Hand los und Rose konnte sich kaum auf den Beinen halten. Esme verabschiedete sich von ihrem Ehemann und verließ den Raum.
Dr. Cullen nahm sie vorsichtig an der Schulter und führte sie durch ein paar Türen nach draußen. Rose schnappte nach Luft. Hatte sie überhaupt geatmet dort drinnen? Alles roch so intensiv hier draußen. Der Himmel war bedeckt, doch trotzdem konnte sie alles, jede Kleinigkeit erkennen. Sie folgte dem großen Mann staunend. Auch wenn alles unklar war, sie überhaupt nicht begreifen konnte was hier vor sich ging und sich nicht an die letzten Tage, in der angeblich ihre „Verwandlung“ stattgefunden hatte, erinnern konnte, es war überwältigend die Welt so wahrzunehmen.
Nach einer Zeit blieb Dr. Cullen stehen und wandte sich ihr zu.
„Rosalie“, sagte er. „Was du jetzt tun musst, wird dir wahrscheinlich nicht gefallen, aber es muss sein. Vampire, und du bist jetzt einer, ernähren sich von Blut. Doch wir brauchen keine Menschen zu ermorden, wir können Tierblut trinken. Die Augen von Vampiren, die sich auf diese Art und Weise ernähren, wir nennen es vegetarisch, sind goldfarben. Hab keine Angst, ich werde dir helfen.“
Rosalie wollte etwas erwidern, doch sie konnte nicht. Sie sollte Blut trinken? Die Vorstellung machte ihr Angst, doch sie wollte diesem netten Mann vertrauen. Schließlich hatte er sie doch gerettet, oder?
Während sie noch nachdachte, zog etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich, ein Geruch. Es war die Fährte von einem Hirsch. Erstaunt darüber, dass sie so etwas erkennen konnte, hob Rosalie den Kopf und atmete tief ein. Dann sah sie Dr. Cullen fragend an. Er lächelte ihr aufmunternd zu.
„Rosalie, du schaffst das. Ich bleibe bei dir.“
Das Brennen in ihrer Kehle wurde immer stärker. Sie ging ein paar Schritte, dem Geruch der Hirsches nach. Dann fing sie an zu laufen, sie rannte immer schneller bis die Bäume an ihr vorbeiflogen.
Der Geruch wurde immer stärker, er nahm ihr ganzes Denken ein. Sie wusste, alles was jetzt wichtig war, war dass sie diesen Hirsch fand. Einige Meter vor ihr tauchte er plötzlich auf. Er wandte sich zur Flucht, als er sie auf sich zustürzen sah, doch es war zu spät. Eh er sich versah hatten Rosalies Zähne sich in seinen Hals gebohrt und sie trank das warme Blut, das stoßweise aus der aufgerissenen Halsader strömte. Es war wie ein wunderbarer Wasserfall, der nicht aufhörte, ein Wasserfall aus purem Leben. Doch nach einiger Zeit versiegte der Strom. Rosalie knurrte wütend und sprang auf. Hinter ihr stand Dr. Cullen, doch sie beachtete ihn nicht und rannte sofort weiter. Ihre Kehle brannte nicht mehr so schlimm wie vorher, aber gesättigt war sie noch nicht. Im Rennen nahm sie wieder die Fährte von Wild auf. Es konnten nur Sekunden sein, dann hatte sie ihre Beute erreicht. Vor ihr lief eine Hirschkuh mit zwei Jungen. Rosalie sprang, flog durch die Luft und erwischte das eine Rehkitz, das etwas zurücklag. Auch ihm riss sie gewaltsam den Hals auf und saugte es bis auf den letzten Tropfen aus. Als sie ihr Mahl beendet hatte, sah sie auf. Dr. Cullen war in ihrer Nähe geblieben und stand nun vor ihr. Er reichte ihr die Hand, zog sie hoch und führte sie zu einem Baumstumpf.
„Geht es dir jetzt etwas besser?“, fragte er ruhig.
„Ja, Dr. Cullen“, antwortete Rose. „Mein Hals brennt nicht mehr so.“
Sie sah auf die Szene die vor ihr lag. Das Rehkitz lag verdreht auf dem Boden, der Kopf war fast abgerissen, die Blätter und das Gras auf dem es lag, waren blutverschmiert. Rosalie schaute einige Sekunden lang mit großen Augen dorthin, dann hielt sie es nicht länger aus und sah Dr. Cullen in die Augen.
„Was habe ich getan?“, fragte sie. „Wie konnte ich diesem Wesen etwas antun?“
Doch in ihrem innersten wusste sie die Antwort. Es war alles wahr. Sie war jetzt ein Vampir, und das war ihre Natur, das Blut unschuldiger Wesen zu trinken, damit sie leben konnte.
„Warum? Warum bin ich so? Kann ich nicht lieber tot sein?“
Dr. Cullen legte seine Hand auf ihre Schulter.
„Rosalie“, begann er vorsichtig. „Ich habe dich gestern aufgefunden. Du hast in einer Seitenstraße gelegen, blutend und halb nackt. Ich kann nicht wissen, was alles passiert ist, doch deine Verletzungen waren schlimm. Du wärst gestorben, wenn ich dich nicht verwandelt hätte.“
„Nein, nein, ...“, flüsterte sie fassungslos. Alles, was in dieser Nacht passiert war, alles, was ihr Verstand verdrängt hatte, kam jetzt hoch. Rosalie konnte sie an alles erinnern.
Sie war auf dem Heimweg gewesen, als sie Royce gesehen hatte, wie er mit seinen Freunden seinen Junggesellenabschied feierte. Er war es gewesen, der sie so zugerichtet hatte, ihr eigener Verlobter und seine Freunde. Jede Einzelheit stand ihr wieder klar vor Augen. Sie sank auf den Boden und ihr ganzer Körper krampfte sich zusammen. Warum? Warum musste grade ihr so etwas geschehen?
In sich spürte sie einen riesigen Hass wachsen, so etwas hatte sie noch nie gespürt.
„Hör mir bitte zu, Rosalie“, sagte Dr. Cullen, als sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte.
„Du kannst in dieser Stadt nicht mehr leben. Alle denken, du bist tot. Du kannst mit uns leben, mit Esme, Edward und mir. Möchtest du bei uns bleiben?“
Was sollte sie darauf antworten? Was hatte sie denn für eine Wahl? Außerdem waren Dr. Cullen und seine Frau sehr nett. Es überraschte sie, wie einfach es war, eine Lebenswichtige Entscheidung zu treffen. Früher war sie gar nicht klargekommen, sogar ihre Kleidung hatte ihre Mutter ihr rauslegen müssen.
Sie lächelte ihn vertrauensvoll an und sagte: „Ich würde sehr gern bei ihnen wohnen, wenn ich darf, Dr. Cullen.“
„Schön“, antwortete er und stand auf. „Dann lass uns wieder nach Hause gehen. Und nenn mich doch bitte Carlisle.“
Nach Hause... Es klang so schön und beruhigend, nach den Aufregungen der letzten Stunden noch ein Zuhause zu haben.
Sie gingen schweigend zurück zum Haus der Cullens. Es war wirklich riesig. Irgendwo im Haus hörte und roch sie Esme und Edward, doch sie achtete nicht weiter darauf. Carlisle führte sie in das Zimmer, in dem sie auch aufgewacht war.
„Das ist jetzt dein Zimmer“, sagte er. „Wir werden zwar bald umziehen müssen, aber mach es dir doch bitte bequem. Kommst du erstmal alleine klar?“
„Ja... Carlisle. Danke schön“, sagte Rose. Carlisle lächelte ihr zu und verließ den Raum.
Rosalie sah sich noch einmal in dem Zimmer um. Sie ging wieder zum Spiegel, diesmal darauf gefasst ihre schrecklichen Augen zu sehen, doch sie leuchteten nicht mehr blutrot, sondern waren eigenartig orange. Jetzt erinnerte sie sich wieder daran, was Carlisle gesagt hatte. Ihre Augen würden goldfarben werden. Abgesehen davon war ihr Spiegelbild relativ normal. Doch als sie ihren Blick etwas nach unten wandern ließ, sah sie die roten Flecken auf ihrem Kleid. Natürlich, wie hatte sie es vergessen können, sie hatte heute zwei Tiere getötet. Schuld wallte in ihr auf, doch trotzig schob sie sie zurück. „Ich kann doch nichts dafür“, dachte sie. „Ich habe es mir nicht ausgesucht, so zu werden. Ich muss damit leben können.“
Doch sie konnte sich nicht lange vor sich selbst rechtfertigen. Sie ließ sich an der Wand nach unten rutschen und verbarg das Gesicht in ihren Händen. Auch an ihren Händen haftete noch das Blut. Sie konnte nichts dagegen tun, sie mochte diesen Geruch. Sie ertappte sich selbst dabei, wie sie ihren Handrücken ableckte und gleich darauf ekelte sie sich vor sich selber. Sie stand wieder auf und lief unruhig im Zimmer hin und her.
Dann setzte sie sich auf das Bett. Sie versuchte, an etwas anderes zu denken, doch die Erinnerungen kamen wieder hoch. Wie sie diese Männer hasste und verabscheute, dass sie ihr so etwas angetan hatten. Sie rollte sich so klein wie möglich auf dem Bett zusammen und schloss die Augen.
Sie hatte noch so viele Fragen an Carlisle. Sie konnte sich noch gar nicht vorstellen, was sie jetzt alles erwartete. Doch das hatte noch Zeit. Im Moment wollte sie einfach hier liegen und sich selber leid tun. Aber eins schwor sie sich. Diese Schweine würden nicht ungeschoren davon kommen!
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptySa März 30, 2013 9:26 pm

„Edward du bist kein Versager!...“

Wie sehr sehnte er sich danach diese Worte zu hören. Sie von seinen Eltern zu hören und doch konnte er sie nicht wirklich glauben. Er wusste, dass er unverzeihliche Fehler gemacht hatte. Fehler über die zu sprechen ihm schwer viel, weil der Ekel, den er für sich selbst empfand ihn zu überrollen schien.

Er fühlte sich so geborgen in ihren Armen, so getröstet. Es war als hätte sie tatsächlich die Zeit zurückgedreht und er spürte längst vergessene Gefühle, wie er als Kind gefühlt haben musste. Einfach sich in die Arme seiner Mutter kuscheln und vergessen können. Vergessen, dass er unfolgsam gewesen war und sie enttäuscht hatte, dass er etwas kaputt gemacht hatte und es nicht mehr reparieren konnte.
Verzeihen!
Welch ein wundersames Wort das doch war. Wie warm ihm wurde, wenn er daran dachte, dass sie ihm verzeihen wollte – dass sie ihm verziehen hatte! Ihre Worte machten ihn glücklich, ließen ihn hoffen, dass er mit ihrer Hilfe einen Weg finden würde. Er sehnte sich so sehr danach, wieder frei zu sein. Frei von diesen Gedanken, diesem Gefühl der Scham und Schuld. Ja, er würde versuchen mit seinem Vater zu sprechen und …. Es fühlte sich so verdammt schwer an. Der junge Cullen schloss seine Augen und versuchte ruhig zu werden.
Wie ein warmer Strom durchzogen Esmes Worte seine Gedanken, friedlich, entspannend und gut. Natürlich sprach sie von Carlisle und bestätigte die Gefühle, die auch Edward für seinen Vater empfand. Achtung, Vertrauen und Liebe.

„Und was Rosalie angeht…du denkst vielleicht ich kann sie nicht verstehen, dass ich von ihrer Schönheit geblendet bin, aber so ist das nicht. Glaub mir es ist unglaublich schwer zu begreifen und damit umzugehen, wenn man von seinem Mann derart…verletzt wird. Und es wird noch eine Weile dauern, bis sie darüber hinweg sein wird und ich werd alles tun, um ihr dabei zu helfen, sowie Carlisle mich durch diese schwere Zeit geholfen hat. Ich habe dir noch nie wirklich etwas über meine Vergangenheit erzählt. Vielleicht hätt ich dies schon vorher machen sollen, aber wir sind nie wirklich dazu gekommen“

Schmerzlich zog sich Edward ein kleines Stück zurück, igelte sich gegen die Erinnerung ein, die ihn sofort durchflutete. Esmes Worte, ihre geflüsterte für sie viel zu schmerzvolle Erklärung: Sie sollte das nicht, sollte sich dieser Pein nicht aussetzen um ihm dieses Gefühl zu erklären. Er wusste das alles, seit Carlisle sie in sein Haus gebracht hatte. Edward hatte diese Frau zerstört kennengelernt. Voller Angst, voller quälender Selbstzerstörung, voller Scham und Panik davor nie wieder leben zu können. Nie wieder Zuneigung empfinden zu können und die immerwährende Angst davor angefasst zu werden, etwas erwidern zu müssen, zu dem sie glaubte niemals mehr fähig sein zu können. Es waren sehr schwierige Jahre gewesen, in denen sein Vater ihm gezeigt hatte wie einfühlsam, wie geduldig er war. Wie sehr hatte Carlisle sich selbst zurückgehalten, obwohl diese Frau ihn so anzog, so erfüllte.
Edward schluckte und schämte sich seiner damaligen Eifersucht, die er für Esme empfunden hatte. Dafür, dass sie das bekam. Dafür, dass zwischen ihnen dieses Vertrauen, dieses unsägliche Glück wuchs und täglich anschwoll, wie eine verdammte rosa Schaumwolke. Bereits damals hatte er Esme auf eine eigenartige Weise geliebt. Sie war so zart und führsorglich. Sie gab ihm das Gefühl um ihn besorgt zu sein, versuchte ihm eine Mutter zu sein, doch er wollte es einfach nicht zulassen.
Er hatte es einfach nicht länger ertragen und hatte in einer Nacht und Nebelaktion das Haus verlassen.
Er hatte sich eingeredet, Carlisle habe ihn verraten.

Esmes Flüstern wurde verzweifelter, ihre Stimme begann zu brechen und zu stocken. „…ich 22 Jahre alt war. Allerdings wurde ich bald von ihm…misshandelt und missbraucht………...vielleicht deine Meinung gegenüber Rosalie überdenkst und ihr eine Chance gibst, sowie Carlisle mich geheilt hat. Ein Schritt zur Besserung, für uns alle“

Er sah auf, während sie mit einem verzweifelten Lächeln über seine unordentlichen Haare strich. Erschüttert sah er, wie sehr sie immer noch verletzt war, wie sehr sie sich um seinetwillen mit dieser Erzählung gequält hatte. Spontan und schuldbewusst schlang er seine Arme um sie und drückte sie an sich. Das war das letzte was er gewollt hatte.

„Nicht, erzähl es nicht – erinnere dich nicht – nicht für mich!“ Edward hatte schnell und beschwörend gesprochen. Er versuchte zu lächeln, doch es war gut, dass sie nicht sah, wie wenig es ihm gelang.

„Esme ich wusste das alles. Vergiss nicht, dass ich dich damals hörte. Tag und Nacht. Ich habe dich nie darauf angesprochen, weil ….Carlisle hat dir geholfen ….ich wollte nicht noch mehr Schaden anrichten. Ich hörte, wie ihr euch….angenähert habt, wie…..wie du Heilung bei ihm gefunden hast. Ich wollte nicht stören. Ich …..ich fühlte mich überflüssig und war ….eifersüchtig. Also bin ich gegangen.“ Er entließ sie aus seiner Umarmung und drückte sich wieder zurück in die Beuge des Sessels.

„Ich hatte mir eingeredet, der Weg meines Vaters sei falsch und ich Edward wollte nun ein richtiger Vampir sein, der seine Gabe dazu nutzte diese Dinge, die dich und viele andere Frauen und Kinder verletzten erst gar nicht geschehen zu lassen. Ich begann ihre Gedanken ab zu hören. Die der Peiniger, der Vergewaltiger, der Kinderschänder und Mörder. Ich habe ihnen bei ihrem Tun zugehört und sie getötet, sobald ich sie ihrer widerlichen Taten überführt sah. Ich habe ihr Blut getrunken und mich daran berauscht, genährt und gestärkt.
Es hat mich vergiftet!
Schleichend und bitter habe ich mich verwandelt in dieses Tier, dass unter dem Vorwand etwas heroisches für die Menschheit zu tun, zum brutalen Mörder wurde. Ich war schlimmer, als die, die ich gejagt hatte. Ich hatte ihre Methoden, ihre Gedanken übernommen und war verachtungswürdiger als alles, was ich mir je hatte vorstellen können.
Bis ich es nicht mehr aushielt: die Schuld, das Blut, dieser brennende Durst nach mehr, diese rasend machende Gier.“ Er spürte erneut diese elende Leere, dieses Gefühl von innen zerrissen zu werden, doch er unterdrückte seine Gefühle. Er sah nur in die mitfühlenden, freundlichen Augen seiner Mutter.

„Tu das nie wieder. Hörst du! Bitte setze dich nie wieder diesen Erinnerungen aus um mir zu helfen. Ich verdiene es nicht und …..ich kenne diese Erinnerungen, alles was ich hören konnte in diesen Jahren. So wie ich jetzt erneut alles hören werde.
Ich versichere dir, ich versuche mich dagegen zu verschließen, aber diese Gabe ist so …..so stark und ich kann sie einfach nicht abschalten. Ich verspreche dir, ich werde Rosalie gegenüber netter werden. Ich werde mich bemühen ihr zu helfen und werde meine Gabe dazu benutzen um euch zu sagen, wenn sie…..wenn sie Hilfe braucht. Ich denke, das ist das Beste was ich damit anfangen kann.“

Edward wunderte sich immer noch, dass er die Kraft aufgebracht hatte zu Carlisle und Esme zurückzukehren, doch es war eine elende, schmachvolle Rückkehr gewesen.
Kein strahlender Held – ein elender Versager!

Wie ein leises Flüstern hörte er die Gedankenstimme seines Vaters, der sich dem Haus näherte. Ebenso die Stimme von Rosalie, wütend und aufgewühlt. Edward atmete entschlossen ein. Er hatte es Esme versprochen. Er würde geduldiger sein und versuchen Verständnis für Rosalie aufzubringen.

