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Twilight & Harry Potter Crossover
 


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 Thronsaal

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Marcus the first
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Volturi
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyFr Apr 13, 2012 3:02 am

Marcus war nicht sein Geburtsname gewesen. Den hatte er schon seit Jahrhunderten nicht mehr benutzt. Den Namen Marcus hatte er angenommen, als sie Griechenland verlassen hatten und nach Italien gegangen waren. Damals, als sie noch manchmal persönlich mit Menschen verkehrten, und sein Name zu auffällig gewesen wäre. Er wusste, dass einige unter den Wachen ebenfalls aus seiner Heimat stammten, jedoch war es gewiss nicht dasselbe. Sie nannten sich Hellenen ohne Scheu, ohne Scham. Das konnte er nicht. Er war Mykener und würde es bis ans Ende seiner Tage bleiben. Er hatte als Kind noch eine Sprache gelernt, die es heute nicht einmal mehr gab. Latein und Altgriechisch und Gotisch und was es sonst noch gab, alles ließ sich rekonstruieren und lernen, doch seine Sprache nicht. Aber wen kümmerte das schon? Schließlich sollte niemand mehr am Leben sein, der sich darüber beschweren konnte.
Den Worten, die zuerst von Aro und, als dieser den Raum verließ, von Caius gesprochen wurden, schenkte er kaum Beachtung. Seine Konzentration war weiterhin auf die kleine Renesmee gerichtet, und erst als Caius ein Zeichen gab, begann er auch erneut damit, seine Umgebung zu betrachten. Alec sah ob der gestellten Aufgabe im ersten Moment ratlos drein, aber Marcus wusste, dass er nicht lange in dieser Lage bleiben würde. Gehorchen war das oberste Gebot der Wachen. Nicht Stärke, nicht außergewöhnliche Gaben, nicht Cleverness. Eine Wache, die nicht gehorchen konnte, war nutzlos für die Zwecke der Volturi. Da konnte sie noch so begabt sein. Gut, man konnte sich Gehorsamkeit erzwingen, wozu sonst hatte Aro sich ein Sortiment an Manipulieren zugelegt, doch es war nie eine zuverlässigere Methode als Gehorsam von Grund auf und aus eigener Überzeugung. Das Mädchen vor ihm war da ein gutes Beispiel. Chelsea und auch die andere, deren Namen er nicht kannte, da sie erst seit kurzem dabei war und sich dabei - zu ihrem Glück - von ihm ferngehalten hatte, hatten sich die Kleine vorgenommen, sodass sie ihnen folgen würde. Ihre verwirrten Gefühle spielten dabei keine Rolle, wichtig war nur, dass sie hier war und blieb. Gehorsam. Grundloser Gehorsam, wohl bemerkt. Denn er hatte seine Schwächen, wie Renesmee sofort beweisen musste. Der Anführer kannte keinen von seinen Untergebenen, die ihm jemals so offen widersprechen würden, und erst recht nicht einem Mann wie Caius. Doch sie tat es. Mutig vielleicht, aber garantiert kein Beweis von Intelligenz. Wobei, andererseits... war brachte es, blind und schweigend zu folgen? Wie konnte er jemanden dafür verurteilen, für das, was er sich früher selbst so sehr gewünscht hatte? Zu Beginn, kurz nach ihrem Tod, hatte er nichts mehr gewollt als jenen abscheulichen Mörder hinzurichten, mit allen Mitteln der Folter, die ihm zur Verfügung standen - und das waren sicherlich nicht wenige. Aro hatte ihm eine kurze Suche gestattet, mehr nicht. Wenn er das schon hörte! Er hatte ihm eine kurze Suche gestattet! Als ob er jemanden um Erlaubnis fragen müsste, er, einer der mächtigsten Unsterblichen überhaupt! Nach einem halben Jahr erfolgloser Jagd auf den schändlichen Verbrecher jedoch hatte Aro beschlossen, es sei hoffnungslos und würde ihn nur zerstören. Und damit hatte er ihn manipuliert, ihn gewzungen, für immer in diesen alten, verrotteten Mauern zu versauern, umgeben von alten, verrotteten Vampiren. Als ob es ihm so besser erginge! Stattdessen hatte der selbsternannte Herrscher über alles und jedes Staubkorn ihm gleichzeitig mit seinem freien Willen, dem Willen zu lieben und zu hassen wen er wollte, dem Willen zu jagen, zu töten, wen verdammt noch mal er töten wollte, auch seinen gesamten Willen zu leben genommen. Was bedeutete es denn schon, zu leben, wenn dieses Leben darin bestand, auf einem Stuhl, den sie, die überheblichen Herren Volterras, als Thron bezeichneten, zu sitzen und zu warten. Darauf, dass sein Kopf irgendwann vor lauter Langeweile von seinen Schultern fiel oder dass er irgendwann tatsächlich zu einer Statue wurde. Die Hoffnung, ihren Mörder zu finden, hatte er längst begraben. Obwohl sein Bruder, jener, den er früher lächerlicherweise als wahren Freund betrachtet hatte, ihm damals zugesichert hatte, dass er die Suche niemals aufgeben würde, so konnte Marcus sich nicht daran erinnern, jemals irgendeinen der Volturi, weder eine Wache noch einen der hochwohlgeborenen Herren selbst beim Suchen gesehen zu haben. Denn, wenn er es nüchtern betrachtete, dann war er der Einzige, den es bekümmerte, dass sie nicht mehr unter ihnen weilte. Aro kam ihm immer damit, dass sie seine Schwester war und dass es ebenso in seinem Interesse war, ihren Tod zu rächen, doch war es nicht eine der grundlegensten Bedingungen des unsterblichen Lebens, seine sterbliche Familie hinter sich zu lassen? Bei ihm hatte es lediglich etwas länger gedauert, bis er sie hatte gehen lassen, aber er hatte sich vermutlich bereits kurz nach seiner Verwandlung mit dem Gedanken abgefunden. Er, Marcus, hatte ja ebenfalls Geschwister gehabt in seinem menschlichen Leben. Große Familien waren damals noch üblich, anders als heute, wo es Dinge wie "Geburtenkontrolle" und "Vier-Personen-Haushalt" gab, und er hatte sie alle zurückgelassen in dem Glauben, ihnen sei ein anderes Los bestimmt.
Ein paar Sekunden lang wartete er auf das einsetzende Gefühl des Hasses und der Verachtung, doch es blieb aus. Fast hätte er geseufzt. Was hatte er denn erwartet? Er konnte niemandem hier negative Gefühle entgegenbringen, dafür hatten sie gesorgt. Mit einem Hauch der Verzweiflung durchwühlte er sein Innerstes nach dem ehemals vertrauten Gefühl. Es war hoffnungslos. Es schien ihm eine Ewigkeit her zu sein, dass er so empfunden hatte... empfinden konnte. Aber nicht einmal dafür, dass sie ihm das nahmen, konnte er sie hassen. Es. Ging. Nicht. Frustration drohte ihn zum Wanken zu bringen. Huch. Das hingegen hatte er lange nicht mehr geschafft, wenngleich es freilich kein Vergleich war. Normalerweise dachte er nicht darüber nach. Was brachte ihm das? Heute jedoch... Kaum merklich schüttelte er seinen Kopf. Als ob es jemandem auffallen würde, wenn er plötzlich im glitzernden Mini-Rock durch den Saal tanzen würde. Er war der Letzte, auf den man achtete, wenn es einem gestattet war, den Thronsaal, das Herz des Reiches der Volturi, zu betreten. Wobei... in einem derartigen Aufzug würde man ihn möglicherweise sogar wahrnehmen. Nicht, dass er das je vorhätte. Kleine Bewegungen wie die zuvor allerdings gingen einfach unter. In Augenblicken wie diesen fühlte er sich wie ein Schatten, oder viel mehr wie ein Geist. Ja, vielleicht war er gar kein Vampir sondern das Burggespenst hier. Das würde so einiges erklären. Durch den ewigen Fluch des unrechtmäßigen Lebens/Todes gefesselt an das langsam verfallende Gebäude, bis nichts mehr davon übrig war. Wenn dem tatsächlich so wäre, dann würde er mit Freuden sämtliche Mauern hier kurz und klein schlagen. Dann wäre die Freiheit so nah.
Chelsea schien heute zu beschäftigt mit der Kleinen zu sein, sonst wären ihm solche Gedanken wohl kaum möglich, oder? Er sollte sich lieber darauf gefasst machen, dass die Fesseln bald wieder enger anliegen würden, denn sobald Aro zurückkehrte und seine Gedanken hörte, wäre der ganze Spaß innerhalb von zehn Sekunden vorbei. Nicht, dass er wirklich die Kontrolle über sich selbst hatte. Die bösen, bösen Gefühle gegenüber seinen Mitgefangenen wurden weiterhin gekonnt abgeblockt, gegen Liebe und Zuneigung ausgetauscht. Die einzige Schwäche in der Gabe der lästigen Wache war, dass sie nicht die Gefühle, die das 'Opfer' sich selbst gegenüber hatte, verändern konnte. So lebte er seit Jahren in dem Hass, den er mangels anderer Möglichkeiten gegen sich selbst richtete. Hass. Enttäuschung. Flammender Zorn. Und die einzige Möglichkeit zu entkommen war es nun mal, überhaupt nichts mehr an sich heran zu lassen. Nun allerdings schaffte er es, diesen Hass ein wenig zumindest gegen die Welt zu richten, in der er gefangen war. Immerhin, ein Fortschritt. Oder ein Rückschritt? Hier begann die Philosophie, die vielen Ansätze, die er im Laufe der Jahre verfolgt hatte. Zu gut erinnerte er sich an Zenon von Kition, Begründer einer der bekanntesten Richtungen der alten griechischen Philosophie, nach der jeder seinen Platz in der Welt habe und diesen akzeptieren sollte, ohne sich darüber zu beschweren, und dabei am besten seine Emotionen so gut wie möglich kontrollieren sollte. Ungefähr so kam ihm sein Leben vor und allein das führte dazu, dass er sämtliche Stoiker auf den Tod verachtete. Elendige Besserwisser, die nie erfahren hatte, was es wirklich bedeutete, in dieser Lage zu sein, die darüber predigten, wie wichtig es sei, ohne eine Ahnung von dem Leid zu haben. Ahnungslose, gefühlskalte Idioten, allesamt. Ruhe war gewiss das Letzte, was dieses 'stoische Leben' einem brachte.

Die Worte der Jüngsten der Cullens riss ihn ein wenig aus den Gedanken, in die er sich verrannt hatte.
"Doch Aro kann sehen , das ich euch anders gegenüber stehe als meine Gefängniswerter , die Cullens. Ich erkenne eure Taten durchaus an. Ich bin zufrieden hier zu sein , das könnt ihr mir glauben. Wenn ich etwas für euch tun kann , dann müsst ihr nur ein Wort sagen und ich werde eurem Befehl Folge leisten. Nun denn, dann werde ich auch beweisen das ich nicht der kleine Halbvampir bin , für den ihr mich haltet. Ich bin mehr als ein schwächlicher Mischling."
Ihr Mut. Da war er stehen geblieben. Ihr unglaublicher, dummer Mut. Ihre Worte verwirrten Marcus ein wenig, jedoch nicht so sehr wie sie es getan hätten, hätte er nicht über die Gabe verfügt, die ihm zu eigen war und die ihm erlaubte, die manipulierten Bindungen zu sehen. Konnte Aro es sehen? Gewiss. Aber konnte er auch sehen, was wirklich dahinter steckte? Dass es sicherlich nicht sie war, die da sprach? Er jedenfalls konnte es. Sein Bruder hingegen sah nur die Gedanken, und dieses Mädchen war von dem überzeugt was sie sagte, zumindest in dem Moment in dem sie es sagte. Aber unter all den Beziehungen, unter der Liebe, der Zugehörigkeit und dem Wunsch nach Akzeptanz, die alle den Volturi galten, konnte der Vampir das leuchtende Band zu ihrer Mutter sehen, zu diesem Jungen, der mit ihr gekommen war, und zu allen anderen Cullens. Sie war vielleicht gerade nicht in der Lage dazu, er allerdings spürte die Liebe, die echte, wahre Liebe, die man niemals durch Manipulation erzwingen konnte. Und es versetzte ihm einen Stich. Auch das... es war ebenso wie mit ihrer Unschuld. So etwas gab es hier nicht. Womöglich in Ansätzen oder dergleichen, aber es konnte unmöglich überleben. Dazu war dieser Ort nicht geschaffen. Und wenn sie länger bleiben würde, würde sie es erkennen... und es würde verschwinden. Ihre Unschuld, ihre ehrliche Liebe zu ihrer Familie und zu dem Jungen an ihrer Seite. Wenn man sie nur lange genug von ihnen fernhielt, würde sie Chelseas Gabe letzten Endes vollkommen nachgeben, und dann wäre sie verloren. Dieser Gedanke war das Schlimmste, das Unfassbarste daran. Hätte er es selbst nicht erlebt, könnte er es nicht glauben. Doch alle Hoffnung wurde in Volterra begraben.
Nur kurz nachdem sie geendet hatte, spürte er ihren Blick. Sie sah ihm direkt in die Augen und die Verzweiflung ließ ihn erstarren. Er sah es deutlicher als je zuvor, wie jung sie doch erst war. Im Grunde war sie, trotz ihrer äußerlichen Erscheinung, trotz ihres sicheren Auftretens, noch ein kleines Kind, das man aus der gewohnten Umgebung fortgerissen und in einen Saal blutrünstiger Vampire geschmissen hatte. Sie sah ihn hilfesuchend an, aber was sollte er schon tun? Er konnte nichts tun, denn alles würde bedeuten, sich gegen die Volturi zu stellen - und wo kämen wir denn hin, wenn nicht einmal die Anführer sich an die Regeln hielten? Nein, dazu waren Regeln schließlich da. Und wenn er schon lediglich diese repräsentative Funktion hatte, dann sollte er wenigstens da nichts falsch machen. Sein Kopf brummte angesichts des inneren Zwiespalts, von dem er nicht wusste, wie viel davon selbst verschuldet war und wie viel er der jahrelangen Manipulation zu verdanken hatte. Es war ja keineswegs so, dass er von Anfang an unfreiwillig dabei gewesen war. Zusammen mit Aro hatte er die Volturi erst begründet. Damals schien ihm die Macht noch verlockend, wenngleich ihn bereits damals ein gewisses Misstrauen beherrschte. Dennoch war er stolz gewesen einer von ihnen zu sein, bis sie alles verändert hatte. Zuerst meinte er, endlich das perfekte untote Leben zu führen. Macht, die Liebe des Lebens, was wollte man mehr? Und irgendwann hatte ihn ersteres nicht mehr allzu sehr interessiert. Wer brauchte schon Macht? Sie zerstörte den Charakter, wie man an seinen Brüdern bestens erkennen konnte. Er wollte fort - natürlich mit ihr. Der Plan war perfekt... und wurde in letzter Sekunde zunichte gemacht.
Wieder war es Renesmee, die ihn ablenkte - wie oft war das heute schon geschehen? Ihr Blick veränderte sich. Ihr Selbstbewusstsein war bereits zuvor verschwunden, doch jetzt konnte er noch etwas anderes erkennen. Dieser Ort verfehlte seine Wirkung nicht. Etwas in ihr veränderte sich schlagartig. Zu gerne hätte er gewusst, was geschehen war, das Einzige was er allerdings erkennen konnte war, dass ihre Augen nicht mehr so sehr strahlten wie zuvor, sondern merkwürdig stumpf wirkten. So stumpf, wie jeder einzelnde der Italiener drein sah. Sie hatten es geschafft.
Bei dem was nun folgte... er sah noch, wie Alec sie angriff und durch die Luft warf, als wäre sie nichts weiter als ein Stöckchen. Halb erwartete, dass der Hund etwas tat - nichts. Von da an schloss Marcus die Augen, wollte sich das nicht mit ansehen, wo er doch ohnehin nichts für sie tun konnte, und wartete auf das Ende.

Es kam schneller als erwartet - oder auch nicht. Alec, die kleine Ratte, trat zurück, zu seiner nicht minder rattigen Schwester, und ließ das Halbwesen in der Mitte des Saals zurück. Dieser Anblick gab ihm den Rest. Ohne weiter Nachzudenken - immerhin dachte er jetzt seit einer unendlich scheinenden Anzahl von Jahrhunderten nach, davon hatte er mittlerweile genug - erhob Marcus sich langsam von seinem Thron. Die Bewegungen fühlten sich ungewohnt, eingerostet an, als er in dem ihm eigenen, schwebenden Gang die wenigen Stufen herabstieg und auf das Mädchen zuging. Ihm folgten verdutzte wie misstrauische Blicke auf seinem Weg, aber das kümmerte ihn im Moment wenig. Sollten sie sich doch wundern, was wollten sie denn schon gegen ihn unternehmen? Er war ihr Herr und Meister, keiner war in der Lage, sich ihm zu widersetzen - sah man einmal von Caius ab. Doch selbst der cholerische Caius würde wegen so einer nichtigen Kleinigkeit keinen offenen Streit anfangen. In der Öffentlichkeit - und dazu zählte auch die Gesellschaft ihrer Untertanen - mussten sie Einigkeit heucheln, um sich den Respekt zu bewahren.
Renesmee lag am Boden, rappelte sich allerdings gerade auf und stand schließlich aufrecht da, genau in dem Augenblick, als er sie erreichte. Jetzt wünschte er sich fast, dass jemand so töricht wäre, etwas einzuwenden, Alec vielleicht, oder Demetri, denn als er vor ihr stand, packte ihn eine Wut, wie er sie nicht kannte. Er war immer noch nicht in der Lage, sie gegen jemanden spezifisch zu richten, doch allein der Gedanke daran, was man ihr angetan hatte, reichte, um den fast erloschenen Funken anzuheizen und er wartete nur noch auf die notwendige Provokation, um es an jemandem auszulassen. Sie hatten den Ruf, grausam und gnadenlos zu sein, das war jedem hier klar. Aber das ging zu weit. Das war nicht einmal mehr grausam oder unmenschlich, das war... unbeschreiblich. Obwohl sie ein halber Vampir war, sie war eben nun mal kein ganzer. Sie konnte gar nicht über die übernatürliche Stärke und Unverwundbarkeit verfügen. Das war, als würde man ein neugeborenes Kätzchen in einen Käfig voller hungriger Tiger schmeißen. Für eine Zeitspanne, die er nicht genau definieren konnte, die aber nicht allzu lange sein konnte, flackerte die Wut ein letztes Mal auf, ehe sie in der gewohnten Resignation endete. Und wenn schon. Der Schaden war angerichtet. Dagegen konnte er nichts mehr machen. Und war es nicht er gewesen, der die Augen feige geschlossen hatte? Da wollte er wenigstens jetzt irgendetwas machen und wo er gerade dabei war, sollte irgendwer es wagen, ihr zu nahe zu kommen, derjenige käme nicht einmal dazu seinen Namen zu nennen, so schnell wäre sein Kopf ab. Der Meister der Volturi wurde gerne mal unterschätzt. Nur, weil er tagein, tagaus (gezwungenermaßen) auf seinem Thron saß und keinen Finger rührte, glaubten manche gerne, dass er dazu gar nicht in der Lage war. Doch er war alt, viel älter als die meisten hier, und dementsprechend stark. Gut möglich dass eine der älteren, gut ausgebildeten Wachen ihn besiegen könnte - in einem fairen Kampf. Aber einen fairen Kampf würde es ohnehin nie geben, denn wer schlau war, wandte sich nicht gegen seinen Herren.

Schweigend betrachtete er das Mädchen, wusste nicht, welche Worte richtig und welche falsch waren. Dann, schließlich. "Du hast dich nicht schlecht geschlagen." Angesichts seiner früheren Überlegungen wirkte es vielleicht überraschend, doch damit erkannte er an, dass sie den Kampf überlebt hatte. Was gewiss keine Selbstverständlichkeit war. Ihm war klar, dass sämtliche Anwesenden auf seine Stimme lauschten, weswegen er wenigstens ein bisschen bemüht darum war, was er sagte. "Es tut mir Leid, dass es so kommen musste."
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Caius the first
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Volturi
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptySa Apr 14, 2012 2:29 am

Erleichterung durchströmte den alten Vampir, als sich der Thronsaal langsam leerte. All diese herumstehenden Wachen waren ihm reichlich zu wider, waren sie doch objektiv betrachtet nichts anderes als Staubfänger. Nun hatte er sie alle beschäftigt und jeder war glücklicher, er selbst natürlich eingeschlossen. Oder so, jedenfalls. Auf jeden Fall genoss er die Stille, beugte sich aber im selben Moment noch weiter in Demetris Richtung, um ihm zuhören zu können. Doch bevor er dem nachgehen konnte, erhob die kleine Cullen die Stimme und rede hochnäsig und steif, als um einiges älter und erfahrener war. Das zeugte von Selbstüberschätzung, wie Caius vermutete, während er ihr schweigend zuhörte. "Nichts als leere Worte.", erwiderte er ihr kalt und starrte sie noch einen Moment lang an, bevor er mit der Hand wedelte, um zu verdeutlichen, dass sie nun endlich mit dem Kämpfen anfangen sollten. "Ich bitte darum.", erwiderte er in eine tiefen Tonlage dem Wachen und trommelte eine Spur ungeduldig mit den Fingerkuppen auf seinem Thron. Dann hörte er schweigend zu, wie der alte Wache über seinen Ausflug Bericht erstattete und machte sich derweil seine eigenen Gedanken. Dass die Cullens sich nichts weiter bei seinem Auftauchen dachten, wunderte Caius keineswegs, weshalb er an diesem Teil der Geschichte wie auch an sämtlichen anderen Stellen keine Gefühlsregung zeigte. Als der Tracker zum Thema Letizia kam, nickte der Meister einmal ganz kurz, als Demetri schilderte, dass er sie als eine loyale Wache glaubte. "Ich danke dir.", sagte Caius, als Demetri geendet hatte, freundlich und allein dieser Tonfall kam einem Lob für die gelungene Aufgabe Demetris gleich. Freundlichkeit bekam nur, wer es verdiente. Und in dieser Welt verdiente kaum einer Caius' Freundlichkeit, außer gewisse Ausnahmen in Ausnahmesituationen, gleichzeitig brauchte Caius einen guten Tag, und schien er heute zu haben, auf irgendeine unerklärliche Weise. Bevor die kleine Missgeburt aber ihren Kampf gegen Alec antrat, kehrten Chelsea und Aro wieder. Erstere beachtete er nicht, während er Aro ein leichtes Nicken zugab. Dieser schien in einem Sekundenbruchteil die Lage aufzunehmen und ließ sich auf seinem Thron nieder. Während sie beide schweigend ihre Blicke der Halbvampirin zugewandt hatte, reichte Caius Aro seine Hand, um ihn Demetris Bericht und seine Gedanken dazu mitzuteilen. Als der andere Meister seine Hand losließ, zog Caius sie wieder zurück und drapierte sie auf seinem Umhang, während er Aros Nicken, das fast übersehen werden konnte, wahrnahm und dann seine volle Aufmerksamkeit Alec und seinem Opfer zuwarf. Dann - endlich - griff Alec an und schleuderte die Halbvampirin durch den Thronsaal. Überraschend war dann allerdings, dass Marcus sich von seinem Thron erhob und zu der kleinen Missgeburt ging. Schweigend beobachteten Aro und er selbst ihren Bruder, ehe dieser meinte, dass es ihm leid tue. "Setz dich wieder hin, Marcus.", forderte Caius den anderen Bruder auf, kalt, aber ohne jeglichen Zorn. "Immerhin lebt sie noch." Seufzend wandte er sich ab, woraufhin Demetri sich zu Wort meldete und berichtete, dass die Rumänen. Caius neigte einen Moment den Kopf, doch dieses Mal erhob Aro neben ihm das Wort. "Dann heißt sie wie immer willkommen bei uns und lauft ihnen entgegen!", säuselte Aro und lächelte auf die Weise, die er wohl perfektioniert hatte.
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Demetri
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptySa Apr 14, 2012 4:27 am

