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Viktoria von Baden Nomaden
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| Thema: Hotel Mo Feb 27, 2012 8:00 am | |
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| | | Viktoria von Baden Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Mo Feb 27, 2012 8:21 am | |
| cf.: Der Rest der Welt - Schottland; Inver Farm
Viktoria stellte amüsiert fest, dass Gabriel die Luft anhielt – er musste den Geruch von menschlicher Nahrung hassen. Trotz dieser Unannehmlichkeit lächelte er fröhlich, obwohl ihm ganz anders zu Mute war. Phyllida schnatterte freudig: „Viktoria hat einen ganz wunderbaren Kuchen gebacken und somit konnte ich mich dem Garten widmen. Er musste dringend noch entgnomt werden, bevor ich wieder arbeite. Sie war mir eine große Hilfe.“ Sie schaute peinlich berührt zu Boden, es war nicht üblich, dass Vampire Kuchen backten, so gar nicht üblich. Der Herr nahm ihre Hand und küsste sie, er war ihr in diesem Moment so nah und doch so fern. „Du backst Kuchen?“, fragte er belustigt: „Das sind ja tolle Angewohnheiten. Nun zumindest kannst du darauf hoffen, dass ihn hier jemand essen wird. Komm ich zeig dir noch den Garten. Phyllida, warum lüftest du die Küche nicht ein wenig?“ Sie musste leicht lachen, er hatte einfach Humor, er schien zu hoffen, dass sie nicht mitbekam, dass er den Geruch hasste, doch vor ihr konnte er nichts geheim halten. Er zog sie hinter sich her hinaus in den befremdlichen Garten, er sah nicht normal aus, vor allem nicht durch solche Pflanzen. Sie schaute ihn fragend an, sie wollte endlich wissen, was heraus gekommen war. Seltsam meinte er: „Hey, sieh mich nicht so an. Ich habe dem Minister versprochen, diesem Zirkel einen Besuch abzustatten, mehr nicht. Ich habe nicht die Absicht ihnen Schwierigkeiten zu machen. Wenn du sagst, sie sind harmlos, dann vertraue ich dir. Trotzdem muss ich sie aufsuchen, es ist einfach Teil meiner Vereinbarung mit der Zauberergemeinschaft.“ Sanft küssten sie sich und endeten in einer Umarmung. „Obwohl ich eigentlich gerne noch einige Zeit mit dir alleine wäre. Ich möchte dir noch so vieles zeigen, so vieles erzählen. Lustig, obwohl ich ein Vampir bin, habe ich das Gefühl keine Zeit zu haben, um mich dir besser zu erklären. Um dich besser kennen zu lernen. Es ist absolut verrückt!“, meinte er fast schon traurig, lachte dann aber über seine eigenen Worte. Genau das war es, was Viktoria so verängstigte: Sie hatten die Ewigkeit und bangten trotzdem um jede Sekunde. Ein tosendes Geräusch drang aus dem Haus und ihre Blicke trafen sich erschrocken. Fast schon gewohnt drückte er sie hinter sich und zog sie wieder in die Küche. Der Mann, den sie zuvor auf dem Foto gesehen hatte, meinte freudig: „Gabriel, schön dich noch anzutreffen. Ich muss gestehen ich hatte es insgeheim gehofft, da Phylli dir etwas schenken wollte. Oder hat sie schon?“ Er trat mit einem großen Karton auf die beiden Vampire zu, doch Phyllida stoppte ihm wörtlich: „Nein habe ich nicht. Ich sage dir doch Bloomcattle hat ihn fast zwei Stunden in Beschlag genommen.“ Die Hexe und der Zauberer schienen nicht gut auf ihren Minister zu sprechen zu sein, da nun Gordon sich auch über ihn beschwerte: „Ach Bloomcattle diese Weichbirne. Der hat ja sogar Angst vor Hinkepanks. Er beherrscht seine Verteidigungszauber nicht, dass ist sein Problem. Wie dieser Mann Minister werden konnte ist mir schleierhaft. Komm Gabriel, sieh mal. Wir dachten uns, weil du uns bei deinem letzten Besuch so geholfen hast, wollten wir uns gerne revanchieren. Es ist wirklich nur eine Kleinigkeit, aber vielleicht könnte sie für dich nützlich sein.“ Der Vampir schaute belustigt und trat mit ihr Hand in Hand näher. Stolz erklärte Gabriel: „Schön auch dich zu sehen Gordon. Darf ich dir meine Begleitung vorstellen? Viktoria. Viktoria das ist Phyllidas Gatte, Gordon.“ Viktoria streckte ihm ordnungsgemäß die Hand entgegen, obwohl er viel zu nah an sie heran getreten war und sie von oben bis unten musterte. Voller Freude sagte der Zauberer: „Ja, das ist doch mal eine Neuigkeit. Aber dann ist das Geschenk umso passender, was meinst du Phylli?“ Sie schaute neugierig, was konnte nur besonderes in dieser Box sein? Schnell war das Geheimnis gelüftet – eine Tasche! Richtig begeistert meinte er: „Ich habe sie bei den Muggeln gekauft, die Dame in dem Geschäft meinte, es sei derzeit bei Herren absolut angesagt solche Taschen zu haben. Und, naja ich hab sie für dich besprochen.“ So erwartungsvoll war Gabriel wahrscheinlich schon lange nicht mehr angesehen worden und trotzdem zeigte er keine Regung, nur weil er nicht das Besondere an dieser Tasche sah, Vikki auch nicht, aber sie war immerhin aus dem Schneider. Aus Anstand meinte er: „Sie ist wirklich sehr ansprechend. Vielen Dank ihr Beiden.“ Lachend stieß sich das Ehepaar in die Seite. Der Mann nuschelte zu ihr: „Er hält uns für verrückt. Was soll er auch mit einer Tasche. HAHAHA!“ Er klopfte dem Vampir auf die Schulter und legte die Tasche auf den Tisch. Erklärend meinte er: „Also. Diese Tasche wurde mit mehreren Zaubern belegt. Als erstes ist es eine Tasche, die nur du öffnen kannst. Ich werde deinen Handabdruck darauf speichern. Wenn du deine Hand darauf legst, dann öffnet sie sich. Ansonsten könnte nicht einmal ein Vampir sie zerreißen. Sie ist absolut wasserdicht. Ja und sie ist mit einem Raumzauber versehen. Pass auf.“ Demonstrativ öffnete er sie und füllte sie mit allen Gegenständen die er greifen konnte, dann schloss er sie wieder und stellte sie präsentierend wieder hin. Erstaunt schaute die Vampirin dem Schauspiel zu. Vorsichtig fragte ihr Begleite: „Das ist ausgesprochen praktisch, in der Tat Gordon ein sehr nützliches Geschenk für einen Nomaden wie mich. Ich bin mehr als überrascht und sehr, sehr dankbar. Darf ich etwas derartiges besitzen Phyllida?“ So war es eben, wenn man nicht der gleichen Spezies angehörte – Regeln über Regeln! Seine Urahnin erklärte, dass es es dürfe und er nicht der einige Vampir sei, der so etwas besitzen würde, ob sie sich da sicher war? Gebannt starrte sie auf das Stück, sie müsste sich nicht mehr für ein wandlungsfähiges Outfit entscheiden, nein sie könnte sogar einen Jogginganzug mitnehmen! Fordernd zog Gordon seine Hand auf den Deckel der Tasche, zückte seinen Zauberstab und nuschelte griechische und lateinische Worte, später erklärte er: „Wenn du sie aufmachen willst, musst du erst deine Hand auf die Vorderseite legen und 'aperio' sagen. Wenn du sie schließen möchtest legst du erneut deine Hand auf und sagst 'fermento'. Verstanden?“ Wissbegierig nickte der Angesprochene und zerrte Viktorias Hand an die Stelle. Er fragte, ob der Zauberer das gleiche auch für ihre Hand machen könnte und dieser strahlte darüber. Sie hatte etwas Angst, nicht vor der Prozedur, sondern vor dem, zu dem sie gerade gemacht wurde – jemand der ihn begleiten würde und zwar so lange, dass sie die Tasche auch alleine öffnen sollte. Gabriel sprach ihr zu und Gordon wiederholte das ganze voller Freude über die Annahme. Dankend gingen die Beiden und nachdem sie ein paar Minuten gelaufen waren stoppte der Mann. Überlegend wurde sie in den Schatten eines Baumes gezogen. Entspannt meine ihre Begleitung: „Was wünschst du dir? Sollen wir in die nächste Stadt einkaufen gehen und unseren neuen Schrank füllen, oder möchtest du lieber in ein nettes Zimmer und mich alle Fragen fragen, die mir aus deinen Augen entgegen leuchten? Du musst so unsagbar verunsichert sein, nach dieser Begegnung und es tut mir wirklich leid. Ich will es wieder gut machen. Bitte sag mir, was du dir wünschst?“ Währenddessen strich er die Abgrenzungen ihres Halses nach und spielte mit ihren Haaren, sie kam sich vor, wie eines dieser Paare, dass ganz normale irgendwo saß und sich verliebt anschaute, doch sie waren nicht normal.
„Ich habe kein Problem damit, jeder hat eine Vergangenheit, die besonders ist, deine eben besonders magisch“, hauchte sie und dachte über die Art ihrer Vergangenheit nach, so viel schönes war darin nicht zu finden, so hatte sie es eben verdient – von dem da oben. „Mir wäre es am liebsten...“, sie seufzte, wusste nicht, ob sie einfach frei sprechen konnte und dann sagte sie es leicht stotternd: „Lass uns einfach irgendwo hingehen, wo wir uns hinlegen können, unseren Gedanken freien Lauf lassen können.“ Gabriel stimmte ihr zu und gemeinsam liefen sie noch bis es dunkel wurde. Sie wusste, dass sie nach Fort William müssten und deshalb lief sie mit ihm in ein Hotel außerhalb der Innenstadt und entfernt des Anwesen der anderen Vampire. Sie lies ihn in der Eingangshalle etwas hinter sich und buchte ein Zimmer. Es war nicht wirklich teuer, aber man konnte in einer Kleinstadt auch nicht alles erwarten. Sie winkte ihn zu sich, als sie in den Fahrstuhl einstieg. Er konnte gerade noch herein schlüpfen, bevor sich die Türen schlossen. Die Beiden sprachen schon seit einiger Zeit nichts – Viktoria war erschöpft, nicht körperlich sondern geistig. Als sie die richtige Etage erreicht hatten, schnappte sie seine Hand. Mit einem leichten Lächeln zog sie ihn in ein Zimmer am Ende des Ganges. Schnell hatte sie die Tür geöffnet und wieder geschlossen und legte ihre Tasche auf einen Stuhl. Gabriel entledigte sich seiner neuen super Tasche und seines Mantel. Sehr sehr menschlich lies sich Viktoria in das Bett fallen. Sie atmete tief aus und schloss ihre Augen. Die Vampirin spürte wie sich Gabriel neben sie setzte und er begann ihre Schläfen zu massieren. Woher weiß, fragte sie sich, zerging dann aber unter seinen Fingern. Ihr Kopf dröhnte, dass ganze war für sie so ungewohnt gewesen und dann hatte sie ihre Gabe seit langer Zeit wieder eingesetzt – für sie eine fast tödliche Mischung. „Erzähl mir eine Geschichte.“, forderte sie ihn bittend auf und lauschte seinem Atem, sie hoffte, dass er sich in Worte verwandeln würde. |
| | | Gabriel de Vere Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Mo Feb 27, 2012 1:26 pm | |
| cf: Rest der Welt, Schottland, Inver Farm
„Lass uns einfach irgendwo hingehen, wo wir uns hinlegen können, unseren Gedanken freien Lauf lassen können.“
Gabriel sah Viktoria in die Augen und sah Niedergeschlagenheit oder gar Müdigkeit darin. Obwohl Vampire niemals müde wurden, wirkte sie zermürbt und erschöpft. Es war alles zu viel für dieses doch so verletzliche Geschöpf und er ohrfeigte sich innerlich dafür, sie dem allen ausgesetzt zu haben. Er war egoistisch gewesen, unverzeihlich und wie immer absolut arrogant. 'Idiot! Du lässt ihr keine Wahl. Du lässt sie einfach nicht entscheiden!' Er schwor sich sie in den nächsten Stunden so zu verwöhnen, daß sie ihre Fassung wieder finden würde. Er wollte so sehr, daß sie sich wohl bei ihm fühlte. Er wollte, daß sie das fühlte was sich seit er ihr begegnet war, in ihm regte, langsam aber stetig. Gerade jetzt, wo sie noch ruhig in seiner Umarmung lag, wirkte sie so anziehend auf ihn, als müsse er sie auf seinen Armen tragen, da sie selbt nicht mehr gehen konnte. Albern, natürlich konnte sie gehen. Er wollte, daß sie die Führung übernahm. Sie sollte entscheiden. Er hatte bereits einen Plan im Kopf, wo er mit ihr einkehren wollte, aber er verwarf ihn. Sie sollte bestimmen. Sie sollte sich damit und dort wohl fühlen, wohin sie gingen. Er löste ihre Umarmung und nickte ihr lächelnd zu. "Ich bin sicher du kennst einen solchen Platz. Führ mich hin, willst du?" Sie nickte abwesend, nahm seine Hand und lief zielstrebig in Richtung Fort Williams. Es dauerte nicht sehr lange, bis sie die äußeren Grenzen der Stadt erreicht hatten. Unauffällig führte sie ihn durch die Straßen in die südliche Innenstadt und ging zielstrebig auf ein kleines aber sauberes Hotel zu. Sie zog ihn mit hinein, ging zur Rezeption, buchte ein Zimmer für vorab eine Woche und trug sich ein. Der geschäftige Concierge konnte seine Augen nicht von ihr wenden und beeilte sich ihr die Schlüssel zu geben und ihr nocheinmal zu versichern, daß sie ihn jederzeit um Hilfe bitten könnte, wenn sie irgendetwas brauchte. Viktoria lächelte ihn nur freundlich an und verschwand in Richtung Aufzug. Gabriel sprang ihr hinterher und folgte ihr in ein helles, sehr geräumiges und ansprechendes Zimmer, daß sich als eine kleine Suite herausstellte.
Viktiora ließ ihre Tasche auf einen Stuhl fallen und ging sofort zum Bett, streifte ihre Schuhe noch im Gehen ab und ließ sich matt auf das Bett fallen, wo sie ihre Augen schließend tief einatmete. Gabriel entledigte sich seines Mantels, Schuhe und Gepäck und ging leise zu ihr, um sich auf das Bett neben sie zu setzen. Ihre Züge waren angespannt als stünde sie unter Druck. Er hasste es zu sehen, das es ihr nicht gut ging. Behutsam begann er ihre Schläfen zu massieren. Ganz leicht nur ohne sie weiter zu bedrängen. Ihre Reaktion war so weiblich! Er lächelte freudig, ohne daß sie es sehen konnte, da sie ihre Augen genießerisch geschlossen hielt. „Erzähl mir eine Geschichte.“ Sie sprach leise und etwas langsam, als müsse sie sich darauf konzentrieren überhaupt sprechen zu können. Gabriel bedauerte zum hundertstenmal seit sie losgelaufen waren, daß er sie derart beansprucht hatte, ihr keine Ruhepause gegönnt hatte. Er würde es wieder gut machen. Ganz Sicher! Eine Geschichte! Auch das noch. Welcher Art sollte diese Geschichte sein? Er dachte an seine Lieblingsgeschichten und lächelte wissend. "Warte einen Moment mein Herz, dann werde ich dir deine Bitte erfüllen." Er huschte aus dem Zimmer, sauste hinab in die Hotellobby und war in weniger als vier Minuten zurück. Sie lag immer noch still und mit geschlossenen Augen auf dem Bett. Er strich ihr sanft über ihre Hand und küsste dann ihre Stirn. "Du darfst alles erwarten und alles verlangen. Aber bitte halte deine Augen geschlossen und wehre dich nicht. Ich werde nichts tun, was dich in irgendeiner Weise verletzen würde. Bitte vertrau mir." Sie lächelte leicht und blieb erwartungsvoll liegen. Sanft und langsam begann er sie zu entgleiden. Ihr Gesichtsausdruck wurde etwas angespannter, aber sie sagte nichts und hielt ihre Augen geschlossen. Er nahm die kleine Flasche mit dem Öl, die er im Kosmetikbereich des Hotels gekauft hatte und verteilte einige Tropfen auf seiner Hand. Es roch ungemein erfrischend nach Bergamott und Gardenien. Dann begann er sie vorsichtig und sanft zu massieren. Ohne Hast und vor allem ohne ihren Intimbereich zu verletzen. Er beobachtete jede Regung ihres Gesichtsausdrucks, der von überrascht zu wohligem Genießen gewechselt hatte und entspannte sich seinerseits.
"Also eine Geschichte. Ich bin sicher du kennst sie, aber sie gehört zu einer meiner Lieblingsgeschichten: Illyrien - ein wundersames Eiland, erfüllt von Musik und Liebe, Ort der Irrungen und Wirrungen, der Unschuld und der Erfahrung. " Gabriel begann ihr die Geschichte des Schiffbruches der Lady Viola zu erzählen, die an den fernen Strand von Illyrien geschwemmt wurde, wo Graf Orsino herrschte. Er erzählte ihr die Geschichte in der die als Knabe verkleidete Lady Viola die Liebe des Grafen gewann und schlussendlich seine Gemahlin wurde. Er erzählte sie, wie er sie gelesen hatte, in der Sprache seiner Zeit, in der er noch ein Mensch gewesen war. Der Sprache des englischen Hochadels, voller Zurückhaltung und Wertschätzung für das weibliche Geschlecht. Voller unvorhergesehener humorvoller Spitzen und gefühlvoller Passagen angefüllt von Leidenschaft und Respekt gegenüber der Dame, die der Held umwarb.
Er hatte jedes einzige Glied ihres Körpers massiert und gestreichelt. Jeden Finger, jeden Zeh, jeden Fleck ihrer schönen Beine und ihres schmalen, zierlichen Körpers. Sie lag auf dem Bauch und er strich ihr in langen Strichen von den Schultern hinab zu ihren Lenden.
"Und so nahm Orsino Viola zur Frau und sie lebten und herrschten in Illyrien bis an ihr seeliges Ende." Er beugte sich vor und küsste sanft ihren Nacken. Dann nahm er eine Decke und deckte sie zu. Es sollte nur eine Geste sein, denn frieren würde sie nie. Er wollte einfach nicht, daß sie entblöst vor seinen Augen lag und er sie dadurch nur beschämen würde. Er wußte, daß sie diese Distanz noch brauchen würde. Er wollte, daß jeglicher Schritt von ihr aus ging. Leise zog er sich zurück und stellte die nur noch halbvolle Ölflasche ins Bad. Gabriel versuchte die Erregung, die seinen Körper erfasst hatte näher zu bestimmen. Es war nicht die Versuchung weiter zu gehen, als er sollte, obwohl sein Unterleib ihn zeitweise laut angeschrieen hatte. Ihre Haut, ihren Körper so zu berühren war mehr als verführerisch, mehr als eine Herausforderung gewesen. Aber es hätte zu nichts anderem geführt, als zu einer kurzweiligen Befriedigung, die der gewohnten Kälte gewichen wäre, so wie es immer war, seit einer Verwandlung. Er hatte die Kunst der Verfühung perfektioniert. Gabriel konnte alle haben und er hatte alle gehabt, die er haben wollte. Er hatte berauschende Momente, extatische Wonnen in ihren Armen erlebt, hatte ihnen davon so viel zurückgegeben wie es ihm möglich war und sich somit ihren Respekt und ihr Verlangen gesichert ihn immer wieder willkommen zu heißen. Aber es hatte ihm nie mehr bedeutet - Warum auch? Er war TOT! Das Gefühl der Wärme des Lebens war nicht mehr existent. So wie er nicht mehr existierte. Er hatte einen Weg gefunden seinen Verstand zu betäuben. Seine Existenz mit oberflächlichen Freuden zumindest so weit anzufüllen, daß er kein monströser Rohling geworden war, der einzig einem Gott fröhnte, dem Blut lebender Kreaturen! Er hatte sich einen anderen Gott gewählt und das Blut als das akzeptiert, was es war. Seine einzig mögliche Nahrung. Von wem auch immer, er konnte nicht anders, er brauchte es.
Aber warum stürzte die blose Gegenwart Viktorias ihn in solch ein Chaos? Sie war keine der außergewöhnlichen seiner Spezies. Weder war ihre Gabe eine der mächtigen, noch war ihre Schönheit von überirdischer Finesse. Gabriel hatte sie kennengelernt, die über die Maßen Begabten, die sich ihrer Macht so diabolisch bewusst waren. Er hatte sie verführt die Schönen, die ihre Schönheit einsetzten als Mittel zum Zweck und sie genossen wie ein Quell, der ihnen neues Leben schenkte. Nein, Viktoria war anders. Sie war zurückhaltend, schüchtern und ...unberührt. Ihre Schönheit strahlte weit mehr als die derere, die sich für die Ikonen in ihrer Welt hielten. Er hatte es vom ersten Moment an gesehen. Diese natürliche Frische, dieser reine, verführerische Duft und ihr wunderschönes, wenn auch so seltenes freudiges Lächeln. Wieso hatte er das Gefühl daß ihm beim blosen Gedanken an sie warm wurde. Wieso war es ihm ein Bedürfniss ihr wohl zu tun, ohne sich seinen Anteil nehmen zu wollen. 'Du hast mich verzaubert mein Herz' Er nannte sie 'mein Herz'. Jetzt erst fiel es ihm bewusst auf, daß er sie bereits mehrfach so genannt hatte, aus einem Impuls heraus. Er wollte sie nicht täuschen, ihr etwas vorgaukeln indem er sie 'mein Schatz, Liebste' oder ähnlich honigsüß und verlogen betitelte. Nein, es war genau so. Wenn er sie ansah, hatte er das Gefühl sein Herz spüren zu können. Dieses vor über dreihundert Jahren verstummte und erkaltete Organ, das plötzlich wieder begonnen hatte sich für ihn zu regen. Auch wenn es nicht schlug, so spürte er es auf eine verwirrende und gleichzeitig beängstigende Art. Verwirrt trat er aus dem Bad und sah zu ihr herüber, wie sie eingekuschelt in die weiche Decke auf dem einladenden Bett lag.
Er hatte sich ein Buch an der Rezeption entliehen und trat sachte noch einmal an das Bett heran.
"Ruh dich aus und lass deine Gedanken wandern und sich erfrischen. Ich werde mich in einen der Sessel setzen und ein wenig lesen. Ich hoffe, die Geschichte hat dir gefallen und die Massage hat dir gut getan. Wenn du möchtest, werde ich dir später oder an einem anderen Tag eine andere Geschichte erzählen." Ihr Gesicht war absolut gelöst und sie lächelte versunken in ihre eigene Welt. Gabriel trat leise zu dem Sessel, nahm sich das Buch und begann, nachdem er ihr noch einmal einen langen prüfenden Blick zugeworfen hatte zu lesen.
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| | | Viktoria von Baden Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Mi Feb 29, 2012 5:48 am | |
| Viktoria war erfreut seine Stimme zu hören: „Warte einen Moment mein Herz, dann werde ich dir deine Bitte erfüllen.“ Er verschwand, sie lag ein paar Minuten einfach still da, was er wohl tat? Schnell hörte sie seine Schritte wieder näher kommen. Seine Fingerspitzen strichen über ihre Hand, warum fand er sie nur so anziehend? Leicht legten sich seine Lippen auf ihre Stirn, er war ihr so nah und doch hatten sie sich irgendwie entfernt. Leise sprach er erneut: „Du darfst alles erwarten und alles verlangen. Aber bitte halte deine Augen geschlossen und wehre dich nicht. Ich werde nichts tun, was dich in irgendeiner Weise verletzen würde. Bitte vertrau mir.“ Sie lächelte leicht, was sie wohl zu erwarten hatte? Neugierig wartete sie... Sie spannte sich jedoch gleich an, denn er begann sie auszuziehen. Erneut fragte sie sich, was er vorhatte. Die Vampirin roch plötzlich etwas wie Bergamott und Gardenie und als der Mann dann begann sie zu massieren, wusste sie was es war : Öl, genauer Massageöl. Zuerst war sie natürlicherweise überrascht, denn wer kam schon auf die Idee einen Vampir zu massieren, doch dann entspannte sie sich. Nach einiger Zeit sagte er: „Also eine Geschichte. Ich bin sicher du kennst sie, aber sie gehört zu einer meiner Lieblingsgeschichten: Illyrien - ein wundersames Eiland, erfüllt von Musik und Liebe, Ort der Irrungen und Wirrungen, der Unschuld und der Erfahrung.“ Sofort erzählte er ihr die Geschichte von Lady Viola zu erzählen. Sie strandete am weit entfernten Strand von Illyrien, wo Graf Orsino herrschte. Die Lady verkleidete sich als Mann und der Graf verliebte sich in sie, und sie in ihn. Währenddessen hatte er ihren ganzen Körper massiert, jede einzelne Stelle, jeden Millimeter. Zum Abschluss strich er nochmal ihre komplette Länge entlang. Die Geschichte lies er mit anderen Worten enden: „Und so nahm Orsino Viola zur Frau und sie lebten und herrschten in Illyrien bis an ihr seeliges Ende.“ Er küsste ihren Nacken und deckte sie zu, obwohl man das eigentlich nur als Geste zu verstehen hatte. Sie seufzte, die letzten Minuten waren für sie pure Entspannung und zeigten ihr, wie viel sie ihm bedeutete. Viktoria dachte über die Geschichte nach, nicht über den Inhalt sondern seine Sprache, es war sehr gehoben, sozusagen Oxford Englisch. Er hatte über die Frau gesprochen, als wäre sie das wertvollste Geschöpf auf Erden. Inzwischen war er ins Badezimmer gegangen und wieder zurück. Leise sprach er wieder: „Ruh dich aus und lass deine Gedanken wandern und sich erfrischen. Ich werde mich in einen der Sessel setzen und ein wenig lesen. Ich hoffe, die Geschichte hat dir gefallen und die Massage hat dir gut getan. Wenn du möchtest, werde ich dir später oder an einem anderen Tag eine andere Geschichte erzählen.“ Versunken in ihren Gedanken lächelte sie ihm zu. Sie hörte, dass er sich in einem Sessel nieder lies und sein Buch aufschlug.
