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Twilight & Harry Potter Crossover
 


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 Die Heulende Hütte

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BeitragThema: Die Heulende Hütte   Die Heulende Hütte EmptySa Nov 10, 2012 3:11 am

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BeitragThema: Re: Die Heulende Hütte   Die Heulende Hütte EmptySa Dez 08, 2012 12:56 am


Cf; Gryffindor - Gemeinschaftsraum

(Postteil II)

Leise schlichen sie über das Außengelände und diesem Mal hatten sie Glück, den Niemand – kein Lehrer, nicht Filch oder seine verlauste Katze waren in ihrer Nähe. Der erste Stern machte sich am Abendhimmel breit und Sirius bemerkte wie wenig er eigentlich über Remus‘ Vollmondnächte wusste. Wan verwandelte er sich zum Beispiel? Erst wenn der Mond den Himmel eingenommen hatte oder einfach grob ab einer bestimmten Uhrzeit? Hatte der Wolf Remus schon besiegt? Oder kämpfte der Junge noch um seinen Körper?

Dunkel türmte die peitschende Weide sich vor ihnen auf. Noch erschien sie wie ein stinknormaler Baum – nur ihre letzten Blätter raschelten leise im leichten Wind. Doch je näher die Jungen kamen, desto mehr schien sie zu zittern als würde sie langsam zum Leben erwachen. Sirius dachte an seinen Zauberstab den er in seine Hosentasche gesteckt hatte, doch dieser konnte ihm nicht helfen…. Irgendwo ganz tief im Hinterkopf glaubte er zu wissen, dass es einen Zauberspruch gab der ihnen eventuell helfen konnte. Hatten sie nicht bei Professor Flitwick das erstarren von Gegenständen oder auch Lebewesen geübt? Aber ihm wollte nicht mal ansatzweiße der Spruch einfallen und selbst wenn, einen riesigen Baum erstarren zu lassen war bestimmt nicht so leicht wie es nur bei einem Kissen zu versuchen… Also liefen James und Sirius los, immer darauf vorbereitet, dass in der Dunkelheit ein monströser Ast auf sie nieder preschen könnte. Peter dagegen stolperte leise flüsternd hinter ihnen her… Sirius musste nicht lange raten um darauf zu kommen dass er Schiss hatte… Als sie nur noch einen Meter von dem Baum entfernt waren, schoss der erste Ast auf sie zu, donnernd krachte er auf den harten Boden, bevor er sich wieder erhob und erneut nieder sauste diesmal ein ganzes Stück näher. Sirius hatte nicht bedacht, wie dunkel es schon war und seine Augen versagten fast schon ihren Dienst – so angestrengt starrte er in die Nacht. War es zu Anfang nur ein Ast der es auf sie abgesehen hatte, war es nun der ganze Baum der anscheinend rasend vor Wut wurde und immer wieder und schneller seine Äste umherschwang als wollte er sich schütteln. Ein Blätterregen nahm Sirius die letzte Orientierung als einer der Äste sich hart in seine Magengegend rammte und ihn mit in die Luft riss. Neben sich hörte er Peter quicken und kurz darauf sah er wie ein winziger Schatten auf den Boden fiel und im Laub davon raschelte. Peter hatte es gut sich in so etwas Kleines wie eine Ratte zu verwandeln… um eine Ratte würde dieser verfluchte Baum sich bestimmt nicht scheren. Sirius versuchte sich verzweifelt an seinem Ast festzuhalten, doch seine Hände rutschten immer wieder an dem feuchten Moos ab. Er hatte keine Ahnung wo James war… oder wo er war… dann machte der Ast einen letzten bockenden Versuch und der Black wurde schmerzhaft auf den Boden geschmettert. Etwas Hartes und Spitzes bohrte sich in sein Rückgrat und durch seine Haut hindurch, keuchend atmete Sirius aus… Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte er sich auf und befühlte das harte Etwas auf das er gefallen war, an dem Baumstamm der Weide war ein harter Knuppel, der ihm merkwürdig fehl am Platz vorkam so als wäre er dort nicht normal gewachsen. Doch dann bemerkte Sirius erst wie merkwürdig still es war, der Baum bewegte sich nicht mehr, still und standhaft zeigten seine Äste in den Himmel, als hätte es diesen Angriff nie gegeben. „James?“ rief Sirius leise in die stille Nacht und ein Stückchen von sich entfernt hörte er das Rascheln der Ratte und ein leisen Stöhnen was wohl von James kam. „Hier ist der Eingang“ sagte Sirius in die Richtung, in der er seinen besten Freund vermutete. Genau neben dem Knuppel war ein dunkler, niedriger Gang zu erkennen, so zwischen den Wurzeln versteckt, dass er ihm noch nie zuvor aufgefallen war. Peter immer noch als Ratte war als erstes bei ihm, dann kam auch James hinzu, der auch leicht zerzaust aussah „das nächste Mal sollte Wurmschwanz auf den hier drücken“ meinte Sirius leise und zeigte auf den Wurzelknoten. Die Ratte gab ein erschrecktes Quicken von sich aber da würde er wohl nächsten Monat nicht dran vorbei kommen. Diesen wilden Ritt wollte er nicht wirklich wiederholen. Auf allen vieren krochen James und Sirius voran den dunklen Gang hinab. Peter versteckte sich, trotz seinem winzigen Körper hinter ihnen während er immer wieder ängstliche Quicktöne von sich gab. James und Sirius trauten sich noch nicht in ihre Tiere zu gehen, zu wussten nicht ob der Gang noch enger werden würde und vor Allem James wäre dann viel zu groß. Die Luft war moderig und stickig und Sirius war froh, als der Tunnel nach einer Zeit die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, breiter wurde… Seine Knie protestierten schmerzhaft und er hatte sich schon mehrmals den Kopf, an der teilweise sehr niedrigen Tunneldecke, gestoßen. Doch dann ging es nur noch ein kurzes Stück bergauf und sie erreichten den Ausgang. Dunkel und still war es in der heulenden Hütte, nur leise schlugen die Bretter der vernagelten Fenster gegen die zerbrochenen Scheiben. Unter ihren Schritten knirschten die teilweise losen Dielen und noch immer lag ein feuchter, moderiger Geruch in der Luft. Angestrengt lauschten sie in die Nacht hinein, doch nichts gab den Anschein dass in ihrer Nähe schon eine Bestie wütete und so nahmen die Rumtreiber an das Remus immer noch Remus war und Moony noch ein kleines Stück entfernt. Vorsichtig gingen sie die Treppe hinauf und schauten in ein Zimmer, das wohl der Mittelpunkt von Moonys Raserein war, alle Wände waren zerkratzt und mehrere Bretter hingen nur noch halb in der Wand und waren notdürftig zurück an die Wand genagelt. Doch weder das noch die Tatsache dass alle Fenster eingeschlagen und mit schweren Gittern verhangen waren oder das graue Fellbüschel auf dem Boden verteilt waren erschreckte Sirius – Nein, es waren die roten Blutspritzer, die teilweise schon schwarz und halb verbleicht einfach überall waren. Und zum ersten Mal nahm er die heulende Hütte, die er zuvor nie betreten hatte nicht als Versteck sondern als grausames Gefängnis war. Geschockt sah er sich weiter um und er da bemerkte er den nur spärlich angekleideten Jungen, der ein so schmerzvolles Gesicht machte, dass Sirus‘ Herz sich qualvoll zusammen zog, zum ersten Mal in seinem Leben sah der junge Black wirkliches Leid und all seine Erfahrungen kamen ihn kleinlich und nicht erzählenswert vor. Der Lupin, der Sirus so klein und hilflos wie nie zuvor vorkam schien sie überhaupt nicht zu bemerken. Die pure Panik schien das einzige zu sein dass seine Augen sahen und Sirius konnte seinen Blick nicht abwenden. Nur dumpf sagte sein Hirn ihm dass er in den Hund gehen musste doch er konnte nicht seinen inneren Zauberfluss finden oder sich auch nur im Geringsten auf sich selbst konzentrieren. Er sah nur Remus… mit vollkommen neuen Augen und irgendetwas zerrte schmerzvoll in seiner Magengegend. Remus stieß ein Japsen aus, dass einem heulen nicht unähnlich war und James stieß ihn schmerzhaft mit einem Ende seines Geweihs an und erst da bemerkte er, dass sein bester Freund schon in seiner Animagigestalt war. Tief atmend ließ er sich in seinen neuen und doch schon so bekannten Körper fallen…
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BeitragThema: Re: Die Heulende Hütte   Die Heulende Hütte EmptyMo Dez 31, 2012 2:31 pm

cf: Restliche Räume & Korridore – Der Krankenflügel

Eine furchtbare, drückende Leere erfüllte den Körper des Jungen, als er den altbekannten Weg zur Heulen Hütte entlang lief. In regelmäßigen Abständen verzerrten sich seine Gesichtszüge zu einer schmerzhaften Grimasse, sein Kopf quälte ihn als würde jemand mit einem Presslufthammer auf sein Gehirn einhämmern, sein ganzer Körper war von einer unendlichen Schwere belaste. Beinahe unmöglich erschien es ihm seine Arme zu heben oder auch nur noch einen Fuß vor den anderen zu setzten; doch stetig ging er weiter. Erst in aufrechter Haltung, dann immer gebeugter, denn der Gang wurde immer niedriger und sperrige Steinbrocken versperrten ihm hin und wieder die gesamte Breite des Weges.
Sein Körper fühlte sich an als würde er jeden Moment zerbersten, doch in seinem Kopf herrschte eine alles umfassende Ruhe. Drückend, verhasst und unerwünscht. Es kam ihm beinahe so vor als wäre er sogar zum denken zu schwach.

