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Twilight & Harry Potter Crossover
 


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 Korridor 89

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BeitragThema: Korridor 89   Korridor 89 EmptyMi Jul 27, 2011 4:46 am

Korridor 89 K89
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BeitragThema: Re: Korridor 89   Korridor 89 EmptyDi Jan 03, 2012 10:16 am

cf. Die Große Halle

Seufzend rutschte sie an der Wand herunter, bis sie auf dem kalten Steinboden saß. Lange würde sie hier nicht bleiben können, das war ihr klar. Einerseits gab es bestimmt irgendwen, der nach ihr suchen würde oder zufällig den Gang entlang kam, was entweder Erklärungen oder Ärger bedeuten würde. Oder beides. Andererseits würde sie sich gnadenlos verkühlen und sie wollte auf keinen Fall an den ersten paar Schultagen krank sein. Also stand sie wieder auf, brauchte allerdings einen Moment, bis sie ihr Gleichgewicht zurückerlangt hatte, zumindest so weit, dass sie sich halbwegs gefahrlos fortbewegen konnte. Aber wohin? In den Gemeinschaftsraum? Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Nein, der wurde bestimmt noch von jüngeren Schülern belagert. Sie konnte später immer noch dorthin zurückkehren, wenn sie nicht gerade einen peinlichen Auftritt hinlegen würde - nicht vor den Augen des gesamten Hauses zumindest.
Andromeda lief ein wenig ziellos durch weitere Gänge, bis sie an einem Fenster stehen blieb. Vielleicht sollte sie nach draußen gehen? Es war dunkel, man konnte kaum etwas erkennen. War Neumond? Oder verdeckten einfach Wolken die silbrige Kugel? Was es auch war, wahrscheinlich war es keine gute Idee, bei diesen Lichtverhältnissen über das Gelände zu stolpern. Am Ende würde sie noch in den See fallen, zu diesem unheimlichen Kraken - nicht, dass es das erste Mal wäre. Schaudernd dachte die junge Hexe zurück an ihr erstes Jahr, als sie gestolpert und ins Wasser gefallen war. Irgendwer hatte sie herausgezogen - wer, das wusste sie nicht mehr. Seit diesem Tag mied sie die Nähe des Sees. Außer ihr und ihrem Retter wusste allerdings niemand von den wahren Beweggründen.
Nein...das Haus zu verlassen war keine Alternative.
Ohne darüber nachzudenken, ging sie weiter, Treppen hinauf, Treppen herunter, Gänge entlang, bekannte wie unbekannte, bis sie vor einer Tür stand. Einer verschlossenen Tür. Davon gab es mehrere hier, keine Frage. Aber an dieser hier hing zudem ein Schild.

BETRETEN VERBOTEN. FLUCHGEFAHR!

Die Aussage war eindeutig. Nicht reingehen. Gefährlich. Vielleicht sogar...tödlich. Andromeda schluckte. Nein. Wenn dieser Bereich schon so markiert war, dann betrat man ihn nicht. Ganz einfach.
Aber plötzlich regte sich etwas in ihr. Vielleicht war es nur der Alkohol, vielleicht war es auch die Tatsache, dass sie jetzt seit über fünfzehn Jahren nur das tat, was ihr befohlen wurde, ohne dass sie etwas dagegen sagen durfte, ohne dass sie eine eigene Meinung haben durfte. Ihr ganzes Leben lang hatte sie gehorcht, ihren Eltern, ihrer Schwester, ihren Lehrern, ihrem Blut. Selbst wenn es nicht immer laut ausgesprochen worden war, so war doch klar, was von ihr erwartet wurde. Gehorsam. Reines Blut....Reinblutehe. Keine Widerrede. Ein Leben im jahrhundertealten Stil der Familie Black. Du willst dich widersetzen? Nur zu, dann gehörst du nicht mehr zu uns. Dann bist du unser Feind. Und wir sind dafür bekannt, dass unsere Feinde kein glückliches Leben haben. Und auch kein langes.
Freilich war ihr klar, dass dieses Schild nicht von ihren Eltern war. Es hatte auch niemand aufgehängt, um sie zu ärgern. Wahrscheinlich hatte es sogar einen richtigen, sinnvollen Grund. Aber das war ihr inzwischen egal. Sie war es leid, immer nur zu gehorchen. Wo blieb das Leben? Wo blieben wahre Freundschaften um der Freundschaft willen, nicht um des Ansehens? Wo blieb die Liebe?
Sie hatte ihren Entschluss gefasst.
Nur eine Armeslänge trennte sie noch von der Tür. In der nächsten Sekunde drückte sie die Klinke herunter, nur um festzustellen, dass abgeschlossen war. Natürlich. Sie holte ihren Zauberstab hervor, murmelte schnell die nötigen Worte und das Schloss sprang mit einem leisen 'Klick' auf. Die Tür quietschte ein wenig in ihren Angeln und der Boden knarzte. Alles Zeichen dafür, dass hier nicht oft jemand her kam. Nun ja, irgendwer musste ja auf das Schild hören.
Sie hatte erst ein kurzes Stück zurückgelegt, als die Tür zufiel und sie in völliger Dunkelheit zurückließ. Leise fluchte sie, ehe sie sich darauf besann, wer sie war und dass sie ja noch ihren Zauberstab in der Hand hatte. Kaum gedacht, erleuchtete ein wenig Licht von der Spitze ihres Zauberstabs den Gang vor ihr. Er wirkte verlassen, als wäre ewig niemand mehr hier gewesen. Eine dicke Staubschicht bedeckte den Boden und Spinnenetze schienen alles zu sein, woraus die Decke bestand.
Ein Geräusch hinter ihr ließ Andromeda herumfahren. Doch da war nichts. Allerdings...wieso waren neben ihren eigenen Fußspuren auf einmal weitere? Oder waren sie eben auch schon da gewesen und sie hatte sie bloß übersehen?
Ein Klappern schreckte sie erneut auf. Es schien direkt aus der Wand neben ihr zu kommen. Ehe sie sich allerdings wunderte, wie das möglich sei, fiel ihr die Tür auf. Misstrauisch stieß sie diese mit dem Fuß an. Sie schwang nahezu lautlos auf. Dahinter befand sich ein mittelgroßer Raum, mit einigen Stühlen und einem freien Platz am anderen Ende...ein...Klassenzimmer? Dieser Korridor war vermutlich früher nichts anderes gewesen als die vielen anderen, durch die sie tagtäglich wandelte und wo sie Unterricht hatte. Aber wieso war dieser hier nicht mehr zugänglich?
Wie im Gang war auch hier deutlich zu sehen, dass lange keiner mehr zum Putzen da gewesen war.
Im nächsten Zimmer bot sich ihr ein ähnliches Bild. Erst in dem dritten Raum, den sie betrat, kam ihr etwas merkwürdig vor. Sie brauchte ein paar Sekunden, bis der Hexe auffiel, dass ein paar der Stühle auseinandergebrochen waren. Nur die Sitzflächen und Lehnen waren da, die Stuhlbeine fehlten....dachte sie.
Zum dritten Mal seit sie den seltsamen Korridor betreten hatte, vernahm sie ein Geräusch, das nicht da sein dürfte. Nicht in einem verlassenen Flur. Eine Erinnerung schoss ihr durch den Kopf, wie sie heute die Große Halle betreten hatte, und ein halbwegs beruhigender Verdachte keimte in ihr auf.
"Peeves?" Wenn der Poltergeist dahinter steckte, dann konnte es nichts Gefährliches sein. Jeder wusste, wie gerne er Schüler erschreckte. "Peeves! Komm raus, wo immer du bist!" Keine Reaktion. Selbstverständlich konnte er sich auch vor ihr verstecken...normalerweise brach er aber spätestens zu diesem Zeitpunkt in Gelächter aus. "Ich geb's zu, du hast mich erschreckt, du elendiger Kobold. Jetzt zeig dich endlich!" Wieder nichts.
Vielleicht...vielleicht war es gar nicht der Geist gewesen. Sie hatte noch nie erlebt, dass er Fußspuren hinterlassen hatte. Normalerweise schwebten Geister doch, oder? Sie meinte sich zu erinnern, dass es Bereiche gab, die sozusagen verseucht waren, so sehr, dass nicht einmal die Geister sie zu betreten wagten...
Der Klang von Metall, das auf Metall rieb, versetzte sie nahezu in Panik. Ohne sich umzudrehen, stürmte Andromeda in das vierte Zimmer und warf die Tür ins Schloss. Mittlerweile zitterte sie. Das war inzwischen wirklich nicht mehr witzig. Langsam kam ihr der Gedanke, dass das Schild womöglich doch ganz sinnvoll war und dass es eine idiotische Idee gewesen war, es zu missachten. Zu spät.
Erst nach einer Weile sah sie sich in dem Raum um in der Meinung, dass er sich nicht von den vorherigen drei unterscheiden würde.
Entsetzt schlug die Slytherin sich die Hand vor den Mund, um nicht laut aufzuschreien. Nun war ihr klar, was mit den Stuhlbeinen aus dem anderen Zimmer passiert war.

DEATH


Wer...wer tat sowas? Sollte das wohl witzig sein? Es hatte sie fast zu Tode erschreckt!
Doch sie wusste...das war kein Witz. Genauso wenig, wie das Schild ein Witz gewesen war. Oder die Geräusche, die sie nahezu getrieben hatten, als wäre sie ein Schaf. Das war kein Witz und auch kein Spiel. Es war Ernst. Gefahr. Lebensgefahr?
Aber sie konnte doch nicht ewig in diesem Raum bleiben, der ihr so viel Angst einjagte. Irgendwie musste sie hier raus kommen. Vorsichtig öffnete Andromeda die Tür und lugte nach draußen. Stille. Einmal tief Luft geholt, dann trat sie nach draußen. Das andere Ende des Korridors schien ihr viel näher zu sein als das, durch dessen Tür sie ihn betreten hatte. Wenn sie sich richtig an die Grundrisse von Hogwarts erinnerte, musste dahinter noch irgendwas liegen. Es war durchaus möglich, dass sie in einer Sackgasse landete, jedoch wollte sie nicht noch einmal an dem Zimmer mit den zerlegten Stühlen vorbei, denn irgendwo dort musste auch die Quelle der Geräusche liegen. Also bewegte sie sich so leise wie möglich auf das andere Ende zu, wobei sie sich immer wieder umsah, ob sie verfolgt wurde. Als die junge Hexe eine Tür entdeckte, wollte sich schon Erleichterung in ihr breit machen. Endlich raus aus diesem unheimlichen Gang! Etwas zuversichtlicher stieß sie die Tür auf...und erstarrte. Kein Ausgang. Ein weiteres Zimmer. Aber...vielleicht gab es aus dem Zimmer einen weiteren Ausgang? Das war keine Seltenheit hier. In Hogwarts waren viele Wege an unmöglichen Stellen, das wusste sie inzwischen. Während sie ihren ganzen Mut zusammen nahm, betrat sie das Klassenzimmer. Es war irgendwie kleiner als die anderen...oder kam ihr das nur so vor? Und...sie konnte es kaum glauben...es lag nirgendwo auch nur ein einziges Staubkorn! Vielleicht war sie ja schon wieder in einem der normalen Räume, die sie jeden Tag benutzte! Hoffnung wärmte sie von innen, als sie sich auf die Suche nach dem Ausgang machte. Doch sie fand keinen. Als sie sich noch fragte, ob sie ihn womöglich übersehen hatte, rutschte sie aus. Sie landete wenig elegant auf ihrem Hintern und versuchte sich aufzurappeln. Worauf war sie nur ausgerutscht? Es war irgendwie...feucht. Und wo war überhaupt ihr Zauberstab? Seufzend ließ sie sich auf die Knie sinken und begann mit ihren Händen den Boden abzutasten. Nachdem sie zweimal mit dem Kopf an herumstehenden...Stühlen? angestoßen war, fand sie ihn endlich wieder und konnte die Szenerie erneut beleuchten. Hätte sie es nur gelassen.
Ja, der Boden war tatsächlich feucht. Nein, es war kein Wasser. Es war eine rote Flüssigkeit, die nun an ihren Fingern klebte und ihre Kleidung besudelt hatte. Blut.
Blut?
Blut!
Mit einem erschrockenen Keuchen sprang sie auf. Sie war in einer Pfütze aus Blut gelandet. Ein Tropfen landete auf ihrem Kopf, weswegen sie quietschend zur Seite sprang. Nicht sicher, ob sie das wirklich sehen wollte, richtete sie ihren leuchtenden Zauberstab nach oben und legte den Kopf in den Nacken.