Einige Zeit blieben Beide ruhig, doch dann klingelte ihr Telefon. Sie stand auf und zog es auf ihrer Tasche, um Gabriel jedoch nicht zu sehr zu stören flüsterte sie: „Ja?“ Sofort begann die Stimme am anderen Ende zu sprechen: „Viktoria, ich bin es Jasper.“ Sie zog Luft ein – sie hatte ihn gerade einmal ein wenig vergessen, doch vielleicht würde das Gespräch alles klären. Leise sprach er weiter: „Also erst mal möchte ich mich für mein Verhalten entschuldigen. Es war nicht richtig, dich so anzugehen.“ Ihre Stimme schien ihr nicht zu gehorchen und trotzdem bekam sie etwas heraus: „Kein Problem.“ Mehr ging aber nicht, mehr konnte sie im Moment nicht sagen – Sie war sprachlos! „Und ich kann dir tatsächlich etwas über dich erzählen. Die Vampire, mit denen zu verwandelt wurdest, erzählten mir, dass dein Geburtsname Viktoria von Baden ist. Später hast du wohl einen schwedischen König geheiratet. Genaueres kann ich dir dazu aber leider nicht sagen. Außerdem wurdest du auf die Farm, auf der Maria euch fand, geschickt, weil du als ‚Irre‘ galtest. Mehr weiß ich auch nicht…ich hoffe ich konnte dir helfen.“ Er gab ihr den Schlüssel zu ihrer Vergangenheit. Sie glaubte ihre Beine würden nachgeben und so stütze sie sich an dem Tisch ab. „Danke.“, hauchte sie und erschrak über ihre eigenen Worte, sie hatte sprechen können. „Mir tut es auch Leid, wie die Dinge gelaufen sind. Und ich hoffe, dass wir so nicht für immer auseinander gehen werden. Du bist hier immer willkommen. Auf Wiedersehen.“, meinte er voll und ganz ernst. Die Vampirin riss sich zusammen und suchte ein paar Worte zusammen: „Ich auch. Auf Wiedersehen.“ Sie legte auf, konnte jedoch noch keinen normalen Gedanken fassen. Nein, sie öffnete sofort das Internetfenster und gab bei einer Suchmaschine den Begriff 'Viktoria von Baden Farm' ein. Die ersten paar tausend Ergebnisse waren nicht zu gebrauchen, doch eines der letzten Ergebnisse war interessant. Es waren abgetippte Berichte eines Mannes, der am Hof des Königshauses um 1885 gearbeitet hatte. Er hieß Jelmer Gustavson.
Viktoria wurde als zweites Kind von Großherzog Friedrich I. von Baden und seiner Gattin Luise, der Tochter des späteren Kaisers Wilhelm I., in Karlsruhe geboren und auf den Namen Sophia Maria Viktoria getauft. Sie war Prinzessin von Baden. Gustavs Ehe mit Viktoria (Heirat 1881) vereinigte die Linie Bernadotte mit der des früher regierenden Hauses Wasa. Gemeinsam bekamen sie die Beiden Kinder Gustav VI. Adolf(* 11. November 1882) und Wilhelm (* 17. Juni 1884). Gustav liebte sie nie und fand seine wahre Liebe in einer Magd, die sehr viel Ähnlichkeit mit Viktoria aufwies. Er bat mich, sie in der Nacht vom 02. auf den 03. Mai 1885 zu verschleppen und wurde sofort durch die Magd ausgetauscht. Ich brachte die junge Dame an die See, dort wurde sie von einem Bekannten Gustav's in die USA gebracht. Dort wurden sie nach Texas gebracht auf eine Farm und wurde wie eine Sklavin gehalten. Dadurch, dass sie kein Englisch sprach, verstand sie eigentlich niemand, aber aus Sicherheit wurde von der eingeweihten Besitzerin behauptet, sie sei verrückt. Der Kontakt zu der Familie in Baden wurde voll und ganz aufgegeben, damit der Komplott nicht auffiel. In Texas arbeite sie bis zum 13. Juli 1887, seit diesem Tag war die Farm leer, niemand wusste wohin die ganzen Menschen verschwunden waren... Jeder, der hier von erfahren hatte, schwieg darüber, wie ich!
Viktoria lies ihr Handy in ihre Tasche fallen und schaute Gabriel an. Er schloss sein Buch und legte es auf den Tisch. „Ich heiße Viktoria von Baden, habe zwei Kinder und wurde im schwedischen Königshaus als Frau des Thronfolgers ausgetauscht. Mein Mann war Gustav V. von Schweden.“, sagte sie ganz monoton und strahlte danach. Es war ihr im Moment egal, wie ihre Vergangenheit verlaufen war, ihr war nur wichtig, dass sie sie kannte! Das erste Mal seit so vielen Jahren! Sie konnte sich endlich sicher sein wer sie war, wie sie so geworden war, was sie zu dem Machte, was sie war. Sie konnte sich erklären warum sie so viele Sprachen sprach, warum sie diese natürliche Körperbeherrschung hatte und warum sich ihr ganzes Vampirleben um die Kontrolle gedreht hatte. Überglücklich sprang sie ihrem Begleiter in die Arme und wartete auf seine Antwort. |
| | | Gabriel de Vere Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Mi Feb 29, 2012 10:54 am | |
| Gabriel vertiefte sich in seine Lektüre, die Geschichte der Destillerien in Schottland. Hier ganz in der Nähe gab es eine der ältesten Whiskey Destillen. Er nahm sich vor ihr einen Besuch abzustatten, wenn es ihre Zeit erlauben würde. Viktoria lag mit einem gelösten Lächeln im Bett und sah zu ihm herüber. Sie sprachen nicht. Die Stille war sehr angenehm, nicht bedrückend oder leer. Sie drückte Zufriedenheit und Vertrauen aus. Das Vertrauen zwischen ihnen wuchs, dessen war sich Gabriel sicher. Er hoffte, daß er ihr heute Freude bereitet hatte. Sie schien froh zu sein, auch wenn er sich dessen nicht ganz sicher sein konnte.
Das Klingeln eines Telefons unterbrach seine Gedanken. Viktoria stand auf und huschte zu ihrer Tasche. Leise flüsternd nahm sie den Anruf entgegen. Gabriel beobachtete sie verstohlen. Sie war zusammengezuckt und verkrampfte sich merklich. Es konnte kein angenehmer Anruf sein. Er hörte die Worte des Anrufers nicht, sicher ein Vampir der gewohnheitsmäßig sehr leise sprach. Auch Viktoria antwortete sehr leise, entweder weil sie nicht wollte, daß er es hörte oder aber weil sie ihn nicht stören wollte. Es war nicht wichtig. Wichtiger war, daß es ihr bei diesem Anruf nicht gut ging. Sie hielt sich Haltsuchend an dem Tisch fest, auf dem ihre Tasche lag. Sie war geradezu verstört. Gabriel wollte impulsiv aufstehen und zu ihr gehen, aber sie hatte sich von ihm abgewandt, offenkundig sollte er nicht involviert werden. Er konnte nichts anderes tun, als abzuwarten. "Danke" Verstört hauchte sie dieses eine Wort in das Telefon. Sie schien gar nicht zu bemerken, daß sie leicht zitterte. Gabriel knurrte leise. Wer war dieser Anrufer und warum reagierte sie so verletzlich. Hatte sie Angst? Hatte er sie mit irgendetwas erschreckt? "Ich auch. Auf Wiedersehen." Gabriels Nerven waren gespannt. Er war bereit jeden Moment aufzuspringen, loszurennen oder ihr in irgendeiner Form zu Hilfe zu eilen. Sie tippte auf ihrem Smartfone herum und las begierig die Informationen, die sie abrief. Was ging hier vor? Er wurde ungeduldig. Geduld war überhaupt noch nie seine wirklich starke Seite gewesen. Schon gar nicht wenn er so gar nicht wusste, worum es ging. Endlich drehte sie sich in einer fließenden Bewegung herum, ließ ihr Handy in ihre Tasche fallen und sah ihn irgendwie abwesend an, als wäre sie gerade in eine andere Dimension gewechselt. Gabriel legte sein Buch auf den Tisch und suchte in ihrem Blick eine Antwort zu finden. Ihre Stimme drang zu ihm, ebenso leer und monoton, als spule sie etwas absolut unmögliches, undenkbares ab. „Ich heiße Viktoria von Baden, habe zwei Kinder und wurde im schwedischen Königshaus als Frau des Thronfolgers ausgetauscht. Mein Mann war Gustav V. von Schweden.“ 'Wie bitte, was hatte sie gesagt' Jetzt war es an ihm völlig perplex zu sein und sie anzustarren. Ein helles, zutiefst glückliches Strahlen erhellte ihr Gesicht und mit einem wahren Freudensprung sprang sie auf seinen Schoß und kuschelte sich in seine Arme. Sie hatte seinen Körper umfasst und schmiegte sich immer noch strahlend an ihn. Ihre Augen sprühten wahre Funken und fragend sah sie ihn an.
Gabriel war geplättet. Er hatte vermutet, daß sich ihre menschliche Vergangenheit in adligen Kreisen abgespielt haben musste. Ihre ganze Körpersprache deutete darauf hin, aber das....das verschlug ihm die Sprache. Er konnte gar nicht zum Ausdruck bringen, was in ihm vorging. Sie war so aufgeregt, so glücklich und er.....er wurde von Sekunde zu Sekunde wütender. Wie um alles in der Welt hatte eine königliche Hoheit von Schweden in eine solche Lage kommen können. Das war einfach undenkbar. Was hatte man ihr nur angetan? Wer hatte ihr das angetan? Wie sehr hatte man versucht sie zu zerstören? War das der Grund, warum sie sich selbst nicht erinnert hatte? Hatte sie eine innere Sperre gegen diese Erinnerungen aufgebaut, weil das alles zu furchtbar gewesen war, um es in ihrem noch menschlichen Leben zu verkraften? Er zog sie impulsiv heran und drückte sie schützend an sich. Was hatten sie ihr nur angetan, ihre eigene Familie?
Er versuchte ihre Stimmung nicht zu zerstören und lächelte sie unsicher an. "Dann sollte ich wohl meine Umgangsformen ein wenig amortisieren, königliche Hoheit. Viktoria von Baden? Woher, wer war dieser Anrufer? Was hat er gesagt? Das ist so plötzlich, so unvorhergesehen, ich ......ich freue mich für dich, das du es endlich weist." Er streichelte ihr über ihre Haare. "Ich freue mich sehr für dich Viktoria. Eine deutsche Prinzessin also. Du hast eine Familie, sogar eine große und du hast lebende Nachfahren. Eigene Kindeskinder! Das ist - weit mehr als ich aufweisen kann. Du bist kein Niemand mehr. Es ist so schön, dich so glücklich zu sehen." Er schmunzelte und strich über ihren langen nackten Rücken. "Was hältst du davon, wenn wir morgen einige Sachen einkaufen gehen. Ich möchte, daß du dir einige Kleidungsstücke kaufst, damit du etwas zum wechseln hast. Alles was du brauchst mein Herz. Ich werde mir auch einige Sachen erstehen und dann könnten wir in eine Bücherei oder ein Internetcafe gehen und weitere Informationen für dich recherchieren. Sicherlich finden wir Bilder und Dokumente, in denen du dich weiter informieren kannst. Du musst völlig aufgeregt sein. Oh warte...Ich habe eine Idee!" Er trug sie behutsam zum Bett, setzte sie dort ab und griff zu dem Zimmertelefon, daß auf einer kleinen Nachttischkommode stand.
"Ja, hallo. Wir haben eine vielleicht etwas ungewöhnliche Bitte. Wäre es wohl möglich, daß sie uns einen Laptop oder einen PC hier im Zimmer zur Verfügung stellen könnten. Am besten gleich. ...Oh, nein natürlich das ist gar kein Problem. Selbstverständlich übernehmen wir die Kosten. ...Gibt es einen Internetanschluss hier im Zimmer? Sehr schön. Das hilft uns sehr. Vielen Dank." Er legte den Höher auf und sah Viktoria zärtlich an, bevor er sie sanft an sich zog und küsste. "Sag erinnerst du dich jetzt, nachdem du das weißt, an irgendetwas?" |
| | | Viktoria von Baden Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Sa März 03, 2012 3:58 am | |
| Viktoria wurde unsicher angelächelt, was dachte der Mann nur? Er war unergründlich, seine Augen schienen dunkler zu sein und sie sah etwas wie Wut, aber worüber war er wütend, dass sie endlich wusste wer sie war? Leise meinte er: „Dann sollte ich wohl meine Umgangsformen ein wenig amortisieren, königliche Hoheit. Viktoria von Baden? Woher, wer war dieser Anrufer? Was hat er gesagt? Das ist so plötzlich, so unvorhergesehen, ich ......ich freue mich für dich, das du es endlich weist.“ Seine Finger glitten durch ihre Haare, sie seufzte, sie liebte die Zuwendung, die sie von ihm bekam. „Es war Jasper, er war der Trainer in meiner Neugeborenenarmee. Er gehört zu den Vampiren in Fort William – also hier, aber er hat sich verändert – ein Goldauge! Er meinte, dass mein Geburtsname Viktoria von Baden ist. Später habe ich den späteren schwedischen König geheiratet. Außerdem wurde ich auf die Farm, auf der ich verwandelt wurde, geschickt, weil ich als 'Irre' galt.“, sagte sie strahlend. Es war ihr egal, dass sie so behandelt wurde, zumindest im Moment. „Ich freue mich sehr für dich Viktoria. Eine deutsche Prinzessin also. Du hast eine Familie, sogar eine große und du hast lebende Nachfahren. Eigene Kindeskinder! Das ist - weit mehr als ich aufweisen kann. Du bist kein Niemand mehr. Es ist so schön, dich so glücklich zu sehen. Was hältst du davon, wenn wir morgen einige Sachen einkaufen gehen. Ich möchte, dass du dir einige Kleidungsstücke kaufst, damit du etwas zum wechseln hast. Alles was du brauchst mein Herz. Ich werde mir auch einige Sachen erstehen und dann könnten wir in eine Bücherei oder ein Internetcafe gehen und weitere Informationen für dich recherchieren. Sicherlich finden wir Bilder und Dokumente, in denen du dich weiter informieren kannst. Du musst völlig aufgeregt sein. Oh warte...Ich habe eine Idee!“, meinte er überrascht. Währenddessen strich er ihr sanft über den Rücken und trug sie zum Bett. Erstaunt sah sie, dass er das Telefon ergriff und die Kurzwahltaste betätigte. Seine Stimme sprach fast so, als wäre es etwas neues für ihn: „Ja, hallo. Wir haben eine vielleicht etwas ungewöhnliche Bitte. Wäre es wohl möglich, dass sie uns einen Laptop oder einen PC hier im Zimmer zur Verfügung stellen könnten. Am besten gleich. ...Oh, nein natürlich das ist gar kein Problem. Selbstverständlich übernehmen wir die Kosten. ...Gibt es einen Internetanschluss hier im Zimmer? Sehr schön. Das hilft uns sehr. Vielen Dank.“ Leise legte er den Höher zurück und blickte die Vampirin freundlich an. „Sag erinnerst du dich jetzt, nachdem du das weißt, an irgendetwas?“, meinte er interessiert.
Die Frau dachte nach, sie versuchte etwas vor den roten Augen zu sehen, doch da war nichts. Sie konzentrierte sich, schloss ihre Augen und atmete tief durch. Komm schon Viktoria, wie warst du als Kind? Nichts – alles schwarz! Traurig meinte sie: „Nein, da ist nichts, aber ich zeig dir gleich den Text, den ich gefunden habe!“ Plötzlich klopfte es: „Zimmerservice!“ Gabriel stand lächelnd auf und nahm einen Laptop entgegen, den er sogleich an Viktoria übergab. Sie suchte die gleichen Worte, die sie vor wenigen Minuten gesucht hatte. Sie suchte in einem weiteren Fenster ihre Nachkommen und als sie ihm den Laptop übergab meinte sie: „Ich habe mindestens 17 Urenkel und noch mehr Ururenkel!“ Sie hoffte, dass er nicht allzu sauer über den Text sei, deshalb überdachte sie ihn nochmal. Viktoria wurde als zweites Kind von Großherzog Friedrich I. von Baden und seiner Gattin Luise, der Tochter des späteren Kaisers Wilhelm I., in Karlsruhe geboren und auf den Namen Sophia Maria Viktoria getauft. Sie war Prinzessin von Baden. Gustavs Ehe mit Viktoria (Heirat 1881) vereinigte die Linie Bernadotte mit der des früher regierenden Hauses Wasa. Gemeinsam bekamen sie die Beiden Kinder Gustav VI. Adolf(* 11. November 1882) und Wilhelm (* 17. Juni 1884). Gustav liebte sie nie und fand seine wahre Liebe in einer Magd, die sehr viel Ähnlichkeit mit Viktoria aufwies. Er bat mich, sie in der Nacht vom 02. auf den 03. Mai 1885 zu verschleppen und wurde sofort durch die Magd ausgetauscht. Ich brachte die junge Dame an die See, dort wurde sie von einem Bekannten Gustav's in die USA gebracht. Dort wurden sie nach Texas gebracht auf eine Farm und wurde wie eine Sklavin gehalten. Dadurch, dass sie kein Englisch sprach, verstand sie eigentlich niemand, aber aus Sicherheit wurde von der eingeweihten Besitzerin behauptet, sie sei verrückt. Der Kontakt zu der Familie in Baden wurde voll und ganz aufgegeben, damit der Komplott nicht auffiel. In Texas arbeite sie bis zum 13. Juli 1887, seit diesem Tag war die Farm leer, niemand wusste wohin die ganzen Menschen verschwunden waren... Jeder, der hier von erfahren hatte, schwieg darüber, wie ich! Sie hatte Jelmer Gustavson so viel zu verdanken, im positiven als auch negativen Sinn. Gespannt wartete sie auf die Antwort des Herren neben ihr. |
| | | Gabriel de Vere Nomaden
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| Thema: Re: Hotel So März 04, 2012 8:26 am | |
| Gabriel gab dem Zimmerservice ein üppiges Trinkgeld und stellte den Laptop auf das Bett neben Viktoria, lächelte ihr zuversichtlich zu und schloss das Gerät an das Internet an. Er setzte sich neben sie und beobachtete sie. Ihre Züge waren gespannt, erwartungsvoll und fast fieberhaft tippte sie auf die Tastatur ein. Sie war so glücklich! Er spürte seine Anspannung, spürte die Wut die sich mehr und mehr in ihm ausbreitete. Er bemühte sich um Ruhe, versuchte sie nicht merken zu lassen, was in seinem Inneren vorging. Er hatte das unbändige Verlangen aufzuspringen und dieses Gerät gegen die Wand zu werfen. Er wollte etwas zerreißen, wollte zerstören und seine Wut dem Tier überlassen, das in ihm wohnte und ihn höhnisch auslachte. Der Durst brannte bereits seit Minuten wie eine lodernde Flamme in seinem Hals und machte es ihm unmöglich ruhig und sanft mit ihr zu sprechen. Er saß einfach nur angespannt auf der äußeren Bettkante und zwang sich es sie nicht merken zu lassen. Wie konnte sie nur so glücklich sein? Wie konnte sie so froh sein?
Er spürte ihren Blick auf ihr und sah sie an. Ihr strahlendes Gesicht machte ihn benommen und er strafte sich erneut dafür, dass er ihre Freude nicht teilen konnte, dass er sie mit seinen Empfindungen, seinem Zorn nur erneut in ein Stimmungstief versetzen würde. „Ich habe mindestens 17 Urenkel und noch mehr Ururenkel!“ Voll erregter Spannung übergab sie ihm das Gerät und zeigte schüchtern auf den Bildschirm. In ihren Augen erkannte er Unsicherheit und Fragen, Fragen an ihn, Fragen warum er sich so verhielt und ob sie etwas falsch machte. Er musste ihr erklären, dass sie nicht schuld war. Nicht SIE!
Sein Blick fiel auf den Text, der aus einem alten Dokument entnommen war, den Memoiren eines Jelmer Gustavson. Gabriel las die wenigen Worte im Flug und hätte am liebsten laut geschrien. Seine Hände hielten das Gerät fest umschlossen, willens es binnen Sekunden zu zerquetschen. Er sah auf und sein Blick tauchte in diese großen Augen, die seine suchten, voller Vertrauen, voller Freude und gleichzeitiger zurückhaltender Spannung. Viktoria. Er konnte ihren Namen auf seiner Zunge schmecken. Er hatte sich ihren Duft wie eine Geschmacksnote eingeprägt für alle Zeiten. Liebte dieses unschuldige Spiel von starken Duftnuancen gepaart mit dezenten Würznoten. Er verlor sich in ihrem Blick. Warum konnte ein Schicksal so ungerecht sein und einen einzelnen Menschen derart heimsuchen?
Ihre Eltern hatten sie in diese politische Ehe gegeben, um den Glanz ihres Hauses damit aufzuwerten. An einen Ehemann, dem nichts an ihr gelegen war. Sie hatte nur eine einzige Aufgabe zu erfüllen, dem Herscherhaus einen Thronfolger zu schenken. Nachdem sie diese Aufgabe schnellst möglich sogar zweimal erledigt hatte, hatte er sie einem Mann seines Vertrauens übergeben um sich ihrer zu entledigen. Warum hatte er das getan? Hatte sie gegen ihn aufbegehrt? Hatte sie sich geweigert ihm eventuelle Extravaganzen zu erfüllen? Welche Begierden konnte er verfolgt haben, für die sie nicht ausreichend war? Er hatte sie durch eine Magd austauschen lassen. Eine Frau niederen Standes, die schweigen würde, aus Angst. Eine Frau, die alles erdulden würde, selbst erniedrigende Spielereien und sadistische Behandlung, damit ihre eigene Familie in dem dafür erkauften Wohlstand leben konnte. Und Viktoria? Dieser ergebene Diener und Vertraute, Jelmar Gustavson, hatte sie an einen Menschenhändler weitergegeben, der sie in ein fernes Land verschleppte. Er hatte sie an einen anderen Widerling verkauft, der sie benutzt, gedemütigt und versklavt hatte. Man hatte sie für verrückt erklären lassen. Warum? Hatte sie versucht sich zu wehren, zu fliehen? Gabriel wusste, wie man mit Sklaven umgegangen war in der sogenannten Neuen Welt, insbesondere mit den weiblichen. Hatte man sie misshandelt, eingesperrt, angekettet? Zu welchen bestialischen Taten die Rasse Mensch doch fähig war, immer und immer wieder. Sie folterten, knechteten, unterdrückten mit größter Selbstverherrlichung Ihresgleichen und taten ihren eigenen Kindern, Frauen und Familien Dinge an, die unaussprechlicher Bosheit, ekelerregender Kälte und Sadismus entsprangen.
Und dann, als wäre das alles nicht genug hatte ein Vampirzirkel diese Farm überfallen und sie brutal in die Verwandlung gezwungen. Nicht um fortan mit diesem Zirkel als Nomadin zu ziehen, sondern um erneut benutzt zu werden. Sie war ein Mittel zum Zweck geworden. Eine Waffe im Kampf um Blutrechte. Die Sicherung eines besiedelten Gebiets, in dem sich dieser Zirkel ernähren wollte. Das Einzige was man sie lehrte, war zu töten um zu überleben. Pah, überleben. Diese Neugeborenen wurden geschaffen, um spätestens ein Jahr später, wenn ihre Kräfte nachließen getötet zu werden. Wie hatte sie es geschafft sich diesem Zirkel zu entziehen. Wie hatte sie es geschafft dieses Wesen zu werden, das sie war, friedliebend und zurückhaltend. Wie konnte sie all dieser Gewalt, all diesen seelischen und körperlichen Schmerzen entfliehen und Frieden finden? Erinnerte sie sich deshalb an nichts, weil die Schmerzen darüber zu groß wären? Weil sie es nicht ertragen hatte? In seinem Inneren kochte es, er löste seine Hände von dem Gerät und ließ es auf die Bettdecke gleiten. Er rang mit sich nicht aufzuspringen und sie damit zu erschrecken. Warum Sie?
Er betrachtete die energische Linie ihres Kinns, ihre großen Augen, die entschlossen und interessiert und trotzdem zurückhaltend und selbstlos wirkten. Ja, das war die Frau, zu der man sie erzogen hatte und die sie geschafft hatte in der Kreatur, die sie heute war zu erhalten. Eine Frau die einzig und alleine darauf hin erzogen wurde, um ihr ganzes Leben in den Dienst eines Hauses zu stellen, zum Wohl all derer, die von und für dieses Haus lebten. Die Gemahlin eines Königs. Der ewige Schatten eines Mannes, der im Licht stand. Das alles war Vergangenheit, doch dieses Wesen, diese Eigenschaften hatte sie sich behalten. Er erkannte ihre nicht offen liegende Willensstärke jede Herausforderung aufrecht anzunehmen. Er sah sie, wie sie ihm gefolgt war ohne Fragen zu stellen und doch mit unglaublicher Selbstsicherheit auf alles Unbekannte zugegangen war. Sie war unglaublich. Er begehrte sie, sein ganzer Körper verlangte nach ihr, doch er wollte, dass sie IHN wollte. Er sah dieses überglückliche Strahlen in ihrem Gesicht, hervorgerufen durch die Erlösung ihrer Unwissenheit, hervorgerufen dadurch, dass sie endlich wusste, wer sie war. Er wünschte sich nichts mehr, als dass sie irgendwann dieses Glück empfinden würde, wenn sie ihn ansah. Er wollte dass sie wegen ihm so leuchten, so strahlen würde. Er wollte dass sie glücklich war, weil er bei ihr wäre.
Er zog sie stürmisch in eine Umarmung, unfähig ein Wort zu sagen und küsste sie leidenschaftlich. Mehr und verlangender als er es je getan hatte und riss sich sofort wieder von ihr los in der Angst zu weit zu gehen.
„Viktoria, ich….es tut so gut zu sehen, wie glücklich du bist. Ich weiß, du verstehst mich nicht, aber ich kann dir nicht beschreiben was ich im Moment fühle. Ich bin so voller Zorn, so voll Wut über….ich würde gerne ….ich….ich muss jagen. Ich schaffe es einfach nicht diese Wut zu beherrschen. Ich habe Angst dir weh zu tun, dich zu verschrecken. Bitte verzeih mir, aber ich muss….jagen gehen. Bitte bleib hier. Bitte, warte auf mich. Ich werde mich beeilen. Bitte.“ Er stürmte zum Fenster, sah sie noch einmal flehend an und sprang hinaus.