Remus Lupin trat um die letzte Biegung, eine weiße, schmale Hand stütze sich an der rutschigen Erdwand ab, ehe er den Eingang zur Heulenden Hütte erreichte.
Staubige Luft begrüßte ihn in seinem altbekannten Gefängnis. Alles hier war vertraut, obwohl er gerne alles davon vergessen wollte. Der Teppichboden war von den dunklen Dielen mit riesigen, messerscharfen Krallen gekratzt worden. Die Holzwände sahen nicht besser aus und zeigten etliche Dellen auf, die wohl davon stammten das sich ein schwerer, großer Körper gegen die Wände geworfen hatte. Überall lagen Fellspuren herum und braune Flecken getrockneten Blutes.
Der Werwolf versuchte nicht darauf zu achten, doch die Details stachen ihm mit einer Deutlichkeit in die Augen das er kaum wegsehen konnte. Zusätzlich kroch ihm der Geruch von Blut in die Nase, seinem eigenem Blut und das erweckte den Wolf in ihm – ließ ihn toben und reißen, ganz unnichtig der Tatsache das seine Zeit noch nicht gänzlich gekommen war.
Remus ließ sich auf dem kalten Dielenboden nieder, mit dem Rücken lehnte er sich an eine alte, zerkratzte Coach aus deren Löcher das Innenfutter heraus quoll.
Ehrlich gesagt hatte Remus keine Ahnung warum die Heulende Hütte überhaupt eingerichtet war, vielleicht hatte Dumbledore sie bereits so erworben, vielleicht hatte er aber auch dem Irrsinn Glauben geschenkt, dass er für Remus einfacher sein würde wenn er es etwas wohnlicher hatte. Genau genommen hatte es Remus traurig gemacht, die einst schöne Hütte dermaßen zu verwüsten. Beinahe war sie ihm wie ein unglückbringendes Symbol, als wollte sie ihm aufzeigen, dass er niemals ein wohnliches, schönes, warmes Zuhause haben konnte und eine Familie die ihn begrüßte wenn er von der Arbeit nach Hause kam – er würde sämtliche Normalität mit seiner Abnormalität unwiderruflich zerstören und alles zerfetzten was einst Wärme und Behaglichkeit ausmachte.
Rechts neben der Coach, an die er sich nach einem Halt suchend lehnte, befand sich ein massives Holzschränken, welches im Vergleich zu den anderen Möbeln in dem Raum gut erhalten aussah. Es war mit einem Zauber belegt, damit Remus dort während der Nacht Zauberstab und andere wichtige Dinge aufbewahren konnte, ohne sie am nächsten Morgen in mehreren Einzelteilen wiederzufinden.
Remus öffnete den Schrank mit einem einfachen Zauberspruch und legte dann seinen Stab hinein, ehe er ein kleines, schwarzes Lederbuch daraus hervorzog.
Ehrfürchtig fuhr Remus mit einem zitterten Finger über das schmale Kreuz aus goldener Farbe, welches in die rechte, untere Ecke der Vorderseite hineingestanzt war.
Obwohl Remus niemals so erzogen wurde und auch niemals die Sonntags Schule besucht hatte, glaubte er bis zu einem gewissen Grad an Gott oder eine Macht die größer ist als das war er kannte.
Der Glaube an Gott spielte keine allzu große Rolle in der Zaubererwelt, vermutlich da die Geschichten von einer Macht die alles erschaffen konnte, die richtete und lehrte nicht mehr besonders eindrucksvoll war, wenn einzig mit dem Wink eines Zauberstabes Sachen aus dem Nichts hervor beschwört werden konnte und Dinge ihre Form durch einen simplen Willen wechselten und änderten wie es dem Zauberer beliebte.
Doch Remus musste einfach daran glauben. Er musste in Momenten wie diesem daran glauben. Zu mindestens einmal im Monat musste er sich sicher sein dass das Leben was er kannte nicht alles und nicht das Ende sein konnte.
Remus öffnete das Buch und fuhr mit seinen Fingern über die dünnen, seidigen Blätter im Innenteil.
Manchmal war er einfach nicht stark genug, der Gedanke daran dass etwas Größeres auf dieser Welt herrschte war beruhigend. Und letztendlich konnte er das alles nicht nur auf seinen Schultern tragen, er musste an irgendetwas glauben das nicht real ist, das er nicht sehen und schmecken konnte. Und er musste an der Idee festhalten, dass es letztendlich jemand gab der über ihn richten würde. Jemand der die Macht dazu hatte über ihn zu urteilen und seine Güte mit den unzähligen Sünden abzuwiegen.
Mit einem festen Griff packte Remus das Lederbuch und drückte es sich an sein viel zu schnell pochendes Herz.

Lieber Gott,
heute Nacht werde ich sündigen und von dem rechten Weg abkommen, den du für mich und alle Menschen vorherbestimmt hast. Ich werde für alle vorhergegangen Sünden Buße tun und den Schmerz fühlen mit dem du versuchst mich zu richten.
Ich weiß ich verdiene deine Liebe nicht und auch nicht die Vergebung meiner Sünde, für die dein Sohn, Jesus Christi, für alle Menschen gestorben ist, doch ich bitte – soweit es jemanden wie mir gestattet ist zu bitten – für etwas Führung. Bitte sorge dafür dass ich niemanden verletzen werde, ich möchte nicht der Mörder unschuldiger, reiner Menschen sein. Ich weiß du bist gütig und wohlgesinnt.
Ich sündigte gegen dich und ich bin nichts wert und nicht mehr als ein Sündiger vor deinem Antlitz.
Bitte gib mir die Kraft auch nach dieser Nacht meine Sünden zu zählen und mich ihrer bewusst zu sein und ich werde ihrer Willen erneut Buße tun, wenn sie durch den kommenden, vorherbestimmten Schmerz und die Pein auch noch so unzureichend ist.
Ich vergebe meinen Schuldigern, und deshalb bitte ich dich; führe mich nicht in Versuchung, sondern erlöse mich von dem Bösen. Amen.


Mit schwachen Armen ließ Remus das Gebetsbuch von seiner Brust gleiten und legte es vorsichtig zurück in den kleinen Schrank. Er wusste dort würde es sicher sein.
Nach dem Gebet fühlte sich Remus ein bisschen besser, er wusste in gewisser Weise verdiente er das kommende, denn er war nicht gut, er war eine Kreatur des Bösen und letztendlich konnte er rein gar nichts tun um sein Schicksal in der Hölle zu entgehen. Trotzdem tat er stets sein Bestes gut zu sein. Er gab sich immer Mühe in seinem Leben, durchdachte sämtliche Möglichkeiten und tat niemals jemanden etwas Schlechtes. Vielleicht würde Gott seine Bemühungen sehen und ihm letztendlich seine Buße abnehmen. Vielleicht – so gering die Chance auch war – würde er am Ende sterben und wissen das er nicht verflucht war.
Doch die Natur nahm sich, was sie forderte. Der Abend wurde immer dunkler und Remus spürte vielmehr als er sah, dass die Zeit bald gekommen war.
Der Wolf in ihm wurde unruhiger. Und jeder kleinste Winkel seines Körpers schmerzte.
Der Lupin seufzte leise und heiße Tränen rannen über seine Wangen.
Er hatte Angst, obwohl er ganz genau wusste was ihn erwartete. Mit zitterten Fingern band er sich seinen rotgolden gestreiften Schlips vom Hals und zog sich Pullunder und Hemd über den Kopf, dann streifte er sich seine Hose von den Füßen und stopfte sämtliche Kleidungsstücke in das kleine Schränkchen – er hatte bereits genügend Klamotten die geflickt werden musste und er hatte keine Lust noch mehr von ihnen zu zerreißen.
Remus taste auf der Coach nach etwas Weichem und zog eine muffig riechende, braune Decke auf seinen Körper. Ihm war bitterkalt, doch er wusste dass sein gesamter Körper mittlerweile wie im Fieber glühen musste – ein erstes Vorzeichen für die nahende Verwandlung.
Remus Gedanken wanderten wie selbstverständlich zu seinen Freunden, hoffentlich hatten sie nicht eins und eins zusammen gezählt und waren ihm insgeheim gefolgt. Doch wenn er sie ausgetrickst hatte, würden sie spätestens an der Heulenden Hütte scheitern, den es gab keinen einfachen Weg um diesen Baum auszuspielen, er war einzig dafür gepflanzt worden um zu verhindern das ein Schüler jemals den Geheimgang zur Heulenden Hütte betrat und dieser Verpflicht ging er mit aller Gewalt nach.