Ich kenne deine Ängste

Jetzt wollte sie nichts als weg von hier. Egal, ob es in diesem Raum eine weitere Tür gab - inzwischen bezweifelte sie es sowieso. Sie wollte nur noch raus!

Du wirst diesen Ort niemals verlassen

Die Schrift an der Tür gab ihr den Rest. Jemand wollte sie los werden. Jemand, den sie nicht sehen konnte. Jemand, der - da war sie sich sicher - in ihren Kopf schauen konnte. Ohne auch nur einen weiteren Gedanken an mögliche hinter dieser Tür lauernde Gestalten zu verschwenden, stürmte sie zurück in den Korridor. Wo sie wie erstarrt stehen blieb. Er war nicht länger leer. Und auch nicht dunkel. Ein weiches, dämmriges Licht, ähnlich dem des Vollmondes, beleuchtete den Gang, sie konnte jedoch nicht erkennen, wo die Quelle des nahezu magischen Leuchtens kam. Zum ersten Mal sah sie den Korridor in seiner Gänze - auf jeder Seite waren es vier Türen, plus der einen, aus der sie gerade gekommen war. Doch auch dies war im Moment nebensächlich. Einzig von Bedeutung waren in diesem Augenblick die Gestalten, die vor ihr standen.
War das alles etwa nur ein dummer Scherz gewesen? Hatte sie sich gerade zum Gespött der Schule gemacht?
"Wie...wie seid ihr hierher gekommen? Woher..." Ihre Stimme brach. Keine der Gestalten gab auch nur einen Ton von sich. Misstrauisch betrachtete Andromeda die Zauberschüler, die vor ihr standen. Ihre beiden Schwestern und Regulus. Molly und zwei weitere Mädchen aus Gryffindor. Ebenso ein paar Jungs von dort, darunter Sirius. Ein paar Ravenclaws, mit denen sie ebenfalls befreundet war. Und der blonde Junge, der sie damals aus dem See gezogen hatte. Sie alle starrten sie mit leerem Blick an, als würden sie sie nicht wahrnehmen. Als würden sie überhaupt nichts mehr wahrnehmen. Plötzlich verzog sich das Gesicht von Bellatrix zu einer zornigen Grimasse und sie stürzte sich auf eine der Ravenclaws. Ehe Andromeda reagieren konnte, hatte sie das Mädchen nahezu zerfetzt. Blut spritzte und der Hexe wurde schlecht. Bella ließ sich davon nicht beirren - sie schien ihre Schwester immer noch nicht zu sehen - und wütete weiter. Nach und nach ermordete - zerstückelte - sie die anderen um sich herum, während Andromeda hilflos zusehen musste, wie ihre Freunde, ihre Familie, alle, die ihr etwas bedeuteten, vor ihren Augen starben. Bald war alles - der Boden, die Wände und die Decke - mit dem Blut jener bedeckt, die sie liebte. Es kümmerte sie nicht mehr, ob sie nahezu im Blut schwamm. Sie wollte darin ertrinken, wollte das alles nicht mehr sehen. Wollte überhaupt nichts mehr sehen. Nichts mehr fühlen. Ihr Herz schien gerade gestorben zu sein. Warum... Sie wusste, dass Bella außerordentlich gemein sein konnte, aber dass sie etwas derartig Grausames und Unmenschliches tun würde, das hätte sie nie erwartet. Gerade als dieser Gedanke durch ihren Kopf waberte, wandte jene sich ihr zu und sie wusste, dass nun alles vorbei war. Nun würde auch sie sterben, auf grauenvolle und wahrscheinlich höchst schmerzhafte Weise. In diesem Gemisch aus Panik und Leere verschaffte sich eine leise Stimme Gehör. Warum hätte ihre Schwester Cissy und Reg töten sollen? Auch wenn bekannt war, dass sie ihre Schwestern nicht allzu gerne um sich hatte, so würde sie doch nie zu solchen Mitteln greifen. Und Reg war einer ihrer engsten Vertrauten...niemals würde sie ihn einfach so ermorden. Zunächst wollte Andromeda diese lästige Stimme aus ihren Gedanken verbannen, doch irgendwie hatte diese Stimme ja Recht. Bella kam näher, immer noch jenen leeren Ausdruck im Gesicht, ihre Augen immer noch starr auf sie gerichtet, als in Andromedas Gehirn etwas einrastete. Das war nicht ihre Schwester. Ebensowenig wie es ihre Freunde gewesen waren, die da gerade gestorben waren. Fluchgefahr hatte an der Tür gestanden. Was tun Flüche? Gemeine Dinge. Was tat diese falsche Bella? Höchst gemeine Dinge. Vielleicht...war das eine Art...Irrwicht-Fluch? Bevor sie sich sicher war, griff die falsche Bella an. Auch wenn sie eine von einem Fluch hervorgerufene Gestalt war, so konnte sie ihr womöglich doch etwas antun. Sie töten? Die junge Hexe sprang beiseite, ihren Zauberstab fest umklammert. Die falsche Bella hatte keinen, wie sie bemerkte. Wollte sie sie etwa mit bloßen Händen zerfetzen?! Angst stieg in ihr auf. Sie brachte keinen Ton mehr hervor, konnte nicht schreien, wie gerne sie es auch getan hätte. Die Angst lähmte auch ihre Lungen, sodass sie nur keuchend Luft holen konnte.
Eine dunkle Gestalt trat hervor...sie schien direkt...aus der Wand zu kommen. Sie...er...es hatte kein Gesicht und auch keine erkennbaren Konturen. Es war wie ein waberndes, schwarzes...Etwas. Sowohl Andromeda als auch die falsche Bella starrten es an, die eine gebannt, die andere ohne erkennbare Veränderung der Mimik.
Sie dachte nicht nach, als Andromeda plötzlich und vollkommen unerwartet - nicht einmal sie selbst hatte gewusst, dass sie es tun würde - lossprintete, Richtung Ausgang. Sie hörte die falsche Bella hinter sich schreien, hörte wieder das Geräusch von Metall auf Metall und sie wusste ohne sich umzudrehen, dass es sie verfolgte. Gleich würde es sie eingeholt haben und ihr dann das gleiche antun, wie der falschen Bella. Dieses Ding unterschied nicht zwischen real und Phantasie, dieses Ding tötete, egal wen es vor sich hatte. Sie rannte nur noch, rannte, rannte um ihr Leben. Da war die Tür, nur noch zwei Meter entfernt, einen...beinahe wäre sie dagegen gerannt. Panisch, von Todesangst ergriffen, riss sie am Griff und war dankbar, so dankbar wie noch nie zuvor in ihrem Leben, dass sie nicht verschlossen war. Sie stürzte nach draußen, schlug die Tür hinter sich zu und hörte, wie etwas dagegen prallte.
Es war noch nicht vorbei. Bestimmt würde es nach draußen gelangen, würde sie weiterverfolgen, bis es sie erwischte, bis sie nicht mehr konnte. Also rannte sie weiter, obwohl sie nun nahezu keine Luft mehr bekam und obwohl ihre Beine sie kaum mehr tragen konnten. Die Black wusste nicht, wo sie war, ob sie vielleicht im Kreis lief. Sie achtete auch nicht auf ihren Weg. Zweimal wäre sie beinahe eine Treppe heruntergefallen.
Auf einmal stoppte etwas ihren Lauf. Ein Körper. Für ein paar Schrecksekunden dachte sie, sie wäre dem es direkt in die Arme gelaufen. Doch als sie aufsah, erkannte sie eine Lehrerin. Wieder wollte sie schreien. Wollte sie warnen. Wollte erklären, dass es hinter ihr her war. Aber die Luft um sie herum schien weiterhin keinen Weg in ihre Lungen zu finden. Sie wusste, dass ihr Atem sehr schnell und abgehackt sein musste, aber sie konnte es nicht spüren. Stattdessen begann sich die Welt nun zu drehen und Schwärze breitete sich an den Rändern ihres Blickfelds aus. Ihre Beine gaben ihr jetzt endgültig zu verstehen, dass sie genug hatten, und knickten unter ihr weg.
Und dann begann das Nichts.


tbc. In den Korridoren von Hogwarts
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BeitragThema: Re: Korridor 89   Korridor 89 EmptyFr Apr 13, 2012 10:25 pm

(Postteil II)

Cf: Hogwarts – Außerhalb – Der See

Die drei Freunde gingen rasch durch das breite Eingangstor und huschten dann die wandelnden Treppen hinauf. Sirius genoss das Gefühl, gleich etwas Verbotenes zu tun. Es war alleine schon der Gedanken dazu, der ihn so reizte. Mit Hilfe der Karte des Rumtreibers ließ sich der Korridor, den sie suchten schnell finden.

Sie standen vor einer schweren, dunklen Tür -  die auch nicht anders aussah wie die Tür zu einem der vielen Klassenzimmer… Nur eines ließ vermuten, dass sie mehr verbarg als es den Anschein hatte. Ein großes Schild war quer über das Holz genagelt worden… mit fetten Buchstaben, für alle sichtbar zu lesen stand dort: Betreten verboten ; Fluchgefahr. Sirius betrachtete seine beiden Freunde mit einem langen Blick. James war ohnehin dabei, da musste er nicht lange drüber nachgrübeln… er sah es in dessen Blick – die gleiche freudige Erwartung, die es brachte ein weiteres Geheimnis von Hogwarts zu lüften. In Remus‘ Blick dagegen lag nichts von freudiger Erwartung ganz im Gegenteil… er sah ziemlich ängstlich aus. Sirius atmete tief ein… ihn zu mindestens würde keiner davon abbringen dort rein zu gehen… auch kein Remus mit seiner immerzu gleichen Ermahnungen… Das ist zu gefährlich, dies ist zu gefährlich… ihr könntet von der Schule fliegen… er kannte diese Ermahnungen alle auswendig und er würde es offen und ehrlich zugeben, sie langweilten ihn. Und für den Moment konnte Sirius Remus‘ Gesicht nicht ertragen, nicht mit diesem stillen Vorwurf im Gesicht… aber vielleicht war es das auch gar nicht… vielleicht war es nur der Gedanke, dass Remus an allem Schuld war – an diesen merkwürdigen Gefühlen die er in Sirius wachrief.

