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 Amico o Nemico - Carlisle und Gabriel

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Gabriel de Vere
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BeitragThema: Amico o Nemico - Carlisle und Gabriel   Amico o Nemico  -  Carlisle und Gabriel EmptyFr Apr 06, 2012 7:39 am

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made by Nessi - kiss




Italien - Frühjahr 1820

Zwei Männer - Vampire - von unterschiedlichster Art und Charakter treffen aufeinander.

Dr. Carlisle Cullen und Gabriel Mortimer de Vere

Sie trauen sich nicht - sie ziehen sich an.
Völlig unterschiedlich - endecken sie gemeinsame Passionen
sie hassen sich - sie beginnen sich zu respektieren

Erstarrt in ihrer Entwicklung, beginnen sie sich unabhängig voneinander gemeinsam weiterzuentwickeln.


Zuletzt von Gabriel de Vere am Fr Mai 11, 2012 7:34 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Amico o Nemico - Carlisle und Gabriel   Amico o Nemico  -  Carlisle und Gabriel EmptyMo Apr 09, 2012 4:20 am

Der große schlanke Mann mit den dunklen Haaren zog seinen weiten Umhang enger um sich und schritt zielstrebig durch die von gelblichen Öllampen, die in schmiedeeisernen Gestellen an den Häuserwänden hingen, erleuchteten engen Straßen der Innenstadt von Siena. Er bog in die Via dei Pellegrini ein und lächelte zufrieden vor sich hin. Die hohen Häuser waren in der für die Toskana so typische okkerfarbene Tristesse gestrichen und erhielten nur durch die vereinzelt angebrachten hervorkragenden Eisenbalkone eine unterschwellige Individualität. Die Bewohner dieser Gasse waren wohlhabende eigenwillige Familien, die sich von der restlichen Bevölkerung absolut abschotteten und nur selten Kontakt zu Außenstehenden suchten. Sie waren anders, als die anderen Bürger von Siena, doch drängte sich der Verdacht auf, dass eben diese anderen Bürger die Menschen in dieser Gasse gar nicht bemerkten, denn nie verirrte sich ein Außenstehender in diese Straße.

Den Mann interessierten diese Dinge nur am Rande. Er betrat die hohe hölzerne Eingangstür von Nummer 37 und eilte durch den purpurner Buganvillau umrankten Innenhof zur Treppe in den vierten Stock. Er öffnete die Wohnungstür und trat in die großzügige Dachgeschosswohnung ein. Die Böden waren mit einfachem Terrakotta ausgelegt und die Wände in verschiedenen Erdtönen gestrichen. Das Mobiliar war edel, doch nicht überladen. Vorwiegend aromatisch duftendes Olivenholz zierte das große Wohnzimmer und das ebensolche Schlafgemach. Es gab keine Küche, lediglich ein luxuriöses Bad und eine große Dachterrasse, die den Blick über die Dächer der Altstadt frei gab. Er entledigte sich seines Mantels und Stiefel und ging auf die Terrasse hinaus, um genießerisch die vom Duft der beginnenden Frühlingsblühtenpracht geschwängerten Luft einzusaugen.

Er seufzte zufrieden und dachte an die vergangenen berauschenden Tage in Ravenna. Tiziana Belestri – welch ein wohlklingender Name. Er sah die schöne junge Frau vor sich, wie er sie gefunden hatte, verzweifelt auf der Kaimauer stehend. Er hatte sie davon überzeugt, dass ihr Leben zu kostbar war, um es so sinnlos wegzuwerfen. Er hatte sie mit sich genommen an einen abgeschiedenen Ort, wo sie ihm ihr tragisches Schicksal offenbart hatte. Von ihrem Vater in die Ehe versprochen an einen wohlhabenden Magister hatte sie sich trotzig dem Liebesspiel eines jugendlichen Vertrauten hingegeben. Ihr Verlobter hatte es erfahren, die Verlobung gelöst und somit hatte sie Schande über ihren Vater und ihr Elternhaus gebracht. Ihr Vater hatte sie aus ihrem Haus verbannt und so stand sie nun, mittellos in dieser für sie so feindseligen Stadt allein vor ihm. Der Mann hatte sie umgarnt, hatte ihr Selbstvertrauen gestärkt, hatte sie verführt und sich an ihrem Vertrauen und ihren hoffnungsvollen Gefühlen berauscht. Sie war so dankbar für seine Zuwendungen gewesen, hatte sich ihm voll und ganz hingegeben und an diesem letzten Abend ihm sich selbst geschenkt.
Mit einem tiefen hochzufriedenen Stöhnen leckte er sich über seine schmalen Lippen. Ahh, er konnte ihren Duft noch riechen, konnte ihren erhitzten Körper noch an seinem spüren, wie sie sich aufbäumte und vor Lust aufgeschrien hatte. Er konnte das Entzücken in ihren Augen noch sehen, als sie in den Strudel der Leidenschaft eintauchte. Er konnte ihren kleinen Spitzen Schrei noch hören, als er ihre Halsschlagader mit einem gezielten Biss durchtrennt hatte und ihr Adrenalin angereichertes Blut im Rausch der Begierde aus ihrem sich vor Lust entladenden Körper ausgesaugt hatte.

Der gutaussehende Mann, dessen Antlitz im Schein des Mondes sanft glitzerte dachte voller Dankbarkeit und Ehrfurcht an die letzten beglückenden Minuten im Leben von Tiziana Belestri, deren Leiche wie eine Seerose nun sanft auf den Wellen des Mittelmeeres an der Küste entlang getragen wurde.
‚Du warst wunderbar Tiziana. Ich werde dich nie vergessen.’

Nein, das würde er nicht. Gabriel Mortimer de Vere hatte keines seiner Opfer je vergessen, denn er konnte nicht vergessen. Sein Gedächtnis war ein stetig wachsendes Medium, das nie zur Ruhe kam, nie vergas und vor allem nie schlief. Nein Gabriel de Vere schlief nie, denn er konnte nicht mehr schlafen, seit er vor ungefähr 170 Jahren verwandelt worden war.
Gabriel Mortimer de Vere war ein Vampir und er liebte es!

