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 Der Wald

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Elena Wilson
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Der Wald - Seite 2 Empty
BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptySa Apr 14, 2012 8:09 am

Cf.: Wohnsiedlungen – Haus der Wilsons – Küche

Sie wusste nicht, wie lange sie hier nun schon lag. Einsam und verlassen. Inmitten von verfaulten Blättern, die inzwischen von den Bäumen fielen. Zwischen dicht stehenden Bäumen, die ihr die Sicht auf das Sonnenlicht verwehrten. Ein Sonnenlicht, welches sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Und dann, ganz leise nur, hörte sie, wie der Regen anfing. Leise plätschernde Tropfen auf das trotz des Herbstes dichte Blätterdach, sanfte Melodien, die an ihre Ohren drangen. Kein einziger Tropfen erreichte sie, doch das musste es nicht. Der Himmel weinte mit ihr. Weinte um ein verlorenes Leben, sinnvoll vergeudet, jung gestorben. Und mit ihr auch Elenas Herz. Warum schlug das ihre weiter und das von ihrer Schwester nicht? Wer hatte bestimmt, dass sie es verdient hatte zu leben anstatt Cathy? Warum war sie gestorben? Das wundervollste, ehrlichste und aufopferungsvollste Mädchen, das sie je kennengelernt hatte. Sie hatte immer versucht sie aufzuheitern, war für sie da gewesen und hatte ihre eigenen Sorgen in den Hintergrund gestellt. Auch sie hatte es in der Schule nicht leicht gehabt, doch das war in dem Moment egal gewesen, als sie Elena unglücklich gesehen hatte. Und niemals hatte Elena ihr das zurückgezahlt. Sie war so viel schlechter als Cathy und doch lebte sie. Warum? WARUM? Sie wollte es herausschreien, wollte, dass irgendjemand ihr die Antworten auf ihre Fragen gab, die sie doch niemals bekommen würde. Es gab keinen Sinn dahinter, nichts, was man erklären könnte. Es war die reine Willkür. Die Lust am Töten, die ihr Cathy genommen hatte. Wer war dieser Jemand, der sie überwältigt hatte, der ihr Leben in einer solchen Grausamkeit beenden musste, dass es schmerzte. Welche Qualen sie gelitten haben musste. Welche Angst sie in ihren letzten Minuten durchlebt hatte. Was waren ihre letzten Worte gewesen, ihre letzten Gedanken? An wem hatte sie sich festgehalten? Niemand war da gewesen, um sie zu beschützen, um sie vor den grausamen Monstern dieser Welt zu verteidigen. Ganz allein hatte sie ihrem Tod in die Augen geblickt.
Und sie? Sie lag jetzt hier, allein im Wald. Als Tier. Ohne überhaupt zu wissen, was mit ihr passiert war. Sie war in einem Körper, den sie nicht kannte, konnte Dinge, über die sie keine Kontrolle hatte.
Und dann plötzlich stieg ihr ein Duft in die Nase – oder sollte sie lieber sagen ein Gestank? Es brannte in ihrer feinen Nase, trieb ihr die Tränen in die Augen, wie wenn man eine Zwiebel schnitt. Nur so viel schrecklicher. Irgendetwas in ihr sagte, dass es etwas Böses war, das dort auf sie zukam. Etwas, mit dem sie sich besser nicht anfreunden sollte. Und doch war dort ein leises Stimmchen in ihrem Unterbewusstsein, welches ihr sagte, dass sie den Geruch kannte. Irgendwoher, doch es wollte ihr nicht einfallen. Zu fremd war ihr das alles hier. Zu verwirrend. Zu unbegreiflich.
Langsam erhob sie sich, schüttelte das Laub von ihrem Körper und pirschte sich an das Etwas heran, von dem der Geruch ausging. Noch wackelig auf den Beinen trat sie auf einen Ast der leise knackte, doch anscheinend laut genug, damit das Wesen es hörte. Blitzschnell fuhr es herum, fast zu schnell, damit es ihre Augen hätten sehen können und starrte sie aus … goldenen Augen an. Es war eine junge Frau und bis auf die Augen sah sie aus, wie jeder andere Mensch auch. Und doch nicht. Ihre Erscheinung war graziler, eleganter als die eines Menschen. Sie bewegte sich anmutig und sanft, als schwebe sie vielmehr. Ihre Haut hatte eine unnatürliche Blässe, die sie so unglaublich hübsch erschienen ließ, dass man es nicht greifen konnte. Ihre Augen, diese seltsame Farbe, erinnerte sie an etwas. Genauso wie die Blässe, diese Schönheit. Sie war sich sicher, diese Frau noch nie gesehen zu haben… aber sie kam ihr so bekannt vor… woher nur?! Je länger Elena darüber nachdachte, desto weiter rückte die Antwort in die Ferne, bis sie gänzlich verschwand. Erst jetzt bemerkte sie, dass dieses Wesen, das so viel mehr war als nur Mensch, gar nicht aussah, als wolle es ihr etwas tun. Sie hatte die Augen geweitet bis irgendwann etwas in ihrem Blick aufflackerte, was wohl Erkenntnis war. Kurz zischelte die Wut durch ihren Körper. Woher kannte sie sie? Und warum sagte sie nichts? War das irgendeine Masche? Langsam duckte Elena sich, bereit für den Sprung oder für den Rückzug. Sie wollte dieses … Ding nicht angreifen, aber sollte sie weglaufen? Vielleicht war sie die einzige, die ihr sagen konnte, was mit ihr passiert war. Denn offensichtlich wusste sie, was sie war. Oder zumindest konnte sie sich das irgendwie erklären.
Als dann die Frau die Hand erhob, zuckte sie zurück. Sie wollte sie gar nicht angreifen, sie winkte nur freundlich und begegnete Elena mit einem Lächeln.
Keine Angst haben … nichts tun … was sollte sie schon tun? Sie hatte doch nicht einmal eine Ahnung, was mit ihr geschah! Hatte keinerlei Kontrolle über das, was anscheinend in ihr schlummerte, über diese Bestie, zu der sie geworden ist. Hilf mir!, wollte sie rufen. Sag mir, was ich bin. Sag etwas, irgendetwas! Bitte Sie wusste nicht recht, ob ihre Gegenüber sie verstand, ob sie den flehentlichen Blick auch als solchen deutete. Wie konnte sie wieder zu einem Mensch werden? War sie nun ewig in diesem Körper gefangen? Musste als Tier durch die Welt wandeln? Das wollte sie nicht! Sie wollte zurück, zu ihrer Familie. Schreckliche Dinge hatte sie ihnen an den Kopf geworfen, wo sie doch alle so sehr litten wie sie selbst. Jared, ihr großer und starker Bruder. Auch er hatte seine Schwester verloren. Einen Teil seiner Selbst. Für ihn war Cathy auch alles gewesen. Ihre Eltern. Was für Sorgen sie nun haben mussten. Hatten ihre Tochter verloren und nun war die andere abgehauen, hatte nichts als Vorwürfe und böse Worte zurückgelassen. Aber wie konnte sie so zurückgehen? Wie kam sie überhaupt aus diesem Wald wieder heraus? Sie hatte nicht die leiseste Idee, wo sie war, wie lange sie gelaufen war. Wer konnte ihr helfen, wenn nicht diese Frau vor ihr? Verzweifelt schluchzte Elena in sich hinein, was sich eher anhörte wie ein leises Fiepen, als ihr ein weiterer Geruch in die Nase stieg. Diesmal wusste sie genau, zu wem er gehörte. Er duftete nach Sonne, nach dem Wald, den sie so liebte. Und nach Meer. Nach dem unendlichen Ozean, nach dem sie sich manchmal sehnte. Jetzt wusste sie auch, woher sie den Geruch der Frau kannte. Es war ein ähnlicher, wie auch Bella, Emmett, Edward und Rosalie ihn an sich haften hatten. Aber bei ihnen war er nicht so beißend und abstoßend gewesen. Sie hatte ihn in der Schule kaum wahrgenommen.
All diese Gedanken zuckten nur in einer Sekunde durch ihren Kopf, dann blieb nur noch Angst. Seth sollte sie nicht so sehen. Nicht so. Niemals. Er würde sie doch nicht erkennen. Und wenn doch … sie wollte den Gedanken nicht weiterspinnen. Er würde doch vollkommen verängstigt davonlaufen. Sie für verrückt erklären. Und dann hätte sie noch den letzten Anker verloren, den sie hatte. Sie wusste nicht warum, doch sie war sich sicher, dass er sie verstand. Was Cathy anging, was ihr Leben betraf. Er hatte etwas in seinen Augen gehabt, die ihr gezeigt hatten, dass er mehr durchgemacht hatte, als man auf den ersten Blick annehmen konnte. Aber das hier konnte er nicht verstehen, das war unmöglich. Sie flehte den Himmel an, dass er sie nicht fand, sie nicht hier sah. Wenn es einen Gott gab, so könnte er ihr wenigstens diesen Wunsch erfüllen. Nur diesen einen.
Und wieder wurde sie nicht erhört. Warum auch? Sie schien schließlich irgendetwas getan zu haben, was so schlimm war, dass man ihr all das antat. War sie nun ein verfluchtes Wesen, halb Tier halb Mensch? Etwas, was nirgendwo richtig hineinpasste, das nicht unter Sterblichen leben konnte? Ein Jaulen verließ ihre Kehle und wieder fühlte sie sich schrecklich allein auf der Welt. Wer konnte sie schon verstehen, wer würde ihr zuhören wollen, wenn er sie jetzt verstehen könnte? In diesem Moment hatte sie so viele Worte, die sie doch nicht aussprechen konnte. Vielleicht würde sie auch niemals wieder eine Gelegenheit dazu bekommen, wenn sie sich nicht wieder zu einem Mensch zurückverwandeln könnte.
Schließlich trat Seth zwischen den Bäumen hervor, seine Augen vor Schreck und Unglauben geweitet. Er schien diese Frau zu kennen, denn im Gegensatz zu Elena selbst hatte er weder Angst vor ihr, noch schien sich bedroht zu fühlen. War sie womöglich auch eine ‚Schwester’ von Bella und den anderen Cullens? Ein kurzer Gedanke, der ihr Bewusstsein nicht wirklich erreichte. Es war alles viel zu irrational. Und plötzlich, als sie kurz die Augen schloss, hörte sie das Schlagen eines Herzens. Ganz leise nur, kaum hörbar, aber doch da. Schnell und stark pumpte es in Seths Brust. Doch das war nicht das, was sie beunruhigte. Denn sie konnte nur zwei Herzschläge ausmachen. Seths und ihren eigenen, die im gleichen Rhythmus schlugen. Bei der Frau hörte sie … nichts. Was war sie, dass sie kein Herz hatte? Oder war das hier wirklich nur ein Traum, eine Illusion unter ihrem Schmerz des Verlustes? Wurde sie vielleicht wahnsinnig und bildete sich das alles nur ein?
Konnte man sich so was überhaupt einbilden? Denn das hier überstieg alles, was sie sich jemals erträumt hatte. Ob nun in einem Alptraum oder aber Wunschdenken. Sie hatte so etwas nie für möglich gehalten, tat es immer noch nicht. War das nicht ein gutes Zeichen? Dass sie über so etwas nachdachte? Das konnte doch nur bedeuten, dass sie noch nicht ganz verrückt war, oder doch?!
Erst als sich Seth in Bewegung setzte, ließ sie von diesen verwirrenden Gedanken ab, die ihr Kopfschmerzen bereiteten. Sie fühlte sich wie unter Strom gesetzt, alle Muskeln zum Zerreißen gespannt, den Blick aufmerksam auf den Jungen geheftet, der sich zu der seltsamen Frau ihr gegenüber stellte. Warum fühlte sie sich nun noch mehr verlassen? Warum hatte sie das Gefühl, dass sie nun schwacher war als zuvor?
Sie hörte nicht das, was er sagte, verfolgte nur seine Bewegungen, wich einen Schritt zurück, wenn er ihr zu nahe kam. Er hatte sie erkannt. Er wusste, wer sie war, was sie war. Aber das wollte sie nicht. Wollte nicht in seine Augen sehen, die so voller Trauer und Verzweiflung waren, dass es ihre eigenen hätten sein können. Geh nicht weg, bitte nicht. Wenn auch er jetzt fort ginge, so wäre alles verloren. Dann hätte sie niemanden, der ihr helfen könnte. Die Bedeutung der Worte, die er sprach, drangen nur langsam an ihr Bewusstsein, wie durch Watte. Alice hieß die Frau und sie war eine Freundin von Seth. Also schien sie wirklich etwas mit den Cullens zu tun zu haben. Er wusste, wie sie auf Elena wirkte, doch sie sollte sich nicht fürchten. Wie konnte er das so leichthin von ihr fordern, wo sie doch nicht einmal wusste *was* diese Alice überhaupt war? Wie konnte sie ihm vertrauen, wo er doch in vollkommenen Rätseln zu ihr sprach. Woher wusste er, wo sie zu finden war? Warum war er nicht in der Schule, wo er sein müsste und weswegen war der Blick seiner braunen Augen so wissend, als verstünde er ganz genau, was in ihr vorging.
"Ich weis wie du dich fühlst Elena.“ Du weißt gar nichts!, wollte sie schreien. Wollte ihre Wut herausbrüllen, die sich doch nicht gegen ihn wendete, sondern gegen sich selbst. “Du bist eine Gestaltenwandlerin. Du bist in der Lage dich in ein Tier zu verwandeln. In deinem Fall ein Panther. Es gibt Menschen mit diesem Gen auf dieser Welt. Du bist nicht allein.“
Was er sagte, machte überhaupt keinen Sinn. Sie konnte sich nicht verwandeln! Irgendetwas hatte einfach gemacht, dass sie nun ein Panther war. Ein Tier. Aus dem sie nicht herauskam. Wenn sie diese Fähigkeit schon immer gehabt hatte, warum wusste sie nichts davon? Warum hatten ihre Eltern das nicht gewusst? Warum war es gerade jetzt passiert und nicht vor Monaten? Und weswegen wusste er davon? Gab es noch mehr wie sie? Wo waren sie? Wussten sie, wie man das rückgängig machte? Fragen über Fragen und sie hatte das Gefühl, dass ihr Kopf gleich platzte. Warum ging es nicht weg, dieser Schmerz, diese Schuldgefühle und diese Verwirrung. Warum konnte sie nicht einfach aus diesem Alptraum aufwachen!!
Schnell wich sie zurück, als Seth einen Schritt auf sie zumachte, duckte sich auf den Boden, fixierte ihn mit ihrem Blick. Sie wollte nicht, dass er zu ihr kam und doch brauchte sie seine beruhigende Wärme bei sich. Sie verstand sich selbst nicht mehr, diesen Widerstreit zwischen dem Tier in ihr und dem menschlichen Ich. Sie waren so verschieden und auf einmal hatte Elena das Gefühl, dass dort zwei Personen in ihr wohnten. Alles woran sie jemals geglaubt hatte, war über den Haufen geworfen worden. Alles. Und sie wurde in eine Welt geworfen, in der sie nicht sein wollte, nicht sein konnte. Sie war doch vollkommen fehl am Platz hier.
So wie sie sich selbst in Grund und Boden schämte merkte sie nicht, wie Seth immer näher kam. Erst, als er langsam die Hand nach ihr ausstreckte, zuckte sie zurück. Nein! Nichts war in Ordnung. Gar nichts. Das war nicht sie. Das hatte sie nie sein wollen. Einfach ein normales Mädchen sein, das war ihr Wunsch. Wenn nötig nahm sie auch die Schikanen ihrer Mitschüler in Kauf, den Schmerz, dass sie allein auf der Welt war. Nur wollte sie, dass dieses Tier, welches sie nun war, verschwand. Einfach wieder ging und sie in ihrer menschlichen Gestalt zurückließ.
Als sie die sanfte Berührung einer warmen Hand an ihrem Kopf spürte, schmiegte sie sich hinein, als wäre es das einzige, was sie noch halten könnte.
"Elena.. Wir sind uns sehr ähnlich du und ich. Wir sind eigentlich genau gleich. Ich habe mich auch zum ersten Mal verwandelt als ich erfahren habe, dass mein Vater gestorben ist... Ja, du hast richtig gehört. Ich bin auch ein Gestaltenwandler. Ich werde dir helfen so gut ich kann. Ich lass dich nicht allein.. niemals." Seine Worte ergaben wenig Sinn und doch war es so klar. Der Grund, warum sie sich zu ihm so hingezogen fühlte, der Glanz in seinen Augen. Es war ihm genauso ergangen wie ihr, wie es ihr jetzt ging. Er hatte gefühlt, was sie fühlte. Nur hatte er sich wohl damit abgefunden und einen Weg herausgefunden. Wenn er wusste, wie es ging, konnte er es ihr dann zeigen?
Und als sie die Augen öffnete und ihr Blick den seinen traf, da waren alle Fragen aus ihrem Kopf verschwunden. Da war nur noch er, seine wissenden Augen, die traurig glänzten und ihr doch den Halt gaben den sie brauchte. Ihre Welt war zerstört doch er war der kleine Hoffnungsschimmer, an den sie sich krallen konnte. Mit einem mal war ihr, als wäre Seth schon immer ein Teil ihres Lebens gewesen, unweigerlich verwebt mit ihrer eigenen Geschichte. Die Last des Leides lag noch immer auf ihren Schultern und dennoch war ein Teil verschwunden. Was blieb war Verwirrung.
Was fühlte sie hier bloß?