Er lief, lief durch die dunklen Straßen dieser Stadt und folgte dem Duft. Dem ihm allzu bekannten Duft von menschlicher Begierlichkeit, menschlichen Ausschweifungen. Er fand sie die Orte an denen sie sich in dunklen Gassen vergnügten, betrogen und verletzten. Wo die Gestrandeten, die Verlassenen und Hoffnungslosen rastlos darauf warteten den Abfall zu ernten, von dem sie sich nährten. Er sah die etwas ältere Frau an der Straße stehen. Sie musste Ende Dreißig sein. Alles an ihr wirkte resigniert und abgelegt. Sie war einst hübsch, doch heute bestenfalls gewöhnlich. Ihre Haut sah ungesund aus, ähnlich fahl wie die Gabriels und ihre Augen waren leer, resigniert und berechnend. Sie verkaufte sich und musste es angesichts der viel jüngeren Konkurrenz für einen Hungerlohn tun. Sie wusste, sie hatte keine Alternativen mehr und sie wusste wie sie enden würde, so oder so. Er war ihr auf ein einfaches, schäbiges Zimmer gefolgt, hatte ihr den doppelten Preis versprochen und hatte ihr das Einzige gegeben, was sie noch erfreuen konnte. Er hatte sie fühlen lassen, wie sie schon seit vielen Jahren nicht gefühlt hatte. Er hatte ihr Freude bereitet, die sie glaubte nicht mehr zu kennen und hatte sie auf dem Höhepunkt ihrer Empfindungen im Rausch ihrer Gefühle getötet. Sie sah glücklich aus, lächelnd und absolut gelöst. Sie sah aus als wollte sie zufrieden seufzen. Gabriel lächelte, trug sie in die Badewanne, riss mit seinen Zähnen ihren Hals auf, als ob er ihr mit einem Messer die Kehle aufschnitt und ließ Wasser über ihren Körper laufen, spülte die letzten Spuren ihres aus der Wunde hervorquellenden Blutes wie ein kleines Rinnsal ab. Das Rinnsal, das einst ihr Leben war und nun in einem Abfluss versiegte.
Gelöst und gesättigt lief er zurück, durch die von der Betriebsamkeit der Morgenstunden langsam erwachende Stadt. Es war noch sehr früh, doch die ersten Lieferwagen waren bereits unterwegs. Er dachte an Viktoria, an ihr Lächeln und hatte es plötzlich sehr eilig. Vorsichtig klopfte er an und betrat das Zimmer. Sie saß immer noch auf dem Bett, über den Laptop gebeugt und las, wie vor zwei Stunden, als er sie verlassen hatte. Er hatte keinen Grund wütend zu sein. Es gab niemanden mehr, den er hätte strafen können. Ihr Schicksal hatte sich erfüllt. Jetzt konnte er nur noch helfen, die zu sein, die sie sein wollte. Er wollte sie verwöhnen und auf Händen tragen. Er wollte ihr die Welt, die sie so niederträchtig behandelt hatte zu Füßen legen. Leise ging er auf sie zu und als sie aufblickte trafen sich ihre Blicke und er versank erneut darin.
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| | | Viktoria von Baden Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Di März 06, 2012 3:46 am | |
| Viktoria schaute ihn erwartungsvoll an, ihr war im Moment egal, wie sie behandelt worden war, ihr war nur wichtig, dass sie ihre Vergangenheit kannte – Gabriel schien es anders zu gehen. Emotional wurde sie in eine Umarmung gezogen, bevor er seine Lippen auf ihre legte. Sofort ging er wieder auf Abstand, obwohl sie dass nicht genau verstand, hatte er Angst zu weit zu gehen? „Viktoria, ich….es tut so gut zu sehen, wie glücklich du bist. Ich weiß, du verstehst mich nicht, aber ich kann dir nicht beschreiben was ich im Moment fühle. Ich bin so voller Zorn, so voll Wut über….ich würde gerne ….ich….ich muss jagen. Ich schaffe es einfach nicht diese Wut zu beherrschen. Ich habe Angst dir weh zu tun, dich zu verschrecken. Bitte verzeih mir, aber ich muss….jagen gehen. Bitte bleib hier. Bitte, warte auf mich. Ich werde mich beeilen. Bitte.“, meinte er gedrängt. Mit einem bittenden Blick entfernte er sich, um dann aus dem Fenster zu springen. Die Vampirin versank nach wenigen Augenblicken wieder in den Suchergebnissen. Sie fand Bilder und Gemälde von sich. Man hatte sie als kleines Mädchen im Kinderwagen gemalt. Auf einem anderen war sie als junge Dame abgebildet. Viele Bilder gab es von ihrer Hochzeit, sie hatte ein prunkvolles Kleid an und ein diamantbesetztes Diadem auf. Und dann fand sie Bilder von einer Feier im Schloss, vom 2.März, der Nacht ihrer Auswechslung. Anscheinend waren es die letzten Bilder von ihr, sie sah etwas jünger aus, schaute glücklich drein, doch in ihren Augen war Missmut, Enttäuschung, hatte sie etwa gewusst, dass das passieren würde? An dem Tag hatte sie ein schönes beiges Kleid an, mit vielen Feinheiten und passendem Schmuck. Etwas angeschlagen ging sie mit ihrer Tasche ins Badezimmer und zog ein neues paar Kleider heraus. Sie hatte es in eine kleine weise Tüte gesteckt. Über ihre Unterwäsche zog sie eine schwarze eng anliegende Hose, darüber trug sie ein violettes langes, ärmelloses Oberteil, dass an der Taille ein paar dunkle Bänder hatten, damit es ab dort frei viel. Sie hoffte, dass es dem Mann gefallen würde, sie wollte ihm gefallen und es lenkte sie etwas ab. Lächelnd kämmte sie ihre Haare und lies sie leicht über ihre Schultern fallen. Leise ging sie wieder in das Zimmer und räumte etwas auf: den Mantel ihres Begleiters hängte sie in den Schrank und die beiden Tasche legte sie auf eine Ablage. Die Sonne war gerade am Aufgehen und so öffnete sie alle Fenster. Danach machte sie das Bett und faltete die Bettdecke zusammen. So legte sie sie an das Ende des Bettes. Als die Sonne nun mit den ersten Strahlen über den Horizont gekrochen kam, schloss sie die Fenster und zog die Vorhänge zu. Wahrscheinlich würde es in einer halben Stunde schon wieder bewölkt sein, aber sicher war sicher. Mit gesammeltem Mut setzte sie sich erneut vor den Rechner und schaute sich die Bilder nochmals an. Bis ihr der Einfall kam und sie 'Gabriel de Vere' suchte. Sie fand ein paar amüsante Gemälde des Mannes. Plötzlich klopfte es an der Tür, die sich dann leise öffnete. Gabriel trat herein und musterte sie, was er wohl dachte? Sie jedenfalls saß eigentlich genauso da, wie vor zwei Stunden, als er sie überstürzt verlassen hatte. Unauffällig schloss sie die Fenster, die sich mit ihm beschäftigten und löschte das Cookies. Leise trat er auf sie zu und die Blicke der Beiden trafen sich. Lächelnd winkte sie ihn zu sich hinunter.
Sie zeigte ihm das neu gefundene über sie und bei manch einem Bild musste selbst sie schmunzeln. Wie sie damals teilweise ausgesehen hatte. Der ganze Prunk war nicht ihr heutiger Stil, sie konnte ihn einfach nicht leiden. Als sie ihm alles gezeigt hatte ertönte der Wecker, er schien noch vom Vorgast gestellt zu sein: Guten Morgen Einwohner von Fort William, hier spricht Philipp Goy! Gerade 8 Uhr – was für ein Wahnsinn. Gerade habe ich aus dem Studio geschaut und was sehe ich, dicke Wolken, aber unser Wetterfrosch meint, dass es heute auf gar keinen Fall regnen wird, welch ein Glück, Sonne wird es aber auch nicht geben. Schade, dafür gibt es angenehme 18°C. Also viel Spaß heute! Das Radio ging wieder aus und Viktoria lächelte Gabriel an. „Schlag mir was vor, was können wir machen, denn du kennst dich hier besser aus...“, meinte sie herausfordernd. Strahlend erwartete sie seine Vorschläge.
tbc.: Fort William – Innenstadt/Fußgängerzone
Zuletzt von Viktoria von Baden am Do März 08, 2012 9:11 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Gabriel de Vere Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Di März 06, 2012 9:34 am | |
| Viktorias außergewöhnlich große langsam dunkler werdende Augen tauchten ihn ein in einen Hort der Ruhe und des Vertrauens. Gabriel spürte die kleinen Flummies in seinem Inneren langsam stetig hüpfen und dachte darüber nach, wann er das letzte Mal solche Freude gespürt hatte. Er betrachtete sie und stellte erstaunt fest, dass sie sich neue Kleidung angezogen hatte. Sie musste diese Sachen in ihrer Tasche bei sich gehabt haben. Sie kleidete sich ihrem Charakter gemäß unauffällig, geschmackvoll und gleichzeitig praktisch. Dieses violette stand ihr außerordentlich gut und wirkte sehr verspielt, sehr fröhlich an ihr. Er mochte es, wie sie sich kleidete. Sie schien keine dieser Frauen zu sein, die Kleidung nur nach dem Label kaufte, die darauf angebracht war, sondern, die sie danach aussuchte, dass sie zu ihr passte. Sie betonte ihren schlanken Körper, aber nicht aufreizend und schrill.
Sie winkte ihn zu sich hinunter und er setzte sich bereitwillig zu ihr auf das Bett. Er setzte sich hinter sie, zog sie mit seinen Armen näher an seinen Körper und genoss die leichte für ihn spürbare Wärme ihres Körpers. Er sah über ihre Schulter auf den Bildschirm des Laptops, auf dem sie ihm eine Anzahl von Bildern alter Gemälde zeigte, auf denen Sie vom Kindesalter bis kurz vor ihrer Verschleppung abgebildet war. Sie war im Glanz der Klassik in einem der europäischen Fürstenhäuser aufgewachsen. Prunk und Etikette waren die Oberfläche dieser Bilder. Ausladende Roben aus edlen Stoffen, mit Spitzen und Bändern besetzt, üppiger Schmuck und kunstvolle Ausstattung der Räumlichkeiten waren ihre Welt gewesen. Sie war ein süßes Kind gewesen mit einem manchmal störrischen Ausdruck. Viktoria schien widerspenstig gewesen zu sein. Eigensinnig und ihre funkelnden großen Augen spiegelten Wissbegierigkeit und Entdeckergeist wieder. Sie lachten beide über das ein oder andere Bild, kommentierten manch überladenes Kleid oder sehr steif stehende Figur. Sie betrachteten die späteren Bilder am schwedischen Hof. Große Aufgebote der Familie anlässlich der Hochzeit oder der Kindtaufen der beiden Söhne. Vielleicht war Jelmar Gustavson einer der steif und unnahbar wirkenden Höflinge, wer wusste das schon. Gabriel zog den Duft ihrer vollen Haare ein und entspannte sich. ‚Was macht das heute noch aus? Es ist vorbei, endgültig.’ Er küsste ihren Nacken, küsste die Haut an ihrer Schulter entlang, strich den Träger der Bluse ein wenig über den Arm, um noch weiter kleine zarte Küsse auf ihre duftende Haut hauchen zu können.
„Hmm, bist du mir böse, wenn ich dir sage, dass du mir heute besser gefällst?“ Er wollte ihren Kopf sanft nach hinten biegen um sie zu küssen als eine ätzende metallene Stimme durch den Raum hallte. Guten Morgen Einwohner von Fort William, hier spricht Philipp Goy! Gerade 8 Uhr – was für ein Wahnsinn. Gerade habe ich aus dem Studio geschaut und was sehe ich, dicke Wolken, aber unser Wetterfrosch meint, dass es heute auf gar keinen Fall regnen wird, welch ein Glück, Sonne wird es aber auch nicht geben. Schade, dafür gibt es angenehme 18°C. Also viel Spaß heute! Gabriel grummelte belustigt. „Wie gut, dass er uns das gesagt hat. Wie hätten wir sonst den Tag überstehen können.“ Viktoria drehte sich ihm zu und lächelte aufmunternd. „Schlag mir was vor, was können wir machen, denn du kennst dich hier besser aus...“ Gabriel klappte das Gerät zu und legte Viktoria behutsam auf das Bett. Er legte sich neben sie, stützte sich auf seinem rechten Arm ab und ließ die Finger seiner linken Hand über die Konturen seines Körpers gleiten. Er spielte mit den Bändern ihrer Bluse und küsste spielerisch ihren Bauchnabel, den kurzerhand unter dem lockeren Oberteil frei gelegt hatte. „Hmm, eine schwere Aufgabe. Dies ist nicht Edinburg, sondern eine mehr als belanglose Kleinstadt in Schottland. Da gibt es nicht so sehr viele Möglichkeiten. Hmmm, ich muss sagen, ich fand es lustig dich in so vielen verschiedenen Roben zu sehen. Ich denke ich würde gerne mit dir einkaufen gehen. Ich selbst brauche ebenfalls einige Sachen und ich fände es lustig dir beim Ausprobieren zuschauen zu dürfen.“ Sie runzelte ein wenig ihre Stirn und er kicherte. „Keine Angst mein Herz, ich finde es sehr ansprechend wie du dich kleidest. Aber ich fände es nett, wenn du mehr Sachen hättest. Also lass uns deine Auswahl ein wenig vergrößern.“ Er zog ihr Oberteil wieder herunter, so dass ihr Bauch nicht weiter freilag und grinste sie frech an. „Ich werde auch brav sein.“ Aufgekratzt sprang er auf und sah sich nach seinem Mantel um. Interessiert bemerkte er, dass das Zimmer sehr ordentlich war und er nickte ihr anerkennend zu. „Du hast aufgeräumt? Du bist eine sehr angenehme Begleiterin, dass muss ich schon sagen. Ich werde mich revanchieren1“ Er zog sich seinen Mantel an, reichte Viktoria ihre Jacke und zog sie aufgeregt aus dem Zimmer. Fort Williams entpuppte sich als ein Ort mit einer sehr netten Marktstraße, die einige sehr ansprechende Boutiquen aufzuweisen hatte. Er hielt ihre Hand und schlenderte mit ihr an den Schaufenstern vorbei. Sie betrachteten die Auslagen, alberten darüber ob man wirklich ein Gerät brauchte um ein Frühstücksei aufzuschlagen und neckten sich gegenseitig. Bei einem Herrengeschäft zog Gabriel Viktoria in den Laden. Ein aalglatter junger Verkäufer wuselte sofort auf sie zu und fragte nach ihren Wünchen. „Ich gedenke mich ein wenig umzusehen und meiner reizenden Begleitung meine Beratung zu überlassen. Ist das wohl möglich mein Guter?“ Der junge Mann stotterte bei Viktorias Anblick nur banale Höflichkeitsfloskeln und zog sich verdattert zurück. Gabriel suchte sich einige edle Jeans aus und bat Viktoria ihm Vorschläge für Shirts und Hemden zu machen. Er zog willig alles an, was sie anschleppte, verwarf das ein oder andere entschieden und drapierte provokant die entsetzlichsten Schals und Tücher auf die ansonsten sehr gut gewählten Sachen. Sie kicherten und lachten ausgelassen und als sie ihm ein kunterbuntes Shirt unter die Nase hielt wehrte er lachend ab. „Gemach mein Schatz. Ich wollte nicht zum Papagei mutieren. Dieses exquisite Stück wollen wir dann doch den Schotten überlassen.“ Gabriel trug den kleinen Berg an Kleidungsstücken wohl gelaunt zur Kasse, als er bemerkte, dass Viktoria vor einem Regal mit Herren Unterwäsche stand. Er übergab die Sachen dem Verkäufer und trat schmunzelnd an sie heran. „Nicht, dass ich nicht die Vorzüge von weiblichen Dessous zu schätzen wüsste mein Herz, aber ich selbst trage derartige Dinge nicht.“ Ihr Blick war derart verdattert und leicht schockiert, dass er erneut leise in sich hinein giggelte. „Meine Liebe, Unterwäsche wie man sie heute trägt wurde zu meiner Zeit nur von einfachen Bauern getragen. Ich fand schon immer, dass sie mehr hinderlich war, als praktisch. Du weißt doch, - ‚Old habits die hard!“ Viktorias Gesicht strahlte vergnügt und ihr Mund formte sich herausfordernd spitz zusammen, so dass er sehen konnte, dass sie sehr genau wusste, wie er das meinte. „Was jedoch in keiner Weise implizieren soll, dass ich nicht mit größtem Vergnügen dir bei der Entscheidung helfen würde in einem entsprechenden Fachgeschäft entsprechende Dessous für dich zu kaufen.“ Laut lachend und ohne ihre Antwort abzuwarten zahlte er, gab die Adresse des Hotels und ihre Zimmernummer an, um die Sachen liefern zu lassen und zog sie aus dem Laden.
„Also? Womit fangen wir an für dich. Etwas für drunter, oder erst was für drüber?“ Er strahlte sie an und zog sie verführerisch in seinen Arm, um sie genießerisch zu küssen. „Keine Angst, ich werde …brav sein. Komm!“ Ausgelassen wie ein kleiner Junge zog er sie quer über die Straße in einen gut sortierten Laden. Eine sportlich elegant gekleidete Dame kam auf sie zu und lächelte verbindlich. „Oh hallo. Wollen sie sich etwas umsehen?“ Gabriel strahlte sie an, worauf die arme Frau rot anlief und Halt suchend sich an einem Regal festhielt. „Ja, genau das wollten wir. Meine reizende Begleitung möchte sich neue Garderobe anschaffen und ihr Geschäft sah aus, als könnte sie hier fündig werden. Wissen sie was. Ich setzte mich artig auf dieses gemütlich wirkende Sofa und sie helfen ihr die richtigen Sachen zu finden.“ Er setzte sich breit grinsend hin und machte eine scheuchende Bewegung zu Viktoria die amüsiert den Kopf schüttelte. „Ach was ich noch sagen wollte Viktoria, bitte such dir auch etwas sagen wir glitzerndes für den Abend aus. Ich wollte dich gerne in den nächsten Tagen in einen Club oder ein Casino entführen.“
tbc: Fort Williams - Innenstadt Fußgängerzone
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| | | Viktoria von Baden Nomaden
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| Thema: Re: Hotel So März 18, 2012 8:42 am | |
| cf.: Fort William – Stadtzentrum – Innenstadt/Fußgängerzone
Schockiert und ungläubig wurde ihre Hand gepackt. Gabriel hatte sich vollkommen verändert, was dachte er, was sie getan hatten? Voller Unschlüssigkeit schüttelte er den Kopf und zerrte die Dame durch die Straßen bis sie am Hotel ankamen. Sie wusste nicht, warum er nichts sprach. Hatte sie ihn geschockt, damit, dass sie ihn er zuschauen lies... Die Vampirin konnte darüber nur lachen, die ganze Zeit war er Redegewand, hatte eine ausgezeichnete Rhetorik und nun bekam er kein Wort heraus. Leicht fing er voller Empörung an: „Viktoria, bist du von allen guten Geistern verlassen? Du kannst doch nicht eine derart große Gruppe angreifen….am helllichten Tag…..sie werden sich verwandeln! Weißt du überhaupt, ich meine ….verdammt …kannst du ermessen, was das für Konsequenzen haben wird. Verdammt, ich weiß nicht was das eben war. Ich kann nur vermuten, dass du ….kein Gift hast, nicht giftig bist …..was auch immer. Aber unabhängig davon, ob die Verwandlung eintritt. Sie werden sich an dich erinnern. Sie werden erzählen, was ihnen widerfahren ist. Sie werden ihre Schlüsse ziehen. Viktoria, die Menschen sind nicht sooo dumm. Wir dürfen uns ihnen nicht offenbaren! Gott, was tust du nur! Hör zu, wir sollten packen aus checken und von hier verschwinden. Ich hoffe, du hast nicht auch noch mit deinem richtigen Namen hier eingecheckt, sonst haben wir wirklich ein Riesenproblem. Komm, lass uns packen gehen.“ Sie konnte nur lachen, wie kam er auf so etwas! Der Vampir zog sie wieder in ihr Hotelzimmer und fing sofort an die Schränke zu öffnen. Kichernd setzte sie sich auf das Bett, er müsse sie nur sprechen lassen, ihr zu hören. Ruckartig drehte er sich um und schaute sie empört an. Leicht aggressiv sagte er: „Was? Viktoria, ich…..Gott, das kann doch nicht dein Ernst sein!“ Währenddessen hatte sie ihn zu sich gewunken. Er müsste ihr einfach nur zu sehen.
Wieder etwas beruhigt sagte sie ihm: „Hey, komm etwas runter, ich werde es dir erklären.“ Sie seufzte, die ganze Zeit wollte er alles hören, was er konnte und doch war er irgendwie seltsam. Er war plötzlich voller unbegründeter Sorge und hatte sie nicht sprechen lassen. „Ich muss dir hier für etwas meiner Geschichte erzählen: Nach 32 Jahren Nomadentum wurde ich etwas sesshaft, insgesamt 15 Jahre in Neuseeland. Dort habe ich gelernt nur einen halben bis einen ganzen Liter von jedem Menschen zu trinken. Ich war dort bei den Ureinwohner und sie haben mich von ihnen selbst trinken lassen! Damit es schneller heilt hab ich mit ihnen ein unauffälliges Pflaster erfunden, niemand bemerkt sie, da sie sich schnell auflösen. Sie bestehen aus einem Naturstoff, also eigentlich verschiedenen Blättern, Rinde von Bäumen und meinem Vampirgift, da ich beim Trinken von Blut mit gestülpten Lippen sauge und eben das ganze Gift übrige habe. Die Masse wird erhitzt und später streicht man die Paste in längliche Steifen, an den Rand streicht man noch etwas Honig oder Zuckerwasser. Nach ein paar Stunden ist es getrocknet und man schneidet es nur noch in kleinere Stückchen. So hat man dann eine Art Pflaster. Hast du nun noch Fragen?“, meinte sie lächelnd. Er war eben etwas unerwartet mir ihrer Art der 'Jagd' konfrontiert worden. Hoffentlich verstand er nun ihr Belächeln seines Verhaltens. |
| | | Gabriel de Vere Nomaden
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| Thema: Re: Hotel So März 18, 2012 11:39 am | |
| cf: Fort William – Stadtzentrum – Innenstadt/Fußgängerzone
Gabriel setzte sich widerstrebend neben Viktoria die jetzt ungeniert laut lachte und Mühe hatte sich zu fassen. Er runzelte die Stirn und musterte sie grummelnd. Lachte sie ihn aus? ‚Gott sie hat wirklich Nerven. Ob sie doch ein wenig eigenwillig ist. Sie scheint in der Tat nicht so ganz bei Sinnen zu sein.’ Sie nahm ihrerseits seine Hand, als wollte sie ihn auf dem Bett festhalten und gluckste nur noch leise. „Hey, komm etwas runter, ich werde es dir erklären.“
Aha, na dann sollte sie sich beeilen. Ob schon er sich mehr als sicher war, das es für ein derart fahrlässiges Verhalten keiner Erklärungen bedurfte. Sie war einfach naiv, hatte offenbar keine Ahnung in welche Gefahr sie sich seit Jahren gebracht hatte. Er erschauerte leicht bei dem Gedanken, wie oft sie das bereits gemacht haben konnte. Er wusste, dass sie sich auch von Tierblut ernährte und hoffte, dass sie nur ab und an von Menschen trank. Sie sah ihn spöttisch an und seufzte. Es hörte sich leicht genervt an. Gabriel verengte seine Augen und starrte sie leicht pikiert an und starrte auf ihre Hand, die seine nun leicht drückte. Sie drehte sich ihm zu und lächelte beschwichtigend.
„Ich muss dir hier für etwas meiner Geschichte erzählen: Nach 32 Jahren Nomadentum wurde ich etwas sesshaft, insgesamt 15 Jahre in Neuseeland. Dort habe ich gelernt nur einen halben bis einen ganzen Liter von jedem Menschen zu trinken. Ich war dort bei den Ureinwohnern und sie haben mich von ihnen selbst trinken lassen! Damit es schneller heilt hab ich mit ihnen ein unauffälliges Pflaster erfunden, niemand bemerkt sie, da sie sich schnell auflösen. Sie bestehen aus einem Naturstoff, also eigentlich verschiedenen Blättern, Rinde von Bäumen und meinem Vampirgift, da ich beim Trinken von Blut mit gestülpten Lippen sauge und eben das ganze Gift übrige habe. Die Masse wird erhitzt und später streicht man die Paste in längliche Steifen, an den Rand streicht man noch etwas Honig oder Zuckerwasser. Nach ein paar Stunden ist es getrocknet und man schneidet es nur noch in kleinere Stückchen. So hat man dann eine Art Pflaster. Hast du nun noch Fragen?“
Gabriel wusste, er sah mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wie ein verdammter Volltrottel aus. Sein Unterkiefer war heruntergefallen und er starrte sie ungläubig mit offenem Mund an. Er spielte das Szenario, welches sich ihm in dieser Gasse geboten hatte noch einmal in Gedanken durch und kombinierte es mit der Information, die sie ihm soeben gegeben hatte.
Sie hatte also in Neuseeland bei einem Eingeborenenstamm gelebt. Gabriel wusste, das die heute noch auf der Welt lebenden Naturvölker tiefe Kenntnis in der Naturheilkunst hatten und über die mystischen Existenzen der Erde sehr viel besser Bescheid wussten, als die sogenannte zivilisierte Welt. Diese Völker kannten die Existenz von Magie und anderen übernatürlichen Kreaturen. Sie wussten alles über Vampire. Hatten diese Menschen Viktoria gelehrt von ihnen zu trinken, ohne ihnen ihr Gift einzuspritzen? Es musste so sein, wie sonst hätte sie auf diese Idee kommen können. Natürlich hatte sie ihre Gabe benutzt, um das Vertrauen dieses Stammes zu erringen, aber sie mussten sie unterwiesen haben, dessen war er sich sicher. Gabriels Blick wurde weich und erstaunt. Er schüttelte ungläubig leicht den Kopf und betrachtete sie mit wachsender Ehrfurcht. Sie wollte nicht töten, wollte keine dunkle Kreatur sein, die den Tod brachte und hatte sich selbst derart diszipliniert, dass sie immer nur kleine Mengen zu sich nahm, um ihre Opfer zu schonen. Sie nahm das ständige Brennen ihrer Kehle in Kauf aus dem Bestreben besser zu sein, die zu sein, die sie sein wollte. Ja, das machte Sinn. Ihr Besuch in der Kirche, ihr Festhalten an ihrem Glauben und seinen Gesetzen. Sie hatte einen Weg gefunden ihren Gott nicht zu enttäuschen und das Leben zu achten. In diesem eigenartigen Moment seiner eigenen Gedanken fühlte er sich klein, schmutzig und unfähig. Sie alle hatten ihre eigene Philosophie, wie sie mit diesem Teil ihrer Existenz zurecht kamen, aber das…..Gabriel atmete tief ein und blies geräuschvoll die Luft sogleich wieder aus. Etwas Derartiges hatte er noch nie gehört, hatte er sich nicht vorstellen können, konnte er sich nicht vorstellen, hätte er es nicht mit eigenen Augen gesehen.