Aufgekratzt und von der vergangenen Mahlzeit hinreichend gestärkt trat er in sein Arbeitszimmer, um sich seinen Studien zu widmen. De Vere besaß dieses Haus in der Via dei Pellegrino, wie er noch weitere Häuser besaß. Er schätzte es, in den verschiedensten von ihm bevorzugten Städten Europas eine feste Bleibe sein eigen zu nennen und die Annehmlichkeiten eines gewissen Lebensstandart damit garantieren zu können. Niemand fragte nach oder stellte seine Person in Frage, da er nach außen eine sehr geschickte Gesellschaft gegründet hatte, die Eigentümer all dieser Immobilien war und somit jederzeit von einem anderen Namen, den er sich mit größter Fantasie selbst ausdachte, geschäftsführend geleitet wurde.
Ja er liebte diese Unabhängigkeit und würde sie sicherlich nicht in das sinnlose einfache, nur dem Stillen seines Durstes ausgerichtete Nomadentum tauschen, dass so viele seiner Artgenossen pflegten.
Welch uninspirierende Daseinsfristung das doch war. Er schüttelte seinen Kopf in Unverständnis. De Vere, aufgewachsen in den Vorzügen eines englischen Elternhauses, das dem Hochadel angehörte, betrachtete die meisten anderen Vampire als Kreaturen niedrigen Standes. Sie waren Crétins, nichtsnutze Kreaturen, die recht überflüssig waren in dieser Welt. Er hatte nie das Verlangen gespürt sich mit ihnen zu verbünden oder ihr nutzloses Umhergerenne zu teilen. Er war niemand, der sich einem Zirkel anschloss, weil ihm langweilig war oder irgendwelche Sehnsüchte ihn dazu trieben. Er empfand seine Existenz als mehr als befriedigend und ausgesprochen anregend. Allerdings verspürte er auch nicht das Verlangen sich in irgendwelche ‚Vampirpolitik’ einzumischen oder gar daran zu beteiligen, wie es dieser italienische Zirkel in Volterra tat. Wenn sie es als ihre Maßgabe ansahen andere zu disziplinieren, so war das sicher eine notwendige Sache, aber kein Grund für ihn sich in irgendeiner Weise daran die Hände schmutzig zu machen. Schon immer waren Polizisten und militärische Kreise eine notwendige Instanz gewesen, die er gelernt hatte zu seinem eigenen Schutz als nutzbringend anzusehen. Man klopfte ihnen auf die Schulter, versicherte ihnen wie dankbar man für ihre Dienste war und ließ sie die Drecksarbeit machen. Nie hätte ein Mann von Stand sich in eine solche Truppe gewünscht!

Gabriel de Vere hatte zwei Leidenschaften. Schöne Frauen und die Suche nach Antworten. Antworten auf die Frage, was er geworden war und wie!
Ihm reichte es nicht seine Verwandlung hinzunehmen, obwohl er die köstlichen Vorteile seiner jetzigen Existenz mehr als zu schätzen wusste. Nein, es drängte ihn herauszufinden, was genau es war, dass den Menschen Gabriel de Vere zu einem Vampir gemacht hatte.
Seine anfänglichen lächerlichen Experimente und Beobachtungen hatten ihm sehr schnell vor Augen geführt, wie wenig er wusste und dass er hilflos war in Bezug auf die Auslegung der Naturgesetze und die Erforschung ihrer Mutationen.
Doch genau da kam ihm ausgerechnet die Rasse Mensch mit ihrem immerwährenden Drang sich weiterzuentwickeln, sich selbst zu erforschen, entgegen.
Es gab nicht viel, was er an den Menschen schätzte, doch ihre Begierde zu forschen und zu entdecken, die teilte er und machte er sich zu Nutze.
Er war vor einem halben Jahr zurück nach Siena gekehrt, um hier an der Universität bei einem Mann zu studieren, dessen Thesen ihn begeisterten. Er spürte, dass ihn die Studien in Siena auf den richtigen Weg bringen würden und ein altbekanntes erwartungsvolles Kribbeln breitete sich wohlig in seinem Innersten aus. Das Wissen eine Spur zu haben, der man folgen konnte. Eine Fährte, die die Leere seines Daseins mit Spannung und Leidenschaft füllen würde. Die ihm eine neue aufregende Perspektive gab.

Verspielt griff er die purpurne in roten Satin eingeschlagene Karte mit der klaren rostbraunen Schrift. Er schmunzelte über diese Eigenart Tigellinus seine jährliche Einladung stets mit dem frischen Blut eines Knaben zu schreiben, doch der exzentrische Gastgeber empfand dies als einen famosen Spaß.

Verehrter Herr

Zum Fest des Jahrestages meiner Errettung übermittle ich Ihnen diese Einladung.
Ihr Erscheinen würde meinem bescheidenen Fest einen ganz besonderen Glanz verleihen.

Ich erwarte sie im Domus Aurea

Am 21. April

Ab 22 Uhr

Gaius Ofonius Tigellinus

Angemessene und standesgemäße Kleidung sind erwünscht!



