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 Mallaig "Sean's Scottish Pub"

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BeitragThema: Mallaig "Sean's Scottish Pub"   Mallaig "Sean's Scottish Pub" EmptySa Nov 10, 2012 9:54 am

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BeitragThema: Re: Mallaig "Sean's Scottish Pub"   Mallaig "Sean's Scottish Pub" EmptySa Nov 10, 2012 9:57 am

cf.: Rest der Welt - Mallaig "Machair"

Er stand auf und zog sie mit hoch. „Komm“, sagte er und zusammen liefen sie händchenhaltend durch die Natur Richtung Mallaig. Immer wieder blickte sie verstohlen zu ihm hinauf in die Augen. Wie unglaublich er war!
Sie konnte einfach nicht verstehen, wieso sie so angezogen von ihm war, wieso er sie so aus der Fassung bringen konnte. Einerseits konnte sie ihre Gefühle kaum im Zaum halten, wollte das auch nicht. Andererseits hatte sie so Angst vor diesen Emotionen, dass sie sich kaum vor ihm öffnen wollte, aus Selbstschutz, geleitet von ihren alten Instinkten. Auch wenn sie sich in seiner Anwesenheit, wie ein Buch aufschlagen ließ. Immer wieder versanken ihre Blicke ineinander.
Vorwiegend liefen sie schweigend nebeneinander her durch die unberührte Idylle. Zwischendurch erklang seine so charmante, weiche, angenehme Stimme, erklärte verschiedene Kräfte einiger Pflanzen. Sie liebte es ihm zuzuhören, an seinem Wissen teilzuhaben. Jedes seiner Worte saugte sie in sich auf.
Bald erreichten sie die ersten Häuserreihen Mallaigs. Dieses Örtchen war so schön, so heimisch und heimelig. Solche Städtchen gab es in Arizona nicht, allgemein gab er dort kaum so natureiche Gegenden. Natürlich auch sehr viele schöne Plätze, aber nicht annähernd so bewachsen. Die Häuser wurden immer mehr und bald erreichten sie erneut den Hafen, an dem sich Pub um Pub aneinanderreihte. Von jeder Ecke dröhnte fröhliches Gejohle und Gegröle.
Die beiden blieben vor einem dieser stehen und mit einem knisternden Strahlen in den Augen wandte er sich ihr zu: „Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich mich sehr gerne in menschliche Gesellschaft begebe, um eine Nacht mir ihnen durchzufeiern. Das können sie wirklich gut. Vielleicht haben sie einen dieser Spieltische für Poker oder Tischfußball, oder Snooker. Oder vielleicht kommt heute Abend irgendeine Sportveranstaltung im Fernsehen, wo wir kräftig mitbrüllen können.
Auf jeden Fall hätte ich gerade große Lust, sie ein wenig aufzumischen. Was denkst du?“