„Du nutzt deine Gabe, um ihr Vertrauen zu haben, um sie zum Schweigen zu verpflichten nicht wahr?“ Sie strahlte glücklich darüber, dass er es verstanden hatte und nickte.
„Das ist….Ohh Mann….das ist sehr, sehr eigenwillig. Ich muss sagen, ich bin mehr als verblüfft, das es überhaupt möglich ist.“ Er sah dieses schmale Geschöpf mit der unschuldigen Aura an und lächelte verstehend. „Daher erscheinst du so unschuldig, so anders. Es ist nicht der Mix aus Menschen und Tierblut, es ist deine Art zu trinken. Erstaunlich!“ Er versuchte ihren Gesichtsausdruck zu erforschen, versuchte sich vorzustellen, wie das sein mochte, das Blut ohne dieses zusätzliche Gefühl des Rausches zu trinken, einfach nur um sich zu nähren. Er schüttelte sich unbehaglich. Es wäre fad und unbefriedigend. Er konnte sich nicht vorstellen zu trinken ohne dieses Gefühl, dass das einzig Gute darstellte an dieser Ernährung. Der Rausch der Energie, die ihn jedes Mal durchströmte, wenn er seinem Verlangen freien Lauf lassen konnte, wenn er die Energie seiner Beute in sich aufsaugte. Er schloss für einen kurzen Moment die Augen und vergegenwärtigte sich seine letzte Mahlzeit noch einmal in allen Einzelheiten. Nein, er würde nicht darauf verzichten wollen. Selbst nicht für die Möglichkeit dadurch einzelne menschliche Schicksale schonen zu können. Man musste sie nicht schonen verdammt, sie waren ohnehin verloren. Sterblich! Kaputt und Desillusioniert oder ihres Daseins überdrüssig, dekadent und nur noch ihrem persönlichen Vorteil folgend. Nein, die Menschen die er jagte, hatten dem Leben bereits abgeschworen, waren zu einem tristen Weiterwegetieren verdammt. Er tat ihnen einfach nur einen Gefallen, indem er ihre Halbwertszeit abkürzte. Er hatte sich nie schlecht dabei gefühlt Leben zu nehmen, ob Mensch oder Tier und er würde heute nicht damit anfangen.
Gabriel versuchte in Viktorias Augen zu lesen und erwiderte ihren Händedruck. Er lachte leise und schüttelte erneut seinen Kopf, dieses Mal amüsiert und ungläubig. „Du hast mit diesem Stamm ein Heilpflaster entwickelt, damit die Wunden sich schneller schließen?“ Sie nickte lieb und er konnte nicht anders sondern gluckste seinerseits beigeistert über die versteckte Komik. „Das ist….hmpff….irgendwie…..lustig! Grmpffff! Bitte sei mir nicht böse mein Herz, aber du bist ein Vampir, der freiwillig auf den größten Genuss verzichtet, Menschen um ein oder zwei Liter Blut erleichtert und ihnen hinterher auch noch ein Pflaster aufklebt, damit es schneller heilt? Das ist…hahaha!“ Er brach in lautes Lachen aus und zog sie begeistert an sich, um sie übermütig zu küssen.
„Bitte verzeih mir Viktoria, ich lache nicht über dich, im Gegenteil. Ich muss gestehen, du verblüffst mich und dein Bestreben dein Ich und deine menschliche Noblesse zu bewahren ist einfach großartig, dass ich versucht bin in Ehrfurcht vor dir niederzuknien. Du bist ….umwerfend. Ja, das bist du. Umwerfend anders und dabei so ….wunderbar inspirierend. Ahh ich dachte ich hätte schon viel gesehen, aber ….man lernt doch tatsächlich immer dazu.“ Er streichelte sanft über ihre Wange und küsste sie flüsterzart, wie zufällig. „Ich bin so froh dich getroffen zu haben, ich kann es gar nicht beschreiben. Ich danke dir, dass du es mir gezeigt hast. Das war wirklich nötig, denn hättest du es mir erzählt, ich hätte es nicht geglaubt. Nein, sicher nicht.“ Seine Augen wurden ernst und seine Mundwinkel verzogen sich leicht bitter.
Nachdem sie dieser Armee, diesem Jasper, der sie gedrillt hatte ihren eigenen Instinkt zu unterdrücken, entflohen war, war sie 32 Jahre als Nomadin gewandert, um sich selbst zu finden. Sicherlich hatte sie in diesen Jahren normal gejagt, hatte darunter gelitten das zu sein, was aus ihr geworden war und hatte es sich nicht erklären können, da sie keinerlei Erinnerung hatte. Er versuchte sich vorzustellen wie es sein musste nicht zu wissen, warum man existierte, wo man herkam und diesen Drang zu morden und Blut zu trinken als das Einzige kannte, was einen ausmachte. Gott, wie er ihren Schöpfer dafür hasste, dass er sie so kaltblütig benutzt hatte! Aus irgendeinem Grund war sie in Neuseeland, einem Land mit einer sehr geringen Einwohnerdichte, gelandet. Hatte sie versucht dicht besiedelte Gebiete zu meiden, um der Versuchung besser widerstehen zu können? Hatte sie sich bereits damals dagegen gewehrt? Warum hatte sie diesen Stamm dann verlassen? Sie musste sich doch dort wohlgefühlt haben? War vielleicht etwas schief gegangen und sie hatte doch jemanden verwandelt, so dass dieser Stamm sie ausgestoßen hatte? Er hob ihre ineinander liegenden Hände und küsste ihre Handrücken. „Warum hast du diesen Stamm nach 15 Jahren verlassen Viktoria? Hast du jemanden dort getroffen, Henri vielleicht? Oder wurdest du gezwungen? Was ist geschehen?“
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| | | Viktoria von Baden Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Mi März 21, 2012 2:55 am | |
| Viktoria betrachtete seine Hände. Sie schienen makellos und doch sah man ihnen das Alter an. Seine Fingernägel waren rund, perfekt gefeilt und steinhart. Mit einigen Gedankenpausen, verschiedenen Berührungen und Zärtlichkeiten lachte er: „Du nutzt deine Gabe, um ihr Vertrauen zu haben, um sie zum Schweigen zu verpflichten nicht wahr? Das ist….Ohh Mann….das ist sehr, sehr eigenwillig. Ich muss sagen, ich bin mehr als verblüfft, das es überhaupt möglich ist. Daher erscheinst du so unschuldig, so anders. Es ist nicht der Mix aus Menschen und Tierblut, es ist deine Art zu trinken. Erstaunlich! Du hast mit diesem Stamm ein Heilpflaster entwickelt, damit die Wunden sich schneller schließen? Das ist …. hmpff ….irgendwie…..lustig! Grmpffff! Bitte sei mir nicht böse mein Herz, aber du bist ein Vampir, der freiwillig auf den größten Genuss verzichtet, Menschen um ein oder zwei Liter Blut erleichtert und ihnen hinterher auch noch ein Pflaster aufklebt, damit es schneller heilt? Das ist…hahaha! Bitte verzeih mir Viktoria, ich lache nicht über dich, im Gegenteil. Ich muss gestehen, du verblüffst mich und dein Bestreben dein Ich und deine menschliche Noblesse zu bewahren ist einfach großartig, dass ich versucht bin in Ehrfurcht vor dir niederzuknien. Du bist ….umwerfend. Ja, das bist du. Umwerfend anders und dabei so ….wunderbar inspirierend. Ahh ich dachte ich hätte schon viel gesehen, aber ….man lernt doch tatsächlich immer dazu. Ich bin so froh dich getroffen zu haben, ich kann es gar nicht beschreiben. Ich danke dir, dass du es mir gezeigt hast. Das war wirklich nötig, denn hättest du es mir erzählt, ich hätte es nicht geglaubt. Nein, sicher nicht.“ Sie schaute freundlich, und versuchte zu verstehen, was er gerade getan hatte, ihr gesagt, dass sie seltsam sei, aber irgendwie hatte sie das ja schon gewusst. Er hob ihre ineinander liegenden Hände und küsste ihre Handrücken. Vorsichtig sagte er: „Warum hast du diesen Stamm nach 15 Jahren verlassen Viktoria? Hast du jemanden dort getroffen, Henri vielleicht? Oder wurdest du gezwungen? Was ist geschehen?“
Wieso musste er Henri ansprechen? Leider etwas sauer meinte sie: „Henri ist Schotte! Er ist seit seiner Verwandlung nicht aus dieser Gegend weggekommen!“ Mit einem entschuldigenden Blick versuchte sie das ganze wieder gut zu machen. „Um ihn brauchst du dir keine Sorgen machen, er hat eine Seelenverwandte bzw. hatte, sie ist getötet geworden und deshalb ist er auch so sesshaft, er hat Angst...“, sagte sie erklärend. Sie wollte nicht weiter darüber sprechen, irgendwann, aber nicht an diesem Tag. „Ich bin freiwillig gegangen, ich wollte einfach wieder mehr Abwechslung. Der Alltag ist dort sehr eingelebt und ich besuche sie auch, aber meine Hilfe ist nicht mehr so nötig wie damals, als sie fast keine Beute mehr bekamen.“, flüsterte sie. 15 Jahre waren für die Leute dort eine lange Zeit gewesen, doch für Vikki nur ein Augenblick. Erwartungsvoll schaute sie ihm tief in die Augen. |
| | | Gabriel de Vere Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Fr März 23, 2012 6:51 am | |
| Gabriel seufzte innerlich. Er hatte sie verletzt. Irgendetwas hatte sie verletzt, das konnte er deutlich spüren. Sie betrachtete eingehend seine Hände und wich seinem Blick aus. Sie wollte ihm nicht mehr über sich erzählen. Irgendetwas war in Neuseeland geschehen, oder hatte sie veranlasst diesen Stamm wieder zu verlassen. Sie hatte sich völlig in ihr Schneckenhaus zurückgezogen. Die gelöste, fröhliche Viktoria von heute war verschwunden.
„Henri ist Schotte! Er ist seit seiner Verwandlung nicht aus dieser Gegend weggekommen!“ Ahh – dieser vermaledeite Kneipenwirt! Natürlich! Sie reagierte immer äußerst empfindlich, wenn sie ihn auch nur erwähnte. War er ihr wirklich so gleichgültig, wie sie vorgab? Gabriel bezweifelte es. Aber auch darüber wollte sie nicht sprechen. Ihr jetzt entschuldigender Blick zeigte ihm genau, dass sie sich ertappt fühlte. Ertappt bei dem Versuch die Geschichte mit Henri zu bagatellisieren. „Um ihn brauchst du dir keine Sorgen machen, er hat eine Seelenverwandt bzw. hatt, sie ist getötet worden und deshalb ist er auch so sesshaft, er hat Angst…“ Sie brach ab, schien eine Sperre erreicht zu haben. Angst? Hatte auch sie Angst, wie dieser Henri, oder war es in Wirklichkeit ihre eigene Angst und sie schob Henri nur vor, um Gabriel von ihr abzulenken. Er wurde immer verwirrter, unsicherer und überlegte wie er sie zu sich zurückholen könnte. Er wollte, dass sie in seinem Fokus war, dass sie diese ganzen Geschichten aus ihrer Vergangenheit ruhen ließ. Er wollte, dass sie sich gut fühlte und nicht so niedergeschlagen war, wie jetzt. Sie sah ihn lieb an und plapperte weiter über ihre Zeit in Neuseeland. „Ich bin freiwillig gegangen, ich wollte einfach wieder mehr Abwechslung.“ Warum betonte sie, dass sie freiwillig gegangen war. Selbst wenn dieser Stamm versucht hätte sie festzuhalten, Viktoria war ein Vampir, sie hätten sie nicht bezwingen können. Sie war um ein Vielfaches stärker. Gabriel war versucht seinen Kopf ungläubig zu schütteln, aber er unterließ es. Nein, er durfte nicht bohren. Sie sollte sich ihm aus eigenem Antrieb öffnen. Sie musste einfach mehr Vertrauen zu ihm haben. Sie waren erst seit wenigen Tagen zusammen, da war es tatsächlich ratsamer, wenn sie ihm nicht alles erzählte. Eigenartig, für ihn fühlte es sich an, als kenne er sie bereits ewig. Ihr Duft, ihre Gegenwart beruhigten ihn, brachten ihn dazu seine Zeit nicht in Unrast verbringen zu wollen, sondern einfach nur hier bei ihr zu sitzen und nur ihre Gegenwart zu spüren. Er hatte nicht das Verlangen mehr zu wollen. Es war eine gänzlich neue Erfahrung für ihn, die ihn um so mehr verwirrte.
Aber, sie fühlte sich nicht wohl. Sie war angespannt, unsicher und fahrig. Er musste etwas ersinnen, was sie auf andere Gedanken bringen würde. Er fing ihren Blick auf und lächelte sie entschuldigend an.
„Bitte verzeih mir meine Neugierde. Ich wollte dich nicht verletzen. Es ist gut Viktoria, du musst mir nichts erzählen. Ich habe mir vielleicht einfach zu viele Gedanken gemacht. Du brinst mich dazu mir Sorgen um dich zu machen. Du bringst mich dazu dich schützen zu wollen, dabei brauchst du mich gar nicht dafür. Ich wollte dich nicht einengen.“ Er strich über ihr leicht gebräuntes Gesicht und lächelte sie an. Ihre nun strahlendroten Augen leuchteten zurückhaltend. Wie schön sie war. So unvergleichlich natürlich und geheimnisvoll schön. „Hmm, du hast eine ungemein gefährliche Wirkung auf mich. Ich würde dich am liebsten den ganzen Abend nur streicheln und deinen verführerischen Duft einatmen. Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, dass ich eine ausgesprochene Schwäche für schöne Haare habe? Deine Haare sind wunderschön, so dicht und weich. Ich bin versucht ständig meine Hände darin vergraben zu wollen.“ Er lachte ausgelassen. „Nein, keine Angst, ich werde mich zurückhalten. Ich werde dich nicht bedrängen. Deine Wahl! Deine Entscheidung, nicht wahr.“ Er betrachtete sie wohlwollend und wickelte eine dünne Strähne gedankenverloren um seinen Finger.
„Darf ich dich um etwas bitten Viktoria?“ Sie nickte verlegen. „Ich würde dich gerne ausführen heute Nacht. Bitte zieh dich schick an. Etwas glitzerndes, ein wenig provozierendes, was die Blicke auf dich zieht. Vielleicht könntest du dir deine Haare hochstecken, damit dein schöner Hals besser zur Geltung kommt. Ich möchte, dass die Augen der Männer dich umwerben, dass sie dich verschlingen werden. Bitte begleite mich heute Abend. Ich werde dich nicht vereinnahmen. Ich möchte, dass du flirtest und sie um den Verstand bringst. Ich möchte mit dir tanzen, lachen und wenn du erlaubst dich ebenso umwerben, wie es die menschlichen Männer tun werden. Ich möchte, dass du aus dir herausgehst heute Abend. Oh ja, das wünsche ich mir. Ich möchte dich in ‚Blue Magic’ entführen. Einen wirklich sehr edlen, außergewöhnlichen Nachtclub etwas außerhalb der Stadt. Würde dir das gefallen?“
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| | | Viktoria von Baden Nomaden
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| Thema: Re: Hotel So Apr 01, 2012 7:42 am | |
| Viktoria schaute aus dem Fenster, die Dämmerung begann, es würde bald wieder Nacht werden. Die Nacht war die Heimat der Vampire, doch sie persönlich mochte die Dämmerung am Abend und am Morgen am liebsten – das Morgengrauen und das Abendrot... Seine Worte zogen sie zurück in das Zimmer, zurück in ihre Ewigkeit: „Bitte verzeih mir meine Neugierde. Ich wollte dich nicht verletzen. Es ist gut Viktoria, du musst mir nichts erzählen. Ich habe mir vielleicht einfach zu viele Gedanken gemacht. Du bringst mich dazu mir Sorgen um dich zu machen. Du bringst mich dazu dich schützen zu wollen, dabei brauchst du mich gar nicht dafür. Ich wollte dich nicht einengen.“ Sie lächelte verhalten, durch das vampirische Leben benötigte man nie einen Beschützer, doch ihre auch unbewusst wirkende Gabe brachte jeden dazu, ausgenommen die Bösen. „Hmm, du hast eine ungemein gefährliche Wirkung auf mich. Ich würde dich am liebsten den ganzen Abend nur streicheln und deinen verführerischen Duft einatmen. Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, dass ich eine ausgesprochene Schwäche für schöne Haare habe? Deine Haare sind wunderschön, so dicht und weich. Ich bin versucht ständig meine Hände darin vergraben zu wollen. Nein, keine Angst, ich werde mich zurückhalten. Ich werde dich nicht bedrängen. Deine Wahl! Deine Entscheidung, nicht wahr. Darf ich dich um etwas bitten Viktoria?Ich würde dich gerne ausführen heute Nacht. Bitte zieh dich schick an. Etwas glitzerndes, ein wenig provozierendes, was die Blicke auf dich zieht. Vielleicht könntest du dir deine Haare hochstecken, damit dein schöner Hals besser zur Geltung kommt. Ich möchte, dass die Augen der Männer dich umwerben, dass sie dich verschlingen werden. Bitte begleite mich heute Abend. Ich werde dich nicht vereinnahmen. Ich möchte, dass du flirtest und sie um den Verstand bringst. Ich möchte mit dir tanzen, lachen und wenn du erlaubst dich ebenso umwerben, wie es die menschlichen Männer tun werden. Ich möchte, dass du aus dir herausgehst heute Abend. Oh ja, das wünsche ich mir. Ich möchte dich in ‚Blue Magic’ entführen. Einen wirklich sehr edlen, außergewöhnlichen Nachtclub etwas außerhalb der Stadt. Würde dir das gefallen?“
Sie lächelte leicht, sie hatte sich noch nie in einen edlen Nachtclub begeben, bis jetzt war sie ja nur im Coffee gewesen und das war außergewöhnlich... Nachdenklich stand sie auf und nahm die wenigen Taschen mit in das Bad. Zuerst wusch sie sich gründlich und föhnte ihre Haare, wenn er sie so sehen wollte, dann sollte er staunen! Viktoria zog das schwarze Kleid an, dass sie zuvor gekauft hatte. Passende schwarze High-Heels hatte ihr die Verkäuferin gleich mitgegeben. Ihre Haare steckte sie in einen hohen Dutt, sodass er jedoch sehr locker und offen wirkte. Ganz dezent geschminkt und mit betonten Lippen parfümierte sie sich. Voller Selbstvertrauen lief sie wieder in das Zimmer und wartete auf die Reaktion des Mannes.
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| | | Gabriel de Vere Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Mo Apr 02, 2012 10:06 am | |
| Viktoria wirkte entrückt, nachdenklich und gleichzeitig gespannt. Ahh sie lächelte. Ja, sie wollte ihn begleiten, sie war gespannt darauf! Als wäre sie gar nicht interessiert und beschäftige sich mit anderen Gedanken stand sie still auf, griff ihre Einkaufstaschen und verschwand wortlos ins Bad.
Gabriel gluckste. Diese Frau war – aww – sie war inspirierend. Schnell kleidete er sich an. Er wählte eine schwarze Edeljeans mit einem schwarzen Ledergürtel mit extravaganter Schnalle und ein petrolfarbenes enganliegendes Shirt und ein dunkelgraues legeres Jackett. Dann nahm er die Flasche mit seinem Elixier und nahm einen Schluck daraus. Er lauschte ins Bad und hörte Wasser laufen. Sie wusch sich offensichtlich, also hätte er noch ein wenig Zeit. Er verließ das Zimmer und kam nach nicht mehr als 15 Minuten zurück. Schmunzelnd registrierte er, dass Viktoria gerade den Fön ausstellte. Gabriel fuhr sich durch die Haare und stylte sie ein wenig vor dem Spiegel. Zufrieden mit seinem Aussehen setzte er sich erwartungsvoll auf das Bett. Was sie wohl anziehen würde? Viktoria war alles andere als mondän. Sie kleidete sich schick aber nicht aufwendig. Es war ihre eigenwillige Erscheinung, die ihr diese Wirkung verlieh. Sie hätte in einem abgewetzten Pyjama in diesen Club gehen können und die Männer, Gabriel war sich sicher, würden ihr zu Füßen liegen.
Die Tür ging auf und Viktoria kam mit einem herausfordernden, selbstbewussten Lächeln heraus. Gabriels Miene hellte sich auf, begann zu strahlen und erwiderte höchst zufrieden ihr Lächeln. Sie hatte ein fast schlichtes aber sehr raffiniertes schwarzes, enganliegendes Cocktailkleid gewählt, unter dem sich ihre leicht gebräunte Haut sehr schön hervorhob. Ja, sie war eine der wenigen Vampire die schwarz tragen konnte, ohne wie eine Leiche zu wirken. Ihre schlanken, makellosen langen Beine steckten in eleganten klassischen High Heels. Doch was am meisten seine Aufmerksamkeit erregte war ihre Frisur. Sie hatte ihre üppige Haarpracht in einen lockeren Dutt gedreht, der natürlich und doch kunstvoll aussah. Die absichtlich heraus fallenden lockigen Strähnen umschmeichelten ihre wohlgeformten kleinen Ohren, bis hinab zu ihrem Hals, der schwanengleich dadurch noch länger wirkte. Sie hatte sogar ein dezentes Makeup aufgetragen, das ihr ein menschlicheres Aussehen verlieh. Gabriel war geblendet und räusperte sich angetan. Sie sah unbestritten sexy und äußerst begehrenswert aus. Langsam stand er auf und ging auf sie zu. „Du siehst unglaublich aus mein Herz.“ Er ließ sanft und vorsichtig die Finger seiner rechten Hand an ihrem Körper entlang streifen und fuhr die Kontur ihres Ausschnittes nach, ging um sie herum und trat hinter ihr näher an sie heran, um seinen Kopf hinab an ihren Halsansatz zu beugen und in ihr Ohr zu flüstern. „Es wird mir sehr schwer fallen zu sehen, welche Wirkung du auf die Menschen haben wirst. Hmmm – du riechst unvergleichlich. Ein sehr passendes Parfum. Es unterstreicht perfekt dein natürliches Aroma.“ Er senkte seine Lippen auf ihren Hals und küsste sie flüsterzart. War sie gerade erschauert. Gefielen ihr seine Zeichen der Aufmerksamkeit? Erregt knabberte er leicht an ihrem Schlüsselbein, griff in seine Tasche und zog das Collier heraus, dass er vor einigen Minuten bei dem hauseigenen Juwelier des Hotels gekauft hatte. Da er nicht wusste, welche Farbe ihr Kleid haben würde, hatte er ein schmales Collier gewählt, dass aus unzähligen quadratischen farbigen Edelsteinen in Treppenschliff bestand und bunt glitzerte. Es war nicht breit und wirkte schmal, feminin und dezent. Die Länge war perfekt und unterstrich ihr schönes ebenmäßiges Dekoltee. Er legte es ihr um und ließ den Verschluss leise einschnappen. „Du bist wunderschön Viktoria. Ich danke dir, dass du mich begleiten wirst. Ich bitte dich alles zu fordern und ich werde dir nichts verweigern mein Herz. Ich bitte dich diese Nacht zu genießen.“ Er küsste erneut ihren Hals, brummte zufrieden und genießerisch ging dann zum Schrank nahm ihren Mantel heraus und hielt ihn ihr gentlemanlike hin, damit sie hineinschlüpfen konnte. Ihre Augen funkelten als sich ihr Blick traf und schmunzelnd bot er ihr seinen Arm, führte sie hinab in die Lobby und trat mit ihr vor die Tür des Hotels, wo er sich von dem wartenden Portier ein Taxi rufen lies. Viktoria kicherte amüsiert und Gabriel flüsterte ihr aufgekratzt zu: „Na komm. Es ist etwas weiter entfernt, und ich möchte nicht, dass deine wirklich sehr aufregenden Schuhe Schaden nehmen. Außerdem hat so ein Taxi etwas unvergleichlich intimes, findest du nicht auch?“ Er hielt ihr die Tür des Wagens auf, nannte dem Fahrer die Adresse und stieg zu ihr auf die Rückbank. Viktorias Augen sprühten Funken vor Unternehmungsgeist und sie kuschelte sich immer noch kichernd in seinen Arm. Gabriel zog überrascht ihren Duft ein. Sie wagte etwas und forderte. Er genoss es schon jetzt. Eine halbe Stunde später hielt der Wagen vor dem abgelegenen unscheinbaren Bau, der das Blue Magic beherbergte. Sie hörten bereits die erregten Stimmen der Gäste, konnten beim Verlassen des Taxis die aufgeregt klopfenden Herzen, den pulsierenden Ton ihres Blutes hören. Gabriel zahlte das Taxi und führte Viktoria an dem bereitwillig nickenden Sicherheitsmann vor der Eingangstür vorbei in die in eisblaues Licht getauchte Bar. Viktoria strahlte und ließ ihren Blick neugierig und wissbegierig umherwandern. Gabriel streifte ihren Mantel ab und gab ihn an eine Dame des Personals mit einem üppigen Trinkgeld weiter. „Willkommen im Blue Magic mein Herz. Ich wünsche dir viel Spaß!“
tbc: FW - Außerhalb - Blue Magic |
| | | Gabriel de Vere Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Sa Mai 05, 2012 1:43 am | |
| cf: Fort William - Außerhalb - Blue Magic
Gabriel lief schnell und konzentriert. Er versuchte über das Laufen seinen Kopf frei zu machen, frei von den Gedanken, die ihn gefangen hielten. Er spürte sie nicht und doch konnte er ihren Duft, der an ihr vorbei flog, deutlich wahrnehmen. In einiger Entfernung hörte er ein knatschendes, eigenwilliges Geräusch. Neugierig und besorgt, ob sie Schwierigkeiten hätte lief er in diese Richtung. In einem Matschloch steckten ihre Schuhe. Er lächelte. Das war nicht ihre Welt. Nein, das war sie ganz und gar nicht. Sie war also auf der Flucht – mal wieder. Wovor floh diese Frau so verbissen und orientierungslos? Er schüttelte den Kopf und lief ohne sein bisheriges Tempo zu steigern weiter zum Hotel. Er würde sie nicht kompromittieren. Wenn sie denn schnell aus seinem Leben verschwinden wollte, hastig, ohne sich die Annehmlichkeiten einer Dusche oder eines überlegten Rückzuges zu gönnen – bitteschön. Es war ihr Wille, ihre Entscheidung. Wie auch immer, er würde es akzeptieren. Er hatte es ihr bereits gesagt und Gabriel de Vere stand zu seinem Wort.