Er las die Zeilen erneut und überdachte seine Entscheidung auch in diesem Jahr, diesem Fest beizuwohnen. Er würde sich nicht an dem allgemeinen Festschmaus beteiligen, Tizianas Blut bereits jetzt zu verdünnen wäre einem Frevel gleichgekommen, doch er freute sich auf die Tänze, die neuen und alten Bekanntschaften und die vielleicht anregenden und interessanten Gespräche. Tigellinus legte Wert auf ein gehobenes intellektuelles Niveau bei seinen Gästen, also würde er keinen zottelmähnigen Halbwilden über den Weg laufen. Ahh – man erwartete standesgemäße Kleidung. Nun denn alter Junge, dann wollen wir ihn nicht enttäuschen!
Es würde ein Lauf von ungefähr drei Stunden werden, den er gegen sieben, nachdem die Sonne den Zenit verlassen hatte antreten wollte, um spätestens um zehn in Rom sein zu können.
De Vere schlenderte nach einem ausgiebigen Bad in sein Schlafzimmer, öffnete seinen Kleiderschrank und kleidete sich in aller Ruhe an. Er hatte beschlossen sich ganz im Stil der derzeitigen höfischen Mode in England zu kleiden, schließlich war er Engländer, schließlich war er von Stand. Er wählte eine beigefarbenes Beinkleid und seine geliebten schwarzen hohen Stiefel. Ein weißes Hemd mit hohem Kragen, um den er ein weißes Halstuch knotete. Darüber trug er eine weißrote Weste in Jacquardmuster, die sehr gut zu den roten Revers seines schwarzen Fracks passte, der aus edlem Tuch gefertigt war und eher schlicht erschien. Gabriel packte seine goldene Familienkette ein, die als Zeichen seines Standes ihn als den ältesten Sohn des 17. Earl of Oxford und Lord Chamberlain kennzeichnete. Natürlich war es ein Stück weit vermessen, da er nie diesen Titel hatte tragen dürfen. Sein jüngerer Bruder hatte seine Stelle eingenommen, doch empfand de Vere eine tiefe Genugtuung diese Kette bei derartigen Festen in seiner Welt anzulegen. Er grinste sein Spiegelbild zufrieden an.
Auch wenn die Herren sich davon selten blenden ließen, die Damen liebten es an diesem Geschmeide zu spielen und er hatte schließlich vor heute Nacht auf seine Kosten zu kommen. Ja, er zwinkerte seinem Spiegelbild zu, er würde sicher auf seine Kosten kommen.

Der Lauf nach Rom war erfrischend und Gabriel genoss ihn in vollen Zügen. Laufen war für ihn eine Art seine Gedanken frei zu machen, absolut abzuschalten und seine Sinne auf seine Umgebung zu schärfen, nur auf das Notwendige zu konzentrieren. Er erreichte die Grenzen Roms und steuerte sofort auf die alten Ruinen des Forum Romanums zu, an dessen westlichem Rand die ehemalige Stadtvilla Kaiser Neros stand. Nach außen war sie eine baufällige Ruine, doch stieg man die Treppen der Trümmer hinab eröffnete sich dem Besucher eine geradezu versunkene Ära aus längst vergangenen Zeiten.
Gaius Ofonius Tigellinus früherer Prätorianerpräfekt und Günstling des römischen Kaisers Nero hatte sich hier nach seiner Verwandlung, die in den Geschichtsbüchern als Selbstmord gehandelt wurde und die er wahrheitsgemäß seine Errettung nannte, einen eigenen Palast in den Räumen seines ehemaligen Protegés erhalten. Zwei Zenturien bewachten den Eingang zu den geheimen Gemächern. Gabriel überprüfte kurz sein Erscheinungsbild, reichte den Herren seine Einladung und trat durch den schmalen steinernen Treppengang in die vom Summen vielfacher Stimmen bereits belebte hohe Marmorhalle.
Er nickte vereinzelten Personen freundlich zum Gruß zu und steuerte auf den in eine aufwendige mit Goldstickereien verzierte Toga gehüllten Gastgeber zu, verbeugte sich artig und lächelte freundlich.
„Ehrwürdiger Tigellinus, ich danke dir für deine Einladung und hoffe dein Fest wird ein ebensolcher Erfolg, wie in den vielen Jahren zuvor. Meine herzlichen Glückwünsche zu deinem Jahrestag.“ Der dunkelhaarige Römer strahlte freudig und reichte Gabriel jovial seine Hand.
„Lord Vere, ihr seid doch immer eine angenehme Erscheinung. Habt Dank für eure Wünsche. Das Festmahl wird um Mitternacht gehalten, fühlt euch frei daran teilzuhaben.“ Gabriel dankte ihm und schlenderte an den Rand der großen Halle, betrachtete die bereits Eingetroffenen und suchte interessante und bekannte Gesichter.
[i]
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BeitragThema: Re: Amico o Nemico - Carlisle und Gabriel   Amico o Nemico  -  Carlisle und Gabriel EmptySa Mai 12, 2012 10:01 am