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyDi Apr 24, 2012 4:27 am

listen while reading: falls denn jemand proxtube besitzt xD scheiß gema!

Alice sah den riesigen Panther vor ihr immer noch an, als das leise Knacken einiger zerbrechender, kleiner Äste einen neuen Besucher ankündigte. Alice‘ Augen durchsuchten schnell den Wald hinter dem Tier, dunkel und geheimnisvoll lag er vor ihr. Ihr Körper spannte sich an, doch dann drang durch den Geruch des Panthers ein anderer und doch gleicher Geruch hindurch, ein Geruch nach nassem Hund, der sie innerlich Schütteln und gleichzeitig erleichtert Aufatmen ließ. Als erstes dachte sie an Jake, doch sofort, als sie den Gedanken ausgedacht hatte, zuckte sie leicht zusammen. Jake war nicht mehr da. Und Nessie auch nicht. Sicher waren die andren schon aufgebrochen, und sie stand hier, im Wald, wo sie doch eigentlich hätte helfen sollen. Doch sie war niemanden eine große Hilfe, nicht mit ihrer Gabe, die zur Zeit wirklich zu wünschen übrig ließ, oder mit ihren anderen Fähigkeiten – was sollte sie tun, die Volturi zu Tode shoppen? Es ging nicht um irgendeine kleine Belanglosigkeit, nicht einfach um irgendwen oder irgendetwas – es ging um die eigene Familie. Denn das waren sie, eine Familie. Nicht nur ein Clan, zusammen, weil sich so leichter jagen ließ oder weil es sonst zu langweilig wäre. Sie schätzten sich gegenseitig, und sie liebten sich. Und nun schwebten zwei von ihnen in Lebensgefahr, denn mal ehrlich, die Volturi würden sich nicht scheuen, irgendwen zu foltern oder schlimmeres, nur um das zu bekommen, was sie haben wollten.
Wenn sie nur wüssten, was sie wollten…. Jacob konnte ihnen keine große Bereicherung sein, immerhin hatte er keine Gabe und war streng gesehen ihr natürlicher Feind, und Nessie war nur ein Kind… Erst jetzt schoss es Alice durch den Kopf, dass sie vielleicht gar nicht das eigentliche Ziel waren, sondern es genau der Plan war, dass Edward und Bella nach Volterra gingen. Dieser Gedanke schnürte ihr die Kehle zu, und als Seth in diesem Moment auf die Lichtung trat, konnte sie nur stumm seinen Namen formen. Sein warmer brauner Blick begegnete ihrem, und einen Moment lang fixierte er sie, hob dann vorsichtig die Hand zum Gruß und nickte ihr zu. Reglos beobachtete Alice, wie Seth näher trat und schließlich neben dem Panther stand. Der wich einen Schritt zurück und sah ihn mit großen gelben Augen an, in denen sich viel mehr als nur Angst und Wut spiegelten. Etwas an dem Panther hatte sich verändert, auch wenn Alice nicht wusste, was genau. Seth zögerte nicht einen Augenblick, als er sich zu ihr umwandte und sie mit seinen beruhigenden Augen ansah. „Hab keine Angst Elena. Dir geschieht nichts. Ich verspreche es dir.“, sagte er leise. Elena!? Alice sah den Panther verwirrt an. Beim näheren Hinsehen bemerkte sie, dass die Statur des Tieres im Ganzen wirklich eher weiblich aussah. Allerdings blieb da noch eine Frage offen: Woher kannte Seth Elena?
Erstgenannter wandte nicht den Blick von dem Panther vor ihm, als er aber weitersprach, streckte er seine Hand aus und deutete in die Richtung, in der Alice stand. „Das ist Alice. Eine Freundin von mir. Ich weis, sie hat eine seltsame Wirkung auf dich und auch ihr Geruch ist eigenartig. Aber sie ist nicht deine Feindin.“ Für einen kurzen Augenblick ruhten die Augen des Panthers auf Alice, und sie versuchte, möglichst friedlich auszusehen. Wobei das sicherlich ein Ding der Unmöglichkeit war, immerhin war diese Angst und die Wut ein reiner Instinkt, und sie wusste von sich selber, dass der Instinkt manchmal mächtiger war als der Verstand. Während Seth anscheinend auf eine Reaktion auf Seitens Elena wartete, beugte er sich leicht zu Alice hinüber. „Das ist ein Mädchen aus der Schule. Wir haben sie gestern kennen gelernt. Wahrscheinlich hat sie sich heute zum ersten Mal verwandelt.“, flüsterte er. Alice nickte einmal und lächelte ihrem wolfigen Freund zu. Das erklärte natürlich, warum er wusste, wer sie war. „Ich weis wie du dich fühlst Elena. Du bist eine Gestaltenwandlerin. Du bist in der Lage dich in ein Tier zu verwandeln. In deinem Fall ein Panther. Es gibt Menschen mit diesem Gen auf dieser Welt. Du bist nicht allein.“, sagte er schließlich wieder zu Elena, als sie keine weitere Reaktion auf seine vorigen Worte zeigte. Als er nun einen Schritt auf sie zumachte, wich sie wieder zurück, duckte sich und fixierte ihn mit ihren gelben Augen. An dieser Geste hätte etwas Bedrohliches sein können, wenn da nicht etwas gewesen wäre, das die Bedrohung in eine seltsame, knisternde Anspannung verwandelte. Als Seth nun seine Hand ausstreckte und sie auf den Kopf der Großkatze legte, schmiegte Elena ihren Kopf in seine Hand, und als er schließlich erklärte, er sei selbst Gestaltwandler, schien auch der letzte Rest der möglichen Bedrohung verraucht. Allmählich legte sich auch die allgemeine Anspannung, und es war einen Moment vollkommen ruhig. Alle Vögel waren ausgeflogen, einzig und allein der Wind rauschte durch die hohen Baumkronen und ließ die Sonnenflecken auf dem Erdboden in einer anmutigen Kür umhertanzen. Alice stieß ein Geräusch aus, das halb Schnauben und halb Lachen war, dann deutete sie schwach in Richtung Zuhause. „Vielleicht sollten wir nach Hause gehen, du kannst Elena dann zeigen, wie sie sich wieder zurückverwandelt und ich werde derweil etwas zum Anziehen für sie heraussuchen.“, sagte sie freundlich und wickelte sich eine kurze Haarsträhne um einen Finger. Mit einem Plan für die nächste Stunde, so klein er sein mochte, ging es ihr ein bisschen besser. Sie zwinkerte den beiden Gestaltwandlern zu, während sie in Richtung Villa ging.

Dort angekommen musste sie feststellen, dass tatsächlich alle verschwunden waren, und ihr Herz wurde schwer. Jasper ohne Verabschiedung gehen zu lassen, behagte ihr nicht im Geringsten, doch das ließ sich jetzt natürlich nicht mehr ändern. Alles, was ihr übrig blieb und was sie noch tun konnte, war, ihnen allen Glück zu wünschen.


tbc.: Anwesen der Cullens - Wohnzimmer
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyFr Apr 27, 2012 12:55 am

Elena hatte die Augen noch immer geschloßen und Seth betrachtete erneut das schwarze Fell welches noch mehr glänzte, als er sanft darüber strich. Er lächelte ein zaghaftes Lächeln und schloß für einen Moment ebenso die Augen. Versuchte für eine Sekunde all die Sorgen zu vergessen und sich nur auf sie zu konzentrieren. Er hörte ihr Herz kräftig und nervös pochen. Sie war so verletzbar und sie hatte Angst. Große Angst. Doch die brauchte sie nicht zu haben. Er war hier. Solange er lebte würde er nie mehr zu lassen, dass ihr irgendwer Schmerz und Leid zufügte.
Ganz langsam öffnete er die Augen wieder - fast zeitgleich wie sie es tat. Die großen gelben Augen fixierten ihn und plötzlich wurde es Seth noch wärmer. Er konnte sich täuschen, doch für einen kurzen Augenblick sah es so aus als hätte sie irgendetwas begriffen oder ihr wäre irgendwas eingefallen.. Er konnte es nicht genau deuten und das machte ihn etwas nervös. Dennoch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Sie brauchte ihn jetzt und sie brauchte ihn, damit er ihr erklären konnte und nicht Gegenfragen stellte. Das würde sie nur noch mehr verunsichern.
Der Quileute überlegte wie er jetzt am besten weitermachen sollte. Es gab zwei Möglichkeiten. Zum einen konnte er sich ebenso verwandeln und zum zweiten - ihr erklären wie sie die Verwandlung rückgängig machte. Er hatte sich noch nicht entschieden, als Alice Worte ihn aus den Gedanken rissen.
„Vielleicht sollten wir nach Hause gehen, du kannst Elena dann zeigen, wie sie sich wieder zurückverwandelt und ich werde derweil etwas zum Anziehen für sie heraussuchen.“
Seth nickte ihr dankend zu und sah ihr nach, wie sie in den Wäldern verschwand. Er war ihr wirklich zu Dank verpflichtet. Sicherlich hatte sie gespürt, dass es besser war die beiden kurz allein zu lassen und die Idee mit den Klamotten war auch nicht so verkehrt.
Also Seth.. was nun? Verwandeln oder erklären?.. Aber wirklich lang überlegte er nicht mehr, bevor er Elena aufrichtig anlächelte. "Komm. Wir folgen ihr." Der Panther schien einen Moment zu zögern, doch dann setzte sie sich in Bewegung. Sie ging etwas geduckt doch ihre Bewegungen waren so anmutig und graziös wie er es noch bei keinem seiner Wolfsgeschwister gesehen hatte. Diese Tierrasse hatte einen ganz eigenen Gang. Seth schmunzelte. Schon erstaunlich diese Unterschiede, obwohl sie trotzdem alle Mensch waren.
Er lief ruhig neben ihr her und verlor sich kurz nochmal in seinen vorhärigen Gedanken. Sich zu verwandeln hätte in einer Situation wie diesen nicht sehr viel positives mit sich gebracht.
Natürlich fühlte sie sich zu ihm hingezogen und wollte ihm folgen - schon allein, weil er im Moment der einzige war, der Antworten hatte. Also gab es keinen Zweifel daran, dass sie sich ihm *anschließen* würde und somit in der Lage war seine Gedanken zu hören. Er musste dann sicherlich nicht mehr viel erklären, aber was würde noch passieren? Nur eines - sie wäre vollkommen überfordert! So viele Gedanken würden auf sie einstürmen und sie hätte gar nicht die Chance selbst einen klaren Gedanken zu fassen. Seth würde dann natürlich versuchen sie zu beruhigen, doch wahrscheinlich wäre selbst das dann zu viel für sie.
Nein, dafür war es wirklich noch zu früh. Abgesehen davon hatte er nicht das Gefühl, dass sie sich im Moment besonders wohl in ihrer Haut fühlte.
Sicherlich war sie froh, wenn sie wieder auf zwei Füßen stand und dafür würde er sorgen.
Die beiden waren ein ganzes Stück langsamer als Alice und würden sicherlich noch ein paar Minuten brauchen bis sie im Waldstück vor dem Anwesen angekommen waren. Zu gern wüsste er, was in ihrem Kopf vor sich ging. Er blickte sie an und wieder hatte er das Gefühl, dass sie es derzeit noch nicht mochte, wenn er sie in ihrer Tiergestalt ansah.
"Du musst keine Angst haben. Ich hab' gesagt ich helfe dir. Ich zeige dir, wie du dich zurück verwandeln kannst... Ich bin sicher du hast viele Fragen und ich verspreche dir sie alle zu beantworten. Aber das machen wir, wenn du wieder auf zwei Beinen stehst. Schon allein, damit du mich unterbrechen kannst, wenn ich zu viel rede." Er lachte und versuchte somit die Stimmung etwas auf zu lockern. Ob es ihm wirklich gelungen war wusste er leider nicht, bis ihm plötzlich ein anderer Gedanke kam der ihn fast über eine Wurzel stolpern ließ.
Moment mal... wenn ich mich auf sie geprägt habe... Und sie auch ein Gestaltenwandler ist... dann hieße das ja.. Etwas verblüfft und fragend sah er sie an, wand seinen Blick doch gleich wieder ab um sie nicht zu verunsichern. Hatte sie sich auch auf ihn geprägt? Wäre eigentlich schon logisch.. Seth wusste nicht was er von dieser Tatsache halten sollte. Natürlich wäre es wundervoll und eigentlich gab es absolut nichts negatives daran! Außer, dass sie diese Gedanken jetzt wahrscheinlich noch mehr verwirrten.
Er wusste, dass man sich erst prägte nachdem man sich das erste Mal verwandelt hatte. Also hatte sie ihn gestern in der Schule vielleicht ganz sympathisch gefunden - Doch jetzt, wo sie ihn sah, hatte es vielleicht -Klick- gemacht und ihre Gefühle spielten komplett verrückt. Er wollte sich wirklich nicht vorstellen was Elena in dieser Sekunde alles durchstehen musste. Von Liebe und Glück zu Hass und Trauer... Wenn er ihr all das nur abnehmen könnte.

