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Twilight & Harry Potter Crossover
 


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 Blue Magic

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Viktoria von Baden
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BeitragThema: Blue Magic   Blue Magic EmptySo Apr 01, 2012 7:42 am

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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptySo Apr 01, 2012 8:10 am

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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptyDo Apr 05, 2012 2:23 am

cf.: Fort William – Außerhalb – Das Hotel

Viktoria bemerkte, wie Gabriel sie musterte und langsam auf sie zu kam. Er hatte sich ebenfalls umgezogen. „Du siehst unglaublich aus mein Herz.“, sagte er leise und fuhr mit seinen Fingern die Konturen ihres Körpers nach. Er ging um sie herum und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Leicht küsste er ihren Hals und flüsterte: „Es wird mir sehr schwer fallen zu sehen, welche Wirkung du auf die Menschen haben wirst. Hmmm – du riechst unvergleichlich. Ein sehr passendes Parfum. Es unterstreicht perfekt dein natürliches Aroma. Du bist wunderschön Viktoria. Ich danke dir, dass du mich begleiten wirst. Ich bitte dich alles zu fordern und ich werde dir nichts verweigern mein Herz. Ich bitte dich diese Nacht zu genießen.“ Sie hörte ein leichtes rascheln und schon hatte er ein schmales Collier in den Händen. Sie konnte es nicht jedoch nicht genau sehen, da er es ihr schon umlegte. Nach einem erneuten Kuss reichte er ihr ihren Mantel und gemeinsam liefen sie in die Lobby und dann hinaus. Die Dame kicherte leise, als der Herr ein Taxi bestellt hatte. Ungewohnt aufgekratzt bekam sie gesagt: „Na komm. Es ist etwas weiter entfernt, und ich möchte nicht, dass deine wirklich sehr aufregenden Schuhe Schaden nehmen. Außerdem hat so ein Taxi etwas unvergleichlich intimes, findest du nicht auch?“ Auf der Fahrt kuschelte sie sich leicht in seinen Arm. Einige Zeit verging bis sie am 'Blue Magic' ankamen und Viktoria aus dem Wagen geführt wurde. Ohne zögern liefen die beiden an dem Türsteher vorbei und ihr Begleiter nahm ihr den Mantel ab. Leise sagte er: „Willkommen im Blue Magic mein Herz. Ich wünsche dir viel Spaß!“

Zuerst lief die Vampirin an die Bar und setzte sich auf einen kleinen Hocker, noch bevor sie etwas bestellen konnte, bekam sie ein Getränk serviert. „Von dem Herrn dort.“, sagte der Angestellte lächelnd und zeigte auf einen jungen Herrn am anderen Ende der Bar. Sie hatte keine Ahnung, wie schnell er ihr schon einen Drink bestellen konnte und dankend hob sie das Glas in seine Richtung. Sie nippte leicht und erkannte: Ein Champagner Cocktail! Er bestand aus etwas Cognac, einem Stück Würfelzucker, etwas Angostura und Champagner. Sie wusste, dass alles was jetzt rein ging, müsste später wieder raus, deshalb trank sie den Drink sehr langsam und bald setzte sich ein weiterer Unbekannter neben sie. Leise begrüßte er sie und sie tat das gleiche. Nach einigen belanglosen Minuten wurde sie von ihm zum Tanzen aufgefordert. Es lief zwar moderne Musik, jedoch war es kein Mainstream, sondern Musik der Oberschicht. Die Beiden liefen in den hinteren Teil der Bar, denn im einem Teil wurde mehr getrunken, im anderen mehr getanzt. Es war ein schnelles Lied mit einem guten Rhythmus. Die Beiden tanzten ein wenig, doch Viktoria fühlte sich nur noch unwohl, sie wurde von solch seltsamen Typen angestarrt, dass sie auf die Toilette ging. Sie starrte in den Spiegel und versuchte sich selbst zu sehen, doch sie war eben nicht das Mädchen, dass sie hier sah. Nein, sie war nicht jemand, den man einpacken konnte, in etwas Geschenkpapier und so rumlaufen lassen konnte – das wollte sie nie! Sie hörten den Puls eines Mannes, der auf sie wartete, vor der Tür, er hatte sicher keine guten Absichten... Plötzlich ging der Vampir mit ihr durch und sie öffnete die Tür, zog den Mann herein und schloss sie. Mit ihren Händen drückte sie ihn gegen die Wand. „Lass mich in Ruhe!“, sagte sie ihm so auffordern, wie es nur ging. Er schien all seinen Mut verloren zu haben und leise lies sie ihn stehen. Die Bar verließ sie durch den Notausgang, nachdem sie die Sicherung ausgeschlossen hatte. Sie setzte sich auf den erst besten Ast und wartete darauf, dass ihr Begleiter kommen würde. Die Nacht schien so dunkel, und doch fühlte sie sich ausgerechnet jetzt am Wohlsten. Sie war unbekannt, niemand würde ihr etwas tun und hier spürte sie es, den Drang abzuhauen – sie konnte nicht mehr länger in dieser Stadt bleiben – sie kam sich eingesperrt vor, sie konnte nicht mehr still dahin leiden. Sie hatte hier so viel erfahren und doch war es wahrscheinlich das schrecklichste, sie wollte nur noch weg, weg aus der Stadt der Erinnerungen... Und dann kam eine dieser Erinnerungen auf sie zu – Gabriel de Vere. Am liebsten wäre sie verschwunden, doch es hätte ihr nichts gebracht, er hätte sie überall gefunden...
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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptyFr Apr 06, 2012 5:14 am

cf: Fort William - Außerhalb - Hotel

Gabriel folgte Viktoria in die lichtblau erleuchtete Bar. Der vordere Bereich des Blue Magic war recht schlicht gehalten. Erst die weiteren, hinteren Bereiche wurden immer aufregender. Gabriel wollte Viktoria gerne herumführen, doch sie stürmte vor und setzte sich sofort an die Bar. Sie sah umwerfend aus. Gabriel beobachtete sie zurückhaltend.
War sie noch nie in einer Bar? Sie muss doch wissen, dass die, die sich an die Bar setzen angesprochen werden wollen.’
Nun gut, er hatte ihr gesagt, er wolle, dass sie ihren Spaß haben sollte und sich nehmen sollte, was sie wollte, aber er hatte nicht den Eindruck, dass ihr dies so gelingen würde. Natürlich hatte sie in Sekundenschnelle einen undefinierbaren Drink vor ihrer Nase. Der edle Spender, ein ambitionierter Anzugträger mittleren Alters nickte ihr vielsagend zu. Gabriel lächelte und ging unauffällig in den nächsten Raum, indem eine große ovale Tanzfläche von bereits einigen Tanzwütigen belagert wurde. Es roch nach einem wilden Mix aus teuren Parfums und menschlichem penetrantem Schweiß. Einige der weiblichen Gäste maßen ihn mit ihren Blicken ab. Er blieb distanziert. Er wollte heute Abend keine Eroberung machen, keine der Damen sprach seine Sinne wirklich an.
Er überlegte irritiert, warum das so war. Viktoria schwebte an ihm vorbei und folgte einem anderen Kerl, der zumindest annehmbar aussah. Sie tanzten, doch war dieser Klotz derart ungeschickt, dass das bloße Zusehen bereits eine Beleidigung für Viktoria war. Sie zog eindeutig die Aufmerksamkeit der männlichen Besucher auf sich und auch die Frauen starrten sie teilweise bewundernd, teilweise feindselig an.
Ihre gebräunte Haut leuchtete geheimnisvoll und das in vielen Farben schimmernde Collier unterstrich diesen Effekt und unterstrich die edle Silhouette ihres schlanken Halses und ihres dicken dunklen Haares. Gabriel beobachtete ihr bewegungsloses Gesicht, das mehr und mehr angewidert schien. Ihre Körpersprache verriet, dass sie sich mehr und mehr unwohl fühlte und er stöhnte innerlich auf.
Nein, sie war sicher noch nie in einem solchen Club gewesen. Sie empfand keinerlei Spaß dabei, die Menschen zu irritieren, sich dabei wohl zu fühlen von ihnen bewundert zu werden und mit den Menschen ein wenig zu spielen. Dabei konnte dieses Spiel so anregend sein! Nach wenigen Minuten verließ sie ihren Tanzpartner und ging in Richtung Toilette. Ob sie bereits jetzt die Rückstände ihres Drinks loswerden wollte.
Gabriel wollte ihr Privatsphäre geben, da sie es sicherlich sehr ungern gesehen hätte, wenn er ihr auf die Toilette gefolgt wäre.
„Hey schöner Mann, bist du alleine hier?“ Eine dezent aber sehr gut gekleidete junge Frau sah ihn auffordernd lächelnd an und ließ wie zufällig ihren Zeigefinger über den Rand seines Revers streichen.
„Hmm, nein ich bedaure. Hätte ich gewusst derart nette Bekanntschaften machen zu können, hätte ich mich anders besonnen.“ Er beugte seinen Kopf auf ihren Halsansatz hinab und atmete ihren süßen Duft ein. Ahhh wie verlockend. Ihr Herzschlag beschleunigte sich schlagartig und pumpte erregt ihr köstliches Blut durch ihre Adern. Hmm, sie roch exquisit. Eine sehr anregende Mischung, dieses jugendliche Blut und der dezente Hauch dieses jugendlichen Parfums.
„Hmm, Miss Dior nicht wahr? Das passt hervorragend zu dir. Du solltest nie etwas anderes tragen. Bist du alleine – oder hat dir dein Ehemann für heute frei gegeben?“ Er hatte ihre linke Hand genommen und hauchte einen Handkuss über ihren beringten Finger. Sie errötete verlegen und ihr beschleunigter Atem verriet ihre Erregung.
„Ich …oh….nun, ich….das muss ja kein Hindernis sein, oder?“ Gabriel lächelte sie charmant an.
„Doch, denn ich schätze Treue und würde nie in das Revier eines anderen einbrechen. Sag deinem Mann, er ist zu beneiden.“ Er ließ ihre Hand los und sah zum Eingang des Sanitärflures. Viktoria huschte gerade mit einer leichten Panik in ihren Augen heraus, sah ihn nicht an und lief zielstrebig zum Notausgang, um sich schnell aus der Bar herauszustehlen. Gabriel seufzte und versuchte zu ergründen, was er jetzt wieder falsch gemacht hatte. Noch nie hatte ihn eine Frau derart angezogen und gleichzeitig so viele Rätsel aufgegeben wie Viktoria. Er sah die verdutzt und leicht enttäuschte Dame vor sich an und nickte ihr bedauernd zu.
„Ich bitte um Entschuldigung, aber ich muss denke ich gehen.“ Er ging zurück in die Bar und verließ das Blue Magic durch den Vordereingang. Ihrem Geruch folgend umlief er das Gebäude, bis er sie etwas entfernt am Waldrand versteckt auf einem Ast sitzen sah. Sie wirkte gehetzt, schien ihre Umgebung scharf zu beobachten, als sei sie vor etwas auf der Flucht. Was war nur mit ihr los? Gabriel spürte ein eigenwilliges Gefühl in ihm aufkeimen, ein Gefühl, dass er nicht einordnen konnte. War es Sorge oder gar Angst? Er hatte schon sehr lange keine Angst mehr empfunden, dieses unbestimmte Ziehen in der Brust, das es unmöglich machte sich selbst daraus zu befreien, dass einen einschränkte und irgendwie fesselte, erstarren ließ. Aber wovor hatte er Angst?
Viktorias Blick traf ihn und weitete sich in sich steigernder Panik.
Das vorhin noch leichte Gefühl riss an ihm, schien ihn zu lähmen und er blieb in einem weiten Abstand zu ihr stehen, unschlüssig was das alles zu bedeuten hatte. Sie reagierte so wegen ihm. Sie wollte ihn und seine Gesellschaft nicht, sie fürchtete ihn. Er war ihr fremd. Er hatte versucht ihr zu zeigen und zu erklären wer er war, hatte ihr einige seiner tiefsten Gedanken, seine Geheimnisse offenbart und gehofft, sie könnte gleiche Gefühle für ihn empfinden.
Er hätte es wissen müssen. Die immer währende Distanz, die sie täglich eher verstärkt hatte als sich ihm mehr zu erklären hätte ihm zeigen müssen, dass er sich wie ein Trottel benahm. Sie war ihm gefolgt, um aus Glasgow wegzukommen, warum auch immer und jetzt wollte sie fliehen – vor ihm!