Mit um den Beinen verschränkten Armen schaute Remus in den Abendhimmel. Er konnte beinahe dabei zusehen wie der Himmel dunkler wurde. Er fühlte sich unfassbar einsam und alleine gelassen von der Welt. Das warten auf den Vollmond war unerträglich, doch er wusste dass das was kommen würde noch viel schmerzhafter sein würde.
Alles in seinem Magen krampfte sich zusammen und ihm war schlecht. Er konnte sein Herz überdeutlich hören – das ruckhafte Zucken dieses Muskels der ihm am Leben hielt.
Und dann nach unendlich erscheinenden Minuten, zusammen mit dem Abendstern, brach der Vollmond durch die Wolken.
Remus starrte ihn den Himmel, seine Augen stumpf auf den Mond gerichtet war es ihm unmöglich irgendwo anders hinzusehen. Ein kräftiges Reißen war in seinem Inneren zu vernehmen und er wusste dass sich der Wolf nun durch sein Inneres nach außen kämpfen würde und den Jungen dabei gänzlich verschlingen würde, bis von ihm nichts mehr übrig war.
Remus schrie auf. Sein Herzschlag wurde immer schneller und immer kräftiger in seiner Brust – dann begann die Verwandlung. Er spürte wie die Sehnen an seinen Gliedmaßen rissen, beinahe konnte er hören wie sie zerschellten, Remus knickte ein. Lag nun krumm und regungslos am Boden, jegliche Bewegung war unmöglich. Der Wolf verdrängte das Denken und Handeln des Menschen und ließ ihn wie eine bewegungslose Puppe zurück, Remus war nur noch ein Zuschauer in seinem eigenen Körper.
Mit spitzen, bereits verhärteten Fingernägeln kratzte sich der Wolfsjunge über die freiliegende Haut an Armen und Bauch, um etwas Linderung von dem Hass und der Wut in seinem Inneren zu bekommen. Das warme, fließende Blut gab den Wolf mehr Antrieb; nun war seine Zeit. Nun war er an der Macht.
Remus schrie abermals auf, doch es klang eher wie ein Heulen als wie ein menschlicher Ton. Die Rippen in seinem Körper knackten und brachen, denn sie waren zu klein und zu schwach für einen ausgewachsenen Wolf. Schmerzhaft verrückten die gebrochen und zersplitterten Rippen in seinem Oberkörper und bildeten sich langsam zu neuen, stärkeren Knochen die das Gewicht einen riesigen Wolfes tragen konnten.
Überall sprossen Haare hervor, die sich reißend durch seine empfindliche Haut schnitten. An jeder Stelle seines Körpers konnte er spüren wie sie sich durch seine Haut bohrten, mit bereits todbringenden Fingernägeln kratzte er über die Stellen an denen es besonders schmerzte. Schon lange hatte er seine Besinnung verloren und rationales Denken war unvorstellbar geworden. Er wimmerte, schrie und heulte auf als würde es ihm helfen, kratzte sich selbst bis auf die Muskeln blutig und dem Verlangen des Wolfes in sich nachzugehen.
Die Gestalt die halb Wolf und halb Junge war, warf sich langsam umher, rutschte über den Boden in dem Bach von dunkelroten Blut und zerfetzter Haut.
Schmerz, Schmerz und Pein – nichts anderes war mehr wahrzunehmen und keinen Ausweg gab es aus dieser Qual.
Sein gesamter Körper zog sich in die Länge und zerbrach damit jeden einzelnen Knochen in dem Körper, ließ jede Sehne zerspringen und sämtliche Muskeln reißen – einer nach dem anderen.
Reißzähne bohrten sich durch sein Zahnfleisch, bildeten die Mordwaffe zwischen gelblichen, langen Zähnen von denen der Speichel tropfte.
Minuten waren vergangen. Das eben noch rasenden Herz setzte aus … nur um dann, nach wenigen Augenblicken, nur stärker und kräftiger weiterzuschlagen, nun für einen riesigen Wolf.

Überall um ihn herum war Blut, seine Krallen waren tief in sein eigenes Fleisch geschlagen.
Ein Winseln. Er erhob sich, stellte sich auf seine längeren Hinterbeine. Die Nase riechend erhoben, der Mond blitze in seinen dunklen Augen.
Er hob seinen Kopf und heulte in die Nacht. Ein Ruf. Ein Ruf für seine Verbündeten, seine Familie. Abermals fuhr die Nase in die Höhe, schnüffelnd. Sein einziges Ziel: Menschen, sein Virus weitertragen. Beißen, zerfleischen, Blut schmecken.
Mit seinem sämtlichen Gewicht raste die Bestie auf die Wand zu, schmiss sich gegen die Holzwände, die nicht nachgaben. Versenkte seine Zähne in den Dielen, die die Fenster verschlossen. Kein Durchkommen. Kein Entrinnen aus diesem Gefängnis.
Der Drang zu Beißen wurde immer übermächtiger.
Abermals warf sich der Wolf gegen die Wand. Er musste raus. Musste beißen, den Virus weitertragen, seine Gattung am Leben erhalten. Krachend stieß er gegen die unnachgiebige Wand. Beißen, Virus, Beißen.
Krach! Abermals gab die Wand nicht nach. Der Wolf wurde rasend, heulte auf und fletschte die Zähne. Wut umfasste ihn, färbte alles vor seinen Augen rot, der aufflammende Zorn und der Drang seine Zähne in Fleisch zu rammen, ließ ihn seine Krallen unaufhörlich über seinen eignen Körper fahren – den nur so entkam er kurz diesem Verlangen.
Doch dann … ein Geräusch. Der Wolf ging in Deckung, erfasste die Richtung aus der er das Geräusch vernommen hatte. Ein unbekannter Geruch trat ihm in die Nase. Lauernd duckte sich die Bestie, bereit zum Sprung, bereit sich selbst bis aufs Letzte zu verteidigen – und dann sprang er. Im nächsten Augenblick winselte ein schwarzer Hund zwischen seinen gespreizten, vorderen Pranken. Der Wolf fletschte seine Zähne.
Revier verteidigen. Männliche Artgenossen in die Schranken weisen. Siegen.
Der Wolf drohte, knurrte lautstark, ließ dem Untergebenen kaum Zeit zu handeln, doch dann bot der Hund zaghaft seinen Hals dar. In letzter Sekunde wandte sich der Werwolf ab. Ein lautes Knurren, dann ließ er den Mitstreiter frei. Ohne Kampf war besiegelt wer hier das sagen hatte.
Aus dem Schatten traten nun auch zwei andere Tiere, ein besonders kleines welches er keine Beachtung schenkte und ein großer Hirsch.
Fletschend wandte der Wolf sich dem größeren Tier zu, bereit zum Sprung.
Wenn es sich nicht untergab, würde es sterben.