Schreie. Laute Schreie drangen durch die großen Hallen, bis in die Gemächer des blonden Vampirs. Schreie, wie sie jeden Tag durch die Hallen schallten, wenn die Vampirmeister wieder jemanden töteten oder aussaugten.
Schon einige Jahre war der Cullen bei den sogenannten Königen der Vampirwelt, die ihren Sitz in Volterra hatten. Durch Studienreisen kam der Vampir nach Italien und traf dort das erste Mal in seinem Vampirleben auf zivilisierte Vampire. Auch wenn sie Menschenblut tranken, das Carlisle schon seit dem Anfang seines Daseins ablehnte, schloss er sich ihnen an und lebt seit dem bei ihnen, in der 'Hochburg der Vampire'.
Doch dieses Leben war nichts für Carlisle, dass begriff er erst ein paar Jahre später - die Lebensweise und die Vorstellungen von Aro, Caius und Marcus, entsprachen nicht der Seinen, doch von ihnen wegzukommen, war nicht so leicht.
Und je entschlossener er wurde, die Volturi verlassen zu wollen, desto langsamer schien die Zeit zu vergehen, als wollte sie ihn quälen.
So verbrachte der Vampir die meiste Zeit in seinem Gemach und studierte weiter, bildete sich in Literatur, in Medizin, in Fremdsprachen. Es gab noch so viel Wissen, dass er sich aneignen konnte und er hatte alle Zeit der Welt.
Früher, als er noch ein Mensch war, war ihm die Zeit viel zu kostbar, als das er sie verschwendet hätte, doch nun, als Unsterblicher konnte er so viel Zeit mit vielen, für die meisten Menschen, sinnlosen Dingen verbringen. Er konnte mehrere Tage aus dem Fenster schauen und das bunte Treiben, was sich in den Straßen von Volterra abspielte beobachten - wie Menschen in farbenfrohen Kleidern und Schirmen, die sie vor Sonne schützten, durch die Gassen liefen, sich unterhielten und lachten. Wie kleine Kinder durch die Straßen rannten, sich versteckten und anderen Streiche spielten. All diese kleinen Dinge, die nicht auffielen, wenn man keine Zeit hatte.
Schritte hallten in den Hallen wieder, sie kamen immer näher und verstummten mit einem Mal. Für einen kurzen Moment, nicht mehr als einen Augenschlag, herrschte Stille, bis jemand gegen die dunkle Holztür klopfte und diese, ohne auf eine Antwort zu warten, wie man es eigentlich tat, geöffnet wurde.
»Die Meister wünschen euch zu sehen«, sagte die junge Frau und wandte sich dann schnell wieder um und ging. Doch sie hatte noch Zeit für einen letzten angsterfüllten Blick. Sie war eine Sterbliche. Ein Mensch. Wahrscheinlich wusste sie, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte, oft traf der junge Vampir auf die Frau, wie sie sich in einer dunklen Ecke versteckt hatte und bitterlich weinte, vorrausgesetzt Carlisle verließ ein Mal sein Gemach.
Nachdenklich runzelte er die Stirn und fragte sich, was Aro und die Anderen so dringendes mit ihm zu besprechen hatten. Doch falls es wirklich etwas Dringendes war, dann sollte er die Volturi lieber nicht warten lassen, so warf er sich den dunklen Umhang über die Schultern und verließ mit einem leisen Klicken des Türschlosses sein Gemach.

Mit schnellen Schritten lief er durch die endlosen, mit weißen Marmor ausgestatteten Flure, vorbei an unzähligen Gemälden, die Krieg, Verwüstung, Tod oder die drei Herrscher der Vampire darstellten. Aus einem der abgehenden Flure hörte er ein leises, schluchzendes Beben und kurz darauf war Stille. Wahrscheinlich hatten sie wieder von irgendwo auf den Straßen eine junge Frau aufgegabelt und ihr weiß gemacht, dass ein wohlhabender Gutsbesitzer um ihre Hand umhalten wölle, die törichten, jungen Mädchen fielen meistens auf diesen Trick rein und liefen den blutrünstigen Vampiren direkt in die Arme, nur um kurz darauf komplett leergesaugt zu werden und dann wurden sie weggeschmissen, wie leblose Puppen. Wie immer, wenn der Vampir an diese blutrünstige Lebensweise denken musste, schüttelte es den blonden Vampir kurz.
Gewiss, auch er musste sich von Blut ernähren, doch noch nie hat er deswegen ein menschliches Wesen getötet, er ernährte sich ausschließlich von Tierblut, weswegen ihn viele Vampire verspotteten, doch er war überzeugt, dass Tierblut sehr wohl eine Alternative zu Menschenblut war und er dem Rausch des Trinkens vom menschlichen Blut niemals verfallen wollte.
»Aaaah, da bist du ja«, sagte Aro mit seiner kalten, hohen Stimme, sobald der Cullen den Thronsaal betreten hatte. Ohne einen weiteren Kommentar reichte er ihm einen purpurroten Umschlag und verwundert laß der Vampir die verschlungen Buchstaben.
»Latein«, murmelte er überrascht, als er die erste Zeile überflogen hatte und übersetzte sie dann schnell.

Verehrte Herren
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Am 21. April
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Gaius Ofonius Tigellinus
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Ein Tag an dem man seine 'Errettung' feierte. Wieso sollte man es 'Errettung' nennen, wenn es einen noch mehr Qualen durchleben ließ, als einfach zu sterben? Friedlich, ruhig, ohne in seinem Körper für immer gefangen zu sein. Dazu verdammt sich nie weiter entwickeln zu können, nie sterben zu können, weil die Zeit einfach reif dazu war. Wovor sollte dieses Vampir dasein einen retten? Man war dazu gezwungen Blut zu trinken - vollkommen egal ob es menschliches oder tierisches war - es war wie in der eigenen Zeit gefangen zu sein. Alles entwickelte sich weiter, nur man selbst nicht.
»Du wirst uns natürlich begleiten«, drangen nun wieder Worte an seine Ohren, die viel mehr hören konnten, als die eines Sterblichen. »Eine standesgemäße Kleidung wirst du ja wohl in deinem Besitz haben. Sei eine Stunde vor der Zeit wieder hier, sodass wir uns dann auf den Weg machen können.«
Mit diesen Worten war die Unterhaltung beendet, Carlisle wusste, dass er nichts dagegen einwenden konnte, er musste mitgehen. Er würde nur still in der Ecke stehen und die Anderen beobachten. Das konnte er gut - beobachten. Er würde zuschauen wie sie sich vergnügten, tanzten und feierten. Und dann war da noch der ganz besondere Glanz, den Tigellinus erwähnt hatte - es würde ein »Festmahl« geben, so viel stand klar. Viele hübsche, junge Frauen, mit denen sich die alten Vampire vergnügen konnten, deren frisches Blut sie trinken konnten. Und Carlisle würde wieder bloß da stehen und beobachten.
Einen schwarzen Anzug und darüber einen schwarzen Umhang mit golden-glänzenden Manschetten - dass was der Cullen als standesgemäße Kleidung für die Feier eines »Todestages« glaubte. Im Grunde war es eher eine »Todes-und Wiederaufstehungsfeier« und für Andere war es eine Feier, bei der sie sich nach Lust und Laune vergnügen konnten.
Sie liefen durch die dunklen Gassen Rom's. Es war für die Vampire nur ein kurzer Marsch und schon bald hatten sie den Palast, den Tigellinus für sich selbst erhalten hatte erreicht.
In seinen Gesichtsbüchern stand viel über Gaius Ofonius Tigellinus, doch in diesen Büchern stand nichts davon, dass er in einen Unsterblichen verwandelt wurd, von Selbstmord ist meistens die Rede und böse Münder behaupten er wäre ermordet wurden - alles Unsinn, wenn man die Wahrheit wusste.
Überschwänglich begrüßte der Vampir die drei Herrscher und ignorierte den Cullen, der sich sowieso etwas im Hintergrund hielt vollkommen. Nachdem Aro zusammen mit Caius und Marcus irgendwo in der Masse untergegangen waren, schlich er sich in eine dunkle Ecke, neben eine große Marmorsäule und blickte in die Massen.
Wie er schon geahnt hatte, waren viele junge Frauen da, sie tanzten ausgelassen oder versuchten die alten, reichen Männer zu umgarnen, denen sowieso schon Scharen von Mädchen an den Lippen hingen.
»Das wird ein langer Abend, Carlisle«, seufzte er und lehnte den Kopf leicht gegen die kühle Säule.
Der Mann mit den dunklen Haaren fiel ihm in der großen Masse kein kleinstes bisschen auf.