Fast augenblicklich auf seinen Bericht folgte ein leiser Dank seitens Caius in einem unnormal freundlichen Tonfall, sodass Demetri genau wusste, dass sein Meister stolz auf seine Taten war. Und das hatte bei Caius schon einmal was zu heißen.
Ohne sich irgendetwas anmerken zu lassen neigte der Tracker seinen Kopf und trat einen Schritt zurück, blickte hinunter zu den Kämpfenden, ohne sie wirklich zu sehen. Er hing seinen Gedanken nach, die leise, ja fast schon beruhigend auf ihn einströmten, ließ alle Bilder der vergangenen Tage noch einmal Revue passieren. Die Begegnung mit Alice und Jasper, der Besuch der Zauberschule, als er dieses Mädchen erblickte, was ihn so sehr an sie erinnerte. Das zweite Zusammentreffen mit den Cullens und schließlich der Moment, als er auf Eris Casper traf. Und immer, wenn er an eine bestimmte Person dachte, spürte er genau, wo sie sich befanden. Die Cullens noch immer in ihrem trauten Heim, die Zauberschülerin in der altmodischen Burg und Eris … in Alaska? Kurz überlegte er, was sie dort wohl verloren hatte, aber dann verwarf er den Gedanken wieder. Vielleicht wollte sie sich ihnen anschließen. Das hatte immerhin schon einmal ein Verräter getan. Verächtlich schnaubte Demetri. Eleazar. Er hatte doch keine Ahnung, was er sich damit angetan hatte. Seine Gabe war zwar ganz hilfreich gewesen, aber doch nicht weiter von Nöten. Die Volturi schwebten schon auf dem Gipfel der Macht und man traf kaum noch Vampire an, die irgendein nennenswertes Talent besaßen. Sie bildeten sich so viel darauf ein und doch waren sie nichts weiter als irgendwelche Kreaturen, nichtsnutzig und überheblich.
Weswegen Demetri es ganz und gar nicht verstand, dass so viele Neue aufgenommen wurden. Wer waren sie schon mit ihren vielleicht 200 Jahren Lebenserfahrung und ihren Gaben, die eher Lückenfüller waren, als alles andere? Zugegeben, Letizia war relativ nützlich gewesen, aber dennoch nicht von Nöten. Schon durch Chelsea war der Willen ihrer beiden Gefangenen gebrochen worden. Sie wären ohnehin mitgekommen.
Und was hatte dieses blonde Püppchen hier zu suchen? Sie sah aus wie aus einem Schaufenster geklaut. Und so was schimpfte sich nun Volturi? Was waren das nur für Zeiten, wo sie wirklich jeden dahergelaufenen Vampir aufnahmen. Früher hatten die Meister noch auf Klasse und Talent geachtet. Inzwischen kam sich der Tracker vor wie im Theater. Und die Volturi spielten die Hauptrollen der Komödie. Nur, dass ihm selbst eher zum Verzweifeln zumute war, als zum Lachen. Wenn er sich so umblickte, so wünschte er sich beinahe die ruhigen Tage in Schottland zurück. Aber auch nur beinahe. Schließlich war er dort verschont geblieben von diesem stümperhaften Getue der Neulinge, von den Kleinkriechern und Schwachen. Generell war er von jeglichem Leben fern geblieben. Und hatte er welches angetroffen, so hatte er es im Nu beendet. Schade, dass es im Fall der Cullens nicht ganz so geklappt hatte, wie er es sich vorgestellt hatte. Aber nun hatten die Meister, was sie wollten. Er hoffte nur, dass bald die ganze Familie anrückte, damit er verdammt noch mal jedem Einzelnen von ihnen den Kopf abreißen könnte. Schon lange hatte er keinen großen Kampf mehr gehabt, viel zu lange. Eine unbändige Wut hatte sich in ihm angestaut, die er nur zu gut kannte. Hass und Blutdurst. Er wollte Tod und Verderben bringen. Er wollte sie schreien hören, ganz egal wer sie waren. Es juckte ihn in den Fingern, endlich seine Hände um den schlanken Hals eines Vampires zu legen, vermisste das Geräusch des metallischen Reißens, wenn er vom Rumpf getrennt wurde. Vermisste die Qualen und die stummen Schreie, die in den leeren Augen zu sehen waren, wenn er wieder ein Leben beendet hatte.
Unweigerlich keimten Erinnerung vor seinem inneren Auge auf von längst vergessenen Zeiten, die er doch noch so klar und deutlich vor sich sah, als wäre er mitten im Geschehen.
Ein weiter Platz bei Mitternacht. In der Ferne verklang das letzte Schlagen der Turmuhr, eine Krähe erhob sich vom güldenen Kreuz der Kirche. Eine sternklare Nacht und der Vollmond strahlte auf den Vampir herab, der in der Mitte des gepflasterten Platzes stand. Um ihn herum Verwüstung. Tod. Eisige Kälte. Die Stimmen in seinem Innern waren verstummt. Er spürte nichts mehr. Niemanden. Alles Leben um ihn herum – vernichtet. Durch seine Hand. Das Gift in seinem Körper brannte dort, wo einer seiner Feinde ihn getroffen hatte, fraß sich durch seine blutleeren Adern, bis es schließlich verklang. Es war nichts im Vergleich zu den Qualen, die er jeden Tag durchlitt. Der Tod seines Schöpfers hatte nicht die erwartete Befreiung gebracht. Noch immer fraßen ihn Schuldgefühle auf, die er durch das Auslöschen unbedeutender Leben untergrub. Jetzt im Moment jedoch spürte er nichts als Macht. Zufrieden sog er den Duft des Todes ein, genoss es, der einzig Lebendige im Umkreis von mehreren Meilen zu sein. Er hatte sie alle getötet. Freunde, Feine, Verbündete. Ganz egal. Nur er hatte überlebt. Und so würde es immer enden.
Ein grimmiges Lächeln schlich sich auf die Lippen des Trackers, als er an einen von unzähligen Kämpfen dachte, die er vor mehr als 700 Jahre gefochten hatte. Und noch immer war das Gefühl der unendlichen Überlegenheit nicht verschwunden. Er musste sich nur umblicken und sofort kamen ihm fast alle Anwesenden wie kleine, schwächliche Mücken vor im Gegensatz zu ihm. Kaum jemand hatte so viel Blut und Tod gebracht wie er. Niemand konnte sich vorstellen, wie berauschend das Gefühl war, alle vernichtet zu haben. Keiner konnte nachvollziehen, was ihn so sehr daran reizte, einen Vampir zu töten. Es war nicht nur die Tatsache, dass auch dann das Licht der Augen dieses Wesens erlosch, dass die letzte Sekunde dieses Lebens auch die kostbarste war, nein. Mit dem Leben wich auch die Persönlichkeit, die Seele des Verdammten. Das Gefühl, wie seine Gabe diesen unwichtigen Niemand nicht mehr erfassen konnte, wie mit dem Leben auch sein eigenes Gespür für dieses Wesen wich und irgendwann verschwand… Nichts war erleichternder und zugleich reizvoller. Das Gefühl eines dahinweichenden Atems gleich doppelt so stark. Und plötzlich musste er an die Rumänen denken, an den Tag, an dem sie vernichtend geschlagen wurden. Demetri selbst war dabei gewesen, hatte so unbarmherzig gekämpft, bis kaum jemand mehr übrig geblieben war. Gemeinsam hatten die Volturi ihre ärgsten Feinde – ihre ärgsten ernst zu nehmenden Feinde – in den Boden gestampft. Zum Verzweifeln gebracht. Fast vollständig ausgelöscht. Ein wunderbarer Tag in der Geschichte der Volturi. Und seitdem sehnte er sich nach einem vergleichbaren Kampf. Die Ewigkeit konnte langweilig werden, wenn es niemanden gab, der sich gegen die Königsherrscher auflehnte. Und als wäre es ein Zeichen, spürte er etwas, ganz nah schon. Konzentriert schloss er die Augen, auch wenn er das nicht einmal musste. Tatsächlich. Sie waren es. Eine Fraktion der Rumänen. Eine Armee. Es waren zwanzig, vielleicht mehr. Neugeborene und Alte. Aber die Anführer fehlten. Was wohl bedeutete, dass sie versuchten die Volturi zu schwächen, nicht gleich zum vernichtenden Schlag anzusetzen. Immerhin eine kluge Taktik. Demetri lachte kalt. Dann trat er zwei Schritte vor, stellte sich vor die Meister und blickte jeden einzelnen von ihnen an.
„Wie es scheint bekommen wir Besuch von unseren alten, rumänischen Freunden. Zumindest haben sie uns einige ihrer Sklaven geschickt, wie es scheint. Sie sind noch fern der Stadt, vielleicht 25 Vampire. Einige Neugeborene, aber auch ältere von ihnen.“ Keiner verfiel in Panik, niemand rief vorschnell zum Aufruf. Einzig Aro erhob sich von seinem Thron und setzte sein freundlichstes Lächeln auf. "Dann heißt sie wie immer willkommen bei uns und lauft ihnen entgegen!" Er schien begeistert von der Vorstellung, dass seine Wachen sich einmal mehr beweisen konnten. Und doch war da noch mehr in seinen Augen zu lesen, etwas, dass Demetri unmöglich benennen konnte. „Natürlich, Meister“, antwortete der Tracker schließlich kalt und verbeugte sich. Er wollte schon aus dem Thronsaal verschwinden, als Aro sich erneut an ihn wandte. „Ach, Demetri?“ Langsam drehte sich der Vampir um und sah sich nur zwei Meter von seinem Meister entfernt. „Was spürst du noch?“ Kurz horchte der Volturi in sich hinein und schlug dann die Augen wieder auf. „Ich erkenne einige von ihnen. Sie haben Gaben. Und mächtige noch dazu.“ Als wäre es das, was Aro hatte hören wollen, klatschte er freudig in die Hände. „Gut, gut. Sodenn. Renata? Jane? Wir brechen auf. Es wäre doch eine Schande, wenn wir sie nicht zum Bleiben überzeugen könnten. Demetri, triff alle Vorbereitungen und hole die restlichen Wachen. Ich erwarte dich am Haupteingang.“ Mit diesen Worten und begleitet von seiner Leibwache, sowie seinem Goldstück schwebte er mit wehendem Umhang aus dem Thronsaal.
Der Tracker folgte ihm, bis er selbst einen Schlenker zum Schlossgarten machte, um die dort anwesenden Volturi zu unterrichten. Sofort erkannte er die beiden Neuen, sowie Felix. Er hatte noch keine Möglichkeit gehabt, mit seinem Bruder zu sprechen, doch dieser sah im Augenblick alles andere als begeistert aus.
„Felix, Bruder. Wie schön, dich hier zu treffen“, sagte er ohne jegliche Emotion zu zeigen. Dann wandte er sich an die anderen. Einige weitere Wachen waren zu ihnen gekommen, um ihrem Gespräch zu lauschen. „In Kürze erwarten uns einige rumänische Vampire vor der Stadt. Aro sagte, ihr sollt umgehend zu ihm aufschließen. Folgt mir.“
Einen letzten Blick an den Himmel werfend, der inzwischen von einem tiefen Schwarz war, führte er die Gruppe von Kämpfern an, bis er auch schon Aro in de Eingangshalle traf.
„Dreizehn Kämpfer. Sehr gut. Dann wollen wir unsere Freunde auch angemessen begrüßen. Demetri, wenn du die Ehre hättest?“ Der Tracker nickte und ging, die Truppe anführend, voraus in die dunkle Nacht.
Die Menschen schliefen schon alle und das war auch gut so. Ihre Existenz wäre bedroht, würde auch nur einer von ihnen etwas vom bevorstehenden Kampf mitbekommen. Wie Schatten schlichen die Vampire in ihren dunklen Kutten durch die Stadt, immer weiter, bis sie an den Mauern angekommen waren und durch das große Tor schritten. Der letzte von ihnen schloss den lautlos. Es würde zwar die Vampire nicht aufhalten in die Stadt zu gehen, aber die Menschen davon, hinauszukommen. Das war der eigentliche Grund. Keiner durfte von dem Kampf erfahren. Keine Menschenseele, bis auch der letzte ihrer Feinde ausgelöscht war und alles schien, wie zuvor.
Die Formation hatte schon beinahe die etwas außerhalb gelegenen Wohngebiete erreicht, als Demetri stehenblieb. Ein Schrei ertönte, ganz aus der Nähe. Unmöglich, für Menschen zu hören, für Vampire war er doch nur umso deutlicher. „Sie sind da. Und die Neugeborenen töten.“ Aro nickte und schickte zwei Wachen los, um die Unruhestifter auszuschalten, die sich von der großen Gruppe abgelöst hatten.
Wenige Meter weiter erblickte man sie. Ein unkontrollierter Haufen von Vampiren, wenngleich sie etwas wie eine Formation hatten. An der Spitze stand eine Vampirin, arrogant und eingebildet schien sie nicht gerade glücklich mit ihrer Aufgabe. Demetri grinste und zog sich an seinen Platz hinter Aro zurück. Gleich würde er diesem Weibsbild zeigen, wie unglücklich ihre unbedachte Tat wirklich sein würde.

Tbc.: Außerhalb – Vor der Stadt
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Nessie Cullen the first
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptySa Apr 14, 2012 5:17 am

Was sollte man denken , wenn der Kopf fast explodiert? Wie sollte man fühlen , wenn im Herzen ein Wirbelsturm der Gefühle herrschte? Wie sollte man handeln , wenn man nicht mehr wusste wer man war? Dunkelheit breitete sich aus , schmiegte sich wie ein Decke über sie und verbreitete Angst und Schrecken in Renesmee's Inneren. Schließlich schlug sie die Augen nieder und wandte sich dann von den drei Meistern ab. Sie konnte diesen Kampf nicht gewinnen. Das einzige was sie konnte war sich lange genug zu verteidigen und Alec's Angriffen zu entgehen. Gewinnen konnte sie nicht , sie konnte nur versuchen zu überleben. Hinter dem Volturi stand seine Schwester , welche die Halbvampirin mit ihrem Blick durchbohrte. Der Name Hexenzwilling schien einzig und allein für dieses Mädchen gemacht worden zu sein. Ihre Haltung , ihr Blick und die zu einem sadistischen Lächeln verzogenen Lippen verrieten das Jane das Wort Gnade schon lange aus ihrem Wortschatz gestrichen hatte. Ihr Bruder , der vor einigen Stunden noch ein wenig Menschliches hatte durchblicken lassen , war nun wieder ihr Ebenbild. Sie waren absolut tödlich. Es war reinste Schikane von Caius ihn gegen Renesmee antreten zu lassen. Wenngleich ihr Weltgeschichte und elisabethanische Dichtung gelehrt wurde , so hatte sich die Halbvampirin nie mit Kampfkunst beschäftigt. Wozu auch? Niemand hätte damit rechnen können. Doch eigentlich hätte man damit rechnen *müssen*! Die Cullens hatten die Augen verschlossen , all die Jahre. Hatten das Messer das über ihnen schwebte die ganze Zeit über ignoriert. Nun war es zu spät um das Unheil abzuwenden und das nur weil man die offensichtlichen Zeichen nicht wahr genommen hatte.
Noch einmal forderte Caius auf , das der Kampf nun beginnen sollte. Dieses Mal jedoch war ein zorniger , ungeduldiger Unterton in seiner Stimme zu erkennen. In seinen Augen blitze die Gefahr die von ihm ausging.
Mit laut pochendem Herzen richtete sie ihren Blick auf Alec , versuchte den Rest des Raumes auszublenden , was ihr sichtlich schwer fiel. Sie nahm nur war das einige Vampire den Thronsaal verließen , jedoch Chelsea und Aro ihn wieder betraten. Alec schritt auf sie zu und holte aus , womöglich um sie gleich zu Boden zu drücken oder ihr den Kopf zu zerschmettern. Doch Renesmee ging geschmeidig in die Knie und stützte sich mit einem Arm auf dem Boden ab. Dann sprang sie auf und wirbelte zu ihrem Gegenüber herum. Dieser lächelte sie wissend an , sauste zu ihr und einen Atemzug später flog Renesmee durch den ganzen Raum. Ein höllischer Schmerz durchfuhr sie , als sie auf dem harten Boden aufkam. Als sie sich versuchte auf ihrem Arm abzustürzen um sich aufzurichten , knickte sie wieder ein. Ihr Arm pochte wild und fühlte sich taub an. Sie rammte sich ihre Fingernägel tief in ihre Hand , musste etwas anderes fühlen als das Stechen in ihrem Arm.
Dann schnappte sie nach Luft und blinzelte die Tränen die sich in ihren Augen gesammelt hatten fort. Nessie schaute auf den Boden , wollte nicht in die Gesichter der Volturi schauen und erblickte ein Mädchen auf dem Boden. Es blickte sie traurig und mit leeren Augen an. Ihre Haut wirkte blass und sie presste die Lippen zusammen. Den Schmerz in ihrem Inneren irgendwie betäubend. Plötzlich fing das Mädchen an zu zittern , ihre Lippen bebten. Sie schaute Renesmee an und ihr rollte eine Träne die Wange hinab. Nessie streckte ihre Hand aus , wollte das Mädchen streicheln und trösten , doch das einzige was sie berührte war der kalte Boden unter ihr. Es begann. Keine Liebe , keine Freundschaft , keine Geborgenheit – nichts war an diesem Ort zu finden. Es war eine Gemeinschaft die nur von Macht und gegenseitigem Nutzen zusammenhielt. Dieser Ort fraß Nessie auf. Mit jeder weiteren Minute spürte sie sie. Die Narben die nun auf ihrer Seele zu finden waren. Unwiederbringlich war sie gezeichnet. Die Volturi hatten ihre schlimmste Angst zur Realität werden lassen. Sie war ein Nichts. Weder Mensch , noch Vampir. Sie war ein Mischwerk. Sie gehörte nirgendwo wirklich hinzu. Das war nie so und es würde niemals so sein. Ein Halbvampir war dazu bestimmt allein durch die Welt zu ziehen. Nicht am Leben erhalten zu werden durch Zuneigung und Geborgenheit. Es waren Gefühle die Renesmee in ihren Bann gezogen hatten und sie vergessen ließen wer sie wirklich war. Ihr wurde in wenigen Stunden alles genommen was sie hatte. Ihre ganze Welt wurde erschüttert und lag in Trümmern. Renesmee hatte nichts mehr an dem sie sich festhalten konnte. Sie wurde in die Dunkelheit gezogen und saß dort nun , unfähig sich von ihr zu befreien. Unmöglich je wieder in ihre Welt zurückzukehren. Sie wollte nicht mehr stetig beschützt sein , brachte sie doch nur alle Menschen die sie liebte in Gefahr. Ihr Blick glitt zu Jacob , der mit ausdruckslosen Augen in Caius Nähe saß. Erneut fühlte es sie an , als riss ihr jemand das letzte Stück Herz aus der Brust. Er war nur hier wegen ihr! Eine weitere Sache , die sie sich nie verzeihen konnte.
Ein bitteres Gefühl stieg in ihr auf und sie kämpfte erneut gegen die Tränen an. Sie war lediglich ein Objekt , welches die Volturi für ihre Zwecke missbrauchten. Ehrliches Interesse an ihr hatte die Königsfamilie nie gehabt. Das zu glauben zeugte von Naivität und es einzusehen kostete Renesmee ihr letztes Selbstwertgefühl. In dem sie nach Volterra gebracht wurde , hofften die Vampire aus Italien den Cullens einen Schlag zu versetzen , denn – wie Renesmee jetzt klar wurde – hatten sie ihre Niederlage in Forks nicht vergessen. Sie hatten bis dato auf Rache gesinnt. Aber was konnte man von ihnen schon erwarten? Sie nährten sich an dem Schmerz , der Trauer und den Wunden von Wesen , die noch im Stande waren Gefühle zu empfinden. Sie wollten das sich alle anderen Vampire auf diesem Planeten ihnen beugten und ihre Gesetze nicht brachen. Nur den kleinsten Funken von Rebellion erstickten sie im Keim. Ihr Todeskommandos tarnten sie damit zu behaupten das sie alles für den Schutz der Vampirrasse täten. Zu einem kleinen Teil mochte das sogar stimmen. Und ihre Arbeit führten sie seit Jahrhunderten stets erfolgreich aus. Sie begingen niemals Fehler oder mussten Niederlagen hinnehmen. Bis Renesmee geboren wurde. Vor 5 Jahren durchkreuzten die Cullens den Plan der Königsfamilie. Stolz wie sie waren konnten sie das nicht einfach hinnehmen. Natürlich nicht. Niemand hatte das Recht sie lächerlich zu machen , ihre Macht untergraben. Die Cullens hatten die Gefahr die von den Volturi ausgingen jahrelang unterschätzt und das war ihnen nun zum Verhängnis geworden. Es waren seelenlose Monster , jeder einzelne Vampir in diesem Raum. Wollte sich ihnen jemand nicht fügen wurde er mithilfe von Chelsea gefügig gemacht. Und mit der Entführung von Nessie wollten sie ein für alle Mal ein Exempel statuieren. Die Cullens sollten es nie wieder wagen sich gegen die Volturi aufzulehnen. Man wollte der Familie in Fort William klar machen wer der Herrscher war. Doch welche Wunden sie damit zufügten , Wunden nie niemals wieder heilen würden , war ihnen vollkommen gleich. Sie sinnten auf einen Kampf mit den Cullens , denn ihnen dürfte klar sein , das sie nicht einfach tatenlos zu Hause rumsaßen und warteten bis Renesmee wieder vor der Tür stand. Nein , die Cullen kannte ihre Familie , kannte ihre Eltern. Sie würden nach Italien aufbrechen und Renesmee zurückfordern. Koste es was es wolle. Doch das war es eben was sie nicht wollte. Niemand sollte ein zweites Mal sein Leben für die Halbvampirin aufs Spiel setzen. Schon einmal haben sich alle wegen ihr in Lebensgefahr gebracht und sie würde es kein zweites Mal zulassen. Um die Sicherheit ihrer Familie zu gewährleisten würde sie sich diesem Leben hier hingeben , es versuchen zu meistern. Auch wenn sie hier nur die Missgeburt war , ein Wesen was überhaupt nicht existieren sollte und durfte. Sollte es den Cullens doch gelingen Nessie wieder zu befreien so hatte die Königsfamilie ihnen dennoch einen Schlag verpasst. Nicht noch einmal würde man ihre Mach und ihre Skrupellosigkeit unterschätzen. Und Nessie? Sie würde nie wieder die selbe sein. Wenn auch ihre Gefühle unter Manipulation standen , würde sie einmal wieder davon befreit sein hieß das nicht das sie sie vergessen würde. Renesmee's Leben würde stets geprägt sein und normal verlaufen würde es eben nicht mehr. Indem sie Nessie zu ihrem Spielzeug gemacht hatten , versetzen sie den Cullens einen Hieb , der so schnell nicht vergessen werden würde. Und als die Cullen in das Gesicht von Demetri sah , welches ein hochmütiges Lächeln zierte , wusste sie das sie Recht hatte. Ihr Anblick , ihr hilfloser Anblick erfreute ihn..erfreute alle in diesem Raum!

„Wenn das Messer für Lügen ist
dann ramm' es ihnen ins Herz
Egoismus auf zwei Beinen
Dunkelheit
spiegelt sich
in meinem Herzen
wenn das der Tod ist
dann nimm mich mit
graue Hände auf den Boden
und rote Augen
zerreißen mich
der Tot sei mir willkommen
ich will sterben
so tötet mich“


Diese Worte , ihre Worte aus längst vergangen Tagen , tauchten in ihren Gedanken auf. Diese Qual würde nie vergehen. Die Qual einen großen Verlust erlitten zu haben. Sie verlor ihre Familie , ihre geliebte Mutter , ihren Jacob und sich selbst.
Und alles was Nessie blieb war Hoffnung. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen..irgendwann. Nur eines war größer als Furcht und das war Hoffnung. Obgleich ihre Gefühle manipuliert waren , so konnte Chelseas Gabe ihre Hoffnung nicht töten. Noch war der Hass und die Verachtung gegen die Volturi in ihr lebendig doch je länger sie hier war , desto schwächer wurde ihr Verlangen zu rebellieren. Sie würde es hinnehmen und irgendwann würde es ihr gleichgültig sein. Sie wäre ein Wesen ohne Seele. Sie wäre wie der Rest dieser verkommenen Geschöpfe hier in Volterra. Nur wenn sie so wurde wie Caius , Demetri , Felix , Jane und Alec würde sie ihr Leben weiterleben können. Tat sie dies nicht , starb sie. Wenn auch nur innerlich. Das passierte also mit denjenigen die an die Volturi gebunden wurden , aber sich ihnen nie mit Herz und Seele verschreiben konnten. Vampire , die noch ein Fünkchen Gefühl in sich trugen, konnten sich nie den Volturi anschließen. Doch immer mehr verlor die Cullen von ihrem Kampfeswillen. Sie wollte diesen Schmerz nicht länger ertragen , wollte sich von Chelseas Gabe endgültig einnehmen lassen , alles hinter sich lassen und vergessen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit richtete sich Renesmee auf und blickte die drei Meister an. Ihr Blick glitt von Aro , über Caius und blieb schließlich bei Marcus hingen. Doch dann stockte Nessie beinahe der Atem. Stille war im Raum eingekehrt , die Cullen hätte erwartete das nun Caius spöttische Worte an sie richten würde , doch etwas anderes geschah. Etwas , womit den irritierten Gesichtern nach niemand gerechnet hätte. Marcus erhob sich langsam von seinem Thron und schritt – es war kaum zu glauben – auf Nessie zu. Sie konnte den Vampir nicht einschätzen. Was hatte er vor? Wollte er das zu Ende bringen was Alec angefangen hatte? Warum sonst sollte er einem Wesen wie ihr seine Aufmerksamkeit schenken. Aus irgendeinem Grund spürte Renesmee in diese Augenblick keine Angst. Auch wenn es töricht war dies zu sagen , Marcus trug etwas in sich , was die anderen längst verloren hatten. Der Tot seiner Frau , die nie erfüllte Sehnsucht den Mörder zu finden und die zwanghafte Bindung an die Volturi hatten ihn zu einem Geschöpf gemacht was nichts mehr fühlen wollte. Renesmee verstand Marcus , auch wenn sie nicht ermessen konnte wie es sich anfühlen musste Jahrhunderte hier gefesselt zu sein – unfreiwillig. Mittlerweile mochte es dem Volturi Leader gleichgültig sein. Doch in dem Moment als sie Marcus in die Augen schaute , blickte sie nicht in die trüben , leeren und trostlosen Augen. Nein – sie sah Wut , Zorn und Aufgebrachtheit in ihnen. Zeigte er Mitgefühl für sie? Für jemanden , der zu etwas gezwungen wurde ohne es selbst zu wollen? Sah er sich selbst in ihr wieder? Denn gewiss erwartete sie ein ähnliches Schicksal wie Marcus. Auch wenn er seit Dekaden von Jahren unter Chelseas Gabe stand , so schien es als wäre er für einige Minuten von dem Schleier der ihn umhüllte befreit. Nessie hatte alle Volturi über einen Kamm geschoren und als Monster abgestempelt. Doch sie wagt es kaum zu denken , doch schließlich war sie sie sicher. Marcus hatte ein gutes Wesen und gerne hätte Renesmee ihn gekannt als er noch ein Mensch war. Gewiss hätte sie ihn gemocht. Hier war er vollkommen eingesperrt und fast schon bewunderte die Cullen den Meister. Als er seinen Mund öffnete , lauschte Nessie gespannt. "Du hast dich nicht schlecht geschlagen." Zitternd nickte sie mit dem Kopf und versuchte sich gerade aufzurichten. “Es tut mir Leid, dass es so kommen musste." Dem Blick des alten Vampires hielt sie stand , doch in ihren Augen sammelten sich erneut die Tränen. Sie wusste , nettere Worte würde sie hier kaum zuhören bekommen. Gerade wollte sie etwas erwidern , da durchbrach Caius die Stille mit seiner eisigen Stimme: „Setz dich wieder hin Marcus. Immerhin lebt sie noch.“ Doch Marcus rührte sich nicht , als wüsste er das sich gleich etwas geschehen würde. Aro erhob freundlich lächelnd das Wort und berichtete das die Rumänen im Anmarsch seien und sich die Wachen nun auf den Weg machen sollten um zu verhindern das sie nach Volterra kamen. Binnen weniger Augenblicke waren Demetri , Aro , Jane und Renata und noch einige Wachen verschwunden und der Thronsaal wirkte leer gefegt. Doch Nessie kümmert es nicht , wer die Volturi angriff. Sie würden alle sterben. Es war vergebliche Mühe von Stefan und Vladimir. Nessie wand sich wieder Marcus zu , der noch immer vor ihr stand.
Sie schluckte einmal eh sie das Wort an den Meister wand , doch dann sah sie ihm offen in die Augen. „Ihr könnt nichts dafür Marcus. Ich bin wie ich bin , könnte nie gegen einen Volturi Krieger gewinnen. Ich bin nicht einmal ein Vampir. Wisst ihr , es ist äußerst seltsam hier zu sein. Fasziniert von all eurer Macht und eurem Ansehen bin ich und doch gehöre ich nicht hier her. Oder doch? Wer weiß das schon. Heißt es nicht das wir aus den Trümmern der Verzweiflung unseren Charakter bauen? Ein Dasein zu fristen ohne ein Licht was einem einen Grund dazu gibt , das ist mein neues Leben. Klingt doch verlockend.." Sie hielt kurz inne und fuhr traurig fort: "Es gibt Menschen dort draußen die mich lieben und das sie es tun ist ihr Verderben. Ich weiß nicht wie ich es hier aushalten soll..dieser Ort ist eisiger und kühler als ich es mir je erträumt habe...Doch Marcus? Vielleicht ist es töricht es zu sagen aber ich respektiere euch. Ihr scheint anders zu sein und das ist hier wertvoller als alles andere , denke ich.“ Sie flüsterte nur noch , wusste nicht was sie redete. Die Worte sprudelten nur aus ihr heraus. „Könnt ihr mir sagen was mich erwartet? Was ihn erwartet?“ Ihr Blick huschte zu Jacob und Verzweiflung schlich sich in ihre Züge. Sie war nicht um ihr Leben besorgt , sondern um das von Jake. Konnte Marcus nicht Bindungen zwischen Menschen sehen? Sah er das sie nie aufhören würde ihre Familie zu lieben? Sie war eine Cullen und der Willen einer Cullen würde man nie auslöschen können. Sie würde kämpfen , auch wenn sie daran zu Grunde gang. Die Schultern straffend , mit klaren Blick und einem kleinen bitteren Lächeln sah sie Marcus an. War es naiv zu glauben das Marcus noch irgendwo tief in sich Gefühle besaß? Oder war er auch der eiskalte skrupellose Mörder?