Edward runzelte leicht seine Stirn und sah Esme an. „Sie kommen zurück. Dad wird gleich da sein. Ich denke, ich packe hier und komme dir dann später helfen. Und…bitte sag ihm nichts …Mum.“ Edward lächelte Esme entschuldigend an und stand dann auf, packte sich einen der Kartons und grinste leicht. Er wusste nicht wirklich wie, aber irgendwie würden sie es schon schaffen.
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyMo Apr 01, 2013 4:20 am

Plötzlich hatte Edward seine Arme um sie geschlungen, sie an sich gedrückt, während er leise auf sie einredete: „Nicht, erzähl es nicht – erinnere dich nicht – nicht für mich!“ Dankbar legte auch die ihre Arme über seine Schulter. Ihr Sohn fuhr immer noch leise fort: „Esme ich wusste das alles. Vergiss nicht, dass ich dich damals hörte. Tag und Nacht. Ich habe dich nie darauf angesprochen, weil ….Carlisle hat dir geholfen ….ich wollte nicht noch mehr Schaden anrichten. Ich hörte, wie ihr euch….angenähert habt, wie…..wie du Heilung bei ihm gefunden hast. Ich wollte nicht stören. Ich …..ich fühlte mich überflüssig und war ….eifersüchtig. Also bin ich gegangen.“
Zu hören, dass er sich vernachlässigt gefühlt hatte, eifersüchtig gewesen war, weil Carlisle mehr Zeit mit ihr verbracht hatte, ließ Schuld in ihr aufkommen. Dabei war das nie ihre Absicht gewesen, geschweige denn Carlisles.
Edward hatte sie losgelassen und sich wieder in den Sessel verkrochen. Schweigend lauschte sie den Erzählungen, Vorwürfen ihres Sohnes gegen sich selbst, wie er versucht hatte ein Ziel, eine Bestimmung für dieses Dasein zu suchen, wie er daran scheiterte. „…Schleichend und bitter habe ich mich verwandelt in dieses Tier, dass unter dem Vorwand etwas heroisches für die Menschheit zu tun, zum brutalen Mörder wurde. Ich war schlimmer, als die, die ich gejagt hatte. Ich hatte ihre Methoden, ihre Gedanken übernommen und war verachtungswürdiger als alles, was ich mir je hatte vorstellen können. Bis ich es nicht mehr aushielt: die Schuld, das Blut, dieser brennende Durst nach mehr, diese rasend machende Gier.“
Wie konnte er nur glauben, dass er schlechter war, als die Männer, die er tötete? Es war seine Absicht gewesen den Opfern dieser Männer zu helfen, aber dazu gehörte nun mal das Morden. Edwards ruhiges, selbstvorwurfsvolles Wesen war nicht dafür gemacht nach Blut zu trachten. Keiner von ihnen wollte das, denn schließlich war das der Grund für ihre alternative Ernährung. Natürlich auch sie besaßen die Absicht zu töten, seien es auch nur Tiere, aber die Gier nach Blut bestimmt nun mal das Leben eines Vampirs, doch es gab so viele Dinge, die dieses Dasein angenehm, erträglich machten und von diesem Durst ablenkte. So wie für sie Carlisle. Wie sehr wünschte sie sich, dass Edward seinen Anker fand, der ihm Zuversicht und Liebe gab.
„Tu das nie wieder. Hörst du! Bitte setze dich nie wieder diesen Erinnerungen aus um mir zu helfen. Ich verdiene es nicht und …..ich kenne diese Erinnerungen, alles was ich hören konnte in diesen Jahren. So wie ich jetzt erneut alles hören werde. Ich versichere dir, ich versuche mich dagegen zu verschließen, aber diese Gabe ist so …..so stark und ich kann sie einfach nicht abschalten. Ich verspreche dir, ich werde Rosalie gegenüber netter werden. Ich werde mich bemühen ihr zu helfen und werde meine Gabe dazu benutzen um euch zu sagen, wenn sie…..wenn sie Hilfe braucht. Ich denke, das ist das Beste was ich damit anfangen kann.“
Ihr Sohn war so herzensgut, wenn er wollte. Am liebsten würde Esme all seine Last und Schuld von ihm nehmen und sich selbst aufbrummen, nur damit er wieder der Edward war, der er vor seinem Verschwinden war, damit ihm dieses Dasein, seine Existenz einfacher fiel.
Leicht runzelte ihr Sohn die Stirn und sah sie an, bevor er verkündete: „Sie kommen zurück. Dad wird gleich da sein. Ich denke, ich packe hier und komme dir dann später helfen. Und…bitte sag ihm nichts …Mum.“ Zufrieden lächelnd betrachtete sie ihn, wie er aufstand, sich einen der Umzugskartons schnappte und ihn begann mit seinen heiligen Büchern zu füllen.
„Ich werde ihm nichts sagen, versprochen! Aber du solltest es tun, Edward“, betonte sie noch einmal, strich ihm versöhnlich über seinen Arm und verließ dann sein Zimmer.
Leise lauschte sie und hörte die Stimme ihres Seelenverwandten oben mit Rosalie reden. Gerade als sie die Treppe erreichte, kam Carlisle ihr schon entgegen. „Schön, dass du wieder da bist“, begrüßte sie ihn glücklich lächelnd. Sofort umfasste er mit seinen Händen ihr Gesicht und gab ihr einen sanften Kuss. „Ich bin auch froh, wieder hier zu sein“, erwiderte er lächelnd, „Komm!“
Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich in sein Arbeitszimmer, wo er sich in seinen Lederstuhl sinken ließ und sie auf seinen Schoss zog. Betrübt stellte Esme fest, dass ihr Mann recht erschöpft aussah. „Wie war die Jagd mit Rosalie? Wie geht es ihr?“, fragte sie vorsichtig. „Sie unterschied sich in ihrem Verlangen nicht sehr von dem deinen oder Edwards. Ein Glück gab es keinen Zwischenfall mit einem Menschen, aber sie schien sehr verwirrt und mitgenommen. Als ich ihr erzählt hatte, dass ich sie vor zwei Tagen halb tot aufgefunden hatte, ist sie zusammengebrochen. Ich denke, sie hatte sich daran erinnert, was passiert war. Aber sie hat nichts verraten. Sie hofft immer noch, dass das alles nicht passiert ist…
Hab ich einen Fehler begangen? Hätte ich sie sterben lassen sollen, so wie es vorher bestimmt war, wie Gott es wollte?“
, wandte er sich verzweifelt, betrübt an sie und lehnte seine Stirn an ihre Schulter.
Sanft strich sie mit ihren Fingern durch seine weichen, blonden Haare. „Nein, Schatz, denk doch so etwas nicht. Du hast das Richtige getan, du hättest es nicht über dich gebracht, sie das liegen zu lassen. Damit hättest du dich und deine Aufgabe verraten den Menschen zu helfen. Keiner macht dir irgendwelche Vorwürfe und ich bin mir sicher mit der Zeit wird auch Rosalie erkennen, dass du nichts Böses damit beabsichtigt hast“, flüsterte sie beruhigend.
„Danke, deine Worte sind purer Balsam“, sagte Carlisle leicht lächelnd, nahm ihre Hand aus seinem Nacken und platzierte einen zarten Kuss darauf. „Und was hast du hier gemacht, während ich weg war?“
Sollte sie…? Nein, sie hatte es Edward schließlich versprochen. Aber war sie nicht endlich zu ihm durchgedrungen, hatte er sie nicht unter seine Hülle blicken lassen? Ja, und genau deswegen musst du jetzt schweigen! Wenn sie jetzt ihr Versprechen brach, dann könnte sie sein Vertrauen endgültig vergessen. „Nichts großartiges…ich hab im Wohnzimmer die Kartons weitergepackt“, erzählte sie und versuchte sich nicht anmerken zulassen, dass sie ihm etwas verschwieg.
„Okay, hat Edward noch irgendwas gemacht? Irgendeinen Ärger?“, fragte er vorsichtig, aber keineswegs wütend oder aufgebracht. Wie gerne sie ihm in diesem Moment erzählt hätte, warum er so drauf war momentan, dass er versuchen wollte, sich wieder zu bessern. Lächelnd strich sie ihm über die Wange: „Nein, er hat sich in seinem Zimmer verschlossen. Ich hab ihm ein paar Kartons vor die Tür gestellt, die er zum Packen verwenden soll. Mittlerweile stehen sie auch nicht mehr dort.“
„Stimmt, der Umzug…darum muss ich mich auch noch kümmern“, bemerkte er seufzend. Sie räusperte sich kurz, bevor sie flüsternd vorschlug: „Was hältst du davon, wenn wir in eine etwas größere Stadt ziehen? Ich meine zumindest außerhalb einer solchen Stadt.“ Sie sah den überraschten, skeptischen Blick ihres Mannes und fügte schnell hinzu: „Ich weiß es ist riskant wegen Rosalie, aber so kann Edward mehr unter Menschen und muss nicht ständig im Haus hocken, du hättest einen kürzeren Weg zur Arbeit und ich hab dich Möglichkeit auch mal ein wenig rauszukommen. Und zum Jagen können wir auch zur Not ein wenig weiter laufen.“
„Du versuchst immer noch es ihm angenehmer zu machen, was? Du weißt, dass mir der Weg zur Arbeit egal ist und du bist doch gerne zuhause“, bemerkte er lächelnd. War es wirklich so offensichtlich gewesen? Sie sah ihn sowohl entschuldigend, als auch bittend an. „Okay, ich werde schauen, was sich machen lässt. Vielleicht finde ich ja irgendwo ein solches Städtchen. Dir kann ich nichts abschlagen“, gab sich Carlisle leise lachend geschlagen. „Danke, Schatz“, sagte sie sich freudig um seinen Hals werfend.
Sie gab ihm einen Kuss auf seinen Hals, löste sich von ihm und stand auf. „Ich werde dann jetzt mal weiter einpacken. Soll ich dir noch ein paar Kartons für dein Arbeitszimmer bringen?“, erkundigte sich Esme nochmal, bevor sie das Zimmer verließ. „Nein, danke, ich werde mich um den Umzug kümmern. Außerdem muss ich noch ein bisschen Bürokram für die Arbeit machen“, entschuldigte er sich, griff noch einmal nach ihrer Hand und drückte einen weiteren Kuss auf ihren Handrücken.
Lächelnd verließ sie das Zimmer und ging zurück ins Wohnzimmer, wo ein Haufen Zeitungspapier, Kartons und Geschirr, Bücher und Fotos. Schweigend packte sie weiter ein und blieb bei einem Bild hängen, das Carlisle im Anzug und sie in einem weißen Kleid zeigte, wie sie sich gerade küssten. Glücklich seufzend strich sie mit ihrer Hand darüber und legte das Foto ebenfalls zu den anderen in den Karton. Danach schloss sie diesen, beschriftete ihn mit einem Edding und stellte ihn auch zu den anderen.
Nach zwei weiteren Kartons hörte sie, wie Edwards Schritte sich dem Wohnzimmer näherten. Lächelnd hielt sie inne und blickte zur Tür.

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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyMo Apr 01, 2013 11:46 pm

Der junge Cullen begann einzupacken. Hi und da schlug er eines der Bücher auf und las eine Zeile. Er versuchte sich abzulenken, summte vor sich hin um die Stimmen in seinem Kopf zu dämpfen, um sich auf die Melodie zu konzentrieren, die ihm durch den Kopf ging. Es war eine verstörende, laute Melodie, die in seinem Kopf Gestalt annahm. Dunkle Tonfolgen, in die sich immer wieder zarte helle Töne einschlichen, als wollten sie die Hauptstimme unterwandern. Die beiden Tonfolgen kämpften ein wenig gegeneinander und Edward überlegte später ans Klavier zu gehen um sie auszuprobieren, um herauszufinden wer gewinnen würde.

Aber er wusste, dass sein Klavierspiel noch nicht gut genug war, dass er es noch nicht genug beherrschte um die Melodien, die sich in seinem Kopf zusammenfügten auf den Tasten auszuspielen, sie auszubauen oder gar auf ein Notenblatt aufzuschreiben. Hier in Rochester hatte er einige Male die Schüler einer Musikschule beobachtet, hatte sie beim Unterricht belauscht und ein paar Mal war er sogar nachts in die Schule eingestiegen, hatte in ihrer Bibliothek gestöbert und die Instrumente ausprobiert. Er hatte insgeheim gehofft, dass Carlisle ihm erlauben würde auf diese Schule zu gehen.
Aber jetzt……
Er suchte Rosalies Gedankenstimme in seinem Kopf und schnaubte genervt.
Wohin mochte Carlisle sie dieses mal schleppen? Vielleicht in die Arktis oder Canada in die Nähe der Denalis? ‚Oh bitte nicht! Rosalie und Tanja auf einem Haufen, das halte ich nicht aus!’
Er sah auf das hübsche und unscheinbare abschließbare Kästchen in seinem Regal und strich versonnen darüber. Vorsichtig nahm er es an sich und öffnete es, um sanft über die wenigen Stücke zu streichen, die darin lagen. Einige Ringe und Ketten, Anhänger und Broschen. Darunter Fotos, die er zum Schutz in einen Umschlag gesteckt hatte, damit sie nicht vergilbten. Carlisle war nach seiner Verwandlung mit ihm in sein Elternhaus gegangen und hatte ihm geholfen einige Erinnerungsstücke, wie den Schmuck seiner Mutter, Bilder und Schriftstücke, einzupacken. Er hatte ihm damals gesagt, es ginge nicht darum sich daran zu bereichern, sondern er wollte das Edward etwas hatte, was ihm seine Eltern für immer nahe sein ließen. Edward lächelte und verschloss das Kästchen wieder, bevor er es in die Tiefen der Kiste stellte. Heute war er Carlisle unglaublich dankbar für diesen kleinen Schatz. Diese wenigen Dinge hatten einen unschätzbaren Wert für den Jungen und er hütete ihn, lies niemanden an ihn heran.

Rosalies Gedanken wurden verzweifelter. Sie erinnerte sich bewusster an die Geschehnisse vor drei Tagen und er hörte ihre Wut, ihre unbändige Wut und den Wunsch sich zu rächen! Sie konnte nicht in das Haus ihrer Eltern gehen, die Gefahr gesehen zu werden, war viel zu groß! Sie durften sie nie wieder sehen. Auch ihr Verlobter und seine Freunde sollten sie nie wiedersehen.
Edward verstand ihren Wunsch sich rächen zu wollen, doch er wusste auch, dass sie das nicht tun durfte. Sie würde sie alle in Gefahr bringen. Sie durfte sich den Menschen nicht zeigen! Er seufzte und dachte an sein Versprechen.
‚Sie braucht Hilfe, also sei kein Idiot’

Leise verließ er sein Zimmer, hörte das seine Eltern sich unterhielten und ging die Treppe hinauf um an Rosalies Tür zu klopfen. Sie reagierte nicht, ihre Gedanken tobten in wilden Kapriolen über hunderte Fragen und tausende Möglichkeiten ihren Peinigern alles heimzuzahlen, was sie ihr angetan hatten.
„Rosalie? Ich bins Edward, ….lässt du mich rein?“ Kurze Stille und dann folgte eine unglaubliche Tirade an beleidigten Beschimpfungen in ihrem Kopf, die sich auf sein miserables, gefühlloses und unhöfliches Benehmen bezogen.
‚Blöde, arrogante Ziege. Lauf doch in dein Elend, du eingebildete Schönheitskönigin!’ Edward ballte seine Faust und zog geräuschvoll Luft in seine nutzlosen Lungen. ‚Du bist es selbst schuld. Du warst mies zu ihr, sie hat allen Grund sauer zu sein. Gib ihr eine Chance – und tu was die da unten von dir erwarten. Hilf ihr einfach.’ Ergeben atmete er aus und lächelte, als die Tür aufgerissen wurde.
Rosalies Gesichtsausdruck war ganz wie er es erwartet hatte. Abweisend, aufgeblasen und herausfordernd.
„Ja bitte?“ Diese Stimme brachte ihn um. Wie konnte jemand eine solch schrille Stimme haben? Konnte sie nicht einfach leiser sprechen, so wie sie alle?
„Entschuldige, aber ich dachte …..du musst doch sicher viele Fragen haben. Ich wollte ….lässt du mich rein?“ Sie sah aus, als wollte sie ihm die Tür vor der Nase zuschlagen, ging dann aber zur Seite und nickte nur kurz.
„Danke!“ Edward betrat das geräumige Zimmer und sah sich unschlüssig um. Er wusste, was er tun musste, aber er war sich sehr klar darüber, dass genau das sicherlich nicht dazu angetan war um eine Freundschaft aufzubauen. Er wartete bis Rosalie sich gesetzt hatte und setzte sich ihr dann gegenüber.
„Rosalie, ich….ich sollte erst einmal …ich möchte dir gegenüber fair sein.“
‚Ach tatsächlich. Wo war denn deine Fairness bei unserem letzten Treffen. Wahrscheinlich hat dir Dr. Cullen mächtig in den Arsch getreten und jetzt winselst du hier rum, weil er es von dir verlangt hat.’ Ihre Augen starrten ihn unablässig an, herausfordernd und übellaunig.
„Nein…..Rose ich sollte dir als erstes erklären, dass…“ Edward schluckte verärgert. ‚Gott, für was hält sie sich eigentlich? Hat sie Carlisle nicht zugehört? Für was hält sie ihn?
„Weist du ich dachte ich könnte dir vorschlagen, ….ich meine, du musst verstehen, dass du hier in Rochester nicht gesehen werden darfst. Carlisle hat dir das sicher schon erklärt. Also dachte ich, ….ich meine, du hast sicher Dinge in deinem Zimmer, die dir wichtig sind. Also wenn du etwas davon mitnehmen möchtest, zur Erinnerung….wenn du mir beschreibst, wo ich es finde, dann würde ich für dich heute Nacht in dein Elternhaus gehen und die Sachen für dich holen. Ich meine, ich kann Carlisle auch fragen, ob du mitgehen darfst, aber es ist sicherlich noch zu schwierig für dich in die Nähe von Menschen zu gehen und du willst deine Eltern sicherlich nicht gefährden, ….also ich kann das wirklich gerne für dich machen. Vielleicht möchtest du auch das eine oder andere Kleidungsstück haben. Ich könnte dir alles mitbringen, was dir helfen könnte, dich leichter einzufinden. Carlisle hat mir damals auch geholfen und ich bin wirklich froh, dass ich einige Sachen aus meiner menschlichen Zeit besitze, die mir helfen mich an meine Eltern zu erinnern.“ Er sah sie lächelnd an und wappnete sich gegen die nächste Flut an Beschimpfungen.
Rosalies Ausdruck wechselte von verärgert zu überrumpelt zu überrascht zu traurig zu wütend – Gott dieses Mädchen war unberechenbar, irrational und so…..nervig!

„Danke für deinen Vorschlag Edward. Ich werde es mir überlegen. Das ist wirklich sehr freundlich von dir.“ ‚Du glaubst doch nicht, dass ich dich in meinen Sachen herumschnüffeln lasse, du kleiner eingebildeter Blödmann. Ich bin sicherlich ebenso in der Lage heute Nacht nach Hause zu gehen und mir einiges von meiner Garderobe, mein Tagebuch, meine Bilder, meinen Schmuck und was weis ich noch zu holen. Als ob ich dir einen Plan zeichnen würde, wo du mich am leichtesten bestehlen kannst!’
Rosalies Lippen verzogen sich zuckersüß und sie schmunzelte nett. „Sei mir nicht böse Edward, aber ich bin noch etwas schmutzig von der….Jagd. Ich möchte mich gerne etwas frisch machen. Wir können uns gerne später unterhalten. Würdest du wohl Mrs. Cullen fragen, ob sie mir etwas zum anziehen leihen kann, bis ich eigene Sachen hier habe?“

Edward stand steif auf. ‚Na dann eben nicht! Ich werde mich sicherlich nicht aufdrängen!’ Er nickte zustimmend und lächelte ebenfalls – falsch und aufgesetzt – ganz wie Rosalie es auch tat.
„Aber natürlich, das mach ich gerne. Bis später Rosalie!“ Erhobenen Hauptes stolzierte er zur Tür hinaus und schnaufte genervt, als sich die Tür hinter seinem Rücken schloss.
‚Blöde Kuh!’