„Ich geh auf jeden Fall rein“ meinte Sirius leise und kramte seinen Zauberstab aus der Hosentasche. Er brauchte seine Freunde gar nicht fragen, Sirius war sich sicher, dass auch sie bemerkt haben musste… dass diese Mutprobe alleine gelöst werden musste. Diese Bedingung schwebte im Raum… man konnte sie fast fassen… dort musste man alleine durch. Sirius tippte mit seinem Zauberstab an das Schloss der Tür, dass daraufhin ein leises Klicken von sich gab. Mal wieder musste sich Sirius darüber wundern, warum solche anscheinend gefährlichen Türen nur mit solch läppischen Zaubern versiegelt worden sind… Hatte Dumbledore nicht mehr drauf? – das konnte er sich kaum vorstellen. Aber wahrscheinlich war auch dieser verborgene Raum nicht gefährlicher als der dunkle Wald, der das Schloss umgab. Der verbotene Wald wirkte auch nur auf die gefährlich, die vor einfacher Dunkelheit zurückschrecken würden…

Sirius ging leise in den stockfinsteren Raum… kaum war er ein paar Schritte weit gegangen, fiel die Tür hinter ihm mit einem lauten Knall ins Schloss. Nun war es so dunkel, dass er kaum seine eigene Hand vor Augen ausmachen konnte… Schnell änderte er dies, indem er ein leisen „Lumos“ flüsterte. Von draußen konnte er nur noch verschwommen die leisen Stimmen seiner beiden Freunde ausmachen. Im nächsten Moment schrie er entsetzt auf und hämmerte mit seinen Fäusten gegen die schwere Holztür, bis seine Hände von dem Druck schmerzten… von seinen Freunden hörte er erschreckte Rufe und ganz klar Remus‘ panische Stimme. Diesen Scherz musste man sich als erste in einem dunklen Raum einfach erlauben. Er lachte kurz und hoffte einfach nur dass James Remus beruhigen konnte. Wenn nicht, war das dann nicht mehr sein Problem.

Er richtete seinen Zauberstab wieder nach vorne… dieser Gang sah genauso aus, wie die meisten anderen auch in Hogwarts. Zu beiden Seiten konnte Sirius Türen sehen, die eindeutig zu weiteren Klassenzimmern führten. Von Fluchgefahr oder anderem Gefährlichen konnte er eindeutig nichts erkennen. Sirius schaute sich näher um… die Wände sahen merkwürdig vertraut aus… Sirius hielt kurz inne, das kam ihm alles so bekannt vor… Ein eiskalter Schauer kroch ihm langsam den Rücken herunter. Die Dielen unter seinen Füßen knackten vertraut...  Sirius blinzelte ein paar Mal schnell hinter einander und versuchte sich angestrengt zu konzentrieren… da wollte jemand ein Streich mit ihm spielen… dieser Raum wollte einen Streich mit ihm spielen… alles war möglich, aber DAS konnte  nicht sein. Der Leuchtkegel seines Zauberstabs fiel auf die nahen Wände, an denen die Köpfe zahlreicher Hauselfen hingen, die ihm gruselig bekannt vorkamen. Sirius ging weiter und stolperte fast über eine teure aus purem Gold bestehender Vase. Kurz stockte sein Atem, als er hinter sich eindeutig schwere Schritte hören konnte. James und Remus konnten doch nicht schon hier sein? Aber was dachte er sich überhaupt… er wusste doch wem die Schritte gehörten… er würde sie unter tausenden wieder erkennen… Kurz war er entschlossen sich zu Boden gleiten zu lassen, sich ganz klein zu machen… damit niemand auf der Welt ihn hier je finden würde… Aber das hatte er früher schon getan und es hatte ihm nicht geholfen – ganz im Gegenteil.
Die Schritte kamen näher... Noch ein Schritt und noch einer, dann verstummten sie. Sirius wagte es nicht zu atmen, wagte es nicht sich zu bewegen… er schloss die Augen. Doch sein unaufhörliches Zittern konnte er nicht unter Kontrolle bringen… auch nicht mit jeder Willenskraft der Welt. Ohrenbetäubend laut klapperten seine Zähne gegeneinander. Sirius spürte eindeutig wie sich etwas hinter ihm bewegte und dann strich ein lautloser Atemhauch über seinen Nacken.
„Was machst du hier mein Sohn?“ fragte diese Stimme, die er so hasste. Er biss sich auf die Lippen. „Schau mich doch an…“ Nein wollte Sirius schreien aber kein Wort kam ihm über die Lippen. Er wusste nur eines mit Sicherheit – er musste hier weg. Ohne sich umzudrehen lief er vorwärts. Warum sich dem Monster seiner Alpträume stellen? Er konnte ihn hören… jeder seiner Schritte und er konnte ihn riechen, warum auch noch sehen? “Du kannst nicht vor mir davon laufen… Sirius Orion Black…. Orion Black…. Orion Black…. Orion Black“ Jedes Wort hallte hinter ihm her… umkreiste ihn… vielleicht war sich Sirius nicht der Gefahr bewusst in der er sich begab, vielleicht war er es nach all den Jahren auch nur Leid davon zu laufen, immer und immer wieder – doch er blieb stehen.  “So ist es brav“ sagte sein Vater und Sirius wagte es nicht aufzusehen… warum lief er nicht mehr weg? Warum stand er hier? Er flehte seine Beine an weiter zu laufen… schneller und immer schneller, doch sie gehorchtem ihm nicht mehr. Still und reglos standen sie da, als verfluchten auch sie ihn. Sirius bemerkte wie sein Vater um ihn herum ging, solange bis er vor ihm stand. Er strich mit seiner eiskalten Hand seinen Arm hinauf, unter sein Kinn um dieses anzuheben. “Schau mich doch an… Schau dich doch an“ sagte sein Vater wieder und Sirius tat es… Als er nun aufblickte, merkte er dass der Raum sich verändert hatte, alle Wände waren nun verspiegelt wie in diesen schaurigen Kabinetten… “Sag mir was du siehst“ Sirius wollte es sagen…wollte es heraus schreien was er schon immer gedacht hatte… das er und sein Vater sich nicht so ähnlich sahen wie alle behaupteten. Wollte es ein für alle Mal klar stellen… aber kein Wort kam über seine Lippen, weil sein Vater wieder seine Hand auf Sirius‘ Schulter gelegt hatte und alleine der Anblick dieser Berührung Sirius vergessen ließ, dass er so etwas wie eine Stimme überhaupt besaß.

“Du und ich sind gleich“ sagte sein Vater, als wäre er stolz darauf… Stolz auf Sirius. Sirius schaute wieder nach oben… in den Spiegel und es sah aus als würden Zwillinge nebeneinander stehen. Da war kein Sirius Black mehr… da war nur noch Orion Black zweimal… „Das bin nicht ich… da bin nicht ich“ murmelte Sirius verzweifelt, nur um sich mehr und mehr selbst zu bestärken. Sein Vater lachte hämisch und ging näher auf ihn zu… Sirius bemerkte es rechtzeitig und lief los, auf die einzige Möglichkeit hin… die einzige Möglichkeit frei zu sein… Er hatte nie eine andere Wahl gehabt… sein ganzes Leben lang wurde er doch eigentlich schon auf diesen winzigen Moment vorbereitet und trotzdem hatte er nie eine Sekunde darüber nachgedacht… bis jetzt. Schnell lief er auf diese Reihe altgermanischer Messer zu, die seit Jahrzehnten in den Händen seiner Familie war und auf die sein Vater immer so stolz gewesen war. Ohne lange darüber nach zudenken, schnappte er sich eins und drehte sich zu seinem Vater um… der weg war. Panisch schnappte Sirius nach Luft, zwischen all den verspiegelten Wänden konnte er nicht die geringste Spur seines Erzeugers erkennen… nichts ließ daraufhin schließen, dass er jemals da gewesen war. Nur eine Reihe erstaunter Gesichter, die allesamt die seinen waren sahen ihn als den Spiegeln heraus an. “Was willst du denn damit?“ hörte Sirius wieder diese verhasste Stimme... sein Körper überschüttete ihn mit Adrenalin als er sich umdrehte und wieder niemanden vor fand. Seine Augen huschten durch den Raum und bleiben an seinem Gesicht im Spiegel hängen… Sein Gesicht, dass ihn fragend ansah und im nächsten Moment den Mund öffnete “Und was hast du damit vor?“

Langsam ging das Abbild, seiner Selbst… sein Vater auf ihn zu. “Ich sagte doch wir sind eins… Töte mich mein Sohn… dann tötest du dich. TUE ES!“ schrie er ihn nun voller Leidenschaft an. Sirius fiel das Messer aus der Hand, panisch griff er wieder danach. Unfähig zu entscheiden, was er machen sollte. Am liebsten hätte er sich die Ohren zu gehalten, um nicht zu hören wie sein Vater ihn dazu aufforderte ihn zu töten. Er schloss die Augen und sah vollkommen klar und scharf diese vielen Momente vor sich, in denen sein Vater ihm so viel Leid angetan hatte. Voller Panik öffnete er wieder die Augen und sah lieber der Gegenwart ins Gesicht… “Ach mein Sohn... ich wusste du würdest er nicht können. Wir sind doch eins…“ Langsam ging sein Vater auf ihn zu, ein merkwürdiges Grinsen auf diesen Lippen, die Sirius so bekannt vorkamen, sah er sie doch jeden Morgen im Spiegel. Die Hand seines Vaters tastete nach ihm… Sirius wollte ausweichen, stieß jedoch mit dem Rücken gegen einer der zahllosen Spiegel… die Hand kam näher… doch sie berührte ihn  nicht, sondern ging durch ihn durch… erst ein Finger, dann die ganze Hand und mit einem Schritt war sein Vater nicht mehr vor ihm, sondern… “Ich bin hier… Immer… nur bei dir“ Sirius schrie kurz auf und fasste sich voller Panik an den Kopf… sein Körper sendete ihm alle Signale einer nahen Ohnmacht und in steigender Panik kratzte er sich wie wild geworden am Kopf, nur um diese Stimme nicht mehr zu hören… diese Stimme in ihm drinne…
Wie wollte er auch nur vor seinem Vater fortlaufen? Er war sein Vater. All seine schlechten Eigenschaften, all sein Leid, war sein eigenes. Wie konnte er vor sich selber fortlaufen?

Im nächsten Moment hörte Sirius wieder Schritte hinter sich. Was würde jetzt kommen? Schlimmeres als das? Sein Vater lachte kurz über seine Angst… Sirius hörte es in sich.
Im nächsten Moment ging wie ein Schatten… Remus vorbei… Kurz blieb er vor ihm stehen, zeigte ihm nichts außer, ein verächtliches Gesicht. Als würde er ein ekeliges Tier auf dem Boden sehen. Langsam ging Remus rückwärts, entfernte sich immer mehr… „Remus bleib bei mir“ seufzte Sirius kurz “Aber ich bin doch ganz dich bei dir“ meinte Remus und lachte kurz hämisch und verschwand mit dem Rücken im Nebel. Nicht dicht genug wollte Sirius schreien aber mal wieder kam kein Wort über seine Lippen. Bevor er aufblickte, wusste er dass jemand neues vor ihm stand, um ihm die Folgen seines niederträchtigen Lebens aufzuzeigen. Wer wollte schon mit jemandem wie ihm befreundet sein. Wer wollte schon mit Orion Black befreundet sein? Nur ganz kurz konnte er im Nebel ausmachen, wie James vorbei ging… ohne ihm auch nur einen letzten Blick zu gönnen, er hatte nur Augen für Lily, die er im Arm hielt.
Der Nebel der sich aufgetan hatte, wurde immer dichter und Sirius konnte zwischen den Spiegeln kaum mehr den eigentlichen Weg ausmachen… Außerdem schien es so, als würde der Raum immer schmaler werden und die Wände immer dichter zu ihm vorrücken… So als hätte sich auch noch der eigentliche, stille Raum gegen ihn verschworen.