Tbc.: Marcus' Gemächer
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptySa Apr 14, 2012 11:06 am

Ein Blick in diese großen, runden, tränengefüllten Augen genügte, um ihn sämtliche Unsterblichen tausendfach verfluchen zu lassen. Er hatte nie eigene Kinder gehabt, ein Ding der Unmöglichkeit wenn man der Art der wandelnden Toten angehörte, und zu Lebzeiten hatte er keine passende Frau gehabt. Generell hatte er auch nie das Bedürfnis nach Nachwuchs verspürt. Solange er seine Didyme hatte, war er glücklich, glücklich zu zweit, und nach ihrem Tod zählten solche Dinge ohnehin nicht mehr. Er wusste, dass Sulpicia und Athenodora die Hexenzwillinge als eine Art Kinderersatz sahen, weil sie selbst keine haben konnten. Marcus würde in den beiden verteufelten Unsterblichen niemals Kinder erkennen können, zu genau wusste er, wozu sie in der Lage waren. Aber jetzt, in diesem Moment, wo er die kleine Renesmee vor sich hatte, da spürte er etwas, das er zuvor nicht gekannt hatte. Gerne würde er sie vor dem Rest der Welt verstecken, damit niemand ihr ein Leid antun konnte, niemand sie je wieder mit diesem hungrigen Blick ansehen konnte, wie Aro ihn trug, sobald er etwas erblickte, was er haben wollte. Doch stattdessen blieb er hier stehen, reglos, und ein Teil von ihm fragte sich, was das werden sollte. Ehe er seine vorschnelle Handlung bereuen konnte, den Entschluss, sie anzusprechen, warf Caius etwas ein, das alles änderte. „Setz dich wieder hin Marcus. Immerhin lebt sie noch.“ Es war nicht direkt ein Befehl, denn dazu war nicht einmal er in der Lage. Aber sicherlich auch keine Bitte. Es war lediglich eine Bemerkung derselben Art wie es auch Sätze wie "Beruhige dich" und "Mach kein Theater" waren. Führte er sich unnötig auf? Das ließ sich schwer einschätzen... dem Vampir fiel niemand ein, bei dem es irgendwem auch nur aufgefallen wäre, wenn er eine Runde durch den Saal gelaufen wäre. Für alle anderen war dies eine normale, nachvollziehbare Handlung. Für ihn war es eine Jahrhundertpremiere. Trotzdem sah er keinen Sinn darin, den Worten seines 'Bruders' zu folgen. Wieso auch? Innerhalb der nächsten Sekunden war es sowieso vergessen, nachdem Demetri die Neuigkeiten brachte, dass sich ein Trupp der Rumänen näherte. Bei der Erwähnung dieses Clans blitzten längst vergessene Bilder in seinem Kopf auf. Mochte er auch die Herrschaft der Volturi teils als grausam empfinden, sie war nichts im Vergleich zu der davor herrschenden Ära der Rumänen. Sie hatten sich Menschen als Sklaven, als Nutzvieh gehalten und nicht einmal versucht den Anschein von Menschlichkeit zu erwecken. Unter ihrer Tyrannei gab es nur Leid und Elend. Es war gut, dass sie dem ein Ende gesetzt haben, davon war er auch heute noch felsenfest überzeugt, was durchaus nicht auf alle Entscheidungen der Vergangenheit zutraf.

Die Cullen sah ihn weiterhin an, begann nun zu sprechen. Er hatte ohnehin schon zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er würde hier keine Diskussion starten, nicht vor allen anderen. Marcus tat, als würde er das kleine Mädchen nicht bemerken und berührte kurz Aros Hand, als dieser gerade an ihm vorbei nach draußen ging. Ich bringe sie und den Jungen weg. Nur zur Sicherheit. Aro nickte nur geistesabwesend, war gedanklich bereits ganz woanders oder schwebte noch immer in trunkenen Höhen, die niemand erreichen konnte, dessen Verstand normal arbeitete. Das reichte für ihn. "Folgt mir." Seine Stimme war leise, nicht mehr als ein Wispern. Das war sie nie. Wozu sollte man schon laut sprechen? Wozu sollte man unter normalen Umständen überhaupt sprechen? In der Gegenwart des Gedankenlesers verlernte man dergleichen leicht.
Kaum hatten sie den Thronsaal hinter sich gelassen, waren durch die hohe Tür gegangen, da wandte Marcus sich nach links in einen Seitengang. Es war nicht der offizielle Weg und gewiss nicht der kürzeste, aber der Einzige, auf dem sie niemandem begegnen würden. Schweigend ging der Meister voran, achtete allerdings immer wieder darauf, dass der Halbvampir und der Gestaltwandler ihm folgten. Der Junge schien nicht ganz bei Sinnen zu sein. Bei ihm schlug die Manipulation voll zu. Das Mädchen war stärker. Sie ließ sich nicht so leicht beeinflussen, doch die Verwirrung die in ihrem Kopf herrschen musste, war sicherlich nicht unerheblich. Nach einer Weile rief er sich ihre Worte zurück ins Gedächtnis, die sie mit leiser, unsicherer und doch selbstbewusster Stimme vorgetragen hatte und die ihn direkt dorthin getroffen hatten, wo früher einst sein Herz saß. Und ohne Vorwarnung begann er schließlich zu sprechen, antwortete ihr, wo sie vielleicht bereits ihre Worte vergessen hatte. "Nein, du bist kein Vampir. Und das ist auch gut so. Sieh sie dir an, diese stolzen Unsterblichen, wo sie doch keinen Grund dazu haben. Die Einzige, die stolz sein kann, bist du. Vielleicht reden sie dir etwas anderes ein. Vielleicht redest auch du dir etwas ein. Aber allein die Tatsache dass du anders bist, bedeutet nichts. Dass du besonders bist jedoch, das hebt dich von allen anderen ab. Es hat nichts damit zu tun, als wer du geboren wurdest. Du könntest ebenso gut ein Mensch sein. Es zählt, was man aus sich macht, und jeder Einzelne hier hat den falschen Weg gewählt, abgesehen von dir. Du hast noch eine Wahl. Und... wenn ich dir einen Rat geben darf: finde dich nicht damit ab. Wenn du stark genug bist, kämpfe, denn wenn du aufgibst ist das der Anfang vom Ende. Einmal gefangen kommst du nicht mehr fort von hier. Und damit meine ich keine körperlichen Fesseln oder die Manipulation. Es ist die Einstellung, die zählt." An dieser Stelle hielt er inne. Mittlerweile standen sie vor einer schmuckvoll verzierten Tür, mit goldener Klinke und kunstvoll bemalt. Dahinter befand sich 'sein Reich', wenn man es so nennen konnte. Ein kahler Raum, ein paar hohe Fenster, Teppich, den Sulpicia oder irgendwer anders ausgesucht hatte, vor Urzeiten bereits, ein Sofa, von dem er nicht einmal wusste, ob es seinem Gewicht standhalten würde, ein Schreibtisch, ein Regal. Sonst nichts. Es sorgte dafür, dass das durchaus große Zimmer außerordentlich leer wirkte. Aber wozu brauchte er schon irgendeine Inneneinrichtung? Sein Leben - pah! - saß er ohnehin in dem prunkvollen Thronsaal ab, sein privates Gemach gehörte nicht zu den repräsentativen Räumen, die der Pöbel zu sehen bekam, demnach benötigte es auch keine Zierde. Ohne dass er wusste, wie er dorthin gekommen war, stand er plötzlich am Fenster, das am weitesten von der Tür entfernt war, wo Renesmee und ihr Haustier standen. Er hatte nicht bemerkt, dass er sich seiner rassebedingten Kräfte bedient hatte, erst der verdutzte Gesichtsausdruck der Kleinen zeigte es ihm. Schnell wandte er den Blick ab, sah nach draußen. Von hier hatte er einen wunderbaren Überblick über die Stadt. In der Ferne konnte er die altbekannte italienische Landschaft erkennen. Wie abgenutzt alles wirkte!

Hätte er noch Gefühle, so hätte er in diesem Moment wohl keine Kontrolle mehr darüber. Doch zum Glück hatte er derartige Emotionen schon lange vergessen, sofern er sie je gekannt hatte. Sorge war ihm fremd gewesen, sein ganzes Leben über. Vampire konnten gut auf sich selbst acht geben, Menschen kümmerten ihn nicht, und das sogar damals, als er noch selbst einer war. Renesmee, dieses kleine Wesen, das es gar nicht geben dürfte, war die Erste, der er je begegnet war, die Sorge verdiente. So jung, so unschuldig, gefangen in diesem Loch der Sünden. Er erinnerte sich genau an ihr Gesicht in dem Augenblick als sie im gesagt hatte, dass sie ihn... respektierte. Wie konnte sie das sagen, wo er doch zu denen gehörte, die ihre Entführung angeordnet hatten? Sollte er nicht eigentlich einer ihrer schlimmsten Feinde sein? Etwas sagte ihm, dass es sicher die Manipulation durch Chelsea war, die Schuld an dieser Meinung war, doch ein anderes etwas widersprach konstant. Ihr scheint anders zu sein und das ist hier wertvoller als alles andere, denke ich. Jedes einzelne ihrer Worte hämmerte in seinem Kopf, hallte dort wieder, verursachte ein lärmendes Chaos, über das er nicht länger Herr war. Er war nicht anders. Er war ganz und gar nicht anders. Wie konnte sie so etwas behaupten? Törichtes Kind. Zweifelnd schüttelte er sein Haupt. Dann kam ihm ihre Angst wieder in den Sinn. Ja, was erwartete sie? Sicher konnte er es nicht sagen. Aro war unberechenbar, wie es Wahnsinnige eben zu tun pflegen. Trotzdem hatte er das Bedürfnis, sie zu beruhigen. Er konnte es nicht erklären, aber gerade das war vielleicht das Erfrischende daran. Obwohl es ihn unendlich verwirrte.
"Niemand wird euch etwas tun." Dafür würde er sorgen. Mochten die restlichen der Volturi ihn für scheintot halten, er war weiterhin einer ihrer Anführer und notfalls würde er sie daran erinnern. An seine pessimistischen Gedanken, dass er nichts weiter als eine Statue war, die half die Fassade aufrecht zu erhalten, dachte er längst nicht mehr. "Dir nicht und ihm auch nicht. Sie mögen bedrohlich wirken, aber im Grunde brauchen sie euch. Wir." Er sollte sich nicht so von seinem Clan abgrenzen, als wäre er etwas Besseres. Er gehörte genauso zu diesem Verein voller Verbrecher wie jeder andere Vampir in diesem Schloss.

In der Ferne, vor den Stadtmauern konnte er etwas erkennen, was sich als eine Gruppe kämpfender Vampire herausstellte. Der Trupp der Rumänen. Hatten die Wachen sie also gefunden. Und Aro war bei ihnen. Vielleicht passten sie ja nicht auf und ihren Feinden gelang ein Glückstreffer...
... so sollte er wirklich nicht denken. Das durfte er nicht. Und Aro wäre nicht erfreut. Wobei... wahrscheinlich würde er lachen. Das Lachen eines Siegers. Denn er wusste nur zu gut, dass es so nie kommen würde. Dass er keine andere Wahl hatte, als ihm zu folgen, egal wohin er ging. Hoffentlich entschloss er sich eines Tages dazu, geradeswegs in den Tod zu gehen.
Immer noch schaffte er es nicht, das Halbwesen, das in seinem Zimmer stand, anzusehen. Schließlich konnte er sie nur enttäuschen, oder? Und eigentlich dürfte ihn das nicht kümmern. Enttäuschung. Sorge. Was waren das für neue Gedanken... Gefühle? Langsam und gleichzeitig rasend schnell hob er seine Hand und legte sie an die Scheibe. Im Glas sah er die blasse Reflexion seiner selbst. Die steinerne Haut, kalt, aber nicht marmorgleich wie die seiner jüngeren Artgenossen. Ob er es für gut befand oder nicht, dass er sich von ihnen abhob, das wusste er nicht. Es war unwichtig. Die Augen, zu Lebzeiten eisblau, nun meist rot, heute fast schwarz. So schwarz, dass sie fast menschlich wirkten und umso weniger human. Wie die Beschreibung eines Amokläufers oder Massenmörders. An solchen Tagen erkannten man den milchigen Schleier kaum, der sie trübte. Seine Haare waren fast ebenso dunkel. Alles in allem kam er sich - wieder einmal - wie die perfekte unperfekte Besetzung für Dracula vor. Der schwarze Mantel, den man ihm aufgenötigt hatte, vollendete das Klischee.
Verdammt. Er wollte so gerne sterben.

tbc. Marcus' Gemach
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptySo Jun 17, 2012 3:06 am

Chelsea kam nicht umhin, ihren Blick durch den weitläufigen Thronsaal schweifen zu lassen, in der Hoffnung, irgendetwas Interessantes zu finden, was nicht Demetri hieß, doch alle anderen Gesichter erschienen ihr zu belanglos, um sie zu mustern oder zu nervig, um den Blick überhaupt länger als nur ein paar Sekundenbruchteile auf ihnen verweilen zu lassen. Also ließ sie ihren Blick auf ihren ehemaligen Gefährte ruhen, bemerkte die bekannten Konturen seines Körpers, den konzentrierten, eiskalten Gesichtszug, der nichts weiter als eine perfekte Maske war und die Ausstrahlung, die jeden erst einmal zurückschrecken ließ. Nicht alle Volturi strahlten so etwas aus, einige waren fast sanftmütig, nur ihre Gabe hielt sie bei der italienischen Königsfamilie. Oder eher: Chelseas Gabe hielt die Vampire mit ihren Gaben bei den Volturi. Auch wenn sie am liebsten ein paar von ihnen ihre Bande entziehen und verscheuchen würde, hielt sie sich zurück. Und wenn ihre Bande schon mehrere Jahre auf jemanden gelegen hatten, hielten sie auch noch eine Weile, selbst, wenn Chelsea sie schon gelöst hatte. Daran konnte man erkennen, wie außerordentlich stark sie war. Diese Sache mit der Liebe war zwar ein kleines Problem, doch sie war sich sicher, dass sie auch das in den Griff kriegen konnte, spätestens in ein paar hundert Jahren.
Da sie Demetri immer noch beobachtete, bemerkte sie sofort, als er die Augen schloss und sich leicht versteifte. Sie horchte sofort auf, als er schließlich mit leiser Stimme berichtete, dass eine Rumänenarmee von ungefähr 25 Vampiren zu ihnen unterwegs war. Chelsea lächelte leicht über diese Dummheit. Wann lernten sie endlich, dass niemand – niemand! – die Volturi besiegen konnte? Es hatte doch einen Grund, warum sie an der Spitze standen, und nicht mehr die Rumänen! Sie hatten die größten Talente der Welt, alles, was sie brauchten und die meisten von ihnen hatten eine außerordentlich gute Kampfausbildung genossen. Chelsea selbst war recht gut, nicht perfekt, doch wer war das schon? Sie half manchmal, ein paar der Neueren zu trainieren, und sie hatte sich schon lange keine Verletzung mehr zugezogen. Die Narben, die sie hatte, waren nicht der Rede wert. Die meisten waren an der Kopfgegend und an der Schulter. Einmal wurde ihr der Arm ausgerissen, ein schmerzhaftes und demütigendes Erlebnis, doch sie hatte daraus gelernt. Sie waren von früher, in ihrer Anfangszeit war alles noch schwerer. Da gab es Zeiten, in denen sie es bereute, nicht einfach weggerannt zu sein, oder sie einfach so gereizt zu haben, dass sie sie auch getötet hätten. Doch das hatte sie nicht – Gott sei Dank, denn nun wusste sie, was sie hier hatte. Sie wusste es zu schätzen, und es war kein schlechtes Leben. Es war im Grunde das, was sie schon immer als ihre Politik angesehen hatte: Es gab die Könige, ihre Gefolgsleute, die höher gestellt waren als der Rest von ihnen und ein schönes Leben leben konnten, die Leute im Schloss, nicht ganz so hoch gestellt, aber immer noch gut dran, die Händler und Nomaden, die in Furcht von den Königen leben mussten, aber denen im Normalfall nichts passierte und die manchmal auch ins Schloss kommen konnten, und dann gab es die Bauern, in diesem Fall die Menschen, schwach, wehrlos und arm, im Großen und Ganzen wertlos und nur zum Vergnügen der Schlossbewohner da. Eine ganz normale, gerechte Rangordnung, wie sie schon seit Jahrtausenden war. Früher auch unter den Menschen, so war sie aufgewachsen. Doch das war lange her, und ihre Vergangenheit war nicht das, was man einen Traum von einer Kindheit nennen konnte. Im Gegenteil. Chelsea fragte sich oft, ob ihr Leben anders verlaufen wäre, hätte sie von Anfang an gewusst, dass sie die Tochter der glorreichen Athron gewesen war, hochgestellt und mit einer eigentlich strahlenden Zukunft an der Seite eines reichen, gutaussehenden und liebevollen Ehemannes. Vielleicht hätte sie Kinder gehabt, einen Jungen auf jeden Fall, um einen Familienerben zu haben, und ein paar Mädchen. Sie wäre wahrscheinlich niemals Mariana begegnet, hätte niemals eingewilligt, ein Vampir zu werden, hätte sich niemals an Männer verkauft. Sie wäre vielleicht glücklich geworden.
Nicht dass sie jetzt nicht glücklich wäre, aber es lastete immer eine schwere, bittersüßliche Nuance auf ihr, die ihr immer einen Dämpfer verpasste. Die Ewigkeit konnte einsam sein, wenn man niemanden an seiner Seite hatte. Aber vielleicht hatte sie auch ihr Schicksal besiegelt, als sie einwilligte, den Volturi anzugehören. Was auch immer es war – sie würde vielleicht nie jemanden finden, doch das war in Ordnung, alleine war man unabhängiger und wenn man keinen liebte, konnte man nicht erpresst werden mit ihnen.
Chelsea wurde von Aros Stimme aus ihren Gedanken gerissen. Auch er schien einem kleinen Kampf nicht abgeneigt zu sein. Auch er war sich sicher, dass es keine Verluste für die Volturi geben würde, höchstens ein paar Neue. Das schien ja ganz in zu sein zurzeit. Als Demetri dann auch hinzufügte, dass ein paar von ihnen sehr mächtige Gaben besäßen, leuchteten Aros Augen in fast anormaler kindlicher Freude auf und er klatschte enthusiastisch in die Hände. Dann ging er aus dem Thronsaal, gefolgt von Jane und Renata, beide nicht an seiner Seite. Der Rest versammelte sich um Demetri und Felix, die gerade ein Gespräch führten. Chelsea trat zu ihnen und gemeinsam gingen sie in die Eingangshalle, wo Aro schon auf sie wartete. „Dreizehn Kämpfer. Sehr gut. Dann wollen wir unsere Freunde auch angemessen begrüßen. Demetri, wenn du die Ehre hättest?“ Nur, dass ihre Freunde ihre Begrüßung wohl nicht vollzählig überleben werden. Und wie es schien, hatte Demetri gerne die Ehre, denn er stolzierte hoch erhobenen Kopfes aus dem Schloss, über den Plaza und durch die Straßen des nächtlichen Volterras. Und die 12 weiteren Wachen folgten ihm, sagten kein Wort, liefen als wären sie eins. So wie es schon immer war. So wie es auch immer sein wird. Kein Mensch begegnete ihnen, nicht einmal an den hohen Mauern, die Volterra wie einen scheinbar sicheren Schutzwall umgaben. Der letzte von ihnen schloss das Tor, um niemanden reinzulassen… oder jemanden rauszulassen.
Und dann konnte man sie schon sehen. Ein Haufen Vampire, natürlich zahlenmäßig überlegen, doch eindeutig fehlte es ihnen an Training und Vernunft. Selbst die älteren strahlten nicht die Ruhe aus, die nötig gewesen wäre, um am Ende einen Sieg zu erringen.
Chelsea stand am hinteren Rand der 13 Wachen, ein guter Platz, in dem man genug mitbekam und an dem man vor den meisten Angreifern geschützt war. Sie selbst war nicht so der aktive Kämpfer, sie hatte es lieber, wenn jemand auf sie zukam, denn den ersten Schritt zu machen, bedeutete auch, nicht zu wissen, wie der Gegner reagierte. Eine unbedachte Bewegung, ein kurzes, unnötiges Blinzeln, ein Moment der Unaufmerksamkeit, und Chelseas Gegenüber würde tot sein. Aus den Augenwinkeln heraus konnte sie sehen, wie Alec zu Aro ging, mit ihm sprach. Gebannt sah sie auf die lose Formation, die näher rückte und keine Ahnung hatte, dass sie verlieren würde. Die Hoffnung, der vorschnelle Triumph in ihren Gesichtern, ließ Chelsea fast herzhaft auflachen. Ihre Träume werden mit einem Mal zerschlagen werden, genauso wie ihre Träume zerschlagen wurden. Statt dem Lachen legte sich ein seichtes Lächeln auf ihre Lippen. Inzwischen waren beiden Seiten aufeinander losgegangen, und Chelsea ging ebenfalls in Kampfstellung. Alec musste seine Gabe angewendet haben, denn plötzlich fiel jemand aus der Reihe, während die Masse weiterwogte. Eine rothaarige, schlanke Vampirin; anscheinend mit einer mächtigen Gabe, die Aro unbedingt haben wollte. Alec nickte ihr zu, und Chelsea zwinkerte ihm zu. Sie hatte verstanden, jetzt war sie dran. Es war ihre Aufgabe, die Talente einzusammeln, sie an sich zu binden, sie in Sicherheit zu bringen und dann auf sie aufzupassen, während Aro noch beschäftigt war.
Sie war gerade auf dem Weg zu der Rothaarigen, als sie direkt neben sich ein nur mäßig unterdrücktes Knurren hörte. Chelsea wirbelte herum, gerade rechtzeitig genug, um den Schlag ausweichen zu können, den ihr Angreifer austeilte. Den riss es nach vorne, er fing sich jedoch sofort wieder und bleckte die Zähne. Ein junger Mann, mit dunkelroten, fast schwarzen Augen und einem attraktiven Gesicht kauerte vor ihr. Chelsea seufzte genervt. Eindeutig ein Neuer. Die unkontrollierten Bewegungen und Zuckungen verrieten ihn. „Schade dass wir uns unter diesen Umständen begegnen“, sagte Chelsea mit einem ätzenden Unterton, „du wärst eigentlich ganz süß“, fügte sie lächelnd hinzu. Sie griff nicht an, beobachtete nur belustigt, wie sich in den Augen des Vampirs vor ihr Verwirrung und dann Wut ausbreiteten. Dann stürmte er nach vorne, wollte ihre Taille umgreifen, und fast hätte Chelsea zu spät reagiert. Nur mit Not konnte sie noch ausweichen, war danach aber umso mehr bei der Sache. Ihre Beinahe-Niederlage nagte an ihr, sie wollte dem Jungvampir weh tun. Dieser setzte wieder an, diesmal aber konnte sich Chelsea mit einem Sprung retten und landete hinter ihm. Mit einer schnellen, geschickten Bewegung riss sie seine Arme nach hinten, so sehr, dass es brutal knackte und sich in Chelseas Gedanken ein Bild von gebrochenen Knochen ausbreitete. Der Vampir schrie vor Schmerzen auf, ein klägliches Heulen. Das hatte er nicht erwartet. Um die Sache schneller zu Ende zu bringen, riss sie seinen Kopf nach hinten, sodass seine Kehle frei lag. Das helle cremeweiß seiner Haut schimmerte im Mondlicht, seine Augen waren weit aufgerissen, bittend, noch hatte er ein bisschen Hoffnung. „Ich könnte euch angehören…“, flüsterte er hektisch. Chelsea lachte. „Du? Nicht einmal die Cullens würden so einen Schwächling wie dich haben wollen!“ Da, die Hoffnung war dahin. Und dann war da nur noch das Reißen seiner Haut, als sie mit einem Ruck seinen Kopf von seinem Körper trennte. Die Spannung in seinen Muskeln ließ augenblicklich nach und er fiel schlaff auf den Boden. Ein leichtes Grinsen umspielte Chelseas Lippen, als sie die zwei Teile in einer Feuer warf, das jemand gemacht hatte. Dann endlich konnte sie zu der Rothaarigen, seufzte auf, als sie realisierte, dass sie sie würde tragen müssen. Doch erst konzentrierte sie sich auf die Bande ihrer Gegenüber, löste die, die zu ihrer früheren Truppe gehörten und band sie an sich selbst. Nur für diesen Augenblick, denn die Meister würden noch entscheiden müssen, ob sie bleiben durfte oder nicht. Dann warf sie sich die Frau über die Schulter und huschte im Schutz ihrer Truppe weiter nach hinten, vorbei an Demetri, der… tatschlich verwundet war! Chelsea starrte geschockt auf seine Brust; der Umhang war dort in Fetzen gerissen, feine Linien – geschlossene Wunden – erstreckten sich über den Teil seiner Brust, den sie sehen konnte. Ein Welle von Zufriedenheit erfüllte sie. Er hatte eine Wunde – der große Demetri! Breit grinsend lief sie den Weg zu den Toren nach oben, lief durch die Gassen und über den Plaza hinein ins Schloss und die Treppe nach oben in eines der vielen freien Zimmer. Sie stieß die dunkle Tür auf und ließ die Frau dann etwas lieblos auf den Boden fallen, bevor sie die Tür schloss. Ein leises Aufkeuchen signalisierte ihr, dass die Rothaarige aufgewacht war. Chelsea drehte sich grinsend zu ihr um, und als sie die Augen aufschlug, sagte sie honigsüß: „Guten Morgen Herzchen, na, ausgeschlafen?“