Ruhig und ausgeglichen betrat er den Flur, erhaschte ihren Duft. War sie noch da? Nun gut, er lümmelte sich einige Minuten auf dem Flur herum, zwinkerte einem der Hausmädchen zu und begann eine kurze und vor allem belanglose Unterhaltung über die Möglichkeit sich die Schuhe putzen zu lassen. Die arme Kleine war völlig fassungslos und stammelte zusammenhanglose Sätze. Es würde ihn amüsieren, wäre er in einer besseren Stimmung. So war es einfach nur Zeitschinderei.
Er schlenderte zu seinem Zimmer, lauschte und erhaschte den dünnen Luftzug eines geöffneten Fensters. Er seufzte und öffnete die Tür. Das Zimmer bot einen ungeordneten Ausblick auf achtlos fallen gelassene Kleidung und Zeichen eines völlig überstürzten Aufbruchs. Auf dem Tisch lag ein Zettel mit einem flüchtig daraufgeschriebenen Satz. Ein Satz nur, kein Name, kein Gruß – Nichts! Nur ein nichtssagendes ‚Es tut mir leid’
Gabriel spielte mit dem Zettel in seiner Hand, roch kurz an ihm und schloss für einen Moment genießerisch die Augen. Sie hatte wirklich einen anregenden Duft. Geheimnisvoll und einschmeichelnd. „Gott Viktoria, was soll das? Ich hätte dir Zeit gelassen, ich hätte dich nicht bedrängt.“ Es tat ihr leid? Unsinn! Was sollte ihr denn leid tun. Das sie ihm aus freien Stücken gefolgt war? Das sie ihm nicht vertraut hatte, sich von ihm eingeengt gefühlt hatte? Er steckte den Zettel in eine der Innentaschen seiner magischen Tasche und schloss sie. Dann sammelte er ihre Kleidungsstücke ein und warf sie allesamt in den Mülleimer. Das gleiche tat er mit den Dingen, die sie im Schrank zurückgelassen hatte. Wenn sie es denn ansprechend empfand wie eine Heimatlose Rumtreiberin durch die Welt zu irren, sich selbst belügend. Bitte. Er hatte es versucht. Er würde sie nicht suchen und auch keinen Kontakt zu ihr aufbauen. Wenn sie Kontakt wollte, sie würde ihn finden können, dessen war er sich sicher. Er pflegte kein Geheimnis aus seinem Aufenthaltsort zu machen. Sie konnte nach ihm fragen. Sie konnte ihn anrufen. Er würde ihr sogar antworten, er hegte keinen Groll gegen sie. – Nein? Tat er das wirklich nicht?
Gabriel legte sich auf das Bett und starrte an die Decke. Alles hier roch nach IHR! Er erforschte seine Gedanken, seine Gefühle. Er begehrte sie immer noch. In seinem tiefsten Inneren wollte er ihr folgen, wollte sie zur Rede stellen, aber er wusste, dass es vorbei war. Sie hatte gewählt – nicht Ihn sondern ihre zweifelhafte Freiheit, mit der sie sich mehr einengte, mehr selbst fesselte, als sie nur erahnen konnte. Er war sich sicher, er wäre bei ihr geblieben. Sie hatte etwas gehabt, etwas, das er nicht definieren konnte, das ihn gefesselt hatte. Genervt schnaubte er und sprang auf. Er wollte sich dem nicht aussetzen. Er hatte diese Situation aufgezwungen bekommen und wollte sich ablenken. Da Viktoria es vorgezogen hatte die Stadt zu verlassen, beschloss er das Zimmer vorerst zu behalten. Er ging aus dem Zimmer, bat an der Rezeption darum, dass man das Bett komplett neu beziehen solle und trat erneut hinaus in die kühle Luft.
Er stromerte durch die schwach beleuchteten Straßen. Lauschte den Geräuschen und dem Geflüster in den Häusern, beobachtete Straßenkater auf der Jagd nach Mäusen und lies seinen Gedanken freien Lauf. Trennungsschmerz. Er kannte es, hatte es so oft gefühlt und jedes Mal war es immer wieder neu, immer wieder mies. Warum tat er sich das überhaupt an? Warum zur Hölle hatte er sie nicht bei ihrem verdammten Kneipenwirt gelassen, dem so viel an ihr lag. Die Antwort war einfach und naheliegend. Er wollte nicht allein sein. Obwohl er seit Jahrhunderten daran gewöhnt war, hatte er immer wieder die Bekanntschaft oder zumindest die Begleitung einer anderen Kreatur gesucht. Einsamkeit. Einer der Preise, die sie alle zahlten für diese verfluchte Existenz der Unsterblichkeit. Sie war zermürbend, leer und kalt. So wie es ihre Körper waren. Nur das frisch getrunkene Blut wärmte sie, belebte sie für kurze Zeit. Oder aber das höllische Brennen dieser unstillbaren Gier nach Blut flammte wie eine ewige Flamme in ihrem Hals, in ihren Eingeweiden – für alle Ewigkeit. Menschen würden sie beneiden, würden zu ihnen aufsehen in Ehrfurcht, für dieses Gut, dass sie so sehr anstrebten mit ihrem Bestreben immer jünger, immer gesünder immer älter werden zu können und doch – sie nutzten die Zeit nicht, die sie hatten. Sie waren so dumm, borniert und arrogant. Er hasste die menschliche Rasse für ihre stete Weigerung etwas aus ihrer Entwicklung zu lernen.
TBC: FW - Marktplatz
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| | | Gabriel de Vere Nomaden
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| Thema: Re: Hotel So Aug 19, 2012 9:28 am | |
| cf: FW - Außerhalb - der Wald
De Vere lehnte sich an einen Baum und sah der sich blitzschnell bewegenden Silhouette hinterher. Auch wenn sie es bedauert hatte, dass er sie nicht begleitete, so wusste er dass dies die richtige Entscheidung war. Bei diesem Wiedersehen würde er nur stören, wäre er ein Fremdkörper, ein Außenstehender, der genau jetzt nichts, aber auch gar nichts bei ihnen verloren hatte. Lächelnd schnupperte er ihren noch so frischen Duft ein. Ihre Worte klangen in seinen Gedanken: „Gabriel, ich möchte dir danken – bevor ich gehe, du gehst – für so viele Dinge. Für dein offenes Ohr für diesen Ausflug und die Ablenkung, die du mir dafür geschenkt hast. Wie, oh, bitte sag mir, wie kann ich mich dafür arrangieren? Ich hab die Zeit mit dir sehr geschätzt und hoffe, dich nun Freund nennen zu dürfen…“
Ja, er wäre glücklich, wenn sie ihn ihren Freund nennen würde. Denn er würde nie mehr für sie sein können und auch nicht wollen, als ein guter, verlässlicher Freund. Sie gehörte zu Carlisle und auf seltsame Weise erfüllte de Vere dieser Gedanke mit Freude. Es freute ihn, dass diese wunderbare Frau einen Gefährten gewählt hatte, der ihrer würdig war, der alles für sie tun würde und der sie erfüllen konnte, ganz und gar. Und Carlisle? Gabriel musste sich eingestehen, dass er nur zu gerne mit zurück zum Anwesen der Cullens gelaufen wäre, um diesen Mann wieder zu sehen. Doch er kannte Carlisle zu gut, um nicht zu wissen, wie wenig dieser Überraschungen schätzte. Nein, Carlisle würde ihn rufen, auf die ein oder andere Art, wenn er ihn treffen wollte. Es waren so viele Jahre vergangen, sie hatten beide zwischenzeitlich so vieles erlebt und erfahren, dass ein Wiedersehen sicherlich besser vorbereitet werden sollte. Es drängte de Vere zu erfahren, was Carlisle in den letzten 200 Jahren getan und erforscht hatte. Ob sich sein Sinneswandel Esme, und offenbar noch weitere Familienmitglieder zu verwandeln auch einen Wandel in seiner Persönlichkeit hervorgerufen hatte.
Lächelnd und in Gedanken versunken wandte sich de Vere ab und lief weiter seinen Gedanken nachhängend zurück in die Stadt, hielt sich abseits der Hauptstraßen und erreichte schließlich das hell erleuchtete Hotel.
Das Zimmer war, wie er es veranlasst hatte komplett gesäubert worden. Viktorias Duft war nur noch sehr dünn spürbar. Gabriel entledigte sich seiner Schuhe und Mantel und legte sich auf das Bett um über die vergangenen Stunden nachzudenken. Es war unglaublich viel geschehen seit er Glasgow mit Viktoria verlassen hatte und er war sich immer noch nicht schlüssig, wie viel ihrer Gabe sie bei ihm eingesetzt hatte. Der eigenartige Zwang sie beschützen zu müssen, diese ungemeine Anziehung, die sie auf ihn ausgeübt hatte war verflogen und er konnte jetzt rationalere über diese Begegnung nachdenken. Nein, sie hatte ihn nicht bewusst beeinflussen wollen, doch wirkte ihre Gabe offenbar auch ein Stück weit ohne dass sie es bewusst wollte.
Seufzend über seine eigenwillige Dummheit in dieser Sache hatte er sich kopfschüttelnd einige Stunden später an den Schreibtisch gesetzt und sah der Sonne zu, die sich strahlend über Fort Williams erhob. Nun gut, dann halt ein Tag, den er hier verbringen musste. Er nahm Schreibpapier und einen Kugelschreiber aus der Gästemappe und begann seinen Bericht für den Minister. Er beschrieb die Cullens als – harmlos. Er kicherte, als er diese verniedlichende Beschreibung niederschrieb. Harmlos! Ganz und gar nicht harmlos – Verdammt!
Nachdenklich legte er den Stift beiseite und überlegte, ob er seiner Freundschaft willen die Zauberer diesbezüglich belügen durfte. Bei dem Ministerium hatte er keinerlei Skrupel. Sie waren ohnehin nicht hier und würden weder Carlisle noch einem anderen der Cullens je begegnen, doch Phylli und diese Schule – sie wären in Gefahr! Carlisle hatte, womit auch immer den Zorn der Volturi herbeigerufen. Es hatte bereits eine, für diese machtbesessenen Möchtegernherrscher, schmachvolle Auseinandersetzung gegeben. Aro würde das nicht vergessen und Caius würde vor Rachedurst geifern, dessen war sich de Vere sicher. Er konnte sich nicht wirklich erklären, wie es Carlisle geschafft hatte seine Familienmitglieder aus dem Palazzo wieder heil herauszubekommen, doch er war sich mehr als bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis die Volturi hier erneut auftauchen würden. Hier in Fort William – hier in der Nähe von Hogwarts. Was würde Aro tun, wenn er erführe in welcher Nachbarschaft sich Carlisle befand? Welche Anstrengungen und Überlegungen würden die drei Meister unternehmen, um herauszufinden, in wie weit Carlisle im Kontakt mit der Schule und den Zauberern stand und schlussendlich Würden die Volturi versuchen die Zauberer anzugreifen oder mit ihnen einen Pakt zu schließen? Aro war nicht dumm – er würde alle Hebel in Bewegung setzen um einen ‚friedlichen’ Kontakt zu den Zauberern herzustellen, aber welchen Preis würde er sich davon versprechen? Nein – die Anwesenheit der Cullens war in keiner Weise harmlos für die Zauberergemeinschaft. Sie waren wie eine lodernde Fackel inmitten einer kriegerischen Auseinandersetzung, die zwei Welten, die sich geschworen hatten vor den Menschen im Verborgenen zu leben der Enttarnung, dem grellen Tageslicht preiszugeben drohten. Die Cullens würden entweder zu jedermanns Feind oder Freund mutieren – denn es gab für sie keinen Schatten mehr. Carlisle musste sich mit den Zauberern verbünden, bevor Aro das versuchte, oder aber seine Familie wäre auf lange Sicht gesehen schutzlos. Allerdings mit dem Wohlwollen und Schutz dieser magischen Menschen sähe ihre Position ganz anders aus und die Volturi täten gut daran, die Cullens in Ruhe zu lassen.
Versonnen faltete er den Brief zusammen und wechselte schnell seine Kleidung. Er steckte den Brief ein, hängte sich seine Tasche um, nahm einen Schluck aus seiner Zaubertrankflasche und ging zur Rezeption um das Zimmer für die nächsten drei Wochen zu bezahlen. Es war immer gut im Voraus zu zahlen, dann wurden sie nicht misstrauisch, wenn man mal einige Tage und Nächte ausblieb. Wie erwartet erging sich der Concierge in höflichen Floskeln, als er ihm die stattliche Summe von 3000 Pfund auf die Rezeption blätterte. De Vere verabschiedete sich mit einem Lächeln und ging zum Ausgang. Die Sonne hatte begonnen unterzugehen, er würde ungehindert nach Hogsmeat laufen können. Im Eber würde er darum bitten Philly zu benachrichtigen. Er würde Phylli nicht nur diesen dummen Brief übergeben. Nein, er würde ihr so einiges erzählen, dass nicht in diesem Schreiben stand und dass sie dem Schulleiter mitteilen musste. De Vere vertraute darauf, dass dieser Mann, den er bisher erst einmal getroffen hatte, doch dessen Aufrichtigkeit und uneingeschränkte Toleranz gegenüber allem und jedem, der ebenso aufrecht war, ihn tief beeindruckt hatte. Dieser Dumbledor wäre die beste Chance, die er Carlisle geben konnte. Wenn dies der Dienst war, den er seiner neuen Freundin leisten konnte um ihre Existenz ein wenig sicherer zu machen, dann würde er es mit Freuden tun. Er wollte nie wieder in die verzweifelten Augen von Esme sehen müssen, weil sie sich Sorgen über einen Angriff der Volturi machen musste. Immer noch lächelnd tauchte ihr gespanntes, vor Freude und Erregung leuchtendes Gesicht vor seinem inneren Auge auf, als sie die Einhörner bewundert hatte. „Ich werde alles tun meine Liebe, dass du weniger Angst haben musst. Alles, was geeignet ist, deine Existenz sicherer zu machen!“
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| Thema: Re: Hotel Mo Okt 01, 2012 3:42 am | |
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De Vere streckte seine langen Glieder genüsslich auf dem Bett aus. Seine Mission war erfolgreich gewesen und am liebsten wäre er sofort zu Carlisle und Esme gelaufen, doch er wusste, er musste sie erst mal in Ruhe lassen. Gabriel machte sich keinerlei Gedanken, dass er Esme nicht willkommen gewesen wäre, doch bei Carlisle war er sich nicht so sicher. Sein eigenwilliger Freund hatte also seinen ältesten Weggefährten wieder getroffen. Gabriel malte sich dieses Wiedersehen in den kuriosesten Fantasien aus. Aro triefend vor süßlicher Freundlichkeit in Gedanken die Familie von Carlisle in seinen Verließen ankettend bis zu der weniger erfreulichen Variante, in der Caius in Aros Abwesenheit Carlisle kurzerhand beseitigte und die Cullens seinen sadistischen Wachen zum Fraß vorwarf. Was immer in Volterra geschehen war, es musste Carlisle belasten, denn Gabriel war sich sicher, dass es nicht ohne Kampf hatte abgehen können. Und wenn es einen Kampf gegeben hatte, dann hatte es Verluste gegeben. Er kannte Carlisle gut genug, um zu wissen, dass jeglicher Verlust innerhalb seines Zirkels ihn in tiefste Verzweiflung schicken würde. Er würde leiden – sehr sogar. Oder ob er Aro mit seinem scharfen Verstand und den richtigen Argumenten hatte überzeugen können, diese Familienangehörigen frei zu geben. Gabriel lachte innerlich schallend. Dieser hintertriebene, verlogene und berechnende Wicht würde niemals freiwillig etwas hergeben, was er sich auf die ein oder andere Art ergaunert hatte. Im Gegenteil, er würde sogar versuchen sich dumm zu stellen und behaupten sie wären ihm zugelaufen und er hätte ihnen – gut wie er nun mal war – Obdach gewährt. Gabriel kreischte fast vor Vergnügen, als er sich vorstellte, wie Aro mit Leidensmine Carlisle vorgerechnet haben könnte, welche Ausgaben und Mühen er dafür auf sich genommen hätte – dieser FALSCHSPIELER! Nein! Es musste einen Kampf gegeben haben, anders konnte man niemanden aus Volterra befreien. Aber wenn sie gekämpft hatten, welche Kräfte hatten die Cullens, dass sie zumindest einige zurückgekehrt waren. Carlisle war es, Gabriel hatte seinen Duft erkannt. Obwohl er ihn nahezu 200 Jahre nicht mehr gerochen hatte, war die Erinnerung daran so frisch, als wäre es erst einen Tag her, dass sie das letzte Mal miteinander gesprochen hatten. Kornblumen und Muskatblüte, die unverkennbare Note von Carlisle Cullen. Ungewöhnlich, einzigartig und unverkennbar, so wie er selbst. De Vere spürte seine Freude darüber, dass sein Freund hier war. Dass er in diesem entlegenen Nest die Antwort auf eine Frage erhalten hatte, die er sich schon tausendmal gestellt hatte. Was war aus Carlisle geworden. Er lebte noch und er hatte es geschafft, obwohl er sich der Gefahr entdeckt, entlarvt zu werden täglich freiwillig aussetzte, indem er unter Menschen lebte und mit ihnen zusammen arbeitete, sein Incognito zu wahren. Er hatte sich ihnen nicht offenbart. Er hatte die Gesetze ihrer Gemeinschaft gewahrt, hatte Caius keinen Grund gegeben ihn zu zerstören. Gabriel lächelte glücklich, denn es war ein unsägliches Glück, dass diese kleine geheime Revolution immer noch weiter ging. Dass Carlisle als sichtbarer Beweis, dass es möglich war friedlich zu leben auch wenn man Vampir war, immer noch auf dieser Erde wandelte, seit über 400 Jahren!
Gabriel sah Esmes trauriges, verstörtes Gesicht vor sich und lächelte erneut. Jetzt, wo er zurück war, würde sie strahlen. Strahlen, wie sie es getan hatte, als sie die Einhörner erblickte, nur dass sie nun für ihn strahlte. Das war es was Carlisle ihm immer versucht hatte zu vermitteln. Der Wert des Glücks. ‚Irgendwann werde ich es hoffentlich finden mein Freund. Obwohl ich bezweifle, dass es mich wirklich mag, dein Glück. Es scheint mich entschieden zu meiden!’
Entschlossen seine eigenartigen Gedanken wegwischend stand er auf und setzte sich an den Schreibtisch. Er einen Bogen des Hotelbriefpapiers und begann einen Brief.
Liebe Freundin!
Ich hoffe ich darf dich so nennen, denn die wenige Zeit mit dir hat mir unsäglich gut getan. Ich bin dir dankbar Esme, für so vieles. Vor allem für deine Gedanken und Wünsche, die du mit mir geteilt hast. Für dein Vertrauen. Ich hoffe ich werde mich als würdig erweisen und es weiterhin verdienen. Ich freue mich mehr als ich sagen kann, dass Carlisle wieder bei dir ist. Ich weiß, so wie du ihn gebraucht hast, so braucht er dich. Wie immer es ihm gehen mag, ich bin sicher, du wirst ihn heilen. Ich hatte wie versprochen eine Unterredung mit einer Abgesandten der Zaubererschule, der ich einen Brief an das Ministerium übergab und ihr somit keinerlei Ressentiments mehr zu erwarten habt. Allerdings möchte ich dir nicht verhehlen, dass ich mehr als besorgt bin über das Wenige, das du mir erzählt hast. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser – Ausflug – ohne Folgen bleiben wird und somit habe ich der Abgesandten eine Bitte an ihren Schulleiter übersandt. Esme versuche Carlisle dazu zu bewegen auf diesen Mann zuzugehen. Ich wäre glücklich ihm dabei zu helfen, denn ich kenne mich wie gesagt sehr gut in ihrer Welt aus. Dumbledore könnte euch Sicherheit geben, sollte Aro oder auch Caius erneut versuchen Euch anzugreifen oder sonstiges. Diese Zauberer haben unglaubliche Kräfte, die selbst die Volturi fürchten sollten. Ich hoffe es hat sich letztlich alles zum Guten gewendet und ALLE deine Kinder, sind wieder da. Wenn du oder Carlisle meine Hilfe oder Unterstützung brauchen, du weißt, wo du mich finden kannst.
In tiefer Freundschaft Gabriel
PS: Ich bin mir sicher, sie lässt dich diesen Brief lesen Carlisle. Ich kann dir gar nicht sagen wie glücklich ich war, als ich hörte, dass du noch existierst. Sei vorsichtig. G.
De Vere nahm einen der edlen Briefumschläge mit dem Wappen des Hotels, faltete den Brief und verschloss ihn in dem Umschlag, auf den er Esmes Namen und Adresse schrieb. Dann zog er sich frische Sachen an und eilte zur Rezeption, um den Concierge anzuweisen den Brief bitte per Boten zum Haus der Cullens zu bringen. Er überließ ihm ein üppiges Trinkgeld und verließ gut gelaunt das Hotel.
Nachdem sein letzter Besuch in diesem Nachtclub so unsäglich jäh zu Ende gegangen war, nahm er sich vor dort noch einmal vorbei zu schauen. Er war zwar nicht durstig, aber es könnte lustig werden ein wenig die Gäste dort aufzumischen. Wer wusste schon, ob er nicht ein einsames Herz kennenlernen würde, dem er in einigen Wochen behilflich sein könnte ihren Schmerz zu lindern.