Er wartete einige Minuten weil er Carlisle sah, der in sein Arbeitszimmer ging. Er wollte ihm jetzt nicht begegnen. Dann trabte er schnell die Treppe hinunter und ging zu Esme, die wieder über einer Kiste gebeugt stand und einpackte. Lächelnd nahm er sich einen Stoß von dem Seidenpapier und begann ihr zu helfen, ihr geliebtes Porzellan darin einzuschlagen und sicher in die Kiste einzupacken.
„Ich war gerade bei Rosalie. Ich ….naja, ich hab sie gehört und dachte, ….sie hat recht viele Fragen. Also, sie ….Esme, sie will sich an diesen Kerlen rächen. Ich dachte ihr solltet das wissen. Ich denke, sie wird versuchen abzuhauen, um ….keine Ahnung, aber es hörte sich recht brachial an, was sie mit ihnen machen will. Sie ist unglaublich wütend!“ Er sah Esme entschuldigend an, die erschrocken und fragend ihre Augenbrauen gehoben hatte.
„Nein, ich habe ihr nicht gesagt, dass ich ihre Gedanken hören kann. Es hat sich nicht ergeben und ich …..Sie HASST mich und ich dachte ich wollte diesen Hass nun wirklich nicht noch auf die Spitze treiben.“ Esme legte ihren Kopf schief und ihr Ausdruck wurde missbilligend.
„Ja, ich weis. Ich werde es so bald wie möglich tun. Ehrlich! Öhm – sie wollte sich frisch machen und lässt fragen, ob du ihr was zum anziehen leihen könntest. Ich hatte ihr angeboten für sie in ihr Elternhaus zu gehen, aber davon war sie nicht wirklich begeistert. Sie dachte daran heute Nacht selbst da einzusteigen. Nur dass du und Carlisle Bescheid wisst. Ich denke es ist besser, wenn ich euch sage, was ihr so in den Gedanken herumspukt. Jedenfalls solange sie damit uns gefährdet……Oder?“ Schuldbewusst und unsicher, ob er sich gerade richtig verhielt lugte er unbeholfen zu seiner Mutter. Esme schüttelte leicht überfordert den Kopf und Edward grinste sie entschuldigend an. „Ich pack dann hier mal weiter ein.“
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyFr Apr 12, 2013 9:58 pm

Edward hatte sich mit einem Stapel Seidenpapier zu ihr gesellt und half ihr beim Einpacken. Vorsichtig rückte er mit seinem Anliegen heraus. „Ich war gerade bei Rosalie. Ich ….naja, ich hab sie gehört und dachte, ….sie hat recht viele Fragen. Also, sie ….Esme, sie will sich an diesen Kerlen rächen. Ich dachte ihr solltet das wissen. Ich denke, sie wird versuchen abzuhauen, um ….keine Ahnung, aber es hörte sich recht brachial an, was sie mit ihnen machen will. Sie ist unglaublich wütend!“
Überrascht und fragend hob sie ihre Augenbrauen.
„Nein, ich habe ihr nicht gesagt, dass ich ihre Gedanken hören kann. Es hat sich nicht ergeben und ich …..Sie HASST mich und ich dachte ich wollte diesen Hass nun wirklich nicht noch auf die Spitze treiben.“ Ihr Gesichtsausdruck wurde tadelnd. Rosalie hatte es verdient, dass sie alle ehrlich zu ihr waren. Schließlich machte sie eine schwere Zeit durch.
„Ja, ich weis. Ich werde es so bald wie möglich tun. Ehrlich! Öhm – sie wollte sich frisch machen und lässt fragen, ob du ihr was zum anziehen leihen könntest. Ich hatte ihr angeboten für sie in ihr Elternhaus zu gehen, aber davon war sie nicht wirklich begeistert. Sie dachte daran heute Nacht selbst da einzusteigen. Nur dass du und Carlisle Bescheid wisst. Ich denke es ist besser, wenn ich euch sage, was ihr so in den Gedanken herumspukt. Jedenfalls solange sie damit uns gefährdet……Oder?“
Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Sie musste mit ihr reden. Vielleicht würde sie sich ihr öffnen, wenn sie ihr erzählte, dass irgendwer, dass sie sie verstand. Denn Esme war der Ansicht, dass Rache keine Lösung war. Es gab immer andere Möglichkeiten darüber hinweg zu kommen. „Ich pack dann hier mal weiter ein.“ Sie nickte, richtete sich auf, strich ihm über die Schulter und verließ das Zimmer.
Auf dem Weg zu Carlisles und ihrem Schlafzimmer überlegte sie sich, wie sie Rosalie auf das Problem ansprechen konnte, ohne ihr dabei sagen zu müssen, dass ihr Sohn Gedankenlesen konnte, denn das würde sie ihn machen lassen. Im Zimmer angekommen schritt sie auf den Kleiderschrank zu und besah sich die überschaubare Menge an Kleidung. Letztendlich entschied sie sich für ihr hübschestes Kleid. Rosalie ist nur das Beste gewohnt und die Cullen wollte ihr den Einstieg so einfach, wie möglich, machen. Sie schnappte sich noch frische Unterwäsche und begab sich auf den Weg zu Rosalies Zimmer. Immer noch hatte sie keine Idee, wie sie ihre Bedenken äußern konnte, ohne ihr dabei vor den Kopf zu stoßen.
Schüchtern klopfte sie an die Tür der Neugeborenen und trat kurz darauf ein. Der blonde Engel saß auf der Bettkante und sah ein wenig erschöpft aus und vor allem sehr verwirrt. Sie räusperte sich kurz und sagte dann: „Hier sind ein paar Umziehsachen für dich. Edward hat gesagt, du wolltest dich frisch machen.“ Sie legte das Kleid auf einen Stuhl. „Wenn du noch etwas brauchst, sag Bescheid“, sagte sie, als sie sich wieder aufgerichtet hatte und zum Gehen gewandt hatte.
Bevor sie die Tür öffnete, drehte sie sich nochmal um. „Ich möchte dir nicht zu nahe treten, du machst momentan schon genug durch, aber Carlisle hat erzählt, dass du dich womöglich an etwas von…dieser Nacht erinnern kannst. Außerdem musst du bestimmt noch sehr viele Fragen haben. Wenn du möchtest und dich vielleicht ein wenig vom Schock erholt hast…dann kannst du jederzeit mit mir oder Carlisle reden. Das wird dir helfen. Carlisle ist ein sehr guter Zuhörer.“ Sie wollte nicht jetzt sofort nach dieser Aussage gehen. Schließlich wusste sie ja, dass ihr etwas schwer aufs Herz drückte.
Entweder sie redete jetzt mit ihr über ihren Hass gegenüber diesen Männern oder sie schickte Esme hinaus. Aber sie würde nicht zulassen, dass dieses reine, wunderhübsche Mädchen vor ihr sich besudelt, indem sie Rache an ihren Schändern ausübt. Auch wenn sie dafür die ganze Nacht über in ihrem Zimmer verbringen müsste, damit sie nicht davonlief. Sie hoffte einfach nur, dass sich Rosalie ihr lieber vertraute und sich öffnete, anstatt zu gehen.
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyDi Apr 16, 2013 9:42 am

Nach einiger Zeit hörte Rosalie Schritte im Flur. Sie setzte sich auf und strich sich erschöpft die Haare aus dem Gesicht. War das wieder dieser Edward?
Doch es klopfte und Esme kam herein. Rose entspannte sich etwas, diese Frau hatte eine sehr beruhigende Wirkung auf sie.
„Hier sind ein paar Umziehsachen für dich. Edward hat gesagt, du wolltest dich frisch machen“
, sagte sie. „Wenn du noch etwas brauchst, sag Bescheid.“
Sie schickte sich an, aus dem Raum zugehen, doch an der Tür drehte sie sich wieder um.
„Ich möchte dir nicht zu nahe treten, du machst momentan schon genug durch, aber Carlisle hat erzählt, dass du dich womöglich an etwas von…dieser Nacht erinnern kannst. Außerdem musst du bestimmt noch sehr viele Fragen haben. Wenn du möchtest und dich vielleicht ein wenig vom Schock erholt hast…dann kannst du jederzeit mit mir oder Carlisle reden. Das wird dir helfen. Carlisle ist ein sehr guter Zuhörer.“
Rosalies Unterlippe begann wieder zu zittern. Ja, sie erinnerte sich, es war schrecklich, nichts dagegen tun zu können. Als sie einen Moment nichts sagte, wollte Esme schon gehen, doch Rose wollte, dass sie blieb.
„Warte“, flüsterte sie.
Esme kam sofort zu ihr und setzte sich neben sie. Ganz vorsichtig legte sie den Arm um ihre Schultern und Rosalie lehnte sich an sie. Es war gut, einen Moment getröstet zu werden, auch wenn sie diese Frau kaum kannte.
„Es war mein Verlobter“, begann sie. „Es ist ein Zufall gewesen, sie konnten nicht wissen, dass ich da lang laufen würde. Sie waren betrunken. Warum trinken Männer auch so viel? Warum haben sie das getan? Ich dachte Royce liebt mich, er wollte mich doch heiraten!“
Rosalie war verzweifelt, doch Esme tröstete und beruhigte sie.
Nach einer Weile setzte Rosalie sich auf.
„Ich glaube ich ziehe mich mal um. Vielen Dank für die Sachen“, sagte sie schüchtern.
Esme erklärte ihr noch, wo das Badezimmer war, zum Glück hier oben, dann würde sie nicht Edward begegnen. Sie wusste nicht warum, aber sie mochte ihn nicht. Er wirkte total abweisend und benahm sich so, als wäre er der Tollste und wüsste alles. Trotzdem sah er wirklich sehr gut aus.
Rosalie seufzte und nahm das Kleid, das Esme ihr gegeben hatte, es sah sehr schön aus. Sie ging mit der Kleidung ins Badezimmer. Es gab sogar eine Dusche! Hier war alles so viel größer und luxuriöser als zu Hause. Aber das hier war ja jetzt ihr neues Zuhause, in Rochester würde sie nie mehr leben können und auch dieses Haus würden sie und die Cullens bald verlassen müssen. Und Edward machte sie dafür verantwortlich. Was denkt er sich eigentlich, dachte sie trotzig. Hatte sie es sich etwa ausgesucht ein Vampir zu werden? Carlisle hätte sie auch liegenlassen können. Doch gleich spürte sie, dass sie das auch nicht wollte, sie wollte doch leben. Sie stellte sich unter die Dusche und drehte das Wasser voll auf.
Nach einer Weile trocknete sie sich ab und zog Esmes Sachen an. Sie passten nicht ganz und Rosalie vermisste ihre eigenen Sachen.
Aus einem plötzlichen Impuls heraus verließ sie das Haus. Sie sprang einfach aus dem Fenster und dachte sich nichts dabei, sie war doch vorhin auf viel höheren Bäumen herum gehüpft.
Sie wusste ungefähr in welcher Richtung die Stadt lag und rannte los. Ihre noch nassen Haare waren bei der Geschwindigkeit bald getrocknet.
Es wurde schon dunkel und Rosalie hoffte, das niemand sie erkennen würde. Doch als sie in der Stadt war, merkte sie, dass das nicht ihr einziges Problem war. Ihre Kehle begann wieder zu brennen als sie die Menschen roch, die hier überall herumliefen oder sich in den Häusern aufhielten.
Sie hielt die Luft an, darin war sie immer schlecht gewesen, doch zu ihrer Überraschung machte es ihr nun nichts mehr aus. Bis zu ihrem Haus lief sie ohne zu atmen. Sie benutzte die kleinen Straßen und zum Glück musste sie sich nur einmal vor einem Menschen verstecken. Sie ging hinten durch den Garten und stieg durch ein offenstehendes Fenster in ihr ehemaliges Zuhause ein und fand sich im Schlafzimmer ihrer Eltern wieder. Niemand war da, doch sie hörte ihren Vater ein bisschen entfernt brüllen.
„Es ist mir egal wo sie überall waren“
, rief er und seine Stimme überschlug sich beinah. „Sie werden diese verdammte Stadt von vorne bis hinten durchsuchen, sie sind die Polizei und tun sie bitte nicht so, als hätten sie hier besonders viel zu tun. Sie müssen meine Tochter finden, und wenn sie bis Weihnachten beschäftigt sind!“ Sie konnte auch ein leises Weinen ihrer Mutter ausmachen. Sie taten ihr Leid, am liebsten würde sie hin laufen und sich ihnen zeigen, doch sie hielt sich rechtzeitig zurück. Niemand durfte sie sehen. Ganz leise lief sie nach oben in ihr Zimmer. Ihre Mutter war zum Glück in letzter Zeit nicht oft hier drin gewesen, um Rose nicht zu stören, deswegen würde sie nicht merken, wenn etwas fehlte. Sie nahm sich eine kleine Tasche und öffnete ihren Kleiderschrank. Was sollte sie bloß mitnehmen? Alles, was sie hier ließ, würde sie nie wiedersehen. Sie nahm schnell einige Blusen, zwei Röcke, ein Kleid und eine Jacke. Sie setzte sich auch einen Hut auf, so würde sie auch hoffentlich auf dem Rückweg keiner erkennen.
Dann zog sie ihr Tagebuch, in dem auch einige wichtige Briefe steckten, unter ihren Kissen hervor und packte es ebenfalls ein. Das musste reichen. Doch etwas stach ihr noch ins Auge, als sie sich zum letzten Mal umdrehte. Ihr Brautkleid! Natürlich würde sie es nicht mitnehmen können, nicht jetzt. Vielleicht könnte sie später wiederkommen. Schnell verließ sie das Haus durch die Hintertür, ihr Vater brüllte immer noch.
Sie hängte sich die Tasche um und machte sich auf den Rückweg. Mittlerweile war es dunkel geworden, doch sie konnte alles perfekt erkennen.
Diesmal war sie weniger vorsichtig, sie lief über eine der Hauptstraßen, als ihr ein Mann entgegenkam. „Ma´am“, sagte er und schaute sie etwas seltsam an. Rosalie lief mit gesenktem Kopf an ihm vorbei und versuchte krampfhaft, nicht einzuatmen. Bald war sie um die nächste Ecke gebogen und atmete erleichtert auf. Sofort stieg ihr der Geruch zwei weiterer Menschen in die Nase. Sie wollte schon wegrennen, doch die Gerüche kannte sie! Ihre schlimmsten Erinnerungen waren unter anderem mit diesen Gerüchen verbunden.
Sie verlor die Beherrschung und rannte in den nächsten Innenhof. Dort standen sie, zwei der Männer, die ihr das alles angetan hatten. Sie guckten sie seltsam an als sie langsam und bedrohlich auf sie zu kam. Sie hatten Angst, das konnte Rose spüren.
Der eine wollte etwas sagen, aber bevor er einen Ton heraus bekam, hatte sie ihm ins Gesicht geschlagen. „Du Schwein!“, rief sie. „Du wirst nie wieder einer Frau wehtun!“
Sie schlug auf ihn ein, schon lange lag er auf dem Boden. Der andere wollte wegrennen, doch nach dem zweiten Schritt hatte sie ihm mit einem Tritt das Genick gebrochen.
Den anderen schickte sie ihm gleich hinterher.
Rosalie erschrak über sich selber, hatte sie grade wirklich zwei Menschen getötet? Wie hatte sie so etwas tun können, was war da für ein Tier in ihr?
Sie schaute ihre Hand an, an der das Blut des einen Mannes klebte. Langsam hob sie ihre Hand zum Mund, doch kurz vorher stoppte sie und wischte sie angewidert an dem einen Mann ab. Ihr Körper, das was sie jetzt war, verlangte nach diesem Blut, doch sie wollte es nicht ein sich haben.
Keinen einzigen Tropfen davon!
Sie bekam Angst und begann zu zittern. Schnell rannte sie davon, aus der Stadt hinaus und zum Haus der Cullens. Sie atmete tief ein. Den Cullens würde gar nicht gefallen, was sie getan hatte, sie würde es erst mal nicht erzählen.
Sie riss sich zusammen und ging ins Wohnzimmer.
„Ich... habe meine Sachen geholt“, sagte sie etwas unsicher.


(((Ich weiß grad nicht wer da ist, ihr könnt ja sonst dazukommen Smile )))
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptySa Apr 20, 2013 7:24 am