Gabriel versuchte sich darüber klar zu werden, was gerade mit ihm geschah. Warum empfand er so? Es würde auf einen Abschied hinauslaufen. Das war es doch eigentlich immer. Er hatte es nie als so – eigenartig empfunden, es hatte ihm nie solche ….Schmerzen bereitet.
Er wollte es nicht. Er wollte sie nicht verlieren. Er hatte das Gefühl, er müsse ein Stück von ihm selbst loslassen, als müsse er eine Hand, einen Arm oder Schlimmeres von sich selbst abtrennen.
‚Gott du bist irrational. Beruhige dich, du hast keinen Grund so zu reagieren. Du hast sie ja noch nicht mal berührt! Kein Wunder, dass sie Angst vor dir hat.’
Oh doch, er hatte sie berührt, hatte ihren Körper unter seinen Fingern gespürt. Er hatte sie geküsst und diese Küsse waren ungeahnt unschuldig und trotzdem so erfüllend gewesen, dass er mehr wollte. Ja, er wollte mehr, viel mehr. Er begehrte sie! Mit jeder Geste, jedem Gedanken den er an sie richtete hatte sich sein Begehren gesteigert. Er hatte dem nicht nachgegeben aus Angst, dass genau das passieren würde, dass sie ihn zurückstoßen würde und er in ein Loch stürzen würde. Er sah zu ihr auf und ging zaghaft näher, hob seinen Arm und hielt ihr seine Hand hin, damit sie sie ergreifen konnte, wenn sie herunter sprang.

Würde sie sie ergreifen? Würde sie ihm Gelegenheit geben ihr zu sagen, dass sie ihm mehr bedeutete als er ihr bisher anvertraut hatte. Wollte sie das überhaupt hören?
Immer noch lag diese eigenwillige Panik, diese Bereitschaft blitzschnell in den Wald zu laufen in ihren Augen und Gabriel spürte, wie die Angst die ihn bisher zu lähmen versucht hatte begann ein Loch in seine Brust zu fressen und es mit unaussprechlicher Leere füllte. Er versuchte zu lächeln und sie aufmunternd anzusehen. Ob sie sehen konnte wie sehr sie ihn erschreckte, wie sehr ihn ihr Verhalten verletzte?
Er wollte sie verstehen, er wollte mit ihr lachen, wollte ihr folgen, wohin sie auch immer wollte, doch sie ließ ihn nicht in ihre Gedanken, sperrte ihn aus. Sie war ihm bis heute wie ein Schatten gefolgt, hatte ihn zeitweise glauben lassen, dass sie seine Gegenwart genossen hatte oder zumindest als angenehm empfand. Hatte er das so falsch verstanden.

Sie rührte sich immer noch nicht, starrte nur auf seine ausgestreckte Hand.

„Was auch immer ich falsch gemacht habe, bitte erkläre es mir Viktoria. Bitte lass mich nicht so hier stehen. Wenn es für dich besser ist, dann werde ich dich verlassen. Ich möchte und werde dir nicht wehtun, aber bitte erkläre mir warum du mich so ansiehst.“ Sie reagierte nicht, starrte ihn nur distanziert an. Resignierend ließ er seinen Arm sinken und ging einen Schritt zur Seite.

„Viktoria ich werde ins Hotel gehen und wenn du zurückkommst wirst du meine Gegenwart nicht mehr spüren. Bitte bleib solange wie du willst. Ich werde dich nicht verfolgen. Wenn du mir eine Bitte erfüllen würdest: Behalte diese Kette, sie ist wie für dich gemacht. Ich würde es sehr schätzen, wenn du sie als Erinnerung behieltest. Ich… ich habe die Zeit mit dir als sehr schön empfunden. Ich danke dir sehr dafür.“

Er konnte sich dem nicht länger aussetzen. Er hatte das Gefühl seine Füße würden ihn nicht länger tragen können, als hätte der Boden begonnen zu schwanken. Dieses Schweigen war unerträglich und verunsicherte ihn zusätzlich mehr als jemals etwas ihn aus seiner Bahn geworfen hatte. Er wusste nicht, wohin er gehen würde, aber die Stille der Highlands war immer eine gute Alternative, um zu sich selbst zu finden. Unschlüssig ob er sich wirklich von ihr entfernen konnte sah er sie noch einmal an, verneigte sich galant vor ihr und drehte sich langsam um.
Nein, er würde nicht laufen. Er würde gehen, in menschlicher langsamer Geschwindigkeit. Er wollte sich so langsam wie möglich von ihrem Duft entfernen, wollte sie so lange spüren, wie es ihm noch erlaubt war. Er wollte sich nicht eingestehen, daß er innerlich nach einer Antwort flehte.
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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptyDi Apr 10, 2012 4:32 am

Viktoria bekam seine Hand entgegengestreckt – sollte sie ihm zeigen, dass er sie auffangen würde? Auffangen in ihrem Leid oder doch nur oberflächlich, ihr runter helfen? Sie wusste es nicht und würde ihn auch nicht fragen, dass war nicht ihre Art, dass war nie ihre Art gewesen. Sie sah seine Haltung, sein Auftreten, er war verletzt, doch das konnte er doch gar nicht sein, durfte er doch gar nicht... Sie wusste nicht, warum sie ihm so wichtig geworden war, es war überhaupt nichts zwischen ihnen passiert, es war wie eine kleine Romance.
Mit einer leisen Stimme sprach er: „Was auch immer ich falsch gemacht habe, bitte erkläre es mir Viktoria. Bitte lass mich nicht so hier stehen. Wenn es für dich besser ist, dann werde ich dich verlassen. Ich möchte und werde dir nicht wehtun, aber bitte erkläre mir warum du mich so ansiehst.“ Die Vampirin konnte nicht reagieren, sie hatte ihn verletzt, obwohl sie gar nicht wegen ihm reagiert hatte. Es fühlte sich an, als lägen Kilometer zwischen den Beiden und so war es für Vampire normal, sie näherten sich nicht an, es gab nur eine einzige Person im Leben eines Vampires, die einen wirklich berührte und diese Person war Gabriel nicht für sie, genau wie Henry... Enttäuscht senkte er seinen Arm und ging zur Seite, ermöglichte ihr einen freien Blick auf das Blue Magic.
„Viktoria ich werde ins Hotel gehen und wenn du zurückkommst wirst du meine Gegenwart nicht mehr spüren. Bitte bleib solange wie du willst. Ich werde dich nicht verfolgen. Wenn du mir eine Bitte erfüllen würdest: Behalte diese Kette, sie ist wie für dich gemacht. Ich würde es sehr schätzen, wenn du sie als Erinnerung behieltest. Ich… ich habe die Zeit mit dir als sehr schön empfunden. Ich danke dir sehr dafür.“, sagte er verbittert, als wäre etwas in ihm gestorben. Sie war sich sicher, dass er sich völlig bewusst war, dass sie nicht seelenverwandt waren und doch wollte er es nicht war haben, versuchte es zu verdrängen. Er war ihr einen elenden Blick zu, er war nicht üblich für ihn und doch schien er zu ihm zu gehören. Ganz höflich verneigte er sich und drehte sich weg um sich ganz menschlich zu entfernen.

„Gabriel?“, fragte sie ganz leise, doch sie war sich sicher, dass er sie hörte. Er musste sie hören, es sei denn, er wollte sie nicht mehr hören.
„Ich empfinde nichts für dieses neumoderne, sie versuchen etwas neues zu schaffen und doch kopieren sie das Alte – das funktioniert nicht!“, meinte sie fast schon belustigt. Schnell sprang sie vom Baum und lehnte sich an den Stamm. Unschlüssig stemmte sie ihre Arme in die Seiten.
„Warum gefällt die das hier? Was zieht dich an? Das ist doch ein Witz gegen adlige Tanzabende!“, sagte sie um ihn zum verweilen aufzufordern. Sie war sich jedoch bewusst, dass sie ihn vor die Wahl stellen müsste, ob er einfach ein Freund sein wollte und mit ihr umherziehen wollte, oder sich von ihr trennen, denn sie wollte ihm keine falsche Hoffnung machen, denn so war sie nicht, und so wollte sie auch nicht werden!
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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptyDi Apr 10, 2012 9:21 am

WAS? Gabriel starrte vor sich in die schwarze Nacht. Sah die Konturen der Stadt, in weiter Ferne roch er das Meer und fragte sich, ob er nicht besser schnell laufen sollte.
Was tat sie da?
Sie hatte ihn in jeder Hinsicht vor den Kopf gestoßen in den letzten wenigen Minuten. Noch vor Stunden, hatte sie es zugelassen, dass er sich ihr geöffnet hatte und hatte mit oder ohne ihre Gabe ihn mehr an sie gebunden, als es jemals eine andere Frau geschafft hatte.
Nein sie waren keine Seelenverwandten. Warum auch? Gabriel knurrte ungehalten. Die Möglichkeit einem solchen zu begegnen war mehr als gering. Aber hieß das, dass man sich nicht näher kommen konnte auf Grund der verdammten Tatsache, dass man sich einfach sympathisch war?
War sie ihm das? Sympathisch?
Ja, das war sie. Und sie war noch etwas, etwas was ihm sehr viel mehr zu schaffen machte, als die Tatsache, dass er sie gerne berührte, sie gerne küsste und sehr gerne mit ihr getanzt hätte, wenn die Dame das ‚Neumodische’ zumindest versuchen würde zu akzeptieren. Es stand nun mal nicht immer ein Schloss mit einer Dachterrasse zur Verfügung, auf der man ausschweifend Walzer tanzen konnte.
Nein, es war die Angst um sie, die ihn so fesselte und gleichzeitig lähmte. Gabriel spürte sehr genau, dass mit ihr etwas absolut nicht stimmte.
Vor wenigen Stunden noch unten im Hafen war alles so anders gewesen. Jetzt zog sie sich zurück, kapselte sich in ihr Schneckenhaus ein und gab ihm dieses unsägliche Gefühl unwillkommen zu sein, der Grund für ihr Unbehagen zu sein, dabei wusste er, dass dem nicht so sein konnte.

„Warum gefällt die das hier? Was zieht dich an? Das ist doch ein Witz gegen adlige Tanzabende!“
Er konnte nicht anders und begann schallend zu lachen. Bitter und wenig amüsiert. Er drehte sich langsam zu ihr um, ging aber nicht auf sie zu. Zweifelnd schüttelte er den Kopf.

„Was versuchst du da Viktoria? Was soll dieses Geschwätz? Adlige Tanzabende? Es gibt keine adligen Tanzabende für uns, denn wir gehören nicht mehr zum Adel. Oder würdest du es vorziehen mit dem selbsternannten Vampiradel, den Volturi, vergnügliche Abende bei intellektueller Konversation zu verbringen. Ich versichere dir, der einzige dieser Gestalten, der daran Spaß empfinden würde wäre Aro. Die anderen beschäftigen sich vorrangig mit weniger harmlosem Zeitvertreib.“ Er betrachtete sie jetzt mit offener Enttäuschung.

„Wir sind was wir sind Viktoria. Nomaden von gar eigenartiger Natur. Wir haben uns verpflichtet unsere wahre Natur geheim zu halten, für das Recht überhaupt unter dem offenen Himmel verweilen zu dürfen. Du bist keine Königin mehr und auch keine irre Sklavin auf irgendeiner schmutzigen Farm. Du bist was ich bin – ein Vampir und glaube mir, egal wie du zu deinem Blut kommst, ob so wie ich, den Rausch mit allen Sinnen genießend, oder so wie du in winzigen Dosen, die dich lediglich sättigen um dir damit die Genugtuung eines reineren Gewissens zu geben. Ich werde das weder hinterfragen, noch werde ich dich jemals dafür angreifen, denn ich akzeptiere es. DAS ist die einzige Freiheit, die wir haben.“
Er ging erregt einige Schritte hin und her und versuchte höflich zu bleiben, der zu bleiben, der er war. Er würde sich nicht vergessen und er wollte sie auch nicht erschrecken. Er hatte sich ohnehin schon genug Schaden zugefügt, da war es ziemlich egal ob er sich noch mehr damit verletzte, dass er sich dem weiter aussetzte.