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Zuletzt von Gabriel de Vere am So Okt 14, 2012 7:06 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Grace Davis Nomaden
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| Thema: Re: Hotel So Okt 14, 2012 3:35 am | |
| First Post Je weiter sie reiste, desto ungemütlicher, regnerischer und kälter wurde es. Doch Haley hatte ihr geraten bei einem netten Vampirclub in Glasgow vorbei zuschauen. Grace musste sich eingestehen, dass die Idee wirklich kreativ war und sprach Henry, dem Besitzer, ihren Lob aus, als sie sich vor Ort überzeugt hatte. Es gab nur wenige Vampire, die etwas Vernünftiges mit ihrem Dasein anzufangen wussten. Die beiden verwickelten sich in ein ausgiebiges und angenehmes Gespräch. Während dieses leerte Grace bestimmt gegen zehn Gläser Rotwein, worauf der Wirt antwortete, dass er einen Bekannten habe, der ebenfalls eine Vorliebe für Alkohol hätte: Gabriel de Vere. Dieser solle auf den Weg in den Norden sein. Grace‘ Interesse war geweckt und nachdem die beiden Vampire ihren Plausch beendet hatten und sie in Glasgow noch jagen gegangen war, war sie nun auf den Weg in den Norden Schottlands. Bereits eine ganze Woche war sie unterwegs, denn das Suchen eines Fremden, dem man noch nie begegnet war, geschweige denn den Geruch kannte, entpuppte sich schwerer, als gedacht. Bereits zwei falschen Fährten war sie gefolgt und knüpfte noch zwei neue Bekanntschaften, aber das ständige Versagen machte ihr zu schaffen. Da kam ihr dieser kleine Ort in dem Tal vor ihr, auf das sie vom Berg aus hinab blickte genau recht. Sicherlich würde es dort bestimmt eine kleine Kneipe geben, in der sie ein paar nette Drinks kippen könnte, denn jagen musste sie nicht unbedingt, außer vielleicht sie würde einen schnuckeligen Mann treffen. Doch natürlich musste zuvor ein hübsches Outfit gefunden werden. Also machte sie sich auf den Weg in die Innenstadt, die ihre Rush Hour bereits hinter sich hatte, da die meisten Läden in einer guten halben Stunde bereits schließen würden. Eine edle Boutique mit eleganten Abendkleidern, als auch hübschen Anziehsachen und sexy Unterwäsche war schnell zu finden. Die Verkäuferin kam freundlich auf sie zu, begrüßte sie und fragte, ob sie nicht vielleicht Hilfe bräuchte. Lächelnd antwortete Grace: „Gerne, ich bin auf der Suche nach einem sowohl eleganten, als auch aufreizendem Ausgehkleid, vorzugsweise ein Cocktailkleid. Außerdem bräuchte ich passende Schuhe, etliche Unterwäsche, und ein paar legere Alltagsklamotten. Hosen, Pullover, T-Shirts etc. und eventuell ein paar Handtaschen. Könnten sie mir da vielleicht ein paar Sachen empfehlen?“ Kurz staunte die Frau vor ihr über diesen großen Wunsch, fasste sich aber schnell und machte sich hastig auf den Weg, nachdem sie die Vampirin aufforderte doch kurz auf einen der Stühle Platz zu nehmen und eben zu warten. Als sie mit zwei vollen Kleiderständern wiederkam, waren die Öffnungszeiten bereits überschritten, aber anscheinend war der Laden auf den Profit angewiesen. Es war ja auch ziemlich unwahrscheinlich, dass sich mal ein paar reiche Touristen, geschweige denn Einwohner, hier hin verirrten. Ein Kleidungsstück nach dem anderen wurden ihr vorgestellt und auf einen „Anprobieren“- und „Zurückhängen“-Stapel sortiert. Schließlich nach dem Ankleidemarathon waren die besten Stücke herausgesucht, die die Verkäuferin schnell einpackte, während Grace sich ihre alten Sachen anzog. Der Laden gefiel ihr irgendwie. Er war schön eingerichtet, hatte super nettes, kompetentes und zuvorkommendes Personal und würde sicherlich gerne von ihr ausgenommen werden. Irgendwie tat ihr die Verkäuferin ja Leid, dass sie glaubte das Einkommen eines ganzen Jahres an einem Tag einzunehmen, wobei sie keinen einzigen Cent bekommen würde. Derweil wurden die circa sieben Tüten gepackt und ordentlich hingestellt. Grace verließ die Umkleidekabine und ging zur Kasse, wo die junge Frau bereits lächelnd auf sie wartete: „Das wären dann 1713,80 Pfund, bitte.“ Wie beiläufig legte Grace ihre Hand auf die der Frau und tat so, als würde sie mit der anderen Hand nach ihrem Portemonnaie greifen. Ihre Hand wurde warm und schnell redete sie ihr ein, dass sie bereits bezahlt hätte. Dann nahm sie ihre Hand fort und verabschiedete sich, nahm die Tüten und verließ den Laden. Lächelnd machte sie sich auf den Weg zu einem Hotel, das ihr auf dem Weg in die Stadt bereits aufgefallen war. Die Sonne war gerade dabei unterzugehen und tauchte die Wolken und die Stadt in ein rötlich-goldenes Licht. Grace musste sich eingestehen, dass die Stadt, die sich als Fort William herausstellte, ziemlich hübsch war. Irgendwie mochte sie es hier. Derweil betrat sie die Lobby des Admiral Williams und wurde von dem Geruch förmlich überrumpelt. Ein Vampir? Eine erneute Fährte, der sie folgen würde. Der Geruch war interessant, auf jeden Fall männlich. Der fremde Vampir würde in dieser Stadt sein, irgendwas in ihr wusste es. Weibliche Intuition. Innerlich lachte Grace auf, riss sich dann aber schnell aus den Gedanken und ging zum Empfang, wo sie nach einem Zimmer fragte. Man überreichte ihr einer dieser Karten, die sie schon etliche Male gesehen und benutzt hatte und bezahlte ihr Zimmer mit der Kreditkarte aus ihrer Menschenzeit für drei Tage im Voraus. Je nachdem, wie lange sie blieb, würde sie mehr bezahlen. Auch wenn sich Grace die meisten Luxusgüter ihres Daseins erlog, so erwies es sich immer wieder aufs Neue als lästig und schwierig ein Zimmer unbezahlt zu nehmen. Sie müsste alle Nase lang ihr Erscheinen aus dem Gedächtnis des Portiers löschen und das wäre wirklich zu viel des Guten. Lächelnd verschwand sie in den Flur und folgte zuerst dem vampirischen Geruch, bis vor ein Zimmer. Auf ihr Klopfen reagierte niemand. Ob er vielleicht wieder abgereist war? Hoffen tat sie es nicht. Stattdessen ging sie nun zu ihrem Zimmer Nummer 69, öffnete die Tür, stellte die Tüten ab und besah sich das Zimmer. Es war schlicht und zeitlos, aber edel, eingerichtet und war ebenso einladend wie die Lobby. Das große Zimmer besaß ein großes Doppelbett, eine Kommode auf der ein Fernseher prangte, einen Kleiderschrank, sowie einen kleinen Kühlschrank. An der Decke hing eine kleine Lampe. Für das meiste Licht sorgte das Fenster gegenüber der Tür die Balkontür. Von dem Zimmer aus ging eine weitere Tür ab ins weiß geflieste, fensterlose Badezimmer mit Waschbecken, Toilette, Badewanne und Dusche. Alles in einem gefiel es ihr hier. Zuerst zog sie die Gardinen vor dem Balkon zu, hielt aber in der Bewegung inne, als ihr das riesige Schloss jenseits des Waldes auffiel. Gleichzeitig märchenhaft und abschreckend. Was für Leute sich wohl so einen Prunk antun wollten? Es sah schon beeindruckend aus, aber selbst für Grace, die gerne mal übertrieb, war das zu viel. Mit einem Achselzucken tat sie es ab und schloss die Gardinen. Dann füllte sie den Kleiderschrank und suchte sich bereits das Kleid für den Abend aus: ein schwarzes Cocktailkleid, das sich an ihren Körper schmiegte und über die Schultern und den Rücken in schwarze Spitze überging. Passend dazu schwarze Spitzenunterwäsche und als kleiner Hingucker rote Lackpumps. Schnell flitze Davis ins Bad, entledigte sich ihrer Klamotten und gönnte sich eine warme Dusche, um den Dreck der letzten Woche abzuspülen. Nachdem sie sich abgetrocknet und ihre Haare geföhnt hatte, zog sie ihre neuen Sachen an. Ein Spiegel, der in die Kleiderschranktür eingefasst war, bestätigte ihre Schönheit. Neben dem Telefon stand ein Hoteltelefon und eine Liste mit örtlichen Nummer daneben. Doch ihr reichte der Zimmerservice. „Hallo?“, meldete sich die bekannte Männerstimme des Portiers. „Hallo, ich hätte meinen Kühlschrank gerne gefüllt mit so vielen Champagnerflaschen, wie rein passen, und könnten sie mir bitte drei Schachteln Zigaretten, ein paar Haarnadeln und Make-up besorgen? Aufs Zimmer 69, bitte. Schreiben sie es auf die Rechnung. Danke“, schilderte Grace ihr Belangen und legte ohne auf ein weiteres Wort zu warten auf. Danach ließ sie sich aufs Bett fallen. Warum genau sie die ganze Reise nach dem Fremden auf sich genommen hatte, wusste sie nicht genau. Sie vermutete, dass sie sich einfach nach IHREM Traumprinzen sehnte, nachdem sie Haley mit Austin gesehen hatte. Immer wieder hatte sie sich den gesuchten Vampir vorgestellt, immer wieder ein bisschen anders. Vielleicht war es das Geheimnis dahinter, was sie reizte und sie vorantrieb. Vielleicht aber auch der sehnliche Wunsch endlich ihr Gegenstück zu finden. Oder eine Mischung aus beidem. Das Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Wow, das ging aber schnell! In Sekundenschnelle sprang sie auf und öffnete die Tür. Eine junge Angestellte lächelte sie freundlich an und fuhr einen Wagen vor sich in den Raum. Leise, ordentlich und schnell füllte sie den Kühlschrank mit Champagner und stellte die Kosmetikutensilien, sowie die Zigarettenschachteln auf die Kommode. „Danke sehr. Das ging ja echt super fix“, lobte Grace und überreichte ihr ein gutes Trinkgeld, wofür sich die ausländisch angehauchte Bedienstete bedankte und zusammen mit dem Wägelchen aus dem Zimmer verschwand. Mit den Schminksachen ging sie ins Bad und sortierte alles auf die Regale. Tz, Anti-Aging Cremes, als ob sie alt genug für so was aussehen würde. Mit einem Kopfschütteln tat sie es ab. Zuerst nahm sie die schwarzen Nadeln und steckte ihre Haare mit gekonnten griffen hoch, sodass die Haarnadeln nicht mehr zu sehen waren. Auf ihre Lippen trug sie einen lachs-braunen Lippenstift auf, ihre Wimpern tuschte sie schwarz und ihre Wange zierte sie mit einem dezenten hellbraunen Rouge. Mit einen zufriedenen Lächeln betrachtete sie das Endergebnis und bestellte sich noch schnell ein Taxi. Während sie auf ihr Gefährt wartete, packte sie ihre schwarze Clutch-Bag mit ihrem Handy, der Zimmerkarte und ihrer Kreditkarte, mit der sie auf den Weg in den Club noch ein bisschen Bargeld bei der Bank abholen musste, und einer Schachtel Zigaretten. Die Handtasche legte sie vorerst aufs Bett, wo auch ihre Schuhe noch lagen. Den Rest der Wartezeit verbrachte sie auf dem steinernen Balkon, der auf der Rückseite des Gebäudes lag und einen wundervollen Blick über die Natur bot. Schnell zündete sie sich eine Marlboro an und setzte sich genießerisch auf einen der zwei Stühle. Die Sonne war mittlerweile den Sternen und dem Mond gewichen, die sich aber hinter dünnen, grauen Wolken zu verstecken wussten. Sie hatte sich in den letzten Jahren so an das nordische Wetter gewöhnt, dass es ihr nichts mehr ausmachte, wobei sie doch viel lieber wieder in der trockenen Hitze Arizonas sitzen würde. Seufzend drückte sie ihre Fluppe im Aschenbecher, der auf dem kleinen Tischchen zwischen den Stühlen stand, aus und ging wieder hinein. Schnell schlüpfte sie in ihre Schuhe, nahm ihre Clutch und ging in die Lobby. Durch die Tür erkannte sie bereits das wartende Auto. Mit schnellen, bestimmten Schritten verließ sie das Admiral William und stieg ins Taxi. „Kennen Sie zufällig eine gute Bar hier in Fort William?“, fragte sie den älteren, leicht griesgrämig aussehenden Taxifahrer freundlich. „Ja, das Blue Magic. Sehr beliebt unter den jüngeren Touristen“, antwortete der Fahrer ohne Betonung. „Gut, dann bitte dorthin, aber könnten sie vorher bitte nochmal bei der Bank anhalten? Das wäre nett, danke“, wies Grace den Chauffeur an. In wenigen Minuten hielten sie vor der nächsten Bank. Die Vampirin öffnete die Tür, sprintete zum Automaten und nahm 70 Pfund ab. Mehr würde sie bestimmt nicht selbst bezahlen müssen. Schließlich gab es genug nette Männer, die einer hübschen Frau, wie ihr, gerne ein paar Drinks bezahlen. Danach lief sie schnell wieder zum Wagen und ließ sich in die schwarzen Ledersitze fallen. Noch bevor die Tür richtig zu war, gab der Fahrer auch schon wieder Gas. Nach zehn weiteren Minuten hielten sie vor einem Haus mit einer blauen Leuchtschrift: Blue Magic. Von außen sah das Gebäude, wie jede andere Bar aus. Grace beugte sich im Sitz ein bisschen weiter nach vorne, um dem Fahrer eine Hand auf die Schulter zu legen. Während sie sich einerseits bereits bedankte, pflanzte sie ihm bereits den Gedanken ein, sie habe das Geld schon bezahlen und noch ein bisschen Trinkgeld drauf gelegt. Mit einem Nicken verabschiedete sie sich und stieg aus. Nebenbei hörte sie noch den Motor, der wegfuhr. Ihre Aufmerksamkeit lag aber auf dem Geruch aus dem Hotel, den sie auch hier befand. Konnte es wirklich sein? Hatte sie endlich Gabriel de Vere gefunden, den Vampir mit der Vorliebe für Alkoholkonsum? Ganz ruhig, nur nicht allzu viele Hoffnungen machen, damit die Enttäuschung hinterher nicht zu groß ist. Innerlich nervös am auf und ab hüpfen öffnete sie die Tür und trat in eine in blaues Licht gehüllte Bar. Die Musik entsprach den neuen Klischees: ordentlich Bass, eine computerverzerrte Stimme und hauptsache man kann dazu tanzen. Für die recht frühe Stunde war es trotzdem schon ziemlich voll. Sofort lagen alle Blicke auf ihr, aber keines der Augen war rot. War ja klar, wieso sollte es auch so einfach für sie sein? War es denn zu viel verlangt endlich diesen Gabriel zu finden? Obwohl dieser Geruch immer noch in der Luft schwebte, war er nicht mehr ganz so frisch, wie der im Hotel. Vermutlich hatte er also doch nur noch ausgecheckt. Bedrückt und enttäuscht ging sie zur Bar und bestellte sich ein Glas Rotwein, welches auch ziemlich schnell vor ihr auf der Theke stand. In einem Zug leerte sie das Glas und blickte noch eine Weile hinein, so als ob dort unten auf dem Boden des Glases die Antworten auf ihre Fragen stehen würden. Um den Kellner zu suchen, musste sie schließlich doch aufblicken. "Entschuldigen Sie, darf man hier rauchen?", rief sie dem Barkeeper am Ende der Theke zu. Dieser nickte nur lächelnd und kümmerte sich dann weiter um seine Bestellungen. Sie öffnete ihre Clutch die neben dem leeren Glas auf der Theke lag und nahm die Schachtel heraus. Mit einem Finger schob sie den Deckel auf und zog mit den Lippen eine Zigarette raus. Schnell verstaute sie ihre geliebten Langeweiletöter in der Handtasche und zündete sich die Vierte des Tages an. Zwischendurch stellte der Kellner ihr mit einem Lächeln und einem vielsagenden Blick zu einem Tisch am Fenster ein zweites Glas Rotwein und einen Aschenbecher auf die Theke und nahm das leere wieder weg. Sie hob das Glas und prostete dem jungen Mann lächelnd zu, nachdem sie aufgeraucht hatte. Diesmal nippte sie nur an dem Glas. Das erneute Versagen hatte ihr den Spaß geraubt sich einen kleinen Leckerbissen zu suchen. Wie auf ein Stichwort ging die Tür der Bar erneut auf, erneut kam ein Schub kalter Nachtluft hinein, aber diesmal war etwas anders: der Geruch der hineingetrugen wurde. Sofort blickte Grace erwartungsvoll zur Tür und wollte ihren Augen nicht mehr trauen. Wenn das nicht unser Herr Gabriel de Vere war. Automatisch bildete sich ein zufriedenes, triumphierendes Lächeln auf dem Gesicht der Vampirin. tbc.: Fort William - Umgebung - Blue Magic
Zuletzt von Grace Davis am So Okt 14, 2012 4:13 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Währung geändert) |
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| Thema: Re: Hotel Mo Okt 22, 2012 9:35 am | |
| cf.: Fort William - Umgebung - Blue Magic Ein Glas nach dem anderen kippte Grace ihre Kehle hinunter. Das Brennen hatte schon nach dem vierten aufgehört, aber dies realisierte sie kaum. Er kam nicht! Wieso sollte er auch? Wie doof musste sie sein überhaupt anzunehmen, dass sich Gabriel nach alldem, was passiert war, noch melden würde? Stattdessen hatte sie sich mit der Aktion vorhin nur noch mehr zum Deppen gemacht. Seufzend und von sich selbst enttäuscht öffnete sie die zweite Flasche und füllte das nächste Glas Champagner. Nachdem sie davor durchgehend wild durchs Zimmer getigert war ließ sie sich hoffnungslos in den Sessel nieder. Morgen würde sie das Hotel verlassen und diese Stadt verlassen. Vom Norden hatte sie definitiv genug. Vielleicht würde sie mal wieder in die schöne Heimat zurückgehen oder zumindest irgendwohin, wo die Sonne mindestens 12 Stunden pro Tag scheinen würde. Die ewige Wolkendecke schien ihr kein Glück zu bringen. Sie lehnte sich in dem Sessel zurück und nahm einen Schluck, als sie plötzlich Schritte auf dem Flur hörte. Alles in ihr schrie vor Hoffnung und Spannung. Nur wenige Sekunden später flog die Tür auf und die Person blieb abrupt im Türrahmen stehen. Immer noch saß sie mit dem Rücken zu ihm gewandt im Sessel. Nach einer kurzen Schweigepause erhob er das Wort: „Nun Madam, sie wollten REDEN. Nur zu - ich bin ganz Ohr!“ Die ganze letzte halbe Stunde über hatte sie sich Worte zu Recht gelegt und immer wieder verworfen. Ohne irgendeinen Plan stand sie auf und stellte ihr Glas auf die Kommode neben ihr, wo auch bereits die jeweils leere und angebrochene Flasche stand. „Henry hat mich nicht dazu gedrängt oder bezahlt oder sonst was, um sie zu verführen. Keine Ahnung, wieso Sie das annehmen und meinetwegen kann das auch gerne Ihre Sache bleiben. Nach allem, was ich mir geleistet habe, schulden Sie mir nichts mehr. Ich möchte nur reinen Tisch machen, was ich vermutlich schon im Blue Magic hätte tun sollen“, fing sie an und ging bei diesen Worte zum Bett, auf dem ihre Zigarettenschachtel lag. Erneut öffnete sie diese und zog eine mit ihren Lippen heraus. So nuschelte sie ein „Kommen Sie doch rein und machen Sie es sich bequem. Mi casa et su casa!“ mit der Überzeugung, dass Gabriel sie schon verstehen würde, während sie zum Balkon ging die Tür öffnete und mit dem Blick nach draußen im Türrahmen stehen blieb. Sie hörte, wie er sich auf dem Sessel niederließ, auf dem sie davor saß. Er sollte nicht sehen, wie sie mit sich selbst haderte. Grace gehörte nie zu der Sorte Vampire, die einfach so drauflos redeten und ihre Gefühle einem Wildfremden verraten. Doch sie hatte sich vorgenommen es zu versuchen; zu versuchen sich endlich mal jemandem zu öffnen. So wie Haley es getan hatte und es hatte ihr so gut getan. Vielleicht würde ihr auch mal der Glückliche über den Weg laufen. Mit einem kleinen Kopfschütteln zog sie das Feuerzeug aus ihrer rechten Hosentasche und zündete ihren Glimmstängel an. Sofort nahm sie einen tiefen, langen Zug und hauchte den Qualm danach in die kalte Luft einer ausnahmsweise mal sternenklaren Nacht. Dann fuhr sie fort: „Als Henry von Ihnen erzählt hatte, war ich fasziniert von dem Gedanken nach fast 140 Jahren dieses Daseins jemanden zu finden, der ebenfalls diese Macke hatte zwischendurch mal nach Alkohol zu greifen. Ich hatte keine Erwartungen und keine Ziele an Sie gerichtet, Gabriel. Genau genommen konnte ich mir beim besten Willen auch kein Bild von Ihnen machen. Schließlich kannte ich Sie nicht und ich kann Ihnen versichern, dass all meine Vorstellungen nicht annähernd an Sie herankommen. Nun ja ist ja auch nicht so wichtig…Worauf ich hinaus will ist, dass ich nicht wegen Henry nach Ihnen gesucht habe und schon gar nicht, um Sie damit zu verletzen oder sonst irgendwie zu schaden. Außerdem tut es mir leid, wie ich vorhin reagiert habe.“ Erneut nahm sie einen Zug von ihrer Zigarette. „Bevor ich morgen die Stadt verlasse, damit ich ihre Pläne, die sie vielleicht noch haben, nicht durcheinanderzubringen, möchte ich Sie noch etwas fragen. Wieso haben Sie geglaubt, Henry hätte mich geschickt?“, fragte sie, jedoch ohne jegliche Neugier in der Stimme. Die Psychologin in ihr wollte Gabriel helfen und ihn von seinen Sorgen befreien, die er offensichtlich hatte. Schließlich hatte er schon ein wenig paranoid reagiert, als sie Henry erwähnt hatte. Noch ein letztes Mal zog sie an ihrer Marlboro, drückte sie dann im Aschenbecher auf dem kleinen Beistelltischchen aus und schloss die Balkontür. In wenigen Schritten erreichte sie die Kommode, nahm ihr Champagnerglas und setzte sich in einem gesunden Abstand auf das Fußende ihres Bettes. Ruhig wartete sie darauf, dass Gabriel ihr nun antworten oder gehen würde, wobei ihr ersteres lieber war. Es war schon so lange her, seitdem sie das letzte Mal einem Unsterblichen geholfen hatte. Trotzdem hätte sie auch nichts dagegen, wenn er gehen würde. Schließlich konnte sie ihn zu nichts zwingen. Während sie ihn neutral, ohne Emotion, aber nicht kalt ansah, überschlug sie ihre Beine und nahm einen Schluck des prickelnden Champagners. |
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| Thema: Re: Hotel Mo Okt 22, 2012 9:22 pm | |
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Ganz im Gegenteil zu de Vere, der innerlich brodelte vor Anspannung war sie überlegt und kühl. Jedenfalls schien es so. Er wagte nicht sich von der Stelle zu bewegen, da er deutlich spürte, dass seine Gedanken und Wünsche ihn in die verschiedensten Richtungen versuchten zu drängen und – ALLE FALSCH!
Ihre Ausführungen waren leise und überlegt. Henry hatte sie also nicht geschickt. Gabriel beobachtete mit immer größerem Amüsement, dass sie bereits eine Flasche geleert hatte und sich jetzt tatsächlich eine Zigarette zwischen ihre aufregenden Lippen klemmte.
„Kommen Sie doch rein und machen Sie es sich bequem. Mi casa et su casa!“ Gabriel spürte wie er sichtlich ruhiger wurde. Sie war so ….Sie hatte Humor! Sie konnte genießen und es schien sie einen Dreck zu kümmern was Andere über sie dachten. Sie war wunderbar! Er schloss leise die Tür hinter sich und trat an den Sessel heran, indem sie gerade noch gesessen hatte. Nicht ohne Eigennutz, denn sofort hüllte ihn eine Wolke dieses köstlichen Duftes ein, der jetzt zusätzlich von einer kräftigen Note des wirklich guten Champagners untermalt wurde. ‚Hmmmm – einzigartig!’ Sie war auf den Balkon hinausgetreten und drehte ihm ihren exquisiten Rücken zu. Sie wirkte nun doch etwas angespannter, als sie glaubte sich anmerken zulassen, aber Gabriel interessierte sich mehr für das, was sie ihm sagen wollte. Es lag in ihrer Entscheidung, ob er länger in diesem Zimmer verweilen würde oder nicht. Er war sich nicht sicher, wie lange er sich selbst mit diesem Duft foltern wollte, doch im Moment erschien es ihm als ein mehr als erstrebenswertes Ziel diesen Sessel für den Rest des Tages nicht mehr zu verlassen.
„Als Henry von Ihnen erzählt hatte, war ich fasziniert von dem Gedanken nach fast 140 Jahren dieses Daseins jemanden zu finden, der ebenfalls diese Macke hatte zwischendurch mal nach Alkohol zu greifen. Ich hatte keine Erwartungen und keine Ziele an Sie gerichtet, Gabriel. Genau genommen konnte ich mir beim besten Willen auch kein Bild von Ihnen machen. Schließlich kannte ich Sie nicht und ich kann Ihnen versichern, dass all meine Vorstellungen nicht annähernd an Sie herankommen. Nun ja ist ja auch nicht so wichtig…Worauf ich hinaus will ist, dass ich nicht wegen Henry nach Ihnen gesucht habe und schon gar nicht, um Sie damit zu verletzen oder sonst irgendwie zu schaden. Außerdem tut es mir leid, wie ich vorhin reagiert habe.“ Der Vampir runzelte die Stirn. Er hatte schon viele Frauen getroffen, die ihn interessiert hatten und jede hatte ihm das ein oder andere Argument geliefert, warum sie ihn interessant oder gar anziehend fand – aber DAS hatte er noch nie gehört. Er war sich nicht ganz schlüssig ob er jetzt laut lachen sollte, oder diese Erklärung für völlig irrsinnig ansehen und ignorieren sollte. Aber sie sagte sie habe keine Erwartungen und auch keine Ziele, also war ihr Treffen nicht nur willkürlich sondern irgendwo auch unmaßgeblich. De vere war nicht gerne unmaßgeblich. Eigentlich genoss er es, einen recht nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, besonders bei Damen. Er sah auf diesen entzückenden Rücken, auf die Art, wie sie selbstverständlich diesen Glimmstengel in sich aufsog und somit ihren Körper mit Rauch anfüllte, um ihn sofort wieder auszustoßen. Gabriel kannte sich mit der Physiologie des vampirischen Körpers bestens aus. Es war ihnen nicht möglich ihre Lunge wirklich zu benutzen. Das Einzige, was nach der Verwandlung noch funktionierte war eine Art Atemreflex. Sie konnten einen bestimmten Anteil Luft in diesen Körper hineinsaugen, doch der landete nicht in der Lunge, sondern in dem Raum zwischen Mundhöhle und Brustansatz. Die Lunge war kein Muskel mehr, sie arbeitet nicht mehr. Ebenso würde es sich mit Zigarettenrauch verhalten. Die Menschen nannten es Paffen – kein tiefes Einatmen sondern nur Aufnahme und gänzliches Ausatmen. Nichts davon, außer dem eigenwilligen Geschmack blieb zurück. Er hatte ab und an in anderen Kulturen die Wasserpfeife geraucht, doch wirklichen Geschmack hatte er daran nicht gefunden. Es lenkte dort ab, vertrieb die Langeweile und man konnte nette Kontakte pflegen. Das war alles. Sie rauchte! Ihr verführerischer Rücken hob sich leicht, wenn sie an der Zigarette zog und er wäre zu gerne an sie herangetreten und hätte diesen bezaubernden Rücken berührt, hätte seine Hand in ihre schweren Haare gestreckt, die offen und in großen Wellen bis auf ihre Schulterblätter fielen.
„Bevor ich morgen die Stadt verlasse, damit ich ihre Pläne, die sie vielleicht noch haben, nicht durcheinanderzubringen, möchte ich Sie noch etwas fragen. Wieso haben Sie geglaubt, Henry hätte mich geschickt?“ Routiniert zog sie ein letztes Mal, löchte den Glimmstengel und schloss die Balkontür, um mit ausdrucksloser vielleicht etwas neugierigem Ausdruck, ihr Glas in der Hand, sich auf dem Fußende ihres Bettes niederzulassen und ihn fragend anzusehen.
De Vere erwiderte ihren Blick, versuchte zu ergründen was es mit dieser ernsthaften nun sehr warmherzig wirkenden Frau auf sich hatte.
„Grace ich danke ihnen und ich versichere ihnen ich hege keine Pläne, die sie in irgendeiner Weise durcheinander bringen könnten. Ich bitte sie im Gegenzug um Verzeihung, denn wie es sich herausstellt, habe auch ich völlig inakzeptabel reagiert. Es tut mir leid, sehr sogar.“ Er war sich unschlüssig, was und wie er jetzt weitermachen sollte, was sie von ihm erwartete, also lehnte er sich genüsslich in seine kleine ergaunerte Wolke des Wohlgeruches zurück und lächelte sie an.