Sirius tastete sich nach vorne… langsam stand er wieder auf und lief los… es war wie in einem Irrgarten… er kam nicht wirklich voran… immer wieder stand er vor Spiegeln, lief gegen sie… ohne den wirklichen Weg zu sehen. Doch nach und nach lichtete sich der Nebel und Sirius kam es vor, als würde ein Zauber mehr und mehr von ihm genommen worden. Er sah wieder den kleinen Weg zwischen all den Spiegeln und für einen Moment hatte er das Gefühl frei zu sein… schnell lief er weiter… Dann nur einen Sprung von sich entfernt, sah er eine dunkle Tür und all seine Hoffnung und sein Überlebensinstinkt in ihm schrie danach, die Klinke zu drücken… doch etwas hielt ihn davon ab. Er war nicht alleine. Was war wenn er hier hinausging? Was war mit der Stimme in seinem Kopf, die ihm immer und immer wieder leise Dinge zuflüsterte. “Soll ich dir was zeigen?“ flüsterte sie… und Sirius nickte… unfähig und weil er eh nicht wusste, was er tun sollte. “Schau in den Spiegel!“ Sirius tat es und er sah sich, wie er hoffnungslos und ziemlich zerschunden da stand. Doch langsam veränderte sich das Bild… und stand ihm stand wieder sein Vater vor ihm… Nein, nicht vor ihm… sein Spiegelbild. “Schau, dass ist deine Seele…“

Sirius hob das Messer und stach voller Wut in den Spiegel… Krachend zerbrach er unter seiner Kraft und zerfiel in tausende von kleinen Stücken. Er wollte nur noch weg hier… Und als er den Gang nur weiter rannte, rannte sein Spiegelbild mit ihm… so wie es gehörte… und auch die Stimme in seinem Kopf war weg… oder schwieg nur für einen Moment. Sirius wollte sich da keine allzu großen Hoffnungen machen. Er berührte mit einem Finger fast schon die Tür, als er bemerkte wie eines seiner etlichen Spiegelbilder ihn angrinste. Sirius hob wieder das Messer, stach und kratzte an dem Glas… doch diesmal zerbrach es nicht… “Du kannst mich nicht töten“ sagte die Stimme wieder und das Spiegelbild veränderte sich wieder… In diesem Moment hatte Sirius einen Gedankenblitz. Kein schöner Gedanke… aber so vollkommen notwendig… Warum darüber traurig sein, er hatte eh nie eine Wahl gehabt. Doch ich kann dich töten sagte Sirius innerlich und kratzte voller wilder Verzweiflung mit dem Messer über seine Handgelenke… Voller Genugtuung bemerkte er, wie sein Vater immer blasser und blasser im Spiegel wurde und schlussendlich konnte er ihn nicht mehr sehen. Fast alles wurde schwarz vor Sirius‘ Augen… aber er tapste stetig weiter zur Tür und drückte mit letzter Kraft die Türklinke hinunter… kurz war es ihm als würde der Raum hinter ihm leise und wütend auf seufzten als hätte er versagt und etwas nicht bekommen, dass er doch um alles in der Welt haben wollte… Sirius bemerkte noch wie die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel, doch dann schlug auch er hart auf den Boden auf… die Ärmel seines dunklen Pullover sickerten von Blut, doch das spielte keine Rolle mehr. Müde schlossen sich Sirius‘ Lider, und mit aller Macht die er besaß versuchte er die Bilder zu verdrängen, die langsam durch sein Bewusstsein sickerten… Doch der letzte Satz den er vernommen hatte, hackte sich in sein Gedächtnis fest… Du hast in deine Seele geblickt und dafür musst du bezahlen…


Zuletzt von Sirius Black am Mi Sep 17, 2014 12:13 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Korridor 89   Korridor 89 EmptySa Apr 14, 2012 9:58 am

cf: Außerhalb ; Der See

Während die drei Jungs durch die Gänge des Schlosses wanderten und Sirius noch immer die Karte des Rumtreibers vor seinem Gesicht hielt und den Fluren folgte die sie zum verbotenen Korridor führen sollten, kämpfte Remus innerlich mit sich selbst.
Die eine Stimme in seinem Kopf klang verdächtig nach Lily Evans und ermahnte ihn dazu seine beiden besten Freunde von dieser hirnrissigen Idee abzubringen. Eigentlich sollte er nun stocksteif stehen bleiben und James und Sirius eine Standpauke halten, oder zu mindestens sollte er zu sich selbst stehen und sagen das er bei so etwas eigentlich nicht mitmachen wollte. Und der andere Teil in ihm wollte unbedingt mit, wollte dazugehören und eine wunderschöne Schulerinnerung in seinem Gedächtnis hinzufügen. Dieser Teil wollte James und Sirius nicht enttäuschen und vor allem nicht daran denken das sie vielleicht gar nicht enttäuscht wären, wenn er nun einfach sagen würde das er müde wäre und zurück in den Schlafsaal gehen würde. Er wollte einfach nur dazu gehören und das war ebenso armselig wie es verständlich war.
Remus seufzte leise und schloss noch etwas zu seinen Freunden auf.
„Eigentlich wissen wir gar nichts über diesen Korridor“, begann er leise und innerlich wusste er ganz genau das niemand, weder James noch Sirius, sich für das was er von sich gab interessieren würden. „Es war mal ein alter Schulflur, vor einigen Jahrzehnten haben sie dort Arithmantik unterrichtet. Aber der ehemalige Lehrer war ziemlich alt und die Stufen wurden ihm zu fiel und dann ist er ins Untergeschoß umgezogen … seitdem steht der Korridor leer und niemand geht hinein. Dann ist letztes Jahr der Erstklässler in diesem Flur tot aufgefunden worden … Und nun machen sich alle Idioten dieser Schule ein Spaß daraus hinein zu gehen, als Art Mutprobe.“ Aus dem Augenwinkel sah er wie James ihn einen komischen Blick zuwarf, vielleicht fragte er sich woher er das alles wusste, vielleicht wunderte er sich aber auch nur wie sich ein Mensch dafür interessieren konnte. Dabei fand Remus es sehr interessant und er wollte nicht unbedingt in einen Raum gehen in den ein kleiner Junge aus ihrem Haus gestorben war. Was wenn er irgendwelche abgestorbenen Hautschuppen von ihm einatmen würde? Remus schüttelte sich kurz und für mit seinem kleinen Vortrag vor: „Ihr wisst schon das es heißt das in diesem Flur schlimme Dinge passieren sollen? Alle Schüler die diese Mutprobe durchziehen – sind übrigens nicht viele, es sind ja nicht alle so geistesgestört wie wir – meinen dass sie es niemals wieder machen würden. Aber so richtig haben sie alle nicht mit der Sprache rausgerückt. Hab letztes Jahr mit einem Jungen aus Ravenclaw darüber geredet, hab ihm Nachhilfe gegeben.“
Remus seufzte abermals als weder James noch Sirius etwas sinnvolles dazu beisteuerten, leise grummelte er etwas das sich anhörte wie „ihr hört mir ja eh nicht zu“, dann verdrehte er noch einmal die Augen und blieb stehen als Sirius vor dem alten Korridor angekommen war.
Ehrlich gesagt war Remus niemals hier gewesen, in nächster Nähe wurde nur Wahrsagen unterrichtet und für solchen Humbug interessierte er sich nicht.
Als der Lupin auf die dunkle Holztür starrte, die aussah als würde sie entsetzlich quietschen wenn man sie nur mit einer Feder streichelte, wie in diesen grässlichen Horrorfilmen die er als Kind immer mit seinem schrägen Nachbarn schauen musste, wenn dieser auf ihn aufpasste falls seine Eltern sich einmal gegönnt hatten auszugehen.
Sein Magen zog sich etwas zusammen und es fühlte sich an als wäre die Luft die er einatmete auf einmal dicker wie noch vor wenigen Minuten. Eine merkwürdige Stimmung lag über diesem Ort.
Ich gehe auf jeden Fall rein“, sagte Sirius entschlossen, dann zog er seinen Zauberstab und öffnete die vertäfelte Tür mit einem einfachen Zauber. Einem Zauber den man in der ersten Klasse lernte und der sie eigentlich von diesem Regelbruch abhalten sollte.
Keine Furcht, kein Funken der Angst lag in Sirius Blick als er in den Raum lief und die Tür hinter ihm schallend ins Schloss fiel. Anscheinend mussten sie alleine dadurch, sonst wäre es ja auch keine Mutprobe, irgendwie schien es ansonsten nicht richtig zu sein. So als würde man sich zu zweit vor einen Irrwicht stellen und diesen dazu bringen sich nicht entscheiden zu können welche Form er annehmen sollte – dann war nichts furchteinflößendes mehr an ihm.
„Geben wir ihm fünfzehn Minuten, dann geht der nächste …“, flüsterte Remus leise in James Richtung und er räusperte sich kurz als er bemerkte das seine Stimme wegbrach. Er sah in James Gesicht und sah auch in diesem eher Neugierde wie Furcht. Wieso war er nur so ein Mädchen und hatte die Hosen voll? Er würde gleich durch diese Türe gehen und am anderen Ende erneut den Flur verlassen und sicherlich wäre rein gar nichts Schreckliches passiert!
Tief holte der Lupin Luft, nur um in nächsten Moment aufzuschreien.
Hatte seine Stimme sich schon immer so hoch angehört? „Oh Gott … Sirius“, schrie er gequält, als dieser an der Tür klopfte als würde es um sein Leben gehen. Sirius schrie ängstlich auf und Remus konnte es nicht glauben: All die Geschichte über diesen Flur schienen wahr zu sein! Aber in dem Moment machte er sich darüber keine Gedanken. Er war so ein Idiot gewesen Sirius da rein zu lassen … das hatte er niemals tun sollen. Niemals.
„Jamsie, James … HOL IHN DA RAUS!“ schrie er noch und er hörte die Panik in seiner Stimme. Wie sollte er nur leben, wenn Sirius nicht mehr da wäre? Doch dann hörte er ein leises Lachen hinter der hölzernen Tür und Remus Magen machte noch einmal einen recht schmerzhaften Hüpfer. Er sah wie James Gesichtsausdruck versteinerte.
„Er ist so ein Idiot“, stieß Remus aus, dann senkte er den Blick „Ich hatte solche Angst,“ gab er leise zu.
Wieso machte Sirius das immer? So etwas machte man einfach nicht! Der Lupin trat mit seinem Fuß kräftig gegen die Holztür, weil er seinem Frust irgendwie Luft machen musste, aber das einzige was er davon hatte war das sein Zehe wehtat. Deswegen ließ er sich mit dem Rücken die Wand runter rutschen und schulterte seine Schultasche etwas um denn der breite Riemen drückte sich schmerzhaft in sein Fleisch.
Jede Minute schaute Remus auf seine Armbanduhr, die Angst im Rücken Sirius erneut aufschreien zu hören. Es hatte so echt geklungen, aber der Black war schon immer ein guter Schauspieler gewesen. Manchmal wusste er nicht was an Sirius echt und was nur Illusion war. Abermals schaute Remus auf die Uhr, nun waren schon über zehn Minuten vergangen.
„Ich denke er muss nun durch sein“, sagte Remus leise. Immerhin war es nur ein alter Schulgang, sicherlich wartete er schon ganz gelangweilt auf seine Freunde, enttäuscht davon das er nicht in Lebensgefahr gewesen war oder irgendetwas anderem was diesem Idioten einen Adrenalinkick verpasste.
„Ich geh als nächster“, flüsterte Remus leise und er sah das James kurz überrascht aussah. Sicherlich ahnte der Potter dass er Angst hatte. „Du weißt doch den letzten beißen die Hunde“, rang sich Remus ein Lächeln ab, doch dann fiel ihn ein das James die ganzen Muggleredewendungen nicht kannte und er wusste auch das er mit Sirius hinter seinem Rücken über seine Affinität für diese Redewendungen lachte.
„Bis gleich. Wenn Du in spätestens einer viertel Stunde nicht auch drüben bist, hol ich McGonagall“, sagte er vollkommen ernst, obwohl er wusste dass das Ganze für James nur einen riesiger Spaß war.