„Was mir daran gefällt? Ganz einfach: es macht Spaß! Es macht einfach ab und an Spaß in die Welt der Menschen einzutauchen und sie zum Spaß zu irritieren, sie zu verwirren und sie dabei zu beobachten. Es macht mir Spaß die Begierde menschlicher Frauen zu spüren, zu sehen, wie sie auf mich reagieren und innerlich über ihre Enttäuschung zu lachen, wenn sie merken, dass all ihr Mühen umsonst ist. Denn ich sauge nicht wahllos Menschen aus, oder bringe sie in Gefahr, um für mich ein Vergnügen daraus zu machen. Mein Vergnügen ist einfach nur das kleine bisschen Spaß sie zu beobachten. Die Männer dabei zu beobachten, wie sie auf dich reagieren in dem Wissen, dass auch sie keine wirkliche Chance haben.“ Er drehte sich zu dem in einiger Ferne hell erleuchteten Club.
„Ich genieße die Gegenwart einer schönen Frau und finde es berauschend, wenn sie sich für einen solchen Abend schön macht. Nicht für mich, sondern für sich selbst, um sich selbst zu genießen. Ich wette, du weißt gar nicht wie schön du heute abend bist, wie begehrenswert, wie lebendig! Ja lebendig Viktoria. Es weckt so etwas wie Lebensgeister, wenn wir uns begehrt fühlen und selbst als begehrenswert erachten.
Ich begehre dich – ja! Und es ist absolut nichts Verwerfliches daran, nichts schmutziges oder Hinterhältiges. Es ist einfach nur WAHR!“
Er drehte sich ihr wieder zu und sah, dass sie ihn anstarrte.
„Dieser Blick! Als hätte ich dich angegriffen, als bedrohe ich dich. Habe ich das jemals getan? Was glaubst du wen du vor dir hast? Welche Art Freaks haben deinen Weg gekreuzt, dass du das in mir siehst? Und …was siehst du überhaupt?“
Er stand immer noch in dem gleichen Abstand zu ihr, doch hätte er sie am liebsten genommen und geschüttelt.

„Viktoria, ich verstehe dein Verhalten nicht. Aber wann immer ich versuche dich zu fragen, weichst du aus. Ich weiß nicht was dich so verletzt hat, aber ich weiß, das wir an einer Grenze angelangt sind, an der es so nicht weitergeht. Ich habe dir meine Natur offenbart, habe dir so einiges von mir erzählt, sogar Dinge, die du eigentlich nicht wissen dürftest, weil es gefährlich für mich sein kann. Aber du bist mir wichtig und ich vertraue dir. Das tut ich höchst selten.
Ich schätze Ehrlichkeit Viktoria. Wenn du mir nichts erzählen willst, dann ist es in Ordnung, aber dann belüge mich auch nicht, indem du versuchst davon abzulenken, dass etwas nicht stimmt.
Ich schätze Treue Viktioria. Ich schätze Kreaturen, die sich selbst treu sind, die zu sich selbst stehen und sich annehmen. Die kein Spiel spielen und etwas vorgaukeln. Kreaturen, die offen zu sich und ihrer Umwelt sind. Kreaturen, die keine faulen Kompromisse eingehen und ihre eigenen Gedanken verstecken und vor sich und ihren Gefährten verleugnen.
Ich schätze Natürlichkeit Viktoria. Ich liebe die Welt, in der wir leben. Ich liebe es zu laufen und die Wunder der Natur um mich zu haben. Ich schätze Kreaturen, die sich diese Natürlichkeit bewahrt haben und zu sich und dem was sie sind stehen. Kreaturen, die ihre Existenz annehmen und bereit sind, zu genießen, zu lachen wie auch sich den Schmerzen zu stellen, die sie haben.“ Er sah sie an, wusste dass sein Blick nicht hart und unversöhnlich, sondern bittend und gleichzeitig enttäuscht war. Er wollte sie halten, wollte sie nicht gehen lassen, aber er spürte, dass sie diese Entscheidung aus sich heraus treffen musste.

„Ich spüre, dass du einen Kampf kämpfst. Ich bin mir nicht sicher, ob du gegen dich oder gegen alles andere kämpfst. Ich habe die Angst in deinen Augen gesehen, da oben auf dem Baum, die Angst, die du wohl auch vor mir hast und das hat mir sehr weh getan. Heute Nachmittag bat ich dich bei mir zu bleiben, unten im Hafen. Du nahmst mich in den Arm und sagtest du würdest bei mir bleiben, solange du dich bei mir wohl fühlst. Offenbar habe ich einen schweren Fehler gemacht, dass du deine Meinung so schnell geändert hast.

Ich kann nicht mit dir zusammen sein wenn ich dich nicht verstehe.
Ich habe nicht die Absicht dir mich und meine Gesellschaft aufzudrängen, aber ich muss dich verstehen können. Egal ob es für dich leicht oder schwer ist, du wirst dich mir erklären müssen, oder aber es ist besser unsere Wege trennen sich.
Ich verspreche dir, ich werde Verständnis haben, ich werde dich weder bedrängen noch etwas tun, was du nicht möchtest, dafür habe ich dich zu sehr schätzen gelernt. Ich werde dir zuhören und nur dann sprechen, wenn du darüber sprechen willst, aber ich möchte zuhören dürfen!
Ich möchte mit dir gemeinsam meine Zeit verbringen, so viel und so tief, wie du es zulässt, aber du musst es mittragen, musst es mit mir zusammen genießen wollen. Dafür muss ich wissen, was du genießt, was dir gefällt, wie weit du zulassen willst, dass wir gehen. Du bist mir bisher nur gefolgt, hast mich experimentieren lassen, was dir gefallen könnte und mich glauben gemacht, dass es dir bis heute Abend sogar gefiel. Tu das bitte nie wieder! Gaukle mir nichts vor – Niemals!

Ich werde jetzt ins Hotel gehen und bis zum Morgengrauen auf dich warten. Du kannst mir folgen, du kannst auch hierbleiben und über das, was ich gesagt habe nachdenken, aber wenn du vor Morgengrauen zurück kommst, dann wirst du mit mir über dich sprechen müssen. Über dich Viktoria. So viel und so weit, dass ich spüre, dass du mein Vertrauen willst. Wenn du möchtest, das ich dein Freund bin, dann muss ich dir vertrauen können.“

Er sah sie eindringlich an, verspürte den tiefen Wunsch sie berühren zu dürfen, sie küssen zu dürfen, doch er versagte es sich.
Er hatte alles gesagt. Der nächste Schritt musste ihrer sein, sie musste erkennen, dass sie ihm gegenüber ehrlicher, offener sein musste und vor allem sie musste aktiver sein, ihre Wünsche und Gedanken äußern oder er würde sich verlieren. Verlieren in der Sehnsucht ihr helfen zu wollen, nicht nur ihre Vergangenheit bewältigen zu können, sondern vor allem und insbesondere ihre gemeinsame Zukunft, wie auch immer diese aussehen würde. Er hasste es sie alleine und schutzlos hier zu lassen, das wiedersprach all seinen Grundsätzen, aber er sah keine andere Möglichkeit. Wenn sie seine Gegenwart als bedrohlich ansah, wenn sie seinen Schutz als überflüssig ansah, wenn sie ihm nicht vertraute, dann musste es sein. Schweigend und schnell lief er zurück zur Stadt, um in ihr Hotelzimmer zurückzukehren.

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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptyMo Apr 30, 2012 6:38 am

Viktoria lehnte an ihrer einzigen Stütze, dem Baum. Das dünne Holz könnte jederzeit unter ihrer Kraft zerbersten. Sie war gefangen in dem Körper eines Monsters und sie wollte es ändern sie wollte den Körper eines Monsters für Gutes verwenden. Der Mann, der ihr so nah gekommen war lachte, und sie war sich nicht sicher, ob er mit ihr lachte oder über sie.
„Was versuchst du da Viktoria? Was soll dieses Geschwätz? Adlige Tanzabende? Es gibt keine adligen Tanzabende für uns, denn wir gehören nicht mehr zum Adel. Oder würdest du es vorziehen mit dem selbsternannten Vampiradel, den Volturi, vergnügliche Abende bei intellektueller Konversation zu verbringen. Ich versichere dir, der einzige dieser Gestalten, der daran Spaß empfinden würde wäre Aro. Die anderen beschäftigen sich vorrangig mit weniger harmlosem Zeitvertreib.Wir sind was wir sind Viktoria. Nomaden von gar eigenartiger Natur. Wir haben uns verpflichtet unsere wahre Natur geheim zu halten, für das Recht überhaupt unter dem offenen Himmel verweilen zu dürfen. Du bist keine Königin mehr und auch keine irre Sklavin auf irgendeiner schmutzigen Farm. Du bist was ich bin – ein Vampir und glaube mir, egal wie du zu deinem Blut kommst, ob so wie ich, den Rausch mit allen Sinnen genießend, oder so wie du in winzigen Dosen, die dich lediglich sättigen um dir damit die Genugtuung eines reineren Gewissens zu geben. Ich werde das weder hinterfragen, noch werde ich dich jemals dafür angreifen, denn ich akzeptiere es. DAS ist die einzige Freiheit, die wir haben.“, sagte er aufgewühlt.
Das war keine Freiheit, da irrte er sich, es war ein Gefängnis. Man war eingesperrt in seinem Gewissen und wenn man es nicht vollkommen abschalten konnte, dann quälte es einen jeden Tag, jede Sekunde zeigte es einem auf was man war – ein MONSTER!