„Ich bin schon sehr lange in dieser Existenz, die ich wirklich sehr genieße. Ich habe seit ich verwandelt wurde immer den Weg des Respektes bestritten. Respekt gegenüber anderen Kreaturen, gegenüber meiner Art und auch gegenüber denjenigen, deren Blut ich nehme, um mich zu nähren. Ich quäle nicht, ich spiele kein falsches, mieses Spiel. Ich versuche offen und vor allem ehrlich gegenüber all denen zu sein, die mir ebenso entgegen treten. Als ich vor geraumer Zeit Henries Lokal in Glasgow aufsuchte, dann nur, weil ich gerne von Zeit zu Zeit in dieses Lokal gehe, ohne wirkliche Hintergedanken oder Erwartungen. Ich traf dort eine interessante junge Frau, die mich vom ersten Moment an irgendwie interessierte, anzog und für die ich so was wie einen Drang verspürte sie beschützen zu müssen. Ihr Name war Viktoria und ihre eigenen Umstände sind nicht wirklich relevant für diese Erklärung, also werde ich nicht näher darauf eingehen, nur soviel, sie schien Henry zu kennen, doch beide taten mir gegenüber so, als wäre es nur eine einfache Bekanntschaft, ohne jegliche Bindungen. Viktoria schloss sich mir an und sie war eine sehr angenehme, stille Begleitung. Ich bin kein Mann, der nicht offen zugibt gerne weibliche Gesellschaft zu haben Grace. Im Gegenteil, ich finde es sehr anregend und überaus wohltuend mit einer Frau zusammen zu sein. Für Viktoria begann ich Gefühle zu hegen, die mir bis dahin fremd waren, die ich mir nicht erklären konnte und so begann ich zu hoffen.“ Gabriel dachte über das nach, was ihm auf der Zunge lag. Es war ihm nicht wirklich peinlich, aber es war irgendwie unangenehm. „Ich weis nicht, ob auch sie von Zeit zu Zeit hoffen Grace. Hoffen jemanden in dieser Welt zu haben, der ihren Weg mit ihnen teilt. Der Verständnis für sie hat und sie so akzeptiert wie sie sind und was sie sind, ohne sie verändern zu wollen. Manche nennen es Seelenpartner. Ich denke, dieses Wort impliziert zu viel, zu tiefe Bande. Ich glaube an diese Art der Partnerschaft, da ich solche Paare kenne, doch würde mir eine einfache erfüllende Beziehung völlig ausreichen. Ich bin nicht einsam, doch ….ich denke sie verstehen was ich meine.“ Er zupfte unschlüssig an dem Bezugsstoff des Sessels, der auf der Armlehne leichte Verschleißspuren aufwies. „Wie sich herausstellte, waren meine Hoffnungen nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Viktoria hatte andere Vorstellungen von einer erfüllten Existenz, sie konnte wohl weder meine Lebensart noch meine Jagdvorlieben akzeptieren. Das Schlimmste jedoch war, dass sie unbewußt oder bewusst, ich werde ihr sicherlich keine Absicht unterstellen, mich mittels ihrer Gabe manipulierte. Sie kann jegliche Kreatur ihren Willen aufzwingen. Jeder in ihrer Nähe will sie schützen, will tun, was sie von ihm erwartet. Als sie mich verließ versuchte ich zu verstehen, was ich falsch gemacht hatte, warum sie ging und plötzlich als ich sie nicht mehr spüren konnte….da fühlte sich alles so anders an. Das Verlangen, die Gefühle für sie waren nicht mehr so intensiv und verflogen innerhalb weniger Stunden. Henry hatte sie damals sozusagen dazu bedrängt mit mir zu gehen, mir zu folgen. Ich…“ Er sah Grace ein wenig schuldbewusst und zerknirscht an. „Ich fühlte mich unglaublich ausgenutzt und betrogen. Ich hasse das Grace. Ich hasse es belogen und benutzt zu werden in dieser Art und Weise. Als sie mir vor einigen Stunden ihre Hand auf meine legten und sagten, dass sie aufgrund von Henrys RAT mir folgten, da…..diese Berührung ….ich, es fühlte sich anders an und…..ich hatte Angst Grace. Angst, dass er einen verdammten Feldzug gegen mich führt, warum auch immer. Angst, dass auch sie etwas vermögen, was mich manipuliert und mich in irgendeiner Weise nicht ich selbst sein lässt. Ich …“ Er lachte leise und schmunzelte jetzt offen. „Ich muss ihnen gestehen, sie haben eine nicht ganz alltägliche Wirkung auf mich Grace. Sie sind eine ausgesprochen schöne Frau und ihr Duft ist von einer Art, dass er mich langsam aber sicher droht um den Verstand zu bringen. Bitte verstehen sie mich nicht falsch. Ich versuche sie nicht … und ich habe auch nicht zum Ausdruck bringen wollen, sie wollten mich verführen oder ähnliches, obwohl sie das denke ich sehr leicht tun könnten. Ich sehe in ihnen keine Schlampe Grace, ganz sicher nicht. Das Einzige, was ich in ihnen sah war eine Gefahr. Eine Gefahr, die ich nicht zulassen konnte.“
Er kam sich wie ein kompletter Idiot vor. Hatte er ihr wirklich gesagt, das ihr Duft ihn wahnsinnig machte, dass sie eine derartige Wirkung auf ihn hatte. ‚Du lieferst dich aus mein Guter mit Haut und Haaren.’ Wie gerne er in diesem Moment ausgeliefert wäre! Skeptisch und belustigt zugleich blinzelte er ihr zu. „Und sie haben sich auf die Suche nach mir gemacht, weil ich gerne Whiskey trinke?“ Über seine eigene Torheit verwirrt und von dieser Frau mehr als überrascht brach er in lautes Lachen aus. „Gott, ich habe ja schon so manches erlebt, aber von allen meinen charakterlichen Vorzügen oder Eigenwilligkeiten hat mich noch niemals jemand wegen meiner Vorliebe fürs Saufen begehrt. Das ist ….Hmpfff… wirklich mal was anderes!“ Es ging nicht, er konnte nicht ernst bleiben und lachte mehrere Minuten laut und befreit. ‚
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| Thema: Re: Hotel Di Okt 23, 2012 5:01 am | |
| Er erwiderte ihren Blick für eine Weile und wieder wurde sie leicht aus der Fassung geworfen vor diesen braun-grünen Augen, die so warm wirkten, sie aber mit einem forschenden Blick ansahen. Gabriel wirkte immer noch ein wenig angespannt, auch als er ihr versicherte, dass sie keine Pläne durcheinander bringen würde und das es ihm genauso leid täte, wie ihr. Erst danach, als er sich im Sessel zurücklehnte, schienen seine Muskeln und auch seine Seele sich zu entspannen und er lächelte sie an. In dem Moment wusste Grace, dass er ihre Frage beantworten würde. Dann begann er zu erzählen: Er lernte Viktoria ebenfalls in Henrys Lokal kennen, was sie ja schon wusste. Er war sofort angezogen von ihr und wollte sie beschützen. Auch wenn Viktoria Gefühle für Henry hatte, so bestanden sie aus Freundschaft, laut ihr. Danach reisten sie zusammen durch die Gegend und er hatte ihre Anwesenheit genossen. Er gestand, dass er allgemein die Gesellschaft des weiblichen Geschlechtes bevorzugte. Er fing an Gefühle für sie zu entwickeln und zu hoffen. Es entstand eine kurze Pause, in der sie angespannt an ihrem Champagner nippte. Sie versuchte sich so gut es ging in ihren Gegenüber hinzuversetzen und die Geschichte zu verstehen. Und es schien so, als würde Grace genau wissen, wie de Vere sich jetzt fühlte. Dann fuhr er fort: „Ich weis nicht, ob auch sie von Zeit zu Zeit hoffen Grace. Hoffen jemanden in dieser Welt zu haben, der ihren Weg mit ihnen teilt. Der Verständnis für sie hat und sie so akzeptiert wie sie sind und was sie sind, ohne sie verändern zu wollen. Manche nennen es Seelenpartner. Ich denke, dieses Wort impliziert zu viel, zu tiefe Bande. Ich glaube an diese Art der Partnerschaft, da ich solche Paare kenne, doch würde mir eine einfache erfüllende Beziehung völlig ausreichen. Ich bin nicht einsam, doch ….ich denke sie verstehen was ich meine.“ Oh ja, ich weiß ganz genau, was du meinst! Sie sah, wie er mit gesenktem Blick an der Armlehne rumknibbelte. Es war ihm offensichtlich unangenehm darüber zu reden. Jedem ihrer Kunden erging es damals so, als sie noch ein Mensch war. Danach war es ihnen angenehmer dank ihrer Gabe, denn sie konnte die ganze Geschichte sehen, ohne dass derjenige die ganzen Gefühle während dieser Zeit erneut nachempfinden musste. Dann richtete er seinen Blick wieder auf und berichtete davon, dass Viktoria nicht mit seiner Lebensweise klar kam und dass sie ihn manipuliert hatte. Auch sie hatte eine Manipulationsgabe: sie konnte anderen Vampire ihren Willen aufzwingen. Dadurch dass sich die beiden Vampire wieder getrennt hatten, wurden dann auch seine Gefühle ihr gegenüber schwächer, bis sie vollends verschwanden. Dort lag der Unterschied: Grace‘ Manipulation hielt für immer an. „Henry hatte sie damals sozusagen dazu bedrängt mit mir zu gehen, mir zu folgen. Ich…“ Das war also der Grund für seine aufbrausende Reaktion auf Henry. „Ich fühlte mich unglaublich ausgenutzt und betrogen. Ich hasse das Grace. Ich hasse es belogen und benutzt zu werden in dieser Art und Weise. Als sie mir vor einigen Stunden ihre Hand auf meine legten und sagten, dass sie aufgrund von Henrys RAT mir folgten, da…..diese Berührung ….ich, es fühlte sich anders an und…..ich hatte Angst Grace. Angst, dass er einen verdammten Feldzug gegen mich führt, warum auch immer. Angst, dass auch sie etwas vermögen, was mich manipuliert und mich in irgendeiner Weise nicht ich selbst sein lässt. Ich …“ Sein leises Lachen klang befreiend und er schmunzelte zufrieden. Automatisch erwiderte sie dieses Lächeln. Allein schon dass er einmal darüber geredet hatte, schien ihm geholfen zu haben. „Ich muss ihnen gestehen, sie haben eine nicht ganz alltägliche Wirkung auf mich Grace. Sie sind eine ausgesprochen schöne Frau und ihr Duft ist von einer Art, dass er mich langsam aber sicher droht um den Verstand zu bringen. Bitte verstehen sie mich nicht falsch. Ich versuche sie nicht … und ich habe auch nicht zum Ausdruck bringen wollen, sie wollten mich verführen oder ähnliches, obwohl sie das denke ich sehr leicht tun könnten. Ich sehe in ihnen keine Schlampe Grace, ganz sicher nicht. Das Einzige, was ich in ihnen sah war eine Gefahr. Eine Gefahr, die ich nicht zulassen konnte.“, gab er zu, aber keinesfalls schüchtern, sondern offen. Er verhehlte seine Gefühle nicht, er war ihr vollkommen ehrlich gegenüber. Solche Artgenossen sah man selten. Sie lächelte offen belustigt und geschmeichelt. Er schien ebenfalls realisiert zu haben, was er da gesagt hatte und schaute sie belustigt an. „Und sie haben sich auf die Suche nach mir gemacht, weil ich gerne Whiskey trinke?“, fragte er gleichzeitig belustigt und skeptisch. „Gott, ich habe ja schon so manches erlebt, aber von allen meinen charakterlichen Vorzügen oder Eigenwilligkeiten hat mich noch niemals jemand wegen meiner Vorliebe fürs Saufen begehrt. Das ist ….Hmpfff… wirklich mal was anderes!“ Plötzlich schallte sein sympathisches Lachen durch das Zimmer. Er kriegte sich gar nicht mehr ein und verfiel minutenlang in einen Lachanfall. Grace gluckste zwischendurch ein wenig mit, amüsiert darüber, dass ihn das so unterhielt. Endlich schien er sich ein wenig zu beruhigen und er blickte sie immer noch belustigt an. „Gabriel, ich danke Ihnen, dass sie so ehrlich mit mir waren. Ihre Geschichte hat meine Frage beantwortet und es tut mir leid, dass diese Frau sie getäuscht hatte – bewusst oder unbewusst. Nun, es scheint aber so, dass auch ich nicht ganz ehrlich zu Ihnen war“, räumte sie ein und machte eine Pause, in der sie ihren Blick entschuldigend auf ihr Champagnerglas senkte. Sie blickt auf und sah Gabriel, der nun wieder ein wenig angespannter und vorsichtig auf dem Sessel saß und sie ansah. Diese Augen gaben ihr kurz Kraft. Grace, du hast es schon so weit geschafft. Du hast es geschafft sowohl dich, als auch ihn zu öffnen. Du schuldest ihm nun die volle Wahrheit! Wage es ja nicht, all deine Errungenschaften durch Angst kaputt zu machen mithilfe deiner Gabe! Sie atmete nochmal tief durch: „Es ist wahr, dass ich Ihnen gefolgt war aufgrund Ihrer alkoholischer Vorlieben.“ Sie lächelte kurz bei dem Gedanken an das Lachen Gabriels zuvor. „Allerdings ist dies nicht der einzige Grund. Nur wenige Wochen bevor dem Besuch bei Henry hatte ich mich entschlossen mein Leben zu ändern. Sie müssen wissen, dass ich ein sehr freies Leben geführt hatte. Ich nahm mir, was ich wollte und für gewöhnlich bekam ich es auch. Alkohol, Zigaretten, genug Blut und Sex. Mir war so ziemlich alles egal. Ich war kalt gegenüber alles und jedem. Nur meinen Opfern gegenüber spielte ich die nette Grace vor. Ich wollte nicht, dass mich jemand kannte, wollte niemandem die Chance geben, etwas gegen mich in der Hand zu haben, um mich zu verletzen. In all den Dekaden als Vampir hatte ich zu viele geschundene Seelen gesehen. Ich hatte Angst, so wie Sie, betrogen und belogen zu werden, so wie all die anderen. Bis ich meine Erschafferin und beste Freundin, Haley, wiedertraf. Sie war die Person, deren verletzte Seele mir schon immer am meisten zugesetzt hatte, aber mit ihrem Freund sah sie so viel besser aus, als ich es je für möglich gehalten hätte. Mir ist die Existenz einer Seelenverwandtschaft dort zum ersten Mal unter die Augen getreten. Gehört hatte ich davon schon etliche Male davor, aber ein Bild hatte ich mir nicht machen können. Ehrlich gesagt, hielt ich es für übertrieben und für eine Lüge. Ich hielt die Welt für zu kaputt und verdorben, als das so etwas, wie „wahre Liebe“ noch bestehen würde. Doch durch diese Begegnung, ja, da brach etwas in mir, auch ich begann tief in meinem Inneren zu hoffen, wie Sie es nennen. Ich hoffte jemanden zu finden, der es vermag mich, als heile Person zu schützen, mich von dem Leid dieser Welt fernzuhalten, sodass ich nicht mehr darauf angewiesen war, alles und jeden zu belügen. Allen die kalte Grace vor zu spielen, die ich nicht war, die ich nicht bin und auch nicht sein will. Aber was blieb mir anderes übrig? Ich will mich jetzt nicht für mein vertracktes, verlogenes Leben entschuldigen und mich für meine Entscheidungen auch nicht rechtfertigen. Keineswegs! Probleme habe ich immer vermieden und bin ihnen aus dem Weg gegangen. Dank meiner Gabe. Sie müssen wissen, ich war in meinem menschlichen Leben Psychologin und dies übertrug sich auch auf meine Gabe. Diese Berührung im Magic Blue. Sie war anders, sie war warm, nicht wahr? Wärmer als normale Berührungen unter unseresgleichen, da ich die Macht der Gedankenmanipulation besitze. Ich bin dazu in der Lage in die Gedanken von Vampiren einzudringen, sie zu manipulieren, zu löschen oder gar neue Gedanken hinein zu pflanzen.“ Sie bemerkte den geschockten Blick Gabriels und warf sofort ein: „Keine Angst, ich schwöre bei meinem Leben, ich habe Ihnen nichts angetan. Wie gesagt, einem so angenehmen und in einigen Hinsichten gleichen Vampir, wie Ihnen, wollte ich nicht schaden. Vampiren habe ich noch nie mit meiner Gabe geschadet. Bevorzugt nutze ich sie nur, um Unsterblichen ihre Existenz zu erleichtern, indem ich zum Beispiel den Verlust wichtiger Personen „lösche“. Allein die Menschen belüge ich hin und wieder, um mir einen gewissen Luxusstandard bei zu behalten, wie Klamotten, Baraufenthalte, die sich häufen, Zigaretten. Menschen sind teilweise wirklich zu dumm, zu verlogen und kaputt, einfach zu böse, als das sie die Wahrheit verdienen.“ Grace dachte an diesen unhöflichen, grimmigen Taxifahrer, dem bereits ein Quäntchen Höflichkeit zu viel Anstrengung war. „Ich hatte mich geändert, nein, ich wollte bzw. will mich ändern. Ich hatte durch diese Begegnung den Mut gefasst, mich jemandem zu öffnen. Jemandem mein wahres Ich zu zeigen, als ich von Ihnen hörte. Sie schienen laut den Erzählungen interessant und es war, wie eine Fügung, zumindest redete mir meine Hoffnung dies ein. Deshalb kam ich diese Nacht ins Blue Magic, in der Hoffnung Sie nach wochenlanger Suche endlich zu finden. Doch als sie so reagiert hatten, da wurde ich wütend. Entschuldigen Sie mich dafür bitte erneut. Teilweise wegen Ihnen und auch wegen mir. Ich hielt mir vor dumm zu sein, wirklich anzunehmen, dass es noch Hoffnung für mich gab. Ich hatte viel Gutes getan, aber auch genug Schaden angerichtet. Allein meine Existenz schadete bereits hunderte, ach was sag ich, tausende von Menschenleben. Auch mein Leben, welches gefüllt von Lügen war, ist nicht entschuldbar, aber ändern kann ich es nun mal nicht. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, wusste ich dass ich übertrieben hatte, dass ich zu schnell aufgegeben hatte. Nur einmal wollte ich eine ehrliche Bekanntschaft eingehen und nicht, wenn es brenzlig und unangenehm wurde, den Schwanz einziehen und wieder aus Angst die Ansätze aus dem Gedächtnis löschen. Ich habe zwar viel Kontakt zu den unterschiedlichsten Vampiren gehabt, aber nie wollte es jemand länger mit mir aushalten. Keiner war interessiert an einer wahren Freundschaft. Sie vertrauten mir nicht, hatten zu viel Angst, glaubten ich würde früher oder später, wenn ich es ohnehin noch nicht getan hatte, Gebrauch von meiner Gabe machen. Sie wurden zu paranoid und verließen mich. Damals lagen sie vermutlich gar nicht so falsch mit der Annahme. Aber ich kapselte mich dadurch nur immer weiter ab. Sie schienen wirklich die letzte Hoffnung und deshalb tat ich alles, um es dieses eine Mal nicht zu vermasseln. Zuerst habe ich geglaubt, dass es nur möglich wäre, wenn ich meine Gabe für mich behalte. So hätten Sie keinen Grund wegzulaufen, aber ich denke, der einzige Weg eine wahre Freundschaft zu führen, ist es völlig ehrlich zu sein.“ Kurz machte sie eine Pause, um nochmal ihre letzte Kraft aufzubrauchen: „Es tut mir leid, so einen langen Monolog geführt zu haben. Vermutlich war es ziemlich langweilig. Jetzt da Sie meine Gabe kennen, nehme ich an, dass auch Sie früher oder später das Weite suchen werden, auch wenn Sie meine ehrlichen Absichten jetzt kennen, aber ich würde es verstehen. Niemand kann noch auf die Ehrlichkeit seines Gegenübers vertrauen. Wobei ich es bevorzugen würde, wenn Sie es versuchen. Gabriel, auch ich fühle mich von Ihnen angezogen. Ihr Aussehen ist…atemberaubend und einfach all meine Hoffnung liegt auf Ihnen. Natürlich macht es das für Sie nicht leichter und auch die Vorgeschichte mit Viktoria wird es schwerer für Sie machen, mir zu vertrauen, vor allem wegen dem Wissen über meine Gabe und die Skepsis in Ihrem Unterbewusstsein. Das ist mir durchaus bewusst, aber allein dadurch, dass sie es sich von dem Herzen geredet haben, hat Ihnen geholfen. Ich habe gesehen, wie sie ein wenig befreiter wurden. Die Entscheidung bleibt ganz allein Ihre, denn Sie waren noch nie unter meiner „Beeinflussung“. Das würde gar nicht gehen, solange kein Körperkontakt zwischen uns herrscht. Ich lasse Ihnen auch gerne so viel Zeit, wie Sie wollen und brauchen. Wie gesagt, dieses eine Mal will ich es vollkommen richtig machen, auf ehrliche Weise.“ Erschöpft von all den Gefühlen, die sie während dieser Erzählungen durchgemacht zu hatte, sank sie zusammen, entspannte sich vollkommen und blickt auf ihr Champagnerglas, was sie unbewusst leer getrunken hatte. Sie stand langsam, beinahe schwerfällig in ihren Bewegungen, auf ging zur Kommode, füllte sich nach und lehnte sich dann gegen die Kommode. „Wollen Sie auch? Oder vielleicht etwas anderes? Vielleicht einen MacCallan ohne Eis?“, fragte sie Gabriel und es schien so, als hätte sie gerade nur Smalltalk gehalten. Sie sagt es ganz locker, als wäre nichts passiert. Wenn er schon so viel nachzudenken hatte, wollte sie ihm die Zeit so annehmbar, wie möglich machen und das Wort Höflichkeit wurde zu der Zeit, in der sie aufwuchs, noch sehr, sehr ernst genommen. |
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| Thema: Re: Hotel Mi Okt 24, 2012 12:48 am | |
| Er lachte, laut und ausgelassen. Es war wie ein kleiner Befreiungsschlag und Grace giggelte ebenfalls leise und von ihm angesteckt. ‚Ja lache. Bitte lache. Ich würde dich gerne lachen hören!’ Er betrachtete sie voller Interesse, voller ehrlicher Zuneigung. Sie war ihm wirklich ähnlich. Eine reife Frau, die in ihrem menschlichen Leben ein Studium abgeschlossen hatte. Ein Unterfangen, dass in der Zeit, in der sie geboren war, gar nicht so selbstverständlich war und von großem Durchhaltevermögen zeugte, Zähigkeit und Willen ihren Weg zu gehen. Er lauschte voller zwiespältigster Gefühle ihren Ausführungen, die ihn teils alarmierten und auch berührten. Ja, er kannte das alles nur zu gut. Das Erkennen, nicht zu ihnen zu gehören, einen anderen Weg zu suchen und sich in die Einsamkeit, in das Alleinsein flüchtete, aus Vorsicht und auch aus Angst gegenüber dem Urteil anderer. Sie erklärte ihm ihre Gabe, die gerade mit diesem gleichzeitigen Berufsbild mehr als interessant, mehr als fatal und auch mehr als gefährlich war, für Menschen und auch für ihn selbst, sollte er sie näher an sich heranlassen. Es wäre besser es zu lassen, denn de Vere war sich nicht sicher, ob er ihr jemals wirklich vertrauen würde. Diese Gabe war so eigenwillig, dass man sich schwerlich dagegen schützen könnte. Er sollte aufstehen, ihr freundlich alles gute wünschen und – GEHEN! Er räkelte sich unmerklich in diesem vermaledeiten Sessel und atmete beglückt die kleine Duftwolke auf, die um ihn herumwaberte. Was war das nur mit diesem Duft? Warum konnte er sich ihm einfach nicht entziehen und warum war er bereit für die Möglichkeit sich mit diesem Aroma zu umgeben sich in derartige Schwierigkeiten zu bringen. Warum konnte er nicht gehen? Sie war so schön und so ungewöhnlich und erfrischend anders. Alles was sie ihm eröffnete erstaunte und erschrak ihn gleichermaßen. Zum Einen, weil er sich in vielem selbst wiedererkannte, in dem Abschotten, in der gespielten überheblichen Kälte gegenüber anderen und ihrer Existenz. In der Verachtung für die Menschen und der unterschwelligen Suche nach dem Ende dieses Zustandes der selbstauferlegten Einsamkeit. Zum Anderen, weil sie in einigen Dingen einfach skrupellos und geradezu kriminell zu sein schien. DAS musste aufhören, wenn sie mit ihm zusammen sein wollte. Das musste entschieden ein Ende haben! De Vere wusste, das sein Weg nicht immer der Beste gewesen war, aber er hatte niemals gestohlen oder betrogen. Schon gar keine Kreatur, die ihm aufgrund ihrer Nichtigkeit hoffnungslos unterlegen und ausgeliefert war. Er war als Gentleman erzogen worden und nichts war ihm mehr zuwider als ein solches Verhalten.
„….Keiner war interessiert an einer wahren Freundschaft. … Aber ich kapselte mich dadurch nur immer weiter ab….. Zuerst habe ich geglaubt, dass es nur möglich wäre, wenn ich meine Gabe für mich behalte. So hätten Sie keinen Grund wegzulaufen, aber ich denke, der einzige Weg eine wahre Freundschaft zu führen, ist es völlig ehrlich zu sein.“ Niedergeschlagen starrte sie auf ihren Schoß, vermied den Blickkontakt zu ihm. Sie wusste, dass sie absolut Recht hatte. Es gab nichts was er dazu hätte entgegnen müssen oder sollen, ohne sie gleichzeitig zu verletzen. Ja, sie hatte Fehler begangen, aber er glaubte ermessen zu können, wie schwierig es war eine derartige Gabe zu unterdrücken, nicht frei zu leben. Wie einfach er es im Gegenzug mit seinem eigenen eigenwilligen Talent hatte. Diese Gabe belastete in nicht, sondern schützte ihn, wenn er es wollte, war recht effektiv und verletzte niemanden. Er versuchte sich vorzustellen, wie belastend eine derartige rein mental ausgerichtete Gabe sein musste. Indem sie glaubte anderen damit zu helfen, verletzte sie sich selbst mehr, als sie es hatte ermessen können.
„Jetzt da Sie meine Gabe kennen, nehme ich an, dass auch Sie früher oder später das Weite suchen werden, … ich würde es verstehen. …. „ Ihre Blicke trafen sich und er sah ihren ehrlichen Wunsch darin, die unausgesprochene Bitte, die Furcht das er sich abwenden würde. Ihr Lächeln war verschwunden und ihre Miene wirkte zerknirscht und niedergeschlagen. Ihre Augen flackerten und als sie weiter sprach ging ihre Stimme eine Nuance hoch, überschlug sich ein wenig, als wollte sie das Dilemma, das sie gerade heraufbeschworen hatte, noch schnell umkehren.