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Gabriel de Vere
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BeitragThema: Re: Amico o Nemico - Carlisle und Gabriel   Amico o Nemico  -  Carlisle und Gabriel EmptySa Mai 12, 2012 8:22 pm

De Vere schlenderte durch die Menge und überlegte mit wem er anfangen sollte. Er umarmte diverse Vampirdamen, die ihn überschwänglich begrüßten und stellte überrascht fest, das Tigellinus die Zahl der menschlichen ‚Gäste’ mal wieder erhöht hatte.
Viele der Anwesenden hatten dunkle von Schatten umlagerte Augen, schwarz vor Hunger. Ja, sie hatten wahrhaft gefastet für das Festmahl. Gabriel schüttelte angewidert den Kopf. Obwohl er Menschenblut eindeutig bevorzugte hasste er diese animalischen Schlachtfeste, bei denen sie sich gehen ließen wie reißende Tiere und sich an der Angst und den Schreien ihrer Beute zusätzlich aufgeilten. Einmal mehr stellte er fest, dass seine Lebensweise sich von der der Meisten im Saal doch sehr unterschied.
De Veres Augen hatten, durch eine Fügung des Schicksals wie er es nannte, ihre menschliche Farbe behalten. Sie waren nach wie vor grünbraun, wodurch er sich einfacher unter Menschen bewegen konnte, schneller ihr Vertrauen erringen konnte. Er genoss es außerordentlich, sich in dieser Hinsicht von anderen Vampiren zu unterscheiden.

Bewegung entstand in der Menge und Tigellinus schwebte einer Gruppe mit weit ausgebreiteten Armen entgegen. Gabriel grunzte ungehalten. Sie waren also alle gekommen, diese anmaßende Bande von selbsternannten Schutzgeistern. Die platinblonde Mähne von Caius stach ihm unangenehm ins Auge. Von allen Volturimeistern, wie sie sich nannten, war er der entschieden unangenehmste, mieseste und vor allem rücksichtsloseste. Caius Volturi war ein blutrünstiges, kaltschnäuziges Tier das keinerlei Mitgefühl kannte. Er liebte es zu quälen und zu zerstören und oftmals begleitete er die sogenannten Vergeltungskommandos ihrer Wachen um selbst Hand anzulegen. Gabriel konnte und wollte derartiges nicht verstehen. Sie nannten sich Meister, Herrscher. Verglichen sich mit Königen und besaßen nicht die Spur dessen, was einen Herrscher, einen Souveränen ausmachte. Jedenfalls nicht Caius, dieser Wicht, der mit seinem aufwendig mit Gold bestickten Rock und den seidenen, affektiert glänzenden Beinkleidern seine bäuerliche Herkunft zu kaschieren suchte.
Daneben schlich Markus, abwesend lächelnd von stumpfem, teilnahmslosem und vor allem uferlos gelangweiltem Mienenspiel. Ob er wohl mehr als drei Sätze heute sprechen würde? Das Einzige, was Gabriel Markus zu Gute hielt war die Tatsache, dass er sogar bei dem Festmahl von ebensolcher gelangweilten Teilnahmslosigkeit sich eine Beute schnappen würde und schnell und ohne weitere Schikanen den Menschen aussaugen würde. Markus hatte keinen Spaß an nichts und niemandem. Es interessierte ihn einfach nicht. Warum war er überhaupt mitgekommen?
Natürlich, sein überpräsentes und vor allem dominantes Brüderchen Aro hatte darauf bestanden. Aro liebte den großen Auftritt, liebte es zu präsentieren wie einig, wie übermächtig sie waren – und – dass ER der unangefochtene Großmeister, Überführer, Obergondoliere dieser Truppe war, der mit seinen salbungsvollen Gesängen seine Umgebung einzulullern versuchte, zu betören und belügen versuchte.
War Caius der Brutalste der Drei, so war Aro entschieden der gefährlichste. Seine einzigartige Gabe war es, die ihm diese ausnahmslose Macht verlieh. Einmal berührt, wusste er alles von seinem Gegenüber. Gabriel hatte es bisher vermieden ihm die Hand reichen zu müssen und er würde dies auch in Zukunft tun. Er unterwarf sich den Gesetzen, ging Konfrontationen aus dem Weg und lebte zurückgezogen von dieser Bande. Sie mussten nichts über ihn wissen. Nicht mehr, als sie bereits herausgefunden hatten.
Gabriel wollte seinen Blick von den Volturi abwenden, als er eine vierte Gestalt erblickte, die sich im Hintergrund hielt und offenbar ein neues Mitglied der drei Brüder war. Dieser ebenfalls blonde Vampir konnte keine Wache sein. Nein, auf keinen Fall, war dieser blässliche, komische Kerl eine der Wachen. Er hielt sich absolut zurück, sprach kein Wort und sah aus, als würde er gerade in diesem Moment dazu gezwungen etwas absolut widerliches zu tun. Seine Lippen waren aufeinander gepresst, seine Augen blickten verständnislos und unwillig umher und maßen seine Umgebung ab.
Er hatte keine Angst, nein, dass war es nicht. Er fühlte sich vielmehr gänzlich unwohl und das sichtbar!