Das hörte sich nach Spaß an und die Vorstellungen von ihnen beiden, wie sie in einer Menge von grölenden Männern standen und eine Gruppe Sportlern anfeuerten, die sie vermutlich gar nicht kannte, war wirklich amüsant. Sie strahlte ihn an, worauf er einen Schritt vortrat und ihr, ganz der guterzogene Engländer, die Tür aufhielt.
Lächelnd trat sie ein und wurde eingehüllt in eine Wolke von Zigarettenrauch und Alkohol. Das Stimmengewirr um sie herum war unerwartet laut. In Pubs hielt sie sich eher selten auf, bevorzugte eher Nobelbars, aber diese ausgelassene Stimmung sprang auf sie über und passte perfekt zu dem heutigen Tag der Freude. Überwältigt von den neuen Eindrücken und somit unfähig sich zu rühren, schob Gabriel sie zu einer kleinen Sitzecke außerhalb, abseits vom ganzen Trubel.
„Warte, ich hole uns was zu trinken.“, sagte er in normaler Tonlage, die sie klar heraushörte, aber für Menschen vollkommen in der Menge der Stimmen unterging. Grace nickte kurz und sah sich freudig und belustigt im Raum um und versuchte alles in sich aufzunehmen, während sie sich auf die dunkelbraune Lederbank mit leichten Gebrauchsspuren setzte.
Erneut trat diese klingende Stimme aus der Menge hervor. Innerlich lachte sie sich kaputt. Wie gekonnt er den ganzen Schotten eine plausible Erklärung aus dem Ärmel schüttelte. Ja, sie merkte, wie viel Spaß er an dem ganzen Theater hatte. Sie freute sich immer mehr auf den Abend.
Ihr Gehör schweifte ab und sie konzentrierte sich auf die Gespräche der Gäste. Überwiegendes Thema war Manny, der wohl heute verdammt viele Heringe an Land gezogen hatte.
Vom Geruch, der im Raum stand, angestachelt griff sie automatisch nach der Tasche, die sie neben sich gelegt hatte, und holte sich eine Zigarette raus. Sie zog daran. Ach, nichts geht über eine Zigarette am Abend.
Sie bekam noch die letzten Worte des Wirtes mit: „…Urlaub zu spendieren. Das wirst du doch oder Manny?“ Darauf folgten Gabriels Schritte, die sich ihrem Tisch näherten. Kurz darauf stand er neben dem Tisch und stellte die Gläser ab. Rotwein, wie aufmerksam! Lächelnd griff sie nach ihrem Glas und blickte Gabriel an, der mit ihr redete, während er sich ihr gegenüber hinsetzte. „Ich hoffe der Wein ist passabel. Ich weis nicht wirklich warum, aber irgendwie mag ich es in Kneipen zu hocken. Ich denke, wir sollten dafür sorgen, dass es wirklich Mannys Glückstag wird. Was hältst du davon, wenn wir dem Glücksspiel frönen und ihm zu einem ordentlichen Gewinn verhelfen? Ansonsten befürchte ich, dass seine Kumpel auf seine Kosten seinen Urlaub in dieser Nacht noch versaufen werden.“
Glücksspiel? Ja, das war schon eher was für sie. Schließlich waren Vampire die perfekten Betrüger und ihre Gabe war da auch nicht sonderlich unbeteiligt. Doch zu verlieren würde wohl eine neue Herausforderung darstellen. Heute hatte sie schon gelernt Boot zu fahren, vielleicht sollte sie dann ihren Horizont erweitern und mal in einem Spiel verlieren. Ihr gefiel es, wie viele neue Dinge sie durch Gabriel nur an einem einzigen Tag gelernt hatte. Wie es wohl war, wenn erst mal ein paar Jahre verstrichen waren?
Seine Worte rissen sie wieder aus ihren Gedanken. „Natürlich nur, wenn du daran Spaß haben könntest. Ansonsten, können wir auch einfach nur ein wenig plaudern. Bitte sag mir, was du denkst Grace.“, lenkte er ein.
Mit ihrer linken Hand hob sie das Glas an ihre Lippen und nippte daran. Hm, sehr lecker! Samtig weich und schön rauchig! Genießerisch nahm sie noch einen zweiten, etwas größeren Schluck und blickte dann wieder Gabriel an. „Der Wein schmeckt sehr gut. Vorzügliche Wahl.“ Sie machte eine kurze Pause, in der sie an ihrer Zigarette zog. „Klar, für ein bisschen zocken bin ich immer zu haben, wobei ich wohl das mit dem Verlieren üben muss.“ Grace lachte bei der Vorstellung extra schlecht zu spielen. „Ich bin mir sicher, Leute mal nicht über den Tisch zu ziehen und ihnen zu helfen, kann auch Spaß machen. Was hältst du von einer Runde Black Jack?“, fragte sie neugierig.
Sie zog noch einmal an ihrer Zigarette und blickte dann zur Bar, wo Manny mit seinen Kumpels saß und auf seinen Fang anstieß. Schnell drückte sie ihren Glimmstängel im Aschenbecher auf dem Tisch aus und stand auf, ging zur Theke und stellte sich davor hin. „Manny?“, fragte sie über das Stimmengwirr hinweg und wartete bis sich ein rothaariger, kräftiger Mann, dessen Haare sich seinem Gesicht angepasst hatten, umdrehte. „Ehm hallo! Hätten Sie vielleicht Lust auf eine Runde Black Jack mit mir und meinem Freund?“ Dabei wies sie mit der Hand hinüber zu ihrem Tisch, wo Gabriel belustigt zu den beiden hinüber blickte. „Am heutigen Tag scheinen sie schließlich eine Glückssträhne zu haben. Natürlich dürfen sie sich auch den Geber aussuchen“, fügte sie lächelnd hinzu.
Er würde nicht nein sagen. Auf keinen Fall. Erstens schien er von ihrem Aussehen fasziniert – wer tat dies nicht? –, zweitens war er schon leicht angeschwippst und drittens schlug zum Alkohol noch das Euphorie Gefühl an, was einen noch leichtsinniger machte. Noch dazu kam, dass die ersten seiner Kumpels ihn bereits dazu anstifteten. Er konnte also nicht nein sagen.
Kurz sagte er gar nichts, zuckte dann letztendlich mit den Schultern und drehte sich dann zum Wirt um. „Sean, hast du noch ein paar Karten hinter deinem Tresen versteckt?“, fragte Manny. Sean grinste ihn an und zog einen Stapel Karten hervor, der von einem Gummiband zusammen gehalten wurde. Die eine Hand griff nach den Karten, die andere klopfte auf die Schulter seines Freundes rechts von ihm. „Okay, klar, wieso nicht?“, nahm Manny das Angebot an und ging voran an einen runden Tisch in der Mitte des Raumes, der wohl für Kartenspiele ausgelegt war.
Auch Gabriel war nun zu ihnen gestoßen und grinste sie breit an. Manny setzte sich rechts von ihr hin, sie saß auf dem mittigen Stuhl und Gabriel saß links von ihr. Ihr Glas hatte er höflicherweise mitgenommen und stellte dieses vor ihr hin. „Danke“, flüsterte sie auf diese Geste hin und nahm sofort einen Schluck. Oh man, der Wein war wirklich gut!
Mannys Kumpel nahm gegenüber vom Tisch Platz und mischte die Karten, die er dann vor sich hinlegte. „Wer fängt an?“, fragte er danach und blickte in die Runde. Lächelnd antwortete Grace: „Ich denke der Glückspilz des Tages, Manny.“
Zuerst legte jeder seinen Einsatz. Manny steckte 170 Pfund in den Pott. Gabriel legte weitere 275 Pfund für sie beide hin, da Grace kein Bargeld dabei hatte. Der Fischer begann und erreichte 19 Punkte. Ein guter Einstieg von ihm, selbst wenn sie versuchen würde zu gewinnen. „17!“, sagte der Geber. „Noch eine Karte!“, forderte sie mit dem Wissen, dass sie das nicht gewinnen würde. Und sie behielt Recht. 25 Punkte!
Irgendwie war verlieren doch nicht so witzig, wie gedacht!
Sie blickte nun erwartend und wissend zu Gabriel, der nun an der Reihe war.
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Gabriel de Vere
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BeitragThema: Re: Mallaig "Sean's Scottish Pub"   Mallaig "Sean's Scottish Pub" EmptyMi Nov 14, 2012 11:27 am