tbc.: Ciaras Zimmer
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyDi Jul 24, 2012 5:57 am

cf: Seto's Zimmer

Interessiert musterte der Japaner das blonde Mädchen vor ihm und schmunzelte beinahe als er ihren leicht überraschten Blick aufschnappte, als sie die Frau in seinem Zimmer sah. Fast wirkte sie ein wenig Menschlich als sie ihren nächsten Satz mit den Worten - Ähm - einleitete. Die Namen der beiden Neuankömmlinge hatten sich also noch nicht herum gesprochen. Nicht das ihn das störte. Seinen Namen würde man früh genug kennen. Die Volturi Wächterin erklärte weiter das Aro sie sehen wollte und sie sie jetzt zum Thronsaal bringen würde. Na endlich...
Sie gab noch kurz Anweisungen wer von ihnen wo gehen sollte. Eins war sicher - zu ihm hatten sie wesentlich mehr Vertrauen als zu der Rothaarigen. Als die blonde ihn dann auch noch ansah um sich die Bestätigung einzuholen, dass er freiwillig hier war wurde ihm alles klar. Die andere Frau war also wirklich nicht aus eigenem Willen hier. Entweder besaß sie also wirklich eine besondere Gabe oder Aro verschonte sie vorerst aus einem anderem Grund.
Bevor sich die Gruppe der drei Vampire auf den Weg machte, gesellte sich noch ein anderer Vampir zu ihnen. Fasziniert blickte Seto auf den Jungen von vielleicht... 13 Jahren? Was war das hier? Treff der Vampir-Kinder? Doch auch dieser braunhaarige Junge mit dem fast Engelsgleichen Gesichtszügen trug einen dunklen Umhang. Körperlich waren er und Seto gleich auf. Seto vielleicht ein, zwei Centimeter größer. Er begrüßte die beiden mit einem Lächeln auf den Lippen und Seto nickte nur um den Gruß zu erwiedern.
Offensichtlich war es typisch für die Volturi sich zu Beginn des Gesprächs nicht namentlich vorzustellen. Schon bei Sofibel war es so gewesen. Er ignorierte diesen nicht vorhandenen Anstand und setzte seinen Weg hinter den beiden Vampirinnen fort. Es gab im Moment wichtigeres als Höflichkeitsfloskeln.
„Also. Wie heißt ihr? Ich bin Claire und das ist meine Gabe.“ Aha. Doch eine Vorstellung. Interessiert zog er die Augenbrauen hoch als er sie dabei beobachtete wie sie ein Stück der Wand zu ihrem Eigen machte und es mit einem kurzen Fingerschnippen in Brand setzte. Seine Augen weiteten sich kurz. Eine äußert erstaunliche Gabe. Feuer bedeutete Leidenschaft. Feuer hatte viel Kraft und konnte vielen Lebensarten den Tod bringen. Sie warf das bereits gelöschte Stück Stuck hinter ihre Schulter. Es flog nur Millimeter an Setos Gesicht vorbei. Er begann kurz zu Grinsen und betrachtete das Mädchen vor sich.
Sie war wohl die Art von Vampir die solche kleine Auftritte genoss. Ihr französicher Akzent verfeinerte das Schauspiel und machte die Situation perfekt. Er musste sich eingestehen das er ein wenig Gefallen an ihr hatte. Ein Grund mehr um sich seinen nächsten Schritt gründlich zu überlegen.
Er wog die Szene ab - konnte er? Konnte er nicht? Reizte er seinen Stand damit etwas zu sehr aus? Doch schließlich hatte sie ihm eine Frage gestellt dessen Antwort er ihr noch schuldig war. Und Spielen konnte er auch - sehr gut sogar. Er setzte ein spitzbübiges Lächeln auf erhob seine Stimme. "Mein Name ist Seto, und *das* ist meine Gabe." Nurz ganz kurz fing er an das Blut welches er in Claire's Kreislauf fühlen konnte in Wallung zu bringen. Er steigerte die Temperatur nur ein wenig an. Gerade so, dass sie es spüren konnte bevor das Gefühl wieder verschwand. Ja, mit der Hitze kannte er sich auch aus und so ein Spiel mit dem Feuer war doch vielversprechend. Nach einigen Sekunden strahlte sie wieder in die Runde. Seto war gespannt ob sie vielleicht später noch etwas zu seinem kleinen Gegenschlag zu sagen hatte.
Sie schienen jedenfalls angekommen zu sein als sie vor einer großen Tür inne hielten. Claire erklärte weiter und wirkte mittlerweile ein klein wenig... verärgert? Sie war doch wohl hoffentlich nicht beleidigt oder? Er verkniff sich ein Schmunzeln, während sie der anderen Vampirin namens Ciara zu verstehen gab sich zu benehmen. Doch diese Verhaltensreden waren nichts neues für Seto. Nach unten sehen und nur sprechen wenn man gefragt wurde... das hatte er bereits zu seinen Lebzeiten eingetrichtert bekommen. Dies war die Art von Respekt mit der die Meister behandelt werden wollten. Erwartungsvoll sah er auf die große Tür, als Alec auf Claire zuging und ihr irgendetwas zumurmelte was er nicht verstand. Aber was es auch war, es war unwichtig. Was zählte war nur der Thronsaal und die Meister in dessen. Endlich öffnete Claire die schweren Türen und sie konnten eintreten. Allerdings - zu Setos großen bedauern - waren dort keine Meister zu sehen. Lediglich drei große Thröne am Ende des riesigen Raumes. Der Samurai verschrenkte die Arme vor der Brust und seufzte innerlich. So viel zum Thema - Wir wollen die Meister nicht warten lassen..
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyDi Jul 24, 2012 11:02 pm

cf: Setos Zimmer

Fast unsichtbar und unscheinbar war Alec an sie heran getreten.
Sie mochte den so jung aussehenden Vampir wirklich und fand seine Gabe faszinierend. Claire war klar, dass es zwischen den Wachen nichts gab, dass man ernsthaft mit Freundschaft vergleichen könnte. Doch das Verhältnis zwischen ihr und Alec hätte man eventuell am ehesten mit Freundschaft vergleichen können. Sie gönnten sich nichts, wenn es darum ging, wer besser vor Aro dastand. Aber sie versuchten immerhin nicht sich gegenseitig zu quälen oder ähnliches.
Deshalb kicherte Claire leicht über den Kommentar Alecs, der sich auf die Neue und seine Gabe bezog.
„Ach Alec. Lass mir doch meinen Spaß“,
fügte sie leise lachend hinzu. Gespannt lauschte sie selbst dem Geräusch ihrer Stimme und ihres leisen Gelächters. Es war unbeschreiblich und wunderschön. Die Blondine war stolz darauf.
Sie betraten alle zusammen den großen Thronsaal und er war erstaunlicher Weise leer. Wahrscheinlich mussten die Meister noch beraten oder so. Das gab Claire Zeit darüber nachzudenken, was sie gerade noch so verstimmt hatte. Richtig ihr war auf einmal fiel es ihr ein.
Nachdem sich der Japaner als Seto vorgestellt und seine Gabe zeigen wollte, war zuerst nichts Ersichtliches passiert. Aber dann war ihr warm geworden. Seit 800 Jahren war ihr nicht mehr warm geworden und auf einmal war ihr sogar richtig heiß. Hatte dieser kleine Junge sich da gerade angemaßt sie zu manipulieren.
Claire sah sich um, ob wirklich kein Meister in der Nähe war.
„Also Seto. Deine Gabe mag interessant sein, aber solltest du noch einmal den Fehler machen und mich manipulieren, dann schwöre ich dir bei allem was mir unheilig ist, werde ich dich so schnell in Flammen aufgehen lassen, dass du keine Chance haben wirst deine mickrige Gabe anzuwenden.“
Claire leichte zuckersüß, sprach aber mit solch einer Kälte und Grausamkeit in der Stimme, dass die Zimmertemperatur um einige Grad fiel. Sie zwinkerte süß.
„Nun, ich hoffe du hast keinen falschen Eindruck von mir. Aber ich denke, dass wird dir auch Alec bestätigen, du wirst schnell merken, dass es hier kein Kindergeburtstag ist. Man verdient sich hier den Respekt, aber es gibt eine Hackordnung. Und du stehst noch ganz unten. Ich hoffe wir verstehen uns.“
Bei den letzten Worten ließ sie das Grinsen fallen und zischte ihn an. Claire wusste, dass sie vielleicht etwas zu hart war, aber sie wurde damals auch nicht mit offenen Armen aufgenommen. Die ersten 100 Jahre waren nicht gerade leicht gewesen. Man hatte auf ihr herumgehackt. Aber bis jetzt war das bei fast jedem Neuen so gewesen.
Die blonde Vampirin atmete tief durch um sich zu beruhigen und zu sammeln. Sie wollte nicht ausrasten, das war nicht ihr Stil. Claire mochte es einfach nur nicht, wenn man über sie so bestimmte. Wer weiß, vielleicht lag das daran, dass sie immer bevormundet wurde. In jeder Situation war der Befehl der Meister Gesetz. Sie war eine Wache, eine Sklavin. Das hatte sie selbst gewählt. Dann wollte sie wenigstens selbst bestimmen, was mit ihren Körper und Geist geschah. Es machte sie rasend, wenn sie dieses Privileg verlor.
„Nun Alec. Wie empfandst du den Kampf? Es war amüsierend oder?“
Zwanghaft wechselte sie das Thema und drehte sich von Seto weg. Claire setzte wieder ihr Everybodys Darling Lächeln auf. Gespannt betrachtete sie das Gesicht des Vampires ihr gegenüber stand. Gleichzeitig wollte sie wissen, wie der Japaner Seto so reagierte.

(ich weiß, ist ziemlich kurz. sry -.-*)
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyMi Jul 25, 2012 7:19 am

„Ach Alec. Lass mir doch meinen Spaß“, antwortete Claire
Alec verdrehte innerlich die Augen. Hatte er nicht genau dies getan? Sie gelassen? Schultern zuckend beobachtete er, wie Claire die große Tür des Thronsaals öffnete, und nachdem seine drei Begleiter eingetreten waren, kam er hinterher. Ein Blick genügte, ja beinahe nicht mal das, man bemerkte meist die Präsenz der Meister, um zu wissen, dass Aro noch nicht hier war. Egal. Etwas was man bei den Volturi schnell lernte, war Geduld zu haben. Und das war wichtig. Da konnten die beiden Anwärter gleich mal beweisen, ob es nicht eine *zu* schwere Last für sie war. Umso mehr erstaunte es Alec, dass Claire auf einmal die Stimme erhob und Seto sowohl tadelte, als auch ein wenig drohte. Als ob das nötig war!
„Also Seto. Deine Gabe mag interessant sein, aber solltest du noch einmal den Fehler machen und mich manipulieren, dann schwöre ich dir bei allem was mir unheilig ist, werde ich dich so schnell in Flammen aufgehen lassen, dass du keine Chance haben wirst deine mickrige Gabe anzuwenden. Nun, ich hoffe du hast keinen falschen Eindruck von mir. Aber ich denke, dass wird dir auch Alec bestätigen, du wirst schnell merken, dass es hier kein Kindergeburtstag ist.“
Ach wirklich, wird er das? Wozu denn? Alec zog eine Augenbraune hoch, sagte jedoch nichts. Eigentlich war er sich sogar recht sicher, dass Seto schon einiges über die Volturi wusste, sonst hätte er sich wohl auch nicht hergewagt.
„Man verdient sich hier den Respekt, aber es gibt eine Hackordnung. Und du stehst noch ganz unten. Ich hoffe wir verstehen uns.“
Natürlich, jeder stand am Anfang unten – gut, bei Jane und ihm war das nicht so gewesen, aber das war ja auch etwas anderes – daran musste man sich gewöhnen. Aber wie Claire ganz richtig sagte, konnte man sich hocharbeiten, und einiges des Eindrucks für die nächste Zeit würde wohl auch durch das geschaffen werden, wie er nun darauf reagierte. Alec sah ihn an, er war gespannt, ob Seto vielleicht ein wenig würdevoller war als der Rest dieser ganzen neuen Volturischar. Bisher war es ihm zumindest so vorgekommen. Nun, das war eigentlich auch ein Grund, sihc vorzustellen, oder nicht? Auch wenn er eigentlich selbst wissen sollte, wer er war.
„Ich bin übrigens Alec.“, sagte er kühl, jedoch nicht komplett unfreundlich. Den Rest würde er sich wohl selbst erschließen könne, jeder kannte schließlich ihn und seine Schwester unter diese abscheulichen Namen Hexenzwillinge. Was ihn nur zu sehr an die Zeit vor der Verwandlung erinnerte. Aber seine Gedanken schweiften schon wieder ab, wo war eigentlich die besagte Zwillingsschwester? Sie wird wohl mit Aro kommen., brachte er sich zur Ruhe.
„Nun Alec. Wie empfandst du den Kampf? Es war amüsierend oder?“, fragte da Claire. Erneut zog Alec die Augenbraunen in die Höhe. Amüsierend? Ein Kampf? Natürlich war es mal eine ganz nette Abwechslung gewesen, aber besonders spannend oder ähnliches war es nicht gewesen. Für ihre Familie gab es einfach keinen ernsthaften Gegner mehr, und er war nicht gerade erstaunt darüber gewesen, wie schnell sie die Neugeborenen zerschlagen hatten. Auch hatte Alec schon so viele Kämpfe gesehen, dass ihn dieser eine wohl nicht allzu sehr beeindruckt hatte, als einer von vielen. „Vielleicht ein wenig, eine gute Abwechslung. Aber im Grunde war es doch wie immer. Einzig war es interessant, nach so langer Zeit mal wieder selbst Hand anzulegen.“ Gelangweilt wandte Alec den Kopf zu Tür. Wo blieben den alle? Aro, Jane, Felix... was hatten sie denn alle so dringendes zu erledigen?
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyMi Jul 25, 2012 7:31 am

Während die Vampire in dem großen Saal auf die Ankunft der Meister warteten sah er sich in Ruhe um. Es wirkte schon recht prunkvoll und beeindruckend. Dennoch sah es nicht so aus als ob dies hier wirklich der Standort der Königsfamilie war. Eigentlich hatte er sich nie wirklich was genaueres vorgestellt. Er hatte nicht angenommen, dass die Volturi wirklich in einem Schloß oder der gleichen lebten - wäre ja auch etwas übertrieben. Doch kam ihm dies hier alles zu einfach vor. Einfach war vielleicht nicht das richtige Wort. Eher falsch. Es war Fasade. Schein. Diese Gemäuer spiegelten für ihn nicht im entferntesten wider, welche Macht diese Familie hatte. Und vielleicht war genau dies der Grund warum es dennoch alles passte.
Die Stimme der Volturi Wächterin riss ihn völlig aus den Gedanken. Sie lächelte ein zuckersüßes Lächeln, doch ihre eisige Stimme war das was zählte. „Deine Gabe mag interessant sein, aber solltest du noch einmal den Fehler machen und mich manipulieren, dann schwöre ich dir bei allem was mir unheilig ist, werde ich dich so schnell in Flammen aufgehen lassen, dass du keine Chance haben wirst deine mickrige Gabe anzuwenden.“ Zum Abschluß ihrer Rede zwinkerte sie ihm noch einmal zu. Seine Miene jedoch blieb ausdruckslos. Er wollte keine Regung in seinem Gesicht zulassen. Es war nicht so, dass sie ihm Angst gemacht hatte. Aber sie vertrat eindeutig ihren Standpunkt - wenn auch ein bißchen melodramatisch. Vielleicht war er doch ein wenig zu weit gegangen. Innerlich ärgerte er sich über ihre Worte - und zwar weil sie Recht hatte was seine Gabe anging. Sie war wirklich nicht die Stärkste und es gab bei weitem viele Fähigkeiten die effektvoller und nützlicher waren. Claire würde ihn sicherlich in Flammen setzen können ehe er dazu kam ihr Blut dementsprechend zu kontrollieren, dass sie sich nicht mehr rühren konnte. Und trotzdem musste er fast darüber schmunzeln dass sie wirklich glaubte Bluterwärmung sei das einzige was er konnte. Möglicherweise hätte er es lieber gefrieren sollen?
„Nun, ich hoffe du hast keinen falschen Eindruck von mir. Aber ich denke, dass wird dir auch Alec bestätigen, du wirst schnell merken, dass es hier kein Kindergeburtstag ist. Man verdient sich hier den Respekt, aber es gibt eine Hackordnung. Und du stehst noch ganz unten. Ich hoffe wir verstehen uns.“ Jetzt verschwand sogar das Lächeln und sie zischte ihn mit funkelnden Augen entgegen.
Gerade bei diesem einen Satz musste er sich wirklich Mühe geben seine eiskalte Miene aufrecht zu erhalten. - Und du stehst noch ganz unten. - ... Diese Worte trafen ihn wie ein Schlag und er brauchte einige Sekunden um zu verarbeiten was ihm da in den Sinn kam. Er bekam nur noch nebenbei mit, dass sich Claire an Alec wand und ihm irgendetwas von dem Kampf vorsauselte.
Während sie sprachen sah der Japaner eine ganz andere Szenerie vor sich.
Im Alter von 8 Jahren war Seto schon ein sehr guter Kämpfer gewesen. Nicht nur mit dem Schwert, nein auch die Kampfkunst an sich lag ihm sehr und er nutzte jede Gelegenheit zu zeigen was er konnte. Irgendwann kam ein neuer Lehrmeister zu ihrem Anwesen um den Älteren abzulösen. Seto konnte jedoch für diese Person keinen Respekt empfinden. Jünger als sein eigener Vater und meinte *ihm* noch was beibringen zu können? Vor allen versammelten Schülern beleidigte Seto ihn mit scharfen Worten und einer Demonstration seiner eigenen Fähigkeiten. Jeder wusste das der Sohn des großen Schwertmeisters keine Probleme hatte mit dem Neuen mit zu halten. Am Abend kehrte der junge Japaner stolz nach Hause zurück und für ihn stand fest - von so jemanden würde er sich nicht unterrichten lassen. Doch als er das Gesicht seines Vaters sah waren all die Gedanken schnell vergessen. Bis auf die Hose musste er sich entkleiden und wurde mit eiskaltem Wasser übergossen. Es war Winter und draußen herrschten Minus-Grade. Der Vater war erzürnt über das Verhalten seines Sohnes. "Willst du uns entehren? Was denkst du dir?!" Seto verstand in dem Moment noch nicht. Er war doch besser als dieser neue Lehrmeister. Warum also? "Solang er dein Lehrmeister ist, wirst du ihn mit Respekt behandeln! So lange *du* keinen Stand im Leben hast, wirst du deine Meinung für dich behalten!" Mit jedem Schlag auf den Rücken lernte er die Lektion und deren Bedeutung. So lange bis er endlich die richtige Antwort geben konnte. "Wie verschafft man sich Respekt Sohn?" "Mit vielen respektvollen Taten in seinem ganzem Leben. Nicht aus einer einzigen Situation heraus." Der Vater nickte zufrieden und half seinem Sohn auf, der zitternd im Schnee lag. "Jeder weis, dass du ein Naturtalent bist Junge. Aber du musst dir deinen Respekt verdienen und dein Lehrmeister weis von Dingen die du noch nicht wissen kannst. Solang er Meister und du Schüler bist, wirst du ihn mit der gleichen Ehrfurcht wie mir entgegentreten."

Langsam öffnete er die Augen. Der Ausflug in seine Vergangenheit hatte in Realität sicherlich nur ein paar Sekunden gedauert. Er hatte es lange Zeit vergessen so zu leben. Seine inneren Werte hatte er natürlich immer bewahrt, aber es gab etwas was er hier erst wieder lernen musste. Und zwar - Nichts - zu bedeuten. Dort draußen als Nomade *war* er jemand. Doch hier bei den Volturi gab es viele die Stärker waren als er. Viele die mehr wussten als er. Er war nur ein kleines Teil des Ganzen. Und Momentan stand er wirklich noch ganz, ganz weit unten. Vielleicht war er besser als viele andere hier, aber er war jetzt definitiv noch nicht in der Situation sich darauf zu berufen. Er musste erst wieder lernen wie es war in einer großen Gruppe zu leben. Er musste sich wieder in Gedächtnis rufen wie das Leben als Mensch damals war, denn was anderes war es hier nicht. Nicht nur den Meistern sollte er Respekt zollen, sondern auch allen anderen die länger hier wandelten als er. Zumindest so lange, bis er von Jemanden der mehr zu sagen hatte einen anderen Befehl bekam.
„Ich bin übrigens Alec.“ Die ruhige Stimme des Vampirs löste ihn gänzlich aus seinen Gedanken. Alec... dieser Name kam ihm bekannt vor.. Er wusste ja schon das er so hieß, weil Claire ihn vorhin erwähnt hatte, aber da war noch mehr... Er überlegte weiter bis es ihm einfiel. Jane und Alec... die jungen Zwillinge. Sie waren durchaus bekannt. Erstere für ihre Grausamkeit und ihre schreckliche Gabe. Es hieß die beiden waren Aros ganzer Stolz. Ein bitteres Lächeln schlich sich in sein Gesicht. Ja, würde er wirklich viele Seinesgleichen finden. Vampire mit denen sich das Zusammenleben lohnte. Doch nun musste er erst einmal für seinen vorherigen Verhalten entschuldigen um Claire ein wenig zu besänftigen.
Er blickte zu Alec und Claire und wartete bis sie mit ihrer Unterhaltung fertig waren, als sich langsam eine kindliche Maske über sein Gesicht legte. In den vielen Jahren die er allein war hatte er gelernt sich wie ein Kind zu geben, wenn es von Nöten gewesen war und auch er besaß das Talent ein bezauberndes Kinderlächeln auf seine Lippen zu zaubern.
"Nein Claire. Ich habe keinen falschen Eindruck von dir. Ich habe dich verstanden und ich muss mich bei dir entschuldigen." Das Lächeln verschwand und sein ernster Blick kehrte zurück als er sich vor ihr verbeugte. "Es stand mir nicht zu, mich dir gegenüber so zu verhalten. Es kommt nicht wieder vor." Er richtete sich wieder auf und blickte ihr eindringlich in die Augen.
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyMi Jul 25, 2012 8:12 am

„Vielleicht ein wenig, eine gute Abwechslung. Aber im Grunde war es doch wie immer. Einzig war es interessant, nach so langer Zeit mal wieder selbst Hand anzulegen.“
Von Alec konnte sie im Moment wenig spannende Konversation erwarten. Ohne seine kleine Schwester war er immer so… schwermütig. Nickend stimmte sie ihm zu. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Seto zu, der sich anschickte etwas zu sagen. Er sah dabei aus wie ein Kind. Wie ein Kind, das er nun mal war.
Claire verstand manchmal nicht, wie Vampire Kinder verwandeln konnten. Sie sah es an Jane und ihrem Bruder. Sie jedenfalls war unglücklich damit und auch die junge Blondine hatte manchmal ein Problem damit, dass sie sich nie würde weiter entwickeln können. Sie würde für immer halbfertig sein. Auf eine perfekte Weise selbstverständlich, aber eben unfertig.
Sie riss sich zusammen und betrachtete wieder den kleinen Japaner. Dieser war drauf und dran sich bei ihr zu entschuldigen. Das machte Claire stutzig. Sie war es gewohnt, dass man sie mit Respekt behandelte, aber die meisten, die ihr patzig kamen überlebten das nicht.
"Nein Claire. Ich habe keinen falschen Eindruck von dir. Ich habe dich verstanden und ich muss mich bei dir entschuldigen." Seine Miene verhärtete sich. Außerdem verbeugte er sich vor ihr.
Das war Claire unangenehm.
Der einzige der so etwas verdiente war nicht anwesend. Und das war Aro. Natürlich Caius und Marcus ebenfalls.
"Es stand mir nicht zu, mich dir gegenüber so zu verhalten. Es kommt nicht wieder vor." Seto sah ihr durchdringend in die Augen und sie wusste nicht genau, wie sie reagieren sollte. Sie stockte kurz.
„Du musst dich nicht vor mir verbeugen. Das… das wär nicht recht. Respekt zollen schon. Verbeugen nein. Das ist den Meistern vorbehalten. Aber ich nehme deine Entschuldigung an. Es war falsch von mir dich so anzufahren. Du kannst es ja nicht wissen.“ Sie lächelte ihm ehrlich zu.
Es war vielleicht das erste ehrliche Lächeln, das sie ihm schenkte. Sie wollte nicht, dass man sie für grausam hielt. Das war sie nicht. Claire hielt die Leute nur gerne auf Abstand. Eigentlich wollte sie nur gemocht werden. Sie war ja eigentlich nicht wie Louise. Ihre Schwester.
So fort verwischte die Sicht und sie befand sich in einem Zirkuswagen ihrer Eltern. Klein, süß, unschuldig, sterblich. Ihr gegenüber saß sie noch einmal. So schien es jedenfalls. Ihre Zwillingsschwester. Ernst sahen sich die beiden an. „Meré hat gesagt wir dürfen das nicht.“ In gelispelten französisch sprach Claire auf ihren Zwilling ein. „Ach Cece. Was Meré und Peré sagen ist doch nicht so wichtig. Komm wagen wir es.“ Ihre zweite Hälfte hatte eben diesen Sprachfehler nicht und war sonst auch mutiger als Claire. Sie war nie darauf bedacht gewesen, Ärger zu vermeiden. Das war Ceces Job gewesen. Zusammen waren sie unschlagbar gewesen.
Die Szene verschwamm vor ihren Augen und sie war wieder im Thronsaal. Sie wusste gar nicht mehr, was sie genau machen wollte. Es war auch egal. Jetzt war sie tot und Cece lebendig.
„Es wird langsam Zeit das die Meister kommen. Nicht wahr Jungs?“
Etwas zittrig drehte sie sich von beiden weg.
„Außerdem könnte ich etwas Blut vertragen. Was meint ihr. Ach und Seto. Du kannst mich Cece nennen, wenn du willst. Einige tun das. Hoff ich.“
Nervös, immer noch halb in der Vergangenheit gefangen, versuchte sie ihre Hände zu beschäftigen, die fahrig zitterten. Fast wie die Flügel eines kleinen Vogels, der verzweifelt versuchte zu fliegen, es aber nicht schaffte. Claire biss sich auf die Lippe und nahm sich mit aller Macht zusammen, setzte ein Grinsen auf und verschränkte die Hände. Dann drehte sie sich zu Alec und Seto um.
„Was denkt ihr dazu, Jungs?“
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyMi Jul 25, 2012 10:23 am