Gabriels Interesse an diesem Jüngelchen war geweckt. Welche Rolle hatte er bei Aro. War er sein neues Spielzeug? Er betrachtete den Mann näher und gluckste amüsiert. Ganz in schwarz gekleidet, in einen Anzug von eher bürgerlichem Schnitt mit gold glänzenden Manschetten als ginge er zur Messe oder zu einer Beerdigung stand er demütig hinter seinem Meister Aro. De Vere drehte sich leicht um nicht laut lachen zu müssen.
Aro dieser arrogante, überhebliche Wicht! Hatte er sich etwa auch noch einen Pfaffen in seine Reihen beordert, der ihm die Beichte abnahm, oder vielleicht die Leviten las. Gabriel grinste ausgelassen. Ob der gute Aro auf derartiges stand? Hatte er etwa in seinem Palazzo eine kleine Hauskapelle eingereichtet, um…. Innerlich bei der Vorstellung laut kreischend vor Lachen, kämpfte Gabriel hart mit seiner Selbstbeherrschung. Die drei Volturi schwebten auseinander, wendeten sich verschiedenen Gesprächspartnern zu und der Herr Pfarrer lehnte sich an eine der hohen Säulen, um das Geschehen eingehend zu studieren. Er konnte nicht sehr alt sein, doch er hielt seinen Kopf nicht gesenkt, sondern sah schüchtern aber selbstbewusst um sich. Er hatte eigenartige Augen. Waren sie gelb? Wie hässlich war das denn? Und diese weichen Gesichtszüge, mild und so unerträglich verständnisvoll. Einige der Damen betrachteten ihn mit offenem Interesse, was er in keiner Weise erwiderte. Gabriel quiekte begeistert. Entweder hatte er zu Lebzeiten tatsächlich ein Gelöbnis ewiger Keuschheit abgelegt, oder aber….er war Jungfrau.
Beigeisterung, unverholene Begeisterung und Freude ergriff den Vampir. Dieser Abend würde unverhofft amüsanter werden, als er es sich hatte träumen lassen.
Er sah den Blick des Blonden Pfaffen auf sich gerichtet und schlenderte zu ihm.
Schmunzelnd verbeugte er sich galant und hielt ihm auffordernd seine Hand hin.
„Ihr scheint neu hier in diesem Kreis zu sein mein Herr. Erlaubt mir, dass ich mich Euch vorstelle. Gabriel Mortimer de Vere; Engländer; verwandelt 1636. Seither wandere ich durch Europa auf der Suche nach Inspiration und Wissen.“
Die ungewöhnlichen gelben Augen schienen ihn abzuschätzen, zu durchleuchten und Gabriel erkannte dahinter einen mehr als wachen Geist.
Sehr gut – das versprach in der Tat interessant zu werden!
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BeitragThema: Re: Amico o Nemico - Carlisle und Gabriel   Amico o Nemico  -  Carlisle und Gabriel EmptyMo Jun 18, 2012 5:36 am

Alle vergnügten sie sich.
Alle bis auf ihn.
Am anderen Ende des Raumes, dessen Decke, die mit sehr detaillierten Zeichnungen von Engeln, Gottheiten und jungen, sehr freizügigen Frauen verziert war, von dicken Marmorsäulen getragen wurde, stand ein langer Tisch, auf dem kleine Portionen teure Lebensmittel, sowie exotische Früchte auf goldenen Tellern standen, welche nur zur Dekoration da waren. Vampire brauchten keine Lebensmittel, sie brauchten Blut. Menschliches Blut.
Zumindest galt das für die meisten unter ihnen, sie waren Monster, saugten unschuldige Menschen auch, den blonden Vampir grauste es, wenn er darüber nachdachte, das keine dieser jungen Frauen, die sich jetzt noch so vergnügt mit ihren Partnern auf der Tanzfläche im Kreis drehten, jemals wieder das Tageslicht erblicken würde. Nie wieder würde Luft durch ihre Lungen strömen. Nie wieder würde Blut in ihren Adern pulsieren. Doch auf eine gewisse Weise beneidete er die Jungfrauen, sie konnten friedlich sterben, würden nie wieder die Augen aufschlagen, würden in einen ewigen Schlaf sinken, während er selbst ewiglich als Untoter auf der Erde herumwandeln musste. Er würde für immer ein Monster sein, würde immer wieder Blut trinken müssen, auch wenn er bloß tierisches Blut war, dass der Cullen zu sich nahm, trotzdem tötete er immer wieder ein Lebewesen, um seinen Durst zu stillen.