Vergnügt beobachtete de Vere Grace dabei, wie sie das Spiel klar machte. Black Jack – einfach – vorhersehbar (jedenfalls wenn man zählen konnte und ein gutes Gedächtnis hatte) und absolut unterhaltsam.
Der arme Manny war derart von Grace gebannt, das er gar nicht merkte, wie er den Inhalt seiner ganzen Börse vor einen Pockengesichtigen Krauskopf legte, der die Aufgabe des Gebers übernommen hatte. Gabriel hatte den Einsatz für ihn und Grace dazugelegt und griff sein Blatt auf. Abgesehen davon, dass de Vere ein hervorragendes Gedächtnis hatte, standen alle heutigen Besucher mit ihren Biergläsern um den Tisch und lugten von hinten den Spielern in ihr Blatt, das der gutmütige Manny auch noch wohlfeil offen hielt. So offen, dass sich seine Karten in der Brille eines seiner Hintermänner spiegelte. Es würde ein wunderbarer Abend werden, soviel stand fest.
Manny nahm eine Karte, wie auch Grace, die es mit solcher Absicht darauf anlegte zu verlieren, dass die sofortige Enttäuschung darüber ihr mehr als lustig im Gesicht geschrieben stand. Sie hatte 25 punkte und schied aus. Gabriel hatte eine Dame und eine 9 – 19 Punkte und lehnte eine weitere Karte ab. Manny nahm eine dritte und wie die Brille hinter ihm zeigte, kam er ebenso auf 19. Patt!