Letztendlich wollte sie doch gerade aus dem Raum gehen, aber Rosalies flüsternde Stimme hielt sie zurück. „Warte“, bat der goldene Engel. Erleichtert, dass sich Rosalie ihr öffnen wollte, setzte sie sich schnell neben sie und legte ihr ihren Arm um die Schulter. Schutzsuchend lehnte sie ihren Kopf an die Schulter der Vampirmutter und fing leise an zu erzählen: „Es war mein Verlobter.“
„Es ist ein Zufall gewesen, sie konnten nicht wissen, dass ich da lang laufen würde. Sie waren betrunken. Warum trinken Männer auch so viel? Warum haben sie das getan? Ich dachte Royce liebt mich, er wollte mich doch heiraten!“, erzählte sie die Geschehnisse, die sie bereits kannte. Beruhigend strich sie über den Rücken der Neugeborenen, um sie zu trösten.
Nachdem sie noch ein paar Minuten in dieser Position verharrt hatten, richtete sich Rosalie auf und sagte: „Ich glaube ich ziehe mich mal um. Vielen Dank für die Sachen.“ Daraufhin verschwand die neue Cullen im Badezimmer, während Esme auf dem Bett sitzen blieb.
Sie wollte danach mit ihr reden, ihr Tipps geben, ihr erklären, dass sie nicht allein war, dass sie jemand verstand, so wie Carlisle sie damals verstanden hatte, sanft mit ihr umgegangen war.
Sie hörte, wie die Dusche nach einer guten Viertelstunde wieder ausgestellt wurde. Es vergingen ein paar Minuten, als plötzlich das Fenster geöffnet wurde und kurz darauf ein dumpfer Aufprall draußen ertönte. Erschrocken lief sie zum Bad und riss die Tür auf. Rosalie war durch das sperrangelweit offene Fenster gesprungen. Kurz darauf stürmte auch Edward ins Zimmer.
„Rosalie ist…“, setzte er an, aber als er das geöffnete Fenster erblickte, hielt er inne. „…gegangen. Das seh ich selber. Bitte sag Carlisle nichts davon“, beendete Esme stattdessen den Satz. Enttäuscht hängte sie die nassen Handtücher an die Leine. Und ging dann schweigend aus dem Raum ins Wohnzimmer, schnappte sich ein paar Kartons und ging in Carlisles und ihres Schlafzimmer, um dort weiter einzupacken.
Verzweifelt griff sie nach ein paar Hosen und schmiss sie achtlos in den Karton. Noch ein paar Stapel folgten, bis sie schluchzend aufs Bett sank. Hatte sie sich wirklich so stark in Rosalie geirrt? Hätte sie vorher mit ihr darüber reden sollen, anstatt ihr schweigend zuzuhören? Wo konnte sie denn hingelaufen sein? Nach Hause oder Rache an Royce King nehmen? Oh, bitte, mach es nicht noch schlimmer, als es ohnehin schon ist. Sie musste dringend mit Carlisle reden. Sie mussten besser auf die Blondine aufpassen, mehr Acht auf sie geben, sie besser umsorgen, ihr deutlich machen, dass sie unter keinen Umständen mehr fortgehen durfte. Und je eher sie fortzogen, desto geringer wurde die Chance, dass der Engel ihre reine Seele beschmutzte.
Mit zitternden Händen griff sie nach den Kleidungsstücken in dem Karton und legte sie wieder zusammen, um die gefalteten Hosen, Pullover und Hemden wieder ordentlich in den Karton zu legen. Auch der zweite und dritte Karton war schnell gepackt. Schnell trug sie auch diese ins Wohnzimmer und stellte diese bei den anderen ab.
Edward war immer noch dabei hier einzupacken. Sie ging zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich mach hier weiter. Pack lieber deine Sachen ein. So sparen wir Zeit“, erklärte sie und griff selber wieder nach dem Stapel Seidenpapier. Doch trotz ihrer Worte blieb ihr Sohn im Wohnzimmer und half ihr weiterhin, solange, bis die Sonne draußen bereits untergegangen war.
Langsam machte sich die Vampirmutter Sorgen. Vielleicht sollte sie sich endlich dazu überwinden, Carlisle zu gestehen, was passiert war. Er könnte in der Stadt nach dem Rechten sehen. Vielleicht gab es einen Zwischenfall mit einem Men… Die Haustür wurde geöffnet und dann stand Rosalie mit einer Tasche bepackt im Wohnzimmer und flüsterte entschuldigend: „Ich... habe meine Sachen geholt.“ Ihre Augen waren nicht knallrot, sie schien unversehrt.
Übermannt stürmte Esme auf Rosalie auf sie zu und nahm sie in den Arm. Löste sich von und ihr und dann platzte es sich aus ihr heraus: „Was hast du dir dabei gedacht? Kannst du dir vorstellen in was für eine Gefahr du uns alle gebracht hast und auch deine Eltern? Deine Selbstbeherrschung ist nicht groß genug, du hättest sie umbringen, angreifen können. Selbst ich und Edward sind noch nicht bereit allzu lange in der Stadt zu spazieren. Edward, hatte dir doch angeboten, deine Sachen zu holen. Du kannst uns vertrauen, wir versuchen alles dir diese Existenz so angenehm, wie möglich zu machen.“
Carlisle war von ihrer lauten Stimme angezogen ins Wohnzimmer getreten. Er zog seine Frau in die Arme, damit sie aufhörte Rosalie zu beschuldigen. „Beruhig dich!“, flüsterte er. „Edward, bring Rosalie hinauf ins Zimmer! Ich denke, sie weiß auch so, dass das, was sie getan hat nicht richtig war“, fügte er noch hinzu und wandte sich gedanklich noch an ihn. Pass auf sie auf, zumindest solange, bis Esme wieder mit ihr reden kann. Wir wollen ja nicht, dass sie wieder wegläuft.
Nachdem sie beiden das Zimmer verlassen hatten, zog er Esme mit aufs Sofa, bis sie wieder aufgehört hatte zu zittern. „Es tut mir leid, dass ich dir nichts gesagt habe“, flüsterte Esme. Seine Brust bebte leicht unter seinem Lachen. „Edward hat mir Bescheid gesagt, als du unseren Kleiderschrank ausgeräumt hast. Aber ich bin nicht zu dir gegangen, weil ich nicht gedacht habe, dass es dich so beschäftigt, dass du so reagieren würdest. Dabei hätte ich es besser wissen müssen“, erklärte er und drückte ihr einen Kuss ins Haar.
„Wir werden jetzt besser auf sie aufpassen und wenn du nochmal vernünftig mit ihr redest, ihr sagst, dass Rache keine Lösung ist, dann wird sie es ja vielleicht verstehen. Und ich werde mich jetzt so schnell, wie möglich um den Umzug kümmern, umso eher kommen wir von ihrem Grauen weg. Möglicherweise ist es dann auch für sie leichter darüber hinweg zu kommen“, sagte er.
Sie nickte und küsste ihren Ehemann dankbar für alles, was er für sie und ihre kleine Familie tat. „Geh du wieder in dein Büro und ich werde mich bei Rose entschuldigen“, flüsterte Esme, strich ihrem Mann nochmal über die Wange und verließ darauf das Zimmer.
Edward kam ihr auf der Treppe entgegen. „Sie macht dir keine Vorwürfe, Esme. Sie weiß, dass das falsch war.“ Sie nickte lächelnd und strich ihm über seinen Arm. Er lief an ihr vorbei und sie ging zu Rosalies Zimmer.
Nach einem kurzen Klopfen trat sie in ihr Zimmer. Die Neugeborene saß wie vorhin auf ihrem Bett. „Rosalie, das eben gerade, das tut mir Leid. Ich wollte nicht so laut werden“, fing sie an. Rose öffnete ihren Mund, um etwas zu erwidern, aber sie hob ihre Hand, um sie aufzuhalten.
„Nein, lass mich zuerst ausreden. Ich weiß, dass du weißt, dass das falsch war, aber ich will dir sagen, dass ich dich verstehe. Ich bin zuerst davon ausgegangen, dass du fortgelaufen bist, um dich an Royce zu rächen und bin ehrlich gesagt stolz darüber, dass du NUR nach Hause gelaufen bist. Das zeugt von Größe.“ Esme setzte sich neben Rosalie und verschränkte ihre Hände miteinander, blickte hinunter.
„Auch ich wurde damals von meinem Mann missbraucht, oft. Niemand wollte mir helfen, selbst meine Eltern nicht. Sie sagten, ich solle eine vernünftige Frau für ihn sein. Als er in den Krieg zog, wünschte ich mir sogar, er würde sterben. Ich schämte mich für diesen Gedanken, und andererseits auch wieder nicht. Aber dies war mir nicht vergönnt. Er kam wieder, war noch brutaler zu mir.“ Ihr Körper begann zu zittern, aber sie wollte nicht zusammenbrechen, wollte Rosalie gegenüber stark sein. Sie sollte glauben, dass sie ein Fels war, an dem sie sich festhalten konnte, der ihr Sicherheit schenkte, sie wollte eine Vorbild sein.
„Bald wurde ich schwanger und da konnte ich nicht anders. Ich floh vor diesem Monstrum, denn nun musste ich auch ihn beschützen. Ich lief zu meiner Cousine, suchte dort Unterschlupf, aber bald erfuhren meine Eltern davon und somit auch Charles, mein Mann. Ich zog also weiter in einen kleinen Ort, wo ich in einer Grundschule arbeitete, um mich über Wasser zu halten. Dann gebar ich meinen Sohn. Ein Engel. Als ich ihn sah, wusste ich, dass er das alles Wert war, dass er es Wert war zu kämpfen, aber er wurde schwer krank, bis…bis er…starb.“ Nun begann bereits ihre Stimme zu zittern, aber sie unterdrückte immer noch ihre Schluchzer.
„Ich wollte nicht mehr, konnte nicht mehr. Ich begrub ihn liebevoll in einer idyllischen Umgebung, in der Nähe einer Klippe. Ich sprang. Danach ist alles schwarz, bis ein Schmerz mich zu verbrennen und zerreißen schien. Als ich aufwachte war Carlisle bei mir. Ich kannte ihn bereits, er hatte sich damals mit 16 Jahren um mein gebrochenes Bein gekümmert. Er brachte mir bei mit dem zu leben, was ich war. Am Leben…und doch auch wieder tot, so wie ich es gewollt hatte. Anfangs habe ich es gehasst, ich wollte tot sein, vollkommen tot und nicht für immer in der Welt gefangen.“ Sie räusperte sich und blickte auf in Rosalies Augen, die sie geschockt ansahen.
„Tut mir leid. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist, dass ich, auch wenn ich öfters daran gedacht hatte, mich an Charles zu rächen, so hat Carlisle mich davon abgehalten. Er ist recht gläubig und denkt, dass wir immer noch Seelen besitzen, obwohl wir verdammt sind. Er wollte mich davon abhalten meine zu beschützen, rein zuhalten. Er sagte, dass mich Rache nicht glücklich machen würde, dass es andere Wege gab darüber hinweg zu kommen und es hat funktioniert. Wir haben viel geredet, oft Stunden lang, solang es sein Beruf ermöglichte. Und jetzt seh ich es als Aufgabe an, dir zu helfen. Denn ich würde alles dafür tun, um auch deine Seelen unbeschmutzt zu lassen.“
Sie griff nach einer Hand von Rosalie. „Bitte, lauf nie wieder einfach so weg. Rede mit mir! Oder mit Carlisle oder mit Edward. Es ist mir egal, aber versteck dich bitte nicht vor uns, vertrau uns!“ Sie blickte den Engel vor ihr erwartungsvoll, hoffnungsvoll an.
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyFr Apr 26, 2013 8:48 pm

Edward sah seiner Mutter hinterher. Er versuchte ihre Gedankenstimme auszublenden, versuchte ihr Privatspähre zu geben und konzentrierte sich auf die Gedankenstimmen außerhalb ihres Hauses. Es war schwierig und er musste ungemein aufpassen, dass er nichts aus Unachtsamkeit zerbrach. Natürlich hörte er Esme und auch Rosalie, sowohl ihre wirklichen Stimmen als auch ihre Gedankenstimmen, aber er konzentrierte sich bewusst darauf nicht hinzuhören, nicht zu registrieren was sie sagten. Das Ergebnis waren Wortfetzen, die er trotzdem mitbekam.

‚Verdammt, warum ist das so schwierig? Es muss doch gehen.’ Irgendwo draußen spielten Kinder. Sie hatten Metallreifen bei sich und ließen sie über die Straße laufen, indem sie mit einem Stock drauf schlugen. Ein Matt war wohl sehr gut darin, denn er dachte darüber nach, wie er die anderen austricksen könnte. Edward lächelte über seine Taktik, sein Geschick und seine Beobachtungsgabe. Er erinnerte sich daran, dass auch er als Kind Spiele gespielt hatte, aber er wusste nicht mehr welche. Es machte ihn traurig und sofort war seine Konzentration dahin und seine Gedanken zurück in ihrem Haus. Esme dachte daran was sie Rosalie sagen wollte. Sie wollte ihr helfen in ihrem Leid, in ihrem Schock über die Misshandlungen, die sie durchlebt hatte und über den Verlust ihres Lebens. Esme war so gut, so unsäglich freundlich und mitfühlend. Sie würde sich lieber selbst verletzen indem sie Rosalie von ihren eigenen menschlichen Erfahrungen erzählte, als dieses eingebildete Mädchen, dass Carlisle insgeheim für sein Handeln hasste und Edward verabscheute, weil er abweisend zu ihr war.
Edward schnaubte genervt. ‚Naja, sie hat da ja nicht ganz unrecht. Aber ich halte mich nicht für den Größten und …pff mir ist egal ob sie mich gutaussehend findet. Gutaussehend, als ob das wichtig wäre. Das sind wir alle.’ Er dachte an Rosalie und grinste schief. Zugegeben, er hatte selten einen Menschen von solcher Makellosigkeit gesehen, aber jetzt als Vampir – sie sah umwerfend aus. „Wem’s gefällt!“

„Jetzt …..Straße….Kleidung….nach Hause….“ „Shit!“ Edward ließ alles stehen und liegen und rasste die Treppe hinauf, riss Rosalies Zimmertür auf und starrte Esme an, die in diesem Moment die Tür zum Bad geöffnet hatte. „Rosalie ist…“ „…gegangen. Das seh ich selber. Bitte sag Carlisle nichts davon“. Tief enttäuscht sah er wie Esme in sich zusammensank. Warum machte sie sich Vorwürfe? Sie hatte doch versucht zu Rosalie vorzudringen, diese dumme Pute hatte Ihr doch was vorgemacht. Edward wollte sie trösten, doch sie wand sich um und ging zurück ins Wohnzimmer, schnappte sich Kartons und verschwand in ihr Schlafzimmer. Edward seufzte und machte da weiter, wo er aufgehört hatte. Esme ergab sich ihrer Verzweiflung, haderte mit sich, machte sich Sorgen über Rosalies Wohlergehen, über ihre engelsgleiche Seele, die Schaden nehmen könnte. Gefrustet hörte er mit der Packerei auf und fuhr sich durch seine störrischen Haare. Seele. Sie hatten keine Seele, auch Rosalie hatte ihre Seele auf dieser Straße in ihrem menschlichen Leben gelassen. Sie alle lebten eine Existenz im Dunkeln, im Verborgenen, in der ewigen Lüge. Sie alle existierten nur, weil sie Leben nahmen. Ob Mensch oder Tier sie töteten und damit vergifteten sie das was einst ihre Seele war. Sie waren verloren, auch wenn sie sich noch so bemühten gut zu sein, besser als die anderen, sie waren doch seelenlose verdammte Kreaturen.
Edward schluckte.
Er hatte akzeptiert eine solche Kreatur zu sein. Er strebte danach nicht länger auch noch eine monströse Kreatur zu sein, gewissenlos, mordlustig ein brutales Vieh. Aber allein Esmes Gedankenstimme, so leise und melodisch wie sie war, sie konnte nicht so nieder sein. Sie war besser. Vielleicht hatte Carlisle recht, vielleicht hatten einige wenige, wie er und Esme sich tatsächlich ihre Seele bewahrt. Es wäre Edward ein Trost zu wissen, dass zumindest die zwei Personen, die nun seine Eltern waren von ihrem Schöpfer milder bewertet würden, als er ihn beurteilen würde. Edward wusste, dass ihm keine Vergebung erteilt werden konnte.
Er hörte Esme schluchzen, hörte ihre Enttäuschung über Rosalies Abweisung. Er ertrug es nicht, diese Frau in dieser Verfassung zu wissen und wusste, was er zu tun hatte.
Er ging in das Arbeitszimmer seines Vaters, klopfte kurz an und trat ein.
„Bitte entschuldige die Störung Carlisle aber hast du einen Moment Zeit?“ Der so gefasste, reif wirkende junge Mann hob seinen Kopf und nickte ihm freundlich zu. „Was ist denn Edward, komm doch und setz dich zu mir!“
Edward zappelte unsicher und schob sich durch die Tür, die er sorgfältig hinter sich schloss.
„Ich – es tut mir leid, dass ich mich gegenüber Rosalie so rüde benommen habe. Ich möchte mich dafür entschuldigen. Carlisle, ich …. Ich möchte …. Ich bitte dich… ich danke dir für deine Fürsorge, aber bitte tu das nie wieder. Ich erachte Rosalie Hale weder als begehrenswert noch als anziehend und ich … ich suche keine Gefährtin. Du kannst das nicht erzwingen – bitte, ich…tu das bitte nie wieder.“ Er atmete tief ein und versuchte seine Emotionen besser zu kontrollieren. „Sie ist so ….. sie hat Esme tief verletzt. Esme hat versucht zu ihr vorzudringen, doch sie … ich weis auch nicht, jedenfalls ist sie aus dem Fenster gesprungen und abgehauen. Sie hat vor sich Kleidung in ihrem Elternhaus zu beschaffen. Ich….es tut mir leid, es ging alles furchtbar schnell und ich habe es zu spät gemerkt. Ich denke es wäre müßig ihr jetzt noch nachzurennen, ich fand es wichtiger erst mal bei Esme zu bleiben. Sie macht sich furchtbare Vorwürfe und gleichzeitig ist sie so unsäglich von Rose enttäuscht. Ich verspreche dir, ich werde in Zukunft besser aufpassen und ich werde auch nachsichtiger und brüderlicher mit Rosalie umgehen. Ich will es wirklich versuchen.“ Edward suchte den Blick seines Vaters, der ihn ernst aber mild anlächelte. Er sah keine Wut, keine Anklage nur Besorgnis und Verständnis. „Du hättest ihr folgen sollen Edward. Wer weis was sie da draußen anstellt.“ Carlisle seufzte müde. „Ich weis, du machst mir Vorwürfe. Ich weis, du hättest es lieber ich hätte sie sterben lassen, aber ….sieh mal Edward…ich konnte das nicht. Nicht weil ich es für dich tat, diese Idee du könntest mehr in ihr sehen hatte ich erst später. Ich konnte dieses Mädchen nach allem was man ihr angetan hatte nicht einfach ….verenden lassen. Das hat sie nicht verdient Edward. Niemand hat das.“ Er erneut seufzte er und stand auf um zu dem jungen Mann zu gehen. Edward wollte sich rechtfertigen und gleichzeitig wusste er, dass er das gar nicht brauchte.
„Denkst du sie …. sie wird uns verraten, nicht wahr?“ Carlisle nickte leicht und sah ihn dann zweifelnd an. „Wir wissen nicht, was sie in diesen Minuten tut. Aber erinnere dich, wie es war – nach deiner Verwandlung. Erinnere dich wie stark und unberechenbar du warst. Edward, sie braucht jetzt unsere Unterstützung – unser Aller Unterstützung. Es hilft ihr nicht, wenn wir sie ignorieren. Ich freue mich, dass du bereit bist mehr auf sie einzugehen. Ich denke, wir können es für diesesmal nicht mehr ändern, aber es darf kein zweites Fortlaufen geben. Versprich mir auf sie aufzupassen. Ich möchte nicht, dass du denkst ich wollte deine Gabe – wollte dich benutzen, aber dir ist es um so vieles leichter sie ein wenig zu überwachen. Hilf mir Edward – Bitte.“ Edward nickte verstehend. „Es ist nur, sie ….sie ist so von sich selbst überzeugt, so…..arrogant und aufgeblasen und….uneinsichtig. Sie ….sie hat Esme so….ich kann sie nicht respektieren, wenn sie mit Leuten, die ihr einfach nur ihr Bestes wollen derart umgeht. Sie verachtet dich Carlisle. Ich höre auch das….nicht nur ihre angeberischen Gedanken sondern auch ihre niederträchtigen.“ Carlisle hob eine Hand und sah seinen Sohn streng an.
„Wir haben alle unsere guten und schlechten Seiten. Wir alle müssen lernen. Vergiss nicht, wie sehr du bereits geprüft wurdest und sei nicht überheblich. Das steht dir ebenfalls nicht zu – nicht wahr.“ Edward nickte beschämt.
„Entschuldige. Esme ist ….sie wollte nicht, dass ich dir was sage. Aber…. Ich gehe zurück und mach meine Arbeit.“ Zerknirscht drehte er sich um und verlies dieses Zimmer, in dem er sich so gerne aufhielt. In dem er stets Rat und Trost fand, Zuneigung und Verständnis.

Wenige Minuten später kam Esme mit ihren gepackten Kartons zurück und legte ihm ihre schmale Hand auf ihre Schulter. „Ich mach hier weiter. Pack lieber deine Sachen ein. So sparen wir Zeit“ Edward sah sie nur kurz an und schüttelte dann störrisch seinen Kopf. Er würde sie auf keinen Fall alleine lassen. Er hatte nicht mehr viel, was er packen konnte, das konnte bis später warten.