„Was mir daran gefällt? Ganz einfach: es macht Spaß! Es macht einfach ab und an Spaß in die Welt der Menschen einzutauchen und sie zum Spaß zu irritieren, sie zu verwirren und sie dabei zu beobachten. Es macht mir Spaß die Begierde menschlicher Frauen zu spüren, zu sehen, wie sie auf mich reagieren und innerlich über ihre Enttäuschung zu lachen, wenn sie merken, dass all ihr Mühen umsonst ist. Denn ich sauge nicht wahllos Menschen aus, oder bringe sie in Gefahr, um für mich ein Vergnügen daraus zu machen. Mein Vergnügen ist einfach nur das kleine bisschen Spaß sie zu beobachten. Die Männer dabei zu beobachten, wie sie auf dich reagieren in dem Wissen, dass auch sie keine wirkliche Chance haben.Ich genieße die Gegenwart einer schönen Frau und finde es berauschend, wenn sie sich für einen solchen Abend schön macht. Nicht für mich, sondern für sich selbst, um sich selbst zu genießen. Ich wette, du weißt gar nicht wie schön du heute Abend bist, wie begehrenswert, wie lebendig! Ja lebendig Viktoria. Es weckt so etwas wie Lebensgeister, wenn wir uns begehrt fühlen und selbst als begehrenswert erachten. Ich begehre dich – ja! Und es ist absolut nichts Verwerfliches daran, nichts schmutziges oder Hinterhältiges. Es ist einfach nur WAHR!Dieser Blick! Als hätte ich dich angegriffen, als bedrohe ich dich. Habe ich das jemals getan? Was glaubst du wen du vor dir hast? Welche Art Freaks haben deinen Weg gekreuzt, dass du das in mir siehst? Und …was siehst du überhaupt? Viktoria, ich verstehe dein Verhalten nicht. Aber wann immer ich versuche dich zu fragen, weichst du aus. Ich weiß nicht was dich so verletzt hat, aber ich weiß, das wir an einer Grenze angelangt sind, an der es so nicht weitergeht. Ich habe dir meine Natur offenbart, habe dir so einiges von mir erzählt, sogar Dinge, die du eigentlich nicht wissen dürftest, weil es gefährlich für mich sein kann. Aber du bist mir wichtig und ich vertraue dir. Das tut ich höchst selten. Ich schätze Ehrlichkeit Viktoria. Wenn du mir nichts erzählen willst, dann ist es in Ordnung, aber dann belüge mich auch nicht, indem du versuchst davon abzulenken, dass etwas nicht stimmt. Ich schätze Treue Viktoria. Ich schätze Kreaturen, die sich selbst treu sind, die zu sich selbst stehen und sich annehmen. Die kein Spiel spielen und etwas vorgaukeln. Kreaturen, die offen zu sich und ihrer Umwelt sind. Kreaturen, die keine faulen Kompromisse eingehen und ihre eigenen Gedanken verstecken und vor sich und ihren Gefährten verleugnen. Ich schätze Natürlichkeit Viktoria. Ich liebe die Welt, in der wir leben. Ich liebe es zu laufen und die Wunder der Natur um mich zu haben. Ich schätze Kreaturen, die sich diese Natürlichkeit bewahrt haben und zu sich und dem was sie sind stehen. Kreaturen, die ihre Existenz annehmen und bereit sind, zu genießen, zu lachen wie auch sich den Schmerzen zu stellen, die sie haben. Ich spüre, dass du einen Kampf kämpfst. Ich bin mir nicht sicher, ob du gegen dich oder gegen alles andere kämpfst. Ich habe die Angst in deinen Augen gesehen, da oben auf dem Baum, die Angst, die du wohl auch vor mir hast und das hat mir sehr weh getan. Heute Nachmittag bat ich dich bei mir zu bleiben, unten im Hafen. Du nahmst mich in den Arm und sagtest du würdest bei mir bleiben, solange du dich bei mir wohl fühlst. Offenbar habe ich einen schweren Fehler gemacht, dass du deine Meinung so schnell geändert hast. Ich kann nicht mit dir zusammen sein wenn ich dich nicht verstehe. Ich habe nicht die Absicht dir mich und meine Gesellschaft aufzudrängen, aber ich muss dich verstehen können. Egal ob es für dich leicht oder schwer ist, du wirst dich mir erklären müssen, oder aber es ist besser unsere Wege trennen sich. Ich verspreche dir, ich werde Verständnis haben, ich werde dich weder bedrängen noch etwas tun, was du nicht möchtest, dafür habe ich dich zu sehr schätzen gelernt. Ich werde dir zuhören und nur dann sprechen, wenn du darüber sprechen willst, aber ich möchte zuhören dürfen! Ich möchte mit dir gemeinsam meine Zeit verbringen, so viel und so tief, wie du es zulässt, aber du musst es mittragen, musst es mit mir zusammen genießen wollen. Dafür muss ich wissen, was du genießt, was dir gefällt, wie weit du zulassen willst, dass wir gehen. Du bist mir bisher nur gefolgt, hast mich experimentieren lassen, was dir gefallen könnte und mich glauben gemacht, dass es dir bis heute Abend sogar gefiel. Tu das bitte nie wieder! Gaukle mir nichts vor – Niemals! Ich werde jetzt ins Hotel gehen und bis zum Morgengrauen auf dich warten. Du kannst mir folgen, du kannst auch hierbleiben und über das, was ich gesagt habe nachdenken, aber wenn du vor Morgengrauen zurück kommst, dann wirst du mit mir über dich sprechen müssen. Über dich Viktoria. So viel und so weit, dass ich spüre, dass du mein Vertrauen willst. Wenn du möchtest, das ich dein Freund bin, dann muss ich dir vertrauen können.“

Viktoria kam sich vor, als hätte er sie an den Baum gekettet, als müsste sie ihm zusehen, als hätte sie keine andere Chance! Sie war erleichtert als er sich abwendete und ging und doch hallten seine Worte nach. Sie konnte nicht länger an diesem einen Ort bleiben, ein Ort mit zu vielen schlechten Erinnerungen. Sie konnte das nicht, sie konnte nicht mit ihresgleichen umgehen, sie war eben anders. Aber im positiven Sinne, sie tötete nicht, sie lies nicht leiden, sie nutzte nicht aus, sie half ihren Freunden – den Ureinwohner von Neuseeland. Sie hatte noch nie so ein nettes und aufrichtiges Volk erleben dürfen wie dieses.

Mit unmenschlichem Tempo rannte sie durch den Wald zurück in die Stadt – die Stadt ihrer Feinde. Ihre Füße blieben wegen der High-Heels im Dreck stecken und sie rannte einfach barfuß weiter. Sie verhielt sich ruhig als sie in die Nähe des Hotels kam. Schnell hatte sie bemerkt, dass Gabriel noch nicht da war. Sie nutzte die Chance ging nach in das Zimmer und zog sich aus, kleidete sich mit ihren eigenen Kleidern neu und schnappte ihre Tasche. Auf einen kleinen Zettel schrieb sie: „Es tut mir Leid!“ Sie hoffte, dass er sie verstehen würde oder immerhin annähernd ihre Entscheidung akzeptieren würde. Plötzlich hörte sie Geräusche aus dem Gang und konnte noch rechtzeitig aus dem Fenster verschwinden. Sie wollte einer Konfrontation auf jeden Fall aus dem Weg gehen.

Viktoria machte sich auf den Weg zurück zum Flughafen, damit sie mit Schottland abschließen konnte.
Abschließen mit einem vielleicht nicht ganz so glücklichem Lebensabschnitt.

tbc: Neuseeland
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Gabriel de Vere
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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptySo Okt 14, 2012 7:14 am

cf: FW - Umgebung - Hotel

Gabriel schlenderte ohne Hast durch die nun sonnenlose, bereits leicht graue Umgebung. Er war nicht in die Stadt gegangen. Es verlangte ihn danach ein wenig an den weit ausladenden Fluss zu gehen, der die frische Brise der See mit sich trug. Die karge, raue Landschaft erfasste ihn und erhöhte ein wenig seine Stimmung.
De Vere war wieder er selbst. Unbeeindruckt und kühl gegenüber allem was von außen an ihn herantrat und absolut ausgeglichen und zufrieden in sich ruhend. Er überlegte, ob er nicht doch irgendein Kleintier jagen sollte, bevor er in den Club ginge. Er wollte sich mit seiner nächsten menschlichen Mahlzeit definitiv Zeit lassen. Vielleicht wäre es sogar klüger, diese nicht hier zu planen, damit er sich selbst und auch die Cullens nicht kompromittieren würde. Ja, das wäre sicherlich geschickter! Leise summend überlegte er, was er sich denn gönnen wollte und wanderte ein wenig umher.
Ein in einiger Entfernung gelegener Aussiedlerhof erweckte seine Aufmerksamkeit durch lautes und nervendes Hundegebell.
‚Warum lassen sie ihre Tölen immer zum Ärger ihrer Mitmenschen vor ihren Häusern patrouillieren und dabei den Abend mit diesem Geräusch zerstören?’ De Vere schüttelte genervt den Kopf.
Hundegebell hatte ihn bereits zu Lebzeiten mehr als gestört und er hatte es sich bei seinen Pächtern schlichtweg verboten. Wenn einer ihrer anmaßenden Wachhunde die Stimme erhob, während Gabriel in der Nähe des Hofes war, hatte er es damals als seine Pflicht angesehen dieses Viech zu erschießen. Nun, dies war heutzutage einfacher!
Die Lichter in dem Hof waren an. Natürlich war jemand zu hause und natürlich stellten sie ihren Wauwi nicht ab! Ignorantes Pack!

Er beobachtete noch eine kurze Weile den Hof und entdeckte einen großen Zwinger indem sich zwei große Hunde damit vergnügten sich gegenseitig anzukläffen. Im Bruchteil einer Sekunde stand er neben dem Zwinger, öffnete die Tür, erschlug das eine Tier und nahm den zweiten, größeren an der Gurgel, um ihm mit geübter Wendigkeit in die Kehle zu beißen. Das Blut war warm, von Adrenalin angereichert würzig und schmeckte recht annehmbar. Es würde ihn sättigen. Ein kurzer Blick zum Hof zeigte ihm, dass die Bewohner wohl kein Interesse daran hatten herauszufinden, warum die Vierbeiner still geworden waren. ‚Na dann!’ De Vere lächelte und saugte in aller Gemütsruhe den zweiten Hund aus. Er ließ die Tür des Zwingers auf, nahm die Kadaver und trug sie mit sich zurück zum Fluss, wo er sie mit einer gewissen Genugtuung in das Wasser warf. „Ausgebellt meine Herren!“

De Vere betrachtete kritisch sein Äußeres, klopfte sich einige wenige Haare von seiner dunkelgrauen Jeans und strich sein schwarzes Shirt glatt.
Er legte größten Wert auf eine gepflegte und durchaus vorzeigbare Kleidung. Schließlich wollte er auf keinen Fall für irgendeinen daherkommenden Handlungsreisenden, Versicherungsvertreter oder Schlimmeres gehalten werden. Er trug sehr gerne Jeans, doch sie mussten gut sitzen und einen etwas edleren Stoff haben, als diese herkömmlichen unförmigen Schläuche, die manche Zeitgenossen bevorzugt auf dem halben Gesäß platziert trugen und bei denen man den Schritt meist zwischen den Knien vermuten konnte. Grässlich!

Das in verschiedenen aufeinander abgestimmten Naturtönen grob gewebte schicke Sakko rundete sein legeres Outfit ab. Höchst angeregt und mit funkelnden Augen wendete er sich wieder der Stadt zu, die nun im Dunkeln lag. Es war ein gewöhnlicher Wochentag und doch strebten viele ins Blue Magic, offenbar in der Hoffnung dort heute einen aufregenden Abend zu verleben und de Vere war Willens genau dazu beizutragen.

Er nickte dem Türsteher zu, der ihn grinsend hinein ließ und ging in den Eingangsbereich, als er den unverkennbaren Vampirduft ausmachte. Ob Carlisles Kinder hier von Zeit zu Zeit Zerstreuung suchten? Offen gestanden hatte er keine große Lust auf neue Bekanntschaften und schon gar nicht auf einen fremden Artgenossen, der ihm womöglich mehr Unannehmlichkeiten bereiten würde, als ihm derzeit lieb war. Nein, ganz und gar nicht. Er würde, wer auch immer es war, diesen Vampir ignorieren sich artig verhalten, einige menschliche Bekanntschaften suchen und vielleicht ein wenig tanzen. De Vere tanzte sehr gerne – warum also nicht!

Das Blue Magic war wie erwartet bereits gut gefüllt. Seine Augen erfassten mit einem Blick alle Personen, die sich im ersten Raum, wo sich auch die Bar befand aufhielten. Er hatte vor sich einen Whiskey zu bestellen und gleich in den zweiten, etwas intimeren Raum zu gehen, um sich eine der netten Nischen zu sichern, in denen es sich so schön ungestört plaudern ließ. Gabriel wusste sehr genau, die Gesellschaft würde sich sicherlich sehr bald einfinden, das tat sie immer.
Ein mehr als hübscher Nacken strahlte ihm blass und bleich entgegen. Sie trug ein sehr hübsches schwarzes Kleid mit raffinierten Spitzeneinsätzen und hatte eine wirklich sehr gute Figur. Sie schien nicht sehr groß zu sein, was sie jedoch mit ihren hübschen Heels in jeder Hinsicht wett machte.
‚Hmm, rot! Frauen, die gerne rot tragen sind für gewöhnlich…..Scheiße hör auf damit. Du hattest ausreichende Probleme und solltest wirklich auf Abstand gehen. Sie ist sicher durstig und sucht hier nach einer Mahlzeit. Also lass sie jagen und dann wird sie verschwinden! Du brauchst keine weitere Weibergeschichte, die letzte sollte für die nächsten Monate völlig ausreichen.’ Amüsiert beobachtete er, dass die Vampirfrau rauchte und mit sichtbarem Genuss ein Glas Rotwein trank.
Gabriel gluggste leicht. ‚Auf jeden Fall scheint sie keine solche Leidenstrine zu sein. Vielleicht hat sie ja Lust auf ein kleines Abenteuer, nach ihrer Jagd?’ Gabriel steuerte zielstrebig auf die Bar zu und vermiet es die Frau anzusehen. Er wollte ihre Aufmerksamkeit nicht über Gebühr erregen, wollte ihr keinen Anlass geben ihn gleich anzusprechen.
‚Verdammt sie riecht gut – zu gut, nach ….ahh sehr stimulierend. Und diese goldblonden Haare. Wie lang sie wohl sind, wenn sie die Frisur löst?’ In de Veres Kopf erschien die Vision von langen glänzenden blonden Haaren, die schwungvoll auf einen nackten Rücken herabregneten. ‚Verdammt Junge, reiß dich zusammen!’