Dann trat der Lupin in den Flur und die Tür quietschte genauso wie er es sich vorgestellt hatte, er sah noch einmal ängstlich auf James Gesicht, dann fiel die Tür scheppernd in ihr Schloss und er stand in vollkommener Dunkelheit.
„Mist“, sagte er leise und kramte eine Weile nach seinem Zauberstab in seiner Schultasche, als er ihn gefunden hatte zitterte seine Hand so sehr das er ihn wieder fallen ließ. Seufzend robbte er kurz über den staubigen Boden bis er das glatte Holz zwischen seinen Fingern spürte. Was war nur los mit ihm? Das war nur ein alter Raum und das um ihn herum war bloß Dunkelheit.
Reiß dich zusammen Remus!“, ermahnte er sich selbst in Gedanken. Dann entfachte er das Licht an seinem Zauberstab und hielt ihn in die Höhe um mehr Raum in dem Lichtkreis einzuschließen. Es sah aus wie er es erwartet hatte: Ein alter Schulflur, voller Staub und kaum ein Bild an der Wand zierte sein Antlitz. Auf der rechten Seite gingen wenige Türen zu anderen Klassenräumen. Remus entschloss sich den direkten Weg geradeaus zu nehmen, sicherlich würde er so am schnellsten herauskommen.
Doch als er etliche Meter in die Selbe Richtung gelaufen war, kam er nur an einer alten Statue an und er drehte sich wieder herum und einen Weg durch die Klassenzimmer zu finden. Mittlerweile hatte sich seine Angst gelegt, doch noch immer lag eine merkwürdige Stimmung in der Luft, eine kalte Erwartung … aber auf was?
Auf einmal bemerkte der Lupin das es heller im Raum geworden war. Ein gelbliches Licht drang von oben auf ihn herab und gerade in dem Moment als er sich herumdrehen und einen anderen Weg nehmen wollte, sah er ihn: Rund und voll stand er am Himmel. Ein japsendes Geräusch drang aus der Kehle des jungen Werwolfs, als er das Gefühlschaos in sich spürte was der Vollmond jeden Monat in ihm auslöste. Er spürte wie der Wolf in ihm bei diesem Anblick erwachte und urplötzlich hatte Remus schreckliche Angst. Nein, Panik! Es war kein Vollmond, nein er wusste dass der Mond erst in zwei Wochen rund am Himmelszelt stehen würde, aber dieser Flur hatte seine ganz eigene Magie. Was wenn er sich nun verwandeln würde? Darauf war er nicht vorbereitet.
Nicht zweimal im Moment … bitte!“, wimmerte er in Gedanken und er hatte furchtbare Angst das ihn nun nichts retten konnte.
Er spürte das leichte Ziehen in seiner Magengegend, dieses Gefühl war ihm bekannt. Doch es war nur ein Vorläufer für die richtige Verwandlung. Dieses Gefühl hatte er bereits einige Stunden vor Vollmond – es tat weh aber es war auch melancholisch, als würde er es nicht mehr aushalten bis endlich wieder Vollmond herrschte, als würde es sein Körper nicht aushalten. Es war komisch und er fühlte sich immer hin und her gerissen, weil er wusste dass es das alles eigentlich überhaupt nicht wollte. Wenn der Mond aufging wurde aus diesem leichten Ziehen ein schreckliches Reißen und dann setzten seine Gedanken vor Schmerzen meistens ganz aus. Das hier war anders … Es war nicht wie sonst und während Remus auf den vollen Mond starrte, als wäre er hypnotisiert und könnte niemals wieder woanders hinschauen, wusste er das es nicht passieren würde. Er würde sich nicht verwandeln.
Dieser Gedanke beruhigte den Lupin aber seine Beklemmung wollte trotzdem nicht verschwinden. Er hatte einfach schreckliche Angst vor diesem Anblick – und das war es auch was dieser Flur wollte. Ein schrecklicher Fluch schien auf ihm zu liegen, uralte Magie.
Dann fiel Remus etwas ein. Hatte er nicht eben noch an Irrwichte gedacht? Dieser Raum schien ähnlich zu sein, deswegen musste man auch alleine durch ihn hindurch. Damit niemandem einem diese Erkenntnis einhauchen konnte, zusammen würde man sicherlich leicht darauf kommen. Aber wenn man alleine und voller Panik war hielt man diesen Fluch sicherlich für die Realität.
Aber er war anders. Er musste seine schlimmsten Ängste einmal im Monat durchleben, anders wie die meisten Menschen. Wenn man Angst vor Spinnen hatte ging man ihnen aus dem Weg, wenn man Angst hatte zu ertrinken ging man niemals ins offene Meer – er konnte nicht entfliehen und aus diesem Grund konnte er sehr gut zwischen Illusion und Realität unterscheiden, weil ihm diese Angst, der Anblick des vollen Mondes und die Gefühle die er in ihm auslöste so vollkommen vertraut war.
Remus bewegte sich weiter, auf den vollen Mond zu und in Richtung einer der Klassenräume bei denen er den Ausgang vermutete.
Doch als er das trommelfellzerreißende Heulen hörte blieb er stocksteif stehen. Und schon war er da, mit gesträubtem Nackenfell stand er vor ihm, von seinen gelben Reißzähnen tropfe der Speichel. Als er sieben Jahre alt war hatte er dieses Monster gesehen und es hatte ihn beinahe umgebracht, nein es hatte etwas Schlimmeres getan es hatte ihn ebenfalls zu einer Bestie gemacht.
Remus schrie panisch auf und er spürte wie ihm der kalte Schweiß ausbrach, als Greyback zum Sprung ansetzte. Wie in Trance machte Remus einen Schritt zur Seite, er schaffte es für eine Sekunde an Greybacks rechter Flanke vorbeizukommen, Remus schoss in die andere Richtung, aber der Werwolf war schneller – wie hätte es auch anders sein sollen? Er war doch nur ein Junge!
Remus rannte bis zu dem ersten Klassenzimmer und krabbelte unter den Lehrerpult in der Hoffnung der Wolf würde ihn hier nicht sehen, aber innerlich wusste er das es vergeblich war. Immerhin konnte er ihn immer noch riechen. Er wusste mit was er es hier aufnahm. Würde man auch in der Realität sterben wenn man hier starb? Remus zitterte. Er wollte nicht dass so sein Ende aussah, nicht durch einen Werwolf.
Erschrocken hielt er die Luft an, als er sah wie der Wolf in den Raum schlich. Seine Nase war schnüffelnd in die Luft gereckt. Doch dann schien etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, denn er drehte sich um, ein Knurren drang aus seiner Kehle und dann schoss er in die entgegen gesetzte Richtung davon. Erleichtert atmete Remus aus, er hatte es gar nicht bemerkt dass er die Luft angehalten hatte.
Er hatte diesen verfluchten Korridor falsch eingeschätzt – er war doch in der Lage ihn umzubringen und seine Angst so zum Leben zu erwecken, dass es ihn schier um den Verstand brachte.
Jedoch hätte Remus den Werwolf zu gerne erneut in seiner Nähe gewusst, als er das nächste Geräusch hörte. Er fühlte sich an als würde alles in ihm sterben und er dachte nicht mehr daran dass das hier alles nur ein Streich seiner Sinne war. Es fühlte sich zu echt an, diese schreckliche Vorahnung und Panik die sich überall in seinem Körper festsetzte und sein Herz zum stolpern brachte.
Dieses Lachen würde er überall wieder erkennen, ebenso wie die Stimme die diesem leise antwortete. James und Sirius. Sie waren hier!
„Nein, nein, nein …“, flüsterte Remus leise, während sein Magen sich immer weiter zusammen zog. „Jeder, aber nicht sie …“
Entschlossen krabbelte er unter dem Pult hervor und trat mit gestrecktem Zauberstab aus dem Raum. Was wollte er eigentlich mit diesem dünnen Stückchen Holz? Gegen einen Werwolf war er eben genau das – ein Stück Holz, unbrauchbar. Er wusste genug über Werwölfe um zu wissen dass nicht einmal der stärkste Schockzauber sie lähmen konnte. Das keine tiefe Wunde sie von ihrer Mordlust aufhalten würde, von ihrer Gier das Virus weiterzutragen. Diese Kreaturen hatten ihren ganz eigenen Zauber, sie waren magische Kreaturen was hieß das sie mehr aushielten als gewöhnliche Hofhunde. Und die Bösen hielten bekanntlich ja am meisten aus. Und es gab nichts Schlimmeres als Werwölfe.
Remus trat aus dem staubigen Raum, der Vollmond war verschwunden und sein Zauberstablicht konnte ihm kaum genügend Licht spenden. Dabei konnte er doch eigentlich in der Dunkelheit viel besser als Menschen sehen? Damit hatte er noch nie Probleme gehabt, aber nun war er wie erblindet – kaum zu fassen das Menschen so wenig sahen.
Seine Sicht war wie verschwommen und er japste erschrocken als er über etwas am Boden stolperte. Er streckte seinen Zauberstabarm nach unten und heulte auf:
Sirius, James und Peter lagen leichenblass auf dem Boden. Sirius Haare umspielten sein Gesicht auf die Art und Weise in der sie es taten wenn er seelenruhig schlief, doch er schlief nicht – keiner schlief mit einem riesigen Loch in der Brust. Blut rann aus der Wunde und der ganze Boden war wie von einem roten Tuch bedeckt. In James Gesicht sah man noch den Schrecken sitzen und sein Gesicht war auch das Einzige was man noch irgendwie identifizieren konnte. Remus Magen drehte sich um und er begann zu hyperventilieren. Wieso übergab er sich nicht? Wieso fiel er nicht in Ohnmacht? Normalerweise reagierte er viel schlimmer wenn er Blut sah … War das alles doch eine Illusion? Er hätte gerne versucht logisch zu denken, aber die Leichen vor seinen Füßen hielten ihn davon ab. Er konnte an gar nichts mehr denken.
Der Lupin wollte seinen Arm heben um den restlichen Raum zu beleuchten, immerhin musste Greyback doch noch irgendwo stecken. Doch dann … sah er seinen Arm. Über und über war er mit dichten Fell bedeckt und von seinen Fingernägel tropfte das Blut. Er sah auf seine andere Hand. Überall war Blut. Auf seinen Händen, auf seinem Pullover. Und auf einmal schmeckte er es auch … auf seinen Lippen.
Remus wurde übel und er schlug sich die Hand vor den Mund um sich nicht zu übergeben.
„Es tut mir so so Leid“, stammelte er zu seinen toten Freunden, die seine Entschuldigung niemals hören würden. Dann vernahm er abermals ein altbekanntes Knurren und Greyback trat aus der Dunkelheit, erneut bereit zum Sprung.
Doch als der Werwolf begann zu rennen, war Remus längstens in dem Klassenzimmer verschwunden. Er öffnete die Tür zum nächsten Raum und konnte nur hoffen nicht erneut in einer Sackgasse zu landen. Die Tür öffnete sich knarrend und Remus rannte durch sie hindurch, den Atem des Wolfes konnte er beinahe auf seinem Rücken spüren.
Dann schnellte er durch die nächste Tür und schleuderte sie kraftvoll zu, erschrocken kreischte er auf als der Werwolf sich gegen die Tür warf. Er hörte ein enttäuschtes Heulen und ein beinahe menschliches Kreischen aus einer Kehle die der eines Menschen in keiner Weise ähnelte und dann … war es still. Die Stille drückte beinahe schmerzhaft auf seine Ohren.
Doch dann begriff Remus alles. Unrealistisch schnell, nachdem was er erlebt und mit ansehen musste. Dieser Raum war nichts anderes wie ein Irrwicht, nur viel, viel gefährlicher. Er hätte in ihm sterben können, doch er wusste das es nicht James, Sirius und Peter gewesen waren die dort tot gelegen hatten. Und als nur auf seine weißen Hände schaute war dort kein Blut, keine Hautfetzen und kein Fell.
Trotzdem pochte sein Herz als hätte er einen Marathon gelaufen und sein Blick war so verschleiert dass er erst einige Minuten später Sirius bemerkte.
Zusammen gesackte saß er mit dem Rücken zur Wand und starrte ins Leere. Irgendwie sah es nicht so aus als hätte der Black den Zauber des Raumes ganz verstanden. Remus Herz beruhigte sich immer mehr und Sirius sah immer noch vollkommen verstört aus. Was hatte er da drinnen nur durchmachen müssen?
„Sirius“, stieß Remus leise aus und setzte sich vor seinen Freund auf die Knie. „Hey“, sagte er leise, einige Augenblicke später sah Sirius zu ihm auf.
„Sirius … riecht es hier nach Blut?“, fragte Remus leise und für einen Moment hatte er Angst dass der Alptraum doch noch nicht vorbei war, doch dann sah er wieder hinab zu dem Gryffindor und schreckte erschrocken auf.
Der dunkle Ärmel seines Freundes war durchtränkt mit rotem Blut, in einem kleinen Rinnsaal floß es in seine Handfläche.
Remus bemerkte wie er einen Tunnelblick bekam und die Wände des Flures scheinbar enger auf ihn zukamen. So reagierte er immer wenn er Blut sah und ein kleiner Teil seines Unterbewusstseins musste bemerkte haben das alles im Korridor nur eine Illusion gewesen war, denn eben hatte er nicht so reagiert und dabei war es doch noch viel mehr Blut gewesen. Überall, auf dem Boden, an ihm … sicherlich würde er diese Erinnerung nicht so schnell wieder vergessen.
Doch nun war das Blut verschwunden, aber Sirius blutete und das hieß …
„Du hast Dir das selbst angetan“, stellte Remus flüsternd fest und er spürte wie heiße Tränen seine Wangen hinunter liefen. Was war ihm da drinnen nur auf den Fersen gewesen? Wovor hatte Sirius so sehr Angst, dass er sich lieber umbrachte um nicht mehr länger damit leben zu müssen?
Remus öffnete seine Schultasche und kramte nach irgendetwas womit er Sirius Arm verbinden konnte, doch er fand nichts, deswegen riss er ein großes Stück auf seinem Pullunder heraus. Schnell strich er den Stoff glatt und legte ihn dann nochmals beiseite.
„Gib mal her“, sagte er leise, doch Sirius machte keine Anstalten seinen Arm zu heben, deswegen griff Remus einfach nach seinem Ellebogen und zog sein Handgelenk in seinen Schoß.
Aqua Eructo“ flüsterte er mit brechender Stimme. Das Salz seiner Tränen kitzelte auf seine Lippen, doch er dachte keine Sekunde an seinen eigenen Schrecken den er durchgestanden hatte. Egal was, Sirius Alptraum musste schlimmer gewesen sein und er selbst würde lieber abermals durch den Korridor gehen als Sirius noch einmal so sehen zu müssen.
Mit bangem Gesicht beobachtete Remus wie der dünne Wasserstrahl Sirius Wunden reinigte. Er versuchte nicht auf das Blut zu schauen oder die offene Haut, er hatte Angst dass ihm ansonsten schwarz vor Augen werden würde. Für jemanden der sich so oft selbst verletzte, müsste er eigentlich mehr aushalten, stattdessen piepsten ihm mittlerweile die Ohren und er hatte immer noch das Gefühl als würden die Wände immer enger kommen.
Als Sirius Handgelenke sauber waren, winkelte Remus ihm den Stoffstreifen um die Hand. „Halt sie schön ruhig“, sagte er leise und er sah wie Sirius nickte.
Dann stand Remus auf und lief unruhig hin und her. Der Flur schien immer noch eine Art Zauber auszuüben, als wollte er ihn anlocken so dass er abermals die Tür öffnete und ihn betrat. Doch nichts auf der Welt würde ihn abermals dort hinein bekommen.
Nach wenigen Augenblicken übte die Tür keine Macht mehr aus und es fühlte sich an als wäre ein Zauber unterbrochen worden, eine ganz abrupte Wandlung der Situation und Remus wusste das der Korridor ein neues Opfer gefunden hatte.
„Oh Gott … James“, japste Remus leise und mit kalkweißen Gesicht ließ er sich neben Sirius die Wand runter rutschen. Sie konnten nichts tun, aber innerlich flehte Remus das sein bester Freund heil da raus kommen würde, ebenso heil wie er selbst und nicht auf die gleiche Art und Weise wie Sirius.
Bitte lieber Gott, wenn es dich gibt und du da draußen bist … lass James wieder rauskommen …“