Die Zeit verging und schließlich waren sie dem Anwesen der Cullens ganz nahe. Seth schluckte und legte seine Hand auf ihren Nacken. "Ok, wir sind da."
Dann trat er vor sie, damit er sie direkt ansehen konnte - ob sie wollte oder nicht. "Du musst mich nicht ansehen, wenn du nicht willst aber bitte hör zu. Ich versuch dir jetzt zu erklären, wie du es rückgängig machen kannst." Er holte tief Luft und pustete sie dann heraus. Es war ganz schön schwer jemanden mit Worten zu erklären was er tun musste. Doch etwas, was in Gedankenübertragung besser klappte. Aber er würde das schon hin bekommen.. irgendwie.
Er konnte nur hoffen, dass Alice schon auf dem Weg zu ihnen war. Doch er kannte sie. Sie hatte eigentlich immer ein gutes Timing.
"Also, pass auf - zuerst musst du versuchen ruhiger zu werden. Ich bin sicher in dir herrscht gerade das absolute Gefühlschaos... versuch dich davon zu lösen. Nur für einen Moment. Fahr runter und atme ganz ruhig. Schließ ruhig die Augen dabei, wenn es dir leichter fällt.
Konzentrier dich auf die Geräusche im Wald. Auf den leichten Regen der auf die Blätter fällt. Auf die Vögel die in den Baumkronen zwitschern. Lausche deinem Atem."
Ok, soweit sogut... Jetzt konnte er nur hoffen, dass es funktionierte. Er wartete einige Zeit ab. Äußerlich sah Elena ruhig aus. Was in ihrem Kopf umherging, wusste er nicht.
"Gut so.. und jetzt.. versuch in dich hinein zu sehen. Das klingt jetzt echt etwas merkwürdig, aber in dir ist so eine Art Feuer. Das haben alle Gestaltenwandler. Es hat... etwas mit unseren Gefühlen zu tun. Sind wir aufgebracht lodert es, werden wir ruhiger wird die Flamme kleiner. Versuch es in deinem Körper zu finden. Manche fühlen es am stärksten in der Herzgegend, andere im Kopf. Hast du es einmal, wirst du es immer finden. Nur mit der Ruhe. Wir haben Zeit."
Wieder wartete er etwas ab. Seine Worte kamen ihm selbs irgendwie albern vor, aber er versuchte es so gut wie möglich zu beschreiben. Wenn sie den Dreh erst mal raus hatte, war es einfacher.
"Hast du's?" Er war sich nicht sicher ob das ein Nicken war, aber sie machte sonst keine Anstalten, dass sie noch nicht bereit war.
"Gut ok, jetzt wirds etwas knifflig. Versuch das Feuer von dort wo du es fühlst auszudehnen. So weit, dass du es stark in deinem ganzen Körper spürst. Keine Angst, das Feuer ist ein Teil von dir - es wird dir nicht weh tun. Halte die Augen fest geschloßen und versuch es zu kontrollieren. Du musste es überall deutlich fühlen.."
Er sah ihr an, dass sie es versuchte und so wie es aussah, war sie auf dem besten Weg. Er nickte kurz und drehte sich dann vorsichtig um, so dass er mit dem Rücken zu ihr stand. Er sah sich kurz nach Alice um, doch noch konnte er sie nicht ausmachen. Hoffentlich kam sie bald.
"Elena, wenn dein Körper beginnt zu Zittern, hör nicht auf. Das gehört dazu. Es ist die letzte Stufe, vor der Verwandlung. Hast du diese Phase erreicht, bist du nur noch ein paar Sekunden vom Mensch sein entfernt. Hab keine Angst. Lass es einfach zu.."
Und dann.. ein paar Augenblicke später, konnte Seth ein Reißen in der Luft hören. Er kniff die Augen zu und unterdrückte den Drang gleich zu ihr zu rennen um sie in die Arme zu schließen. Er hörte ihren hastigen Atem und er wusste, dass es gleich noch schlimmer werden würde.. wenn sie bemerkte... das sie keine Klamotten mehr am Leibe trug.
"Es.. tut mir Leid Elena. Ich wollte es dir nicht sagen um dich nicht noch mehr zu beunruhigen." Und in dem Moment vernahm Seth erst einen bekannten Geruch und dann hörte er sie. Er atmete erleichter aus, als Alice mit Kleidungsstücken in ihrem Arm hinter einer großen Eicher hervortrat. Der Quileute lächelte und fuhr sich etwas geschafft über die Stirn. "Gerade richtig. Vielen Dank Alice."
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyMo Apr 30, 2012 11:42 am

Sie konnte sich unmöglich von seinen Augen lösen, denn wenn sie das tat, dann wusste sie, dass sie wieder in diesen undurchsichtigen Tümpel aus Schmerz und Trauer sinken würde, aus dem sie sich mühsam herausgekämpft hatte. Erst jetzt konnte sie wieder atmen, auch wenn es sich so unendlich falsch anfühlte. Warum hatte sie dieses große Verlangen, sich in Seths Arme fallen zu lassen, warum dachte sie, dass es Schutz und Geborgenheit bringen würde? Es war, als waren all ihre Sorgen nur noch halb so schlimm, seitdem sie sich in diesen wunderschönen, braunen Augen hatte verlieren können. Ihre Welt drehte sich plötzlich anders herum und hatte die Sonne als Zentrum ihrer Umlaufbahn verloren. Es war jetzt Seth, der in der Mitte ihres Denkens stand und diese Tatsache ängstigte sie mehr als alles andere. Solche Gefühle hatte sie noch nie gehabt und sie kannte diesen Jungen doch kaum. Ein einziges Mal hatte sie ihn gesehen, einen Tag lang mit ihm gesprochen. Das konnte doch nicht der Ausschlag sein, für solch heftige Empfindungen!
Warum? Warum? Warum? Unzählige Fragen, auf die sie allein niemals eine Antwort finden konnte. Nicht hier, nicht jetzt. Sie wollte mit Seth sprechen, wollte, dass diese Verwirrung verschwand und sie endlich klar denken konnte. Sie sollte jetzt zu Hause bei ihren Eltern und ihrem Bruder sitzen, um ihre kleine Schwester weinen und nicht hier im Wald stehen, mit einem Gestaltwandler und einer… ja was war sie denn nun? Kein Mensch, das stand fest. Aber auch kein Wandler. Sie hatte einen eigenartigen Geruch. Beißend und unangenehm, so wie starker Alkohol brannte es in der Nase, nur übelriechender. Man konnte es mit nichts vergleichen, was eine menschliche Nase erfassen konnte. Es signalisierte bloß Gefahr. Wie also konnte Seth mit ihr umgehen, als wäre es eine gute Freundin, wo sie doch so unverkennbar anders war? All ihre neu entwickelten Sinne schlugen Alarm, ließen sie nun die Frau betrachten, die einen undefinierbaren Laut ausgestoßen hatte. Unmerklich fletschte Elena die Zähne, bereut, anzugreifen, sollte sie Seth was tun.
Bei dem Gedanken zuckte sie zurück. Wollte sie Seth nun verteidigen? Sie war doch diejenige, die Hilfe brauchte, nicht er! Er wusste sicher was er tat, indem er diesem Wesen vertraute. Oder?! War er vielleicht einer von ihnen, wollte er sie vielleicht nur von zu Hause weglocken und dann … ja was?! Ihre Gedanken standen kopf. Einerseits wollte sie ihnen beiden vertrauen, waren sie doch die einzige Möglichkeit hier jemals wieder raus zu kommen und andererseits aber wollte sie einfach nur weg von hier. So lange laufen, bis sie vor Erschöpfung zusammenbrach. Schlafen… einfach nur schlafen. Bis sie aus diesem Albtraum erwachte.
Sie hörte, wie die Frau … Alice hieß sie, vorschlug, dass sie ‚nach Hause’ gingen, um Elena zu zeigen, wie man sich zurückverwandelt. Wo auch immer dieses zu Hause war, sie würde mit Seth überall hingehen. Und das war es, was sie so erschrak. Sie blickte Alice an und betrachtete sie noch einmal genauer. Diese helle Haut, die goldenen Augen und diese Stimme … wie ein Windspiel zu zart, bezirzend und wunderschön. Ihr Aussehen stand in einem solchen Kontrast zu ihrem Duft, dass es schon fast eine Illusion sein könnte. Und als sie sich jetzt mit einem Zwinkern umwandte, war sie innerhalb einer Sekunde zwischen den Bäumen verschwunden, hatte sich so schnell bewegt, in einer solchen Anmut, dass man es kaum hatte sehen können. Was war sie bloß?
Doch bevor sie sich ernsthaft darüber den sowieso viel zu schweren Kopf zerbrechen konnte, sagte Seth ihr, dass sie Alice folgen sollten. Einen kurzen Augenblick überlegte sie noch, ob sie wirklich mit sollte, doch dann entschied sie sich, dass es keinen Unterschied mehr machte. Hätten sie ihr etwas Böses gewollt, hätten sie sie schon längst überwältigen wollen. Wenn Seth ein Wandler war, dann käme er leicht gegen sie an und dann auch noch mit dieser Alice an seiner Seite. Sie war angreifbar, die ganze Zeit über. Warum also sollte das hier ein Hinterhalt sein? Und selbst wenn… es war ihr gleich. Sie hatte so viel verloren, war so tief gefallen, was machte es da noch aus, ein paar Schmerzen mehr zu erleiden. Wenn Seth ihr all das nicht erklären konnte, dann war es doch ohnehin einerlei.