Er nickte dem Barmann zu und bestellte: „Whiskey, MacCallan ohne Eis bitte“, schob einen Zwanziger über den Tresen, wartete artig bis er sein Glas erhielt und beugte sich kurz zu der Blonden hinab. „Eine gute Jagd meine Liebe!“
Dann flüchtete er in den zweiten, größeren Raum mit der einladenden Tanzfläche, den Stehtischen und den sehr netten Nischen, von denen er die hinterste und letzte schnell in Beschlag nahm. Er nahm einen Schluck aus seinem Glas und schloss für einige Sekunden seine Augen. Nein, er wollte keine Schwierigkeiten – nicht heute, nicht jetzt, eigentlich gar nicht!
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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptyFr Okt 19, 2012 7:06 am

cf.: Fort William - Umgebung - Hotel

Noch bevor er ihren Blick bemerkte wandte sie ihren ab und richtete ihre Aufmerksamkeit auf das nun so interessante Rotweinglas vor ihr. Dieser Gabriel war wirklich nicht von schlechten Eltern. Gut gebaut, gepflegte braune Haare, einen vorzüglichen Stil – auffällig unauffällig. Sie spürte den Blick auf ihr ruhen, sodass sie haargenau auf ihre Bewegungen achtete.
Seine Schritte kamen näher und er blieb neben ihr am Tresen stehen. „Whiskey, MacCallan ohne Eis bitte“, bestellte er bei dem Barkeeper. Keine Frage, er war Gabriel de Vere! Diese Stimme und der Duft. Ihr Kopf blieb allerdings gesenkt, auch wenn es viel Mühe kostete. Noch wollte sie dem Fremden ihr Gesicht nicht offenbaren. Oh man, wenn er nur wüsste, wie lange sie ihn gesucht hatte, würde er sie zumindest nicht versuchen zu ignorieren.
Die Zeit schien kaum zu vergehen. Warum brauchte der Kellner denn so lange für einen Whiskey ohne Eis? Ihr ganzer Körper war angespannt und peinlichst darauf bemüht kein Interesse zu zeigen.
Dann endlich wurde sie erlöst. De Vere griff nach seinem Glas und wollte gehen, als plötzlich eine leise, sanfte Stimme an ihr Ohr drang: „Eine gute Jagd meine Liebe!“ Sein Atem floss warm an ihren Haaren entlang, der einen Schauder auslöste. Ein kokettes Lächeln erhellte sofort ihr Gesicht. Oh nein, das Jagen war ihr definitiv vergangen! Wieso sollte sie ausgerechnet diese Nacht mit einem wertlosen Menschen verbringen? Dieser Vampir war viel zu interessant, wie er indirekt mit ihr flirtete, auch wenn er vorgab auf Abstand zu bleiben oder zumindest versuchte es sich einzureden.
Genüsslich griff sie nach ihrem Rotweinglas und nahm einen Schluck, während ihre Ohren die Schritte Gabriels wahrnahmen und das zusammengepresste Leder, als er sich in eine Nische des zweiten ruhigen Raumes setzte, aus dem die Musik dröhnte und einige Pärchen eng umschlungen tanzten, wobei dies kein schöner Anblick war, weshalb Grace es nicht für nötig hielt dorthin zu gehen.
Langsam wanderte ihr Blick zu Gabriel, der seinen Blick diskret von ihr abwand. Wirklich ein ganz klarer Fall von falschem Desinteresse. Alles an ihm lud sie ein, außer seinem Blick. Die Arme waren geöffnet, nicht verschränkt. Sein ganzer Oberkörper war ihr zugewandt und auch sein Kopf war in ihre Richtung gedreht, nur sein Blick war auf sein Glas gerichtet. Männer waren doch so leicht zu durchschauen, auch wenn die Psychologin durchaus einen weiteren Vorteil durch ihr Studium hatte.
Aber schön, wenn er dieses Spiel spielen wollte, würde es bestimmt nicht ganz leicht für ihn werden. Grace hatte eh vor zunächst auf Abstand zu bleiben, um ihn dann zu überrumpeln, sodass sie seine Art vorerst von weitem beobachten könnte, was sich als ziemlich leicht herausstellte. Mit einem belächelnden Kopfschütteln, wand sie sich ihrem Rotweinglas zu, welches sie in einem Schluck leerte.
Nebenbei war eine Gruppe männlicher Jugendlicher eingetreten, die auf viel Spaß aus waren, und besetzten den Tisch hinter ihrem Rücken. Sofort wurde dem Kellner eine Großbestellung an hartem Alkohol zugebrüllt, was es für sie vorerst unmöglich machte die Künste des Barkeepers in Anspruch zu nehmen.
Als sie erneut ihren Blick dem Vampir zuwenden wollte, stellte sich ihr ein Mann in Anzug in den Weg. Kurz blinzelte sie von dem unerwarteten Anblick und blickte dann hinauf in ein doch ziemlich attraktives Gesicht. „Darf ich?“, fragte der reizende Mann höflich lächelnd und wies dabei mit seiner rechten Hand auf den Hocker neben ihr. „Nur zu“, antwortete sie zuckersüß und erwiderte das Lächeln.
Es gab eben in jedem Club und in jeder Bar einen, der mutiger war als seine Freunde und es wagte die hübsche Blondine – ach was sagte sie da – die göttliche Blondine anzusprechen. Meistens ein fataler Fehler und auch gleichzeitig der letzte Fehler seines Lebens, aber heute war sie gnädig gestimmt. Freundlich gab sie dem Mann eine Chance, vielleicht schaffte er es ja wirklich ihr Interesse zu wecken, aber er konkurrierte momentan mit Gabriel de Vere, einem anziehenden, selbst für einen seiner Art äußerst gut aussehenden Vampir. Die Chance, das sie sich an diesem Abend um entscheiden würde, lag bei 10% und das nur, weil der männliche Mensch vor ihr wirklich ein Leckerbissen war.
Von hinten wurde sie kurz angestoßen, als zwei Jugendliche der großen Truppe ihre Bestellungen vom Tresen abholten. Genervt blickte sie den beiden hinterher. Unhöfliches Pack!
„Darf ich Ihnen was zu Trinken spendieren?“, fragte der Mann lächelnd, nachdem er sich hingesetzt hatte. Lächelnd wandte sie sich ihm wieder zu, bevor sie antwortete: „Das wäre wirklich toll. Danke sehr. Ein Glas Rotwein, bitte.“ „Kommt sofort“, bestätigte er.
Während er auch für ihn gleich noch ein Getränk bestellte, blickte die Vampirin über seine Schulter zu Gabriel hinüber. Seine Haltung war immer noch dieselbe, nichts hatte sich verändert, als wäre er auf dem Platz erfroren. Das einzige Indiz von Leben war das beinahe leere Glas Whisky vor ihm. Bei dem Geräusch des Glases, welches auf Holz gestellt wird, ließ sie wieder den Mann anschauen. „Danke sehr“, bedankte sie sich, als er ihr das Glas entgegenreichte, „wie heißen Sie denn?“ „Chase…Chase Anderson“, stellte er sich höflich vor. „Angenehm. Grace“, erwiderte sie und hob ihr Glas, sodass es kurz darauf klirrte. Flüchtig nippte sie an ihrem Rotweinglas und genoss, wie der flüssige Alkohol ihren Rachen in eine Schicht Rotwein getränkt hatte und das Bedürfnis an Blut zügelte.
Das Schweigen wurde mittlerweile unangenehm. Grace mochte keine Männer, die nichts zu erzählen haben. So sanken seine Chancen von Sekunde zu Sekunde. „Und, Grace, was macht so eine hübsche Frau, wie du, allein in einer Bar?“, erkundigte sich Chase. „Weißt du, eigentlich wollte ich mir hier ja nur ein paar Stunden Ablenkung mit meinem besten Freund, dem Alkohol, verschaffen. Doch ein wenig Männer Anwesenheit kann nicht schaden“, erklärte sie breit grinsend, „Wenn du mich deshalb entschuldigen könntest.“
In einer schmeidigen Bewegung nahm die Psychologin ihre Clutch in eine und ihr Glas in die andere Hand, während sie bereits aufstand. Mit langsamen Schritten stolzierte sie auf die letzte Nische im zweiten Teil des Blue Magics zu, laute Klackergeräusche, die ihr Erscheinen ankündigten. Klack, klack, klack – wenige Schritte, bis sie endlich an ihrem Ziel ankam.
Trotzdem blickte Gabriel immer noch nicht auf. Fein! Elegant und doch bestimmt stellte sie ihr Glas direkt neben seines. „Gabriel de Vere, nicht wahr?“, fragte ihre Stimme leicht spöttisch, da sie die Oberhand hatte. Ihre höhere Position stellte dies ebenfalls klar, weshalb sie sich auch nicht hinsetzte. Zuerst würde sie diesen Augenblick seiner Verwunderung genießen.

(((nicht schön, aber selten...leider nicht so gut, wie der davor, aber ich fand einfach nichts mehr zum Besser machen)))
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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptyFr Okt 19, 2012 10:29 am

Sie beobachtete ihn.
Warum beobachtete sie ihn? De Vere gab sich alle Mühe sein Glas zu hypnotisieren. Er wollte keinen Augenkontakt. Das würde sie nur ermuntern ein Gespräch mit ihm zu suchen, was er nicht wollte – NEIN wirklich nicht!
Warum musste er auch heute Nacht hierher kommen. Als hätte er nicht genug Durcheinander hier erlebt in den letzten Tagen.
Endlich hörte er, wie einer der Menschen sie ansprach. De Vere sah auf und erkannte einen sehr stattlichen und gut aussehenden Mann von Mitte Dreißig, der sich neben sie gesetzt hatte. Sie lächelte ihm freundlich zu, doch ihr Blick glitt immer wieder forschend zu Gabriel herüber während sie mit dem Mensch gekonnt flirtete.
‚Verflixtes Frauenzimmer – Glaub bloß nicht, dass mich das interessiert.’
Er senkte seinen Blick und betrachtete dafür ihre schlanken Füße. Sie hatte schöne Füße, soviel konnte er sehen. Ihre schlanken Fesseln wurden von diesen wirkungsvollen roten Lackheels sehr gut präsentiert. Auch ihre Beine schienen mehr als gut gewachsen zu sein. Sie war nicht sehr groß, vielleicht 1,70 oder etwas weniger, doch das tat ihren weiblichen Formen keinen Abbruch.
Sie hatte eine schöne Stimme, weich und melodisch. ‚Natürlich hat sie eine schöne Stimme du Idiot – das haben wir alle!’ Er nahm sein Glas und trank entschlossen einen weiteren großen Schluck, wobei er erneut hochsah und sie für einen kurzen Moment, indem sie der Mensch ablenkte beobachten konnte. „Angenehm Grace“
Sie hieß Grace. Was für ein treffender Name. Dieser Geschmack, diese Selbstsicherheit. Verdammt sie gefiel ihm. Gabriel stellte das Glas zurück auf den Tisch und rief sich ihren Duft in Erinnerung. So unvergleichlich, so anregend….so gut!!! Warum war sie gerade jetzt hier? Würde sie nachdem sie diesen Mann ausgesaugt hätte weiterziehen. Fast bedauerte de Vere diesen Gedanken.
Vielleicht könnten sie ja einige Worte….nein, wohin sollte das führen. Er wäre erleichtert, wenn diese blonde Versuchung so schnell wieder verschwand, wie sie gekommen war. Er sah sich prüfend um. Drei Tische neben ihm saßen drei Freundinnen. Alle zwischen 20 und 25, recht hübsch, recht oberflächlich ihrer Kleidung und Aufmachung nach zu urteilen und recht leichte Beute, denn sie himmelten ihn an und tuschelten untereinander.
‚Alberne Ziegen! Schlechte Beute, denn du müsstest sie alle drei nehmen und das artet in Stress aus. Wo bliebe da das anregende Vergnügen?’ De Vere drehte das fast leere Glas in seiner Hand und überlegte, ob er aufstehen sollte und sich ein neues nehmen sollte. Aber dann müsste er ihr näher kommen und …..
Klack…Klack….Klack….Klack….
Die dünnen, fragilen Absätze der roten Lackheels bahnten sich ihren Weg in seine Richtung. Sie hatte diesen unambitionierten Stotterer einfach sitzen lassen und kam jetzt zu ….IHM!
‚Warum Gott hast du kein Erbarmen, wenn ich es so dringend brauche?’ Warum ließ sie ihn nicht in Ruhe? Sie musste doch davon ausgehen, das auch er auf der Jagd war. Warum störte sie ihn verflucht noch mal!