tbc: ~Zeitsprung 2 Wochen ~
Haus Gryffindor ; Jungenzimmer – Potter / Black / Lupin / Pettigrew / Longbottom / Tonks


Zuletzt von Remus Lupin am Fr Mai 04, 2012 8:53 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Korridor 89   Korridor 89 EmptyMi Mai 02, 2012 10:26 am

Post, Part II
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Zu dritt gingen die Rumtreiber mit schnellen Schritten auf das große Eichenportal zu, durchquerten die große Eingangshalle und stiegen die Marmortreppe hoch, die zu den Treppen führten, die immer wieder die Richtungen wechselten. Sirius schaute immer wieder prüfend auf die Karte des Rumtreibers und mit ihrer Hilfe, hatten sie den Korridor, den sie suchten schnell gefunden.
»Eigentlich wissen wir gar nichts über diesen Korridor«, begann Remus leise, als sie nicht mehr weit von ihrem Ziel entfernt waren. »Es war mal ein alter Schulflur, vor einigen Jahrzehnten haben sie dort Arithmantik unterrichtet. Aber der ehemalige Lehrer war ziemlich alt und die Stufen wurden ihm zu fiel und dann ist er ins Untergeschoß umgezogen … seitdem steht der Korridor leer und niemand geht hinein. Dann ist letztes Jahr der Erstklässler in diesem Flur tot aufgefunden worden … Und nun machen sich alle Idioten dieser Schule ein Spaß daraus hinein zu gehen, als Art Mutprobe.«
»Danke, dass du uns als Idioten bezeichnest, Moony«, lachte James, doch dieser ignorierte ihn und setzte seinen kleinen Vortrag fort.
»Ihr wisst schon das es heißt das in diesem Flur schlimme Dinge passieren sollen? Alle Schüler die diese Mutprobe durchziehen – sind übrigens nicht viele, es sind ja nicht alle so geistesgestört wie wir – meinen dass sie es niemals wieder machen würden. Aber so richtig haben sie alle nicht mit der Sprache rausgerückt. Hab letztes Jahr mit einem Jungen aus Ravenclaw darüber geredet, hab ihm Nachhilfe gegeben.«
Weder Sirius, noch James antwortete ihm und so murmelte er bloß noch ein paar leise Worte und verstummte dann gänzlich, bis sie endlich an ihrem Ziel angekommen waren.