„Wobei ich es bevorzugen würde, wenn Sie es versuchen. Gabriel, auch ich fühle mich von Ihnen angezogen. Ihr Aussehen ist…atemberaubend …. Die Entscheidung bleibt ganz allein Ihre, denn Sie waren noch nie unter meiner „Beeinflussung“. Das würde gar nicht gehen, solange kein Körperkontakt zwischen uns herrscht. Ich lasse Ihnen auch gerne so viel Zeit, wie Sie wollen und brauchen. Wie gesagt, dieses eine Mal will ich es vollkommen richtig machen, auf ehrliche Weise.“
Erneut senkte sie ihren Blick, ihr leeres Glas anstarrend, was gut war, denn De Vere gluckste schon wieder belustigt. ‚Atemberaubend?’ Er verkniff sich jeglichen Laut, der aus ihm herauszuströmen drohte. Er war also Atemberaubend! Nett!!! Das erste wirklich positive in dieser ganzen Flut an guten Gründen, sie links liegen zu lassen. Jedoch war er sich mehr als im Klaren darüber, das diese Sache mit der Sicherheit vor ihrer Gabe und dem Körperkontakt ein absolut unmögliches Unterfangen darstellte, denn gerade jetzt war er mehr als versucht diese süßen, vollen Lippen zu berühren, mit seinem Finger darüber zu streichen und sie zu kosten. Er war sich sicher, dass sie eine unvergleichlich gute Küsserin wäre. Sie stand langsam auf und ging zu der Kommode zurück, wo die fast leere Champagnerflasche stand. Sie war ….arrrgh – so berückend unvorhersehbar anziehend. Mit absolut heiterer, gelassener Stimme drehte sie sich zu ihm um, und fragte mit leicht angehobener Augenbraue: „Wollen Sie auch? Oder vielleicht etwas anderes? Vielleicht einen MacCallan ohne Eis?“ Er konnte nicht anders, er lachte erneut. Leiser aber ebenso aufrichtig und belustigt. Er legte seinen Kopf leicht schief und betrachtete sie mit größtem Wohlwollen und Interesse. Dann stand er auf und fuhr spielerisch über den Rand ihres Glases, seine Gedanken zügelnd, die erneut in die wildesten Fantasien abdrifteten. „Nein, nein danke, ich ….denke ich sollte meine derzeitigen Wünsche etwas nach hinten stellen.“ Er betrachtete ihr ihm jetzt so nahes Gesicht. Die schön geschwungenen Augenbrauen, ihre funkelnden fast schwarzen Augen, die sanften ebenmäßigen Linien ihres Gesichtes, die süße Nase und dieser unwiderstehliche Mund. Sein Blick wanderte ihren Hals hinab zu ihrem Dekolletee wo ihm dieses hervorragend gewählte Tanktop diese wohlgeformten delikaten Brüste mehr als wirkungsvoll präsentierte. Waren Frauen sich eigentlich darüber bewusst, welche Wirkung diese außerordentlichen Körperteile auf Männer ausübten. Sie zogen sie magisch an, veranlassten sie diese weichen Rundungen anfassen, streicheln oder kneten zu wollen. Die Damen in der Zeit in der er geboren wurde, hatten ein sehr viel natürlicheres Verhältnis zu ihren Brüsten als es später der Fall gewesen war. Wie sehr hatte er die Zeit des Biedermeier verflucht, als sie es sich zur Gewohnheit machten sich bis zum Hals zuzuschnüren und mit hochgeschlossenen groben Hemden ins Bett zu gehen. Und wie gerne würde er gerade jetzt den Erfinder des Tanktops doch hochleben lassen.
„Ich…“ Er räusperte sich geräuschvoll und zwang sich etwas zurück zu gehen. „Ich denke, angesichts dessen, was sie mir gerade eröffneten, wäre es vielleicht zweckmäßig meine Memoiren aufzuschreiben.“ Er zwinkerte ihr schelmisch zu und lächelte versöhnlich. „Grace, egal welche Erinnerungen ich habe, es würde mich nicht stören, wenn sie daran teilhaben wollten und sich Einblick in meine Gedankenwelt verschafften. Ich habe nichts zu verbergen, egal wie das eine oder andere auf sie wirken würde, doch ich gestehe, ich würde es ihnen mehr als verübeln, wenn sie mir auch nur die geringste meiner Erinngerungen oder Gedanken löschten oder veränderten, in der Annahme, mir damit dienlich zu sein.“ Sie wollte etwas erwidern aber er trat blitzschnell an sie heran und verschloss mit seiner Hand ihren Mund. „Nein, sag nichts. Warum glaubt ihr Frauen eigentlich das ihr nichts besseres mit eurem Mund anfangen könnt als so unglaublich viele Worte zu machen um euch damit immer tiefer in Bedrängnis zu bringen.?“ Verschwörerisch lächelnd lies er seine Hand langsam sinken. „Drei Dinge! Ich gestehe ich bin nicht wirklich im Stande mich von ihnen fern zu halten, Madam. Sie, was sicherlich gesünder wäre, hier stehen zu lassen und einfach zu gehen. Also möchte ich drei Dinge festlegen, die ich ihnen gerne als Pflicht auferlegen möchte:
Erstens – schwören sie mir, meine Gedanken niemals unter keinen Umständen, noch nicht einmal wenn ich sie darum bitten würde, in irgendeiner Weise zu manipulieren!
Zweitens – keinerlei weitere Diebstähle mehr. Ich wage es mich als Mann von Ehre zu bezeichnen und ich kann es nicht dulden, dass meine Gefährten Kreaturen bestiehlt, oder betrügt. Ich verfüge über ein nicht unbeträchtliches Vermögen, welches ihnen gestattet jegliche Waren der Menschenwelt auf rechtmäßigem und ehrenwertem Wege zu erwerben. Ich bitte sie davon während der gesamten Zeit, die wir gemeinsam wandern werden regen Gebrauch davon zu machen!
Drittens – Ich möchte das du mir vertraust. Sei ehrlich zu mir Grace und wenn du dies nicht erfüllen kannst oder willst, dann flüchte nicht in Lügen und verschwinde nicht einfach.
Das ist alles was ich von dir erbitte und erwarte. Alles andere wird sich finden. Ich hoffe es ist dir nicht unangenehm, aber ich würde dich gerne duzen – Grace.“ Eine Welle ihres Duftes traf ihn, als sie ihr Glas vorsichtig auf die Kommode zurückstellte. Auf ihren Lippen schimmerten die letzten Tropfen des Champagners. De Vere versteckte seine Hände in seinen Gesäßtaschen und sah hilfesuchend an die Zimmerdecke. ‚Oh Gott gib mir Kraft und öffne nicht die Tür zu meinem Untergang. Bitte!’
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| Thema: Re: Hotel Mi Okt 24, 2012 9:02 am | |
| Er lachte erneut dieses unglaublich anziehende Lachen, auch wenn es diesmal ein wenig leiser war. Kurz legte er zufrieden seinen Kopf schief, bevor er aufstand und sich vor sie stellte, während er mit einem Finger über den Rand des Champagnerglases fuhr, sodass ein leiser Klang entstand. Grace aber bekam dies kaum mit. Sie achtete auf Gabriel, die Art, wie seine Lippen sich bei seinen Worten bewegten, als er einen Drink dankend ablehnte; wie das grobgewebte Sakko sich seinem Oberkörper anpasste und das enge, schwarze Shirt darunter seine Muskeln zum Vorschein brachten. Schnell riss sie sich zusammen und blickte in sein Gesicht, was die Lage auch nicht verbesserte. Seine so mystischen, überwältigenden Augen musterten sie neugierig. Diese Farbe warf die Vampirin immer wieder aus der Fassung. Wie froh sie war, dass ihr totes Herz ihre Gefühle nicht mehr verraten konnte, durch ansteigenden Puls und Herzschlag. Ihre Blicke trennten sich, sodass sie erlöst wurde vom Verlieren ihres Verstandes. Bis sie bemerkte, wie sein Blick nach unten wanderte und genüsslich bei ihrem Dekolleté stehen blieb. Männer, wie einfach gestrickt sie in solchen Sachen sind! Als ob sie jedes Mal aufs Neue den ersten Blick ihres Lebens auf Brüste werfen dürfen. Ein leises, aber doch bestätigtes Lachen entfuhr ihr. Er schien es bemerkt zu haben und stotterte ein „Ich…“. Woraufhin er sich laut räusperte, bevor er fortfuhr: „Ich denke, angesichts dessen, was sie mir gerade eröffneten, wäre es vielleicht zweckmäßig meine Memoiren aufzuschreiben.“ Er zwinkerte ihr lächelnd zu. „Grace, egal welche Erinnerungen ich habe, es würde mich nicht stören, wenn sie daran teilhaben wollten und sich Einblick in meine Gedankenwelt verschafften. Ich habe nichts zu verbergen, egal wie das eine oder andere auf sie wirken würde, doch ich gestehe, ich würde es ihnen mehr als verübeln, wenn sie mir auch nur die geringste meiner Erinngerungen oder Gedanken löschten oder veränderten, in der Annahme, mir damit dienlich zu sein.“ Sie schüttelte bereits den Kopf und wollte erwidern, dass die Psychologin in ihr es dieses Mal nicht versuchen wollte. Sie wollte, dass er ihr vertraute und ihr selbst von seiner Vergangenheit erzählte. Doch er trat auch noch den letzten Schritt an sie heran und verschloss mit einer Hand ihren Mund. Geschockt zog sie die Luft ein und beruhigte sich dann schnell wieder, als sie die leise, verführerische Stimme hörte: „Nein, sag nichts. Warum glaubt ihr Frauen eigentlich das ihr nichts besseres mit eurem Mund anfangen könnt als so unglaublich viele Worte zu machen um euch damit immer tiefer in Bedrängnis zu bringen.?“ Auch darauf hätte sie gerne geantwortet, aber seine Hand verhinderte dies erneut. Mit einem noch umwerfenderen Lächeln ließ er diese langsam sinken. Danach stellte er seine Konditionen: „Drei Dinge! Ich gestehe ich bin nicht wirklich im Stande mich von ihnen fern zu halten, Madam. Sie, was sicherlich gesünder wäre, hier stehen zu lassen und einfach zu gehen. Also möchte ich drei Dinge festlegen, die ich ihnen gerne als Pflicht auferlegen möchte: Erstens – schwören sie mir, meine Gedanken niemals unter keinen Umständen, noch nicht einmal wenn ich sie darum bitten würde, in irgendeiner Weise zu manipulieren!“ Grace wusste, dass es schwer werden würde. Es würde sehr viel Zeit beanspruchen, bis er ihr vertrauen könnte. Vollkommen. Sie würde ihm und ihr keinen Anlass dafür geben, in Versuchung zu kommen. „Zweitens – keinerlei weitere Diebstähle mehr. Ich wage es mich als Mann von Ehre zu bezeichnen und ich kann es nicht dulden, dass meine Gefährten Kreaturen bestiehlt, oder betrügt. Ich verfüge über ein nicht unbeträchtliches Vermögen, welches ihnen gestattet jegliche Waren der Menschenwelt auf rechtmäßigem und ehrenwertem Wege zu erwerben. Ich bitte sie davon während der gesamten Zeit, die wir gemeinsam wandern werden regen Gebrauch davon zu machen!“ Auch diese Bedingung ging sie gerne ein. Was tat man nicht alles dafür endlich der Kluft der Einsamkeit zu entkommen? „Drittens – Ich möchte das du mir vertraust. Sei ehrlich zu mir Grace und wenn du dies nicht erfüllen kannst oder willst, dann flüchte nicht in Lügen und verschwinde nicht einfach. Das ist alles was ich von dir erbitte und erwarte. Alles andere wird sich finden. Ich hoffe es ist dir nicht unangenehm, aber ich würde dich gerne duzen – Grace.“ Vertrauen? Nun ja dafür würden wohl beide von ihnen ein wenig Zeit brauchen. Sie nahm einen letzten Schluck, mit dem sie das Glas leerte, und stellte es dann auf die Kommode. Hatte er gerade wirklich eingewilligt sich ihrer anzunehmen bzw. wenigstens ihr ein wenig Gesellschaft schenkte? Gaanz ruhig, Grace! Mach jetzt ja nichts Unüberlegtes! Du hast jetzt nach Jahren wieder einen Zirkelpartner, aber ihr seid befreundet und wir wollen das neu erfundene Glück ja nicht sofort wieder verschrecken. Ihre rechte Hand krallte sich an die Kommode, damit sie ihre Euphorie an dem Möbelstück und nicht bei Gabriel abbauen konnte, aber ich breites, freudiges Grinsen wollte nicht verschwinden. Sie blickte immer noch grinsend auf und sah Gabriel, der seine Hände in seine Hosentaschen vergraben hatte. Sie bückte sich, holte ein zweites Champagnerglas aus dem Schrank und füllte erneut nach. „Gabriel?“ Sie wartete, bis de Vere seinen Blick wieder auf sie richtete. „Danke“, sprach sie von der Seele und in ihrer Stimme lag so viel Gefühl, dass es sie selbst erschreckte. Reiß dich zusammen! „Ich habe nur eine einzige Bedingung: Stoß mit mir auf eine langwährende zirkelartige Gesellschaft und vielleicht eine Freundschaft an!“ Sie nahm das zweite Glas, schritt auf ihn zu und überbrückte das letzte bisschen mit ihrem Arm, der Gabriel das zweite Glas entgegenstreckte. Ihr Lächeln erwidernd nahm er das Glas an, kam ihr den letzten Schritt entgegen, sodass ihr sein betörender Geruch entgegenschlug. Ah, er duftete so gut. So nussig, mild und doch hatte es eine freche Note darin. Ja, auf jeden Fall Walnuss und Muskat...mit..ah einnem Hauch von würzigem Chilli. Der Geruch lud einen förmlich ein sich in eine Wolke dieses Duftes zu legen, einzukuscheln und sich vollkommen einlullen zu lassen. Erneut versuchte sie ihre Überwältigung mit einem Augenblinzeln abzuschütteln und versuchte sich abzulenken, indem sie ihr Glas hob. „Prost!“, sagte sie zwinkernd und darauf folgte das Klirren zwei Gläser. Immer noch freudig nahm sie einen Schluck und leckte danach schnell ihre benetzten Lippen ab. Immer noch juckte es sie in ihren Gliedmaßen auf ihn zuzustürmen und ihm die Arme den Hals zu werfen vor Freude darüber Erflog gehabt zu haben. Wobei das noch harmlos im Gegensatz dazu war, was sie in vergangenen Zeiten mit sehr attraktiven Artgenossen getan hatte. Grace, ich will dich nicht noch einmal warnen müssen! Er ist es nicht wert nur mit einer schnellen Nummer abgestempelt zu werden. Um ihren Gedanken ein wenig Platz zu machen, exte die Vampirin unauffällig ihr Glas leer, lächelte Gabriel entschuldigend an und brachte ein wenig Abstand zwischen den neuen Bekannten, indem sie ihr Glas wieder abstellte und sich mit einer neuen Zigarette an die Brüstung des Balkons stellte. Tief atmete sie die kühle Nachtluft ein, ehe sie ihre Fuppe mit ihren Lippen festhielt und sie anzündete. So waren ihre Hände wenigstens abgelenkt, ohne dass sie befürchten musste etwas Dummes zu tun. Doch dies war ihr nicht gestattet, da Gabriels Schritte sich näherten. Kurz darauf stand er neben ihr und lehnte sich mit beiden Armen auf das Geländer. Ihren Blick richtete sie weiterhin auf dieses sonderbare Schloss, das ihr bereits vorhin ausgefallen war. Sie nahm einen Zug und pustete den Qualm dann wieder aus. Sie spürte seinen Blick auf ihr, sodass sie sich ihm zuwandte und sich wieder geschockt von diesen Augen mit der freien Hand an der Balustrade festhielt. „Woher stammt diese Augenfarbe?“, platzte es unüberlegt aus ihr heraus. Sie ließ das Geländer los und schlug ihre Hand beschämt und erschrocken über sich selbst die Hand vor den Mund. „Tut mir leid, ich wollte nicht so unverfroren danach fragen“, entschuldigte sie sich und senkte den Blick, sodass sie den Balkon hinuntersah. Schnell nahm sie einen Zug, um ihr Unbehagen zu kaschieren. |
| | | Gabriel de Vere Nomaden
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| Thema: Re: Hotel Do Okt 25, 2012 9:52 am | |
| Gabriel atmete bewusst ein und aus um sich besser in den Griff zu bekommen. Er wollte sie so gerne berühren, aber er war sich nicht im Klaren darüber ob sie das nicht falsch verstehen würde. ‚Was denkst du dir eigentlich, das kann man nur falsch verstehen verdammt!’ Er hatte sich geschworen es langsam anzugehen, wenn überhaupt – also sollte er sich zusammen reißen. Er hörte, wie sie ihr Glas füllte und wohl noch ein weiteres. Ansonsten war es absolut still, sie sagte nicht. Eine unglaubliche Spannung hatte sich im Raum ausgebreitet. Er hatte seine Bedingungen gestellt und war gespannt, wie sie reagieren würde. Er war sich sicher, es gefiel ihr. Er gefiel ihr und sie hatte keiner seiner Bedingungen widersprochen. Gabriel versuchte seine eigene Anspannung und Freude zu kaschieren. Er wollte ihr vertrauen, er wollte ihr seine Gedanken, seine Erinnerungen geben und ihr zeigen, dass sie ihn nicht manipulieren musste, dass er nicht die Absicht hatte sie zu verletzen oder zu benutzen. Es war so eigenwillig, alles fühlte sich so natürlich so gewollt an. Er hatte das Gefühl sie schon lange zu kennen, dabei hatten sie noch nicht wirklich viel miteinander gesprochen, außer sich gegenseitig Vorwürfe zu machen oder Grenzen zu setzen. Er lächelte als ihm klar wurde, dass man mit Grace sicherlich sehr gut streiten konnte. Sie schien impulsiv zu sein, ein Stück weit unberechenbar und temperamentvoll. De Vere liebte es, wenn Frauen keine Weibchen waren, wenn sie wussten was sie wollten und es ihm offen zeigten. „Gabriel?“ Als hätte sie bei etwas verbotenem ertappt nahm er seinen Blick von der uninteressanten Zimmerdecke und sah sie an. Sie lächelte, nein sie grinste glückselig. Er versenkte seine Fäuste tiefer in seinen Gesäßtaschen, um sie nicht in den Arm zu nehmen, was er gerade sehr viel lieber wollte, als diesen Champagner zu trinken. „Danke“ Ihre Stimme war fest und bestimmt, aber gleichzeitig drückte sie mit diesem einen Wort all das aus, was sie mit vielen Worten nicht treffender hätte sagen können. Vorsichtig nahm er das Glas aus ihrer Hand, vermied es ihre Finger nicht zufällig zu berühren, womit er sich tiefer in Gefahr gebracht hätte. Sie war ihm jetzt so nah, dass ihr Duft fast eine Qual für sie wurde. Er verbot es sich ihn weiter einzuatmen, denn es brachte ihn eindeutig noch mehr außer Fassung.
„Ich habe nur eine einzige Bedingung: Stoß mit mir auf eine langwährende zirkelartige Gesellschaft und vielleicht eine Freundschaft an!“ Die Gläser klangen hell und sie nahm einen kleinen Schluck um sich danach sogleich ihre Lippen genießerisch abzulecken. ‚Gott, Frau lass das!’ De Vere war außer Stande auch nur ein Wort zu verlieren. ‚Zirkelartige Gesellschaft? Feundschaft? Das kann nicht funktionieren!’ De Vere wusste in diesem Moment genau, dass er mehr wollte. Er wollte keine Freundschaft, er hatte das alles gehabt und sein ganzes Wesen schrie laut in seinem Innern. Er wollte mehr! Aber wie konnte er ihr das eröffnen, ohne sie zu verschrecken, ohne sie zu verunsichern und vielleicht in die Enge zu treiben. Er durfte ihr das nicht sagen. Im Gegenzug lächelte er ihr aufmunternd zu und trank einen kleinen Schluck. Gabriel machte sich nichts aus Champagner. Dieses Geperle und der schwache Alkohol befriedigten ihn nicht – konnten das Brennen in seinem Rachen nicht lindern. Grace hatte sich eine Zigarette geholt und war auf den Balkon getreten, um dort zu rauchen. Er wollte nicht hier stehen bleiben und stellte sein Glas ebenfalls weg. Vorsichtig ging er auf sie zu, während sie sich sichtlich anspannte. Ob sie seine Nähe nicht wollte. Er würde gerne den Arm um sie legen, sie ein wenig näher an ihn ziehen, um…..’ja was? Um was? Lass es einfach. Sieht so langsam angehen aus?’ Er lehnte sich mit beiden Armen auf das Geländer und betrachtete sie verstohlen. Sie hatte ein Eckzimmer mit einem wirklich sehr, sehr schönen Blick auf die hinter dem Hotel liegenden weiten Wälder und die Zinnern der Türme von Hogwarts. „Woher stammt diese Augenfarbe?“ Unverhofft und urplötzlich traf ihn diese Frage und er runzelte spontan seine Stirn, nicht wirklich wissend, wie er darauf antworten sollte. Noch bevor er seinen Mund aufmachen konnte schien sie ihre Frage zu bereuen: „Tut mir leid, ich wollte nicht so unverfroren danach fragen“ Er lachte leise und zwinkerte ihr zu. „Gar nicht unverfroren. Ehrlich gesagt hast du recht lange gebraucht. Die meisten fragen das als erstes.“ Er sah in ihr beschämt wirkendes Gesicht und überlegte ob er sich ihr bereits jetzt offenbaren sollte. Er hatte es bei Viktoria getan und vielleicht war das unbedacht gewesen, einfach zu früh. Er hatte sie mit zu Phylli genommen und jetzt war sie weg. Doch Grace war anders – Er erwartete von ihr Vertrauen, wie sollte sie es aufbringen, wenn er sie jetzt belog? Aber war sie bereit das bereits jetzt zu hören? Er stellte sich auf und lehnte sich gegen den Rahmen der Balkontür.
„Wie soll ich dir das erklären? Grace, ich muss dich bitten,… das darfst du eigentlich nicht wissen, noch nicht,… aber ich möchte es dir sagen und vertraue darauf, dass du mein kleines Geheimnis waren wirst.“ Erneut versucht seine Hand nach ihrem seidenweichen Haar auszustrecken und es zu berühren steckte er zur Sicherheit wieder seine Hände in die Gesäßtaschen. „Grace, dieses Schloss, dass du dort hinten in der Ferne siehst, sehen Menschen als eine völlig verfallene unattracktive Ruine. Sie sehen es so, damit sie nicht dorthin gehen wollen. Und wenn sie es versuchen, dann vergessen sie ihre Absicht noch bevor sie überhaupt in die Nähe dieser vermeintlichen Ruine kommen. Das ist deswegen so, weil auf diesem Schloss eine Schule ist. Eine Schule für Kinder, die anders sind. Anders als normale Menschen. Grace, bevor du ein Vampir wurdest, hättest du sicherlich nicht geglaubt, dass es Vampire überhaupt gibt, nicht wahr? Siehst du, von diesen ganzen Märchen und Sagen sind nicht nur die Vampire Wirklichkeit. Es gibt Unglaubliches in dieser Welt. Aber damit wir alle nicht zu sehr Gefahr laufen von den Menschen erkannt zu werden und vielleicht von ihnen bekämpft würden, halten wir uns vor ihnen verborgen. So auch die Kreaturen, denen diese Kinder auf diesem Schloss entstammen. Sie sind magische Menschen Grace. Zauberer und Hexen und alles was du dir darunter vorstellen kannst ist noch gering gegen das, was sie vermögen. Sie wissen von uns Vampiren, aber sie sind nicht wirklich erpicht darauf mit uns viel Umgang zu haben. Ein Mensch der magisch ist wird meist von magischen Menschen geboren. Manchmal haben aber magische Kinder auch nichtmagische Eltern. Und jetzt kommen wir zu meiner Augenfarbe.“ Sie sah ihn mit großen Augen an und schien völlig gebannt von seinen Worten zu sein. „Als ich verwandelt wurde, da wussten die Menschen, dass es Vampire gibt und jagten sie unerbittlich. Ich konnte nicht riskieren, zu meiner Familie zurückzugehen doch ich hatte eine jüngere Schwester, die anders war als der Rest der Familie. Meine Schwester war magisch Grace. Ich war in den ersten Jahren meiner Existenz verzweifelt, voller Angst von anderen Vampiren getötet zu werden oder von Menschen gejagt zu werden. Also suchte ich meine Schwester auf. Sie erkannte mein Problem und wir sprachen sehr oft über mein neues Leben. Sie war eine sehr begabte Hexe und war besonders gut darin Zaubertränke zu brauen. Eine Eigenschaft, die auch ihre Kinder und Kindeskinder erbten. Sie entwickelte einen Trank, mit dessen Hilfe ich meine Augen sagen wir in ihren ursprünglichen Zustand versetzen kann. Ich muss ihn regelmäßig, mindestens einmal in der Woche zu mir nehmen und darf nicht unmäßig viel Blut trinken, dann funktioniert es sehr zuverlässig. Allerdings habe ich mich verpflichtet diesen Trank keinem anderen Vampir zur Verfügung zu stellen, daher antworte ich für gewöhnlich auf deine Frage mit der Erklärung, das das bei meiner Verwandlung schief gegangen sei und meine Augen sich nicht verändert hätten.“ Er versuchte zu erforschen, was jetzt in ihr vorging, doch sie war absolut ruhig und gefasst. „Grace, ich möchte das du mir vertraust, deshalb hast du ein Recht die Wahrheit zu erfahren. Ich bin nicht magisch, aber ich habe nach wie vor Kontakt zu den Nachfahren meiner Schwester, die mich wie einen komischen Onkel behandeln, der ab und zu bei ihnen vorbeikommt, um sich seine Portion Zaubertrank abzuholen. Eine meiner Nachfahren lebt hier ganz in der Nähe. Wenn wir uns etwas näher kennen, werde ich dich gerne einmal mit zu ihnen nehmen, Phyllidia hat eine sehr nette Familie. Sie unterrichtet Kräuterkunde auf dieser Schule dort oben.“ Ihre dunklen Augen sahen ihn warmherzig an und er schüttelte lächelnd den Kopf. „Gott ich …ich hadere die ganze Zeit mit mir dir näher zukommen, dabei musst du furchtbaren Durst haben. Deine Augen sind tiefschwarz. Grace, ich möchte dich nicht von der Jagd abhalten und möchte, dass du jetzt etwas für dich tust. Wenn du möchtest würde ich gerne mit dir laufen. Ich werde dich alleine jagen lassen, aber ich könnte ein wenig darauf achten, dass du dabei ungestört bist. Wir sollten nicht in der Nähe von Fort William jagen. Ich kenne einen sehr außergewöhnlichen Zirkel, der hier in der Stadt wohnt, in einem festen Haus. Ich möchte nicht, dass sie unsere Jagd in irgendeiner Weise kompromittieren würde. Also was hältst du davon, wenn wir in östliche Richtung laufen und du dir nach Lust und Laune eine nette Beute aussuchst. Ich versichere dir, ich werde dich weder stören, noch in irgendeiner Weise deinen Jagdstil hinterfragen. Oder möchtest du lieber alleine gehen?“ Er sah sie fragend an und hoffte, dass sie ihn nicht falsch verstehen würde, aber er wollte und konnte sich jetzt nicht von ihr trennen!
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