Die Meute gröhlte und klopfte Manny, der die Hälfte des Einsatzes erhielt anerkennend auf die Schultern.
„Ein guter Start mein Guter – ich schlage jedoch vor, damit wir uns nicht in den sofortigen Bankrott treiben die Grundeinsätze festzulegen. Sagen wir 20 Pfund?“ Gabriel lächelte jovial und die Kumpels nickten anerkennend.
Die Weichen für eine lange Nacht waren gestellt.
„Es ist vielleicht an der Zeit, dass wir uns vorstellen. Mein Name ist Gabriel und das hier ist meine entzückende Freundin Grace. Und ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen allen bedanken, sie verkürzen uns auf besonders anregende Weise unsere Wartezeit bis zum ersten Zug nach Fort William.“ Die Meute johlte erneut und man benötigte erst einmal 20 Minuten, um Hände zu schütteln auf das gegenseitige Wohl anzustoßen und sich bekannt zu machen. Gabriel nickte dem Geber zu und rief dem Wirt, er möge doch bitte eine Lokalrunde geben, um gemeinsam auf ein erfolgreiches Spiel anzustoßen.
Erneute jubelnde Zustimmung, Schulterklopfen und gute Ratschläge waren die Folge. Dann konnte das Spiel endlich richtig losgehen.
Gabriel zählte Karten, beobachtete die Brillengläser hinter Manny und amüsierte sich über Grace, die rauchend und Rotwein schmausend von den Kutterbesitzern und ihren Gehilfen umringt war und einen höllischen Spaß darin entwickelte so zu tun, als wäre sie eine hilflose Frau, die zwar gerne spielte, aber diesen beiden bösen Schurken auf Gedeih und Verderb ausgeliefert wäre. Damit hatte sie ihre Fans fest auf ihrer Seite und erntete bei jedem neuen Spiel eine Vielzahl sinnloser und makabrer Ratschläge, wie sie in Gabriels oder Mannys Pokerface lesen sollte.
Immer wenn sie gewann, waren sich die Herren einhellig darüber einige, dass dies nur auf ihr Zutun hin möglich gewesen war, worauf Grace ihnen ein Bier aus ihrem Gewinn spendierte.
Sean war glücklich, weil sein Umsatz stimmte, Manny war glücklich, weil er immer noch gut im Rennen lag, seine Kumpels waren glücklich, weil sie sich nur selten so preiswert volllaufen lassen konnten und die beiden Vampire waren glücklich, weil der Abend einfach genau so verlief, wie sie es gehofft hatten.