Gemächlich liefen die beiden durch den Wald, Elena immer in geduckter Haltung, gespannt, was sie erwartete, wohin Seth sie nun führte. Sanft und leise setzte sie ihre Pfoten auf den Grund, bemerkte, dass sie kaum einen Laut von sich gab, als sie dort durchs Unterholz strich. Seth dagegen scheuchte allerlei Wild auf, zerbrach Äste und raschelte die gefallenen Blätter auf, die auf dem Boden lagen. Durch ihre geschärften Sinne bemerkte sie all das nur noch deutlicher und plötzlich kam ihr in den Sinn, dass ihr dieses Dasein durchaus gefallen könnte, wenn sie denn erst einmal wusste, wie es funktionierte. Cathy hätte es bestimmt gerne mit angesehen. Schon wieder kam die Trauer in ihr auf. Nie wieder würde sie ihre geliebte Schwester wiedersehen. Sie hatte sich nicht einmal richtig verabschieden können. Als sie gefahren sind, hatte sie sie bloß flüchtig umarmt und irgendeine belanglose Bemerkung hinterher geworfen. Sie war sich so sicher gewesen, dass Cathy wiederkommt. Nie hätte sie gedacht, dass…
Sie stockte in ihrer Bewegung, als sie den durchdringenden Blick von Seth auf sich spürte, wagte es jedoch nicht, ihn wieder anzusehen. Nachher verlor sie sich vollkommen. Sie hatte einfach die Kontrolle über ihren Körper … diesen Körper verloren, nie gehabt. Es war so neu, so fremd und so verdammt beängstigend. Sie war keine Person, die sich vor allem fürchtete oder zurückschreckte, nur weil es ein gewisses Risiko gab, nein. Sie riskierte gerne mal etwas, aber das hier… das überstieg einfach ihre Vorstellungskraft. Menschen, die sich in Tiere verwandelten. So etwas gab es nicht! Hatte es nie gegeben. Und ein Teil von ihr hoffte, dass es wirklich bloß ein Traum war. Immer wieder versuchte sie sich damit über Wasser zu halten, doch insgeheim wusste sie genau, dass es real war. Was auch immer ‚es’ war.
Elena lauschte den Worten von Seth und schüttelte innerlich den Kopf. Sie brauchte keine Angst haben. Wie konnte er das so leichtfertig sagen, wenn sie das alles hier doch überhaupt nicht kannte. Es war nicht so, dass sie vorgewarnt worden wäre oder es irgendwelche Anzeigen gab, wie bei einer herannahenden Grippe oder so. Es war einfach aus ihr herausgebrochen. Sie war aus ihrem Körper gesprengt worden! Und da sagte er, dass sie keine Angst haben musste? Das sollte wohl ein Scherz sein.
Am liebsten hätte sie laut aufgeschrien. Warum empfand sie viel stärker und unberechenbarer, jetzt wo sie dieses Tier war? Ihre Stimmung schlug von Trauer, zu Wut bis hin zu Angst. Das war doch nicht normal. Ein leises Wimmern verließ ihre Kehle und sie zuckte verängstigt mit ihrem Schwanz.
Nach einem kurzen Fußmarsch waren sie schließlich am Rande einer Lichtung angekommen in dessen Mitte ein gigantisches Haus stand. Mehr eine Villa, als ein Haus. Elena konnte sehen, dass der meiste Teil der Wand einfach vollkommen verglast war und auch sonst sah es aus, als hätte man mächtig viel Geld hineingesteckt. Was machte ein solches Haus mitten im Wald so weit von der Stadt entfernt? Was waren diese Wesen, die Cullens, dass sie sich versteckt halten mussten?
Wenn Elenas Kopf platzen könnte, dann stände sie jetzt ziemlich nah davor, dass es geschah. Sie fühlte sich wie eine tickende Zeitbombe, kurz vor der Explosion. 3…2…1.
Zeitgleich legte Seth ihr eine Hand in den Nacken, was sie zusammenzucken ließ. Doch keine Explosion. Kein Platzen, nichts. Wäre auch zu schade gewesen… Sie knurrte leise, als sie ihre Gedanken wirklich erfasste und hätte sich am liebsten die Haare gerauft. Das war alles viel zu kompliziert.
Diese Alice schien noch nicht wieder da zu sein, aber Seth wandte sich zu ihr um und blickte sie an und Elena konnte nicht anders, als in seine Augen zu sehen. Sie fesselten sie auf eine gewisse Art und Weise, nahmen ihr die Verwirrung ein wenig ab. Sie lauschte seinen beruhigenden Worten, seiner leisen, sanft auf sie einredende Stimme, die ihr erklärte, dass sie sich jetzt zurückverwandeln musste. Ruhiger werden… einfacher gesagt als getan, bei dem Aufruhr, der in ihr herrschte. Ein Sturm tobte in ihr, wirbelte das Gewässer auf und ließ sich die Wellen an den Felswänden brechen. Doch langsam aber sicher flaute es ab, das Wasser wurde ruhig und ihr Herzschlag beruhigte sich. In einem gleichmäßigen Rhythmus, immer noch ungewohnt schnell, pochte es nun in ihrer Brust, ihr Atem wurde langsam, überlegter und ihre Gedanken wirbelten nicht mehr allzu schnell durch ihren Kopf. Ohne es gemerkt zu haben, hatte sie die Augen geschlossen. Noch immer hörte sie Seth, wie er leise auf sie einredete. Sie versuchte dieses Feuer zu finden, das angeblich in ihr brannte und es war nicht schwer, dort etwas zu erkennen. Ein wahres Inferno, welches sie von innen heraus verzehrte. Doch sie musste die Quelle finden und es ersticken. Ruhig atmete sie ein und gab ihr bestes, alles so zu machen, wie Seth es ihr erklärte. Immer wieder spürte sie die ‚Flammen’ ausschlagen, wenn ihr ein neuer Gedanke kam oder sie irgendwoher eine Regung im Wald bemerkte. Doch mit der Zeit hatte sie es geschafft, das Feuer zu einer kleinen Flamme zu verringern und diese saß direkt über ihrem Herzen. Jetzt konnte sie klar denken und sich auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren. Es kontrolliert auszubreiten. Über den ganzen Körper. Machte man das nicht auch bei Hausbränden, wenn es zu stark war? Es kontrolliert abbrennen zu lassen? War das hier vielleicht ähnlich, dass sie sich erst ausbrennen musste, um sich verwandeln zu können? Schnell vertrieb sie diese Überlegung und fokussierte sich auf das Feuer. Sie wusste nicht recht, ob es Schmerz war, den sie dort spürte, wo das Zittern begann, aber es war anders, ungewohnt und sie wollte es nicht fühlen. Und doch musste sie auf Seth vertrauen, der sagte, dass es gut so war. Also schluckte sie kurz und kniff die Augen zusammen, ließ es einfach geschehen. Innen das Feuer, welches sie verzehrte und außen das Zittern, wie als wenn sie sich fürchten würde, oder fror.
Es dauerte nur wenige Sekunden, da ertönte ein schreckliches Reißen und sie stand wieder auf zwei Beinen. Hektisch blickte sie sich um, betastete ihr Gesicht und fühlte die Tränen, die ihre Wangen hinab liefen, sah auf ihre Hände, die noch immer zitterten vor Angst. Und dann erst bemerkte sie … dass sie nichts anhatte. Es war ihr egal, warum das so war, aber Tatsache war doch, dass sie verdammt noch mal nackt war! Und Seth stand ihr gegenüber und… warum hatte er es nicht erwähnt? Dachte er, so wäre es besser? Ihre Lippen waren zu einem stummen Schrei geformt, als sie bemerkte, dass er ihr den Rücken zugewandt hatte. Panisch beschleunigte sich ihr Atem und das Zittern begann erneut, doch diesmal wusste sie, was es war und zwang sich, ruhig zu bleiben.
"Es.. tut mir Leid Elena. Ich wollte es dir nicht sagen um dich nicht noch mehr zu beunruhigen." Sie fand keine Worte, mit dem sie ihm hätte sagen können, dass es okay wäre. Denn es war nichts okay. Nicht im Geringsten. Sie stand hier, ohne Kleidung, hatte sich gerade von einem Panther in einen Menschen verwandelt, ihre Schwester war tot und ihre Eltern mussten sich die größten Vorwürfe machen, weil sie nicht mehr zu finden war! Wie lange war sie durch den Wald geirrt? Es musste mindestens Mittag sein, wenn nicht sogar später. Was hatte sie nur getan? Kurz schluchzte sie auf, als sie die kleine Alice bemerkte, die mit einem Bündel Klamotten in den Armen auf sie zukam und ihr reichte. Auch von ihnen ging dieser seltsame Duft aus, der ihr als Mensch nicht mehr ganz so schlimm vorkam. Jedoch wollte sie ihn ungern an sich tragen. Aber … was blieb ihr anderes übrig? Sie konnte nicht einfach hier weiter stehen bleiben und …
Ohne wirklich darüber nachzudenken nahm sie sich alles mit einem dankbaren Nicken und zog sich die Jeans und das Shirt über. Mit Kleidung an der Haut war es ihr doch viel wohler. Ihre Stimme wollte sie jedoch noch nicht finden, sie war vor einigen Stunden verstummt und jetzt konnte sie nichts sagen. Noch immer schüttelten heftige Schluchzer ihren Körper und verzweifelt schlang sie ihre Arme um sich selbst. Es war ihr egal, ob Alice und Seth sie sahen, wie sie hier stand, verzweifelt, hoffnungslos und gebrochen. Es war ihr egal, was sie nun machten, ob sie sie stehen ließen oder mit ins Haus nahmen. Sie wollte doch nur Antworten auf ihre Fragen, die sie unmöglich in Worte fassen konnte.
Kraftlos ließ sie sich auf den Boden sinken, das Gesicht in den Händen vergraben. Leise murmelte sie unbedeutsame Worte auf ihrer Muttersprache, den Text eines Kinderliedes, das ihre Mutter ihr immer vorgesungen hatte, wenn sie sich beruhigen sollte, um zu schlafen. Wenn man singen konnte, so wie ihre Mutter, war es ein wundervolles Lied, über die Vögel und deren Lieder, die den Menschen Geschichten erzählten, aus fernen Ländern im Norden. Hier gab es keine Vögel, die im Winter herzogen. Hier floh alles vor der Kälte. So wie jetzt.
Eigentlich sollte es einer Vogelmelodie nachgeahmt sein, jetzt aber waren es nur leise, abgehackte Worte.
Mitten im Satz brach sie ab und verstummte, blieb reglos auf dem Waldboden vor dieser riesigen Villa sitzen und versuchte ihren Atem zu kontrollieren. Es misslang ihr kläglich.
Sie wusste nicht, wie viele Minuten vergingen, als sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte und nach oben blickte. „W- warum bin ich so… das hier geworden?“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und brach am Ende des Satzes. Irgendwo musste sie mit dem Fragen anfangen und das war das erste, was sie wissen wollte, das, was sie am meisten verwirrte. Warum gerade sie?

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyMi Mai 09, 2012 9:05 pm

Postingpart 1/2

Seth wartete still einige Sekunden ab. Nicht das er sich noch zu früh umdrehte. Er konnte sie verstehen, wenn sie jetzt sauer oder enttäuscht von ihm war. Schließlich war er in gewissermaßen ein Fremder und jetzt stand sie da.. mitten im Wald ohne Kleidung. Dies sind eigentlich die Dinge vor denen er sie bewahren wollte. Leider war ihm das diesesmal nicht gelungen. Aber er war sich sicher gewesen, dass es für ihre Zurückverwandlung nicht förderlich gewesen wäre das zu wissen.
Er begann sich auf die Geräusche hinter sich zu konzentrieren. Hörte wie sie die Hose ihre Beine hoch zog und in die Ärmel des Oberteils schlüpfte. Dabei versuchte er es sich nicht bildlich vorzustellen. Solche Gefühle waren in dieser Situation vollkommen unangebracht. Also lauschte er einfach nur still weiter, während sein Blick wie versteinert auf die Blätter eines Baumes gerichtet war.
Schließlich begann sie auf einer - ihm fremden Sprache - leiste zu flüstern.. Vielleicht war es eine Art Klagegesang oder sie fragte einfach auf ihrer Muttersprache was geschehen war.. Sie tat ihm so Leid. Er hätte ihr das so gern alles erspart. Doch wie hätte er wissen sollen, dass sie auch eine Wandlerin ist? Vielleicht hätte er es merken müssen. Schließlich war er doch auf sie geprägt! Doch selbst wenn er es geahnt hätte, was dann? Hätte er versuchen sollen sie von allen möglichen Gefühlsausbrüchen zu bewahren? Das war doch irrsinnig. Er musste sich eingestehen, das es Dinge gab vor denen er sie nicht schützen konnte. Gefühle konnte man nicht kontrollieren. Seth hatte ja schon Probleme mit seinen klar zu kommen. Wie sollte er dann ihre beeinflussen?
Er seufzte und wand sich langsam zu ihr um. Als er sie sah wie sie dort auf den Boden gesunken war.. die Hände fest um sich geschloßen um sich zu halten. Die Tränen auf ihren Wangen.. Es tat ihm so unbeschreiblich weh sie so zu sehen. Ihr Schmerz war sein Schmerz und er würde alles dafür geben ihr ihn zu nehmen.
Während er jedoch noch etwas unbeholfen auf sie zuging, war Alice schon dabei ihr etwas verunsichert über den Rücken zu streicheln. Der Clearwater war wirklich froh und auch erleichtert, dass die kleine Cullen hier war. Er fühlte sich durch sie noch ein Stück weit sicherer.
Er trat näher an die beiden heran und ging ebenfalls in die Hocke, sodass er Elena ins Gesicht sehen konnte. Am liebsten hätte er gesagt - Bitte weine nicht. Es wird alles gut. - Doch er wusste, dass sie jetzt weinen musste. Und dass sie jetzt gerade dachte, dass nichts gut werden würde! Also wollte er es nicht aussprechen. Er wollte ihr die Zeit geben, die sie brauchte. Stattdessen würde er versuchen auf ihre Fragen einzugehen. Um ihr die Antworten zu geben, die sie im Moment am meisten wünschte.

"Das Gestaltenwandler-Gen ist erblich bedingt. Jemand von deinen Vorfahren hat es durch deine Eltern an dich weitergegeben.
Nicht in jeder Generation bricht das Gen aus. Und wenn man von seinen Verwandten keine Geschichten oder Legenden darüber hört, erfährt man davon sein ganzes Leben nichts."
Er zögerte einen Moment doch dann berührte er mit seiner Hand ganz vorsichtig ihre Wange und wischte die Tränen weg. Am liebsten würde er sie in den Arm nehmen und nie wieder los lassen. Er wollte so viel mehr tun, als das was er hier tat. Doch er musste diese Gedanken los werden. Er durfte sich jetzt nicht so sehr von seinen eigenen Gefühlen leiten lassen. Sie brauchte ihn jetzt. Und nicht als tröstende Person, sondern als die, die ihr erklärte was hier vor sich ging. Also sammelte er seine Gedanken und versuchte ihr weiteres zu vermitteln. Dies gestaltete sich jedoch als schwierig. Sie war im Moment in einem sehr labilem Zustand. Er durfte sie nicht überfordern. Also musste er genau abwiegen was er ihr erzählte und was nicht.
"Dieses Gen das wir in uns tragen ist nicht von Geburt an aktiv. Es ist zwar da, aber wir merken davon nichts, bis... Naja bis es sich bedroht fühlt. Das heißt, wenn andere übernatürliche Wesen sich in unserer Nähe aufhalten. Von diesen Wesen könnte Gefahr ausgegen und darum erwacht das Gen in uns. Aber wir verwandeln uns noch nicht gleich. Es ist nur.. sozusagen Abrufbereit falls wir uns verteidigen müssen. Wenn wir dann den nächsten starken Gefühlsausbruch haben.. dann bricht es aus und es kommt zur ersten Verwandlung. So läuft es meistens ab un die Beweggründe sind von Mensch zu Mensch verschieden.
Manch einer hat ohnehin schon ein sehr aufbrausendes Gemüt, da kommt es dann sicher schneller zur Verwandlung. Bei anderen passiert es wegen einer unglücklichen Liebe oder... eben wie bei dir und mir wegen dem Verlust eines geliebten Menschen.."
Er bemerkte wie sie seine Worte trafen und er hasste sich dafür. Er wollte ihr helfen, nicht ihr noch mehr weh tun.
Er blickte unsicher zu Alice doch diese schien im Moment genau so ratlos zu sein wie er. Zu allem Überfluss wurde der Regen jetzt wieder stärker. Die Tropfen prasselten hart auf das Blätterdach über ihnen und sorgten für eine Art trommelnden Rythmus.
Seth war sich nicht sicher, ob es Elena vielleicht hier draußen besser gefiel. Hier ihm Regen konnte man ihre Tränen leicht übersehen. Zumindest dachte sie das vielleicht. Doch Seth würde immer sehen wenn sie weinte. Egal wie viel Wasser von oben auf sie herab fallen würde.
Er überlegte nur kurz, bevor er tief einatmete und seine Arme um den im moment so zerbrechlich wirkenden Körper Elenas legte. Er wollte nicht, dass sie noch weiter hier draußen im Nassen war. Natürlich fühlten sie sich beide sicherlich draußen in der Natur wohler. Doch gerade jetzt schien sie einfach nicht auf ihrer Seite zu sein.
Er legte den einen Arm um ihren Rücken, mit dem anderen fuhr er unter ihre Beine und hob sie vorsichtig hoch.
"Wir sollten rein gehen. Es reicht wenn einer von uns durchnässt ist." Er lächelte zaghaft, drückte sie fest an sich und trug sie zum Haus der Cullens. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl sie so nah an sich zu fühlen. Er wünschte sich jedoch, dass es auf Grund anderer Umstände geschah. Sie roch wahnsinnig gut, doch wieder versuchte er diese Art von Gefühlen zu unterdrücken. Auch wenn es ihm zunehmend schwerer fiel.