Ein leises Ticken drang in sein Gehör und wurde immer lauter. Eine große Uhr, mit vergoldeten Zeigern gab ein monotones Tick-Tack im Sekunden Takt von sich. 1345, 1346, 1347- wie von selbst hatte Carlisle begannen die Sekunden zu zählen, die Sekunden die er noch in dieser Hölle verbringen musste, schienen langsamer zu vergehen, als sie es eigentlich sollten. Von den Meistern war nichts mehr zu sehen, wahrscheinlich nahmen sie gerade ihr ‚Abendmahl‘ zu sich. Angewidert verzog er das Gesicht. Warum konnte dieser Abend nicht endlich enden?
Er könnte jetzt in diesem Moment weiter die Geschichte der Menschheit zu studieren, er wollte alles wissen, was die Menschheit bis jetzt darüber wusste. Zwar wusste er schon mehr als viele, viele andere, aber es reichte dem Cullen nicht. Er hatte einen niemals stillbaren Wissensdurst. Er gab ein bitteres Lachen von sich.
Nicht stillbarer Durst…
Mit einem Mal mischte sich in das Ticken der Standuhr noch ein klackendes Geräusch, nicht so regelmäßig, wie das des Sekundenzeigers und irgendwie klang es auch an sich ganz anders. Es wurde immer lauter, doch trotzdem war es für ein normales Menschengehör immer noch zu leise, als ob man diesem Geräusch überhaupt Beachtung schenken würde.
Es waren Schritte, die immer näher auf den Vampir zukamen.
Abrupt war das Klacken verklungen. Der Cullen blickte gen Boden. Schwarze, sorgfältig polierte Schuhe hoben sich deutlich von dem hellen Marmorboden ab. Dann richtete der Vampir seinen Blick nach oben und sah in das vergnügte Gesicht eines dunkelhaarigen Mannes. Schmunzelnd verbeugte er sich vor ihm und hielt dem blonden Vampir die Hand hin. Für einen Außenstehenden mochte dies vielleicht eine höfliche Geste sein, aber irgendwie hatte der Cullen, das Gefühl von diesem fremden Mann verspottet zu werden, er übertrieb es mit seiner Darbietung und trotzdem spielte der Vampir mit, da er wissen wollte, was der Grund war, dass er sich so über ihn zu amüsieren schien.
„Ihr scheint neu hier in diesem Kreis zu sein mein Herr. Erlaubt mir, dass ich mich Euch vorstelle. Gabriel Mortimer de Vere; Engländer; verwandelt 1636. Seither wandere ich durch Europa auf der Suche nach Inspiration und Wissen“, sprach der Fremde mit einem auffallenden Akzent. Irgendwie wirkte alles an ihm übertrieben, zu viel des Guten. Er hatte eine Maske aufgesetzt, die sein Wahres ich verschleiern, unkenntlich machen sollte.
Carlisle versuchte seine Masche zu durchschauen, er wollte wissen, was hinter der Fassade steckte, als ihm etwas Ungewöhnliches auffiel. Seine Augen schimmerten braun-grünlich, doch sagte er nicht eben, dass er ein Vampir sei? Wie war das möglich, dass seine Augen so menschlich wirkten? Vielleicht hatte auch er eine besondere Art der Ernährung, die dieses ungewöhnliche Farbgemisch verursachte. Vielleicht hatte er auch einen Weg gefunden überhaupt kein Blut zu sich nehmen zu müssen. Kurz schüttelte der Cullen den Kopf. Wie töricht. Als hätte er selber nicht schon alles probiert, als wüsste er nicht, dass es keinen anderen Weg gab.
Der Fremde hatte seine Neugier geweckt, so dass er ihm schließlich ebenfalls die Hand reichte und ihm weiterhin tief in diese so menschlich wirkenden Augen blickte.
„Als neu würde ich mich in diesen Kreisen nicht bezeichnen, aber ich halte mich bei solchen…Festen meistens im Hintergrund“, begann er sich vorzustellen. „Dr. Carlisle Cullen, ebenfalls Engländer, London um genau zu sein und verwandelt im Jahre 1663. Ich kam vor einiger Zeit nach Volterra und verweile seit diesem Zeitpunkt bei den Volturi und trachte nach allem Wissen, dass ich kriegen kann.“ Sein Gegenüber schaute ihn immer noch höchst vergnügt an.
„Sehr erfreut, Herr de Vere“, fügte er schließlich hinzu und dachte weiter darüber nach, welche Geheimnisse sich noch hinter diesen Augen verbargen.
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BeitragThema: Re: Amico o Nemico - Carlisle und Gabriel   Amico o Nemico  -  Carlisle und Gabriel EmptyDo Jun 21, 2012 8:25 pm

Gabriel sah interessiert in dieses jugendliche, so ernste Gesicht, dass ihn mehr als kritisch betrachtete. Dieser junge Mann war anders als alle, die er bisher getroffen hatte. Seine ganze Aura war nicht die eines Vampirs und seine weichen Gesichtszüge spiegelten sich in seiner sanften, leisen Stimme wieder.

„Als neu würde ich mich in diesen Kreisen nicht bezeichnen, aber ich halte mich bei solchen…Festen meistens im Hintergrund. Dr. Carlisle Cullen, ebenfalls Engländer, London um genau zu sein und verwandelt im Jahre 1663. Ich kam vor einiger Zeit nach Volterra und verweile seit diesem Zeitpunkt bei den Volturi und trachte nach allem Wissen, dass ich kriegen kann. Sehr erfreut, Herr de Vere.“

Es war nichts weibisches sondern etwas Hoffnung bringendes – konnte man das so sagen ? – in seiner ganzen Erscheinung. Er hatte nichts wirklich Bedrohliches an sich und doch ging Gabriel jede Wette ein, dass dieser unscheinbare Kerl es faustdick hinter den Ohren hatte. Seine reservierte Art, die unterschwellige Verachtung, die er mit keinem Wort, mit keiner Geste laut aussprach und die doch überdeutlich zwischen ihnen zu spüren war. Er hatte sich ihm als Dr. Carlisle Cullen vorgestellt. Doktor??? Was sollte das jetzt bedeuten? War er in seinem menschlichen Leben ein Arzt ein Wissenschaftler gewesen.
War er eine Kreatur, die nach anderem strebte als dem bloßen Stillen seines Durstes nach Blut nachzugeben. Könnte er eine verwandte Seele sein?
Gabriels Augen verengten sich für einen kleinen Moment.
Es war nicht so, dass er in den vergangenen Jahren nach einer Partnerin gesucht hätte, nach DER Partnerin, er pflegte durchaus seine sozialen Kontakte und konnte von sich sagen, dass er auch bei den weiblichen Vampiren mehr als beliebt war. Sie waren immer wieder gerne bereit eine Nacht oder eine gewisse Zeit mit ihm zu verbringen, doch dies allein wäre nie eine Basis für ihn, sich eine dieser Frauen für immer an seine Seite zu wünschen.