Eine schlanke blasse Hand mit langen wohlgeformten Fingern stellte ein Rotweinglas neben dem seinen ab. „Gabriel de Vere, nicht wahr?“ Gabriel hob eine Augenbraue und lächelte verhalten.
„Sie sind mir ganz offenbar in so einigem voraus – Grace.“ Er hob seinen Blick und suchte ihre Augen. Sie hatte ein unvergleichlich ebenmäßiges Gesicht von ruhiger, klassischer, jugendlicher Schönheit, obwohl er sich sicher war, dass sie sicherlich älter war als sie verwandelt wurde als 20. Ihre Augen waren offen und versuchten nichts zu verbergen, große leicht mandelförmige Augen. Sie hatte eine süße, gerade, schmale Nase, die trotzdem ein wenig wie eine Stupsnase aussah. Darunter ein wunderschöner, herzförmiger Mund mit vollen Lippen, die geradezu danach schrien in Besitz genommen zu werden. Gott hatte diese Frau einen schönen Mund.
Und dann diese Haare, diese goldblonden Haare, mit den vielen verschiedenfarbigen Strähnen zwischen dunkel bis hellblond. Eine derartige Mischung von verschiedenen sich nur durch Nuancen unterscheidenden Farbtöne kannte er nur von Blondinen. Sie war eine solche – eine Blondine mit naturblonden Haaren, die sich wie schwere Seide um ihren Kopf legten. Sie waren hochgesteckt und legten ihren Hals frei.
Hmm sie hat süße Ohren. Süße Ohren, eine leichte Stupsnase und mehr als einladende Lippen. – Grace!’ De Vere wies auf den Cocktailsessel, der ihm gegenüber stand. „Warum nehmen sie nicht Platz und erzählen mir, woher sie meinen Namen kennen? Es tut mir leid, aber ich bin mir sehr sicher, dass wir uns bisher noch nie begegnet sind.“
Er sog genießerisch ihren Duft ein. ‚Shea – zweifelsfrei Shea, gepaart mit einer deutlichen Note von Ingwer und frischem Quellwasser. Eine mehr als interessante Komposition. Sie riecht so …..anregend frisch und süß und …ahhhh!’ Er schloss für Sekunden die Augen um in diesen vielversprechenden Duft einzutauchen und stellte sich vor sein Gesicht in ihren glänzenden Haaren zu begraben.
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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptySa Okt 20, 2012 1:42 am

Sie sah, wie sich auf dem Gesicht des Vampirs ein kleines Lächeln bildete und sich eine Augenbraue hochzog. „Sie sind mir ganz offenbar in so einigem voraus – Grace.“, erwiderte Gabriel. Er hatte sie also doch beobachtet, während ihres Gespräches – oder zumindest interessiert zugehört. Endlich blickte er auf, direkt in ihre Augen.
Fast hätte sie erschrocken aufgeatmet. Diese Augen…sie waren braun-grün. Diese Farbe war ihr vorhin gar nicht aufgefallen. Faszinierend. Was es wohl damit auf sich hatte? Vielleicht war das seine Gabe, sein Geschenk. So wirkte er menschlicher und konnte sich somit ganz normal unter Menschen bewegen.
Sie passten einfach perfekt zu ihm. Auffällig unauffällig eben. Sein stoppeliger Bart umrahmte sein Gesicht, indem recht schmale Lippen sich zu einem immer noch dezenten Lächeln gebildet hatten, und ging in seine ebenfalls mittelbraunen unaufwendig gestylten Haare über. Seine Augen musterten sie immer noch aufmerksam, aber nicht neugierig oder gar lasziv.
Immer noch total fasziniert von diesen Augen, von denen sie nie wieder ihren Blick lassen wollte, brauchte es eine Weile bis die Bedeutung seiner nächsten Worte in ihr Gehirn drangen: „Warum nehmen sie nicht Platz und erzählen mir, woher sie meinen Namen kennen? Es tut mir leid, aber ich bin mir sehr sicher, dass wir uns bisher noch nie begegnet sind.“
„Oh, ähm danke“, stotterte Grace beinahe. Was tat sie denn hier? Stottern vor einem Mann?! DAS war ihr beim besten Willen noch nie passiert. Sofort schämte sie sich für dieses unreife Benehmen, welches sie mit einem ausweichenden Blick und einer anreizenden Bewegung wettmachte, als sie sich auf den Sessel gegenüber von Gabriel gleiten ließ. Ihre Beine überschlug sie und ihre Clutch legte sie auf die Fensterseite des Tisches, bevor sie wieder nach ihrem Glas griff und zur Beruhigung einen Schluck nahm.
Wieso hatte dieser Mann so eine Wirkung auf sie, dass sie am liebsten nervös an ihren Fingernägeln kauen würde? Lag es nur an seinen Augen? Bestimmt nicht. Vielleicht doch eine Gabe? Skeptisch musterte sie ihn noch für ein paar Sekunden, dann fing sie an zu erklären: „Ich war vor ungefähr einer Woche in Glasgow in der Blutbank von Henry, ich bin mir sicher, Sie kennen es, wo ich mir, genau wie hier, ein paar Drinks gegönnt habe. Er sagte, dass er einen Vampir kenne, der ebenfalls gerne mal zum Alkohol griff und gerade mit einer guten Freundin von ihm auf den Weg in den Norden war. Da ich durchaus ein wenig neugierig war, habe ich mich daraufhin auf die Suche nach Ihnen gemacht. Und trotz ein paar Fehlversuchen, habe ich es anscheinend doch noch geschafft Sie zu finden.“
Sie blickte sich um, da sie Blicke auf sich spürte. Drei Tische weiter saß eine Gruppe viel zu schlampig gekleideter Frauen, die ihr giftige Blicke zu warfen. Bitte, als ob ihr aufgetusste Weiber überhaupt eine Chance bei einem Mann seiner Klasse hättet! Das muss ICH mir nicht bieten lassen! Ein wenig belustigt wandte sie sich wieder ihrem Gegenüber zu.
„Ich will ja nicht unhöflich sein, vermutlich geht es mich auch nichts an, aber wo ist denn Ihre Begleitung von der Henry gesprochen hatte?“, fragte Grace interessiert. Schließlich würden es nicht diese erbärmlichen Frauen dort hinten sein. Als sie sah, dass Gabriels Lächeln sich leicht verkrampfte, räumte sie ein: „Natürlich müssen Sie darüber nicht reden. Entschuldigen Sie bitte meine Unverfrorenheit!“ Peinlich berührt blickte die Vampirin in ihr Glas und nahm noch ein Schluck. Noch ein Fettnäpfchen! Der Kerl schien sie vollkommen aus der Bahn zu werfen, denn der Alkohol konnte es nicht sein.
Wäre sie doch bloß bei dem Kerl dahinten geblieben. Wo war ihre Selbstsicherheit hin? Vermutlich wäre es das Beste zu gehen, aber einfach so aufzustehen und zu verschwinden wäre noch unhöflicher, als ihr Benehmen zuvor. Vielleicht sollte sie sich entschuldigen und dann doch gehen, sich im Hotel einen schönen Abend mit dem Champagner in ihrem Kühlschrank machen. Oder vielleicht gab ihr Chase ja noch eine zweite Chance, dann hatte sie wenigstens noch ein bisschen Spaß am heutigen Abend und einen Snack zwischendurch. Bei Gabriel hatte sie es schließlich völlig versaut.
Beinahe konnte sie sich durch seine Augen sehen. Nervös ihr Glas umfassend, ihr anderer Arm auf der Lehne liegend, wo ihre Finger an den Nähten des Cocktailsessels rumfummelten. Wahrscheinlich sah sie aus, wie ein Wrack.
Sollte sie es wagen? Seine Hand nehmen und die letzten Minuten ihres Gespräches einfach löschen? Nein, das wäre nicht fair. Nach der ganzen harten Arbeit ihn zu suchen, wäre diese Lösung zu einfach. Dieses eine Mal wollte sie einfach ehrlich handeln, nicht lügen und fälschen. Sie wollte den ersten Eindruck richtig hinbekommen und dann versaute sie es grundlegend.
Jetzt reiß dich mal zusammen! Grace Davis, seit wann bist du so ein Weichei? Wenn es dich so stört, dann manipulier ihn einfach, so wie du es immer tust! Dann hat sich die Sache. Selbst wenn du ihm danach nicht mehr in die Augen blicken willst, dann gehst du einfach. Besser für ihn und besser für dich! Ihre Autorität wieder erlangt blickte sie endlich wieder von ihrem Rotweinglas auf und sah, dass Gabriel die ganze Zeit über vollkommen abgetreten auf sein fast leeres Whiskyglas gestarrt hatte.
Wow, das nannte man dann mal Glück im Unglück! Keiner hatte etwas von ihrem Aussetzer bemerkt. Doch de Vere sah gar nicht gut aus. Anscheinend hatte sie einen wunden Punkt getroffen. „Gabriel? Alles in Ordnung?“, fragte sie vorsichtig und ließ ihre Stimme, wie flüssigen Honig klingen, so wie sie immer klang, wenn sie jemanden trösten wollte.
Schnell trank sie mit einem Schluck noch den Rest aus, stellte ihr Glas ab und legte dann langsam ihre auf seine freie Hand, die nicht das Glas festhielt. Fast aus Reflex wollte ihr Inneres ihre Gabe anwenden, aber sie hielt sich zurück. Nein, noch wollte sie ihre Gabe nicht Preis geben! Sie kannte ihn ja noch nicht mal wirklich.
„Barkeeper, noch einen MacCallen ohne Eis, bitte!“, rief sie dem Mann zu, der sich sofort an die Arbeit machte. Ein wenig Alkohol würde Gabriel sich vermutlich nicht besser fühlen, aber ihren Fehler ein wenig entschuldigen.
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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptySa Okt 20, 2012 3:16 am