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyMi Jul 25, 2012 7:54 am

Cf: FW - Anwesen Cullens - Der Garten



Esmes Lachen war bezaubernd. So sanft wie ihr Wesen war, so freundlich und offenherzig lachte sie auch. Ihre Stimme blieb dabei melodisch und hell, allerdings nicht schrill oder laut. Einfach bezaubernd. Angesteckt von ihrer Stimmung hatte auch de Vere gelacht und wartete zurückhaltend auf ihre Entscheidung.

Er hatte sie aus ihrer Verkrampfung gelöst, hatte sie ein wenig aufrichten können und hörte mit Freude, dass sie ihre Tochter bat sie allein zu lassen. Sie hatte Alice in ihre Arme gezogen und sanft liebkost, bevor sie ihm versicherte, dass sie gerne mit ihm im Wald spazieren ginge. Mit einer einladenden Geste deutete sie auf einen schmalen mit Steinen gepflasterten Weg, der in den Wald hineinführte. Ihr Gesicht strahlte freudig und ihre Augen blitzten unternehmenslustig. „Ich würde mich geehrt fühlen Ihren Geschichten zu lauschen und wenn Sie es wünschen gebe ich Ihnen gerne ein paar Tipps zum Thema Beziehungen“ Erneut lachte sie dieses ansteckende, sanfte Lachen und schüttelte mit einem eleganten Schwung ihre dichten, schönen Locken nach hinten. „Wollen wir?“ Mit einer einladenden Geste deutete sie auf einen schmalen mit Steinen gepflasterten Weg, der in den Wald hineinführte.

De Vere verbeugte sich kurz vor Alice und reichte der Kleinen die Hand. „Es hat mich sehr gefreut Alice und ich hoffe wir haben bald Gelegenheit uns besser kennen zu lernen.“ Er zwinkerte dem kleinen Feuerstuhl zu und lächelnd folgte er Esme auf dem schmalen Weg, der sich sobald sie die Waldgrenze erreichten verlor. Er reihte sich neben Esme, damit er sie beobachten könnte, während er sprach.
‚Hm, was soll ich ihr erzählen. Nichts, was sie an Carlisle erinnert, damit treibe ich sie nur wieder in ihre Depression. Es sollte etwas lustiges sein, ich möchte sie lachen hören!’

Gabriel drehte seinen Kopf leicht zu Esme und zwinkerte ihr zu.

„Ich muss dir ein Geständnis machen.“ Verschwörerisch sah er sich um. „Ich bin sehr, sehr froh, dass du nicht ins Haus wolltest. Eure Mitbewohner haben einen recht strengen Geruch!“ Er hob abwehrend beide Hände und schüttelte lachend den Kopf. „Nein, ich möchte dich nicht ausfragen und du musst mir nichts darüber erzählen, ich habe sie nur zufällig gerochen, als sie ins Haus eintraten, während ich draußen auf eine Gelegenheit wartete mich dir zu nähern.“ Seine Augen versuchten zu erkunden, ob Esme seine Eröffnung unangenehm wäre, doch zu seiner Erleichterung grinste sie verschmitzt.

„Weißt du Esme, ich denke, ich erzähle dir von deiner magischen Nachbarschaft. Die Welt der Zauberer ist mir wie gesagt nicht fremd, und sie ist fürwahr eine sehr eigenwillige und mitunter für uns, die wir nicht in ihr leben, schwer zu begreifende Welt. Zauberer Esme sind im Grunde ihres Herzens noch wesentlich fauler als Menschen und das will wie wir ja wissen, etwas heißen!“ Er knickte einen dünnen Ast von einem Baum und kürzte ihn auf die Länge eines Zauberstabs zusammen, um sofort damit anschaulich umherzuwedeln.
„Sie haben alle solche völlig harmlos aussehende Zauberstäbe mit denen sie sehr praktische, sehr lustige und auch sehr gruselige Dinge anstellen können. Sie lassen alles, was sie haben wollen mit Hilfe dieses Stabes zu ihnen kommen, veranlassen ihre Töpfe sich selbst umzurühren, abzuspülen oder zurück in den Schrank zu fliegen. Stifte oder Kugelschreiber benutzen sie nur selten und bevorzugen es mit Feder und Tinte zu schreiben, wobei meist schreibt die Feder alleine und der Zauberer diktiert nur. Sie sind im Übrigen ein wenig eigenwillig, was ihr Verständnis für Mode und Komfort angeht. Sie kennen keine Telefone oder Fernseher, denn sie haben andere Möglichkeiten der Verständigung oder der Nachrichtenübermittlung.
Sie kleiden sich in einer wilden Mischung von Epochen und Stilen und tragen bei offiziellen Anlässen tatsächlich lange wallende Mäntel und diese albernen spitzen Zaubererhüte. Sie haben definitiv eine allgemeine Vorliebe für Extravaganzen. Nur diejenigen, die Kontakt zu normalen Menschen haben kleiden sich zur Tarnung, wie Menschen. Sie verkleiden sich sozusagen!“

Gabriel lachte leise und sah seine Urgroßnichte Phyllida vor sich, in dem unmöglichen Ensemble, dass sie bei seinem Besuch vor kurzer Zeit getragen hatte. Er sah zu Esme, die begeistert zuhörte und immer noch belustigt grinste.
„Sie trinken Butterbier, Kürbissaft und allerlei komische Tränke. Ihre Speisen sind ähnlich verwegen, du machst dir keinen Begriff. Mir wird jedes Mal schon schlecht, wenn ich nur daran denke, was sie so alles runterschlucken.
Ihre Kinder bekommen Süßigkeiten, die sich bewegen können, wie zum Beispiel diese Schokofrösche, die weghopsen, wenn man sie auspackt. Oder diese Transformerpastillen, die wenn du sie in den Mund nimmst eine eigenwillige Reaktion bei dem hervorrufen, der sie lutscht, wie zum Beispiel wie ein Löwe zu brüllen, oder ein Elefant zu trompeten oder sogar wie eine Lokomotive zu pfeifen und aus den Ohren zu qualmen. Es ist total verrückt!“

Er lachte erneut ausgelassen und sah Esme vergnügt an, beschloss rückwärts zu laufen, damit er Esme besser sehen konnte. „Das tollste sind allerdings ihre Bilder und Fotografien. Ihre Fotos sind sozusagen kleine Videos, denn die Leute darauf bewegen sich und verschwinden manchmal einfach. Als ich mal eine meiner Verwandten fragte, warum der Onkel auf dem Portrait nicht mehr auf dem Bild sei, sah sie mich vollkommen erstaunt an und meinte, als sei ich der größte Trottel auf Erden: ‚Nun er kann doch nicht den ganzen Tag da rumhängen, er hat schließlich Besseres zu tun’ Die Leute auf ihren Portraits können von einem Bild in ein anderes wechseln und das gruseligste ist – sie reden mit dir! Ja, stell dir vor du stehst in einer Galerie, betrachtest ein Bild aus dem 17. Jahrhundert und plötzlich sagt die gemalte Figur so was wie: ‚Bist du langsam fertig damit, mich anzustarren oder soll ich mir einen Tee holen?’ Ich verspreche dir Esme, etwas eigenwilligeres als einen Zaubererhaushalt hast du nie kennengelernt.“

Er legte seinen Arm um Esme und schlenderte mit ihr weiter. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde deiner Familie erklären, worauf sie achten müssen im Umgang mit Zauberern. Am besten geht ihr ihnen einfach nur aus dem Weg. Das sollte euch tatsächlich schützen. Aber wenn du möchtest können wir gerne mal in eines ihrer Geschäfte einkaufen gehen. Du hättest sicher deinen Spaß daran.
Ach übrigens gibt es hier in der Nähe einen magischen Wald, indem einige sehr, sehr eigenwillige Kreaturen leben. Es gibt nicht nur magische Menschen, sondern auch eine Vielzahl magischer Tiere. Einhörner und Faune und Trolle und fliegende Pferde und Posteulen!“ Er lachte wieder ausgelassen und hörte Esme unterdrückt kichern.

Interessiert sah er sie an. „Es ist schon lustig, welche Kreaturen alle auf diesem Erdball existieren und wie wenig die einzelnen Rassen voneinander wissen. Ich für meinen Teil halte die meisten Rassen für zu ignorant auch nur in Erwägung zu ziehen, dass neben ihrer schillernden Existenz noch interessantere Rassen gibt, aber es gibt sie und das alles zu erforschen ist eine wahre Lebensaufgabe, die nicht spannender sein könnte. Ich habe viel gesehen und vieles kennengelernt und ich gestehe ich bin unwissend im Vergleich zu dem, was noch alles im Verborgenen existiert.“ Er drückte Esme kurz und freundschaftlich an sich.
„Ahh, ich bin so wissbegierig, würde so gerne mehr erforschen, aber zu oft dürfen wir nicht, müssen uns tarnen und im Verborgenen halten. Es ist wahrlich ein Jammer. Allein die Erforschung der Vampire beschäftigt mich seit über 300 Jahren und ich bin immer noch nicht am Ende meiner Erkenntnisse und es ist ….berauschend!“ Er schüttelte angeregt seinen Kopf.
„Um ehrlich zu sein, bin ich wohl mehr mit meinem Durst nach Wissen verheiratet als dass ich nach einer Partnerin gesucht hätte. Ich möchte dir nicht verhehlen, dass ich mich durchaus nach einer Partnerin sehne, aber bisher traf ich keine, die meine Leidenschaften geteilt oder zumindest akzeptiert hätte. Meist teilten wir eine wirklich gute körperliche Beziehung, aber mir fehlte immer die geistige Verbindung, das gegenseitige Einverständnis, dass Teilen von Leidenschaften. Verstehst du was ich meine?“

Aufgewühlt und ein wenig beschämt darüber, dass er Esme mit seinem Redeschwall so überrannt hatte ließ er sie los und sah ihr fragend in die Augen. Sie war eine so bemerkenswerte Frau. Ja, so müsste sie sein. Genau so!
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyFr Jul 27, 2012 1:20 am