Es waren bereits sechs Stunden vergangen. Sechs Stunden, in denen Gabriel insgesamt 400 Pfund verloren oder in Drinks investiert hatte. Aber es war ihm jeden einzelnen Penny wert. Sechs Stunden, in denen er beobachten konnte wie ausgelassen fröhlich Grace sein konnte. Wie sie mit den Fischern geflirtet hatte. Wie sie sich freute, wenn sie sich erlaubte zu gewinnen, denn sie hatte schnell begriffen, dass es nicht darum ging Manny schnell einen hohen Gewinn zuzuschanzen. Sechs Stunden, in denen ihre Augen begonnen hatten zu glänzen, ihre Haare wild um ihren Kopf schwangen und ihre vollen Lippen sich leicht öffneten, wenn sie einen Sieg vor sich sah; konzentriert aufeinanderlegten, wenn sie sich zusammenriss und absichtlich zu viele Karten forderte; wenn sie verführerisch glänzten, wenn sie einen Schluck Wein genommen hatte und ihre Zunge darüber streichen ließ, um die verbleibenden Tropfen aufzufangen.
De Vere verlor sich in diesen Momenten, verlor sich in diesem berauschenden Gefühl der Begierde; in dem Gefühl sie von diesem Tisch wegzuführen, in seine Arme zu schließen und sie erneut zu küssen – voller Leidenschaft, voller Verlangen, nicht endend.

„Hey Gabe, erhöhst du oder willste ne Karte oder was?“ Jemand schubste de Vere von hinten an und riss ihn aus seinen Gedanken. Grace lächelte ihn belustigt an und Sean, der Wirt, lachte schallend, als er ihnen zwei neue Gläser hinstellte.
„Na da ist ja jemand schwer verschossen. Du wirst zumindest diesen Gewinn mit nach Hause nehmen Grace.“ Grace lachte leise und zwinkerte Sean kumpelhaft zu.
De Vere grinste verlegen und erhöhte seinen Einsatz. Manny erhöhte ebenfalls bei zwanzig Punkten, war unkonzentriert und forderte eine weitere Karte. Der Geber legte sie ihm hin und seine Kumpels brüllten durcheinander, was er für ein Esel wäre und dass er den Pott verspielt habe und weitere etwas rüdere Anschuldigungen. Manny sah nur schockiert auf die vierte Karte, die er gefordert hatte und starrte dann zu Gabriel, der belustigt kicherte. „Da hat sie uns wohl beide verwirrt. Das nennt man dann wohl Weiberschläue Manny.“ Er legte seine 18 hin und Grace konterte mit 19 Punkten. „Shit!“ Manny knallte seine zwanzig, die er in der Hand hielt auf den Tisch und fluchte derbe. Grace zog genüsslich an ihrer Zigarette und lächelte ihn mitleidsvoll an. „Komm schon Manny – dreh deine vierte Karte um. Lass uns deinen Untergang genießen!“ Es war nur noch vereinzeltes Gluggsen oder Gemurmel zu hören und es fiel Manny sichtlich schwer diese verfluchte Karte umzudrehen. Gabriel sah zu Grace, die ihm freudig zuzwinkerte. Auch sie hatte mitgezählt!
Manny hob die Karte an und warf sie in die Mitte des Tisches, wo das Karo As triumphierend liegen blieb. 21 – Er hatte gewonnen.