Seto schien nachzudenken. Gut, das war schonmal der erste Schritt. Aber was er dann tat, überraschte Alec dann doch aufs äußerste. Er schien seine Gesichtszüge auszunutzen, ließ sie nett und süß wirken, wie die eines Kleinkindes, dem man nicht widerstehen kann. Eigentlich ein guter Trick, aber bei Volturiwächtern, die es schon so lange gewöhnt sind, kein Mitleid zu haben, egal mit wem, und erst recht nicht mit den verbotenen unsterblichen Kindern – für einen Moment dachte Alec an Renesmee, aber er schob sie sofort wieder aus seinen Gedanken, er durfte nicht abschweifen und dieses Kind hatte ihn schon zu zu viel gebracht – half das überhaupt nichts, es sah vielmehr ein wenig kindisch oder lächerlich aus. Dennoch beeindruckte es Alec, was er sagte, denn das hatte er nicht im geringsten erwartet.
"Nein Claire. Ich habe keinen falschen Eindruck von dir. Ich habe dich verstanden und ich muss mich bei dir entschuldigen." Seto wartete kurz ab und verbeugte sich dann tatsächlich vor ihr! Sprachlos fiel Alecs Kinnlade ein kleines Stück herunter, doch er klappte sie schneller wieder zu, als das es jemand bemerkt hätte. Und Seto war noch nicht fertig.
"Es stand mir nicht zu, mich dir gegenüber so zu verhalten. Es kommt nicht wieder vor."
Alec war klar, dass er den Neuen gerade ziemlich unhöflich anstarrte, was nun wirklich nicht seine Art war, doch er konnte nicht anders. So etwas war noch nie geschehen, denn erstens gab es meist niemanden der respektlos war, und war einer der Neuen es, so bekam er eine Lehre erteilt, er tat es nicht wieder und damit hatte es sich. Aber das sich jemand dafür entschuldigt... ein Vampir, der seinen Stolz soweit zurücknehmen konnte! Das sagte einiges über ihn aus, und in diesem Fall war es vor allem gutes, man merkte, dass er wusste, was er tat und dass er ein Vortrag von wegen Respektlosigkeit nicht zum ersten Mal bekam. Die beste Voraussetzung also. Auch wenn es nun doch ein wenig übertrieben war, war es sehr galant, und es war klar, das Claire die Entschuldigung nicht ausschlagen konnte. Intelligent war er also auch noch, dieser Seto.
„Du musst dich nicht vor mir verbeugen. Das… das wär nicht recht. Respekt zollen schon. Verbeugen nein. Das ist den Meistern vorbehalten. Aber ich nehme deine Entschuldigung an. Es war falsch von mir dich so anzufahren. Du kannst es ja nicht wissen.“, antwortete Claire wie erwartet und lächelte ihn an. Obwohl das eher ungewöhnlich war, hieß Alec auch das gut, denn wenn jemand seinen eigenen Stolz nach unten steckt und anderen angemessen Respekt zollen kann, verdient auch er selbst ein gewisses Grad an Respekt, und den hatte er sich soeben verdient. Alec nickte zur Bekräftigung von Claires Aussage und sah Seto in die Augen, mehr würde er dennoch erstmal nicht über sich bringen. Kopfschüttelnd warf er einen Blick auf Ciara. Natürlich war sie nicht freiwillig hier und sah deshalb auch keinen Sinn darin, ihnen Respekt entgegen zu bringen, aber man sollte doch meinen, dass sie es wenigstens tat, um einen gewissen eigenen Vorteil daraus zu schlagen. Wie auch immer, vermutlich hatte sie noch nicht ihren Willen wiederbekommen, sie konnte also wohl nichts dafür. Was es jedoch nicht besser machte, dass es so einer starken Gabe bedarfte, um sie im Zaum zu halten. Alec sah sie an, doch sie erwiderte seinen Blick nicht, daher wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Claire und Seto zu.
„...dass die Meister kommen. Nicht wahr Jungs?“, sagte Claire gerade, „Außerdem könnte ich etwas Blut vertragen. Was meint ihr. Ach und Seto. Du kannst mich Cece nennen, wenn du willst. Einige tun das. Hoff ich.
Jetzt sah Alec sie mehr als erstaunt an. Das allerdings war nun definitiv nicht mehr normal. Caire schien ein wenig zu zittern und dennoch eine einigermaßen ruhige Stimme zu haben, die jedoch ein wenig schrill klang. Alec kannte Claire schon lange, und wusste, dass sie gerade nicht so ganz im hier und jetzt war. Allzu oft passierte es nicht, er konnte nicht einmal mehr genau sagen, wann er das letzte Mal dabei gewesen ist. Dennoch – oft war sie danach wütend und zornig, wohl auch über ihr eigenes Verhalten. Allerdings wusste Alec nicht, ob das dieses Mal genauso verlaufen würde.
„Was denkt ihr dazu, Jungs?“
Alec seufzte. Spitznamen und Neuankömmlinge nach der Meinung fragen, entweder war Claire jetzt komplett übergeschnappt, oder sie hatte nun einen ziemlich gewaltigen Ausrutscher und später hoffentlich eine gute Entschuldigung. Zögernd warf er Seto einen Blick zu und schürzte die Lippen. Musste sie jetzt schon so etwas zeigen? Man sollte die Volturi stets nur von der positiven Seite aus sehen. Seto war zwar schon so gut wie aufgenommen, aber eben nur so gut wie. Und da musste man nicht gerade so weit übertreiben.
„Ja, es wird tatsächlich Zeit, dass die Meister kommen.“, reagierte Alec lediglich auf den ersten Teil und ignorierte den Rest geflissentlich, jedoch nicht ohne einen warnenden Blick in ihre Richtung.
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyMi Jul 25, 2012 11:04 am

Cf.: Außerhalb - Vor der Stadt

Der Weg zurück in den Palazzo war angenehm und ruhig verlaufen. Aro hatte Jane an die Hand genommen. Er genoss die Gegenwart Janes sehr. Er hatte sie erschaffen und wie gut er daran getan hatte. Jane war einzigartig. Wie auch bei ihrem Bruder war ihre Gabe äußerst hilfreich und gleichzeitig fand er in ihr die tiefe Liebe, Anerkennung und Bewunderung, die nur ein Kind seinem Vater spenden konnte. Jane war ihm ein Licht in so mancher Dunkelheit, war ihm Trost und Hilfe, wenn der Volturimeister in seinen eigenen Gedanken zu versinken drohte. Er liebte dieses Kind und brauchte ihre Nähe, wie die Nähe zu sich selbst. Jane und Alec waren Teil seiner selbst. Aro hätte auf vieles verzichten können, aber nicht auf die Gegenwart seiner Zwillinge.

Er küsste sanft die Schulter seiner Gefährtin und richtete sich auf. Wenn es auch nur kurz gewesen war, so hatte er doch die Gesellschaft Sulpicias gesucht, als er zurückgekehrt war. Sulpicia war wie eine Oase für Aro. Wie ein geheimer Ort, an dem er er selbst sein konnte. Wo er sich nicht beweisen musste. Wo er schweigen konnnte. Wo er sich ganz fühlte. Sulpicia gab ihm die Ruhe und die Zuflucht, die er brauchte, um immer wieder den Anfechtungen des Tages entgegenzutreten. Sulpicia kannte ihren Platz und Aro empfand es als mehr als entspannend, dass sie ihr Wesen und ihre Erziehung nie verändern würde.
Was hätte er mit einer Gefährtin anfangen sollen, die ihn mit belanglosen Reden langweilen würde. Die im zügellosen Erwerb von menschlichem Tand ihre Befriedigung suchen würde oder aber glaubte sich selbst verwirklichen zu müssen, wie so manche der Jungen! Nein! Mit derartigen Weibern sollten sich andere plagen. Er hatte seine Seelenpartnerin gefunden und er genoss es jeden Tag, Sulpicia sein eigen nennen zu dürfen. Sie kannte ihren Platz und stellte ihn nicht in Frage. Wann immer Aro es nach ihrer Gesellschaft verlangte, empfing sie ihn lächelnd, weich und voller Liebe. Nein, er wollte es sicher nicht anders.

Absolut zufrieden, mit einem liebevollen Lächeln strich er ein letztes Mal über ihren perfekten Körper und richtete sich auf, um sich für die kommenden Stunden anzukleiden. Sie würden heute im Laufe des Tages noch eine Mahlzeit einnehmen. Heidi hatte Anweisung eine besonders frische Lieferung zu bringen. Vielleicht würde sie ihn wieder einmal mit einer Klassenfahrt überraschen. Eine Leckerei, die sie sich nur selten gönnen durften. Die Menschen waren sehr eigen, wenn ihre Ableger verschwanden. Wie unsinnig! Schließlich hatten sie genügend Zeit für neue zu sorgen.

Er betrachtet sich im Spiegel und war äußerst zufrieden mit dem was er sah. Der schlichte schwarze Anzug in dem unverwechselbaren klassischen Stil seines Lieblingsschneiders passte wie angegossen. Er hatte den staubigen, nach Rauch stinkenden Umhang mitsamt seiner anderen Kleidung achtlos in eine Ecke geworfen, hatte sich gesäubert und nun fühlte er sich wie neu geboren.

„Ich danke dir meine Liebe, du bist ein solcher Genuss. Ich werde dich später zum Mahl begleiten. Bitte warte auf mich.“ Ihr strahlendes Lächeln begleitete ihn hinaus. Auf dem Flur wies er eine der geringeren Wachen an, Marcus und Caius in den Thronsaal zu bitten, sie mussten Entscheidungen fällen.
Ob Marcus noch bei der kleinen Cullen war? Dieser Narr! Was erhoffte er sich von diesem Halbwesen, die ihre unvergleichliche Existenz dieser beschämend geringen Existenz eines Gestaltwandlers zu schenken gedachte. Welch eine Verschwendung! Sie, die Einzigartige. Die mit reichen Gaben ausgestattete, unverhofft interessante Kreatur, die sozusagen eine neue Rasse begründete. Warum suchte sie sich an diesen Hund zu ketten? Aro schüttelte missbilligend den Kopf. Es wurde Zeit, dass er diesem Treiben ein Ende bereitete. Er würde den Hund von ihr trennen, damit sie unter Chelseas Einfluss eine Bindung zu Marcus aufbauen konnte.
Aro lächelte selbstzufrieden und hinterhältig. Ja, er wollte diese Verbindung, dieses Einverständnis und Zuneigung zwischen Renesmee und Marcus. Dies würde der Schlüssel sein, endlich ein wirksames Mittel gegen diese unerträgliche Situation zu haben. Er durfte keine Gewalt anwenden, sie würden dabei zu großen Schaden anrichten. Hierin musste er mit allen Mitteln Caius und vor allem Demetri zu bremsen suchen. Die Cullens hatten alle – unvergleichliche Gaben, die es zu bewahren galt. Mit der Verbindung zwischen diesem Kind und Marcus würde Aro eine Verbindung zu den Volturi schaffen, die selbst der standhafte Carlisle nicht einzureißen vermochte. Und aus ihrer so unerschöpflichen Sentimentalität wären sie nicht länger der Zirkel, der sich so sehr von den Volturi unterschied. Nein! Sie würden zu einem Zweig der Volturi – resultierend aus der Liebe zu ihrer eigenen Brut.

Aro lachte hell und begeistert auf und empfand seine Überlegungen mehr als anregend. Oh ja, er hatte Spaß daran.

Er hatte die Tür zum Thronsaal erreicht, die nur und ausschließlich von den Meistern benutzt wurde und die direkt zu ihren privaten Gemächern führte. Den Wachen war es streng untersagt, ohne Erlaubnis in diesen Bereich des Palazzos einzudringen. Jeder der drei Meister hatte seine eigenen Räumlichkeiten und die von Aro waren die weitläufigsten. Neben seinem Schlafzimmer und dem opulenten Bad lagerten in den verschiedenen Räumen die Schätze, die Aro im Lauf der Jahrtausende angehäuft hatte. Er genoss es diese Dinge, Bücher, Schriftrollen zu besitzen. Es bedeutete Macht – eine nicht zu unterschätzende Macht.
Er hörte Stimmen hinter der Tür.
Die Ohren des Volturimeisters waren immer noch hervorragend und sogleich reagierte er verärgert über die wenigen Worte, die er hörte. Aber das würde sich jetzt ändern!

„Es wird langsam Zeit das die Meister kommen. Nicht wahr Jungs?“
Die, wie kleine silberne Glöckchen hell an einem Schlitten bimmelnd klingende Stimme der entzückend bedrohlichen Claire drang zu ihm herüber. „Außerdem könnte ich etwas Blut vertragen. Was meint ihr. Ach und Seto. Du kannst mich Cece nennen, wenn du willst. Einige tun das. Hoff ich.“ Mit einem lieben Lächeln öffnete Aro die Tür und glitt, fast schwebend, in den Raum. Sofort sah er die kleine Gruppe, die sich in der Nähe der Meisterstühle – Aro mochte den Ausdruck Thron nicht. Throne stanken nach Vergänglichkeit, nach Ränkespielen, nach Attentat und Verrat. Nein, für Aro Volturi reichte ein Stuhl. Ein bequemer, stilvoller Stuhl, geradeso, wie dieser, der für ihn hier in der Mitte des Saales aufgestellt worden war und auf dem nur ER Platz finden würde.

Spielerisch und breit lächelnd ging er auf Claire zu und strich ihr liebevoll über ihre blonden Locken. „Würde es dich freuen, wenn auch ich dich Cece nenne mein liebes Kind?“ Er sah in die überraschten Gesichter der Anwesenden. Die Rothaarige Neue war erstarrt, sie hatte nicht wirklich mit seinem Erscheinen gerechnet. Ob sie glaubte, er ließe sein Erscheinen durch eine warnende Fanfare ankündigen?
Alec, sah gelangweilt aus, doch seine Augen verrieten seine innere Spannung. Ja, Alec wusste, dass Aro prahlerisches Geschwätz und arrogante Nichtsnutzigkeiten nicht schätzte. Alec lächelte Aro wissend an und verbeugte sich artig vor ihm. Oh ja, er wusste, dass jemand in Schwierigkeiten war.
„Alec mein Lieber, wie schön, dass du Claire in ihren Bemühungen unterstützt. Sie lernt so gerne, nicht war Cece.“ Er fuhr mit seinem rechten Zeigefinger über Claires verschlossene Lippen und zeigte ihr damit, dass er NICHTS von ihr hören wollte, bevor er sie nicht auffordern würde zu sprechen.

Aros Augen trafen den kleinen, reservierten, aber absolut in sich ruhenden Japaner. Ein Samurai, ein geborener Kämpfer, ein Mann mit unvergleichlichen Kampftechniken hatte sich ihnen angeschlossen. Ein Mann, der den Volturi noch sehr gute Dienste leisten würde. Aro ging um den vollkommen ruhig stehenden Japaner herum und ließ seinen bewundernden Blick über die Waffe gleiten, die auf Setos Rücken in einer Scheide steckte. Einzigartig! Die Freude, die den Volturimeister ergriff war unbeschreiblich und voller Ungeduld starrte er auf die jetzt wieder verschlossene Tür, durch die er hereingekommen war.

Dann glitt sein Blick zu der Rothaartigen und ihr wilder arroganter Blick, ihr geradezu trotziges Aufrichten neben Alec und Claire, zeugten von einem inneren Konflikt einer Art Zerrissenheit, die Aro alamrierten. Er erkannte die Stimmung seines Gegenübers, verstand sich auf die Kunst die Körpersprache eines Jeden zu lesen, der sich in seinem Blickfeld befand. Er musste wissen, was mit Dieser los war, denn statt Demut zu zeigen und ihren Blick zu senken - schließlich hatte sie die Volturi angegriffen, war eine der Anführer gewesen - starrte sie ihn selbstsicher und herausfordernd an.

„Ahh noch eine Neue. Meine Brüder werden bald eintreffen. Kein Grund zur Besorgnis Schätzchen. Sag mir doch: Wie ist dein Name meine Liebe?“ Er war auf sie zugetreten und hatte ihre rechte Hand ergriffen, streichelte, nein liebkoste sie geradezu und tauchte begierig lächelnd mit einem entzückten Seufzer in die berauschende Flut an Gedanken, die ihn machtvoll überrollte.





Zuletzt von Aro am Do Jul 26, 2012 5:02 am bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet (Grund : Edit by Demetri - Coming from)
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyMi Jul 25, 2012 10:03 pm

„Ja, es wird tatsächlich Zeit, dass die Meister kommen.“Claire registrierte den warnenden Blick, den Alec ihr zuwarf. Mit einem Schulterzucken tat sie ihn ab. Doch dann.
Aro war hier.
Ohne sich umzudrehen wusste Claire es. Sie spürte seine Anwesenheit und so wie sie die Situation einschätzte, hatte er die letzten Worte mitgehört. Das bedeutet, dass Cece jetzt ein Problem hatte. Sie drehte sich um und tatsächlich. Die Temperatur im Zimmer schoss nach unten. Es war als würde ein eiskalter Hauch durch den Thronsaal wehen. Wenn sie frösteln könnte, würde sie es jetzt tun.
Er hatte etwas an sich, dass man nicht einfach als Aura abtun konnte. Es war weitaus mehr. Es war als würde seine Persönlichkeit den gesamten Raum ausfüllen. Dieses Phänomen konnte man in abgeschwächter Form auch bei Marcus und Caius feststellen, aber bei dem größten aller Volturi war es einfach noch mächtiger. Claire würde nie verstehen, wie er das machte. Er der charismatische Teufel, dem man sich nicht wiedersetzte. Und so auch jetzt.
Aro hatte sein breites Lächeln aufgelegt und schwebte auf sie zu. Schnell senkte sie den Kopf und begann zu beten, dass sie ihn nicht ernsthaft verärgert hatte. Es ärgerte die Blondine, dass ihr Meister sie gerade jetzt angetroffen hatte, in einem schwachen Moment. Sie verhielt sich wie ein kleines Kind und daran war nur ihre Vergangenheit Schuld. Bevor sie wieder in eine Erinnerung abrutschte, strich der Meister ihr mit einer Hand sanft über die blonden Locken.
„Würde es dich freuen, wenn auch ich dich Cece nenne mein liebes Kind?“ Claire wurde heiß im Gesicht beschämt verbeugte sie sich vor ihm. Sie wusste aus Erfahrung, dass er jetzt noch keine Antwort haben wollte. Trotzdem konnte sie nicht anders als zu antworten.
„Nur wenn es euch beliebt, Meister.“
Sofort zuckte sie zusammen. Sie hatte natürlich Angst vor ihrem Gebieter. Sie teilte das innige Verhältnis der Zwilling nicht. Diese konnten sich angstfrei neben ihm bewegen. Claire fand es nicht schlimm, aber trotzdem wollte sie nicht wie der letzte Trottel da stehen. Hätte sie doch nur besser nachgedacht. Hoffentlich lies ihr Aro noch die Möglichkeit ihm darzustellen, warum sie sich so verhalten hatte. Aber offensichtlich war er limmer noch verstimmt.
Sie hätte lieber still sein sollen, denn jetzt fuhr er ihn über die Lippe. Eine Ohrfeige hätte nicht schlimmer sein kann. Es war sowohl demütigend als auch strafend.
„Alec mein Lieber, wie schön, dass du Claire in ihren Bemühungen unterstützt. Sie lernt so gerne, nicht war Cece.“
Sie blickte jetzt Aro an. Er war nicht davon beeindruckt, wenn man nur kuschte. Er wollte die Demütigung sehen. Und das gab sie ihm jetzt. Sie sah ihm kurz in die Augen und kehrte ihr Innerstes nach außen. Sie sah aus, wie ein geprügelter Hund.
Claire wollte, dass der Meister sie mochte. Aber die ganze Situation war ihr so peinlich. Auch vor Seto. Die kleine Ciara war ihr egal. Umso mehr störte es sie, dass Aros Aufmerksamkeit jetzt der Rothaarigen galt. Als sie sicher war, dass Aro sie nicht mehr beachtete, verdrehte sie die Augen. Neue waren immer so anstrengend.
Klar, wenn sie die Volturi bereicherten, dann hatte es Sinn. Doch bis jetzt wusste Claire nicht, wie dieses belanglose Weibsstück der königlichen Familie helfen sollte. Aber naja. Solange sie nicht in Aros Gunst stand würde sie sich hüten etwas zu sagen. Claire hasste sich im Moment dafür, dass sie so schwach gewesen war und tatsächlich wieder ihren Verlangen danach ihre Schwester zu sehen, ihr nah zu sein, und wenn es nur in der Vergangenheit war, nach gegeben hatte. Wahrscheinlich hatte sie Aros Missbilligung verdient.
Sie musste es einfach akzeptieren.
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyDo Jul 26, 2012 8:42 am

cf. Marcus' Gemach

Immer und immer wieder wälzte er ihre Worte in seinem Kopf hin und her. Er konnte es einfach nicht loswerden. Was sie gesagt hatte. Seine eigenen Gedanken. Es bedrängte ihn, klammerte sich an ihn. Er konnte nicht aufhören an das Mädchen zu denken, dem ein Leben in der Gefangenschaft bevorstand und an sein Leben, dass er längst nicht mehr als eine vertrocknete Leiche in einer alten Zelle war, die bloß niemand entsorgen wollte. Dinge wie Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit gab es doch eigentlich gar nicht, denn was war schon gerecht? Was war richtig und was war falsch? Konnte man die Welt in schwarz und weiß teilen? Konnte man der Welt überhaupt vorschreiben, wie sie zu sein hatte, wenn man gar nicht existieren dürfte? Sie waren null und nichtig, selbst mit ihren dreitausend Jahren taten sie nichts Anderes als Menschen beim Sterben zu beobachten. Sie sahen zu, wie die Welt in sich zusammenfiel und aus den Trümmern neu errichtet wurde, viele Male, und mit der Zeit verlor das Ganze seinen Reiz. Sie saßen da, wie sie es immer getan hatten und immer tun würden, taten nichts, unfähig überhaupt zu handeln. Beobachten. Gelegentlich nährten sie sich - Menschen mochte es grausam erscheinen, aber war ihnen der Tod nicht vom Moment der Geburt vorherbestimmt? Es machte keinen Unterschied auf das Gleichgewicht, das die Sterblichen wie Unsterblichen gerne in der Welt sahen und durcheinander bringen wollten - doch wo nichts war konnte man auch nichts zerstören, nicht wahr?
Das Einzige was es gab war Schuld und Unschuld. Schuld belastete einen, verschlechterte das zugeteilte Schicksalslos und bescherte einem nichts als Kummer und Sorgen. Nur wer frei von Schuld lebte hatte eine kleine Chance, je Glück zu erfahren. Und es gab so gut wie niemanden, auf den das zutraf. Jeder lud früher oder später eine gewisse Schuld auf sich, ob man nun jemanden belog oder jemanden tötete machte da nur einen geringen Unterschied - all das war Schuld.