cf.: Fort William - Anwesen der Cullens - Der Garten

Esme hatte bereits einige Schritte gen Wald gesetzt, als Gabriels Stimme hinter ihr sie wieder umdrehen lassen hat. De Vere verbeugte sich mit einem Handkuss vor Alice und verabschiedete sich höflich, wie es sich für einen gebürtigen Engländer gehörte: „Es hat mich sehr gefreut Alice und ich hoffe wir haben bald Gelegenheit uns besser kennen zu lernen.“ Esme hatte sich bereits wieder dem Wald zugewandt und hatte einige Schritte Vorsprung, als Gabriel kurz darauf einholte und sie vorerst schweigend in den Wald traten.
Sofort änderte sich die ganze Atmosphäre. Die Gartenstiefel machten auf dem immer noch leicht feuchten Waldboden schmatzende Geräusche. Das letzte bisschen Sonnenlicht wurde durch die dichten Baumkronen noch mehr reduziert und sofort wurde die beiden von den natürlichen, ihr so vertrauten Waldgeräuschen eingehüllt, die ihr nach all den Jahren längst ein Gefühl von Heimat auslösten. Der Wind, der die Blätter rascheln ließ, kleine Tierchen, die schnell reißausnahmen, weil ihr Überlebensinstinkt sie dazu trieb vor den beiden Vampiren zu flüchten. Das einzig neue Geräusch, welches ihr fremd vorkam, war die Schritte des Unsterblichen neben ihr. Nachdem sie ihren Blick reumütig von dem Wald abwandte, da sie einen neugierigen Blick auf sich spürte, blickte sie Gabriel an, der ihr sofort zuzwinkerte.
„Ich muss dir ein Geständnis machen. Ich bin sehr, sehr froh, dass du nicht ins Haus wolltest. Eure Mitbewohner haben einen recht strengen Geruch!, startete er die Konversation mit einem für ihn unverfänglichem Thema, hob aber schnell abwehrend die Arme. „Nein, ich möchte dich nicht ausfragen und du musst mir nichts darüber erzählen, ich habe sie nur zufällig gerochen, als sie ins Haus eintraten, während ich draußen auf eine Gelegenheit wartete mich dir zu nähern, wandte er ein und blickte sie an. Eine ihr nicht neue Reaktion, allerdings angenehmer, als die von dieser Nomadin, vor nicht allzu kurzer Zeit. Als Esme seinen Blick erwiderte bemerkte sie trotzdem die unterhöhlte Neugier, welches ihr ein Grinsen ins Gesicht trieb. Doch so sehr er auch wollte, dies war etwas zu dem die Vampirmutter nicht gewillt war zu antworten. Das Geheimnis der Gestaltenwandler sollte wenigstens gewahrt sein.
Doch Gabriel schien sie wirklich nicht weiter drängen zu wollen, weshalb er das Thema fallen ließ und weiterredete: „Weißt du Esme, ich denke, ich erzähle dir von deiner magischen Nachbarschaft. Die Welt der Zauberer ist mir wie gesagt nicht fremd, und sie ist fürwahr eine sehr eigenwillige und mitunter für uns, die wir nicht in ihr leben, schwer zu begreifende Welt. Zauberer Esme sind im Grunde ihres Herzens noch wesentlich fauler als Menschen und das will wie wir ja wissen, etwas heißen!“
Um seine nächsten Worte zu veranschaulichen hatte er sich einen Ast abgebrochen, den er auf eine gewisse Länge minimierte, um damit kurzerhand wild herumzufuchteln. Esme betrachtete dieses durchaus amüsante Spektakel mit einer gewissen Skepsis. Was sollte daran so gefährlich für dich Vampire sein? Die Herumgeschwenke sah einfach nur absolut lächerlich aus.
„Sie haben alle solche völlig harmlos aussehende Zauberstäbe mit denen sie sehr praktische, sehr lustige und auch sehr gruselige Dinge anstellen können. Sie lassen alles, was sie haben wollen mit Hilfe dieses Stabes zu ihnen kommen, veranlassen ihre Töpfe sich selbst umzurühren, abzuspülen oder zurück in den Schrank zu fliegen. Stifte oder Kugelschreiber benutzen sie nur selten und bevorzugen es mit Feder und Tinte zu schreiben, wobei meist schreibt die Feder alleine und der Zauberer diktiert nur. Sie sind im Übrigen ein wenig eigenwillig, was ihr Verständnis für Mode und Komfort angeht. Sie kennen keine Telefone oder Fernseher, denn sie haben andere Möglichkeiten der Verständigung oder der Nachrichtenübermittlung.
Sie kleiden sich in einer wilden Mischung von Epochen und Stilen und tragen bei offiziellen Anlässen tatsächlich lange wallende Mäntel und diese albernen spitzen Zaubererhüte. Sie haben definitiv eine allgemeine Vorliebe für Extravaganzen. Nur diejenigen, die Kontakt zu normalen Menschen haben kleiden sich zur Tarnung, wie Menschen. Sie verkleiden sich sozusagen!
, fuhr de Vere mit seinen Erzählungen fort.
Diese Zauberstäbe schienen doch Recht praktisch für den Haushalt. Eine helfende Hand würde der Vampire Mommy beim Kochen und Abwaschen sicherlich nützlich sein, aber ein Vampir wäre mit seinem möglichen Tempo schneller als der Zauberstab. Für Menschen doch war es hilfreicher, aber ein sehr gutes Beispiel für die große Faulheit, die Gab erwähnt hatte.
Diese Extravaganz gefiel der Cullen schon mehr. Sie schätzte die verschiedenen Möglichkeiten seine Liebe für Kunst auszudrücken. Die Vorstellung unter diesen Wesen zu wandeln hatte einen neuen Reiz. Auch die Gemeinsamkeit, dass sie sich genauso, wie die Cullens, vor den Menschen verkleiden müssen, so gut es ging, wobei ihnen das durch ihre menschlichere Art vermutlich einfacher fiel.
Sein Lachen unterbrach ihre Gedanken. Der Grund blieb ihr aber verborgen. Ihre Blicke trafen sich erneut und mit einem Grinsen wollte sie ihm auffordern weiter zu reden. „Sie trinken Butterbier, Kürbissaft und allerlei komische Tränke. Ihre Speisen sind ähnlich verwegen, du machst dir keinen Begriff. Mir wird jedes Mal schon schlecht, wenn ich nur daran denke, was sie so alles runterschlucken.
Ihre Kinder bekommen Süßigkeiten, die sich bewegen können, wie zum Beispiel diese Schokofrösche, die weghopsen, wenn man sie auspackt. Oder diese Transformerpastillen, die wenn du sie in den Mund nimmst eine eigenwillige Reaktion bei dem hervorrufen, der sie lutscht, wie zum Beispiel wie ein Löwe zu brüllen, oder ein Elefant zu trompeten oder sogar wie eine Lokomotive zu pfeifen und aus den Ohren zu qualmen. Es ist total verrückt!“
, fuhr er zu ihrer Freude fort.
Erneut entfuhr ihm ein ausgelassenes Lachen, welches die Stille des Waldes untermalte. Außerdem lief er jetzt rückwärts, sodass die Lehrerin seine Geesten, mit denen er seine Erzählungen unterstrich und seine Leidenschaft bezüglich dem Thema veranschaulichte, noch besser sehen konnte. „Das tollste sind allerdings ihre Bilder und Fotografien. Ihre Fotos sind sozusagen kleine Videos, denn die Leute darauf bewegen sich und verschwinden manchmal einfach. Als ich mal eine meiner Verwandten fragte, warum der Onkel auf dem Portrait nicht mehr auf dem Bild sei, sah sie mich vollkommen erstaunt an und meinte, als sei ich der größte Trottel auf Erden: ‚Nun er kann doch nicht den ganzen Tag da rumhängen, er hat schließlich Besseres zu tun’ Die Leute auf ihren Portraits können von einem Bild in ein anderes wechseln und das gruseligste ist – sie reden mit dir! Ja, stell dir vor du stehst in einer Galerie, betrachtest ein Bild aus dem 17. Jahrhundert und plötzlich sagt die gemalte Figur so was wie: ‚Bist du langsam fertig damit, mich anzustarren oder soll ich mir einen Tee holen?’ Ich verspreche dir Esme, etwas eigenwilligeres als einen Zaubererhaushalt hast du nie kennengelernt.“
Diesmal konnte Esme nicht anders und ihr Lachen vermischte sich mit dem Gabriels. Wie in ihrer Vorstellung ergab es ein melodisches Zusammenspiel ihres glockenspielähnlichen Lachens, welches sich mit dem Vogelgezwitscher in der Ferne vermischte. Gabriel hatte das geschafft, was sie vor ein paar Stunden noch für unmöglich gehalten hatte. Ihre Seele hatte sich geöffnet und doch war es nicht die Trauer oder der Schmerz, die sich blicken ließen, sondern eine unverfängliche Freude, die sich so natürlich anfühlte. Ihr ging es für die Situation so gut, wie nie.
Doch da machte Gabriel den nächsten Fehler. Nachdem er ihr einen Arm, um die Schulter gelegt hatte, die nun ebenfalls von ihrem Lachen geschüttelte wurde und Esme mit ihren Händen die nach vorne gefallenen Haarsträhnen wieder hinter ihr Ohr geschoben hatte, versicherte er ihr: „Mach dir keine Sorgen. Ich werde deiner Familie erklären, worauf sie achten müssen im Umgang mit Zauberern.“
Familie – das Wort verpasste ihr einen kurzen, starken Stich ins tote Herz, bevor er weiteredete: „Am besten geht ihr ihnen einfach nur aus dem Weg. Das sollte euch tatsächlich schützen. Aber wenn du möchtest können wir gerne mal in eines ihrer Geschäfte einkaufen gehen. Du hättest sicher deinen Spaß daran.
Ach übrigens gibt es hier in der Nähe einen magischen Wald, indem einige sehr, sehr eigenwillige Kreaturen leben. Es gibt nicht nur magische Menschen, sondern auch eine Vielzahl magischer Tiere. Einhörner und Faune und Trolle und fliegende Pferde und Posteulen!“

Shoppen war wohl eher eine Sache, mit der er Alice ködern konnte, und auch so waren ihr die Zauberer und ihre erschaffene Welt ihr zu grotesk und unsicher, obwohl sie mit Gabriel an ihrer Seite vielleicht weniger zu fürchten hatte. Einhörner, Trolle, fliegende Pferde? Und was zum Henker sind Posteulen? Diese Welt war ihr nicht geheuer, denn es zeigte ihnen, dass noch so viel mehr in der Welt verborgen ist, was eine Gefahr für jeden von ihnen, für jeden ihrer Familienmitglieder darstellte. Diese Tatsache, die Carlisle schon immer beschäftigt hatte und ihr jetzt erst klar wurde, machte ihr Angst. Angst vor dem Fremden und der nicht einschätzbaren Macht, die das Fremde verbirgt.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, was in ihrer Welt gar nicht so abwegig war, fuhr er mit ihren Bedenken fort: „Es ist schon lustig, welche Kreaturen alle auf diesem Erdball existieren und wie wenig die einzelnen Rassen voneinander wissen. Ich für meinen Teil halte die meisten Rassen für zu ignorant auch nur in Erwägung zu ziehen, dass neben ihrer schillernden Existenz noch interessantere Rassen gibt, aber es gibt sie und das alles zu erforschen ist eine wahre Lebensaufgabe, die nicht spannender sein könnte. Ich habe viel gesehen und vieles kennengelernt und ich gestehe ich bin unwissend im Vergleich zu dem, was noch alles im Verborgenen existiert.“ Sie würde dies nicht gerade witzig nennen, wohl eher beängstigend.
Doch viel Zeit zum Nachdenken blieb ihr nicht, da er direkt fortfuhr, nachdem er sie nochmal freundschaftlich an sich gedrückt hatte, was ihr ein kleines, schüchternes Lächeln ins Gesicht zauberte.
„Ahh, ich bin so wissbegierig, würde so gerne mehr erforschen, aber zu oft dürfen wir nicht, müssen uns tarnen und im Verborgenen halten. Es ist wahrlich ein Jammer. Allein die Erforschung der Vampire beschäftigt mich seit über 300 Jahren und ich bin immer noch nicht am Ende meiner Erkenntnisse und es ist ….berauschend!“ Angeregt schüttelte er den Kopf.
Ja, so oft hatte sie diese Worte schon gehört. Gabriel hatte dieselbe Leidenschaft in den Augen, dasselbe Funkeln, wenn er über die Forschung redete, wie ihr Ehemann.
„Um ehrlich zu sein, bin ich wohl mehr mit meinem Durst nach Wissen verheiratet als dass ich nach einer Partnerin gesucht hätte. Ich möchte dir nicht verhehlen, dass ich mich durchaus nach einer Partnerin sehne, aber bisher traf ich keine, die meine Leidenschaften geteilt oder zumindest akzeptiert hätte. Meist teilten wir eine wirklich gute körperliche Beziehung, aber mir fehlte immer die geistige Verbindung, das gegenseitige Einverständnis, dass Teilen von Leidenschaften. Verstehst du was ich meine?“, gab er kleinlaut zu.
Hatte er gerade echt gefragt, ob sie ihn verstehen würde? Ein kleines Kichern konnte sie nicht unterdrücken. Sie bemerkte den fragenden Blick, der sie vermutlich dazu bringen sollte zu antworten, ihm ihre Gedanken zu offenbaren, doch dazu musste sie diese erst mal ordnen.
„Diese Zaubererwelt, so spannend und interessant sie auch klingt, ehrlich gesagt behagt mir nicht so ganz und es wird mir ein leichtes sein, diesen Wesen fern zu bleiben“, fing sie an verunsichert lachend, was sich in ein richtiges Lachen verwandelte. „Meine Kindern, oh ja, die Aufgeweckten unter ihnen würden nicht lange nachdenken und sofort mit Ihnen die Zauberergeschäfte stürmen.“ Doch ihre Augen behielten das Strahlen in ihnen. Anscheinend war ihre Seele in dieser kurzen Zeit schon so weit geheilt, dass sie ohne allzu große Trauerausbrüche über ihre Familie reden konnte. Mit einem kurzen Kopfschütteln holte sie sich aus ihren Gedanken.
„Gabriel, lassen Sie sich ihre Leidenschaft gegenüber dem Forschen nicht nehmen, nur weil Sie eine Lebensgefährtin finden wollen. Diese Leidenschaft, die sie durch die Welt treibt, war eine Eigenschaft, die Carlisle so interessant machte. Es hat mich angezogen und ich bin mir sicher, dass die Richtige für sie diese Leidenschaft genauso toll findet. So was braucht nur seine Zeit. Und ein Sprichwort besagt: Man kann seine Liebe nicht suchen, sie muss Sie finden“, versuchte sie ihm einen guten Rat zu geben. „Sie sind ein wundervoller Mann, Gabriel. So viel Anstand und Höflichkeit in einem Vampir sieht man nicht mehr oft. Geben Sie bloß nicht auf! Ich bin mir sicher früher oder später werden Sie Ihre bessere Hälfte finden und ich kann es nicht erwarten diese Frau kennen zu lernen. Versprechen Sie mir sie mir vorstellen, wenn es soweit ist!“, fuhr sie fort und bekam ein Strahlen im Gesicht. Sie musste an sich halten nicht freudig und nervös auf und ab zu hüpfen.
Als sie einen weiteren Schritt nach vorne machte, blieb sie plötzlich und abrupt stehen. Hier war ihr Duft, leicht nur, aber noch deutlich zu riechen. Ihr Geruch hatte sich mit dem von Carlisle gemischt. Die Fährte von gestern Nacht. Nun war es doch so weit, dass ein großer, dunkler Schatten ihr Gesicht verdüsterte.
Die Bilder von gestern Nacht traten in ihre Gedanken und die Vampirmutter schien völlig in ihnen zu versinken. Nichts in ihrer Umgebung nahm sie mehr wahr, was sie sehr angreifbar machte. Ein minimaler Teil ihres Gehirns dankte Gabriel, dass er hier war und sie zur Not beschützen konnte.
Die Bilder nahmen kein Ende. Sie lag mit ihrem Ehemann im Wald im Gras. Carlisle, wie er über ein Reh gebeugt war, und kurz darauf aufblickte und seine honigfarbenen Augen sich in ihre Seele brannten. Sein animalisches Knurren, als sie sich leidenschaftlich küssten. Der Wind in ihren Haaren, als er sie zum Haus trug. Das Klicken des Türschlosses hinter den beiden. Diese unvergessliche letzte Nacht. Ihre feine, schmale Hand auf seiner muskulösen, im Mondlicht glitzernden Haut. Sein schmerzverzerrtes Gesicht, als er seinen Blick abwandte und durch das zerbrochene Fenster verschwand.
Als hätte sie keine Luft mehr bekommen, schleuderte sie in die Gegenwart zurück und atmete erschrocken, laut und lang auf, als ihr auffiel, dass sie auf die Knie gefallen war. Gabriel sah sie geschockt an. Schluchzer ließen ihren Körper beben und mit verängstigten, traurigen Augen blickte sie zu ihm hinauf, bevor sie ihren Kopf in ihre Hände fallen ließ. Ihr Körper zitterte und jeder neue Schluchzer ließ sie zusammenzucken.

(((Mein neuer Längenrekord ^^....hoffe das Ende ist dramatisch genug. Ich weiß nicht wieso, aber es kam so über mich)))
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyFr Jul 27, 2012 11:26 am

De Veres Plan hatte funktioniert. Sie lachte. Sie lachte laut und ihre schönen Augen begannen zu strahlen. Ob sie sich bewusst war, welche atemberaubende Ausstrahlung sie hatte? Sie war einfach bezaubernd und in dieser ausgelassenen fröhlichen Stimmung wirkte sie ansteckend, versprühte Optimismus und alles fühlte sich losgelöst und einfach an.

'Ja, genauso müsste sie sein. '

Er hörte ihr unterdrücktes Kichern, dass sie nach seinem Geständnis nicht zurückhalten konnte. Lachte sie ihn aus? Er schmunzelte, froh darüber, dass er es geschafft hatte, ihre Dämonen zu vertreiben. Wenn es denn damit einher ging, ihr zu gestehen, dass er bisher unfähig war eine Partnerin zu finden – damit konnte er leben. Fragend sah er sie an. Ihre Augen strahlten freudig und ausgelassen während ihre melodische Stimme die seine ablöste.