Dann plötzlich hörte er Rosalie, gehetzt, nervös und vor allem aufgewühlt von einer Mischung aus Panik und Triumph. Rosalie kam schnell näher, sie rannte. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um die vergangene halbe Stunde. Edward hörte Fetzen, die er mühelos zusammensetzte und zu einem Ganzen zusammenfügte. Er presste seine Lippen aufeinander und verstand nicht, wie sie so entschlossen, so überlegt sein konnte. War es ihre Wut, die sie so beherrscht gegenüber dem Blut sein ließ, oder ihr Hass. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem, eine giftige Mischung, eine gefährliche Mischung.
Sie war auf der Flucht vor der Gier, die sie erfasst hatte beim Geruch des menschlichen Blutes um sie herum, doch sie hatte es nicht genommen. Das nicht!
Die Tür wurde aufgerissen und sofort wieder geräuschvoll geschlossen. Erleichterung machte sich in ihrem Hirn breit. Und auch Angst und Scham. Sie war sich nicht im Klaren, wie ihre neuen Mitbewohner auf das reagieren würden, was sie getan hatte. Sie hatte nicht die Absicht von ihren Taten zu erzählen. Edward schluckte bitter. Sollte es wirklich seine Aufgabe sein die Petze zu spielen in dieser Horrorgeschichte? „Ich... habe meine Sachen geholt“ Rosalies helle Stimme klingelte wie eine nervende Türglocke in Edwards Hirn.
In einem Bruchteil einer Sekunde war Esme zu ihr gestürmt, riss sie in ihre Arme und überrannte sie mit Fragen.
Rosalies Gedankenstimme schrie laut und unnachgiebig. Edward konnte nichts anderes tun als teilnahmslos daneben stehen, die beiden Frauen beobachtend. Sollte er Esme erklären, was in Rosalie vorging? Sollte er Rosalie näherbringen, wie sehr sie Esmes und Carlisles gute Absichten mit Füßen trat?
Weder noch!
Erleichtert spürte er den leichten Luftzug der dadurch entstand, dass sein Vater den Raum betrat. Ruhig und der Situation mehr als gewachsen. „Edward, bring Rosalie hinauf ins Zimmer! Ich denke, sie weiß auch so, dass das, was sie getan hat nicht richtig war“, Dann hörte er Carlisles Gedankenstimme: 'Pass auf sie auf, zumindest solange, bis Esme wieder mit ihr reden kann. Wir wollen ja nicht, dass sie wieder wegläuft.' Edward nickte ihm in Einverständnis zu und ging auf Rosalie zu.
„Rosalie?“ Die Blondine starrte ihn aufgewühlt an und lies sich von ihm am Arm zur Treppe und zu ihrem Zimmer führen.
Edward hörte, wie Esme regelrecht emotional zusammenbrach. Ihre schlimmsten Befürchtungen vollführten in ihrem Hirn geradezu Quantensprünge und Carlisle hatte alle Hände voll zu tun sie zu beruhige. In diesem Moment war es dem jungen Cullen klar, dass er Recht daran getan hatte seinem Vater alles zu berichten.

Rosalie entwand sich aus seinem Griff und warf ihre Tasche auf ihr Bett. Sie sah ihn abweisend und giftig an. Sie wollte seine Gesellschaft nicht, das war nur zu offensichtlich. Edward versuchte die Abneigung die er wieder in sich aufkommen spürte nicht in seine Mimik übergehen zu lassen. Er bemühte sich freundlich und teilnahmsvoll auszusehen und lies seine Stimme sanft und einschmeichelnd klingen.
„Rosalie du musst es ihnen sagen, bitte. Es war sehr unüberlegt von dir einfach so wegzulaufen. Du hast es doch gespürt, dieses überwältigende machtvolle Gefühl der Gier einen jeden auf der Straße anzufallen. Du bist noch gesättigt von deiner Jagd heute, so konntest du es besser unterdrücken und ich muss gestehen es beeindruckt mich wirklich sehr, wie gut du das gemacht hast, aber du solltest nicht glauben, dass es immer so sein wird.
Heute warst du abgelenkt von….von deinen Rachegedanken. Von deinem Wunsch diese Männer zu strafen. Ich weis, das du es nicht geplant hattest und ich weis, du bist ein Stück weit entsetzt über das was du getan hast. Das ist es Rosalie, was Carlisle uns lehrt: Das Leben zu achten und zu schützen, jedermanns Leben, auch das derer die sich schuldig machen. Carlisle lehrt uns das Tier in uns zu beherrschen und zu unterdrücken. Du denkst du hattest ein Recht darauf, aber glaub mir, du hast dir nur selbst geschadet.“ Er räusperte sich umständlich. „Carlisle hat mich gebeten, ein wenig zu helfen und auf dich zu achten und das werde ich tun. Ich lasse dich jetzt deine Sachen auspacken. Wenn du mich brauchst, ich bin unten.“ Entschlossen lies er sie stehen und schloss die Tür ihres Zimmers und ging die Treppe hinunter auf der ihr Esme bereits entgegenkam. Sie hatte Schuldgefühle. Warmherzig sah er ihr entgegen. „Sie macht dir keine Vorwürfe, Esme. Sie weiß, dass das falsch war.“

Der junge Cullen hörte. Er hatte es Carlisle versprochen und er würde Rosalie keine zweite Gelegenheit geben sich ihm zu entwinden um sie alle in Gefahr zu bringen. Er hörte wie Esme versuchte Rosalie davon zu überzeugen was ihr Weg sein sollte. Es tat ihm weh Esmes Erzählung zu hören, parallel dazu ihre Gedanken die voller schmachvoller Erinnerungen waren zu ertragen. Er wollte nicht, dass sie sich selbst so verletzte, dass sie sich derart vor Rosalie erniedrigte. Erneut knurrte er widerwillig und legte das Buch, dass er aufgeschlagen hatte auf seinen Tisch. ‚Wag es nicht sie noch einmal zu belügen. Sag ihr verdammt, was du in Rochester getan hast – Schönheit!’

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Die Chemie zwischen Ihnen Empty
BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptySa Mai 04, 2013 12:54 pm

Esme rannte sofort auf Rosalie zu und riss sie in ihre Arme. Rose versteifte sich etwas, auch wenn Esme echt nett war, sie war immer noch eine Fremde. Außerdem schämte sie sich etwas, schließlich hatte sie heute das Vertrauen der ganzen Familie missbraucht.
„Was hast du dir dabei gedacht? Kannst du dir vorstellen in was für eine Gefahr du uns alle gebracht hast und auch deine Eltern? Deine Selbstbeherrschung ist nicht groß genug, du hättest sie umbringen, angreifen können. Selbst ich und Edward sind noch nicht bereit allzu lange in der Stadt zu spazieren. Edward, hatte dir doch angeboten, deine Sachen zu holen. Du kannst uns vertrauen, wir versuchen alles dir diese Existenz so angenehm, wie möglich zu machen.“
Esme war ziemlich sauer, doch auch Rosalie wollte sich nicht so anschreien lassen. „Ich könnte meinen Eltern nie etwas antun...“, begann sie, doch Carlisle hatte den Raum betreten und zog seine Frau ein Stück zurück.
„Beruhig dich!“, flüsterte er. „Edward, bring Rosalie hinauf ins Zimmer! Ich denke, sie weiß auch so, dass das, was sie getan hat nicht richtig war.“
Edward stand vor ihr, bevor sie überhaupt nachdenken konnte, sagte ihren Namen und zog sie die Treppe hinauf in ihr Zimmer.
Was dachte er sich eigentlich? Dass er sie wie ein Kind durch die Gegend schieben konnte? Wütend riss sie sich von ihm los und warf den Rucksack schwungvoll auf ihr Bett. Sie wollte, dass Edward ging. Sie mochte ihn nicht!
Jetzt setzte er auch noch ein gekünsteltes Lächeln auf und sprach ganz ruhig, wie mit einem trotzigen Kleinkind.
„Rosalie du musst es ihnen sagen, bitte. Es war sehr unüberlegt von dir einfach so wegzulaufen. Du hast es doch gespürt, dieses überwältigende machtvolle Gefühl der Gier einen jeden auf der Straße anzufallen. Du bist noch gesättigt von deiner Jagd heute, so konntest du es besser unterdrücken und ich muss gestehen es beeindruckt mich wirklich sehr, wie gut du das gemacht hast, aber du solltest nicht glauben, dass es immer so sein wird.“
Was wollte er denn darüber wissen, wie sie mit ihrem Blutdurst klarkam? Nur weil du dich nicht beherrschen konntest, muss ich noch lange nicht genau so sein, dachte sie wütend.
„Heute warst du abgelenkt von….von deinen Rachegedanken. Von deinem Wunsch diese Männer zu strafen. Ich weis, das du es nicht geplant hattest und ich weis, du bist ein Stück weit entsetzt über das was du getan hast.“

Die kühle Miene, die sie aufgesetzt hatte, bröckelte etwas. Woher konnte er wissen, was sie getan hatte?
„Das ist es Rosalie, was Carlisle uns lehrt: Das Leben zu achten und zu schützen, jedermanns Leben, auch das derer die sich schuldig machen. Carlisle lehrt uns das Tier in uns zu beherrschen und zu unterdrücken. Du denkst du hattest ein Recht darauf, aber glaub mir, du hast dir nur selbst geschadet.“
Rosalie wurde langsam etwas panisch. Woher wusste er so viel? Sie hatte sich doch nichts anmerken lassen.
„Carlisle hat mich gebeten, ein wenig zu helfen und auf dich zu achten und das werde ich tun. Ich lasse dich jetzt deine Sachen auspacken. Wenn du mich brauchst, ich bin unten.“
Bevor sie irgendwie reagieren konnte, hatte er das Zimmer verlassen. Rosalie war sprachlos und sank auf das Bett. Wussten auch Esme und Carlisle von ihren Taten? Bestimmt würde Edward es ihnen erzählen, er mochte sie eh nicht, und es wäre ein Grund mehr sie rauszuwerfen. Sollten sie doch, sie würde schon klar kommen. Ihr Blick fiel auf den Rucksack, falls sie gehen musste, hatte sie immerhin ihre eigenen Sachen gepackt. Sie entschloss sich, die Tasche noch nicht auszupacken. Nur so zur Sicherheit.
Sie hörte wieder Schritte, es klopfte und Esme kam herein. Rosalie sah auf den Boden. Bestimmt würde sie ihr sagen, dass sie sie verachtete für das, was sie getan hatte.
Rosalie selber tat es ja auch, und trotzdem fühlte es sich so gut an.
Doch Esme begann sanft mit ihr zu reden.
„Rosalie, das eben gerade, das tut mir Leid. Ich wollte nicht so laut werden.“

Rosalie sah auf und öffnete den Mund, doch Esme sprach sofort weiter.
„Nein, lass mich zuerst ausreden. Ich weiß, dass du weißt, dass das falsch war, aber ich will dir sagen, dass ich dich verstehe.“

Esme verstand sie? Das konnte doch gar nicht sein!
„Ich bin zuerst davon ausgegangen, dass du fortgelaufen bist, um dich an Royce zu rächen und bin ehrlich gesagt stolz darüber, dass du NUR nach Hause gelaufen bist. Das zeugt von Größe.“

Sie wusste es nicht. Eigentlich sollte Rosalie froh sein. Vielleicht durfte sie doch noch etwas bleiben, zumindest am Anfang. Doch Esmes Worte hatten sie nur noch mehr beschämt. Ohne es zu wissen hatte sie ihr direkt ins Gesicht gesagt, wie falsch ihre Taten waren.
Sie sprach leise weiter.
„Auch ich wurde damals von meinem Mann missbraucht, oft. Niemand wollte mir helfen, selbst meine Eltern nicht. Sie sagten, ich solle eine vernünftige Frau für ihn sein. Als er in den Krieg zog, wünschte ich mir sogar, er würde sterben. Ich schämte mich für diesen Gedanken, und andererseits auch wieder nicht. Aber dies war mir nicht vergönnt. Er kam wieder, war noch brutaler zu mir.“

Rosalie sah sie geschockt an. Diese starke Frau hatte so etwas schreckliches mit sich machen lassen. Sie selber wäre weggelaufen.
„Bald wurde ich schwanger und da konnte ich nicht anders. Ich floh vor diesem Monstrum, denn nun musste ich auch ihn beschützen. Ich lief zu meiner Cousine, suchte dort Unterschlupf, aber bald erfuhren meine Eltern davon und somit auch Charles, mein Mann. Ich zog also weiter in einen kleinen Ort, wo ich in einer Grundschule arbeitete, um mich über Wasser zu halten. Dann gebar ich meinen Sohn. Ein Engel. Als ich ihn sah, wusste ich, dass er das alles Wert war, dass er es Wert war zu kämpfen, aber er wurde schwer krank, bis…bis er…starb.“
Rosalie wollte nicht mehr, wollte es nicht hören. Esme hatte das gleiche wie sie erlebt, sogar viel öfter. Sie wollte ihr helfen, sie irgendwie trösten, doch sie wusste nicht wie. Unbeholfen legte sie ihre Hand auf Esmes Arm, doch diese war so in ihrer eigenen Geschichte gefangen, dass sie es kaum bemerkte.
„Ich wollte nicht mehr, konnte nicht mehr. Ich begrub ihn liebevoll in einer idyllischen Umgebung, in der Nähe einer Klippe. Ich sprang. Danach ist alles schwarz, bis ein Schmerz mich zu verbrennen und zerreißen schien. Als ich aufwachte war Carlisle bei mir. Ich kannte ihn bereits, er hatte sich damals mit 16 Jahren um mein gebrochenes Bein gekümmert. Er brachte mir bei mit dem zu leben, was ich war. Am Leben…und doch auch wieder tot, so wie ich es gewollt hatte. Anfangs habe ich es gehasst, ich wollte tot sein, vollkommen tot und nicht für immer in der Welt gefangen.“
Esme sah sie an, sie war wieder aus dem Strudel ihrer Erinnerungen aufgetaucht.
„Tut mir leid. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist, dass ich, auch wenn ich öfters daran gedacht hatte, mich an Charles zu rächen, so hat Carlisle mich davon abgehalten. Er ist recht gläubig und denkt, dass wir immer noch Seelen besitzen, obwohl wir verdammt sind. Er wollte mich davon abhalten meine zu beschützen, rein zuhalten. Er sagte, dass mich Rache nicht glücklich machen würde, dass es andere Wege gab darüber hinweg zu kommen und es hat funktioniert. Wir haben viel geredet, oft Stunden lang, solang es sein Beruf ermöglichte. Und jetzt seh ich es als Aufgabe an, dir zu helfen. Denn ich würde alles dafür tun, um auch deine Seelen unbeschmutzt zu lassen.“
Sie nahm ihre Hand. „Bitte, lauf nie wieder einfach so weg. Rede mit mir! Oder mit Carlisle oder mit Edward. Es ist mir egal, aber versteck dich bitte nicht vor uns, vertrau uns!“
Esme sah sie mit einer Hoffnung an, die ihr wehtat. Warum setzte diese Frau so eine Hoffnung in sie? Sie konnte es nicht zerstören, sie konnte ihr die Wahrheit nicht sagen.
„Danke, dass du mir das erzählt hast, Esme. Jetzt weiß ich, dass du verstehst was mir passiert ist“, sagte sie, ihre Stimme ein kaum hörbares Flüstern.
„Aber bitte, ich kann jetzt nicht reden, ich brauche Zeit für mich alleine.“
Esme nickte verständnisvoll und verließ den Raum.
Rosalie ließ sich nach hinten fallen und blieb eine Zeit lang auf ihrem Bett liegen.
Es war so viel passiert in den letzten Tagen. Vorher war alles so viel einfacher gewesen. Aber wollte sie überhaupt ihr altes Leben zurück? Ihr Leben mit Royce, diesem Schwein?
Nein, sie war froh, dass ihr die Augen geöffnet wurden. Diese Männer hatten es verdient zu sterben! Nun konnten sie ihr nicht mehr wehtun, oder anderen Frauen, niemandem. Sie waren ausgelöscht und das war auch gut so. Rose merkte, wie wütend sie schon wieder wurde. Das Brennen in ihrer Kehle nahm zu. Sie stand auf und begann ruhelos durch das Zimmer zu laufen. Am Spiegel blieb sie stehen. Ihre Augen waren immer noch rot, beängstigend für Menschen. Sie wünschte sich, Royce könnte sie sehen, er würde sterben vor Angst. Sie war nun so viel stärker als er. Eins war klar:
Die nächste Begegnung mit seiner Verlobten würde er nicht überleben. Und diese Begegnung würde bald sein.
Sie riss ihr Fenster auf und atmete die kühle Nachtluft ein. Irgendwo da draußen war er.
Und er würde diese Nacht nicht überleben, dafür würde sie sorgen. Doch vorher sollten seine ekelhaften Freunde dran glauben.
Sie sprang zum zweiten Mal an diesem Tag aus dem Fenster, rollte sich ab und rannte los. Schnell erreichte sie die Stadt und machte sich auf die Suche. Rochester war zum Glück nicht allzu groß. Sie wollte keine anderen Menschen verletzen, doch sie ging das Risiko ein und füllte ihre Lungen mit Luft. Sie musste diese Männer finden. Sie hielt sich in den dunkleren Winkeln der Stadt auf, und bald hatte sie Glück, der Geruch in einem der heruntergekommenen Häuser kam ihr bekannt vor. Doch der Mann war nicht da, sie roch eine ältere Frau. Sie lief weiter, denn sie konnte eine leichte Spur seines Geruchs ausfindig machen. Sie hob den Kopf und witterte wie ein Tier. Sie war auf dem richtigen Weg!
Sie lachte leise auf, als andere Gerüche dazukamen. Sie konnte ihr Glück gar nicht fassen. Noch 2 andere Männer waren bei ihm. Außer Royce waren nun alle ihre Peiniger entweder tot oder vor ihrer Nase. Sie rannte schneller, bis sie an eine Straßenecke kam. Sie waren dahinter, sie wusste es, und sie wollte sie töten, doch sie wollte auch wissen, was sie sagten.
„...verstehe es einfach nicht. Die Beiden hatten keine Feinde oder so. Royce denkt, es hat was mit seiner Kleinen zu tun. Er ist eine Pussy, hat sich zu Hause eingesperrt.“ Die anderen lachten heiser.
Rose lächelte kalt. Jetzt wo sie wusste, wo er war, konnte sie sich hier Zeit lassen.
„Was soll es mit diesem Weib zu tun haben. Sie ist tot, sag ich dir“, antwortete ein anderer Mann. „Was da passiert ist, ist scheiße, wir waren zu betrunken. Aber es wird nicht rauskommen, glaub mir.“
Rosalie fauchte. Es war scheiße? Ach ja? Diese Schweine hatten ihr Leben ruiniert und es war scheiße?
Sie ging um die Ecke und stand da, am anderen Ende der Straße die Männer. Sie sahen sie verwirrt an, offensichtlich erkannten sie sie nicht sofort, auch wenn sie grade über sie geredet hatten. Diese Menschen hatten so schlechte Augen.
Langsam und bedrohlich ging Rose auf die Männer zu.
„Guten Abend“, sagte sie leise, aber deutlich hörbar. „Man sollte nicht so spät unterwegs sein, das kann gefährlich werden.“ Das letzte Wort war kaum verklungen als sie sich schon auf ihr erstes Opfer stürzte und ihm den Arm umdrehte, so dass er vor Schmerz schrie.
„Ihr werdet es büßen!“, schrie sie schrill. „Ihr werdet es bereuen was ihr mir angetan habt, und ihr werdet mich anflehen euch zu töten!“
Sie ließ den Mann achtlos auf dem Boden liegen und ging auf den nächsten zu. Ihm verpasste sie einen Kinnhaken, dass er durch die Luft flog und einige Meter entfernt gegen die Wand schlug. Röchelnd sank er zu Boden. Nun nahm sie sich erstmals den dritten vor. Er fiel auf die Knie vor ihr und schlug die Hände vor sein Gesicht. „Miss Hale“, wimmerte er verzweifelt. „Es tut mir leid!“
„Es tut dir leid?“, wiederholte sie und lachte kalt. „Das ist ja mal was ganz Neues. Tat es dir auch vor drei Tagen leid, als du mich immer wieder gequält hast? Als du mir mit deinen tollen Freunden mein Leben kaputtgemacht hast? Wie kann man nur so erbärmlich sein wie ihr. Ihr seid Dreck, noch viel weniger wert! Ihr verdient es zu sterben, aber nicht schnell. Ihr verdient es zu leiden!“
Sie stieß ihn an, nicht heftig, nur so dass er auf den Boden fiel und mit ausgestreckten Armen und Beinen vor ihr lag. „Was bist du?“, fragte er fassungslos, er hatte wohl ihre Augen bemerkt.
„Was ich bin?“, fragte sie lachend. „Ich bin das, was ihr aus mir gemacht habt. Und weißt du auch, was ich mit dir mache? Nein? Dann pass gut auf“, zischte sie. „Ich werde dir alles brechen was du im Körper hast, und ich fange damit an!“, schrie sie und trat ihm mit voller Wucht zwischen die Beine. Er krümmte und übergab sich. Rosalie riss ihn an einem Bein hoch und hielt ihn mit ausgestrecktem Arm von sich. „Du erbärmliche Kreatur“, flüsterte sie und schlug ihn auf den harten Asphalt. Sie konnte hören, förmlich spüren wie mehrere Knochen splitterten. Der Mann rührte sich nicht mehr, doch er lebte noch, sie hörte das Blut pulsieren. Sie beugte ihren Kopf nach unten, zum Arm des Mannes, sie legte ihren scharfen Fingernagel auf sein Handgelenk, doch im letzten Moment wandte sie sich ab. Dafür war sie nicht hier. Sie wollte dieses Blut nicht, es war schmutzig und widerlich. Sie drehte ihm seufzen den Hals um. Es knackte vernehmlich und sein kleines wertloses Leben war vorbei.
Sie hörte ein kraftloses Atmen hinter sich und schnellte herum. Der erste Mann war aufgestanden und ein paar Schritte gegangen. Sein Arm hin in komischen Winkeln an ihm runter, und in seinem Blick konnte sie das Wissen, dass er sterben würde erkennen. Sie setzte ihr falsches, gefühlloses Lächeln wieder auf. „Ach, willst du schon gehen?“, fragte sie zuckersüß. „Der Spaß fängt doch grade erst an.“ In einem Sekundenbruchteil war sie neben ihm und schnappte sich seinen anderen, heilen Arm. „Den brauchst du nicht mehr, und du wirst keine Frau mehr damit schlagen“, flüsterte sie und riss daran. Zu spät merkte sie, was sie getan hatte.
Sie hatte ihm den Arm abgerissen, der Mann schrie und das Blut spritzte auf die Straße. Sie ließ beides fallen, Arm und Mann und starrte den immer größer werdenden See aus Blut an. Alles verschleierte sich und sie fiel auf die Knie, kroch auf diese köstliche Pfütze zu. Sie wollte sich zwingen, aufzuhören, doch ihr Verlangen nach dieser Lebensquelle war zu groß. Nur wenige Zentimeter trennten sie noch davon, als sie hochgerissen wurde.
Sie blinzelte und erkannte Edward. „Was tust du hier?“, fragte sie benommen. „Lass mich!“, schrie sie und wollte sich auf den Boden werfen, doch er hielt sie eisern fest. Sie fuhr herum und schlug ihn nieder. Sie war viel stärker als er! Doch er stand auf und packte sie wieder.
Alles vermischte sich mit ihren Erinnerungen, plötzlich war sie wieder klein und schwach, Royce hielt sie fest und lachte hämisch. Die anderen Männer standen drumherum und grinsten blöd. Doch diese Männer waren tot, fiel Rosalie ein. Sie schrie auf und versenkte ihre Zähne in Royce, nein, in Edwards Hals. Er war es, der sie festhielt. Wieder und wieder biss sie zu, bis sie merkte, wie sein Körper schlaff wurde. Sie ließ erschrocken von ihm ab. Was hatte sie getan?
Es war Edward, und sie mochte ihn nicht, doch sie wollte ihn nicht umbringen. War er tot? Er war doch ein Vampir, er konnte nicht tot sein. Nein, er würde sich wieder erholen, da war sie sich sicher.
Sie legte ihn vorsichtig ab, plötzlich wieder gefasst.
Sie ging zu dem dritten Mann, der noch bewusstlos vor der Wand lag. Mechanisch und beinah sanft brach sie ihm das Genick und wandte sich zum gehen.
Sie hatte etwas zu erledigen. Und nichts würde sie stoppen.
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptySo Mai 05, 2013 8:29 pm