((Ich bin echt froh das Remy mal in den Himmel kommt ...))
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BeitragThema: Re: Die Heulende Hütte   Die Heulende Hütte EmptySo Jan 13, 2013 2:15 am

cf: Haus Gryffindor – Gryffindor Gemeinschaftsraum

Das Glück schien nach der Ernüchterung, dass sie keinen Plan hatten, auf ihrer Seite zu sein. Das Schloss und seine angrenzenden Ländereien waren menschenleer. Nicht eine Eule war am Nachthimmel zu sehen und keine draußen herumstreunende Katze machte sich auf die Jagd nach Mäusen und Ratten.
Glück für Peter, dachte der Potter für sich und konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken.
Sie gingen durch das feuchte Gras in Richtung der Peitschenden Weide, der Baum, der nur aus dem einen Grund hier war, die Mitschüler vor der Bestie in Remus zu beschützen, um Remus selbst zu beschützen, dieser Baum hatte es ihrem Freund erst ermöglicht nach Hogwarts zu kommen. Ohne ihn, würden sie jetzt zu dritt im Gemeinschaftsraum vor dem Kamin sitzen und sich überlegen, wie sie ein paar Slytherins verhexen konnten. Ohne ihn hätten sie Remus Lupin nie kennen gelernt.
Noch lag der mittlerweile riesige Baum still da, nur ein paar Äste raschelten im seichten Wind, doch dieses Bild änderte sich drastisch je näher sie kamen. Die Weide schien sich aufzubäumen und dann ohne Vorwarnung wütete sie los und schlug mit ihren Ästen um sich, als Warnung, ihr nicht näher zu kommen, da sie sonst ihr Geheimnis preisgeben würde.
Ein leiser Schrei entfuhr Peter hinter ihm, der sich in ein Quieken verwandelte und schon war da anstelle des pummeligen Schülers nur noch eine kleine graue Ratte, nicht wichtig genug, als dass die Weide ihr noch irgendwelche Aufmerksamkeit schenken würde. Währenddessen versuchte James den Ästen auszuweichen, die auf ihn niederprasselnden, nur schwer gelang es ihm, da die Dunkelheit immer mehr hereinbrach und die Lichter des Schlosses das Gelände nur spärlich erhellten. Da ließ ihn ein dumpfer Schlag nach rechts blicken und er sah, wie Sirius an einem Ast durch die Luft geschleudert wurde, diesen kleinen Moment der Unaufmerksamkeit sollte der Potter sogleich bereuen, als sich ein Ast um seine Fußgelenke schlang und ihn in die Luft riss. Seine Brille fiel zu Boden und so sah er nur noch verschwommen, wie die Äste durch die Luft schwangen und ihn kopfüber baumeln ließen. Ein paar der Zweige trafen ihn ins Gesicht, als er versuchte sich aus der Schlinge zu befreien, kleine blutende Kratzer hinterlassend. Und plötzlich als er schon kurz davor war den Kampf aufzugeben und einfach darauf zu hoffen, dass sich die Umklammerung irgendwann wieder löst, wurde die Weide still und die Schlinge um seinen Fuß war auf einmal verschwunden. Mit einem dumpfen Aufprall landete er auf dem Rücken und ein Keuchen drang aus seinem Mund, während er versuchte zu Atem zu kommen, da der Schlag auf den Boden alle Luft aus seinen Lungen gepresst hatte. Blind tastete er durchs Gras, auf der Suche nach seiner Brille, als er endlich einen Bügel in der Hand hatte und die leichte Beschädigung mit einem Zücken seines Zauberstabs und einem gemurmelten Reparo reparierte. „James?“, rief eine leise Stimme nach ihm und sofort wusste er, dass es Sirius war. Er blickte in die Richtung, wo sein Freund sein musste und tatsächlich sah er in der Dunkelheit den Umriss einer Gestalt, ganz nah in der Nähe des Baumstamms. James wollte Sirius schon anschreien, da wegzurennen, in der Angst, dass die Weide jeden Moment wieder lostoben könnte, als ihm Auffiel, dass Sirius irgendetwas an dem Stamm festhielt. Er sah eine Ratte an seinem linken Fuß vorbeiflitzen und machte sich auf den Weg zu Sirius, der ihm sagte, dass er den Eingang gefunden hatte. „Das nächste Mal sollte Wurmschwanz auf den hier drücken“, meinte er und wie James bereits vermutet hatte drückte er einen Knuppel, der anscheinend wahrscheinlich mit Magie von Dumbledore dort angebracht worden war. Die Ratte lies ein wimmerndes Quieken von sich, anscheinend gar nicht von der Idee begeistert, sich an der Weide vorbei zu schleichen. Doch daran würde Peter nicht vorbeikommen, es sei denn er würde heute Nacht als kleiner Werwolfsnack enden.
Auf Knien und Händen krabbelten Sirius und James in den winzigen Gang, der sich unter dem Baum befand, Peter schleichte hinter ihnen her, obwohl er im Grunde nicht viel zu befürchten hatte, er war so klein, dass der Werwolf ihn wahrscheinlich am wenigsten beachten würde. Bei James sah das schon wieder anders aus. Nach allem was er über Werwolfe gelesen hatte, waren sie groß, gewiss, viel größer als normale Wölfe (und natürlich auch weitaus gefährlicher), aber wenn man sein prächtiges Geweih mitzählte, war er wahrscheinlich größer als der Werwolf. Dieser würde sich definitiv von seiner Größe bedroht fühlen und angreifen… Irgendetwas musste ihm einfallen, um dies zu vermeiden, doch viel Zeit zum grübeln hatte er nicht mehr, denn schon bald hatten sie den Eingang zur Heulenden Hütte erreicht. Eine einfache Holztür, die an den Ränden schon eingerissen war, fast so als hätte jemand versucht, das Holz abzubeißen…
Sie standen in einem kahlen Raum, überall fehlten der Holzverkleidung Stücke, die Fenster waren mit ein paar Brettern zugenagelt und fast auf jeder Diele waren dunkle, schon eingetrocknete Blutspritzer vorzufinden. Eine Gänsehaut zog sich über die Arme des Potters und die feinen Härchen stellten sich auf. Diese Kulisse war wahrlich schaurig. Nur ungern dachte James daran, was hier während des Vollmonds vor sich ging und was auch heute Nacht wieder in blutigen Wunden und einem verletzten Remus enden könnte, falls ihr Plan doch nicht so funktionierte, wie sie wollten. Aus der oberen Etage drang ein Wimmern und auf leisen Füßen gingen die drei Freunde die alte, knarzende Holztreppe hoch. Oben war anscheinend der Ort des Schreckens. Ein großes Himmelbett, dessen Pfosten zerkratzt und eingefallen waren stand in der Mitte des Raums, die Bettdecke war zerfetzt und ein wimmernder Remus lag auf dem zerissenen Laken. Es ging bereits los. Ohne noch eine Sekunde zu zögern verwandelte James sich in die Animagusgestalt, das Prickeln dass sich unter seiner Haut ausbreitete nahm seinen ganzen Körper ein und nur einen Sekundenbruchteil später stand anstelle des jungen Potters ein riesiger Hirsch im Raum. Er sah wie Remus sich vor Schmerzen krümmte. Noch nie hatte James ihn so zerbrechlich wie in diesem Augenblick gesehen, der sowieso schon zarte Körper wirkte noch nie so kurz davor in tausend Stücke zu zersplittern, wenn man ihn nur sanft anfasste, wie gerade in diesem Moment. Und dann sah James wahrscheinlich das Schlimmste, was er je in seinem Leben gesehen hatte. Es war nicht schlimm, weil es ihn anwiderte oder etwas in der Art, sondern einfach, weil er genau sehen konnte, was für Schmerzen sein Freund da durch machte und es schauderte ihn, wenn er daran dachte, dass er dieses Leid jeden Monat ertragen musste.
Anstelle des weichen Gesichts Remus war nun eine Schnauze, die wie eine verworrene Mischung aus Wolf und Mensch schien. Das offene Maul entblößte zwei lange, gelbliche Zähne und eine Reihe weiterer kleiner, spitzen Zähne, mit denen er jedem von ihnen mühelos den Kopf abreißen könnte. Auch der Rest des Körpers verzerrte sich, aus Händen wurden Krallen, aus Armen wurden Vorderläufe und seine Beine verwandelten sich in lange, muskulöse Hinterläufe. Dieser Werwolf hatte nichts mehr von dem lieben, ruhigen Remus den James kannte, zumindest nicht äußerlich, denn irgendwo tief da drinnen, steckte immer noch ihr bester Freund. Nun lag es an ihnen ihn rauszuholen. James wandte den Kopf nach rechts um nach Sirius zu schauen, um ihn irgendein Zeichen zugeben, was sie tun sollten, sobald der Werwolf sie entdeckte. Da weiteten sich seine Augen, als er sah, dass Sirius immer noch in seiner menschlichen Gestalt dastand und still Remus betrachtete. Krone stieß in kräftig mit seinem Geweih an und Sirius schien endlich aus seiner Trance zu erwachen. Keine Sekunde zu spät verwandelte er sich in den großen Hund, als der Werwolf sie entdeckte. Noch eine Sekunde zuvor war er damit beschäftigt gegen die Wand zu rennen, in der Hoffnung einen Weg nach draußen zu finden, doch dann hatte er gehört, wie Sirius auf seinen Pfoten gelandet war und hatte sich bereit zum Angriff auf seine Hinterbeine abgestützt. Niemand wusste genau, was jetzt passieren würde, keiner von ihnen traute sich auf den Werwolf zuzugehen. Einen Moment lang passierte nichts, der Werwolf visierte einfach nur Sirius an, den Hirsch und die Ratte vollkommen ignorierend und dann sprang er. Entsetzt scharrte James mit der Hufe auf dem Holzboden. Verzweifelt winzelte Sirius unter den starken Pranken Moonys und gerade als James den Wolf mit seinem Geweih von dem Hund wegstoßen wollte, ließ der Werwolf von dem Hund ab und visierte stattdessen ihn an, wie er langsam zu Tatze hinüber ging.
Moony bleckte die Zähne und wenn James nicht bald etwas einfiel, würde er ihn genauso anfallen wie Sirius. Als es ihn plötzlich durch den Kopf schoss. Dies hier war sein Gebiet. Hier hatte er das Sagen. Krone war größer als er, stellte für ihn dadurch automatisch eine Bedrohung dar, es würde zu einem Kampf um das Revier kommen und auch wenn Prongs größer war, seine Chancen standen schlecht, dass er von ihm genauso abließ wie von Sirius. Es gab nur eine Möglichkeit, wie er dem Werwolf zeigen wollte, dass er ihm nicht sein Revier streitig machen wollte: er musste sich unterwerfen.
Er ließ den Kopf ein wenig sinken, machte sich klein, so dass der Werwolf ihn nun ein ganzes Stück überragte, den Kopf nach unten gesenkt verharrte er auf allen Vieren, jederzeit darauf vorbereitet, dass er angesprungen würde und der Werwolf ihm die Kehle rausriss. Doch es passierte nichts und so getraute er es sich, den Blick wieder auf den Wolf zu richten. Er stand still da, rührte sich nicht, doch er war nicht mehr kurz davor anzugreifen, stattdessen wandte er sich wieder den Wänden zu und versuchte aus der Hütte herauszukommen.
Ihre Vermutung war damit bestätigt, Tieren tat der Werwolf tatsächlich nichts an. Jetzt mussten sie nur einen Weg finden um ihn davon abzuhalten sich selbst zu verletzen. Er war einen kurzen Blick nach rechts und sah wie Wurmschwanz auf Sirius Rücken geklettert war. Mit gesenktem Kopf machte der Hirsch einen Schritt nach vorne, er wollte auf keinen Fall den Eindruck machen, den Werwolf einkesseln zu wollen, denn dann würde er die Hütte nicht mehr in einem Stück verlassen.
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BeitragThema: Re: Die Heulende Hütte   Die Heulende Hütte EmptyFr Jan 25, 2013 1:07 pm