Was jetzt losbrach war unbeschreiblich. Selbst Sean der Wirt war aus dem Häuschen, knutschte Manny kurzerhand ab, umarmte mehrere der Herumjubelnden und kündigte lauthals eine weitere Lokalrunde an, die auf seine Kosten ginge. Manny strich den Pott von ungefähr weiteren 160 Pfund ein und wurde von der Meute wie ein neuer Messias gefeiert.
De Vere sammelte ruhig die Karten zusammen und band das Gummiband darum. Er lächelte Grace zu und nahm sein Glas.
Das wäre jetzt der Moment, in dem er sich mit ihr zurückziehen würde. Die Kneipe verließe und mit ihr Arm in Arm einen abgelegenen Ort aufsuchte, an dem er gemeinsam mit ihr erneut in dieses unvergleichlich berauschende Gefühl eintauchen könnte, dass er heute bereits erleben durfte, wenn er sie beobachtete. Und vielleicht würde sie ihn küssen, würde ihm erlauben ihre Küsse zu erwidern. Er wusste, es wäre nicht mehr, aber er würde alles genießen, was sie ihm erlauben würde.
Ja, das wäre jetzt der Moment, aber er hatte ihr versprochen ihr Zeit zu lassen, sie nicht zu bedrängen, also trank er ruhig seinen Whiskey und genoss die überschwängliche Freude in ihrem Gesicht – ihrem wunderschönen Gesicht. Ihren Duft hatte er bisher kaum wahr genommen. Zu dominant war das Aroma dieser Heringsfreibeuter, dieser Garnelenpiraten und Muschelklabauter, welches ihn so gekonnt von ihrem unvergleichlichen Parfume abgelenkt hatte, dass jetzt, nachdem die Meute zum Tresen gesegelt war, wie eine große Welle über ihn rollte. Ahhhh – Gott es war einfach eine Sünde, ihr so fern bleiben zu müssen. Er leerte sein Glas und entschuldigte sich kurz, um den Whiskeykonsum erst einmal seiner finalen Bestimmung zuzuführen, bevor er sich gänzlich ihrer Präsenz aussetzte.
Wäre er ein Mensch, hätte er sich kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt, aber da gab es nichts, was er damit hätte abkühlen können.
Sie saß immer noch am Tisch, als er zurückkehrte und lächelte ihm entgegen. „Wenn ich deine Mimik richtig deute, scheinst du Gefallen an dieser Nacht zu haben. Ich denke, wir geben ein wirklich gutes Team ab. Was hältst du davon, wenn wir im Hafen spazieren gehen und die Morgendämmerung beobachten. Der erste Zug fährt um 9. Also haben wir noch ca. 3 Stunden Zeit. Ich würde sehr gerne mit dir in diesem Zug fahren Grace. Es ist eine sehr schöne Fahrt in einem wirklich unvergleichlich schönen Ambiente, durch eine ebensolche Landschaft. Oder hast du einen besseren Vorschlag?“

tbc: Rest der Welt - Malleigh - Hafen



Zuletzt von Gabriel de Vere am Do Nov 22, 2012 1:40 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Mallaig "Sean's Scottish Pub"   Mallaig "Sean's Scottish Pub" EmptyDo Nov 22, 2012 4:05 am