Eine simple, dunkle Holztür trennte sie von diesem 'verbotenen Korridor'. Keine schweren, magischen Vorhängeschlösser waren an ihr befestigt, es schien als hätte man sich nicht sehr darum gekümmert, ob ein Schüler nun in diesen Korridor konnte oder nicht. Tatsächlich war das Einzige, was diese Tür von den anderen in diesem Stock unterschied, ein kleines Schild auf dem mit großen Buchstaben
BETRETEN VERBOTEN - FLUCHGEFAHR!
stand. Dieses war nun wirklich kein Hinderniss, was das Betreten des Korridors für die Schüler erschwerte. Wahrscheinlich gab es in diesem Korridor nichts schlimmeres als eine Horde verfluchter Wichtel, die einem die Ohren langzogen.
James' Vorfreude, diesen Korridor zu betreten, bekam einen jähen Dämpfer, doch Sirius schien trotzdem noch überzeugt von der Idee und so redete Krone sich ein, dass es vielleicht doch ein spannendes Abenteuer werden könnte.
Sirius schien die Gedanken seines besten Freundes lesen zu können, denn jäh in diesem Moment verkündete er, dass er auf jeden Fall reingehen würde und spätestens jetzt gab es kein zurück mehr.
Pads zückte seinen Zauberstab und öffnete die Tür mit einem simplen Zauberspruch, es war sogar einer der ersten Sprüche die man auf Hogwarts lernt. Und wenn man die Tür mit so einem simplen Spruch öffnen konnte, dann konnte der Korridor doch nicht wirklich so schrecklich und furchteinflösend sein, wie alle behaupteten. Es war sogar gut möglich, dass dort kein anderes Grauen hauste, als Filchs alte, löchrige Socken oder eine Sammlung hässlicher, alter Portäts, die selbst für das Treppenhaus zu schrecklich waren.
Bestimmt würde Sirius nach wenigen Minuten wieder rauskommen und gelangweilt bemerken, dass an diesem Korridor nichts schlimmes dran ist, alles nur Mythos, vielleicht um den Erstklässlern eine spannende Story für das erste Schuljahr zu liefern.
Mit diesen wahrscheinlich lahmen Vorraussichten blickte James dem schwarzen Haarschopf von Sirius hinter her, bis sich die Tür geschlossen hatte und nur noch Remus und er in dem, wie ausgestorbenem Korridor im siebten Stock standen.
»Geben wir ihm fünfzehn Minuten, dann geht der nächste …«, flüsterte Remus, dessen Stimme am Ende schließlich abbrach. James blickte seinem Freund ins Gesicht und er sah, dass er sich unwohl in dieser Situation fühlte und anscheinend sehr wenig Lust besaß, diesen Korridor zu betreten. Manchmal hatte der junge Potter ein schlechtes Gewissen, dass sie ihn immer wieder mit in solche Dinge reinzogen, aber andererseits, wenn er nicht mitgehen will, muss er es bloß sagen. Aber da lag wahrscheinlich das Problem, Remus sagte nie etwas.
Oder ignorieren sie es immer bloß? Aber Remus würde doch prote...
Er hörte wie jemand scharf die Luft einsog und dann waren da noch Schreie und das Hämmern einer Faust gegen Holz...
»Jamsie, James … HOL IHN DA RAUS!« Remus Stimme, verzerrt von Panik übertönte, die Schreie von Sirius, die aus dem Inneren des Korridors drangen. Für einen kurzen Moment blieb auch ihm das Herz stehen, doch schon im nächsten Augenblick waren die Schreie verstummt und stattdessen lachte Sirius aus tiefster Seele. Die Miene des jungen Potters versteinerte. Sirius machte oft Scherze und auch wenn James nicht daran glaubte, dass dieser Korridor so schrecklich war, wie alle behaupteten, hatte auch er Angst um seinen besten Freund gehabt.
»Er ist so ein Idiot..Ich hatte solche Angst«, wimmerte Remus leise.
»Du kennst Sirius, man sollte ihn nicht Ernst nehmen, aber auch ich hatte einen ganz schönen Schock«, gab James zu und blickte aufmunternd zu Remus. Doch dieser wollte sich anscheinend nicht beruhigen lassen, sondern trat mit voller Wucht gegen die schwere Holztür, aber anscheinend brachte es ihm nicht mehr als eine schmerzende Fußzehe und so ließ er sich die Wand runterrutschen und stellte seine Schultasche neben sich ab. James beobachtete wie er aller paar Sekunden auf seine Armbanduhr schaute und nach einer gefühlten Ewigkeit räusperte er sich schließlich.
»Ich denke er muss nun durch sein«, begann er. »Ich geh als nächster«, flüsterte und für einen kurzen Augenblick schien so etwas wie Angst in seinen Augen aufzublitzen.
Armer Remus, würden jetzt die meisten Anderen denken, das die Anderen ihn immer zu so etwas zwingen.
Aber das taten sie nicht, wenn Remus etwas nicht wollte, dann musste er es auch nicht machen und das wusste er auch...Zumindest hoffte James, dass er es wusste.
Trotzdem war Krone überrascht, dass er sich plötzlich freiwillig meldete, diesen Korridor zu betreten und auch Remus schien das nicht entgangen zu sein.
»Du weißt doch den letzten beißen die Hunde«, fügte er hinzu und setzte ein gespieltes Lächeln auf. »Den letzten Beißen die Hunde?« Remus musste sich diese komischen Muggelredewendungen langsam wirklich abgewöhnen. Schon öfters hatte er sinnlose Sätze wie diese gesagt: »Der frühe Vogel fängt den Wurm« oder so ähnlich und mit der Zeit wurden diese Sprüche immer skurriler.
»Bis gleich. Wenn Du in spätestens einer viertel Stunde nicht auch drüben bist, hol ich McGonagall«, meinte er mit ernster Stimme, bevor er durch die Tür verschwand.
»Und wenn mich dieser Korridor nicht umbringt, dann macht es McGonagall«, rief James ihm noch nach, auch wenn er sich nicht sicher wahr, ob Remus ihn überhaupt noch gehört hatte.
Nun hieß es warten. Stille herrschte in dem gesamten Stock und die Zeit schien langsamer zu gehen. Ein paar Mal wäre James am liebsten durch die Tür gerannt, wär durch den Korridor spaziert, hätte festgestellt, dass nichts schlimmes an diesem Korridor war und wäre dann in den Gemeinschaftsraum zurück gekehrt um nach Evans zu suchen.
Evans..Nein, Lily. Sie würde wahrscheinlich nicht begeistert sein, wenn sie erfuhr, dass er schon wieder Mist baut, aber er war nun Mal ein Rumtreiber und da würde auch Lily nichts dran ändern können. Da würde niemand jemals etwas dran ändern können. Genauso wenig, wie James wegen ihr aufhören würde Snape zu hassen. Vielleicht würde er seinen Hass für ihn nicht mehr so offensichtlich (zumindest wenn sie dabei war) zeigen, aber die Rivalität zwischen den Beiden wird immer bestehen, soviel war klar...

Nur schleppend vergingen die Sekunden. Irgendwo tickte eine Uhr ungewöhnlich langsam und vor lauter Langweile begann der junge Potter die Sekunden zu zählen
367,368,369,370...
»Gott, sind diese zehn Minuten endlich Mal vorbei«, stöhnte er, als er irgendwann den Faden verloren hatte. »Ich warte jetzt noch eine Minute und dann geh ich, ich hab das Warten langsam aber sicher satt...«
Doch die Zeit schien ihn immer noch zu hassen, denn die Minute zog sich ins unendliche, bis der junge Potter die Geduld verlor und die dunkle, hölzerne Tür öffnete und den Korridor betrat.
- Wenn er nur gewusst hätte, was ihn dort erwartete.

Dunkelheit umschloss James, sobald die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, er kramte in seinem Umhang nach seinem Zauberstab und sobald er ihn gefunden hatte, flüsterte er »Lumos« und sofort fing seine Zauberstabspitze an zu leuchten. Die Teile des Korridors, die von dem bläulichen Lichtkegel erleuchtet wurden, waren schäbig und in einem schlechten Zustand, überall waren Spinnenweben und mehrere, leere Bilderrahmen waren an die Wand gestellt. Tatsächlich, war dieser Ort hier nichts weiter, als ein verlassener Schulkorridor, nicht schien hier bedrohlich, gefährlich oder gar verflucht. Zur rechten und zur Linken gingen ein paar Türen ab, vermutlich ein paar verlassene Klassenzimmer.
Nur um seine Vermutung bestätigen zu können, öffnete der junge Potter eine Tür zu seiner Rechten, doch hinter dieser Tür verbarg sich kein leerstehendes Klassenzimmer...

James fand sich auf einem kleinem Hügel wieder, ganz oben auf der Spitze war ein Baum, er hatte keine Blätter und die Äste waren dick und knorrig und bewegten sich durch den Wind, den es überhaupt nicht gab. Tatsächlich schien es nur den Baum und den Hügel zu geben, denn alles andere darum war..nicht vorhanden, einfach nicht da.
Ein weiterer Blick auf den Baum zeigte, dass an dem einen Ast drei weitere Äste senkrecht nach unten hangen, auch sie bewegten sich in dem nicht vorhandenem Wind seicht. Sie waren unterschiedlich lang und unterschiedlich breit, was das Bild nur noch grotesker machte. Noch nie hatte er einen so Baum gesehen, nicht ein Mal in der Zaubererwelt.
Von seiner Neugierde getrieben, ging James auf den Baum zu, doch je näher er kam, desto mehr beschlich ihn die Vorahnung, dass die Äste gar keine Äste waren.
»Egal, was du gleich siehst, es ist nich real, das hier ist alles nicht real, in Wahrheit bist du immer noch in diesem Korridor, das ist nicht real«, redete der junge Potter sich selbst ein, als er immer näher kam und die Äste anfingen menschliche Körperumrisse zu bekommen.
Je näher er dem Baum kam, desto mehr fühlte er sich in seinen Vorahnungen bestätigt und als er nur noch wenige Schritte entfernt war, sah er in die Gesichter seiner drei besten Freunde.
Ihre Haut war fahl und durchscheinend wie pergament. Mit den Hälsen in den Schlingen steckend, schwebten sie knapp über dem Boden - Sirius, Remus und Peter.
Jemand hatte sie umgebracht.
»Nicht nur jemand, sondern ich«, zischte eine höhnische Stimme, ganz nah an meinem Ohr. »Und du bist der Nächste.«
»Das ist alles nicht real«, sagte James erneut. »In Wahrheit wärst du viel zu feige, ihnen auch nur ein Haar zu krümmen. Das ist ein Traum, das ist eine Lüge, das ist nicht real«, wiedersprach ich, doch als Antwort bekam ich nur ein kaltes Lachen.
»Du weißt gar nicht wo zu ich fähig bin. Sie haben versucht sich zu wehren, aber ich war ihnen überlegen, die tapferen Rumtreiber hatten keine Chance gegen mich und glaub mir Potter, der Nächste bist du.«
»Ich hab keine Angst vor dem Tod, weil das hier nicht wirklich passiert und vor Allem hab ich keine Angst vor dir Schniefelus.«
Doch Snape beachtete die Worte des Potters gar nicht und sprach so weiter, als hätte man ihn überhaupt nicht unterbrochen.
»Und wenn du dann weg bist, war's das mit den Rumtreibern, die Slytherins wird dann endlich der Respekt entgegengebracht, den sie verdienen und sie werden mir dankbar sein - dankbar, dass ich sie von euch Gesindel befreit hab. Und nicht zu vergessen, wird Lily Evans endlich zu hundert Prozent mir gehören, wenn es keinen Potter gibt, der dauernd versucht, sie mit dämlichen Sprüchen rumzukriegen.«
Wut staute sich in James und drohte aus ihm heraus zu platzen, er wollte ihn verzaubern, wollte ihn auslöschen, wollte seine Freunde rächen. Er wollte ihm weh tun. Er wollte ihn töten.

Was war das für ein verdammter Ort, dass er auf solche Gedanken kam?! Natürlich hasste James Snape, seit er Denken konnte, aber töten?! Wie kann eine Illusion, ein Trugbild jemanden so weit bringen, dass er sagt, das er töten will?! Er musste hier raus, aber schnell, er nahm alles zurück was er gesagt hatte - dieser Ort war schlimmer als jeder Andere auf dieser Welt.
Die leeren Augen seiner Freunde starrten ihn an, während er verzweifelt nach einem Ausweg aus dieser Hölle suchte. Er konnte hier nicht länger bleiben, mit Snape's Stimme im Ohr und schon gar nicht konnte er den Anblick seiner Freunde ertragen, deren Körper leblos und schlaff an dem Seil hingen. Panik machte sich in ihm breit, als er bemerkte, dass die Tür, durch die auf diesen Hügel gekommen war, verschwunden war und als er wieder zu dem Baum schaute, hing da noch ein viertes, leeres Seil.
»Der einzige Weg, der dich hier rausführt, ist der Tod«, flüsterte Snape.
»Es war ein Fehler diesen Korridor zu betreten und jetzt musst du mit den Folgen leben«, die Stimme klang mit einem Mal ganz anders. Es war die Stimme eines Mädchens, die nun sprach - es war die Stimme von Lily.
»Warum machst du auch immer wieder solchen Mist? Ich bin maßlos enttäuscht von dir, Potter«, flüsterte sie. Hastig schaute James sich um, doch er konnte weder Lily noch Snape sehen. Er rief nach ihr, doch er bekam keine Antwort, sie sagte bloß immer wieder den gleichen Satz »Ich bin enttäuscht von dir.«
»Ich will hier raus. SOFORT«, brüllte James nachdem Lily's Stimme zu zweiunddreißigsten Mal den Satz wiederholt hatte.
Und mit einem Mal fiel dem schwarzhaarigen Jungen eine Tür auf der anderen Seite des Hügels auf, sie war plötzlich da, aus dem nichts erschienen. Schnell rappelte er sich auf und sprintete auf die Tür zu, er hatte Angst, dass sie, wenn er sich nicht beeilte, wieder so schnell verschwunden war, wie sie erschienen ist.
Als er die Türklinke erreicht hatte, drückte er sie schnell herunter und öffnete die Tür. Dahinter befand sich ein langer, dunkler Flur und am Ende des Ganges, war eine weitere Tür und irgendetwas sagte dem jungen Potter, dass dies die Tür war, die ihn aus diesem Korridor hinausführen würde.
Immer schneller rannte er, den Flur entlang, versuchte zu ignorieren, was sich sonst noch in diesem Flur befand, kam aber nicht drumherum, einige blutbeschmierte Gesichter und Körper ausweichen zu müssen. Er wollte bloß noch hier raus, so schnell wie möglich, sobald er diesen Flur verlassen würde, da war er sich sicher, würde er auf seine Freunde treffen. Seine lebendigen Freunde.
Der Weg zur Tür stellte sich als länger heraus, als vermutet, aber letztendlich hatte er sie doch erreicht und sobald er durch sie durch gerannt war, hatte er sie hinter sich zugeschlagen und war mit den Rücken an der Wand auf den Boden gerutscht.