Mit seinen verstärkten Sinnen, nahm der junge Black die bizarre Szene die sich vor seinen Augen abspielte viel stärker und intensiver war… Das Blut, das an den Wänden klebte war nun nicht nur ein widerlicher Fleck sondern eine übelkeitserregende Duftquelle, die Sirius den Hals zuschnürte. War vorher sein Blick so von Remus in Bann gezogen worden, nahm er nun auch die viele anderen, bedeutungsloseren Dinge war die sich in der heulenden Hütte abspielten – der Wind der um die losen Dielen pfiff und seine Freunde - der eine, ängstlich quickend am Boden und der andere standhaft wie ein Fels in einer nie endeten Brandung. Ein Winseln ließ Padfoods Blick zurück auf das Wesentliche gleiten – auf den hilflosen Jungen der alles Leid dieser Welt auf seinen dünnen Schultern trug. Sirius kam sich vor wie ein Spion der eine Szene sah, die er nie hatten sehen sollen, geschweige denn dass er so etwas sehen wollte. Keinen einzigen Moment hatte er vorher daran gedacht, dass sie ansehen mussten wie ihr Freund sich verwandelte… Warum konnte es nicht schnell und schmerzlos sein? Einfach zack und dann war anstelle des Jungen der Wolf? Wie hatte Sirius vergessen können, dass der Wolf sich seinen Weg suchen musste… wie hatte er denken können, das wäre leicht oder wenigstens schnell? Der Wolf der viel zu groß für diese menschliche Hülle war, fraß sich langsam aber stetig seinen Weg in die Freiheit… mit einem Knacksen, dass sich in den empfindlichen Ohren seiner Hundegestalt – viel zu laut anhörte brachen die Knochen des Lupins, Haare sprossen aus allen Stellen seines Körpers, während er vollkommen verkrümmt am Boden lag, sich hin und her wälzte… doch am schlimmsten anzusehen für den jungen Black war es, welches Leid sich Remus selbst antat… die Verwandlung an sich war schon schmerzvoll genug und trotzdem zerkratzte sich der Junge am ganzen Körper während neues, heißen Blut Flecken auf den Boden bildete. Doch dann auf einmal lag der Junge ganz still – eine gruselige Formatierung halb Remus halb Wolf… Sirius lauschte in die Stille und zu hören war nichts – kein Herzschlag und für eine winzige Sekunde griff die eiserne Hand der Panik nach seinem Herzen doch dann fing das Herz schnell und viel kräftiger, ja aggressiver an weiter zu pumpen und Sirius wusste, dass die Verwandlung vollkommen war.

Dann kam ein langes, sehnsüchtiges Heulen aus der Kehle des Wolfes… auch wenn Sirius sich immer und immer wieder den Wolf vorgestellt hatte, auch wenn er sich über das Thema informiert hatte und dachte alles über die Wölfe zu wissen – wurde ihm mit aller Macht klar dass dies hier keine einfache Theorie war, dass man es nicht planen konnte und dass er und seine Freunde im Grunde ihres Herzens keine Ahnung davon hatte auf was sie sich eigentlich eingelassen hatten. Dies war ein ausgewachsener Werwolf… im Stande alles und jeden ohne mit der Wimper zu zucken zu töten. Hatte Sirius an den Werwolf gedacht so hatte er sich immer einen harmlosen, kleinen Wolf vorgestellt… ein einfaches Tier. Doch Moony hatte nichts mit einem Tier gemein und dass war das Angsteinflößende an ihm… auf einem Blick sah man, die Intelligenz die aus ihm sprach… er handelte wohl aus Instinkt doch trotzdem war er sicherlich nicht leicht zu durchschauen, heimtückisch und ja im schlimmsten Fall würde er sie alle töten und sie würden nichts dagegen unternehmen können. Sie hatten keine Waffen die ihn aufhalten könnten, denn nie im Leben hätte Sirius Black seinen Zauberstab gegen Remus erhoben. Der Wolf hatte ihn ihre Mission in einem anderen Licht sehen lassen, dass es vielleicht nicht mutig sondern dumm gewesen war ein solches Risiko einzugehen – doch das würde sich entscheiden… Noch war der Wolf vollkommen damit beschäftigt zu versuchen aus seinem Gefängnis frei zu kommen und Sirius war froh darüber, denn sobald der Wolf sich ihnen zu wenden würde war ihr Schicksal besiegelt. Mit einer schnellen Bewegung schreckte Moony die Nase in die Luft, zog laut die Luft ein… er wittert uns schoss es Sirius durch die Gedanken und dann ging alles so schnell, dass er im Nachhinein nicht mal wusste wie genau es passiert war… der Wolf machte auf dem Absatz kehrt und schon stand er über ihm… Sirius lag auf dem Rücken genau zwischen den Vorderpranken des Wolfes… Der Wolf fletschte die Zähne, knurrte ihn an und schien im Moment nicht zu wissen, was er mit dem unangemeldeten Besucher machen sollte doch trotzdem schien er bereit sich zu verteidigen wenn nötig bis aufs Blut. Sirius wendete seinen Blick dem Wolf zu der ihn nun genau fixierte… und was er sah schien ihm kurz den Atem zu nehmen…denn auf einmal war da nicht mehr der Wolf sondern Remus und seine ganze pure Panik viel von ihm ab… es waren seine Augen wenn nun auch stechend gelb und durch Wut entstellt, doch tief in diesen gelben Weiten war Remus nun seinerseits gefangen und Sirius fragte sich in wie weit er nun überhaupt etwas mitbekam… Und dann bot Sirius Moony zaghaft seine Kehle an… eine Unterwerfung die sowohl Hund als auch Wolf kannte und der Werwolf schien sich damit zufrieden zu geben, den mit einem Sprung entschwand er seiner Blickrichtung und der zottelige, tiefschwarze Hund sprang mehr oder weniger leichtfüßig zurück auf seine Beine. Der Wolf wollte die Macht haben, das Alphatier sein und genau das mussten sie ihm gewähren um zu überleben. Einfacher als er geglaubt hatte…