Die Wache, die ihn abgeholt hatte, blickte nicht zurück, den ganzen Weg über. Er hatte auch kein Wort gesprochen. Das Anwesen der Volturi war ein schweigsamer Ort. Aro war gewiss der Einzige der Bewohner, der mehr als nötig sprach. Mit jahrelanger Übung wurden Worte überflüssig, Blicke, kleine Gesten genügten, um klar zu machen, was man wollte. Ein Wink mit der Hand, ein zorniger Blick, und jede der Wachen gab klein bei, wie ein gequälter Hund, der die Schläge seines Herren fürchtete. Sein Begleiter folgte dem direkten Weg - eilte es tatsächlich oder wollte er lediglich die Gesellschaft seines Meisters meiden? Sei es wie es sei, es war im Ende unwichtig. Ein Hauch 'menschlicher' Interaktion, ein trauriges Abbild von jenen Dingen, die Menschen so sehr in ihrem Handeln beeinflussten. Was interessierte es ihn? Es kümmerte ihn nicht einmal mehr, was er selbst über sich dachte, die Meinung der Anderen war langweiliger als ein Staubkorn! Sollten sie denken was sie wollten, denn Gedanken waren vergänglich, fast ebenso vergänglich wie Worte es waren.
Eine Tür öffnete sich. Er schien einer der Letzten zu sein, die eintrafen. Aro war dort, wie außerordentlich froh er doch war, seinen Bruder heil und gesund zurück zu haben nach diesem Kampf. Doch wie bereits erwähnt war dieser nicht alleine. Neben den üblichen Verdächtigen - Aros Kronjuwelen, den bulligen Kämpfern für die 'Gerechtigkeit' und diesen hinterlistigen Weibsbildern mit ihren tückischen Gaben - waren auch neue Gesichter dabei. Ein Asiate von kleinem Wuchs, wie es für sein Volk nicht ungewöhnlich war, und eine rothaarige Frau, selbstverständlich waren sie beide Unsterbliche, vermutlich Mitbringsel von dem Kampf. Während der Junge freiwillig hier zu sein schien, verspürte Marcus bei der Frau die Spuren von Chelseas Manipulation, weniger intensiv als bei den entführten Kindern, aber trotzdem vorhanden. Sie waren winzig, und nur seine Erfahrung und tägliche Konfrontation hatte ihm zu der Fähigkeit verholfen, sie zu erkennen: zeigte jemand Zuneigung zu den Volturi, ohne dass es dafür Gründe gab oder dass seine Mimik und Gestik den Gefühlen widersprach, so waren dies Anzeichen für Zwang. Dennoch konnte er sich täuschen - einige Untote waren wahre Talente im Verbergen ihrer Absichten. Aus irgendeinem Grund, man konnte es wohl durchaus als Bauchgefühl bezeichnen, glaubte er allerdings daran, dass er bei der Frau Recht hatte. Nicht dass es irgendwas ändern würde.
Marcus sagte nichts, weder zu Aro, noch zu irgendwem sonst. Stattdessen fand er seinen Weg quer durch den Thronsaal und ließ sich auf seinem Thron nieder, seinem angestammten Platz, dem Platz, auf dem er sein Leben verbrachte. Und wartete. Wartete, weil er nie etwas Anderes tat.
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyDo Jul 26, 2012 10:18 pm

Während Seto Claire so betrachtete konnte er in ihrem Gesicht deutlich die Überraschung sehen. Seine Miene änderte sich nicht, aber innerlich lächelte er. Genau das war es, was er wollte. Als sie dann auch noch kurz stockte bevor sie auf seine Aktion einging machte die ganze Situation für ihn perfekt. „Du musst dich nicht vor mir verbeugen. Das… das wär nicht recht. Respekt zollen schon. Verbeugen nein. Das ist den Meistern vorbehalten. Aber ich nehme deine Entschuldigung an. Es war falsch von mir dich so anzufahren. Du kannst es ja nicht wissen.“ Und da war es. Ein wirklich ernst gemeintes Lächeln von ihrer Seite aus. Natürlich konnte sich Seto nicht sicher sein, ob es wirklich ernst gemeint war. Die Kleine war ne gute Schauspielerin so viel stand auf jeden Fall fest.
Als sie sich wieder ein wenig von ihm abwand sah er aus dem Blickwinkel, dass auch Alec ihm zunickte. Offenbar war sein Verhalten genau richtig und zugleich auch unvorhersehbar gewesen. So sollte es sein. So wollte er sein. Unberechenbar, aber immer das richtige tuend.. Doch wer entschied was richtig und falsch war? Sofort sah der Japaner ein Bild von Aro vor seinen Augen. Ab sofort war nicht mehr wichtig was er selbst für Richtig hielt. Es zählte nur was die Meister für gut empfanden. Er legte diese Gedanken vorerst nieder und dachte über Claires Worte nach. Respekt zollen ja, verbeugen nein? Das war wohl etwas, was er nicht würde ablegen können und er wollte es auch gar nicht. Diese Geste bedeutete in Japan, dass man Respekt vor jemanden hatte und darum würde er dies auch beibehalten, auch wenn es kein Meister war der vor ihm stand.
Abgesehen davon gab es verschiedene Arten der Verneigung. Je tiefer desto ehrfürchtiger. Die Verbeugung eben vor Claire hatte nichts damit zu tun wie er sich später vor den Meistern verneigen würde. Für einen Moment dachte er darüber nach, ob er ihr dies vielleicht erklären sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. Es bedarf jetzt keiner Worte mehr. Vielleicht mal zu einem späteren Zeitpunkt.
Die Sekunden vergingen und langsam wurde ihm wieder langweilig. Das war wirklich eine schlechte Angewohnheit von ihm, aber die wurde er wohl nicht mehr los.. Nicht nach fast 600 Jahren. Claire war die erste die wieder das Wort erhob. Diesmal klang es viel verspielter als vorher. Nachdem der Satz beendet war sah er sie leicht fragend an. Hatte sie gerade *Jungs* zu ihnen gesagt? .. War das nicht etwas zu... modern? Seto verschrenkte die Arme vor der Brust und war nicht gewillt zu antworten. Er konnte die Sprache heut zu Tage nicht ausstehen. Sie war unhöflich und ständig kamen neue Begriffe hinzu die sich irgendwelche dummen Kinder ausdachten. Nein danke. Er hielt dann doch lieber an der alten gesitteten Sprache fest.
„Außerdem könnte ich etwas Blut vertragen. Was meint ihr. Ach und Seto. Du kannst mich Cece nennen, wenn du willst. Einige tun das. Hoff ich.“ Als sie ihn direkt ansprach sah er wieder auf. Was war denn jetzt mit ihr los? Gespaltene Persönlichkeit? Oder war sie einfach nur wahnsinnig launisch? Lag das wirklich nur an seiner Blutmanipulation? Wohl kaum... Diese Frau schien mehr und mehr ein Rätsel zu werden. Aber abgeneigt es zu lösen war er nicht.
Cece also... Auch wenn er kein Freund von derartigen Abkürzungen war musste er zugeben dass dieser Spitzname schon irgendwie zu ihr passte. Ob er sich wirklich angewöhnen würde sie so zu nennen wusste er jetzt noch nicht. Sofibel war auch schon so ein eigenartiger Name gewesen..
Alec antwortete auf ihre erst gestellte Frage und Seto entging dabei nicht der scharfe Blick den er ihr zuwarf. Also schien ihr Verhalten wirklich nicht der Standart zu sein den man von der Königsfamilie gewohnt war. Immerhin waren er und diese Rothaarige neu. Aber was ihn anging brauchten sie sich zumindest keine Gedanken zu machen. Die Volturi rückten für ihn nicht in ein schlechteres Licht nur weil sich jemand mal ein wenig... unpassend verhielt.
Ein plötzlicher Windzug huschte durch den Raum - für einen Menschen nicht spürbar für einen Vampir jedoch war es kein Problem die Veränderung zu spüren - und nicht nur das. Es schien auch ein wenig.. kälter zu werden. Eine starke Aura hatte den Saal betreten und Seto hätte sich nicht umdrehen müssen um zu sehen wer herein gekommen war. Dies war auch nicht nötig, denn nur ein paar Augenblicke später war Aro auch schon bei ihnen angelangt.
Seto tat was ihm vorher befohlen wurde und blickte ihn nicht direkt an. Er lauschte einfach nur seiner Stimme die so zuckersüß und gleichzeitig so bedrohlich war. Und wieder empfand er keinerlei Verwunderung darüber warum gerade er der Großmeister war. In all den Jahren war er noch nie einem Vampir begegnet der so viel Macht und Wissen ausstrahlte wie Aro.
Die Worte die er an Claire richtete ließen fast ihn ein wenig erschaudern. Er hatte jedes Wort gehört und sie war wohl eindeutig einen Schritt zu weit gegangen.
Er gab ihr mit nur einer kleinen Geste zu verstehen das er von ihr jetzt keinen Ton mehr hören wollte und ließ dann seine Blicke über den Rest der Runde schweifen. Umso überraschter war Seto, als Claire dennoch noch einmal das Wort erhob. Doch Aro schien nicht darauf einzugehen... fürs erste. Der große Meister wand sich erst Alec zu, bevor seine Augen auf Seto lagen. Er sah ihm nicht in die Augen und konnte dennoch spüren wie Aro ihn begeistert musterte. Er ging um ihn herum und ohne Frage lag seine Aufmerksamkeit sicher auf Setos Katana das er stets auf dem Rücken trug.
Danach ging er zu der rothaarigen Nomadin und setzte erneut mit bittersüßem Ton an. „Ahh noch eine Neue. Meine Brüder werden bald eintreffen. Kein Grund zur Besorgnis Schätzchen. Sag mir doch: Wie ist dein Name meine Liebe?“ Er ergriff ihre rechte Hand und sofort war er in eine andere Welt vertieft. Seto wusste bereits wie sich das Ganze anfühlte. Wäre er ein Mensch, hätte er jetzt sicher eine Gänsehaut bekommen.
Erneut wurde die große Tür geöffnet durch die Seto selbst vor einigen Minuten geschritten war. Herein kam ein großer Mann mit ebenfalls langen dunklen Haaren. Ohne Zweifel einer der Meister. Marcus vermutlich. Wieder neigte Seto seinen Blick und verspürte bei ihm eine ähnliche Ausstrahlung wie bei Aro. Nur nicht ganz so stark.. irgendwie anders.
Marcus sprach kein Wort sondern wandelte einfach nur an der Gruppe von Vampiren vorbei und ließ sich auf dem rechten Thron nieder. Jetzt fehlte nur noch Caius..
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyFr Jul 27, 2012 9:26 am

Mit wehendem Umhang spazierte Caius durch die Gänge, eine verhältnismäßig entspannte Mimik auf dem Gesicht. Er war froh, sich bewegen zu können, obwohl er die Stille des Thronsaals wie nichts anderes auf der Welt genoss und liebte, brauchte er auch einmal etwas anderes. Immerhin wurde Mann ja auch nicht jünger. Caius grinste in sich hinein, während er mit einer kühlen Maske die Gänge des alten Gemäuers musterte und schließlich sogar unbemerkt ins Freie geriet. Der er wollte nicht durch Volterra schlendern, dazu war er sich auf der einen Seite zu fein, andererseits wäre die Verlockung zu groß gewesen. Schon jetzt spürte er das schmerzhafte Hungergefühl, die Gier nach Blut. Frischem Blut. Zu lange war sein Rachen trocken gewesen, er fühlte sich ausgetrocknet, wie eine Zitrusfrucht in der Sonne. Der Blick des alten Vampirs lag für einen Moment in der Gasse, ehe er sich mit erneut wehendem Umhang umwandte. Er fühlte sich ermüdet, gönnte sich ein Rollen der Schultern, als er unbemerkt war. Die Entspannung setzte sofort ein, während er gelangweilt weiter durch die Gänge ging. Es ging eine ganze Weile so, er vergaß Raum und Zeit und versank einmal mehr in seine Gedanken. In Erinnerungen einer anderen Zeit. Je weiter diese erinnerten Ereignisse zurücklagen, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass ein Großteil der auftauchenden Personen mittlerweile gestorben, ermordet oder vernichtet worden waren. Es erfühlte Caius gewissermaßen mit einem Hochgefühl, immerhin hatte er überlebt. Ohne Gabe. Man konnte es nur wiederholen. Für einen Sekundenbruchteil schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht und er fuhr sich kurz durch die blassblonden Haare, die wie immer tot auf seinen Schultern weilten.

Er war stark, hatte Durchhaltevermögen und etwas, was das verführerischste und süßeste war, was es auf dieser gottverdammten Welt gab: Macht. Zu Recht hielt der Meister sie inne, er hatte sie sich verdient. Was wären die Volturi ohne ihn? Am Ende, wahrscheinlich schon längst ausgelöscht. Man durfte Aro nicht alleine regieren lassen, obwohl es nach außen hin natürlich den Anschein erweckte, dass er dies. Natürlich tat es das, immerhin wäre es ein Zeichen von Schwäche, wenn es öffentlich würde, dass man sich unter den Meistern der Volturi alles andere als einig war. Oft schien es, als seien Marcus und Caius nur Randpersonen, Aros Schachfiguren. Das traf natürlich nur auf Marcus zu, der seit dem „schrecklichen“ Tod einfach nur unfähig war. Zumindest sah Caius das so, obwohl er sich eingestehen musste, dass Marcus hin und wieder doch relativ praktisch war. Er bremste Aro, genauso wie er. Hin und wieder zumindest. Dennoch verfluchte Caius seinen Bruder, aber er wusste natürlich davon. Aro wusste alles und doch überkam Caius immer und immer wieder das Gefühl, dass er seinem Bruder in gewissen Dingen trotz keiner vorhandenen Gabe überlegen war. In anderen Bereichen war Aro ihm natürlich Welten überlegen, aber zumeist vor allem wegen seiner Gabe. Was Caius hatte, war Verstand. Und ein unglaubliches Rechtswissen. Ja, eigentlich könnte man ihn schon gewissermaßen als einen Gott bezeichnen. Huch, wo kam denn dieser Anflug von Humor her? Das war ja mal etwas ganz Neues – mit neuem Elan bog Caius schwungvoll an einer Ecke im Gang ab und beschleunigte sein Tempo. Er liebte es, die Welt in einem übermenschlichen Tempo an sich vorbeiziehen zu lassen, obwohl es ihn hier im Gebäudekomplex auf Dauer natürlich langweilte. Stein blieb auch in der höchsten Geschwindigkeit noch Stein. Und Staub noch Staub.

Caius seufzte, die Langeweile nagte bereits wieder an ihm. Das war einer dieser negativen Dinge an der Unsterblichkeit: Nach all den Jahrtausenden war man müde von der Welt. Caius genoss es natürlich noch immer, hier herumwandeln zu können, aber dennoch gab es kaum noch Dinge, die ihn überraschten oder faszinierten. – Natürlich hatte es auch Vorteile, einen steinalten Vampir brachte man nicht so schnell aus der Ruhe. Und wenn man jemanden nicht aus der Ruhe bringen konnte, konnte man ihn nur schwerer besiegen. Das war ja wohl einleuchtend, nicht wahr? Nun aber war es ihm Leid, durch die Gänge zu wandeln, daher wandte er sich nun wieder in Richtung Thronsaal. Mit gelangweiltem Blick betrat er mit langsamen Schritten den Thronsaal, sah sich einmal um und ging dann zielsicher auf seinen Thron zu. Sein Gesicht war kalt wie Stein, jegliche Emotionen wie immer verbannt. Ohne jegliche Regung betrachtete er nun auch die Anwesenden und gähnte laut und beabsichtigt, ehe er mit einer erhobenen Braue sich Marcus zuwandte. Er verkniff sich einen abwertenden Kommentar – Satan, wie erbärmlich und lächerlich sein Bruder mit der Missgeburt umgegangen war! – denn immerhin musste man ja die Einigkeit wahren. Jaja, es gab nichts Wichtigeres als den Frieden der Meister. Und doch brodelte es, schon von Anfang an. Und daher würde es weiter brodeln, ohne jemals zu einem Feuer oder gar eine Explosion zu kommen. Natürlich nicht, denn das wäre dann das Ende der berüchtigten Volturi. Und somit auch sein persönliches Ende, daher durfte man zwar das Brodeln hinter vorgehaltener Hand schüren, es jedoch nicht nach Außen lassen. Niemals.
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptySa Jul 28, 2012 5:59 am

Aro lächelte immer noch freundlich, fast väterlich, als er Ciaras Hand fallen ließ. Seine Gesichtszüge verrieten nicht die Abscheu, die er in diesem Moment verspürte, nicht den Drang sie sofort seinen Wachen zu übergeben. Was für eine Enttäuschung. Diese Frau erwies sich leider nicht, als der Gewinn, als den er ihr auf dem Schlachtfeld erschienen war. Sie war eine gute und geübte Kämpferin, das stand außer Frage, doch ihre Gabe war nicht sehr interessant und vor allem, sie schwankte. Doch das alles hätte Aro noch für gut befunden, wäre da nicht ….Ein Luftzug bezeugte ihm, dass seine Brüder eintrafen. Marcus hatte sich bereits in seinen Thron versenkt und saß teilnahmslos und gelangweilt neben ihm. Caius kam ebenso fast lautlos dazu und auch er betrachtete das Szenario mit recht verhaltenem Interesse. Lediglich sein geringschätziger, missbilligender Ausdruck, als er Marcus betrachtete zeigten Aro, dass es Spannungen zwischen seinen Brüdern gab, deren Ursache er später erfahren würde.
Aros Blick traf den von Marcus und in einem kurzen Moment des Einverständnisses, einer über Jahrtausende geübten Übereinkunft, verständigten sie sich wortlos. Der Kampf war vorbei, sie hatten gesiegt. Alles war im Lot.

Sanft und sehr leise wendete er sich an sein Publikum. "Der kleine Ausflug war überaus zufriedenstellend Brüder. Es gibt viel zu beraten meine Lieben, lasst mich euch zwei Talente vorstellen, die sich entschlossen haben uns ihre Gefolgschaft anzubieten." Mit einem strahlenden Lächeln nickte er seinen Brüdern zu und machte es sich auf seinem Stuhl bequem! Wohlwollend betrachte er seine Wachen und bemerkte erneut den wild entschlossenen Ausdruck in Ciaras Augen. 'Soso Schätzchen, Rache suchst du also. Nun, dann werden wir dich davon überzeugen müssen, dass es viele Arten von Rache gibt.'

„Beginnen wir mit diesem äußerst interessanten jungen Mann. Er hat die hohe Schule der Samurai durchlaufen und ist ein mehr als geübter Schwertkämpfer. Seine Waffe, sein Katana, hat er selbst geschmiedet und sie vermag den Körper eines Vampires zu zerstören! Seto sucht Gleichgesinnte, bei denen er sich weiterentwickeln kann, wo man ihn und seine Fähigkeiten zu schätzen weiß. Er kann den Kreislauf eines Menschen beeinflussen, kann mit einem Blick einen der unseren außer Gefecht setzen oder aber einen Menschen töten.“ Aro strahlte den jungen Japaner anerkennend an. Seto war eine eindeutige Bereicherung und Aro spürte welche Möglichkeiten sich ihnen durch diesen Zugang boten, welch ein Gewinn er für die Volturi sein würde.

„Er kam auf seinem Weg zu uns, zufällig am Kampfplatz vorbei und ich wurde Zeuge seiner herausragenden Kampfeskunst, mit der er unserer lieben Sofibel zu Hilfe eilte. Er ist denke ich, eine wahre Bereicherung meine Lieben. Du wirst sehen Caius, wir haben nur wenige Getreue, die es mit seiner Kampferfahrung aufnehmen können. Mein lieber Seto, du wirst bei den Volturi all das finden, doch du wirst dich unseren Regeln und Strukturen unterwerfen müssen. Nur so ist es möglich unsere Stärke zu einen und zu bündeln um einig gegen unsere Widersacher vorzugehen.“ Seto nickte und verbeugte sich vor den drei Meistern und Aro, ganz gefangen von dem glänzenden, versierten Eindruck, den der Junge bei ihm hinterließ, lächelte ihm mit einem Kopfnicken enthusiastisch zu.

„Die zweite Anwärterin ist Ciara, eine verwundete irische Seele, die eigenwilliger Weise zu uns gefunden hat. Ciara hatte sich einer Nomadin angeschlossen, die diesen unseligen und willkürlichen Angriff auf uns durchführte.“ Er strahlte Ciara väterlich und voller Verständnis an. Er würde sie Caius und seinen Kämpfern überlassen. Caius war der von den Meistern, der die Kampfeinsätze, die Vergeltungsmaßnahmen plante. Sein Interesse lag mehr auf der animalischen Seite des Zerstörens, während Aro sich mehr für die wenigen lichtspendenden Gewinne interessierte, die bei diesen Einsätzen abfielen.

„Ich bitte dich Caius um Nachsicht für Ciara, auch wenn es dir verräterisch erscheint, dass sie hier unter uns steht. Ihr Gefährte, der auch ihr Erschaffer war, machte sich strafbar und wurde von unseren Wachen für seine Vergehen gerichtet. Ciara ist seither heimatlos und voll des Zornes über diese Ungerechtigkeit.“ Aro stand auf und glitt auf Ciara zu. Sein Gesicht war voller Verständnis, voller Fürsorge für sie. Hatte sie wirklich geglaubt sich in diesen Palazzo schnöde einschleichen zu können? Es war zu spät sie gehen zu lassen. Es wäre zu schade sie zu zerstören. Sollte sie sich als unnütz erweisen, könnte er Felix das immer noch erledigen lassen. Für Aro zählte nur der Gewinn, das Individuum, welches vor ihm stand war ihm völlig egal.

„Du wirst erkennen Ciara, die Volturi sind keine gemeinen Mörder, die willkürlich ihre eigenen Artgenossen abschlachten. Nein, im Gegenteil. Wir haben die Aufgabe übernommen in unserer Gemeinschaft für das nötige Maß an Ordnung zu sorgen. Die Gesetze sind allen von Unseresgleichen auf diesem Erdball bekannt. Sie sind sehr leicht zu verstehen und doch, werden sie immer wieder übertreten.
Du wirst erkennen Ciara, wie sehr wir es selbst manchmal bedauern und wir diese Entscheidungen nicht leichtfertig treffen, doch sind sie nötig, da wir ansonsten an Glaubwürdigkeit und Kraft verlieren würden.
Die Volturi sind eine Gemeinschaft. Sie handeln als Einheit, niemals einzeln oder egoistisch. Innerhalb dieser Einheit gibt es klare Strukturen, jeder hat seinen Platz, den er sich selbst erschafft, durch seine eigenen Entscheidungen, sein eigenes Handeln. Auch hier werden Regelverstöße bestraft, denn keiner unserer Wachen ist es erlaubt die Regeln und Gesetze zu missachten. Wir bieten dir einen Platz in unserer Wache, wo du dich beweisen kannst.

Auch wenn du zornig und voller Rachedurst bist, so darfst du eines nicht vergessen. Die Volturi hätten Ceallagh nicht getötet, hätte er sich nicht schuldig gemacht. Egal wie meine Brüder über dich entscheiden werden, ich freue mich, dass du zu uns gefunden hast, sei mir willkommen.“ Sein Blick war starr auf die rothaarige Frau gerichtet, die ihm eigenwillig und aufrecht stand hielt. Seine Stimme hatte sich verändert, mehr bestimmend, fester und geradezu zwingend in ihrer Kraft. Er ließ keinen Zweifel daran, welche Absichten die Volturi hatten, und dass sie keine Wahl bekommen würde. Der Volturimeister lächelte freundlich und ging an seinen Platz zurück. Er nickte seinen Brüdern zu, um ihnen Gelegenheit zu geben, die beiden Anwärter zu prüfen.

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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptySa Aug 25, 2012 11:49 pm

(sorry für den Doppelpost - aber alle anderen haben erst mal in ihren Zimmern gepostet! )

Aro sammelte sich innerlich ein wenig. Er war zufrieden mit der Entwicklung der Ereignisse. Der Kampf war sehr gut verlaufen, obwohl es den einen oder anderen Schwachpunkt gegeben hatte. Sie waren alle so fleißig so beflissen darin, ihn und ihre Familie würdig zu vertreten und doch enttäuschten sie ihn immer wieder, forderten ihn heraus und nötigten ihn sie disziplinieren zu müssen.
Lautlos öffnete sich die Eingangstür und Sofibel schob sich leise herein. Ihre Haltung war aufrecht und stolz, doch ihr Blick bat um Verzeihung.
Gut so!

Aro nickte ihr freundlich zu, blickte noch einmal zu seinen Brüdern, die über die neuen Anwärter nachzudenken schienen, oder auch nicht. Caius gelangweiltes blasiertes Minenspiel zeigte Aro nur zu deutlich wie unerheblich und überflüssig er diese Neuaufnahmen erachtete. Caius hatte nie die Visionen von Aro begreifen können, er war ein Soldat, ein Kämpfer, ein Sadist – und wie anregend und nützlich dieser Umstand doch war!
Aro schmunzelte zufrieden und wendete sich jovial Sofibel zu.
„Da bist du ja meine Liebe. Habe ich euch schon erzählt, Brüder, wie vortrefflich die liebe Sofia-Isabella in den letzten Stunden ihre ganz wunderbaren Talente einsetzen konnte – Hmm? Das war wirklich sehr, sehr beeindruckend, komm doch näher meine Gute.“
Er lies die kleine Versammlung stehen und trat die wenigen Stufen hinab, um der Volturi entgegenzugehen. Seine Mine verschloss sich vor Kälte und Ärger und sein Blick schien sie zu durchbohren. Die Erinnerung an ihr vorlautes arrogantes Auftreten beim Kampf, wie sie seine Aufmerksamkeit geltungssüchtig versucht hatte auf sich zu ziehen, hatte ihn geradezu angewidert.
Flausen, die er ihr austreiben würde – umgehend!

„Du bist noch neu hier, daher denke ich wird es nötig sein, dass ich dich in dem Einen oder Anderen nochmals unterweise Sofia-Isabella. Ich wünsche dich heute noch in meinen Gemächern zu sehen, sobald wir hier fertig sind. Aber bis dahin, lass dir sagen: Du bist Nichts! Nichts Besonders, Nichts Außergewöhnliches, Nichts was sich Sonderrechte einräumen darf. Du bist Teil eines Ganzen, Glied eines Teams, dass nur funktionieren kann, wenn jedes einzelne Glied funktioniert.“
Er ergriff ihr Kinn und hob es ein wenig an, damit sie ihren Blick nicht dem Seinen entziehen konnte. Sie erschauerte leicht, so dass er sich gewiss sein konnte, ihre ganze Aufmerksamkeit zu haben. „Du brauchst dich nicht zu fürchten, ich möchte dich nur lehren, wie du deine Stellung in unserer Gemeinschaft besser finden kannst, mein liebes Kind. Sei bitte so gut und geselle dich zu den anderen, wir sind hier leider noch nicht fertig.“ Seufzend drehte er sich erneut zu seinen Brüdern und registrierte mit größtem Wohlwollen, dass Jane sich eingefunden hatte und still und strahlend neben ihrem Bruder stand, dessen Hand sie hielt.

Er wollte sich gerade seiner Tochter zuwenden, als Ciara laut seinen Namen rief. Sie hatte ihn bisher aufgewühlt und trotzig beobachtet und der Volturi Meister war sich mehr als im Klaren darüber, dass diese aufrührerische Rothaarige eine Lektion brauchte.

„Aro! Der Angriff war dumm und ich habe keine Ahnung, was ich mir dabei dachte, das muss ich zugeben. Aber bevor ich gezwungen werde, einer von euch zu werden…wird man hier auch mal gefragt, oder denkt ihr, ihr könnt euch jeden einfach so nehmen?“

‚Der Angriff war dumm? Du dummes arrogantes, unnützes Ding! Was glaubst du, wen du angegriffen hast – du Göre?’
Aro schmunzelte ohne Ciara eines Blickes zu würdigen. Lediglich das wissende, gierige Lächeln, welches sich in dieser Sekunde auf Caius Gesicht schob zeigte ihm, dass sein Bruder nicht sehr viel anders über dieses Weibsbild dachte. Aro summte leise, streckte seine Hand aus und strich liebevoll über Janes strahlendes Antlitz.
„Hmm Ciara, auch du solltest lernen, wo in dieser Welt dein Platz ist, nicht wahr Jane mein Schatz. Willst du mir nicht behilflich sein, der lieben Ciara ihre Frage zu beantworten – Hmmm? Nimm dir viel Zeit mein Liebes und genieße es.“ Er zwinkerte aufmunternd und beobachtete begeistert wie Janes Blick augenblicklich Ciara einfing und ihre flammend roten Augen erregt aufleuchteten, während er erst ein Keuchen und dann einen langgezogenen Schrei hinter sich hörte.