Er registrierte jede einzelne Regung in ihrem Gesicht, die Haltung ihrer Hände, während sie immer noch fasziniert in seine Augen starrte. Er kannte diese Reaktion auf seine Augenfarbe, die ihm netterweise Zeit ließ sein Gegenüber unbeobachtet abzuschätzen. Seine Augen hatten sie verunsichert, aber das war es nicht alleine. Irgendwie schien sie getrieben zu sein, von was auch immer. Sie setzte sich elegant in den Sessel und machte es sich bequem, bevor sie leicht stotternd begann ein wenig zu plaudern. Gabriel lehnte sich zurück und hörte zu.
„in Glasgow in der Blutbank von Henry, ich bin mir sicher, Sie kennen es…..“ De Vere fixierte sie jetzt genauer. Was sollte das jetzt? Sollte es zu Henrys neuesten Geflogenheiten zählen, ihm Vampirfrauen hinterherzuschicken?
„er einen Vampir kenne, der … gerne … zum Alkohol griff … gerade mit einer guten Freundin … Weg in den Norden war. …. mich daraufhin auf die Suche nach Ihnen gemacht. Und trotz ein paar Fehlversuchen, … Sie zu finden.“ De Vere verspannte sich deutlich. Was sollte das denn? Er schätzte Diskretion und erwartete dies auch von allen, mit denen er zu tun hatte. Wie kam dieser anmaßende Wirt dazu seine Vorlieben gegenüber Weibern auszuplaudern, die er überhaupt nicht kannte? Das war völlig indiskutabel und de Vere nahm sich vor bei nächster Gelegenheit dem Herrn Wirt einen Besuch abzustatten. Und warum hatte sie ihn gesucht? Weil er gerne mal einen Whiskey trank? Das konnte man schwerlich als Auszeichnung sehen, obwohl er es wirklich süß fand, dass sie ebenfalls den Alkohol nutzte um sich ein wenig von ihrem Durst abzulenken. Aber, jemandem deswegen quer durch Schottland folgen? Das erschien ihm mehr als unglaubwürdig.
Warum also könnte Henri sie ihm hinterhergeschickt haben und vor allem, wieso sie? Konnte sie etwas, was sich Henri zu Nutze machen wollte? Gabriel nahm sich vor auf der Hut zu sein. Er würde diesem hintertriebenen Wirt sicher kein Futter und auch sonst nichts geben wollen und wenn dieser Geldsack etwas von ihm haben wollte, dann sollte er es sich gefälligst selbst holen! Er starrte auf die ihm gegenübersitzende so verführerische Frau und konnte sich gut vorstellen, dass Henry sie genau deswegen ausgesucht hatte. Wenn Henry etwas wusste, dann das de Vere eine eindeutige Schwäche für gutaussehende Frauen hatte. Aber nicht mit ihm. Er war kein willenloser sabbernder, schwanzgesteuerter Idiot!
„Ich will ja nicht unhöflich sein, vermutlich geht es mich auch nichts an, aber wo ist denn Ihre Begleitung von der Henry gesprochen hatte?“
De Veres Augen verengten sich noch mehr vor Missfallen. Das war es also. Natürlich! Er wollte wissen, wo sie war, seine Viktoria. Gabriel hatte es von Anfang an gewusst. Da war mehr zwischen den Beiden und sie hatte es ihm verschwiegen. Arrgh am liebsten hätte er sein leeres Glas gegen die nächst beste Wand geschleudert!
Sein Gegenüber merkte sofort, dass seine Stimmung immer schlechter wurde und versuchte sofort einzulenken, entschuldigte sich und schien danach krampfhaft zu überlegen, wie sie den Kontakt wieder herstellen konnte.
Sie rief dem Mann am Tresen zu und bestellte ihnen beiden einen weiteren Drink um dann zart ihre Hand auf die seine zu legen.
Es war als würde ihn Wärme durchfluten. Ihre Hand, ihre samtweiche Haut fühlte sich so gut an und gleichzeitig spürte er das er sie wegstoßen musste. Vielleicht würde sie ihn in irgendeiner Weise mit dieser Berührung beeinflussen. Wie Viktoria es vermocht hatte, wie es Aro Volturi und einige andere konnten. Egal zu was sie fähig waren, sie mussten Hautkontakt herstellen.
Blitzschnell zog er seine Hand zurück und sah sie prüfend und wachsam an.
„Viktorias und mein Weg haben sich hier in Fort William getrennt. Sie wollte weiter, ich glaube nach Neuseeland. Ich weiß nicht, warum sie geglaubt haben mich suchen zu müssen Madam aber ich versichere ihnen ich habe keinerlei Interesse an weiteren Spielchen, weder durch sie noch durch Henry, noch durch Viktoria, der er offensichtlich stärker zugetan ist, als sie mich glauben machen wollte. Sie können Henry ausrichten, dass nichts zwischen uns geschah außer das sie versuchte mich zu manipulieren und zu benutzen und das schätze ich nicht. Ich komme in der Tat sehr gut alleine zurecht und denke wir sollten es dabei belassen. Was auch immer sie beabsichtigen, ich fühle mich geschmeichelt, dass sie diesen langen Weg für einen ihnen völlig Unbekannten auf sich genommen haben, aber ich lege keinen Wert darauf aus welchem Grund auch immer von ihnen berührt zu werden. Weder in der einen, noch in der anderen Weise.“ Er nahm nickend das neu gefüllte Glas entgegen und lehnte sich deutlich zurück.
Es wäre besser aufzustehen und zu gehen, doch genau das wollte er nicht. Er wollte verdammt noch mal wissen, was sie wirklich hierher getrieben hatte. Er wollte nicht schon wieder angelogen werden.
Und ja, er wollte hierbleiben, weil er ihre Gegenwart als ungemein angenehm empfand und diese Frau einfach so lange es ging ansehen, ihren Duft genießen und sich in die Vorstellung versenken, dass alles ganz anders wäre.
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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptySa Okt 20, 2012 7:36 am

Nur wenige Sekunden später zog er seine Hand bereits wieder zurück. Sein Blick schien sie förmlich zu durchbohren. „Viktorias und mein Weg haben sich hier in Fort William getrennt. Sie wollte weiter, ich glaube nach Neuseeland. Ich weiß nicht, warum sie geglaubt haben mich suchen zu müssen Madam aber ich versichere ihnen ich habe keinerlei Interesse an weiteren Spielchen, weder durch sie noch durch Henry, noch durch Viktoria, der er offensichtlich stärker zugetan ist, als sie mich glauben machen wollte. Sie können Henry ausrichten, dass nichts zwischen uns geschah außer das sie versuchte mich zu manipulieren und zu benutzen und das schätze ich nicht. Ich komme in der Tat sehr gut alleine zurecht und denke wir sollten es dabei belassen. Was auch immer sie beabsichtigen, ich fühle mich geschmeichelt, dass sie diesen langen Weg für einen ihnen völlig Unbekannten auf sich genommen haben, aber ich lege keinen Wert darauf aus welchem Grund auch immer von ihnen berührt zu werden. Weder in der einen, noch in der anderen Weise.“ Seine Stimme wurde immer erzürnter und angespannter, da er versuchte nicht zu schreien. Er wollte kein Aufsehen unter den Gästen wecken.
Seine Worte verpassten ihr einen Stich. Nach all den Jahren Einsamkeit versuchte sie jemandem die Chance zu geben sie vollkommen kennenzulernen, endlich war sie dazu bereit sich jemandem vollkommen zu öffnen und dann wurde sie indirekt als Nutte bezeichnete. Er glaubte, Henry hätte sie geschickt, um ihn zu verführen. Aber wieso sollte er das tun? Was sollte Henry von ihm wollen, um sie für so was zu „engagieren“?
Ihr Unterbewusstsein hatte es von Anfang an gewusst. Wäre sie lieber bei ihrem alten Lebensstil geblieben: eiskalt gegenüber Fremden, nur nett gegenüber ihrer Beute. Ihre Augen verdunkelten sich, verloren ihr offenes Strahlen. Ihre Seele zog sich immer weiter zusammen.
Gabriel hatte sein Glas in die Hand genommen und sich provokativ nach hinten gelehnt. Auch sie verschränkte ihre Arme abwehrend vor ihrer Brust. „Es tut mir leid, dass Sie annehmen, dass ich nur auf das eine aus bin. Und ich kann Ihnen versichern, dass das jetzt auf jeden Fall nicht mehr mein Bedürfnis ist. Mir ist zwar immer noch schleierhaft, was das alles mit Henry oder dieser Viktoria zu tun haben sollte. Eins ist mir aber klar, diese Woche war reine Verschwendung, denn das Einzige was ich gefunden habe, ist ein Vam…Mann, der einen grundlos, als Verführerin und Schlampe bezeichnet. Das werde ich mir bestimmt nicht gefallen lassen. Schon gar nicht von einem wildfremden Mann, der es ja wohl scheinbar selbst faustdick hinter den Ohren hatte. Schließlich waren auch Sie vollkommen gestylt in diese Bar gekommen, um einen netten Flirt zu ergattern. Es tut mir leid Ihnen so viele Unannehmlichkeiten gemacht zu haben“, erwiderte sie mit eiskalter, emotionsloser Stimme. Die ganze Zeit hatte sie ihre Zähne zusammengebissen, damit auch ihre Worte gedämpft waren und sie nicht anfing empört zu schreien.
„Einen schönen Abend noch, Gabriel de Vere!“, giftete sie letzten Worte, nahm ihre Clutch und verließ den Tisch auf direktem Weg zur Mädchentoilette.
Ihre Clutch legte sie auf die Ablage des Waschbeckens und blickte in den Spiegel darüber an der Wand. Ihre Augen waren schon seit fast einer Woche schwarz, nur der Alkohol zügelte ihren Blutdurst. Auch wenn sie dringend mal wieder ein bisschen was trinken sollte, so reichte es ihr heute definitiv an Drama und Flirt und einfach alles. Seine Worte taten ihr immer noch weh, schmerzten ungewöhnlich doll in ihrem toten Herzen. Sofort hatte sie das letzte Mal vor vielen, vielen Jahren in Erinnerung, als Haley sie so verhasst und enttäuscht angeschrien hatte. Wie das geendet hatte, war wohl jedem klar.
Mit einem Kopfschütteln verscheuchte sie die aufkommenden Erinnerungen. Noch kurz abregen und dann ab ins Hotel. Schnell ging sie noch in eines der Toilettenkabinen und entledigte sich dem Alkohol, sodass ihre Kehle kurz darauf warnend anfing zu brennen. Schnell spülte sie ihren Mund noch mit ein bisschen Wasser aus und spukte dieses wieder zurück ins Waschbecken. Mit einem letzten Blick in den Spiegel, der ihr versicherte, dass sie immer noch super aussah, nahm sie ihre Clutch und verließ das Klo.
Mit schnellen Schritten ging sie zur Tür und versuchte angestrengt den nun intensiveren Blutgeruch zu ignorieren und ja nicht nochmal zu Gabriel zu blicken, was ihr gelang. Mit schnellen Schritten lief sie den Bürgersteig entlang und versuchte an alles nur nicht an dieses Gespräch im Blue Magic zu denken – vergeblich. Die Wut brodelte in ihr, wie Wasser in einem Topf. Nach wenigen Minuten erreichte sie eine kleine Gasse, in die sie reinlief und weit hinten in den Schatten, für Menschen stockdunkel, ließ sie sich zu Boden sinken.
Wie konnte er es wagen sie Schlampe zu nennen? Nun ja, früher stimmte dies vielleicht. Sie genoss die Gesellschaft von Männern nun mal gerne, aber an diesem Abend war sie nicht darauf aus Chase zu verführen, zu töten und auch Gabriel nicht, selbst wenn sie den Anschein geweckte hatte. Abgesehen davon kannte er sie gar nicht. Schließlich war er nicht derjenige gewesen, der wochenlang nach IHR gesucht hatte.
Ruckartig stand sie auf und schlug gegen die Wand neben ihr, in der die erste Steinreihe zu Bruch ging. Ihre Wut erlosch ein wenig.
Aus ihrer Clutch nahm sie ihr Handy und wählte erneut die Nummer des Taxiunternehmens, als ihr einfiel, dass ihr Geselle ebenfalls im Admiral William hauste. Seufzend legte sie auf und entschied sich zu laufen, damit ihre Wut vollends abklingen konnte, bevor sie Gabriel wiedersah, denn dann konnte sie für nichts garantieren. Nachdem sie ihr Mobiltelefon wieder in ihrer Handtasche verstaut hatte, verließ sie die Gasse und folgte dem Bürgersteig Richtung Hotel.