Angewidert zog der junge Mann seine Oberlippe ein wenig hoch. Das tat er immer, wenn ihn etwas verärgerte.
Rosalie Hales Gedanken frustrierten ihn und machten ihn gleichsam wütend.
Sie saß bei Esme, hörte sich deren Bericht an, hörte das Esmes Leidensweg um ein Vielfaches schlimmer gewesen war und doch dachte sie nur an sich, hatte nicht den Funken eines Willens in sich, zumindest über das was Esme ihr versuchte zu vermitteln nachzudenken.
Er hörte wie die Stimme seiner Mutter zittriger wurde, wie sie sich erneut zwang die schlimmsten Stunden in ihrem Leben in ihrer Erinnerung lebendig werden zu lassen. Edward hatte Esme nie erzählt, dass einer der ersten Menschen den er tötete, nachdem er Carlisle und Esme verlassen hatte, Esmes Mann gewesen war. Er hatte ihn nicht darüber im Ungewissen gelassen, warum er sterben musste und er hatte ihm einen qualvollen Tod beschert. Damals hatte er geglaubt, er tue es für Esme, um sie zu rächen aber heute wusste er, dass dies falsch gewesen war - so falsch.
Er konnte nichts rächen – es ging gar nicht um Rache.
Esme würde immer darunter leiden, was ihr damals in ihrem menschlichen Leben widerfahren war. Ein Teil von ihr war auf immer zerstört von der Scham, den Schmerzen der Misshandlungen und vor allem der Trauer um ihr Kind. Keine Rache, keine Brutalität gegen den Verursacher konnte das jemals ungeschehen machen und schon gar nicht sühnen.

Sie schluchzte leise als sie geendet hatte und Edward wäre am liebsten in Rosalies Zimmer gestürmt und hätte Esme in die Arme genommen, um sie zu trösten, aber er hörte, dass sie sich nach Carlisle sehnte. Sie würde zu ihm gehen, wenn sie Rosalie wieder allein ließe. Carlisle war ihrer Seele Nahrung. Seine bloße Anwesenheit konnte Esme vollkommen beruhigen, ausgleichen und unendlich glücklich machen. Ob er wohl jemals jemanden treffen würde, der für ihn das sein konnte. Edward lächelte resignierend. Wohl eher nicht!

Esme lies Rose allein, da diese allein sein wollte. Doch statt über ihre neue Existenz nachzudenken und sich all den Fragen zu stellen, die sich daraus ergaben drifteten ihre Gedanken sofort zu IHR – IHRER Rache – IHRER Schmach. Natürlich spielte dieser Royce eine Rolle dabei und – Bingo – war sie wieder im Rächermodus. Edward stöhnte genervt.
‚War ja klar! Toll!’ Aber dieses Mal war er vorbereitet. Er hörte sie springen, verließ sein Zimmer und folgte ihr.

Sie lief zielstrebig. Ja sie war eindeutig hinter ihren Peinigern her. Sie war sehr konzentriert, zwang sich ihren Durst in den Hintergrund zu stellen und ließ sich einzig von ihrem Verlangen diese Männer zu finden, Royce zu finden, leiten. Kein Wunder, dass sie ihren Durst auf diese Weise kontrollieren konnte. Sie war ja geradezu manisch in ihrem Bestreben, diese Männer zu töten. Edward hatte Mühe ihr zu folgen. Zu sehr blendete sie ihre Umgebung aus und rannte sehr schnell. Sie war rücksichtslos und dachte nicht daran, dass die Menschen sie sehen konnten. Edward musste achtsamer sein, durfte sich nicht verraten und so wurde der Abstand zwischen ihnen größer. Er folgte ihrer Spur und hoffte einfach, dass sie sich irgendwohin auf die Lauer legen würde, oder zumindest erst einmal abwarten würde. Sie konnte diese Männer ja nicht einfach…..
Der junge Vampir stöhnte auf. Er hörte ihre Gedanken. Schrill – Erregt und außer sich.

Sie hatte sie gefunden.

Rosalie wollte sie langsam zu Tode quälen, aber sie war sich ihrer Kräfte in keiner Weise bewusst, hatte keine Kontrolle über die Wucht ihrer Schläge. Er sah in ihren Gedanken, was sich abspielte und beschleunigte seine Schritte. Er musste sie aufhalten!

Zersplitternde Knochen, Reißen von Haut, Angstvolle Schreie, Wimmern, Flehen und Rosalies überhebliches, siegestrunkene Zischen….innerhalb von Sekunden kam er näher, konnte sie hören. Die Gedankenstimmen der Männer wurden schwächer, das panische Aufbäumen erstarb und schwieg für immer.

Dann sah er sie.
Zusammengekauert, wie ein Tier das seine Beute angriff, die Hände zu Klauen gekrümmt. Ein wilder, entschlossener Ausdruck in ihren Augen und die Lippen zu einem Fauchen verzerrt beugte sie sich zu einem ihrer Opfer hinab. Sie roch sein Blut und augenblicklich erwachte die Gier in ihr. Sie war dieser Blutmenge, die langsam aus dem Rumpf des Mannes heraus quoll nicht gewachsen, konnte sich dem verlockenden Geruch nicht entziehen. Auch Edward schluckte mühevoll, konzentrierte sich darauf Rosalie von hier wegzubringen, hielt den Atem an und sprang auf sie zu, um sie von hinten mit beiden Armen zu umklammern und wegzuzerren.

Im ersten Moment war sie überrumpelt, lies sich von ihm in eine Seitenstraße zerren, die ruhig und nur spärlich erleuchtet war. Weg von dem Blutduft, weg von diesem Tatort, der in jedem Moment entdeckt werden könnte.

„Was tust du hier?“ Der anfängliche Überraschungseffekt war schnell vergessen. „Lass mich!“ Rosalie wehrte sich mit Händen und Füßen. Gott sie war so verdammt stark. Edward setzte seine ganze Kraft ein, hoffte einfach, dass sie zur Vernunft kommen würde und verstünde, dass sie aufhören musste.
„Ahh!“ Sie hatte ihn mehrfach in die Seite geschlagen und er hatte das Gefühl sein Oberkörper würde zu Mehl verarbeitet. Es tat weh!
„Rosalie! Nein….ich…Ahhh!“ Er spürte ihre Zähne an seinem Hals, lies sie für einen kurzen Moment los, um sie von sich wegzustoßen, doch das war ein Fehler. Nun konnte sie ihn auf den Boden pressen und ihn attackieren. Wieder und wieder biss sie ihn, in die Seite, in seinen Oberschenkel, in seinen Arm. Entsetzt spürte Edward wie ihr Gift sich in ihm ausbreitete, wie es ein furchtbares Feuer entfachte und ihn schwächte, lähmte und unfähig machte sich zu wehren. Er starrte sie flehend an hörte sich wimmern, unfähig ein klares Wort zu sagen. ‚Hör auf – bitte hör auf!’ Er sah nur den erschrockenen Ausdruck in ihren Augen, als sie ihn langsam aus ihren Klauen entließ, auf dem nassen Pflaster der Straße liegen ließ und ihn lauernd beobachtete. Edward wollte ihr etwas sagen, aber das Feuer schien seinen Körper an den Stellen, wo sie ihn gebissen hatte geradezu zu zerreißen. Er hätte am liebsten laut geschrien, doch das hätte ihn nur verraten. Was er jetzt am wenigsten brauchen konnte, war die Aufmerksamkeit irgendwelcher Menschen. Er hoffte nur, dass sie ihm helfen würde nach Hause zu kommen, dass sie ihn hier nicht liegen ließe.

Sie stand für eine zähe Minute neben ihm, in der er ausschließlich Angst hatte, sie würde ihn erneut angreifen, doch dann spürte er einen Windzug und hörte ihre schnellen, rasenden Schritte, die sich von ihm entfernten. Sie dachte nicht daran, in welcher Verfassung sie ihn hier liegen ließ, sie dachte nur an Royce – an das, was sie jetzt tun musste.
Panik ergriff den jungen Cullen. Wie lange würden diese Schmerzen, diese Lähmung anhalten. Er versuchte sich zu bewegen und spürte, dass er kriechen konnte. Jede Bewegung seiner Gliedmaßen schickte unkontrollierbare schmerzvolle Wellen durch sein Innerstes. Er kroch in den Schatten eines Hauses und krümmte sich wie ein Häufchen Elend zusammen. Hätte er doch eine Möglichkeit Kontakt zu Carlisle aufzunehmen. Könnte er doch irgendjemand um Hilfe bitten. Leise schluchzte er vor Schmerz.
Sollte sie doch ihre verdammte Rache haben, dieses miese Stück. Sollte sie doch auffliegen. Sollten doch die Volturi kommen und ihr ihren hübschen Kopf abreißen. Es war ihm egal!
Er hasste Rosalie Hale!
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyMi Mai 08, 2013 11:17 am

„Danke, dass du mir das erzählt hast, Esme. Jetzt weiß ich, dass du verstehst was mir passiert ist“, flüsterte Rosalie. „Aber bitte, ich kann jetzt nicht reden, ich brauche Zeit für mich alleine.“ Esme nickte verständnisvoll und war froh, dass sie nun aus dem Raum gehen konnte. Die ganzen Erinnerungen, denen sie sich nun die letzten Stunden ausgesetzt hatten, machten ihr zu schaffen, weshalb sie auf geradem Wege Carlisles Büro ansteuerte.
Kaum fiel die Tür ins Schloss begann sie unkontrolliert zu zittern. Carlisle blickte zu ihr auf und schnell kam er mit entsetztem Blick auf sie zu. „Esme, was ist passiert?“, fragte er. Seine Hände strichen ihr beruhigend über die Arme, aber anstatt zu antworten fing sie vollkommen aufgelöst an zu schluchzen. Sofort lag sie in seinen starken Armen. „Schatz, sag mir, was passiert ist!“, flüsterte er beruhigend. Sanft strich er mit seiner Hand über ihren Rücken, wartete geduldig ab, bis sie sich wieder unter Kontrolle hatte, hielt sie einfach schweigend in den Armen.
Nach ein paar Minuten hatte sie sich wieder beruhigt, aufgehört zu zittern, wimmerte nur noch leise. Carlisle hob vorsichtig ihren Kopf mit zwei Fingern an, damit sie ihm in die Augen schauen musste. „Magst du mir jetzt erzählen, was los ist?“, fragte er milde lächelnd. „Komm wir setzen uns jetzt und dann sprichst du dich aus“, schlug er vor und zog sie sanft zum Lesesessel rüber und auf seinen Schoß. Sie saß nun quer über seinen Schoß, die Beine über die Armlehne hängend, während er sie so trug, wie ein Baby, als wäre sie so zerbrechlich, wie die Teller, die sie zuvor eingepackt hatte.
Erschöpft lehnte sie ihren Kopf gegen seine Schulter und flüsterte gegen seinen Hals: „Charles…mein Engel…sie verfolgen mich wieder in meinen Gedanken. Ich habe E…Rosalie davon erzählt, weil ich dachte, dass es ihr vielleicht helfen könnte, wenn sie jemanden hat, der weiß, wie sie sich fühlt. Etwas in mir hat sich verantwortlich für sie gefühlt, fühlt sich immer noch verantwortlich. Du kennst mich doch. Ich muss ihr einfach helfen und da es ja schon beim ersten Mal nicht funktioniert hat, habe ich halt die Maßnahme ergriffen und ihr von meiner Vergangenheit erzählt. Sie wollte danach alleine sein, deshalb weiß ich nicht, was sie jetzt denkt, aber ich hoffe sehr, dass sie nun mehr darauf hört, uns ein wenig mehr vertraut…und vor allem nicht mehr wegläuft.“
Carlisle strich über ihre Wange und lächelte glücklich. „Du bist zu gut für diese Welt“, flüsterte er liebevoll und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Und was das Denken an deine Vergangenheit angeht…das bekommen wir auch hin, so wie wir es immer tun, mein Schatz.“ Wieder ein wenig befreiter kuschelte sie sich an seine Brust und drückte ihre Lippen in seine Halskuhle. „Danke, Carlisle. Deine Worte heilen mich.“
Für eine Weile blieben sie so sitzen, als die beiden plötzlich einen Aufprall und eine Tür zuschlagen hörten. Erschrocken blickte sie auf. Mit einer unguten Vorahnung sprang sie auf und lief ins Wohnzimmer. Leer. In Rosalies Zimmer. Leer. Und das Fenster sperrangelweit auf. Carlisle war bereits neben ihr stehengeblieben.
„Wieso, Carlisle? Wieso kann ich keinen Draht zu ihr aufbauen? Was mach ich denn falsch?“, fragte sie verzweifelt, mit bebender Stimme. Er legte seine Hand an ihren Kopf und zog sie an seine Brust, um sie daraufhin in den Arm zu nehmen. „Pssht, du weißt das braucht seine Zeit. Und ich hab Edward gesagt, er soll auf sie aufpassen, denn er weiß als erstes, was in ihr vorgeht. Er wird ihr mit Sicherheit hinterhergelaufen sein, um sie aufzuhalten und sie zu schützen, bevor sie ihre Seele beschmutzt. Mach dir keine Sorgen, auch wenn er sich in letzter Zeit nicht so benommen hat, aber Edward ist immer noch Edward. Er versteht unsere Bedenken so gut, wie kein anderer und er kennt ihre Ängste und Sorgen, ihre Wut und ihr Ärger. Außerdem kann er sehr einfühlsam. Deshalb kann er ja vielleicht auf sie einreden, sie davon überzeugen, dass sie gerade dabei ist einen Fehler zu begehen. Er braucht sie ja nur dazu bewegen zumindest heute mit Nachhause zu kommen und dann werden wir uns beeilen umzuziehen“, redete er beschwörend in einer Stimmlage effektvoll auf sie ein.
Ihre Unruhe legte sich mit jedem Wort ein bisschen mehr. Ausgelaugt lehnte sie sich dankbar gegen ihn, hieß jedes Fünkchen Hoffnung zu, um zumindest für kurze Zeit sorglos zu sein. „Komm, ich zeig dir jetzt meine Vorbereitungen! Wir müssen Edward ein wenig Zeit geben!“ Er nahm sie bei der Hand und ging mit ihr versöhnlich lächelnd wieder in sein Büro.
Sie stellten sich an den Tisch, auf dem sowohl Carlisles Arbeitsunterlagen, als auch Unterlagen zum Umzug verstreut lagen. „Hier!“ Er holte eine Karte der USA hervor. „Fairfield Glade, Tennesse. Eine kleine Stadt im Norden. Dort steht ein großes Anwesen in der Ivydale Lane am Lake Dartmoor zum Verkauf. Es liegt am Rande und grenzt weiterhin nur an einen Nationalpark, wo wir auch jagen können. Außerdem ist die nächste Stadt recht groß, sodass genug Platz für Rose ist, aber Edward nah genug, um mehr unter die Leute zu kommen“, erklärte er.
Esmes Gesicht strahlte mit jedem Wort mehr. Das klang alles so wundervoll und das Haus sah auch traumhaft aus. Und dieser Ort bot allen einen Neuanfang. Edward, Rosalie, Carlisle und ihr. Ihre kleine Familie. Glücklich fiel sie ihm um den Hals. „Danke, dass du dir die Arbeit gemacht hast. Ich bin total einverstanden. Es klingt wunderbar“, gab sie ihre Meinung preis. Vermutlich hatte er das auch schon ihrem Gesicht entnommen.
„Also soll ich definitiv dieses Haus kaufen?“, ging Carlisle nochmal sicher. „Ja, du sollst!“, antwortete Esme lachend. „Jedes Mal, wenn du so befreit und losgelöst lachst, verlieb ich mich neu in dich“, flüsterte er und küsste sie zärtlich. „So dann kümmere ich mich jetzt um den Umzug und den Kauf von dem Haus. Wie weit seid ihr mit dem Packen?“ „Das Wohnzimmer ist fertig. Es fehlen nur noch Teile von Edwards und unserem Zimmer und dein Büro“, erzählte die Vampirmutter. „Okay, dann mach du weiter und bring mir bitte ein paar Kartons, ja?“, wies ihr Mann an und mit einem letzten Kuss verließ Esme das Zimmer.
Sie ging in die Wohnstube, schnappte sich einen Stapel Kartons, den sie ins Schlafzimmer trug, um dann die Hälfte davon zu Carlisle ins Büro zu tragen, der bereits telefonierte. Lächelnd warf er ihr einen Luftkuss zu, als sie durch die halbgeöffnete Tür lugte, bevor sie diese nun schloss.