Angeregt die Szenerie beobachtend gab er Felix einen Wink.
„Felix, sei so gut und ruf mir Chelsea herein. Ich denke Ciara bedarf unserer besonderen Führung – nicht wahr Brüder? Sie sollte unsere Gesellschaft mehr zu schätzen wissen.“ Kalt lächelnd betrachtete er das schmerzverzerrte Gesicht der Neuen, die sich in offener Agonie auf dem kalten Steinboden wälzte, in dem störrischen Bemühen ihre Schreie zu unterdrücken. Unsäglicher Schmerz, tiefste Demütigung – Verdiente Schmach!
‚Schrei Ciara, solange du noch frei schreien kannst. Du hast UNS angegriffen und jetzt werden wir dir alles nehmen. ALLES – du wirst nie wieder Du sein. Du wirst ein Glied in unserer Gemeinschaft – ein Glied an einer Kette, mit der ich dich fesseln werde. Genieße deine Schreie – es werden deine letzen Äußerungen in Freiheit sein!’
„Du solltest nie vergessen Ciara – die Volturi geben keine zweiten Chancen. Niemals!“ Aro schmunzelte leicht.
„Mach weiter Jane!“ Er schlenderte wohlgelaunt an den Umstehenden vorbei, die mehr oder weniger interessiert auf die sich ihnen bietende Szenerie starrten. Claire lächelte Aro lieb an und senkte ihren Blick in Demut.
Er beugte sich leicht zu ihr herab und raunte ihr ins Ohr.
„Du tust gut daran deinen Blick zu senken Claire. Auch wenn du außergewöhnlich gekämpft hast, was ich nicht anders von dir erwartet habe, so hasst auch du vergessen, wie du dich zu benehmen hast. Dein Verhalten in dieser Halle und gegenüber den Neuen war – INDISKUTABEL. Aber dessen bist du dir gewiss – nicht wahr Piccolina? Wir sprechen später darüber – wenn ich mir eine angemessene Strafe für dich überlegt habe!“

Ein leichter Windhauch von der Eingangstür strömte herein und der bekannte Duft weiterer eintreffender Wachen. Aro drehte sich aufgekratzt zu den Eintretenden herum.
„Ah Chelsea – ich brauche dich. Wie du siehst hat Ciara noch einige Schwierigkeiten ihren Platz in unserer Familie zu erkennen. Bitte hilf ihr, sich uns besser anzupassen und nimm ihr ihren unsinnigen Widerstand.“ Er schwebte lautlos zu Chelsea und sah sie voller Schadenfreude und innerer Spannung an. Chelseas Gabe war eine der Wertvollsten in seiner Wache. Es war so ein Jammer, dass sie es noch nicht geschafft hatte, ihre eigene Situation zu einem Besseren hin zu bewegen. Aber mit der Zeit würde sich das finden.
„Damit wir uns richtig verstehen meine Liebe, ich möchte, dass all ihre früheren Bindungen zu Nichte sind und dass sie fest und in Liebe an die Volturi gebunden wird. Ich möchte, dass sie den Meistern bedingungslos ergeben ist. Lässt sich das einrichten?“ Die Angesprochene lächelte breit und nickte höflich.

Aro klatschte begeistert in die Hände, schwebte auf seinen Sessel in der Mitte seiner Brüder zu und setzte sich theatralisch hinein. Er hatte sowohl Caius zustimmendes Nicken mit der unverholenen Begeisterung in dessen Blick bemerkt, als auch das angewiderte Abwenden seines wie immer zurückhaltenden, stummen und melancholischen Schwagers Marcus bemerkt und schenkte beidem keine weitere Bedeutung. Ob diesem lethargischen Untoten immer noch diese kleine Halbvampirin in seinem Hirn herumspukte? Ach ja, er sollte einigen der niedrigen Wachen anweisen, den Zwinger für den Hund zu bauen. Ja, das sollte er tun, schon allein des Gestankes wegen!


Aro hatte sich seine Meinung gebildet, sowohl über Seto als auch über diese Ciara. Seto würde sehr bald eine zentrale Figur innerhalb der Wachen sein, dessen war sich Aro sicher, denn der kleine Japaner passte sich bereits jetzt perfekt in ihre Gemeinschaft ein. Er hatte Biss und eine tadellose Erziehung. Seto betrachtete das ganze Geschehen, interessiert aber ohne jegliche Gefühlsregung. Lediglich sein bewundernder Blick auf Jane verriet, dass er seine Prioritäten zu setzen wusste. Seto schien Stärke und die Kraft der Talente zu schätzen, in deren Mitte er sich befand.
‚Was für ein unvergleichlicher Gewinn!’

Was mit Ciara geschah war Aro im Grunde genommen egal. Sollte Caius mit ihr tun was er wollte, wenn Jane fertig war mit ihr zu spielen. Ciara würde unten beginnen, als Torwache vielleicht. Futter für nichtssagende Auseinandersetzungen vielleicht.
Dabei fiel ihm ein, dass er unbedingt die nun offene Rechnung mit den Rumänen noch begleichen sollte.
Das wäre ein Unterfangen, dass Caius sicher besser gefallen würde. Oh ja, Caius würde es lieben eine kleine unschuldige Gruppe nach Birthälm zu begleiten, um diesen aufsässigen Idioten ihren Kopf gerade zu rücken.
Aro lachte laut vor Vergnügen.
Ja, das würde ein Spaß!
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyDi Aug 28, 2012 7:52 am

Nur kurze Zeit nachdem Marcus eingetroffen war gesellte sich auch der letzte der Meister zu ihnen. Caius.. ein blonder, junger Mann doch sein Blick verriet wie weise und gerissen er war. Irgendwie hatte Seto das Gefühl, dass es schwer sein würde diesen Meister zu beeindrucken. Doch siegte letztlich nicht immer Aro? Wenn er etwas wollte, dann bekam er es auch oder nicht? Und der Japaner war sich sicher - Aro wollte *ihn*. Er hatte schon entschieden dass er bleiben würde und das ganze Theater hier war doch nur Pro forma. Aber Seto würde dieses Spielchen schon mit spielen, also kein Grund zur Sorge. Seine Miene blieb die ganze Zeit regungslos bis Aro endlich das Wort erhob und aller Aufmerksamkeit auf dem großen Anführer lag.
"Der kleine Ausflug war überaus zufriedenstellend Brüder. Es gibt viel zu beraten meine Lieben, lasst mich euch zwei Talente vorstellen, die sich entschlossen haben uns ihre Gefolgschaft anzubieten."
Wie gewählt er sich doch ausdrückte. Seto hegte wirklich eine tiefe Bewunderung für diesen Vampir. Und wieder musste er sich die Frage stellen ob er nicht schon früher hätte her kommen sollen. Doch irgendwo geschah alles aus gutem Grund. Vielleicht hatte es seine Gründe, dass er gerade jetzt zu den Volturis gestoßen war.
Aro ließ sich auf seinem Stuhl nieder und strahlte in die Runde vor ihm. Betrachtete seine Wachen und die beiden die es werden wollten.. Der Japaner blickte auf die rothaarige Frau neben ihm und begann innerlich zu zweifeln. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie freiwillig hier war. Und was die Volturi mit ihr vor hatten war ihm auch etwas schleierhaft, aber es war nicht seine Aufgabe darüber zu urteilen.
„Beginnen wir mit diesem äußerst interessanten jungen Mann.. Als er Aros Stimme hörte blickte Seto sofort wieder geradeaus. Er sah - wie vorher von Claire empfohlen - nicht direkt zu den Meistern auf. Zumindest sah er ihnen nicht in die Augen. Er sah auf einen festen Punkt vor ihm und hörte sich an was Aro so über ihn zu sagen hatte. Und was er hörte, gefiel ihm. Beinahe legte sich ein Lächeln auf seine Lippen als er die Worte des Lobes und der Begeisterung vernahm. Aro hegte große Stücke auf ihn, dass konnte man deutlich heraus hören. Auch gefiel ihm wie er über sein Katana sprach. Er war einer von denen die verstanden was dieses Schwert für eine Bedeutung hatte, was für Möglichkeiten es bot. Der Meister blickte ihn anerkennend an und Seto verneigte sich ehrfürchtig. Solch eine tadellose Vorstellung hätte er selbst nicht besser hin bekommen.
Er hatte den beiden anderen Meistern und auch den Wachen hier genaustens erläutert welche Fähigkeiten er besaß und was seine Stärken waren.
Der Samurai war eigentlich der Ansicht gewesen, dass nun die Vorstellung der Nomadin folgte, doch Aro sprach noch weiter über ihn was ihn durchaus positiv überraschte.
Er ist denke ich, eine wahre Bereicherung meine Lieben. Du wirst sehen Caius, wir haben nur wenige Getreue, die es mit seiner Kampferfahrung aufnehmen können. Wirklich? Wie außerordentlich interessant. Nicht viele die es mit *seiner* Kampferfahrung aufnehmen konnten. Sehr schön. Noch ein Pluspunkt. Mit jedem Satz mehr den Aro sprach wurde sich Seto sicher, dass er hier wirklich gut aufgehoben war und schon bald jeder merken würde, dass er mehr war als ein einfacher Nomade. Hier würde man ihn zu schätzen wissen.
Der darauffolgende Satz des Meisters war direkt an ihn gerichtet und so sah er auf und blickte Aro in die Augen. Er sprach davon das er hier alles finden würde doch habe er sich Regeln und Strukturen zu unterwerfen. Es war klar, dass Seto sich all dies erst wieder in Erinnerung rufen musste. Immerhin war er Jahrelang allein unterwegs gewesen. Aber er hatte nie vergessen was er als Mensch gelernt hatte und so dürfte es keine Schwierigkeit geben die Wünsche der Meister umzusetzen und die Befehle zu befolgen. Wieder verbeugte er sich vor den Meistern als Aro mit seiner Rede zum Ende kam. Aus dem Blickwinkel sah der Japaner das Lächeln auf Aros Lippen sowie das bestätigende Kopfnicken welches mehr sprach als tausend Silben. Zufrieden rückte Seto ein kleines Stück zurück und wartete gespannt auf die Vorstellung der Nomadin.

„Die zweite Anwärterin ist Ciara, eine verwundete irische Seele, die eigenwilliger Weise zu uns gefunden hat. Ciara hatte sich einer Nomadin angeschlossen, die diesen unseligen und willkürlichen Angriff auf uns durchführte.“ Also hatte er Recht mit seiner Vermutung. Sie war an dem Angriff beteiligt gewesen. Doch warum wollten die Volturi sie? Sie musste eine besondere Fähigkeit haben.. oder hatte es andere Gründe für diese Entscheidung? Seto hörte genau zu um Klarheit zu bekommen, auch wenn ihn das eigentlich gar nichts anging. Es hatte nicht wirklich was mit Ciara zu tun, sondern eher damit das er versuchen wollte die Volturi und ihre Taten zu verstehen. Er wollte so bald wie möglich ein fester Bestandteil dieser Gruppe werden und das hieß er musste mit seinem ganzen Verstand hinter den Entscheidungen der Meister stehen. Begreifen warum sie was taten.
Aro sprach weiter und wollte ihr wohl mit Worten verständlich machen das es richtig war sich jetzt und hier den Volturi anzuschließen. Er sprach dabei ganz ruhig und dennoch sprach er mit völlig anderer Tonlage als zuvor. Es war deutlich raus zu hören, dass ihr keine Wahl gelassen wurde. Er gewährte allen im Raum einen kleinen Einblick in Ciaras vergangenes Leben. Sie handelte wohl aus Rache führ ihren Gefährten. Ab da schaltete Setos Aufmerksamkeit ein klein wenig ab. Aus solchen Gründen war es ratsamer allein unterwegs zu sein. Wenn man jemanden an seiner Seite hatte war man einfach verletzbarer.
Aros Stimme wurde nun noch bestimmender und so richtete Seto seinen Blick erneut auf den Meister in der Mitte. Eine kurze Ruhepause folgte und nun war es wohl an der Zeit für die anderen beiden zu entscheiden. Von Ciaras Fähigkeiten wurde bislang nichts gesagt und so fragte sich Seto immernoch was wohl der Grund dafür war das Aro sie haben wollte. War es einfach nur um zu beweisen, dass sie jeden haben konnten den sie wollten? Ein weiterer Schlag gegen die Angreifer und auch gegen Ciara selbst? .. Wirklich teuflisch diese Volturi.

Die Tür hinter den Wachen öffnete sich plötzlich und ein bekanntes Gesicht schob sich herein. Sofibel. Das Mädchen welches Seto im Kampf gegen die Nomaden unterstützt hatte und welches ihm zum Schloß geführt hatte. Er betrachtete sie nur kurz, wand seinen Blick dann gleich wieder nach vorne. Caius und Marcus schwiegen immernoch und so nutzte Aro die Gelegenheit auf Sofibel zu sprechen zu kommen. Er lobte sie zwar, aber irgendwie hatte seine Stimme einen bitteren Unterton. Seto war äußerst gut in solchen Dingen. Irgendetwas missfiel dem Anführer offensichtlich. Er bat die junge Vampirin zu sich und schon veränderte sich seine Mimik. Er stand auf und schritt die Stufen entlang nach unten um ihr entgegen zu kommen. Als er direkt vor ihr stand durchbohrte sie ein kalter, eisiger Blick. Was danach folgte dürfte für die Kriegerin nicht gerade angenehm sein. So zurecht gewiesen zu werden - vor allen anderen Wachen. Ja, hier war es wirklich wie damals.
Ich wünsche dich heute noch in meinen Gemächern zu sehen, sobald wir hier fertig sind. Aber bis dahin, lass dir sagen: Du bist Nichts! Nichts Besonders, Nichts Außergewöhnliches, Nichts was sich Sonderrechte einräumen darf. Das war eindeutig. Seto wusste zwar nicht was sie falsch gemacht hatte, aber das ihr ein Fehler unterlaufen war, war eindeutig. Möglicherweise ihr Verhalten damals auf dem Kampfplatz, als sie ihn einfach direkt zu Aro geführt hatte. Der Samurai hatte sich damals schon gedacht, dass dies ein äußerst lockerer Umgang war.
Nach der Predigt gesellte sich Sofibel zu den anderen Wachen und ein weiteres blondes Mädchen trat ein. Auch dieses Gesicht war Seto mehr als bekannt. Jane. Die Zwillingsschwester von Alec. Er hatte sie bereichts auf dem Schlachtfeld gesehen. Lächelnd wie ein Engel stellte sie sich neben ihren Bruder und strahlte in die Runde.
Dann erhob auf einmal Ciara neben ihm das Wort. Als er ihre arroganten Worte vernahm zog sich in ihm alles zusammen. Äußerlich blieb er regungslos wie eine Puppe. Sie stand wohl derzeit noch nicht unter dem gewünschten Einfluss der Volturi. Was würden sie jetzt machen? Würden sie sie dennoch hier behalten wollen? Oder war es nun an Unverschämtheit zu viel?
Interessiert beobachtete er das weitere Schauspiel. Es war klar, dass Aro dies nicht auf sich sitzen lassen würde und nun wurde Seto das erste mal Zeuge des auftretens von seinem kleinen Liebling Jane. Aro sprach mit ihr wie ein stolzer Vater zu seiner Tochter. Sie war sein Goldstern. Sein Juwel. Eines seiner kostbarsten Stücke und das wusste sie auch. Mit zuckersüßer Stimme nahm sie den Befehl an und richtete ihren Blick auf die Frau neben Seto. Nicht sehr lange und der Körper der Nomadin fiel neben ihm etwas in sich zusammen. Ein schriller Schrei hallte durch den großen Raum und übertönte jedes weitere Wort. Doch das Gehör der Vampire war einzigartig und so war es trotz der Folterschreie keine Schwierigkeit den nächsten Befehl Aros mit zu bekommen. Felix sollte Chelsea herein holen um den Willen der Nomaden endgültig in Keim zu ersticken.
„Du solltest nie vergessen Ciara – die Volturi geben keine zweiten Chancen. Niemals!“ Ein überlegenes Lächeln zeichnete Aros Gesicht und Seto senkte anerkennend seinen Blick. Diesen Satz würde auch er niemals vergessen.

Das nächste mal als er aufblickte war Aro dabei Claire zurecht zu weisen. Auch sie hatte vorher ein Verhalten an den Tag gelegt das - indiskutabel - war. Hier fiel es Seto nicht schwer zu erahnen was genau er meinte. Irgendwie war es ja beruhigend zu sehen, dass selbst die älteren Mitglieder mal aus der Reihe tanzten. Nicht das Seto vor hatte dies zu tun - zumindest nicht im negativen Sinn. Sein Blick traf kurz den von der blonden Claire die ihren Kopf in aller Reue gesenkt hielt. Ihr zuckersüßes Gesicht wirkte wie das einer Puppe doch in ihr loderte eine gefährliche Flamme, dass wusste er nun.
Ciara schrie immernoch und in diesem Moment trat die weibliche Wache ein die vorher Ciara zu Seto gebracht hatte. Während Jane sie noch weiter folterte gab Aro Chelsea Anweisungen bezüglich der Bindung von Ciara. Der Japaner hörte nur noch halbherzig zu und richtete seine Aufmerksamkeit auf die kleine Jane die mit voller Hingabe bei der Arbeit war. Welch erstaunliche Fähigkeit. Allein mit seinem Blick so viel Schaden, Leid und Schmerz anrichten zu können. Sie hatte eine teuflische Gabe. Eine teuflische Gabe in den Händen eines Kindes. Es war faszinierend wie viele junge Vampire hier doch waren. Jung natürlich von dem menschlichen Alter in dem sie sich zu der Zeit ihres dahinscheidens befunden hatten.
Jetzt betrachtete er Chelsea die ebenfalls konzentriert auf die rothaarige Nomandin vor sich starrte. Bande wurden gebrochen und neue geknüpft.. Seto war sich sicher, dass sie es bei ihm genauso machen würden. Vielleicht hatten sie es sogar schon getan, damit er sich noch mehr wie ein Teil des ganzen fühlte. Einmal hier gab es wohl kein wirkliches Zurück mehr. Aber das war auch gut so. Seto wollte es gar nicht anders. Egal was Marcus und Caius dachten. Er gehörte hier her.
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyDo Aug 30, 2012 7:26 am

Claire dacht an nichts. Wirklich an Nichts. Es war eine Fähigkeit, die sie sich angeeignet hatte. Menschen konnten es und sie eben auch. Weder ließ sie ihre Gedanken von einem Thema zum anderen Schweifen, noch dachte sie an etwas Uninteressantes. Ihr Kopf war schlicht weg leer. Während Aro seine Reden hielt, stand sie einfach nur da und existierte.
Doch als Ciara anfing zu keuchen und lang gezogen zu schreien wurde sie je aus ihrer Lethargie gerissen. Klar, Jane. Wer sonst hätte das Recht bekommen die Neue in ihre Schranken zu weißen, wenn nicht Aros kleiner Stern. Claire wusste nicht, ob sie das Mädchen mit den Hexenaugen mögen sollte oder nicht. Sie war eine interessante Persönlichkeit, sadistisch ohne Frage. Doch das war es nicht, was Claire zuweilen etwas abschreckte. Auch nicht, dass sie aussah und sprach wie ein Kind, sondern dass sie sich dabei verhielt wie eine erwachsene Frau. Obwohl sie selbst alt war, so fühlte sie sich manchmal so unreif. Bei Jane hatte man das Gefühl, dass sie genau wusste, was sie wollte und wer sie war. Das machte der blonden Vampirin Angst und lies sie zurück schrecken.

Lächelnd betrachtete sie die Szene vor ihr. Ciara krümmte sich vor Schmerzen, dass Gesicht zu einer Grimasse verzerrt. Claire fand es spannend zu sehen, wie Vampire aussahen, wenn sie dachten sie würden verbrennen. Das einzige was sie sah, wenn sie jemanden verbrannte, waren Flammen. Nie sah sie den Schmerz im Gesicht ihrer Opfer. Von daher fand sie das Szenario nicht abschreckend oder barbarisch, sondern lehrreich.
„Du solltest nie vergessen Ciara – die Volturi geben keine zweiten Chancen. Niemals!“

So oft hatte Claire diesen Satz gehört. Meistens starb danach jemand. Doch vielleicht wäre es in diesem Fall wirklich besser gewesen, wenn Ciara den Tot gewählt hätte. Selten hatte sie gesehen, dass jemand so lange gefoltert wurde. Meistens wurden die Opfer der Volturi kurz gefoltert und dann kurzerhand getötet. Einfach und unkompliziert. Immerhin waren sie keine Wilden. Sie hatten schon etwas, was man humanitäres Gewissen nennen konnte. Außerdem wurde es mit der Zeit langweilig die immer gleichen Schrei und Floskeln zu hören. Denn wie Aro sagte, es gab keine zweiten Chancen bei ihnen. Und das war auch gut so. Sonst wurde bald ganz Volterra in einer Art Anarchie versinken. Etwas, was nicht gerade an strebsam war.

Der Meister der Volturi setzte sich in Bewegung und betrachtete die Umstehenden. Dann kam er auf sie zu. Scheu senkte sie den Kopf, sie ahnte was jetzt kommen würde. Sie lebte bereits 700 Jahre im Schloss der königlichen Familie. Sie bildete sich ein, Aro zu kennen. Claire wusste, welches Verhalten er von ihr verlangte.

„Du tust gut daran deinen Blick zu senken Claire. Auch wenn du außergewöhnlich gekämpft hast, was ich nicht anders von dir erwartet habe, so hast auch du vergessen, wie du dich zu benehmen hast. Dein Verhalten in dieser Halle und gegenüber den Neuen war – INDISKUTABEL. Aber dessen bist du dir gewiss – nicht wahr Piccolina? Wir sprechen später darüber – wenn ich mir eine angemessene Strafe für dich überlegt habe!“

Sie zuckte trotzdem zusammen, als die scharfen Worte Aros an ihr Ohr drangen. Ein Schauer jagte ihr über den Rücken, als er die Stimme ein wenig erhob. Noch mehr ängstigte sie allerdings, dass er sie Piccolina nannte. Das hatte er früher öfter getan, doch meist benutze er diesen Kosenamen nur noch, wenn sie etwas wirklich, wirklich falsch gemacht hatte. Es war seine Weise ihr zu sagen, dass er enttäuscht war und es sich hier nicht um einen kleinen Fehler handelte. Sie wollte gar nicht überlegen, was er sich als Strafe einfallen lassen würde. Sie war seit Dekaden nicht mehr bestraft worden. Und das alles nur, weil sie ihre Flashbacks nicht unter Kontrolle hatte. Sie schallt sich selber für ihre lasche Disziplin.

Vielleicht sollte sie versuchen Aro die Situation zu erklären. Dass es keinesfalls ihre Absicht gewesen war so ausfallend zu handeln. Derweil waren ein paar andere Wachen eingetreten, unter ihnen Chelsea. Sie brach gerade Ciaras Verbindungen. Eine teuflische Gabe, einzigartig und unverzichtbar für die Volturi. Claire hatte Aro nie gefragt, ob er sie manipuliert hatte. Sie hatte es nie gemerkt und eigentlich wollte sie es auch nicht wissen.
Sie war froh hier zu sein, liebte ihr Leben hier mehr als anderes. Sie war freiwillig von Frankreich nach Italien gekommen und das wussten die Meister. Sie wussten ebenfalls, dass der blonde Engel der Familie loyal war, wenn nötig bis zum Ende ihres Daseins.
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyDi Sep 04, 2012 1:14 pm

Schweigend saß Marcus auf seinem Thron und beobachtete das Geschehen um ihn herum. Caius hatte sich zu ihnen gesellt, nicht ohne ihn mit vorwurfsvollen Blicken zu strafen. Nicht dass ihn das irgendwie groß kümmerte. Aro hüpfte aufgedreht wie ein kleines Schulmädchen durch den Thronsaal, pries die Neuen an, versuchte auf seine Brüder einzureden und wies ein paar Wachen zurecht und das alles, wie es ihm erschien, gleichzeitig. Dass er nicht längst in mehrere Teile zerriss grenzte an ein Wunder. Doch er setzte seinen wirren Tanz unbeirrt fort, und nun setzte die Musik ein, in Form der Schreie der rothaarigen Irin. Sie wollte nicht hier sein und hatte den Mut, die Dummheit besessen das laut zu sagen. Den Widerstand im Keim ersticken, das war Aros Devise. Also ließ er die Vampirin erst einmal eine Runde von Jane foltern, ehe sie weiter widersprechen konnte und Gott behüte irgendwen dazu anstacheln würde sich ihr anzuschließen. Das kannte er alles schon. Am liebsten hätte er ihr vorher gesagt, dass es keinen Sinn hatte. Aber sie war selbst Schuld - was hatte sie denn anderes erwartet, in einem Raum voller Volturi, mehr als die Hälfte davon mächtiger als sie selbst?
Er blendete die Schreie einfach aus, wie er es seit Jahrhunderten tat. Sie berührten ihn nicht länger, es war nichts anderes als wenn sie auf Stein treffen würden. Stattdessen beschäftigte er sich mit der Vorstellung, wie es wohl aussehen würde, wenn Aro in seinem chaotischen Durcheinander stolpern würde. Das wäre mal etwas Neues. Unwahrscheinlich, aber eine nette Wendung. Es kehrte Ruhe ein, Chelsea hatte den Thronsaal betreten und wandte sich der Neuen zu. Der Anführer der Volturi wusste bereits, was nun folgen würde. Das Biest würde die Manipulation vollenden, der jungen Rebellin ihren freien Willen rauben... und dabei konnte Marcus nur zu gut erkennen, dass Aro viel mehr an dem kleinen Japaner gelegen war als an der Frau. Wenn man sich auf diese Weise seine eigene Macht beweisen musste... Er würde sie gerne vor diesem Schicksal bewahren, an die Volturi gekettet zu sein, und das für immer, doch er wusste dass die andere Möglichkeit der Tod war, und so schwer es ihm fiel, so sah er dennoch ein, dass nicht jeder den Tod bevorzugte, auf die Weise wie er es täte. Vielleicht war für sie ein Leben bei den Volturi nicht die schlechteste Wahl... sie war jung, sie konnte sich gewiss an vieles gewöhnen.
Da war sie erneut, diese lästige Angewohnt, dass sie stets meinten über das Los anderer entscheiden zu können! Diese Überheblichkeit, über andere zu walten wie es einem passte, weil sie sowieso ohne jeden Zweifel unterlegen waren! Er wartete, bis Aro in seine Nähe kam um seine und Caius' Meinung einzuholen. Lass sie gehen. Sie alleine ist keine Gefahr für uns, und sie ist kein Teil unserer Wache. Es war mehr als unwahrscheinlich, dass seine Ansicht irgendetwas ändern würde. Caius würde die Irin als sein Spielzeug bekommen und Aro würde sie sich ab und an ausleihen. Es war von Anfang an hoffnungslos, zu widersprechen. Aber wenn man sie schon zu einem Mitglied der Volturi machen musste, warum konnte es dann nichts Anständiges sein? Soweit Marcus es verstanden hatte, besaß sie eine Gabe die sich durchaus zum Angriff nutzen ließ. Ließ Aro die Rachsucht für einen versuchten Angriff so sehr von sich Besitz ergreifen?
Mit müdem Blick besah er sich die Umstehenden und wartete.
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyDi Sep 11, 2012 5:11 am

Aro beobachtete aufmerksam jede Person im Raum. Keine Regung, kein Zucken entging ihm, auch wenn ihn alle für unaufmerksam und viel zu aufgedreht hielten. Er spielte dieses Theater schon zu lange, zu bewusst und er war Meister darin.