„Gabriel, lassen Sie sich ihre Leidenschaft gegenüber dem Forschen nicht nehmen, nur weil Sie eine Lebensgefährtin finden wollen. Diese Leidenschaft, die sie durch die Welt treibt, war eine Eigenschaft, die Carlisle so interessant machte. Es hat mich angezogen und ich bin mir sicher, dass die Richtige für sie diese Leidenschaft genauso toll findet. So was braucht nur seine Zeit. Und ein Sprichwort besagt: Man kann seine Liebe nicht suchen, sie muss Sie finden“ Hmm, sie war eindeutig Carlisles zweites Ich, sein Spiegel, der sich mit allem was ihn ausmachte identifizierte. Und doch war diese Frau sie selbst, plapperte nichts nach oder stand ihm in irgendetwas nach. Sie teilte seine Ideologie, seine Visionen und de Vere war sich sicher, Esme war fähig Carlisle zu stützen, ihn aufzufangen, wenn er drohte in seine Depression zu versinken.
Im Gegensatz zu de Vere, hatte Carlisle es immer verabscheut ein Vampir, eine verachtenswerte Kreatur zu sein. Ob er das immer noch tat? Oder hatte Esme ihn davon geheilt, auf ihre stille, leise Art die, für den oberflächlichen Betrachter unterwürfig wirkte. Dabei schöpfte sie gerade aus dieser bedingungslosen Fähigkeit so haltlos lieben zu können ihre ganze Stärke.

„Sie sind ein wundervoller Mann, Gabriel. So viel Anstand und Höflichkeit in einem Vampir sieht man nicht mehr oft. Geben Sie bloß nicht auf! Ich bin mir sicher früher oder später werden Sie Ihre bessere Hälfte finden und ich kann es nicht erwarten diese Frau kennen zu lernen. Versprechen Sie mir sie mir vorstellen, wenn es soweit ist!“ Sie schien es tatsächlich nicht erwarten zu können, denn ihre Augen blitzten ihn unternehmenslustig und geradezu aufgekratzt an. Er war ihr dankbar für ihre Worte. Ihr Urteil war ihm wichtig, gaben ihm die Bestätigung, dass es richtig war hier bei ihr zu sein, dass die Freundschaft zu Carlisle nicht erloschen sein konnte.
Er lachte leise und blinzelte ihr vergnügt zu. Esme löste sich kichernd von ihm und ging einige Schritte vor, wo sie plötzlich stehen blieb.
„Ich werde deinen Rat beherzigen Esme. Eine wirklich anregende Aussicht, nicht suchen zu müssen. Obschon ich bezweifle, dass irgendeine auf der Welt weiß, dass sie nach mir suchen soll. Aber die Vorstellung ist wirklich nicht ohne Reiz.“ Sie hatte ihm nicht zugehört, so schien es, sondern erstarrte in ihrer Bewegung. Hatte sie etwas Ungewöhnliches gesehen oder gehört? Schnell ging er ihr nach und hörte wie sie scharf und laut einatmete um dann plötzlich auf ihre Knie zu fallen.
Was war mit ihr? Gabriel zog den Duft ein, ihren süßen, klaren Duft.

Es war nur eine sehr dünne Spur und er brauchte einige Sekunden, um ihn in seiner Erinnerung wiederzuerkennen, aber er war sich sicher, dass es Carlisles Duft war. Sie war mit ihm hier gewesen, vor nicht allzu langer Zeit, ansonsten hätte er seine Präsenz nicht mehr riechen können. Höchstens zwei Tage konnten seither vergangen sein. Das war es. Sein Duft, die Erinnerung an ihn und dass was ihm in diesem Moment widerfahren könnte, stürzte sie in den Abgrund der Verzweiflung. Sollte ihm etwas zustoßen, wäre sie verloren. Sie wäre nicht mehr ganz, hätte das was auch sie ausmachte, stützte und so lebendig machte, für immer verloren. Sie sah zu ihm auf, unfähig Worte zu finden und schluchzte laut.

Behutsam kniete er sich neben sie und nahm sie in den Arm, lies ihrem bebenden Körper Gelegenheit sich zu entladen, die Trauer und die Angst, die sie befallen hatte, herauszulassen in einem anhaltenden wortlosen Ausbruch von Gefühlen, Schluchzern, leisem Wimmern. Ihre Hände krallten sich in seinen Mantel und ihre Stimme versagte mehrmals bei dem Versuch etwas zu sagen.

„Halte es nicht auf Esme. Zeig deine Gefühle, deine Angst. Du hast ein Recht darauf schwach zu sein. Du darfst dich gehen lassen.“ Beruhigend strich er über ihren Rücken, überließ sie ihrem Schmerz und hielt sie in seinem Arm.
„Liebes, auch wenn ich keine Kenntnis darüber habe, was Carlisle in Volterra – und er ist doch dort nicht wahr – was ihn nach Volterra geführt hat. Ich kann nicht glauben, dass, sollte er auf Aro treffen, ihm ein Leid geschehen wird. Aro schätzt ihn zu sehr. Aro ist nicht rachsüchtig wie Caius, er ist sehr viel überlegter, bereit Kompromisse einzugehen. Selbst wenn er Carlisle für längere Zeit bei sich behalten würde, so würde er ihm gestatten dir eine Nachricht zu schicken. Er fürchtet Carlisle wegen seiner Stärke, aber er schätzt ihn auch über die Maßen wegen seiner uneingeschränkten Fähigkeit vorurteilsfrei zu entscheiden.
Außerdem ist Aro sehr wohl auf der Hut. Würde Carlisle etwas geschehen, würde ein Aufschrei durch die Vampirgemeinschaft gehen. Alle wissen, dass er nie den Kampf gesucht hat, dass er immer das Leben jedes Einzelnen zu schützen sucht. Die Volturi würden sich ihres ersten Mordes schuldig machen, den sie nicht mit ihren Gesetzen erklären könnten. Sie würden einen Krieg heraufbeschwören. Aro weiß das. Glaube mir.“

Sanft nahm er ihr Gesicht in seine Hände und lächelte zuverlässig in dieses schöne, von tiefen Zweifeln geplagte Gesicht. „Ich verspreche dir, er wird wiederkommen. Ich bin mir ganz sicher! Und mit ihm auch deine Kinder. Du musst auf ihn vertrauen Esme. Er wird dich nicht verlassen.“ Gabriel sank zur Seite und zog Esme mit sich in eine bequemere sitzende Position, in der sie verharrten. Er streichelte Esme tröstend und ließ ihr Zeit sich zu beruhigen. Ihr Schluchzen wurde leiser und das Beben ihrer Schultern ließ langsam nach.
„Hab keine Angst Esme. Vertrau auf seine Stärke.“ De Vere hörte seine Stimme, sanft und fest, als glaubte er selbst was er ihr sagte. Ja, er war sich sicher, dass Aro Carlisle niemals töten ließe, aber er war sich ebenso sicher, dass diese Gnade nur ihm und nicht seiner Familie galt.
„Hab keine Angst Esme. Ich bleibe bei dir. Du bist nicht allein.“
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptySo Jul 29, 2012 2:46 am

Nach einer Schocksekunde, in der Gabriels Augen sich besorgt und wissend weiteten, kniete er sich zu ihr. Sein Arm legte de Vere um ihre Schultern und hielt sie so die nächsten Minuten, die geprägt waren von Esmes Schluchzern, ihrem Wimmern und die Schübe der Trauer, die ihren Körper beben und zittern ließen. Gabriel blieb einfach neben ihr sitzen, ohne Worte, ließ sie ihren Schmerz ausleben und auch wenn sie es ihm nicht sagen konnte, so war die Vampirmutter unendlich dankbar dafür. Genau das schien die zarte Cullen so gebraucht zu haben, eine starke Schulter, die sie schützend tröstete. Ihre Hände krallten sich mit all ihrer Kraft in seinen weichen, seidigen, modischen Mantel, ohne ihn zu beschädigen. Mit aller Kraft bemühte sie sich ihm seinen Dank auszusprechen, aber auch die Worte versagten ihr kläglich. Ihre Stimme blieb ihr im Hals stecken, als wäre sie stumm geworden. Zu schnell wurde sie vom nächsten Schluchzer unterbrochen, und das immer wieder aufs Neue.
Es vergingen so nur wenige Minuten, auch wenn es der Vampirmutter vorkam, wie Stunden. Die längsten, qualvollsten Stunden ihres Lebens. Ihr Gedächtnis, ihre Gedanken waren gefangen in einem Strudel von Bildern: Bildern von Carlisle – vor allem von Carlisle –, von Jasper, Bella und Edward, Emmett und Rosalie, Nessie und Jacob. Vorerst dumpf und leise drangen Gabriels beruhigende, tröstende Worte in ihr Gehirn: „Halte es nicht auf Esme. Zeig deine Gefühle, deine Angst. Du hast ein Recht darauf schwach zu sein. Du darfst dich gehen lassen.“
Auch sein Streichen über ihren Rücken konnte sie kaum spüren, nahm sie nur ganz am Rande wahr. „Liebes, auch wenn ich keine Kenntnis darüber habe, was Carlisle in Volterra – und er ist doch dort nicht wahr – was ihn nach Volterra geführt hat. Ich kann nicht glauben, dass, sollte er auf Aro treffen, ihm ein Leid geschehen wird. Aro schätzt ihn zu sehr. Aro ist nicht rachsüchtig wie Caius, er ist sehr viel überlegter, bereit Kompromisse einzugehen. Selbst wenn er Carlisle für längere Zeit bei sich behalten würde, so würde er ihm gestatten dir eine Nachricht zu schicken.“, versuchte er weiter sie zu beruhigen, aber immer noch machte sich keine Wirkung bei der aufgelösten bemerkbar.
Seine gleichklingende Stimme nahm zum Ende seiner nächsten kleinen Rede an Betonung zu. Esme nahm sie wieder wahr, ihre ganzen Sinne schienen wieder ins Leben gefunden, die Trauerbarriere durchbrochen zuhaben. „Er fürchtet Carlisle wegen seiner Stärke, aber er schätzt ihn auch über die Maßen wegen seiner uneingeschränkten Fähigkeit vorurteilsfrei zu entscheiden.
Außerdem ist Aro sehr wohl auf der Hut. Würde Carlisle etwas geschehen, würde ein Aufschrei durch die Vampirgemeinschaft gehen. Alle wissen, dass er nie den Kampf gesucht hat, dass er immer das Leben jedes Einzelnen zu schützen sucht. Die Volturi würden sich ihres ersten Mordes schuldig machen, den sie nicht mit ihren Gesetzen erklären könnten. Sie würden einen Krieg heraufbeschwören. Aro weiß das. Glaube mir.“

Sie versuchte ihren Kopf zu schütteln, aber ihre Kraft verließ sie. Die Volturi hatte ihr Enkel und Jacob entführt, doch ihre Kräfte, ihre Gaben machen es möglich es so darzustellen, dass die Cullenkinder freiwillig da waren. Carlisle und ihre Familie kann als Angriff gesehen werden. Aro würde einen Weg finden, das Foltern ihrer Familie als gerechtfertigt zu verbreiten. Doch dies alles konnte Gabriel nicht wissen. Konnte sie ihm bereits erzählen, was geschehen war? Würde er dann mehr verstehen? Wusste er überhaupt von dem angeknacksten Ego der Volturi, verursacht durch ihre Niederlage vor vier Jahren? Rache, das ist die Eigenschaft die Vampire zu größeren Monstern machen, als sie bereits sind und dies würde die Volturi zu wahren Teufeln mutieren lassen. Ihr Schluchzen erreichte einen neuen Level.
Sanft und leicht lagen plötzlich zwei Hände an ihrer Wange, die sie zwangen ihm in diese… magischen braungrünen Augen zu sehen. Sein Blick bohrte sich in ihren und diese Zuversicht in seinem Blick überschwemmte sie mit einer Welle der Ruhe, des Trostes. „Ich verspreche dir, er wird wiederkommen. Ich bin mir ganz sicher! Und mit ihm auch deine Kinder. Du musst auf ihn vertrauen Esme. Er wird dich nicht verlassen.“ Erneut diese beruhigende Zuversicht. Erneut eine Welle.
Ihr Körper schien sich langsam zu beruhigen und auch Gabriel, der zur Seite sackte und Esme mit sich in eine bequeme Sitzposition zog. „Hab keine Angst Esme. Vertrau auf seine Stärke“, säuselte er mit sanfter Stimme und klang gleichzeitig so glaubhaft, dass ihre vorigen Einwände vergessen schienen.
„Hab keine Angst Esme. Ich bleibe bei dir. Du bist nicht allein.“ Erschöpft ließ sie ihren Kopf an seine Schulter sinken. Ihre Kraft hatte sie vollkommen aufgebraucht. Ihr Körper streikte jeder kleinen Bewegung. Vollkommen ausgelaugt, soweit ein Vampir das sein konnte. Auch ihre Seele schien fertig. Noch nie in ihrem ganzen Vampirdasein hatte sie sich mehr gewünscht wieder schlafen zu können. Der ganze letzte Tag hätte sie gerne schlafend verbracht. Versunken in ihrer eigenen Welt, in ihren sorglosen Träumen, Herr ihrer selbst. Die Realität schien so hart, so unfair. Womit hatte sie das alles verdient? Warum immer ihre Familie? Nur vier Jahre durften sich die Cullens erholen, nur vier Jahre Pause waren ihnen vergönnt. War ihre Familie vom Unheil verfolgt? Warum sie, die, die immer versuchten gut zu sein? Ihre Augen schlossen sich erschöpft. Was sollte sie tun, was wollte sie tun, was würde sie tun, wenn…es zum schlimmsten kommen sollte?
Dann war es Esme, die die Aufgabe des Familienoberhauptes übernehmen musste. Lächerlich. In Notsituationen, in Krisen war sie vollkommen unbrauchbar. Man musste sie sich nur in diesem Moment ansehen, ihren Gefühlen ausgeliefert, dank ihrer so menschlichen Gabe, die sie immer als ein Geschenk angesehen hatte. Sie könnte ihre Familie nicht leiten. War das überhaupt nötig? Sobald der erste Teil ihrer Familie tot war, so würden sie zurückkehren. Da war sich die Vampirmutter sicher. Bis zu ihrem letzten Mitglied würden sie sie abschlachten. Schließlich war Alice auch noch hier. Die Gabe, die Aro seit Jahren für sich gewinnen wollte. Es schien so bitter hoffnungslos, so unnötig, so unfair. Warum überhaupt wiederstand leisten?
Ihr Tod war besiegelt, seitdem Renesmee und Jacob die schottische Grenze überschritten hatten. Ein tiefer, aufgebender Seufzer entfloh Esme. Gabriel blickte fragend zu ihr herunter.
Gabriel schien das Vertrauen Carlisles zu genießen, welcher ein sehr gutes Vampirkenntnis hatte, warum ihn nicht einweihen, auch wenn sie die Gestaltenwandler heraushalten würde. Seth oder Jacob sollten für sich entscheiden, wie weit sie Gabriel de Vere einweihen wollten. Mit immer noch leiser, zittriger, ja beinahe heiserer Stimme versuchte Esme ihm die Sachlage zu erklären: „Es ist nicht so einfach, wie du denkst. Alles begann gestern Nacht, als meine Enkelin Renesmee und mein Sohn Jacob im Wald waren, nichtsahnend, weil sie nicht wussten, dass wir zuvor eine Begegnung mit Demetri hatten. So naiv zu glauben, dass er abziehen würde, nachdem wir ihn bemerkt hatten. Ich gebe uns allen die Schuld daran. Nach all den Jahren hätten wir es besser wissen müssen. Mit ein paar Leuten als Verstärkung haben sie die beiden in der Nacht entführt. Zu spät haben wir das Fehlen der beiden bemerkt. Sobald wir alle im Wohnzimmer versammelt waren, waren sie vermutlich schon nahe Volterra.
Die Diskussion die ausbrach war emotional. Bella, die Mutter von Nessie, hatte die Nerven verloren und ist abgehauen, noch bevor wir richtig angefangen hatten uns einen Plan zu überlegen. Edward, ihr Mann, ist hinterher. Emmett ist ihnen auch bald gefolgt. Selbst Carlisle und Jasper, Alice‘ Mann, unsere ruhigen Köpfe und Strategen schienen ratlos, gedanklich vermutlich ebenfalls zu aufgelöst. Beide haben gesagt man könne noch auf dem Weg dahin nachdenken, so sind die beiden zusammen mit Rosalie, Emmetts Frau, den anderen hinterher. Nur Alice, Seth und ich sind hier geblieben.“
Eine kurze Atempause. Vorsichtig abwägend, ob sie weiter reden konnte. Mit einem vorsichtigen Lächeln fuhr sie weiter. „Vermutlich fragst du dich gerade, warum das alles? Warum die Volturi nun zwei Kinder entführen sollten? Ich weiß nicht, wie weit ihre Niederlage zu dir durchgedrungen ist, aber vor vier Jahren hatten wir bereits Besuch von ihnen. Von allen. Den Meistern, der gesamten Garde, selbst die Ehefrauen waren dabei. Es ging um meine Enkelin. Alles eine sehr lange Geschichte, Gabriel, aber du wirst es erfahren, sobald meine Familie wiederkehrt, wovon du ja überzeugt bist. Ich verspreche dir, du hast verdammt Recht damit, dass in der Welt mehr Wesen sind, als man für möglich hält.“ Ein Leuchten in ihren Augen. Ja, Renesmee war ein Engel.