Schnell hatte sich ein Pulk von Fischern und auch anderen Besuchern um den Tisch versammelt, die mit mehr oder weniger produktiven Ratschlägen um sich warfen. Gabriel setzte mit einer Dame und einer 9 ein Patt, sodass der Pott zwischen den beiden Herren aufgeteilt wurde. Sofort erhielt Manny aufmunternde Worte und viele Schulterklopfer.
Die Gruppe einigte sich auf den Grundeinsatz von 20 Pfund und kurz darauf stellte Gabriel sich und Grace vor, wobei die Vampirin bei seinen Worten freundlich lächelte. In den folgenden 20 Minuten hatte sie vermutlich jeden einzelnen in diesem Pub gegrüßt, sei es mit einem Händeschütteln oder einem Zuprosten aufs Wohl. Nachdem Gabriel noch eine Welle von Schulterklopfern durch eine Lokalrunde auf seine Kosten auslöste, begann das Spiel erst richtig. Karte um Karte wurde gespielt und schnell bekamen die Fischer um sie herum wohl den Eindruck, sie wäre das schwächste Glied in dieser Spielrunde. Auch wenn sie damit falsch lagen, so genoss sie die eher schlechten, sinnlosen Tipps ihrer Fans.
Immer wieder spielte sie ein bisschen das kleine Dummerle und ließ sich von den Männern betudeln, flirtete ein wenig, trank von ihrem vorzüglichen Wein oder nahm einen Zug von ihrer Marlboro. Nebenher achtete sie auf die gespielten Karten und zählte mit, sodass sie ein Wechsel aus gewinnen (wobei dies natürlich nur mithilfe der Männertruppe, die hinter ihr stand, gelang) und verlieren spielen konnte. Sechs Stunden ging das so; jeder gewann zwischendurch mal oder verlor.
Lächelnd nahm Grace gerade einen Schluck. 19 Punkte! Manny hatte 20.
Plötzlich ertönte die Stimme eines Zuschauers, der hinter de Vere stand: „Hey Gabe, erhöhst du oder willste ne Karte oder was?“ Jemand stieß ihn von hinten an, worauf Grace ihn belustigt ansah. Peinlich berührt blickte er von ihr weg. Auch Sean brachte dröhnend lachend die neuen Gläser. „Na da ist ja jemand schwer verschossen. Du wirst zumindest diesen Gewinn mit nach Hause nehmen Grace.“, sagte Sean breit grinsend. Grace lachte leise vor sich hin und zwinkerte Sean zu. „Mal schauen, ob ich ihn noch mit nach Hause nehme, wenn er mich nicht gewinnen lässt“, scherzte sie und sah noch, wie Gabriel verlegend grinsend den Einsatz erhöhte, was die Vampirin wieder leise lachen ließ.
Abgelenkt von der Szenerie und unkonzentriert forderte Manny seine vierte Karte und stockte in seiner Bewegung, als er seinen „Fehler“ bemerkte. Sofort ertönte empörtes, aufgeregtes Gemurmel. Die ersten brüllten ihn an, dass er es sich verspielt hatte, wie er so einen fatalen Mist verbocken konnte. „Da hat sie uns wohl beide verwirrt. Das nennt man dann wohl Weiberschläue Manny.“, warf Gabriel ein und legte seine 18 Punkte auf den Tisch.
Sie hatte also doch Recht, noch war das Spiel nicht vorbei. Grace stach Gab mit 19 Punkten und streute noch ein wenig Salz in Mannys Wunde mit dem Hintergedanken, dass keiner der Vampire gewinnen würde: „Komm schon Manny – dreh deine vierte Karte um. Lass uns deinen Untergang genießen!“ Widerwillig und enttäuscht warf er die Karte umgedreht in die Mitte und blickte sofort geschockt, als er das Karo As sah.
Er konnte sich nicht bewegen, aber dafür alle anderen. Freudiges Gejubel und Gegröle fiel über sie her. Die ersten fielen ihm um den Hals und auch Sean knutschte ihn ab und gab eine Runde aufs Haus aus, worauf hin sich die Freude aller nochmal verdoppelte. Grace blickte sich freudig um und erhielt ein paar Schulterklopfer von einigen ihrer Fans, die ihr aufmunternd zusprachen, dass sie sich gut geschlagen hatte. Manny nahm den Pott und verwahrte ihn sicher und immer noch ungläubig in seinem Portemonnaie. Der Gewinner wurde beinahe wie ein Heiliger zum Tresen getragen und weiter bejubelt.
Da der laute Menge nun vorwiegend an der Bar wurde es ein wenig ruhiger, um sie herum. Sie hörte, wie Gabriel sein Glas leerte und sich kurz bei ihr entschuldigte. Sie nickte und sah ihm nach, als er zum Klo ging.
Grace nutzte die Zeit um zu Manny zu gehen, um ihm nochmal im Namen von ihr und Gabriel zum Gewinn zu gratulieren und ihn zu bitten seine Frau zu grüßen. Er lächelte stolz und bedankte sich fürs Spiel.