Eine Stunde verginge und die beiden waren immer noch nicht zurückgekehrt. Unruhig versuchte sie sich mit dem Packen abzulenken und Mut zu zusprechen, aber die Sorgen gewannen Überhand.
Sie lief in Carlisles Zimmer, der gerade dabei war ein paar Unterlagen zu unterzeichnen. „Edward und Rosalie sind immer noch nicht zurück“, fiel sie direkt mit der Tür ins Haus. Ihr Mann seufzte. „Wir können in den nächsten Tagen los fahren und die Verträge vor Ort unterschreiben“, versuchte er das Thema zu wechseln, aber gab dann seufzend nach. „Ich weiß, aber ich wollte warten, bis du es bemerkst, ich wollte dich nicht unnötig besorgen“, bestätigte er und musste die Angst und Sorge in ihren Augen gesehen haben, denn er fügte hinzu: „Beruhig dich! Ich werde nach ihnen suchen.“ Er stand auf und verließ den Raum.
Sie folgte ihm in den Flur, wo er sich als Tarnung eine Jacke überzog. Er legte seine Hände an ihre Wange und sagte betont: „Ich möchte, dass du hier bleibst, okay? Falls sie eher wiederkommen, als ich ihre Fährte eingeholte habe. Und mach dir keine Sorgen!“ „Pass auf dich auf!“, flüsterte Esme heiser und küsste ihn zum Abschied, bevor er ebenfalls in der dunklen Nacht verschwand.

Er rannte durch die Nacht, folgte der Fährte seiner Kinder, sie war noch recht frisch. Es schien wohl kaum jemand anderes hier langgelaufen zu sein. Je weiter er lief desto mehr Sorgen machte er sich. Aus der Ferne schlug ihm der Geruch von Blut entgegen. So wie in der Nacht, als er Rosalie aufgefunden hatte.
Nach ein paar weiteren Minuten stand er am Schauplatz. Es sah aus, wie eine Szene aus einem Horrorfilm. Drei tote Männer lagen brutal umgebracht auf dem Platz. Der eine lehnte an der Wand, mit gebrochenem Genick. Der andere lag auf dem Boden mit verdrehten und verrenkten Gliedmaßen und der letzte lag in einer riesigen Blutlache. Ihm fehlte ein Arm und der andere war ebenfalls verdreht.
Er seufzte und schüttelte den Kopf. Sie war auf Rache aus! Die Gerüche befanden sich auch an dem Ort, an dem er die Neugeborene gefunden und gebissen hatte.
„Carlisle“, ertönte ein schwacher Laut aus einer Gasse. Es war schwer zu verstehen, selbst für einen Vampir. Im Bruchteil einer Sekunde stand er vor ihm, vor seinem Sohn. Seine Kleidung war zerrissen und gab den Blick auf einige Bisswunden frei.
Was hatte sie getan? Er kniete sich zu seinem Sohn. „Edward, kannst du dich bewegen? Wie lange liegst du schon hier?“, fragte er und versuchte durch seine Erfahrung nicht in Panik zu geraten, aber es fiel ihm sichtlich schwer. Sein Sohn brauchte Blut und Tierblut würde nicht viel bringen. Das würde Esme und ihm nicht gefallen.
„Sie… hat mich… angegriffen. Sie… ist zu… Royce King… gelaufen“, wimmerte er. Sanft strich er seinem Sohn über den Kopf. Er musste ihn nach Hause bringen. Dort hatte er noch einen Vorrat an Menschenblut, welches er eigentlich für Rosalie gedacht hatte, aber wenn Edward nicht bald Blut bekam… Vermutlich konnte er die Neugeborene eh nicht mehr aufhalten und auch er war ihr körperlich unterlegen und bevor sie beiden irgendwo bewusstlos lagen.
Ohne weiter darüber nachzudenken hob er Edward hoch, betrachtete noch ein letztes Mal kopfschüttelnd das Massaker und lief los. Die Dunkelheit kam ihm ganz recht, so musste er sich nicht noch darum sorgen nicht erkannt zu werden. Das Schluchzen seines Sohnes machte ihm zu schaffen. „Alles wird gut“, murmelte er immer und immer wieder.


Nervös durchs Haus laufend rieb Esme ihre Hände und stellte sich die schlimmsten Albträume vor. Das Packen hatte sie schon vor Minuten aufgegeben. Dann hörte sie es. Schritte. Sie lief zur Tür und öffnete sie im richtigen Moment. Ihr totes Herz schien auszusetzen. Der Anblick von ihrem Mann mit ihrem schluchzenden Sohn im Arm…
“Esme, bitte beruhig dich! Geh in Edwards Zimmer und mach das Bett frei!“, befahl er mit einer beunruhigenden Hast in der Stimme. Dass ihre Hände zitterten bemerkte sie erst, als sie die Decken zurück schlug und Carlisle ihn aufs Bett legte. Mit einem Luftzug verschwand Carlisle und tauchte er auf. Ihre Kehle fing Flammen, als ihr Mann mit drei Beuteln Blut ins Zimmer kam und sie vorsichtig musterte. Sie hielt die Luft an und nickte ihm zu. Sie verstanden sich stumm.
Er ergriff den ersten Beutel riss ihn vorsichtig auf und lies das frische, rote Blut in Edwards Mund tropfen. Beschämt und unzufrieden wandte sie den Blick ab und griff nach Edwards Hand. „Esme, wenn es dir zu viel wird, dann geh raus“, sagte Carlisle mahnend. „Nein, es ist nicht das Blut. Nur Edward, er hatte sich doch gerade erst wieder an das Tierblut gewöhnt“, flüsterte sie. „Ja, ich wusste, es würde dir nicht gefallen.“ „Wer… hat das getan?“, traute sie sich kaum zu fragen. „Esme… ich… du weißt es doch bereits. Bitte, zwing mich nicht, es auszusprechen“, flehte ihr Mann. „NEIN! Nein, nein!“, rief Esme und lief aus dem Zimmer.
Das konnte nicht sein? Ihr goldener Engel könnte niemandem wehtun? Das war unmöglich. In ihr herrschte ein Gefühlschaos. Unglauben. Wut. Enttäuschung. Trauer. Verwirrung. Verleugnung. Sie lief wieder ins Schlafzimmer, packte weiter die Klamotten ein.
Nach einer halben Stunde kam Carlisle ins Zimmer. „Schatz, es tut mir leid, dass ich nicht mehr habe tun können. Du warst nicht dabei. Es sah grauenvoll aus. Sie hat drei Männer brutal umgebracht. Edward schien sie noch aufhalten zu wollen, aber sie hatte ihn angegriffen und weil sie noch neugeboren ist, war sie ihm überlegen. Er sagte, sie wolle sich an Royce rächen. Selbst wenn ich ihr hinterhergelaufen wäre, die Chance wäre zu große gewesen, dass ich eh zu spät gekommen wäre und selbst, wenn nicht. Was wenn sie mich ebenfalls attackiert hätte? Ich musste Edward einfach als erstes herbringen“, erklärte er, aber seine Worte machten es nicht besser, ließen sie sich nicht besser fühlen.
Sie schüttelte immer noch vehement ihren Kopf. Sie wollte und konnte das einfach nicht wahrhaben. Sie würde es erst glauben, wenn sie es ihr ins Gesicht sagte. Esme hatte geglaubt, dass Rosalie sie wirklich verstanden hatte und doch…
Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter. „Du weißt, was das bedeutet, nicht wahr? Wir müssen sobald Rosalie wieder hier ist fortgehen“, beantwortete er seine eigene Frage. Sie nickte. „Ich werde die wichtigsten Sachen einpacken und ins Auto packen. Und ich werde den Eigentümer des Hauses anrufen, dass wir morgen, spätestens übermorgen zum Unterschreiben der Unterlagen da sind. Bitte, kümmere dich um Edward. Er ist noch schwach, aber das Blut wird ihm wieder auf die Beine helfen. Sobald er wieder vollständig ansprechbar ist, gibst du ihm den dritten Beutel zum Trinken. Das muss reichen, bis wir in Tennesse sind.“
Sie atmete noch einmal tief ein, bevor sie aufstand und zu Edward ins Zimmer ging. Er lag im Bett, vereinzelt mit tiefen Bisswunden. Zumindest hatte er aufgehört zu wimmern und schluchzen. Allerdings schien er immer noch Schmerzen zu haben. Sie setzte sich vorsichtig zu ihm ans Bett, hielt seine Hand und wartete, während ihre Gedanken sich immer im selben Kreis drehten. Von Selbstvorwürfen, zu Anschuldigungen, über Wut, bis hin zu Unglauben. Und das immer und immer wieder.
Plötzlich drückte Edward ihre Hand. Erst da bemerkte sie, dass sie ihre Augen geschlossen und ihren Kopf gesenkt hatte. „Wie fühlst du dich?“, fragte sie vorsichtig und strich ihm mit der freien Hand durch seine bronzefarbenen Haare. „Im Vergleich zu vorhin sehr viel besser“, antwortete er erschöpft. „Dort! Carlisle sagt, du musst den Blutbeutel dort auch noch leer trinken“, flüsterte sie, weil sie nicht einschätzen konnte, wie Edward darauf reagieren würde, dass er wieder Menschenblut in sich hatte.
Ihn schien es wirklich mitzunehmen, denn sie wusste, dass er Probleme hatte sich wieder in das vegetarische Dasein einzuleben. Allerdings versuchte er es mit einem leicht verzerrten Lächeln wett zu machen und griff nach dem Blut. „Carlisle packt gerade das Auto. Wir werden, sobald Rosalie wieder da ist, sofort fahren“, erzählte sie. Er nickte. „Ich weiß. Ich habe eure Gedanken gehört“, unterbrach er sie, bevor sie ihn noch mehr über die letzten Ereignisse aufklären konnte. Carlisle kam ins Zimmer. „Edward, hast du noch etwas, was du unbedingt mitnehmen willst?“, wollte das Cullenoberhaupt wissen. „Nur die Sachen, die ich bereits eingepackt habe“, antwortete Edward. Nickend nahm Carlisle diese und trug auch diese zum Auto.
Jetzt hieß es warte. Warten auf Rosalie.


Zuletzt von Esme Cullen am Mi Mai 08, 2013 10:58 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyMi Mai 08, 2013 9:42 pm

Der junge Vampir blieb absolut ruhig liegen. Auch als er die wenigen Gedankenstimmen in den Häusern hörte, die sich über den Lärm und das Geschrei draußen auf der Straße wunderten. Noch hatte niemand daran gedacht nachzusehen, noch hatte niemand daran gedacht die Polizei zu verständigen. Noch war er hier halbwegs sicher.
Er hoffte, dass seine Haut schnell heilen würde, dass die Risse in seinem Körper, verursacht von Rosalies Schlägen und Bissen bald wieder zusammenwuchsen. Er hatte das Gefühl vollkommen zerrissen zu sein und obwohl er es nicht überprüft hatte, er war sich sicher, dass da ein Loch in seinem Brustkorb war. Er blieb einfach ruhig liegen, versuchte keinen Mucks von sich zu geben lauschte in die Nacht.
Seine Kehle brannte vor Durst. Er wusste er war unvernünftig gewesen, hätte mit Carlisle und Rosalie jagen gehen sollen, doch es hatte ihm zu sehr widerstrebt. Jetzt war er zu allem Übel auch noch durstig. Diese verdammten Bisse schienen ihm das letzte bisschen Energie und Kraft zu entziehen und dadurch wurde sein Durst immer schlimmer. Der Blutgeruch der getöteten Männer schwebte wie eine unheilvolle Melodie zu ihm herüber und schien ihn mit seinem Sirenengesang geradezu hypnotisieren zu wollen. Er musste hier weg!

Eine nur allzu bekannte Stimme näherte sich und Edward schloss für einen winzigen Moment voll Dankbarkeit seine Augen. Sein Vater war ihm also gefolgt, suchte sie. Leise und leicht krächzend rief er ihn. „Carlisle!“ Innerhalb weniger Sekunden beugte sich der blonde Anführer zu ihm herunter, untersuchte vorsichtig seine Wunden.
„Edward, kannst du dich bewegen? Wie lange liegst du schon hier?“ Carlisles Gesicht war angespannt und besorgt.
„Sie… hat mich… angegriffen. Sie… ist zu… Royce King… gelaufen“ Seine eigene Stimme kam ihm fremd vor, während er versuchte seine Schmerzenslaute zu unterdrücken. Er schämte sich ein wenig so hilflos zu sein und auch weil dieses blöde Weib ihn so zugerichtet hatte. Er spürte die Hand, die ihm sanft über den Kopf strich, ächzte leicht, als Carlisle ihn vorsichtig in seinen Armen hochhob und schnell mit ihm nach Hause lief, immer wieder beruhigend mit ihm flüsterte: „Alles wird gut!“

Carlisle hatte ihn in sein Bett gelegt und ihn nochmals untersucht. Er zuckte jedes Mal empfindlich zusammen, wenn er ihn berührte. Dann hatte er ihm Blut gebracht – Menschenblut – eine dieser neuartigen Konserven, die er sich im Krankenhaus besorgt hatte, wahrscheinlich um Rosalie über die erste Zeit zu helfen. Edward wusste, dass sein Vater ihm niemals Menschenblut gegeben hätte, wenn er es nicht für unverzichtbar hielt, dass er es trank und doch hasste Edward es. Es widerte ihn an, wie sehr sein Körper danach schrie dieses Blut zu bekommen, wie verdammt gut es ihm schmeckte. Er wusste nur zu gut, dass er Wochen brauchen würde, um diese Gier wieder halbwegs zu beherrschen, um ohne größere Schwierigkeiten sich in der Nähe von Menschen aufzuhalten. Und alles wegen……

„Nein! Nein! Nein!“ Aufgebracht und wütend rannte Esme, die bis dahin seine Hand gehalten hatte aus dem Zimmer. Edward hörte die Gedanken seiner Eltern, hörte ihre Enttäuschung und ihre Selbstvorwürfe, hörte ihre Pläne nach Tennessee zu übersiedeln, hörte ihre Anklagen gegenüber Rosalie. Für einen kurzen Moment hoffte er, dass diese Plakatschönheit nicht wiederkam, dass sie verschwinden würde auf Nimmer Wiedersehn. Doch das wäre auch keine Lösung, nicht wirklich!
Esmes wohltuender Duft kam durch die Tür herein. Sie setzte sich neben ihn und nahm erneut seine Hand. Es tat so gut, sie bei sich zu wissen. Zu wissen, dass sich jemand um ihn sorgte. Er schloss seine Augen und versuchte in sich hinein zu horchen.
Die Schmerzen ließen nach, seine Haut heilte, die Risses zogen sich ziepend und beißend zusammen. Er spürte, wie es ihm von Minute zu Minute besser ging. Vorsichtig versuchte er sein linkes Bein zu bewegen und ein kurzes mieses Reißen lies ihn aufstöhnen. Nein, dafür war es noch zu früh.
Esmes Gedanken waren ein einziges Chaos aus Enttäuschung und Wut. Edward musste es ihr erklären. Sie durfte diese Wut nicht eskalieren lassen, sie war …..falsch.