Dann öffnete er seine Augen und schaute in die Gesichter seiner Freunde. Beide waren kreideblass, aber sie lebten. Ihnen ging es gut, das war die Hauptsache. James wollte sich gar nicht ausmalen, wie schlimm es bei ihnen gewesen war und dann fiel sein Blick auf Sirius blutdurchdrängte Hemdärmel. Er keuchte laut auf. Anscheinend geht es ihnen doch nicht so gut, wie er es erst vermutete hatte.
»Dieser Korridor war die dümmste all unserer Ideen, die wir je hatten«, sagte er mit zittriger Stimme und lehnte seinen Kopf gegen die Wand.
So etwas wollte er nie wieder durchleben - egal ob real oder nicht.

Zeitsprung von 2 Wochen
to be continued: wird noch ergänzt.
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BeitragThema: Re: Korridor 89   Korridor 89 EmptyMi Mai 02, 2012 10:45 am

Postteil I

Sirius kam er vor als würden Stunden vergehen… etliche Stunden bevor er auch nur den Hauch einer seiner Freunde bemerkte. Quälend langsam verstrichen die Sekunden, die noch elender dadurch wurde, dass er langsam aber sicher wieder zu Bewusstsein kam. Eigentlich sollte es ihm ganz lieb sein, jedoch kamen mit den Schmerzen diese Erinnerungen die ihn nicht loslassen wollten. Und im Moment überlegte er nur, was davon leichter zu ertragen war. Doch ein Problem hatte er noch…mit seinem wiederansteigenden Blutdruck und dem kräftigeren Puls, floss das Blut jetzt nur noch so über seine Arme… Sirius versuchte sich langsam aufzusetzen, mit zusammen gekniffenen Augen versuchte er sich hochzustemmen… Keuchend atmete er ein, sein Arm fühlte sich an als würde er immer und immer wieder mit glühenden Messern darauf einhacken. Auch der Versuch nach seinem Zauberstab zu angeln, der ein Stück weit von ihm auf dem Boden lag, blieb vergebens… Er merkte wie die Tränen ihm in die Augen schossen, feste biss Sirius sich auf die Lippen. Auch wenn er noch so fertig war, war ihm bewusst, dass gleich James oder Remus durch diese verfluchte Tür kommen werden, und zu einem war er sich ganz sicher, er wollte auf keinen Fall total aufgelöst rumsitzen… Sirius bemühte sich bewusst zu atmen… ein Trick der sich schon oft bei ihm bewährt hatte, ob bei Wut- oder Panikattacke… es wirkte immer zuverlässig.

Aus dem Korridor hörte er leises Rauschen und dann einen Knall, als würde etwas Schweres zu Boden fallen… Sirius bemühte sich im hier und jetzt zu bleiben… angestrengt überlegte er, was diese Geräusche sein könnten… doch seine Gedanken wurden schleierhaft, als wären sie von einem dichten, schweren Nebel umgeben. Jedes Atmen, jeder Herzschlag wurde von Minute zu Minute anstrengender… Dann wieder ein Knall… diesmal leiser, als wäre es weiter entfernt… Merlin, was stellte sein Vater nur da drinnen an?

Sirius rutschte langsam an der Wand hinunter… einmal weil er einfach keine Kraft mehr hatte. Aber was sollte er auch schon tun? – Wieder da rein gehen? Warum? Dann viel es ihm fast wie Schuppen von den Augen – sie waren da drinnen… da drinnen, bei diesem Monster was sich sein Vater nannte… wie auch immer Hogwarts mit dem Grimmauldplatz verbunden war… sein Vater war da drinnen und wollte alle umbringen, die auch nur in seine Nähe kamen… James war da drinnen. Remus war da drinnen. Und er sah’s an der Wand, weil er keinen Mumm und keine Kraft mehr hatte, um da rein zu gehen…
Ein leises Rascheln ließ Sirius aus seinen Gedanken hochstrecken… “Sirius“ hörte er eine aufgeregte Stimme, die eindeutig Remus gehörte… Doch die Stimme stach schon schnell einige Oktaven nach oben, aus Remus‘ Stimme hörte Sirius Panik heraus, als dieser fragte, ob es hier nach Blut roch…

Remus hockte sich vor ihn und Sirius bemerkte wie ein undefinierbares Gefühl von ihm Besitz ergriff… Erleichterung. Remus war daraus gekommen und doch… was sollte er nun nur denken? Hatte Orion auch versucht Besitz von ihm zu ergreifen… hatte er ihm auch gezeigt, dass er mehr er war wie er selbst… hatte Orion Remus alle Seiten von Sirius gezeigt… die schlechten Seiten, die vielleicht dieses blackschen‘ Wahnsinn zeigte, die Sirius doch so an seiner Familie verabscheute… aber das wäre ja noch schlimmer, als wenn sein Vater mit einem Messer hinter seinen Freunden herrennen würde… doch Remus sah’s nur vor ihm, blass und still und kränklich wie er immer war… keine Distanz, keine Abneigung war in seinem Blick zu sehen… nur Sorge und noch etwas, was Sirius nicht deuten konnte… es sah aus, als müsste er sich unwahrscheinlich anstrengen um auch nur hier neben ihm zu sitzen… als wäre ihm schlecht. Remus hasste Blut… so widersprüchlich wie es auch war, aber er war ein Werwolf, der bei Blut das Weite suchte.
“Du hast dir das selbst angetan“ flüsterte Remus und Sirius wusste nicht was er darauf antworten sollte… nicht das er dazu die Kraft gehabt hätte.
“Gib mal her“ murmelte Remus dann leise, aber Sirius reagierte nicht… den eines wurde ihm auf einmal mit aller Wucht bewusst… Sein Vater war da drinnen… aber war er es wirklich? – Immerhin war er in ihn reingegangen… er war in ihm drinnen… leichte Panik überfiel Sirius wieder und er hatte wieder den Drang seine Haut von den Knochen zu kratzen, nur damit er wieder er selbst war. Aber das alles das war doch eigentlich gar nicht möglich… sein Vater konnte nicht wirklich da sein und bei Merlin er konnte viel aber er konnte nicht sich nicht in ihn verwandeln und wieder zurück und was auch immer er da drinnen getrieben hatte. Aber es war so real gewesen… diese Bilder hatten sich in sein Hirn gefressen und Sirius war sich sicher, dass er die Bilder selbst beim besten Willen nie wieder aus seinem Kopf bekommen würde. Nur am Rande nahm er wahr, dass Remus seine Wunden reinigte und sie mit irgendetwas Kratzigem verband.

Remus wirkte unglaublich gefasst... nicht so als hätte irgendjemand ihm gezeigt, wie schlecht und verkommen seine Seele war. Nicht so als hätte irgendjemand ihm seinen größten Alptraum gezeigt. Seinen größten Alptraum… Der Raum, wie er leise geseufzt hatte als Sirius ihm entkommen war… Es war der Korridor, der Korridor zeigte ihm all das. Sirius zuckte erschrocken hoch und kassierte damit einen erstaunten Blick von Remus… „Es ist der Raum… es war gar nicht Er… es war bloß ein Raum… bloß ein Raum“ und obwohl Sirius es selbst nicht verstehen konnte, fing er an wie verrückt zu lachen… „bloß der Raum…“ Die Tränen standen ihm in den Augen und er merkte unbewusst, dass er am ganzen Leib zitterte und trotzdem konnte er nicht aufhören mit dem Lachen… Mit einem Seufzer lehnte er sich wieder zurück… Es war alles nur ein beschissener Traum gewesen oder als was auch immer er das bezeichnen konnte… Es war nicht wahr… er war nicht wie er… er war anders, etwas Besonderes… das musste ihm ab jetzt immer bewusste sein, damit so etwas nie, nie wieder passieren konnte. Er durfte sich nicht so leicht verunsichern lassen… weder von seinem Vater noch von sonst wem, der irgendwie meinen konnte, dass er ja so ein typischer Black wäre und seinem Vater ja in allen Punkten so ähnlich war, nur weil sie sich ähnlich sahen… mit ihren Seelen sah es jedoch ganz anders aus. Mit Einem war Sirius sich nun ganz sicher… ihm sollte niemand etwas können, er war doch besser als alle anderen…
Sirius biss fest die Zähne zusammen und strich über seine Handgelenke… die stark pochten… entweder war das normal oder Remus hatte dieses Stück Stoff, das bei näherem Betrachten aus dessen Pullover stammte, einfach viel zu fest um seine Arme geschnürt… Sirius tippte auf Letzteres, aber er wollte sich jetzt nicht beschweren…
Er versuchte Remus ein leichtes Lächeln zu schenken, weil dieser immer noch so besorgt aussah… doch Remus schien gar nicht wirklich bei ihm zu sein… „Oh Gott James“ japste er auf einmal panisch auf…
Dein größter Alptraum geht in diesem Korridor in Erfüllung… Dinge die man sich eigentlich überhaupt nicht ausmalen kann… ihm selbst war es passiert… vielleicht, wahrscheinlich auch Remus… und James war noch da drinnen… Sirius schloss kurz die Augen… warum konnte man sich nicht mal in eine verdammte Amnesie reinsteigern, wenn man es wollte?

Das ticken von Remus‘ Uhr wurde immer lauter und lauter aber kein Geräusch regte sich in dem Korridor. Sirius sah Remus immer wieder gequält ins Gesicht und Sirius war sich sicher, dass auch er hin oder her überlegte was sie tun konnten… was sie tun mussten, wenn James nicht in jedem Moment aus dieser verfluchten Tür gestürmt kam. Einen Moment später wurde die Tür mit einem Knall aufgerissen und James Potter ließ sich langsam an der Wand hinuntergleiten. Einen Moment hatte er noch die Augen geschlossen, bevor er sie ansah. Sirius atmete erleichtert aus. Er lebte.

“ Dieser Korridor war die dümmste all unserer Ideen, die wir je hatten“ meinte James und ein leicht entsetzter Gesichtsausdruck haftete noch an ihm, aber wahrscheinlich stand der auch noch Sirius im Gesicht. “Und wir hatten schon eine Menge dumme Ideen“ meinte Remus und versuchte die Stimmung damit ein bisschen anzuheben. Aber wie viele Tage auch vergehen mochten, Sirius war sich sicher, dass die Bilder die sie heute gesehen hatten, an ihnen haften blieben. Jeder von ihnen hatte seinen Teil zu tragen. Und wie unterschiedlich sie auch alle sein mögen, in einem waren sie gleich… was auch immer kommen würde, die Rumtreiber hielten zusammen bis zum bitteren Ende.

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