Anstatt die kürzere Version über den Wald zu nehmen, machte sie sich die Mühe in Menschentempo ihr Zimmer zu erlangen. Es dauerte gute 15 Minuten, bis sie das Hotel erreichte und in die hell beleuchtete Lobby trat. Erneut ein Seufzen, das ihr bereits vor dem Hotel entfloh. Sein intensiver, berauschender Geruch erfüllte die Luft mit völliger Präsenz. Seine Wenigkeit war vor wenigen Minuten ebenfalls eingetreten.
Sie begrüßte den Portier mit einem Lächeln, welches ihre Augen nicht erreichte, und informierte ihn noch schnell, dass sie heute keinen Zimmerservice benötigen würde. Dann ging sie in den Flur, stellte sicher, dass niemand sie sehen würde und sauste dann in einer Bewegung an SEINER Tür vorbei und blieb vor ihrer stehen. Mit einer schnellen Bewegung öffnete sie die Tür mit ihrer Karte. Schnell ging sie hinein und schlug die Tür zu, die sie von innen wieder verriegelte.
Ihre Schuhe warf sie auf ihr Bett genauso wie ihre Handtasche. Im Badezimmer entkleidete sie sich und stieg erneut unter die Dusche. Das warme Wasser schenkte ihr Entspannung und schien ihre Wut förmlich wegzuspülen. Grace lehnte sich an die kühle, geflieste Wand und bildete somit einen Kontrast zum warmen Wasser.
Verdammt, sie hatte überreagiert! Das wurde ihr teilweise schon auf dem Rückweg bewusst, aber jetzt schien es total klar. Sie hätte es ihm erklären sollen, anstatt patzig zu antworten und zu gehen. Seufzend stellte sie das Wasser ab, stieg aus der Dusche in das in Wasserdampf gehüllte Badezimmer und trocknete sich ab. In ein Handtuch gewickelt ging sie zum Schrank und holte sich eine enge, dunkle Röhrenjeans und ein schlichtes, weißes Tanktop raus. Nachdem sie die Gardinen erneut geschlossen hatte, zog sie sich um und schminkte sich danach im Bad ab. Aus ihren Haaren entfernte sie die Haarnadeln und fuhr nochmal mit einer Bürste hindurch. Ihre blonde Mähne fiel in großen Wellen über ihre Schultern.
Als sie fertig war trat sie ins Wohnzimmer und ließ sich rücklings aufs Bett fallen, nachdem sie die alten Klamotten wieder im Schrank verstaut hatte. Sollte sie es nochmal versuchen? Sollte sie es nochmal wagen jemandem erstaunlich nahe zu kommen und zwar nicht körperlich – zumindest nicht nur? Naja, dann hatte sie eben einmal versagt, aber seit wann hatte sie das jemals aufgehalten ihr Ziel zu erreichen? Noch bevor sie es wahr haben wollte, wusste sie, dass es richtig war.
Sie schnappte sich ihre Hotelzimmerkarte und steckte diese in ihre rechte Gesäßtasche. Dann ging sie barfuß vorsichtig hinaus in den Flur und guckte, ob auch ja niemand sie bei dieser Aktion beobachten würde. Leise trat sie vor Gabriels Zimmertür und klopfte vorsichtig. Keine Reaktion. Sie hörte, dass der Stoff auf seinem Bett raschelte, aber keine Schritte, die sich der Tür näherten.
„Gabriel? Ich bin es Grace, aber das weißt du vermutlich schon, sonst würdest du mir vermutlich aufmachen“, fing Grace an, denn so leicht ließ sie sich nicht abwimmeln. Diesmal nicht! Kurz seufzte sie; sich entschuldigen gehörte nicht zu ihrer Stärke, meistens löste sie solche Konflikte durch ihre Gabe. „Du musst wissen. Das hier ist auch mir nicht angenehm, nein. Wer gesteht sich auch gerne seine Fehler ein?“ Sie lachte kurz auf, bevor sie weiterfuhr: „Ich hätte vorhin nicht einfach so abhauen sollen. Das war nicht besonders … höflich von mir. Ich glaube, alles beruht auf einem Missverständnis von beiden von uns. Warum auch immer du davon ausgegangen bist, aber Henry hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ich nach dir gesucht habe. Aber das sollte jetzt auch nicht unbedingt auf dem Flur besprochen werden. Also wenn du reden willst, dann bin ich in meinem Zimmer. Ich bin mir sicher, dass du es finden wirst.“
Kurz wartete sie, aber innen rührte sich immer noch nichts. Kurz öffnete sie nochmal ihren Mund, sagte dann aber doch nichts und ging wieder zurück, öffnete die Tür und wartete. Zwischendurch goss sie sich noch ein Glas Champagner ein, um sich ein wenig zu beruhigen. Natürlich war sie nicht davon ausgegangen, dass er ihr sofort hinterher rennen würde, aber nun waren schon ein paar Minuten vergangen. Würde er kommen oder nicht?
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(((Ich hoffe die spontane Flucht passt wieder so wundervoll in deinen Plan, wie vorhin)))
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BeitragThema: Re: Blue Magic   Blue Magic EmptyMo Okt 22, 2012 1:42 am

Er sah die Veränderung. Das Aufblitzen ihrer Augen, die starre Maske die ihr offenes freundliches Lächeln verdrängte und die Anspannung mit der sie ihren Körper abzuschirmen schien.
Hatte er sie entlarvt, war das ihre Reaktion auf das Gefühl enttarnt zu sein. Hatte sie etwa geglaubt, er könne nicht eins und eins zusammenzählen, oder hatte dieser Henry sie ohne sie über seine Absichten einzuweihen benutzt, ohne dass sie es wusste. Er versuchte mehr in ihrem nun mehr als abweisenden Gesicht zu lesen. Diese Frau war nicht dumm. Sie war niemand, den man einfach hinters Licht führen konnte. Sie….hatte Klasse verdammt.
Er nahm einen Schluck und verharrte abwartend. Sollte sie sich erklären, sollte sie es ihm erklären. Er hatte sie nicht gesucht, war nicht – aus welchem Grund auch immer – einen Monat in der Weltgeschichte herumgelaufen, um ihn zu finden. Warum sollte ihn eine ihm völlig Unbekannte finden zum Donnerwetter noch mal. Er war ein verdammter Nomade, der den meisten Artgenossen zum einen völlig unbekannt und zum anderen obendrein absolut egal war!

„Es tut mir leid, dass Sie annehmen, dass ich nur auf das eine aus bin. Und ich kann Ihnen versichern, dass das jetzt auf jeden Fall nicht mehr mein Bedürfnis ist. Mir ist zwar immer noch schleierhaft, was das alles mit Henry oder dieser Viktoria zu tun haben sollte. Eins ist mir aber klar, diese Woche war reine Verschwendung, denn das Einzige was ich gefunden habe, ist ein Vam…Mann, der einen grundlos, als Verführerin und Schlampe bezeichnet. Das werde ich mir bestimmt nicht gefallen lassen. Schon gar nicht von einem wildfremden Mann, der es ja wohl scheinbar selbst faustdick hinter den Ohren hatte. Schließlich waren auch Sie vollkommen gestylt in diese Bar gekommen, um einen netten Flirt zu ergattern. Es tut mir leid Ihnen so viele Unannehmlichkeiten gemacht zu haben“ Ihre Stimme blieb leise aber der Ton war bitter und schneidend. Oh ja, sie war sauer. Aber was redete sie da?
Er hatte sie nicht als Schlampe bezeichnet, er hatte gar nicht an dergleichen gedacht….er hatte lediglich ausgesprochen, dass…..De Vere starrte ihr hinterher, als sie aufgebracht aufstand und in Richtung Waschräume flüchtete.
Sie hatte ihn völlig falsch verstanden, sie war sich gar nicht darüber bewusst was ihm ihre Worte über Henry impliziert hatten. Sie hatte tatsächlich keine Ahnung!
Genervt stöhnte der Mann auf und schüttelte den Kopf.
Das konnte doch einfach alles nicht wahr sein.
Er sollte ihr nachgehen – doch……sollte er das wirklich? Und dann? Sich entschuldigen und fragen ob sie noch mal von vorne anfangen könnten. Warum?
Um das anzufangen, was sie ihm vorgeworfen hatte? Anzunehmen, dass sie hier war um ihn zu verführen oder gar sie zu verführen, weil er sich schließlich hierherbemüht hatte und gestylt hatte?
Gott wie er es hasste!
Dieses ganze verdammte Spiel, dieses ewige Hin und Her. Wollte er wirklich seine Energie in etwas stecken, wovon er mit größter Sicherheit in den nächsten Schlamassel gezogen würde. Sicherlich Nicht! Was auch immer sie vor hatte, er musste jetzt wo es noch früh genug war, sich einfach ihrer entziehen. Er sollte sie aus seinem Hirn verbannen und sich mit anderen Dingen ablenken. Vielleicht sollte er für unbestimmte Zeit in die Highlands laufen, oder sich in seine Wohnung in Edinburgh gehen. Es war nur ein Tageslauf bis dahin und sollten die Cullens Kontakt zu ihm aufnehmen, könnte er schnell hier sein. Er wollte in der nächsten Zeit wirklich versuchen einen näheren Kontakt zu ihrem Zirkel aufzubauen. In diesen Zeiten war es vielleicht wichtig, sich unter Umständen mehr untereinander zu verständigen und zu unterstützen.

Eine der drei Ziegen vom Nachbartisch zwinkerte ihm zu und De Vere kippte nun völlig genervt sein Glas in sich hinein. Er stellte es geräuschvoll auf den kleinen Tisch, stand auf und verließ schnellen Schrittes das Lokal. Er würde vorerst nicht hierher zurückkommen, auch wenn es wirklich ein angenehmer Laden war. Schnell und ohne auch nur zurückzublicken lief er zurück zum Hotel, knallte seine Tür hinter sich zu, öffnete das Flügelfenster weit, warf sein Sakko über den Stuhl und streifte seine Slippers ab um sich auf das breite Bett fallen zu lassen. Er wollte einfach nur seine Ruhe!

Irgendjemand ging über den Flur, Aufzugstüren öffneten und schlossen sich, Betten quietschten, Menschen flüsterten, sahen Fern oder duschten. Profane Geräusche, die an ihm vorbeiplätscherten wie die Zeit, die er ebenso ausgeschaltet hatte, wie seine sonstigen Wahrnehmungen. Er hatte die Augen geschlossen und versuchte an nichts zu denken, einfach nur starr hier liegen.
Das Geräusch von nackten Füßen, die vor seiner Tür stehen blieben und ein deutliches Klopfen. Es war Sie! Ihr Duft drang unmissverständlich und gemein unter seiner Tür hindurch und legte sich wie ein leiser Versprecher, ein winziger Herausforderer auf seine Sinne. Genervt zog er das Kissen auf sein Gesicht und versuchte damit diesen Duft von sich wegzuhalten. Das einzige was er erreichte, war das ihm der letzte Rest von Viktorias Duft in seine Nase strömte. Keine wirkliche Verbesserung.

„Gabriel? Ich bin es Grace, aber das weißt du vermutlich schon, sonst würdest du mir vermutlich aufmachen“ Ach – wie scharfsinnig!

„Du musst wissen. Das hier ist auch mir nicht angenehm, nein. Wer gesteht sich auch gerne seine Fehler ein?“ Sie lachte kurz auf, bevor sie weiterfuhr: „Ich hätte vorhin nicht einfach so abhauen sollen. Das war nicht besonders … höflich von mir. Ich glaube, alles beruht auf einem Missverständnis von beiden von uns. Warum auch immer du davon ausgegangen bist, aber Henry hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ich nach dir gesucht habe. Aber das sollte jetzt auch nicht unbedingt auf dem Flur besprochen werden. Also wenn du reden willst, dann bin ich in meinem Zimmer. Ich bin mir sicher, dass du es finden wirst.“

Ja einen Kompass würde er sicherlich nicht brauchen! Warum glaubte sie, dass er reden wollte? Was konnte das schon bringen. Frauen neigten im allgemeinen dazu immer über alles reden zu müssen und das Einzige was sie damit verursachten war, dass die Missverständnisse, die sie selbst geschaffen hatten, nur noch größer wurden. Worüber denn reden? Über den Idioten Henry, der nicht Manns genug war Viktoria zu halten oder ihr seine Gefühle zu offenbaren. Oder darüber dass sie etwas versucht hatte zu finden, was er Gabriel offensichtlich nicht war? Reden!!!!!

De Vere warf das Kissen in die nächste Ecke und schlug mit seiner offenen Hand auf die Bettdecke. Winzige Flusen und Staubpartickel rauschten in die Luft und wirbelten vor seinen Augen in einem stürmischen Tanz.
Reden!
In irgendeinem Zimmer in der Nähe gluggerte es, als würde Flüssigkeit in ein Glas geschüttet. Sie zischelte leise. Mineralwasser oder eines dieser süßen, klebrigen Getränke, Cola oder SevenUp. Oder .... Was auch immer, kein Grund – oder doch? Er ließ eine halbe Stunde verstreichen, unschlüssig über das, was er selbst wollte.

Er sprang genervt auf und fuhr sich mit seiner Rechten durch seine Haare. Er verlor nichts. Er hatte nicht damit angefangen und sie tat verdammt gut daran sich bei ihm zu entschuldigen. Er hatte eben nich....! Wütend verließ er sein Zimmer und trat in den Flur, folgte der Spur bis zu ihrem Zimmer und riss die Tür auf, um überwältigt von dem Duft der ihm entgegenschlug im Rahmen stehen zu bleiben. Gott, wieso roch sie so? Sie saß lässig in einem der ausladenden Sessel und trank – De Vere konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen – Champagner.
Sie war so anders! Nie hatte er eine Frau getroffen, die diese Marotte mit ihm teilte. Er wusste, dass es völlig unangemessen war zu lächeln aber er konnte es nicht stoppen. Er mochte sie für diese Tatsache. Sie sah reizend aus. Sie trug eine einfache Jeans und ein ebensolches einfaches Top, das ….wow, sie hatte ganz eindeutig ein sehr schönes Dekolleté und mehr als aufregende …..Shit!

„Nun Madam, sie wollten REDEN. Nur zu - ich bin ganz Ohr!“

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