Danach ging sie wieder an den Tisch und leerte auch ihr Glas. Schritte kamen auf sie zu, sodass sie sich ein wenig auf dem Stuhl drehte und Gabriel entgegen lächelte, der kurz darauf neben ihr stand und lächelnd auf sie hinabschaute. „Wenn ich deine Mimik richtig deute, scheinst du Gefallen an dieser Nacht zu haben. Ich denke, wir geben ein wirklich gutes Team ab. Was hältst du davon, wenn wir im Hafen spazieren gehen und die Morgendämmerung beobachten. Der erste Zug fährt um 9. Also haben wir noch ca. 3 Stunden Zeit. Ich würde sehr gerne mit dir in diesem Zug fahren Grace. Es ist eine sehr schöne Fahrt in einem wirklich unvergleichlich schönen Ambiente, durch eine ebensolche Landschaft. Oder hast du einen besseren Vorschlag?“
Sie stellte ihr Glas ab und stand auf. „Es wäre mir eine Ehre. Aber wenn du mich vorher ebenfalls entschuldigen könntest“, antwortete Grace freundlich lächelnd und verschwand auch nochmal auf dem Klo, um es Gabriel gleich zu tun. Schnell spülte sie ihren Mund mit Wasser aus, damit der widerliche Geschmack weggespült wurde und dann ging sie zurück.
Gabriel wartete brav auf sie und lächelte ihr entgegen. Grace erinnerte sich an Seans Worte <> und machte sich Sorgen. War es falsch ihn so hinzuhalten? Natürlich hatte er gesagt, dass er ihr Zeit geben würde, aber hatte er das nur aus purer, britischer Höflichkeit gesagt? Sie wusste, dass sie Gefühle für ihn hatte, Gefühle, die ihr unbekannt waren, ihr Angst machten, aber auch so angenehm waren, dass sie, die sie immer so verschlossen war, an einen Punkt gelangt war, an dem sie mal nicht wusste, was sie wollte. Sonst war sie in ihrem ganzen Leben sich immer bewusst über ihre Ziele und Wünsche gewesen, was sich in ihrem Vampirleben nur noch verstärkt hatte und jetzt…
Ein wenig abwesend zog sie ihre Jacke an und warf ihre Umhängetasche über. Danach nahm sie lächelnd seine Hand, um den Schein vor den anderen zu wahren. Draußen ließ sie wieder zögernd los, aber nicht ohne ihn entschuldigend anzuschauen.
Schnell blickte sie nach vorne zum Hafen. „Schade, dass wir die Yacht nicht mehr haben. Dann hätten wir aufs Meer hinaus fahren können, um die Sonne am Horizont aufgehen zu sehen. Wollen wir uns stattdessen ans Pier setzen?“
Sie war sich unsicher. Normalerweise wäre sie nun ohne Antwort drauf losgegangen und jetzt…sie wusste nicht, was sie tun sollte, was er dachte und doch wollte sie unbedingt wissen, woran er dachte. Sie blickte noch einmal zu Gabriel, aber sie sah keinen Anzeichen dafür, dass er ablehnen wollte oder würde. Sie raffte sich zusammen und ging dann doch voran, verwirrt über diese ganze neue Situation mit Gabriel und ihr und seinen offensichtlichen Gefühlen für sie.
Die paar Minuten, die sie vom Pub zum Kai brauchten, blieben still und keiner von beiden machten Anstalten ein Wort zu sagen. Ehrlich gesagt wusste Grace auch nicht, ob er es versuchte, da ihr Blick streng auf den Gehweg gerichtet war. Seufzend stand sie auf dem Steg und blickte aufs Meer. Sie ging noch bis zum Ende blieb kurz stehen und blickte zurück auf Gabriel, der ein paar Meter weiter hinten stehen geblieben war. Ihren Blick wieder aufs Meer richtend setzte sie sich auf den Steg und ließ ihre Beine runterbaumeln und beobachtete die Wellen, die sich sacht an den Pfosten brachen. Leise und doch für Gabriel hörbar klopfte sie mit ihrer Hand links neben sich. In wenigen Schritten überwand er die Strecke zwischen ihnen und ließ sich neben sie nieder.
Sie spürte seinen Blick, er war forschend, aber nicht grob, sondern gefüllt von Neugier. Das spürte sie, er war nicht unangenehm bohrend. Doch sie traute sich nicht den Blick zu erwidern, ihre Augen vom Meer zu nehmen, um sich von seinen so atemberaubenden braun-grünen Augen zu irgendeinem Unsinn überreden zu lassen. Zum Beispiel diesen einen vollkommenen Moment von heute Nachmittag zu wiederholen.

(((Sry, dass es so melancholisch geworden ist...)))

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