Marcus hing mehr als er saß wie immer in seinem breiten Stuhl und machte einen zutiefst gelangweilten und angeekelten Eindruck. Aro kannte dieses Verhalten nur zu gut. Diese ewige Leidensmine, diese ewige Anklage im Blick seines Bruders widerte ihn an. Natürlich hatte er keinen Ton von sich gegeben. Marcus würde nicht sprechen, es war ihm einfach nicht der Mühe wert und die Angelegenheiten zu nichtig, als das er sich dazu äußern wollte. Aro schüttelte innerlich missbilligend seinen Kopf. Sollte er doch warten, bis irgendwelche Spinnen ihn einwoben, diesen still vor sich hin leidenden Tropf. Wo war die aufkeimende Begeisterung für die kleine Cullen? Aros Mundwinkel verzogen sich zu einem angedeuteten Lächeln. Oh er würde dieses zarte Band hegen und pflegen wie ein empfindlicher Keimling. Nein, Marcus sollte ihr Schutzbefohlener werden. Er würde sie ihm überlassen. Zum Einen, damit Caius sie nicht länger mit seinem Sadismus quälen konnte und zum anderen, um seinen Plan, die Cullens tiefer als irgend möglich zu treffen, in die Tat umzusetzen. Der alte Volturimeister war sich sicher, das nichts seinen Freund Carlisle und dessen, ihre wahre Natur verleugnende Sippschaft, mehr treffen würde als die Tatsache, dass ihr Goldkind, ihr Augenstern, sich einem Volturi, einem der Meister zuwenden würde.
Aro hatte es in ihren Augen gesehen. Diese Kleine hatte Biss, sie hatte ganz offensichtlich den Mut ihrer Mutter und den unberechenbaren Sturkopf ihres Vaters geerbt. Gepaart mit einer nicht zu unterschätzenden Portion Intelligenz war sie ein Juwel in seinem Palazzo, dessen Glanz sich erst nach und nach entfalten würde.
Ja, Marcus sollte sie ruhig in seinem Zimmer bewachen, hegen und ihr das Gefühl der Geborgenheit geben. Diesen Hund wollte Aro später entfernen, man musste die Beiden trennen. Aro wollte noch ein wenig mit ihm experimentieren, sehen, wie wirksam die Gabe von Seto war und wie lange es dauern würde, bis dieser heißblütige Mutant innerlich kochte.

Caius räkelte sich gelangweilt in seinem Sessel und fixierte die Neuen. Aro wusste nur zu genau, dass dieses Desinteresse gespielt war. In Wahrheit gierte Caius ebenso danach, diese Beiden in Aktion zu sehen. Nun, Ciara sollte er haben, sie war ohnehin mehr nach Caius Geschmack. Sein Bruder mochte Widerstand, mochte es zu quälen, Leid zu verursachen. Er suhlte sich nur zu gerne darin den Todeskampf seiner Opfer zu verlängern und sich ihre Schreie anzuhören. Auch Ciaras Schreie hatte er sichtlich genossen. Sie war vor wenigen Sekunden verstummt und lag jetzt noch benommen vor seinen Füßen. Caius starrte sie an und warf dann Marcus einen erneuten verachtenden Blick zu. Sie waren Brüder, aber keine Freunde!
„Sei uns willkommen Seto. Ich bin mir sicher, du wirst unsere Wache bereichern.“ Er sah Seto nicht an sondern starrte unentwegt Ciara an. Lüstern, voller Gier wie Aro schmunzelnd bemerkte.
„Auch du Ciara begrüße ich in unseren Reihen. Du wirst meine Wachen unterstützen. Ich bin sicher, es wird dir bei uns gefallen. Du scheinst alle Voraussetzungen zu haben, eine großartige Volturi zu werden. Santiago und Felix werden dich gerne einweisen. Ich danke dir Bruder, dass du sie mitgebracht hast. Ein wirklich sehr erfolgreicher Tag, wie es scheint.“

Aro lachte und sah sich wohlwollend um. „Ja in der Tat, eine ganz und gar zufriedenstellende Nacht. Ich danke dir Chelsea, sehr sehr schön. Somit haben wir zwei neue Mitglieder unserer Wache. Ihr alle habt uns in der vergangenen Nacht sehr stolz gemacht. Es war eine überzeugende Demonstration unserer Macht und Stärke. Ihr seid einzigartig, jeder Einzelne von euch!“ Aros Blick glitt durch den Thronsaal. Demetri war immer noch nicht eingetreten. Warum war er so vorzeitig von dem Kampfplatz verschwunden und vor allem, wo war er jetzt? Aro schätzte Demetri, auch wenn er dessen arrogante Eigenmächtigkeiten nicht guthieß, so hatte sie meist einen triftigen Grund. Was also konnte ihn veranlasst haben die Wache zu verlassen und sich zu entfernen. Aro wusste, er würde alles erfahren und er war sich sicher, der Grieche würde sich hüten zu eigenmächtig vorzugehen, denn die Tatsache, dass sein Meister ihm Letizia nachgeschickt hatte sollte ihm Warnung genug gewesen sein.

„Jane, mein Schatz, komm an meine Seite. Und wäre bitte jemand s nett und suchte Demetri in seinem Gemach auf. Ich erwarte ihn hier. Wir müssen wichtige Dinge erörtern, seine Anwesenheit ist zwingend erforderlich.“ Hoch zufrieden strich er der kleinen Jane stolz über ihre glänzenden, fast strohblonden Haare. „So ein gutes Kind. So ein unglaubliches Talent!“



Zuletzt von Aro am Mi Sep 12, 2012 12:38 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptySa Sep 15, 2012 3:32 pm

cf. Ciara's Zimmer

Sekunden vergingen, in denen Ciara so lässig wie möglich inne hielt. Ihre Muskeln hatten sich unangenehm hart angespannt, jederzeit bereit zu kämpfen, wenn es nötig war, jederzeit bereit, ihren Fehler wieder auszubügeln. Es gefiel ihr nicht, wie hier behandelt wurde und verdammt nochmal, sie sah nicht ein, wieso sie sich dem Willen Aro’s beugen sollte. In ihren Augen war er eine Witzfigur, die nur Befehle erteilen konnte, jedoch auf sich allein gestellt sicherlich gegen sie verlieren würde. Oh wenn sie doch nur allein mit ihm in diesem Raum sein könnte, sie würde sich nicht um einen Kampf drücken. Das hatte sie niemals getan. Mit seiner weißlichen, durchscheinenden Haut und den roten Augen, die leicht verblichen wirkten, hatte er nichts Beängstigendes an sich. So wie er mit den anderen Vampiren in diesem Raum redete, widerte sie auf eine seltsame Art und Weise an und sie konnte sich einfach nicht helfen. Doch was sie bisher von ihm wusste, war, dass er skrupellos war. Sie erwartete eine Strafe für ihre Worte, auch wenn sie es ungerecht fand. Nie hatte irgendwer ihr vorgeschrieben, was sie zu sagen hatte und was nicht. Ihr ganzes Leben lang hatte sie das getan, was sie für richtig hielt. Die Richtung, in welche dieser Tag verlaufen war, gefiel der rothaarigen Vampirin immer weniger.
„Hmm Ciara, auch du solltest lernen, wo in dieser Welt dein Platz ist, nicht wahr Jane mein Schatz. Willst du mir nicht behilflich sein, der lieben Ciara ihre Frage zu beantworten – Hmmm? Nimm dir viel Zeit mein Liebes und genieße es.“ Als Aro das Wort wieder erhob, zuckte sie leicht zusammen, total aus ihren Gedanken gerissen. Jane mein Schatz, spukte es durch Ciara’s Kopf. Wo war sie hier nur gelandet? Doch bevor sie wirklich darüber nachdenken konnte, spürte sie die Blicke eines kleinen Mädchens auf sich, offensichtlich Jane. Ihre Gesichtszüge waren kalt und erbarmungslos, ihre blonden Haare bildeten einen harten Kontrast zu ihren roten Augen, die vor Boshaftigkeit sprühten. Skeptisch hob Ciara eine Augenbraue. Ceallagh hatte ihr viel über sie erzählt, unter anderem auch, dass sie überhaupt keinen Spaß verstand. Und dass ihre Gabe stark war. Gerade als Ciara dies dachte, durchzuckte sie ein so heftiger Schmerz, dass sie kreischend zu Boden sackte. In ihrem Schädel pulsierte es und ihr ganzer Körper brannte. Es war, als würde sie ihre Verwandlung noch einmal erleben. Ihre Schreie waren alles, was sie abgesehen von dem Schmerz noch wahr nahm. Die Vampirin war sich sicher, dass ihr Körper in Flammen stand. Nichts anderes könnte ihr solche Schmerzen bereiten, wie das erbarmungslose Feuer und doch konnte sie sich nicht vorstellen, dass man sie einfach so verbrennen würde. Das wäre Luxus… Ciara hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war. Sämtliche Gefühle waren ihr abhanden gekommen und sie hatte es aufgegeben, ihre Schreie unterdrücken zu wollen, denn sie waren das einzige, was sie noch an das Leben erinnerte, daran, dass sie noch existierte. Zusammengekrümmt lag sie am Boden, die Augen geschlossen. Von irgendwoher drangen Worte in ihr Hirn, doch sie konnte sie weder verstehen, noch zuordnen, von wem sie kamen.
Und gerade als die rothaarige Vampirin dachte, dass der Schmerz niemals nachlassen würde, tat er es plötzlich. Er wurde langsam weniger, ließ es sogar zu, dass sie wieder denken konnte und verschwand dann ruckartig im Nichts, als wäre nichts gewesen. Wie konnte das möglich sein? Zaghaft öffnete sie die Augen und fand sich auf dem kalten, harten Boden des Thronsaals wieder. Nein, sie war nicht gestorben, das wäre zu schön gewesen. Niemand hier würde sie töten, denn der Tod würde bedeuten, dass sie wieder frei war. Sie war hier, gefangen und unterdrückt, das hatte Aro ihr damit zeigen wollten und so wenig Ciara das zugeben wollte, es hatte Eindruck auf sie hinterlassen. Jedoch beeindruckte sie mehr noch Jane’s Gabe. Auch sie konnte anderen Vampiren Schmerzen zufügen, doch sicher nicht in diesem Maße, nicht aus der Entfernung, nicht mit dieser Leichtigkeit. Langsam erhob sie sich wieder, den Kopf hoch erhoben. So schwach wie in diesem Moment hatte sie sich noch nie gefühlt, aber sie musste das noch lange nicht jedem zeigen. Sie hatte immer noch ihren Stolz und wenn sie bis ans Ende ihrer Tage hier bleiben musste. Und immer hin gab es nicht viele Rothaarige hier. Das war doch auch etwas, oder nicht? Diese ganzen Blondinen hier waren ihr schon vom ersten Moment an unsympathisch gewesen und Aro hatte wirklich viele um sich geschart. Vielleicht stand er auf Blondinen? Möglich war es.
Erst jetzt bemerkte Ciara, dass Chelsea den Thronsaal wieder betreten hatte. „Ah Chelsea – ich brauche dich. Wie du siehst hat Ciara noch einige Schwierigkeiten ihren Platz in unserer Familie zu erkennen. Bitte hilf ihr, sich uns besser anzupassen und nimm ihr ihren unsinnigen Widerstand.“, rief Aro ihr zu. Gespannt sah Ciara zu ihr. Würde sie sich gleich wieder vor Schmerzen windend auf dem Fußboden widerfinden, oder war das hier eine leichtere Tortur? Als nach einigen Sekunden immer noch nichts geschah, grinste Ciara ein wenig. Doch anders als erwartet schlich sich ein ganz anderes Gefühl in sie hinein. Etwas war in ihrem Kopf und es fühlte sich nicht richtig an. Ihr Hass, von dem sie dachte, er würde niemals nachlassen, verflüchtigte sich und ihr Stolz schien sie allein zu lassen. Mit aller Kraft kämpfte sie gegen das unbekannte Gefühl an, wollte es einfach nur loswerden, doch es war stark. Sie konnte nicht beschreiben was passierte, doch beinahe schon schmerzlich spürte sie, wie etwas in ihr gebrochen war. Ihre Gefühle erforschend starrte sie einfach nur vor sich hin. Wo war ihr Kampfgeist geblieben und ihre Rachsucht, die sie in den letzten Tagen kaum hatte ruhen lassen? Sie wollte nicht hier sein, das wusste sie und sie wollte töten, einfach darauf los, doch sie konnte es nicht. Der Gedanke war ihr zuwider und gleichzeitig war ihr dieser Gedanke auch zuwider. Sie war gefangen in diesem Kreislauf. Es war als würde sie sich nie wieder wohlfühlen können, sie wollte gehen und gleichzeitig bleiben. Sie wollte verletzen und im selben Moment beschützen. Es verwirrte sie, wie nie etwas zuvor. Und was am schlimmsten war: Tief in ihr drin war der Hass noch immer da, das spürte sie. Sie würde niemals über den Tod ihres Machers hinweg kommen, doch in diesem Moment fiel es ihr leichter.
„Ja in der Tat, eine ganz und gar zufriedenstellende Nacht. Ich danke dir Chelsea, sehr sehr schön. Somit haben wir zwei neue Mitglieder unserer Wache. Ihr alle habt uns in der vergangenen Nacht sehr stolz gemacht. Es war eine überzeugende Demonstration unserer Macht und Stärke. Ihr seid einzigartig, jeder Einzelne von euch!“, hörte sie Aro rufen, was sie dazu brachte, ihre verwirrenden Gedanken abzuschütteln. Aro’s Worte widerte sie noch immer an und das war doch ein gutes Zeichen. Was auch immer gerade geschehen war und was man mit ihr getan hatte, sie wusste, dass das hier nicht in Ordnung war und dass sie es niemals ertragen könnte, von Aro gelobt zu werden. Es beruhigte sie, dass es immer noch ein Teil ihres Herzens war. Vielleicht konnte sie ihm nicht weh tun oder ihm widersprechen, aber ihre Gedanken gehörten immer noch ihr. Sie konnte über das hier denken, wie sie wollte und das war immerhin etwas. Außerdem bekam sie sicher auch einen dieser total coolen Mäntel, wie alle sie hier trugen. Auch wenn es nur ein hellgrauer war, es war doch wirklich unglaublich stylish so herum zu laufen. Hoffentlich bekam sie einen, der ihr passte. Sie konnte es einfach nicht leiden, wenn ihre Kleidergröße höher eingeschätzt wurde, als sie tatsächlich war. So etwas gehörte sich einfach nicht. Grinsend senkte Ciara den Blick. Ja, sie war noch sie selbst und das war das einzige was jetzt zählte.
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BeitragThema: Re: Thronsaal   Thronsaal - Seite 3 EmptyDi Sep 18, 2012 5:10 am

Cf.: Vorraum der Hallen / Gänge

Die Sekunden vergingen und zum ersten Mal seit Jahrhunderten kamen sie Demetri elend langsam vor. Fast konnte er hören, wie die Zeit ihn verspottete, extra in einer solchen Langsamkeit dahin kroch, sodass seine Nerven bis zum Zerreißen gespannt waren. Eine schreckliche und zugleich menschliche Eigenschaft, die ihn hier und jetzt wieder einholte. Zeit bedeutete nichts für Vampire, sie war unwichtig und somit auch nicht weiter zu beachten. Keiner, der Unsterblich war, machte sich Gedanken darum, wie viel Uhr es war oder gar wie viel Zeit man noch hatte, um gewisse Dinge zu erledigen. Denn wer brauchte schon die Hektik, wenn man ein ewiges Leben genießen konnte. Natürlich war auch dieser Punkt zur Gewohnheit geworden. Demetri erlag schon lange nicht mehr der Faszination, die einen jeden Neugeborenen überwältigte. Sie waren wie kleine Kinder, die eine völlig neue Welt erkundeten. Die Farben, die Stärke, die Schnelligkeit, ihre neu erworbenen Fähigkeiten. All das ließ sie vor Freude manchmal vergessen, welche Monster sie waren. Als müsse man sich um einen Zwölfjährigen kümmern. Unerträglich.
Und das schlimmste war, dass die neuen Volturi ihm in einem beinahe genauso großen Maße die Nerven raubten. Sie waren hochmütig und aufgeregt. Der Genuss des Ruhmes stieg ihnen schnell zu Kopf und wenn man sie nicht bremste, waren sie irgendwann nicht mehr zu stoppen. Aber war es nicht immer so, wenn sie etwas Neues entdeckten? Vielleicht sogar etwas Verbotenes? Fast hätte er die Augen verdreht, verkniff es sich jedoch und stierte stattdessen weiter in die Leere. Es wurde langsam Zeit, dass er in den Thronsaal eingelassen wurde. Chelsea brauchte nicht so lange, um einen einfachen Willen zu brechen. Sie hatte schon schwierigere Aufgaben mit Bravour gemeistert.
Als wäre dies das Stichwort gewesen, auf das alle gewartet hatten, öffnete sich die Tür und Felix schlüpfte hinaus. Er warf seinem Bruder einen skeptischen Blick zu. „Aro wünscht dich zu sehen“, sagte er leise. Dann trat er neben Demetri und zischte ihm leise jene Worte zu, die der Tracker schon lange wusste. „Ich weiß nicht was genau du verbockt hast, aber an deiner Stelle hätte ich besser einen guten Grund dazu.“ Alles was Demetri tun konnte, war stumm zu nicken. Dass er leider keinen guten Grund hatte, verschwieg er. Das würde Felix schon früh genug erfahren.
Gemeinsam mit Letizia im Schlepptau traten die beiden Volturi ein – und es hätte wohl nicht schlimmer kommen können. Es schien, als sei die gesamte Wache zugegen. Nicht nur Jane, Alec und Chelsea, nein. Auch die Neuen. Alle Neuen. Demetri erkannte den Tenor der beiden Vampire vom Schlachtfeld wieder. Eine junge Frau und ein Junge, nicht älter als 15 Jahre – menschlich gesehen. Doch der Tracker würdigte ihnen keinen Blick. Er heftete ihn stattdessen auf Aro, der mit einem breiten Lächeln auf seinem Thron saß, Jane neben sich. Er überblickte alles, so wie immer natürlich, und stand im Zentrum aller Aufmerksamkeit. Wobei die Neuen ihrer Neugierde nicht widerstehen konnten und nun einige ihren Blick auf den Tracker legten, der erhobenen Hauptes, jedoch mit gesenktem Blick auf seine Meister zuschritt. Noch ließ er sich keine Schwäche anmerken, noch zeigte er lediglich den Respekt, den er seinen Herren entgegenbringen musste. Als er lautlos einige Meter vor den Thronen der Meister zum Stehen kam, verneigte er sich tief. „Meister“, hauchte er leise, seine Stimme bloß ein Flüstern, welches doch, wenn man genau hinhörte, hundertfach von den rauen Steinwänden widerhallte. Es lag eine unheilverkündende Stille im Saal, die nicht gerade zu Demetris Wohlbefinden beitrug. Nein, ganz im Gegenteil. Hier würde ihn jeder hören. Jeder würde nun den größten Moment seiner Schwäche erleben. Oh welch Schicksal der Natur.
Noch nachdem er sich aufgerichtet hatte, hielt er seinen Blick gen Boden gesenkt, wartete auf ein Signal, dass er sprechen durfte. Als er es erhielt, begegnete er zum ersten Mal Aros forschender Miene. Der Ausdruck in den Augen des Meisters war undurchsichtig wie eh und je, doch der Tracker erkannte Spannung und auch die Forderung, dass er sich erklären sollte, bevor er danach gefragt werden musste. Also folgte er dem stummen Befehl, trat einen Schritt heran, mit festem Blick und eiskalter Maske, wobei er nicht respektlos auftrat.
„Verzeiht mir, Meister, dass ich mich im Kampfe so unerlaubt von dem Feld entfernt habe. Anfangs jedoch war es von Nöten, dass ich es tat. Ich spürte einen unserer Feinde auf, der versuchte, durch den Wald zu entkommen. Einige unserer Kämpfer konnten Komplizen von ihm aufhalten, jedoch bemerkten sie ihn nicht. Ich sah es in meiner Pflicht, ihn zu verfolgen und zu töten – was mir auch gelang.“ Er machte eine kurze Pause und wartete auf Aros Nicken, um fortzufahren. „Als ich mich auf den Rückweg machte, war der Kampf vor der Stadt jedoch schon geschlagen, also wollte ich mich auf direktem Wege zurück zum Schloss machen, als ich jedoch … etwas spürte.“ Sein Stocken war nicht unbeabsichtigt gewesen, er hatte es bewusst gewählt. Es mochte auf den Rest den Eindruck machen, dass er um Worte rang, die Meister und auch einige erfahrene Vampire würden wissen, dass dem nicht so war. Es war eine unausgesprochene Warnung. Etwas wie eine unheilvolle Vorahnung, die er ihnen mitteilte. „Meister Aro, Ihr wisst, wie meine Gabe zum Einsatz kommt, Ihr habt es selbst in meinen Gedanken gesehen. Deswegen zweifle ich nicht daran, dass Ihr auch versteht, wenn ich sage, dass ich spürte, dass etwas nicht so war, wie es sein sollte. Unsere Feinde waren restlos besiegt, doch es gab etwas in der Stadt was mich stutzig machte. Doch ich wollte mich zuerst vergewissern, dass mich mein Gefühl nicht trog, bevor ich Euch dies mitteilte.“ Wieder ein Zögern, diesmal unbeabsichtigt, menschlich, ja vielleicht sogar unbedacht. Etwas in ihm sträubte sich, das Folgende preiszugeben. War es doch ein Zeichen seines Versagens. Seiner Niederlage. Seiner Schwäche. Als er fortfuhr, war seine Stimme noch leiser als zuvor, weniger noch als ein Flüstern, ja ein Windhauch nur, welcher seine Worte durch den Raum trug. Doch die Meister verstanden ihn und vermutlich auch alle anderen in diesem Saal. Er senkte den Blick, vielleicht aus Furcht, zu sehen, wie die Enttäuschung sich in seines Meisters Blick ausbreitete. „Meister, einer unserer Wachen, die am östlichen Stadttor positioniert war, wurde getötet. Alles, was wir fanden, war ein Häufchen Asche, fast gänzlich fortgetragen durch den Wind.“ Er ließ keinerlei Gefühl in diesen Satz einfließen, seine Stimme war nüchtern und kalt. Er hätte sagen können, dass er es bedauerte, dass dieses Individuum von ihnen gegangen ist, dass es ein sinnloser Verlust war, wie die Menschen es gerne ausdrückten. Doch es wäre gelogen. Alles, was er bedauerte, war sein eigenes Versagen. Alles, was er bedauerte, war seine Naivität, mit der er sich in diese Lage gebracht hatte. Seine Unaufmerksamkeit, seinen Hochmut. Er erläuterte nicht, welche Theorie er hatte. Dass es ein von den Rumänen geschmiedeter Komplott war, dass sie die Schwäche seiner Gabe ausgenutzt hatten, um den Volturi ein Zeichen zu setzen. Das wussten die Meister auch so. Er war kein Mann, der unnötige Worte verlor. Das würde er auch jetzt nicht werden. Er wusste, dass er sich auch damit nicht vor den Folgen retten konnte. Es war besser, wenn er jetzt Größe bewies, indem er zugab, einen Fehler gemacht zu haben, anstatt zu versuchen, sich herauszureden. All diese Gedanken kamen ihm im Bruchteil einer Sekunde, denn er war noch nicht fertig. So wie alle wirkten, wussten sie noch nicht davon, dass die Cullens ihren Schatz gerettet hatten. Also fuhr er fort, immer noch nicht aufblickend. Scham durchflutete ihn, der bittere Geschmack des Nichtsseins. Schlimmer als jeder Schmerz, den Jane ihn je zufügen könnte. „Bei diesem Rundgang“, sagte er nun ruhig, „machte ich jedoch noch eine andere Entdeckung. Meister, die Cullens sind in unsere Mauern eingedrungen und haben den Halbling und den Wolf geholt. Sie sind fort.“ Wieder ließ er den Part, aus, der erklären würde, warum sie es überhaupt geschafft hatten. Dass Isabella Cullen sich ihre Gabe zunutze gemacht hatte, um ihn zu täuschen. Es wäre keine Entschuldigung für ihn. Er hätte es merken müssen, hätte spüren müssen, dass er sie nicht mehr spüren konnte. Eine seltsame Erklärung, jedoch vollkommen schlüssig. Wie bei der toten Wache hätte er auch hier einen Verlust seiner Kräfte bemerken müssen. Offensichtlich jedoch hatte er das nicht. Weswegen es seine Schuld war. Seine Schuld, die er nicht entschuldigen konnte.
Langsam hob er seinen Blick, begegnete den undurchschaubaren Augen seines Meisters. Demetri wusste, dass er jetzt handeln musste, um vielleicht doch noch einen Teil seiner Strafe zu mildern, also trat er vor, neigte seinen Kopf und hob seine Hand zu ihm hin. „Wenn Ihr erlaubt, würde ich Euch gerne zeigen…“ Da wurde seine Hand auch schon ergriffen und er spürte das seltsame Gefühl, das ihm sagte, dass er nun nichts mehr geheim halten konnte. Aro erfuhr nun alles, seitdem er nach Schottland aufgebrochen war. Jeden noch so nichtigen Gedanken. Dies war nun alles ihm. Doch statt sich dort aufzuhalten, beschwor Demetri die Bilder der Zaubererschule herauf. Er zeigte Aro das große Schloss, welches inmitten der Wälder lag, die Zentauren, diese magischen Wesen, die wahrhaftig existierten. Die Zauberschüler, die er belauscht hatte. Er zeigte ihm all die Macht, die er gespürt hatte, als er dem Schloss nahe war. All diese unbekannte Existenz, die so viel beherbergte, ja die so viel zu bieten hatte. Es kümmerte Demetri nicht, dass Aro nun wusste, dass er Gedanken an seine menschliche Ehefrau verschwendet hatte, es kümmerte ihn nicht, dass er von seiner Begegnung mit Eris Casper erfuhr und von dem Mord des kleinen Mädchens, welches er in den Gassen Londons ausgesaugt hatte. Alles, was zählte, war, dass Aro sah, was sich dort in Schottland im Verborgenen hielt und welche Macht es den Volturi geben könnte, wenn sie diese Macht weiter erforschten.
Und dann war die Berührung plötzlich fort, Demetri trat zurück und erwartete stillschweigend, dass Aro die Totenstille, die sich über den Thronsaal gesenkt hatte, durchbrach.
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