Doch es wäre eine Herausforderung einen Gleichgesinnten zu finden, mit dem er sich austauschen könnte, seine eigenen Erkenntnisse teilen könnte und an den Forschungen des Anderen teilhaben. Es war nicht nur Neugierde, die Gabriel wie ein leichtes Fieber überkam, es war der Wille herauszufinden, was es mit diesem Herrn Doktor auf sich hatte. Er WOLLTE ihn kennenlernen, wollte mit ihm diskutieren, wollte debattieren und streiten und….ahhh.

„Carlisle also! – Bitte warum so förmlich? Nenne mich bitte Gabriel! Ich bin ehrlich mehr als angetan dich zu treffen, noch dazu einen Landsmann in fast dem gleichen Alter! Wie ausgesprochen inspirierend.“ Carlisle schien sich immer unwohler zu fühlen.

„Warum begleitest du mich nicht in einen anderen Raum Carlisle? Dieser Palast hat auch für unsereins so einige Annehmlichkeiten zu bieten. Der gute Tigellinus, der übrigens ein selten blasierter und intriganter Blödmann ist, verfügt über eine unvergleichliche Bibliothek. Nicht das er jemals etwas liest, ich bezweifle fast, das er dessen mächtig ist, nein er findet es schick damit anzugeben, dass er eine solche überhaupt hat.
Aber er hütet dort Schriftstücke, die die Zeit Neros überdauert haben und von den größten Denkern und Wissenschaftlern seiner Zeit geschrieben wurden. Ich nutze jedes Jahr diese Möglichkeit, während die Meute sich sättigt und vergnügt in seinen Schriftrollen zu stöbern. Eine wahre Fundgrube wenn du mich…..“

Voller Anpannung registrierte Gabriel, dass sich seine Artgenossen langsam aber sicher zurückzogen.
Urrgh, sie hatten Hunger!!!
Ein Blick in die sich leerende Festhalle machte ihm bewusst, das nun die Stunde gekommen war, in der sie der Bestie, die sie alle beherrschte ihren ungezügelten freien Lauf lassen würden.
Ein ausgesprochen hübsches, fröhliches junges Ding schickte sich an, hinter einer Freundin die Stufen zum Speisesaal hinabzusteigen. Sie war Gabriel aufgefallen, rosige jugendliche Wangen, die erahnen ließen, dass sie kaum älter als 16 Jahre sein konnte. Er hatte beobachtet, dass Caius das hübsche Ding mit Komplimenten überschüttet hatte, ebenso wie ihre junge Freundin.
Caius!!
Die Bestie der Volturi! Er würde ihren Körper zerreißen, er würde sie geradezu ausweiden um direkt die Aorta, die ihr entsetztes Herz mit dem vor Panik galoppierenden Blut speiste zu zerreißen und sie auszusaugen, ebenso wie ihre Freundin.
Danach würde er mit einigen anderen, die derartige ‚Vergnügungen’ ebenso berauschend empfanden in die Bäder des Tigellinus gehen und sich mit den anwesenden Vampirfrauen bis in die frühen Morgenstunden vergnügen.
NEIN! Er sollte sie nicht haben. Gabriel wusste, dass er nichts dagegen tun konnte, wie sich seine Artgenossen vergnügten, aber er würde eine diebische Freude darin empfinden diesem arroganten Mordbuben seine Beute wegzuschnappen.

Er warf Carlisle ein verschmitztes Lächeln zu und bedeutete ihm nicht wegzugehen, bevor er blitzschnell zu dem jungen Mädchen sauste und sie am Arm festhielt. Das Mädchen sah ihn fragend an. Ihre Augen wirkten ein wenig desorientiert. Sie hatte wohl getrunken oder eine der mit Rauschmitteln versetzten Pralinés gegessen.
„Schätzchen, ich denke du solltest nicht nach unten gehen. Vor einigen Minuten waren zwei Herren hier, die nach dir fragten. Sie schienen äußerst besorgt zu sein. Ich glaube, du solltest nach Hause gehen, dein Vater wäre sicher nicht erfreut, wenn du in dieser Nacht einem der Herren mehr Freiheiten gewährst, als für deine Unschuld förderlich ist. Komm mein Kind, ich werde dir eine Kutsche zahlen, die dich nach Hause bringt und wenn du klug bist, dann bleibe in Zukunft diesem Hause hier fern – hast du mich verstanden?“ Ihre großen dunklen Augen zeigten zum ersten Mal so etwas wie Furcht und sie nickte eifrig während sie sich willig von de Vere zum Ausgang und vor die Tür ziehen ließ. Der dunkelhaarige Mann winkte einer der am Rand der öffentlichen Straße gelangweilt auf Fahrgäste wartenden Equipagen, zahlte dem Fahrer ein hohes Fahrgeld und verfrachtete vor Schadenfreude kichernd das Mädchen auf die Sitzbank.
Mehr als zufrieden diesem anmaßenden italienischen Wicht ein Schnippchen geschlagen zu haben lief er zurück zu dem blonden Vampir, der ihn zurückhaltend betrachtete.

„Öhm, wo waren wir stehengeblieben. Ah ja, die Bibliothek.“ Er sah prüfend zu der Treppe, die zum Speisesaal führte und grinste zufrieden und euphorisch ob des so gelungenen Abends.
„Ja, also was denkst du – interessiert? Ich denke da unten geht gleich das große Geschrei los und ich habe offengestanden keine Lust Ohrenzeuge zu werden. In der Bibliothek hätten wir unsere Ruhe.“

Er sah dem blonden Vampir aufgekratzt in sein nachdenkliches Gesicht und hätte ihn am liebsten geschüttelt. Dieser Junge war ein Vampir, konnte er nicht schneller reagieren?
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