Auch James neigte seinen Kopf vor dem Wolf und auch diese Beschwichtigung nahm Moony widerstandslos an. Sie hatten es geschafft… der Wolf akzeptierte sie. Doch nun mussten sie dafür sorgen dass Moony sich nicht selbst verletzte, denn dazu waren sie schließlich gekommen damit Remus nicht wieder mit etlichen Wunden würde aufwachen müssen. Der Wolf war nun wieder mit vollem Eifer damit beschäftigt, gegen die nicht nachgebenden Wände zu stürmen um seinem Gefängnis zu entfliehen… als es nicht funktionierte bies er sichtlich gefrustet in sein rechtes Bein obwohl er offensichtliche Schmerzen hatte, ließ er so schnell nicht los sondern zerrte und ries an dem Fleisch aus dem mittlerweile helles Blut floss. Winselnd ließ der Wolf von dem Bein ab doch nur für einen kurzen Moment. Und darin sah Sirius seine Chance, ohne groß darüber nachzudenken sprang er dem jungen Wolf entgegen der sich ihm zuwendete und für eine Weile vergaß sich selbst zu beißen. Spielerisch tapste Sirius auf ihn zu, hielt sich trotzdem nah am Boden auf und robbte mehr auf ihn zu um ja kein aggressives Verhalten zu projizieren… Fröhlich versuchte er mit dem Schwanz zu wedeln und der Wolf ging darauf ein, mit erhobenen Hinterteil legte er sich hin und ein Funkeln trat in seine Augen und nahm Sirius das letzte Stückchen Angst. Bellend sprang er auf ihn zu und der Wolf sprang ihm aus dem Weg, rannte hechelnd um ihn und spielerisch schnappte er immer wieder in seine Richtung. Das Tollen wurde immer unbeschwerter und Sirius dachte überhaupt nicht mehr darüber nach was er eigentlich tat, fast schon instinktiv wusste er was er machen konnte und was nicht. Mit einem gewaltigen Sprung setzte Moony noch einmal an und landete sehr unsanft auf dem Hund, mit der Nase stupste er ihn immer wieder an aufzustehen und weiterzuspielen und obwohl er kaum noch atmen konnte vor lauter Anstrengung und seine Zunge ihm schon meilenweit aus dem Mund hing sprang er wieder auf und auf Moony zu – den hiermit hatte er eine Art entdeckt den Wolf zu beschäftigen. Egal wie groß und gefährlich jemand ist gegen ein lustiges Spielchen schien niemand etwas einzuwenden. Doch auch Moony war irgendwann erschöpft mit einem lauten Plumpsen ließ er sich zu Boden gleiten und für einen Moment schien er zu ruhen auch wenn sein Blick immer wieder nach draußen gleitete und er sehnsüchtig die Luft einzog die aus den offenen Ritzen zu ihnen strömte. Obwohl es absurd war tat ihm der Wolf leid – immerzu war er gefangen immerzu hatte er nie seine Freiheit erst im Körper des Jungen der ihn verdrängte und dann in seiner einzigen Nacht kam er nicht aus dieser schäbigen Hütte, am liebsten hätte Sirius die Tür aufgerissen und gelacht weil der rießige Wolf dann mal so richtig schön hätte laufen können… aber leider wusste er dass das nicht ging und so mussten sie alle die enge, heulende Hütte aushalten auch wenn draußen die Nacht lockte…
Mit kurzen Pausen versuchten sie den Wolf zu beschäftigen und dessen Lauftrieb schien nie vollkommen befriedigt und die Nacht floss dahin mit Rauferein und Wettrennen um ja keine Langeweile aufkommen zu lassen. Zwischendurch ließ sich der Werwolf jedoch immer wieder auf den Bauch fallen und robbte auf sie zu als würde er eine Nähe suchen die ihm jahrelang nicht gestattet war. Und in diesen Momenten wenn der Wolf so nah war, spürte Sirius Remus durch diesen Körper so intensiv dass er sich wunderte… Es war merkwürdig aber in einer speziellen Ebene fühlte er sich mit ihm verbunden vielleicht lag es daran dass er im Körper eines Hundes steckte und somit ein entfernter Verwandter des Wolfes war… den er verstand alles was dessen Körpersprache ihm vermittelte und wie allein sich Moony fühlen musste, eingesperrt und ungeliebt. Auch wenn Remus in einem solchen Moment vielleicht meilenweit entfernt war merkte er doch wie gleich die beiden waren. Remus und Moony. Viel gleicher als Remus es sich eingestand. Vielleicht gab es nicht den Wolf und den Mensch, vielleicht waren die beiden eins auch wenn der Lupin sich so vehement gegen eine solche Aussage wehrte. Denn wo Remus nur unwillig Körperkontakt zuließ so suchte der Wolf sich seine Nähe… vielleicht war er nur so durstig weil Remus ihm keinen Raum zum Luft holen ließ, weil er ihn nur wegsperrte und seiner Wut nicht mal Lauf ließ. Der Wolf winselte und legte seinen Kopf auf seine Vorderfüße, gequält sah er den schwarzen Hund an und dieser sah dass nicht nur Remus eine Last zu tragen hatte sondern auch Moony. Seufzend ließ Sirius seinen schweren Kopf auf Moonys Rücken nieder und versuchte diesem einsamen Geschöpf so etwas zu geben, nach das es so sehr verlangte.

Mit Einbruch der Dämmerung veränderte sich etwas im Verhalten des Wolfes. Auf einmal wirkte er unruhig, sah sich immer wieder um, horchte in die Dunkelheit und versuchte zum allerletzten Mal mit seiner letzten Anstrengung gegen die Tür anzustürmen doch als diese wieder nicht nachgab ließ er sich schwer zu Boden gleiten – wirkte er erst geschlagen so sahen die drei Freunde wie er anscheinend in sich selbst zusammen strumpfte, winselnd erhob er noch mal seinen Kopf und Sirius kam es so vor als wollte er sie um Hilfe rufen, da er nicht wusste was mit ihm passierte oder weil er es wusste und es mit aller Macht verhindern wollte. Schneller als die eigentliche Verwandlung verschwand Moony und ging in Remus über der zusammen gekauert auf dem Boden lag und nicht ansprechbar war. Vollkommen jämmerlich lag der nackte, frierende Junge auf dem eiskalten Boden und erst wusste keiner der Rumtreiber was sie nun tun sollten… Doch nun als die Gefahr gebannt war, wechselten sie wieder in ihre menschlichen Körper und Sirius schnappte sich schnell den Mantel und die Decke die in einer Ecke des Raumes lagen und schlag beides um den Körper des Junges. Bleich sah er aus doch Sirius hatte mit einem Blick gesehen dass er viel weniger Strammen und Kratzer als gewöhnlich hatte, die Wunde am Bein musste sich Madam Pomfrey sicherlich einmal ansehen doch ansonsten war er heile geblieben. Es hatte sich alles gelohnt, die jahrelange Arbeit… einfach alles. Müde ließ sich Sirius zu Boden gleiten, erst jetzt merkte er wie fertig er eigentlich war… sein Arme und Beine fühlten sich wie Blei an und seine Augen wollten sich bei jedem Zwinkern nicht mehr öffnen. Vorsichtig strich er über Remus Arm und sprach ihn leise an, damit er wach wurde… doch der Junge reagierte gar nicht, vollkommen unbekümmert lag er da und in Sirius machte sich eine schleichende Angst breit… „Remus?“ fragte er nun lauter uns stupste den Gryffindor in die Seite. Dann drang ein Seufzen aus Remus Kehle. Leise und eigentlich unbedeutend aber für Sirius bedeutete es die ganze Welt.
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BeitragThema: Re: Die Heulende Hütte   Die Heulende Hütte EmptySo Feb 17, 2013 2:20 am

'Cause maybe you're loveable,
and maybe you're my snowflake,
and your eyes turn from green to grey,
in the winter I'll hold you in a cold place.

And you should never cut your hair,
'cause I love the way you flick it off your shoulder.
And you will never know, just how beautiful you are to me,
but maybe I'm just in love when you wake me up.”