„Wie fühlst du dich?“ Sie strich ihm mit der freien Hand durch seine wirren Haare. Dankbar lächelte er sie an. „Im Vergleich zu vorhin sehr viel besser“ Sie deutete auf die Blutkonserve, die für ihn auf seinem Nachttisch noch verschlossen stand. „Carlisle sagt, du musst den Blutbeutel dort auch noch leer trinken“ All seine Sinne versuchten sich dagegen zu wehren, doch sein Hals schrie eindeutig JA bei dem Anblick der dunklen Flüssigkeit. Unsicher griff Edward danach, hielt das Behältnis aber ungeöffnet fest. „Carlisle packt gerade das Auto. Wir werden, sobald Rosalie wieder da ist, sofort fahren“, Edward nickte und versuchte seine Konzentration von dem Blut abzulenken. Er wollte es nicht in ihrer Gegenwart trinken, er wollte es gar nicht trinke – und doch…seine Kehle kratzte ärgerlich und erwartungsvoll. „Ich weiß. Ich habe eure Gedanken gehört“ Carlisle kam ins Zimmer, lächelte ihm zu. „Edward, hast du noch etwas, was du unbedingt mitnehmen willst?“ Edward sah ihn dankbar an. „Nur die Sachen, die ich bereits eingepackt habe“ Er beobachtete wie sein Vater die Kartons hinausbrachte. Wahrscheinlich lud er bereits den Wagen. Sie würden nur noch auf Rosalie warten. Als Carlisle zurück kam schluckte der Junge umständlich, versuchte seinen Durst und das verzehrende Brennen in seinem Körper zu ignorieren.
„Carlisle ich ….Mum, ich muss euch etwas erklären. Es ist….ihr dürft Rosalie nicht böse sein, weil sie mich….Sie war nicht sie selbst. Ich konnte sie hören. Sie hatte diese Männer bereits angegriffen, zwei davon waren tot als ich zu ihr stieß. Ihr Durst hatte sie plötzlich übermannt und sie war im Begriff den einen von ihnen auszusaugen. Sie war ihrer Gier in diesem Moment völlig ausgeliefert. Ich habe sie gepackt und von den Leichen weggeschleppt. Da….Ich konnte hören, was in ihr vorging. Die Art wie ich sie umfasst hielt erinnerte sie daran, was diese Männer mit ihr gemacht hatten. Sie bekam Angst und wollte das nicht – nicht noch einmal. Erst da fing sie an sich zu wehren. Sie war sich nicht bewusst mit wem sie kämpfte. Esme ich habe hören können, dass sie, als sie es registrierte von mir ab ließ. Sie hat das nicht gewollt – das nicht! Ich möchte nicht, dass ihr ihr deswegen Vorwürfe macht. Sie konnte es einfach nicht mehr kontrollieren.“ Er schluckte erneut krampfhaft und versuchte zu lächeln. „Es geht schon wieder, ich bin sicher in ein oder zwei Stunden merke ich fast nichts mehr davon. Also halb so wild eigentlich.“ Dann hielt er Carlisle abrupt das Blut hin. „Sei mir nicht böse, aber ich will nicht noch mehr davon. Es wird so schon schwer genug sein. Behalte es für Rose, ich bin sicher sie wird es brauchen, wenn sie zurück kommt.“
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptyFr Mai 10, 2013 9:20 am

Rosalie entfernte sich von Edward. Sie konnte und wollte sich jetzt nicht um ihn kümmern, er war schon länger ein Vampir und sie brauchte jetzt ihre Rache.
Schnell rückte sie ihre Kleidung ein wenig zurecht, zum Glück fielen die paar Blutflecken in der Dunkelheit nicht auf. Eigentlich wollte sie Royce richtig erschrecken, in dem sie fast so aussah wie früher, nämlich immer perfekt angezogen und sauber. Sie überlegte kurz und entschied sich, noch einmal nach Hause zu gehen und frische Sachen anzuziehen.
Rose hielt die Luft an, als sie in eine belebtere Gegend Rochesters kam. Sie wollte hier nicht irgendwelche Leute töten, die sie von früher kannte. Nach einer Weile erreichte sie ihr Elternhaus. Wie beim letzten Mal stieg sie unbemerkt durchs Fenster ein und verschwand lautlos in ihrem Zimmer. Sie sah sich um und merkte, dass sie sich hier schon gar nicht mehr zu Hause fühlte. Das war ein Teil ihres menschlichen Lebens, die Erinnerungen an dieses verblassten schon. Sie war immer noch Rosalie, aber sie hatte sich geändert. Seufzend ging sie zu ihrem Kleiderschrank und sah sich ihre Sachen an, aber nichts erschien ihr passend um damit zu Royce zu gehen. Sie ließ sich auf ihr Bett sinken, gerne hätte sie jemanden um Rat gefragt, ihre Freundin Vera zum Beispiel, oder ihre Mutter, doch diese hätten weder Verständnis für ihre Situation, noch konnte Rosalie sich vor ihnen zeigen.
Sie beschloss, sich noch ein wenig Zeit zu lassen und in ihrem Zimmer zu bleiben. Ihre Eltern schliefen bestimmt, sie blieben nie langen auf. Sie nahm sich ein Buch vom Regal und blätterte ein wenig darin herum. Doch es gefiel ihr im Moment besser, einfach auf ihrem Bett zu liegen und nachzudenken.
Sie wusste noch gar nicht so viel über ihre Vampirfähigkeiten. Natürlich waren ihre verstärkten Sinne ihr als erstes aufgefallen, aber daran hatte sie sich schon fast gewöhnt. Sie war sehr viel schneller und stärker als Menschen, deswegen hatte sie es auch so leicht mit den fünf Männern aufnehmen können.
Dann war da natürlich ihr Blutdurst. Es fiel ihr so unglaublich schwer, ihn zu kontrollieren, beinah unmöglich. Aber sie wollte dieses Blut nicht. Wenn sie schon welches nehmen musste, dann von Tieren, wie die Cullens es auch taten.
Sie fragte sich immer noch ob sie wohl bei den Cullens wohnen bleiben durfte. Sie war sich sicher, dass Esme, Carlisle und besonders Edward sie verurteilen würden, vor allem nach dem, was Edward heute gesehen hatte. Er war Zeuge ihrer ungeheuerlichen Tat gewesen.
Aber Rosalie fühlte sich im Recht. Diese Männer hatten ihr Leben zerstört, und sie wollte sich rächen. Natürlich sollte man Gleiches nicht mit Gleichem vergelten, aber was sollte sie tun? Diese widerlichen und abartigen Schweine einfach in Ruhe lassen? Nein, das würde sie nicht tun. Der Hass stieg ihr wieder zu Kopf. Sie wollte nicht länger warten, sie wollte zu Royce, wollte ihn tot sehen. Niemand würde ihr diese Genugtuung nehmen können, wenn sie es erstmal geschafft hatte. Und sie würde es schaffen, dessen war sie sich sicher.
Sie riss wieder ihren Kleiderschrank auf. Irgendwas musste es doch geben. Sie überlegte, ob sie eins ihrer Sommerkleider nehmen sollte, denn sie fror ja nun nicht mehr. Vielleicht konnte sie sogar das nehmen, in dem sie Royce zu ersten Mal getroffen hatte. Sie wühlte hektisch durch die Bügel. Wahrscheinlich würde man eh merken, dass jemand hier gewesen war, es ließ sich nun nicht mehr verbergen und Rose verspürte grade gar keine Lust, den Kleiderhaufen in ihrem Schrank aufzuräumen. Sollte das dumme Hausmädchen es doch tun, Rosalie hatte sie noch nie gemocht. Sie hatte durch Zufall gehört, wie sie der Köchin sagte, Rosalie sei eine arrogante Ziege. So ein Blödsinn! Sie konnte nichts dafür, dass sie wunderschön war und alle Männer ihr hinterher sahen! Aber darum musste sie sich jetzt auch nicht mehr kümmern.
Rose hatte sich schon fast für das leichte Sommerkleid entschieden, als ihr plötzlich ein grandioser Einfall kam. Sie würde ihr Brautkleid anziehen! Das würde Royce den Schreck seines Lebens einjagen, es wäre so wunderbar dramatisch. Schnell packte sie das Kleid notdürftig in einen Kleidersack. Sie würde es erst in der Nähe von seinem Haus anziehen, sie wollte ja nicht im Brautkleid durch dir Stadt rennen.
Mit einem sanften Plumps war sie auch schon aus dem Fenster gesprungen und hatte ihr Zimmer und ihr Elternhaus hinter sich gelassen. Sie entschied sich, nicht wieder hierher zu kommen, auch wenn sie nicht bei den Cullens bleiben durfte.
Sie rannte durch die Gärten, denn mit dem dunklen Kleidersack würde sie hier weniger auffallen als auf der Straße. In Royce Garten blieb sie stehen und begann, sich hinter einem Baum versteckt auszuziehen. Sie hatte einige Mühe mit dem Brautkleid, eigentlich sollte eine Mutter ihrer Tochter ja hinein helfen, doch nun musste es so gehen. Es dauerte, aber irgendwann hatte sie es geschafft. Das Kleid und der passende Schleier saßen perfekt an ihrem wunderschönen Körper.
Sie wusste nicht genau, wie sie nun hineinkommen sollte, bis sie eine angelehnte Terrassentür sah. Sie ging in das Haus hinein und nahm wie mit einem Radar die ganzen Personen war, die sich hier befanden. Sie hörte Royce' Eltern in der Küche reden. Hoffentlich störten sie Rose nicht, denn dann müsste sie sie auch umbringen.
Im ersten Stock roch sie zwei Personen, die sie nicht kannte und, ganz schwach und undeutlich, Royce. Sie ging die Treppe hoch und ging im die Ecke. Schon war es zu spät, die Männer hatten sie gesehen und starrten sie nun ungläubig an, sagten aber nichts. Bevor sie es sich anders überlegen konnten, war Rosalie bei ihnen und hatte sie mit einem Schlag auf den Kopf außer Gefecht gesetzt.
Alles war unglaublich schnell und geräuschlos vorgegangen.
Nun stand sie vor der Tür, die die Männer bewacht hatten. Royce musste hier drin sein. Die Tür war sogar abgeschlossen, er schien wirklich fürchterliche Angst um sein Leben zu haben, nachdem es seine Freunde dahingerafft hatte.
Sie trat schnell gegen die Tür, das Schloss brach aus der Wand und die Tür schwang nach innen auf. „Was ist los“, fragte Royce verschlafen. Offenbar hatte er noch nichts gemerkt.
Lautlos trat Rosalie in den Raum und wartete, bis Royce sich umgedreht hatte. Als er sie erblickte, keuchte er auf und hielt seine Hände schützend vor sich.
„Hallo Royce“, sagte Rosalie leise. „Ich habe leider unsere Hochzeit verpasst, und jetzt wollte ich dieses Kleid noch einmal tragen.“
Er fing an zu wimmern und schlug sich die Hände vors Gesicht.
Für einen Moment war Rose traurig, sie fühlte sich verletzlich als sie an die schlimmste Nacht ihres Lebens dachte.
„Warum habt ihr das getan?“, fragte sie und schluckte mühsam ihre Tränen runter. „Wie konntet ihr mir das antun? Du hast gesagt du liebst mich.“
Sie ging immer weiter auf ihn zu und schob ihren Schleier nach hinten, er nervte sie tierisch.
Royce stieß einen erstickten Schrei aus als er ihr Gesicht sah. „Deine Augen...“, stammelte er. „Was... was bist du? Du warst es, du hast Peter und Sam umgebracht, du warst es!“
Rosalie wurde wieder sauer. „Ja natürlich war ich es, und nicht nur Peter und Sam, auch deine anderen dreckigen, erbärmlichen Freunde existieren nun nicht mehr. Sie haben bekommen, was sie verdienen, und das wirst du auch, Royce.“ Sie wurde immer lauter, auch wenn seine Eltern sie hörten, es war ihr egal.
„Ihr habt mein Leben kaputt gemacht! Das Leben, das du mit mir verbringen wolltest, erinnerst du dich noch? Bis das der Tod uns scheidet, so heißt es doch, nicht wahr? Nun bin ich gestorben, und auch du wirst gleich tot sein!“
Sie sprang auf ihn zu und legte ihre Hände um seinen Hals. Er wand sich unter ihrem festen Griff.
Er wusste, sein kleines erbärmliches Leben war nun so gut wie vorbei.
„Fahr zur Hölle, Royce...“, flüsterte Rosalie und brach ihm das Genick, zu mehr war sie nicht fähig. Das Knacken ging ihr durch Mark und Bein. Jetzt war es geschehen, ihre Rache war vollendet.
Sie wusste selber nicht, wie sie sich fühlte, doch sie musste nun von hier verschwinden. Sie nahm sich eine Schachtel Streichhölzer vom Schreibtisch, öffnete das Fenster, und sprang mit wehendem Haar und Kleid hinaus in die kühle Abendluft. Sie nahm im Rennen den Kleidersack, in dem alles steckte, was sie mit hatte, und auf dem schnellsten Weg rannte sie aus der Stadt hinaus. Sie rannte immer schneller und ließ alles hinter sich. Ab und zu blieb sie mit ihrem Kleid hängen und große Stücke aus weißem Stoff blieben an den Ästen hängen.
Rosalie hätte noch ewig so weiter rennen können, doch irgendwann ließ sie sich einfach auf die Erde fallen. Was hatte sie da getan?
Nie hätte sie gedacht, dass sie Royce töten könnte, und nun war es geschehen. Sie setzte sich auf und versuchte, sich von ihrem Kleid zu befreien, denn sich wollte es nicht mehr, nicht haben, nicht anziehen oder aufbewahren. Außerdem war es kaputt. Als sie es geschafft hatte, sah sie ohne Bedauern auf den weißen Haufen aus Tüll und Seide vor sich. Ihren Schleier mit dem künstlichen Blumenkranz zog sie sich auch aus den Haaren. Mit einem Streichholz zündete sie ihn an und warf ihn lieblos zu ihrem Kleid. Eine Zeit lang stand sie dort und sah den Flammen zu, die sich durch das Gewebe fraßen und züngelnd nach mehr Nahrung für ihre rote Pracht suchten.
Mit dem Kleid fand auch Rosalies menschliches Leben endgültig ein Ende. Nie wieder würde sich nach Rochester kommen, das schwor sie sich. Eine große Last fiel von ihr ab. Die Nacht vor ein paar Tagen hatte einen riesigen Riss in ihrer Seele hinterlassen, der nie ganz verheilen würde. Aber es gab nichts, was sie nun noch an diese Stadt band. Sie war frei und würde fortgehen, entweder mit den Cullens, oder alleine.
Das Kleid war nur mehr ein Haufen Asche, die Flammen erloschen und hinter den Bäumen erhob sich die Sonne für einen neuen Tag. Rosalie zog Esmes Kleid an, ließ die anderen Sachen zurück und lief in diesen Sonnenaufgang. Irgendwann tauchte das Haus der Cullens vor ihr auf. Ein neues Leben war ihr geschenkt worden, und es begann jetzt, als sie durch die Tür trat.
Sie würde mit Carlisle und Esme reden müssen, sie würde sich bei Edward entschuldigen müssen, hoffentlich hatte sie ihn nicht allzu schlimm verletzt.
Sie war besessen von ihrer Rache gewesen, und jetzt musste sie sich den Folgen stellen.
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BeitragThema: Re: Die Chemie zwischen Ihnen   Die Chemie zwischen Ihnen EmptySa Mai 11, 2013 8:42 pm

Die Zeit verging zäh. Esme war an seiner Seite sitzen geblieben und Carlisle stand unbeweglich, so wie es für ihre Art am natürlichsten war neben ihr, seine Augen wachsam auf Edward gerichtet.
Der Junge hatte die Augen geschlossen und versuchte einfach nur mit dieser bizarren Situation klar zu kommen. Er war bis auf seine Verwandlung noch nie gebissen worden. Er hatte zwar gewusst, das Vampirgift für ihn schmerzhaft war, aber er hatte es sich nicht SO vorgestellt. Es war als würden kleine Stücke von ihm, sein Oberschenkel, seine linke Seite, sein rechter Oberarm, sein Hals erneut in Flammen stehen und Stück für Stück in einer heißen Glut zu Kohle verwandelt.

Dann hörte er Rosalie. Sie kam schnell näher…und….sie hatte Angst und Hoffnung zugleich. Angst vor den Vorwürfen, davor nicht weiter willkommen zu sein und Hoffnung auf einen Neubeginn. Sie war entschlossen alles hinter sich zu lassen. Selbst die Dinge, die sie in ihrem Elternhaus eingepackt hatte, hatte sie auf dem Weg hierher weggeworfen, als wollte sie ihr altes Leben wegwerfen. Edward verstand sie nicht. Wie konnte sie alles was sie ausmachte so bereitwillig von sich stoßen?
Die Eingangstür ging auf und wurde leise, doch für die drei Vampire deutlich hörbar wieder geschlossen. Sie hörten jemanden vorsichtig eintreten und ins Wohnzimmer gehen. Carlisle räusperte sich, lächelte Edward beruhigend zu, der seine Augen wieder geöffnet hatte und seinen Vater ansah und ging, die Blutkonserve in seine Jackentasche gleiten lassend hinaus.

„Du solltest ihm folgen Esme. Rosalie hat Angst nicht bei uns bleiben zu können, aber sie hat auch Hoffnung neu beginnen zu dürfen. Ich denke, sie braucht dich jetzt.“ Er lächelte seine Ziehmutter an, die ihm nochmals aufmunternd durch die Haare strich.
„Ruh dich noch ein bisschen aus Edward, wir werden bald aufbrechen.“ Er nickte und schloss erneut seine Augen, versuchte die Stimmen auszublenden, die er hörte und summte leise eine Melodie, die ihm durch den Kopf ging. Er dachte an Rosalies Hoffnung und daran ob Tennessee auch für ihn Hoffnung und Neuanfang bedeuten würde.

Carlisle hatte ihm geholfen aufzustehen und ihn zu dem Laster begleitet, auf dessen breiter Rückbank er jetzt saß. Hinter ihnen im Laderaum stand ihre gesamte Habe in Kartons und Kisten verpackt. Sie würden lange fahren. Hätten sie laufen können, wären sie am nächsten Morgen da gewesen, aber bei einer Höchstgeschwindigkeit von 80 Meilen, denn mehr brachte dieser neue Lastkraftwagen nicht, würden sie sicherlich 2 ganze Tage und die ganze Nacht herumzuckeln. Edward legte sich gegen die Fensterseite und starrte hinaus. Verfolgte die Umgebung, die wie ein Stummfilm an ihm vorbeilief. Esme hatte sich in Carlisles Armbeuge gekuschelt und flüsterte ab und zu mit ihm. Ansonsten schwiegen sie, jedenfalls verbal.
Ihre Gedankenstimmen waren nach den anfänglichen lauten Tiraden leiser geworden, hatten sich beruhigt. Besonders die von Rosalie.
Carlisle hatte ihr vor ihrer Abreise noch Blut gegen ihren Durst gegeben. Sie war nun sehr viel gefasster und lehnte auf der anderen Seite der Rückbank gedankenversunken am Fenster.
Immer wieder dachte sie an die Ereignisse der vergangenen Tage. An ihre sie selbst mehr als verschreckenden Taten, an ihre eigenwilligen neuen Kräfte, ihren neuen Körper und an das Gespräch, das sie mit Carlisle und Esme geführt hatte. Sie dachte daran, wie fremd ihr das alles war und daran dass sie Esme noch etwas versprochen hatte. Sie wusste nicht wie sie beginnen sollte. Sein Schweigen verunsicherte sie, sie verschloss sich gegen ihn aus Furcht er würde sie angehen oder anklagen.

Edward setzte sich auf und unterdrückte ein Stöhnen. Diese Bisse brannten immer noch, wenn er sich bewegte, jedoch nur noch leicht. Also würde er einfach während der ganzen Fahrt sich so wenig wie möglich bewegen und hoffen, dass er in Tennessee nichts mehr spüren würde. Er wendete sich leicht Rosalie zu und sah sie offen an.

„Rosalie ich möchte mich bei dir entschuldigen. Wir hatten einen ….schlechten Start. Ich möchte dir sagen, dass du nichts sagen musst. Ich weis was du mir sagen willst und es ist in Ordnung. Ich bin dir nicht böse. Allerdings ist es denke ich an der Zeit, dass du erfährst, dass ich etwas kann, was kein anderer in dieser Familie kann und ich möchte nicht, dass du dich deswegen unwohl fühlst. Ich möchte, dass du weist, dass ich das nicht absichtlich tue und es leider auch nicht abstellen kann – glaub mir, sonst würde ich es nur zu gerne tun.“ Rose hatte ihren Kopf zu ihm gedreht und ihr anfänglich erstaunter leicht beschämter Gesichtsausdruck wurde vorsichtig und abweisend, als würde sie eine Mauer um sich herum aufbauen, als würde sie einen Angriff erwarten.
‚Typisch Neugeboren – sie denkt ich attackiere sie!’

Edward atmete bewusst ein und wappnete sich auf ihre innere wie auch äußere Tirade.
„Ich höre Gedanken Rosalie. Ich höre ständig und immer Alles was jede Person, die sich in einem Umkreis von ca. 200 Metern um mich herum befindet denkt. Alles – verstehst du.“ Er versuchte sie an zu lächeln. „Ich werde dich nicht abhören oder so, aber wenn du denkst, was du mir sagen möchtest, dann habe ich es bereits gehört. Wie auch jetzt. Also, du musst nichts weiter zu ….zu gestern Nacht sagen. Ich weis es schon und es ist in Ordnung. Ich weis, warum du ….warum du mich angegriffen hast und es ist für mich verständlich. Von daher – ich trage dir das nicht nach. Ich hoffe einfach, dass wir in Zukunft besser miteinander auskommen werden.“ Innerhalb einer Sekunde schwollen die Gedankenstimmen aller im Fahrraum an. Edward wandte sein Gesicht wieder aus dem Fenster und summte innerlich gegen diesen Ansturm an.
Nein, er wollte das nicht hören. Er wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden – eine Ruhe, die er nie mehr in dieser Existenz haben konnte. Sie hatten ja keine Ahnung!!!!

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