Wachsam schaute der Werwolf über das Geschehen. Die Augen nun direkt auf das größte Tier unter ihnen gerichtet, abwartend wie es reagieren würde, zog er warnend seine Lefzen über die im Mondlicht weiß funkelnden Reißzähne. Wie der Hund zuvor, neigte nur auch der Hirsch seinen Kopf so weit wie es sein Geweih zu ließ. Grummelnd drehte sich der Wolf von ihm ab, doch nicht ohne einen weiteren warnenden Blick zu dem riesigen Tier zu werfen. Sein Geweih schüchterte ihn etwas ein, doch er war sich dennoch sicher wer als Sieger aus einem Kampf hervorgehen würde – niemand bestand gegen ihn!
Ein Luftzug war auf seinem Gesicht zu spüren. Zischend wehte der Wind durch ein größeres Loch in den Holzdielen die die Fenster vernagelten. Mit sämtlicher Aggression die der Wolf in sich aufbringen konnte, stürmte er gegen die Wand, warf sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen die Holzdielen. Es war ihm egal dass sich ablösende Splitter in seine Haut bohrten – abermals rammte er gegen die Wand und heulte frustriert auf, da sie nicht einen Deut nachgab.
Der Drang sein Virus weiter zu geben wurde immer übermächtiger in diesem Körper. Er musste raus aus diesem Gefängnis, egal um welchen Preis. Im Kopf des Wolfes kreisten sich die Gedanken nur ums zubeißen und darum möglichst viele andere Menschen ebenfalls zu Werwölfen zumachen. Er meinte jeden Moment gleich verrückt zu werden von diesem unbändigen Verlangen. Frustriert biss er sich in eines seiner Hinterbeine, nur um den Drang seine Zähne in Fleisch zu hauen irgendwie zu befriedigen. Ein lautes Knurren drang aus seiner Kehle als er spürte wie frisches, hellrotes Blut durch seine Lefzen triefte.
Im nächsten Moment rappelte sich Moony wieder auf und wollte einen erneuten Versuch starten endlich aus dieser Hütte heraus zu kommen, als er ein leises Winseln hinter sich hörte.
Mit einem Knurren drehte er sich abrupt auf der Stelle um und sah den schwarzen Hund kriechend auf ihn zu kommen. Seine Augen sahen ihn sanft an und sein buschiger Schwanz wedelte verspielt hin und her. Fragend drehte der Wolf seinen Kopf und ließ ein warnendes Knurren aus seiner Kehle dringen – der Hund duckte sich noch etwas enger an den Boden und winselte leise und demütig.
Im nächsten Moment jedoch robbte er langsam auf ihn zu, den Kopf noch immer demütig gebeugt, doch in seinen Augen funkelte der Schalk.
Erneut drang ein Grollen aus der Kehle des Werwolfs, welches die Luft um sie herum zum erzittern brachte. Doch der Hund wedelte mit seinem buschigen, schwarzen Schwanz und wie die Zunge aus seinem Mund hing, sah es beinahe aus als würde er lachen.
Moony ließ sich mit jeder Menge Schwung auf den Boden krachen und robbte das letzte Stücken auf den Hund zu, ehe beide aufsprangen und wild um einander herum rasten.
Lange Zeit tollten sie umeinander her und verwüsteten dabei die kleine Hütte auf eine ganz andere Art und Weise als sie es gewöhnt war. Anfangs hatte er Wolf immer leicht drohend in die Richtung des Hundes geschnappt um ihn zu warnen nicht zu weit zu gehen, aber bald hatten sie ihre gegenseitigen Grenzen gefunden, die sie nicht überstreiten sollten und das Spiel wurde um einiges unbefangener.
Immer Mal wieder blieb Moony an einem der vernagelten Fenster stehen, wenn ein besonders verlockender Duft um seine Nase zog, dann spürte er wieder dieses unbändige Verlangen in sich für welches er kein Ventil fand. Dann zog und riss es wieder in seinem Inneren als müssten er seiner Wut, seinem Hass und diesem Verlagen sein Virus weiterzutragen irgendwie Luft machen. Doch seine drei Gefährten in dieser Nacht, ließen es nie dazu kommen das der Wolf erneut versuchte auszubrechen. Immer wenn er am Fenster stehen blieb, seine Ohren sich an seinen Hinterkopf legten oder er ein ohrenbetäubendes Heulen ausstieß, stupste der Hirsch ihn mit seinem mächtigen Geweih an oder der Hund raste abermals mit Schnelligkeit auf ihn zu und warf sich einfach spielerisch auf ihn.

Als der Himmel um sie herum heller wurde, veränderte sich das Verhalten des Wolfes. Immer wieder drangen sehnsüchtige Winsellaute aus seiner Kehle. Sein Blick wurde gehetzt. Er wusste was bald auf ihn zukommen würde – abermals würde er für einen Monat gefangen sein, mit dem Wissen das Entkommen unmöglich war.
Langsam robbte der Werwolf am Boden auf seinen schwarzen Spielgefährten zu.
Mittlerweile duldete er seine drei Begleiter ohne es zu hinterfragen. Sie waren wohl kaum ein Ersatz für echte Werwölfe, da sie seine Pläne auszubrechen immer wieder vereitelten und sich in seiner Brust deswegen ein leichter Groll bildete. Doch er war ein Rudeltier, und nun war er seit Jahren der Einsamkeit und Gefangenschaft auf einmal nicht mehr alleine.
Moony drückte seine Nase fest in Padfoots Nacken und ließ sich dann neben dem Hund fallen, seine Schnauze in dessen dicken Fell vergraben.
Doch dann zog sich sein Magen schmerzhaft zusammen. Der Tag brach bald an. Und er war hier, in dieser Hütte, gefangen. Hastig stand er Wolf wieder auf, lief etliche Male im Kreise und ließ sich ein paar Mal mit seiner gesamten Körperkraft gegen die Wände fallen. Der Duft der Natur in seiner Nase, die frische Luft von draußen legte sich wie ein sanfter Schleier um ihn und vernebelte seine Sinne. Er musste raus. Ein Rudel bilden. Beißen. Und anstecken.
Doch die Tür gab nicht nach und auch keine der Wände.
Erschlagen und wütend ließ sich der Wolf auf den Boden sinken, als die ersten Lerchen bereits zu singen begangen, als wollten sie seinen erneuten Untergang feiern.
Unbändige Wut, die sich so leicht in ihm einnisten konnte, festigte sich in ihm. Wie satt er es hatte gefangen zu sein. Vier Wochen lang in einem Körper und in der einzige Nacht, in der er herrschen konnte, in dieser Hütte.
Ein Knurren drang aus seiner Kehle als der erste Sonnenstrahl durch die dicke Wolkendecke Schottlands drang und die Landschaft in ein trübes, graues Licht tauchte.
Er krümmte sich zusammen. Ein Winseln drang aus seiner Kehle. Aus dem Augenwinkel sah er wie der Hirsch, der Hund und die kleine Ratten sich in den Schatten des zerstörten Sofas zurück zogen. Der Wolf hob seinen Kopf und suchte den Blick des Hundes, ein weiteres Winseln drang aus seiner Kehle, als wollte er seinen Gefährten rufen ihm zu helfen. Er wollte nicht gehen, er wollte nicht mehr gefangen sein.
Doch dann schrumpfte sein Körper zusammen. Gliedmaßen zogen sich zusammen und die Haare zogen sich zurück in die Haut, viel schneller als der Junge zum Wolfe wurde, war er nun wieder zurück. Die Haare hingen ihm verklebt in den Augen. Mit einer einzigen Gänsehaut überzogen lag er still und bewegungslos am Boden.

Irgendetwas legte sich leicht auf ihn und hüllte ihn ein. Er wollte nicht aufwachen. Gerade fühlte sich seine Welt warm und schmerzlos an. Er wusste wenn er jetzt die Augen aufschlagen und zu sich kommen würde, würde alles anders aussehen. Dann würde es wieder weh tun, und er hatte genug davon - von diesem ständigen Schmerz, der Angst und der Selbstbestrafung weil er das war, was er nun einmal war.
Nur noch einen kleinen Augenblick“, dachte er sich als er einen leichten Druck an seiner Seite wahrnahm.
Bilder zogen an seinem inneren Auge vorbei. Hatte er davon geträumt dass ein riesiger Hund mit ihm gespielt hatte? Das war doch verrückt, er hatte Angst vor Hunden. Sie erinnerten ihn an Monster die ihn nachts jagten. Monster, denen er nicht entkommen konnte.
Remus?“ Etwas in Remus sagte ihm das er aufwachen musste. Er regte sich und schlug plötzliche seine Augen auf und es war ihm als wäre die Wärme und Schwere in seinem Körper mit einem Mal wie ein warmer Mantel von seinen Schultern gezogen worden. Er spürte die kalte, beißende Luft an seinem nackten Körper, der nur mit einem dünnen Mantel bedeckt war. Er spürte den brennenden Schmerz in seinem rechten Bein und die dröhnenden Kopfschmerzen die ihn auf einmal überkamen.
An seiner Seite hörte er ein lautes Seufzen, so schnell das er meinte sich das Genick ausgerenkt zu haben drehte er sich zu der Quelle des Geräusches. Sirius.
Vollkommen perplex starrte Remus ihn an, dann huschte sein Blick weiter zu James und Peters Gesicht, auf beiden war ein aufmunterndes Lächeln zu sehen.
Kurz schloss Remus die Augen und ließ sich wieder zurück sinken. Alles tat ihm weh. Aber es war anders als sonst, zum ersten Mal konnte er sich irgendwie etwas bewegen und relativ klar denken.
Was machten seine Freunde hier?
„ … wir sind Animagi geworden und bevor du jetzt irgendetwas sagst oder uns für verrückt hälst, lass es uns erklären …
„ … Wenn wir bei dir sein können… nicht als Menschen sondern als Tiere, dann vergisst du vielleicht nicht so sehr dich selbst und wir können den Wolf beschäftigen, damit du dir selbst nicht mehr so wehtun kannst…“

Erinnerungen an die Szene im Verbotenen Wald, als seine Freunde ihm gesagt hatten dass sie Animagi geworden waren, huschten durch seinen schmerzenden Kopf.
Es war beinahe als müsste er sich an alles wieder erinnern, damit er verstand was seine Freunde hier machen. Sein Kopf arbeitete so langsam und es tat beinahe weh zu denken.
Was war dann geschehen?
Er hatte geweint und sie angebettelt nicht mit ihm in die Heulende Hütte zu kommen.
Doch, sie waren gekommen. Remus seufzte leise und merkte wie seine Augenlider immer schwerer wurden.

Träumte er wieder? Es musste so sein … Bilder von einem riesigen Hirsch der ihn neckend mit dem Geweih anstupste und ihn davon abhielt sich selbst zu verletzten tauchten auf einmal vor seinem inneren Augen auf. Eine kleine Ratte die auf der Couch saß und ihn stumm beobachtete. Und vor allem der riesige Hund, der mit ihm spielte und ihn anstupste … der Hund in dessen Fell er seine Nase gesteckt hatte und an dessen Seite er gelegen hatte. Den Hund den er hilfesuchend angesehen hatte als er gehen musste.
Remus murmelte leise in seinem Halbschlaf und öffnete dann wieder seine Augen.
Und auf einmal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Das wäre keine Bilder, die seine Träume gemalt hatten, es waren Erinnerungen.
Er konnte sich niemals an die Zeit als Wolf erinnern. Niemals!
Remus suchte Sirius Blick. Der Junge sah müde aus und konnte kaum noch seine Augen offen halten, doch trotzdem sah er besorgt auf Remus herab.
Remus rappelte sich etwas auf, den Mantel fest um seinen dünnen Körper gewickelt.
„Du und der Wolf ... ihr habt zusammen gespielt“, sagte Remus vollkommen perplex.
Sirius Mund verzog sich zu einem krummen Lächeln als er nickte.
Vielleicht wusste er nicht genau was es bedeutete das Remus sich wirklich erinnerte: Es bedeutete dass er ein bisschen mehr von sich selbst zurück hatte – und das konnte für Remus kaum bedeutsamer sein, nachdem er immer wieder das Gefühl hatte sich selbst zu verlieren, seine Gefühle, Ängste und seine Menschlichkeit durch seine Finger ringen spürte, unaufhaltsam und ohne die Chance diesen Prozess aufhalten zu können. Doch nun erinnerte er sich, wenn auch nur schemenhaft.
Remus starrte Sirius an. Er konnte das alles nicht glauben und kaum begreifen. Was sie alle drei für ihn getan hatten. Sein Blick lag wie hypnotisiert auf Sirius, dieser schaute etwas verwundert über Remus intensiven Blick zurück, aber sagte nichts.
Seit wann sagte Sirius nichts? Remus Gedanken kamen ihm auf einmal wieder ganz schleppend und träge vor, als hätte er in den letzten fünf Minuten einfach zu viel gedacht.
Während er Sirius anstarrte, kamen ihm immer wieder kleine Erinnerungen hoch, nur kleine Momente, doch trotzdem waren sie bedeutsam.
Der Wolf hatte Sirius vertraut. Er hatte sich an ihn … gekuschelt.
Remus japste kurz auf. Der Wolf vertraute Sirius. Er hatte seine Nähe gesucht. Er hatte in ihm einen Gefährten gefunden, mehr als in James und Peter – weil sie sich ähnlich waren, weil sie beinahe gleich waren.
Und auf einmal veränderten sich die Erinnerungen, und während Remus Sirius anstarren musste, vollkommen unfähig wegzusehen, tauchten Bilder von seinem ersten Schuljahr in seinen Gedanken auf. Als Sirius ich nachts getröstet hatte. Die vielen Nächte als sie zusammen auf dem Astronomieturm gestanden hatte, beide in ihren eigenen Gedanken verfangen, beide voller Hass auf sich selbst, während sie sich vollkommen bewusst waren wie sehr sie einander achteten. Und dann neue Erinnerungen: Sie zusammen am See, als Sirius ihn zum ersten Mal in den Arm genommen hatte und ihm gesagt hatte das er ganz normal für ihn war.

Und deutlicher als alles andere wurde es Remus bewusst. Und es verwunderte ihn beinahe das Sirius erst bei ihm sein musste wenn er verwandelt war, um es zu bemerken. Vielleicht hatte er sich erst gänzlich verändern müssen um es zu verstehen, weil es so selbstverständlich war.
Er liebte ihn. Vielleicht schon sein ganzes Leben.

Ein paar Minuten später hatte Remus sich angezogen und die vier Jungen liefen durch den Geheimgang. Normalerweise wartete Remus darauf dass Madam Pomfrey ihn abholte und seine schlimmsten Wunden versorgte damit er sich überhaupt bewegen konnte.
Doch heute hatte er nur mit der riesigen Wunde an seinem Bein zu kämpfen und einigen Kratzern die er einfach ignorierte. Er humpelte wie verrückt. Aber er konnte sich eigenständig fortbewegen und das war einfach … fantastisch. Er hasste es schwach sein zu müssen und sich immer helfen zu lassen und nun konnte er, zwar sehr langsam, aber alleine laufen. Das James und Sirius ihm trotzdem ständig helfen wollten, ignorierte er einfach.
Als sie am Ende des Tunnels angekommen waren, quetschten sie sich alle zusammen unter James Tarnumhang. Es wäre zu verdächtig wenn jemand die vier Gryffindors gemeinsam aus einem Loch neben der Peitschenden Weide heraus kriechen gesehen hätte.
Remus hob kurz seinen Zauberstand und lähmte die Weide mit einem leisen gemurmelten „Immobilus“.
Dann krochen sie aus dem Geheimgang und liefen so schnell wie möglich von der Weide weg, denn Remus war sich nicht ganz sicher wie lange der Zauber anhalten würde.
Mittlerweile war es sehr schwer geworden, mit dem Mantel alle vier Jungen zu verstecken. Remus erinnerte sich wie einfach es gewesen war als sie alle noch elf waren. Aber mittlerweile waren James und Sirius in die Höhe geschossen, während Peter und er immer noch etwas kleiner waren und der Höhenunterschied machte es nicht gerade einfach sie alle zu gleichen Zeit zu verbergen. Dazu kam noch das Peter ihm ständig auf die Füße trat und als er einmal kurz Remus Wunde an seinem Beine traf, jaulte Remus schmerzhaft auf und Peter kassierte eine Kopfnuss von Sirius und es gab einiges Gerangel, bis sie endlich wieder still waren und in einem geschützten Winkel innerhalb des Schlosses endlich den Mantel abnehmen konnten.
„Ich denke ich gehe gleich in den Krankenflügel. Ich will nicht wissen was Madam Pomfrey denkt, wenn sie mich kommen holen will und ich nicht da bin …“
Remus schaute James, Sirius und Peter an. Seine Freunde sahen ziemlich selbstzufrieden aus, zwar müde, aber ziemlich stolz.
Remus hatte das Gefühl das er sich bei ihnen bedanken musste. Denn er war ihnen wirklich sehr dankbar. Unruhig tapste er von einem Fuß auf den anderen.
„Hört mal? Ich weiß ich war am Anfang nicht so begeistert von der ganzen Idee. Aber jetzt … Danke! Okay? Das ist echt … einfach Danke …“
Er konnte sich nicht erinnern wann er das letzte Mal so um Worte gekämpft hatte.
„Und jetzt umarme ich euch“, lachte Remus leise und drückte Peter, der gleich neben ihm stand, kurz an sich. „Du gibst eine echt tolle Ratte ab, Wormtail.“ Danach drückte er James an sich und wendete sich zu Sirius. Er räusperte sich etwas.
„Äääähm. Ja, auch danke Sirius“. Er unternahm den sehr komischen Versuch Sirius zur gleichen Zeit zu umarmen und seine Haare zu richten. Er räusperte sich wieder.
Okay, dass war komisch. Sein Körper machte komische Sachen. Dann schaffte er es endlich Sirius in eine sehr unbeholfene Umarmung zu ziehen, die er ein kleines bisschen zu sehr genoss.
Dann winkte er kurz und lief langsam die Treppe zum Krankenflügel hoch. Ein Lächeln auf seinem Gesicht.

tbc: Restliche Räume und Korridor ; Der Krankenflügel


((Sorry, Jamsie dafür. Aber es musste ja so kommen love1 ))

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