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyFr Aug 03, 2012 8:29 pm

Esme lies sich fallen. Lies sich von ihrer Trauer treiben und lieferte sich ihr aus, was gut war, denn nur so konnte sie die Spannung, die sie seit Stunden in sich trug loslassen. De Vere hielt sie schweigend und streichelte nur leicht ihren Rücken, um ihr das Gefühl der Sicherheit zu geben. Er lies sie, gab ihr die Zeit, die sie brauchte und versuchte sich gedanklich ein Bild davon zu machen, was Carlisle veranlasst hatte nach Volterra zu gehen. Doch es waren zu wenige Informationen, zu große Lücken, als dass es ein Bild ergeben hätte.

Esmes inneres Beben und das Schluchzen hatten nachgelassen und sie beruhigte sich sichtlich, bevor sie leise an seiner Brust zu sprechen begann, ohne ihn anzusehen.

„Es ist nicht so einfach, wie du denkst. Alles begann gestern Nacht, als meine Enkelin Renesmee und mein Sohn Jacob im Wald waren, nichtsahnend, weil sie nicht wussten, dass wir zuvor eine Begegnung mit Demetri hatten.“

Demetri? Gabriel blieb stumm und hörte nur aufmerksam zu. Sie hatte diesen eigenwilligen Namen ihre Enkelin genannt und einen Sohn mit Namen Jacob. Hatte dieser Sohn etwa ein Kind verwandelt, um diese Vampirfarce einer echten Familie komplett zu machen. Warum hatte Carlisle das Kind nicht getötet, er musste doch wissen, welche Strafe darauf stand.
„So naiv zu glauben, dass er abziehen würde, nachdem wir ihn bemerkt hatten. Ich gebe uns allen die Schuld daran. Nach all den Jahren hätten wir es besser wissen müssen. Mit ein paar Leuten als Verstärkung haben sie die beiden in der Nacht entführt. Zu spät haben wir das Fehlen der beiden bemerkt. Sobald wir alle im Wohnzimmer versammelt waren, waren sie vermutlich schon nahe Volterra.
Die Diskussion die ausbrach war emotional. Bella, die Mutter von Nessie, hatte die Nerven verloren und ist abgehauen, noch bevor wir richtig angefangen hatten uns einen Plan zu überlegen. Edward, ihr Mann, ist hinterher. Emmett ist ihnen auch bald gefolgt. Selbst Carlisle und Jasper, Alice‘ Mann, unsere ruhigen Köpfe und Strategen schienen ratlos, gedanklich vermutlich ebenfalls zu aufgelöst. Beide haben gesagt man könne noch auf dem Weg dahin nachdenken, so sind die beiden zusammen mit Rosalie, Emmetts Frau, den anderen hinterher. Nur Alice, Seth und ich sind hier geblieben.“


Gabriel schwirrte der Kopf von all diesen Namen, von diesem Mutter und Vater und Kindern und….er war sich sicher, dass Esme gar nicht merkte, wie sehr ihn ihre Erzählung verwirrte.
Dieser Zirkel war in vielerlei Hinsicht einzigartig. Dieses menschliche Theater, dass sie spielten zogen sie tatsächlich bis in ihre eigenen Strukturen durch. Er hatte viele Vampirzirkel kennengelernt, aber keinen der sich mit einer solch menschlichen Struktur schmückte. Nun gut, wenn es ihrem Seelenfrieden dienlich war und sie so besser mit ihrer Existenz zurecht kamen – ihm sollte es Recht sein.

Er schüttelte sich leise und verwarf seine Vermutungen. Nein, es musste etwas anderes sein. Carlisle hätte keinem in seinem Zirkel erlaubt eines dieser Kinder zu erschaffen. Wahrscheinlich verhielt es sich anders und sie fühlten sich einfach nur sehr stark miteinander verbunden. Er konnte das zwar nicht wirklich nachempfinden, aber ….wenn es ihnen half! Es stand ihm nicht zu sie zu verurteilen. De Vere war sich mehr als bewusst, das gerade er kein Recht dazu hätte, den Stab über Carlisle oder seinem Clan zu brechen, dafür war er selbst viel zu sehr Exzentriker, viel zu sehr zu lange alleine. Er nahm sich was er wollte und brauchte und ließ es nicht zu, derartiges zu hinterfragen. Er wollte sie beschwichtigen, ihr sagen, dass sie sich nicht rechtfertigen müsse, als sie bereits weiter sprach:

„Vermutlich fragst du dich gerade, warum das alles? Warum die Volturi nun zwei Kinder entführen sollten? Ich weiß nicht, wie weit ihre Niederlage zu dir durchgedrungen ist, aber vor vier Jahren hatten wir bereits Besuch von ihnen. Von allen. Den Meistern, der gesamten Garde, selbst die Ehefrauen waren dabei. Es ging um meine Enkelin. Alles eine sehr lange Geschichte, Gabriel, aber du wirst es erfahren, sobald meine Familie wiederkehrt, wovon du ja überzeugt bist. Ich verspreche dir, du hast verdammt Recht damit, dass in der Welt mehr Wesen sind, als man für möglich hält.“

Nein, er hatte sich das nicht gefragt, aber nun ging ihm ein Licht auf. Er hatte in der Tat davon gehört, dass die Volturi vor einigen Jahren eine Niederlage hatten einstecken müssen. Dass sie einen Zirkel herausgefordert hatten und dieser Zirkel die Anschuldigungen schadlos und ohne Kampf hatte entkräften können.
Er hatte das für einen besseren Wirtz, für ein Märchen gehalten.
Es war also wahr! Aro hatte Carlisle herausgefordert und die Cullens hatten gewonnen?
Gabriel war wie elektrisiert.
Ein wahrhaft ungewöhnlicher Zirkel, der ganz offensichtlich mehr zu bieten hatte als die wenig verlockende Passion sich am Blut von Gras fressenden Viechern zu laben. Nein, dieser Zirkel schien in jeder Hinsicht einzigartig zu sein. Gabriel spürte das alte erregende Gefühl in sich aufkeimen, etwas aufzuspüren, herauszufinden und die neu gewonnenen Erkenntnisse in sich aufzusaugen.

Es musste eine außergewöhnlich starke Auseinandersetzung gewesen sein, dass die Meister und ihre Frauen, die Cullens aufgesucht hatten. Noch ungewöhnlicher waren die vielen Flüstereien, die er gehört hatte, dass es ohne auch nur einen Verletzten, ohne eine einzige Tötung verlaufen war und die Volturi NICHT siegreich aus dieser Auseinandersetzung hervorgegangen waren.
Diese Cullens hatten entweder unverschämtes Glück, unglaublich starke Verbündete, oder eine mehr als starke Familie mit außergewöhnlichen Gaben.

Lächelnd streichelte er Esme über ihre Wange.
„Schsch, nicht Esme. Du verwirrst mich. Das alles scheint mir zu verworren, zu unbegreiflich für mich, der ich keinerlei Kenntnis habe, von den Dingen, die Euch ausmachen und die euch widerfahren sind. Bitte – du musst dich nicht rechtfertigen. Ich bin mir sicher, dass Carlisle mich zu gegebener Zeit aufklären wird. Aber nicht….du musst dich nicht diesem Schmerz aussetzen, indem du mir von deiner Familie erzählst. Ich schätze Carlisle sehr und ich bin mir sicher, er würde nie etwas tun, was dich oder Eure Kinder über Gebühr in Gefahr bringen würde.“

Er dachte an den besonnenen, ruhigen und so sanften blonden Vampir, der mit ihm in Sienna, in Rom und Venedig nächtelang in Bibliotheken zugebracht hatte und an die unzähligen Gespräche, die ihren Erkenntnissen folgten. Sie beide hätten niemals den anderen durch eine Unachtsamkeit oder gar einen Bruch der Gesetze in Gefahr gebracht.
De Vere betrachtet die schmale, zerbrechlich wirkende junge Frau in seinem Arm und fuhr sanft mit seinen Fingern durch ihre dichten Haare. Sie hatte wunderschöne Haare.

„Ja, es gibt außergewöhnliche Wesen auf dieser Welt. Welche die wir kennen, die uns gleich sind, welche die wir lieber nicht kennenlernen wollen, die uns einfach nur fremd sind und welche, die wir gerne kennen würden, die sich aber vor uns verbergen. Elfen zum Beispiel, oder Einhörner.
Einhörner sind sehr schön musst du wissen. Viel kleiner, als die meisten Leute glauben und unglaublich scheu. Aber wenn du einmal eins sehen willst, wäre es mir eine Freude dir eines zu zeigen. Im verbotenen Wald wohnen einige und auch wenn sie unglaublich scheu sind, mit Geduld können auch wir uns ihnen annähern und sie bewundern.“ Er lächelte sie zuversichtlich an und lachte leise.
„Weist du – je näher ich dich kennenlerne umso mehr finde ich, dass du diesen scheuen, sanften Wesen ähnlich bist. Das bloße Betrachten, das verborgene Beobachten erfüllt uns mit Freude, denn ihre sanfte Unschuld berührt uns – so wie du es tust. Ich bin sehr froh, dich kennengelernt zu haben Esme. Carlisle ist wirklich zu beneiden.“
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyDi Aug 07, 2012 12:18 am

Da sie ihr Gesicht immer noch an seiner Brust versteckte, konnte sie Gabriels Reaktion nicht sehen. Doch das machte ihr nichts aus, denn er erzählte ihr schnell, was in seinem Kopf vorging. Während de Vere seine Gedanken in Worte fasste, strich er immer wieder sanft über Esmes Wange: „Schsch, nicht Esme. Du verwirrst mich. Das alles scheint mir zu verworren, zu unbegreiflich für mich, der ich keinerlei Kenntnis habe, von den Dingen, die Euch ausmachen und die euch widerfahren sind. Bitte – du musst dich nicht rechtfertigen. Ich bin mir sicher, dass Carlisle mich zu gegebener Zeit aufklären wird. Aber nicht….du musst dich nicht diesem Schmerz aussetzen, indem du mir von deiner Familie erzählst. Ich schätze Carlisle sehr und ich bin mir sicher, er würde nie etwas tun, was dich oder Eure Kinder über Gebühr in Gefahr bringen würde.“
Natürlich, Esme hätte schon die ganze Geschichte erzählen müssen, die ja bekanntlich in Forks mit der ersten Begegnung mit Bella anfing. Gabriel konnte schließlich nichts mit ihrem verwirrten, mit Trauer gefüllten Gebrabbel anfangen. Doch er hatte Recht. Für die ganze Geschichte hatte sie keine Kraft mehr.
Der Vampir hatte eine Schweigepause eingelegt, sodass Esme ihren Kopf kurz anhob, um in seine Augen zu sehen, die in die Vergangenheit gerichtet waren. Nach ein paar Sekunden landete er wieder in der Gegenwart und erwiderte Esmes Blick. Dann fuhr er sanft durch ihre Haare, bevor er weiterfuhr: „Ja, es gibt außergewöhnliche Wesen auf dieser Welt. Welche die wir kennen, die uns gleich sind, welche die wir lieber nicht kennenlernen wollen, die uns einfach nur fremd sind und welche, die wir gerne kennen würden, die sich aber vor uns verbergen. Elfen zum Beispiel, oder Einhörner.
Einhörner sind sehr schön musst du wissen. Viel kleiner, als die meisten Leute glauben und unglaublich scheu. Aber wenn du einmal eins sehen willst, wäre es mir eine Freude dir eines zu zeigen. Im verbotenen Wald wohnen einige und auch wenn sie unglaublich scheu sind, mit Geduld können auch wir uns ihnen annähern und sie bewundern.“

Gabriels Mund entkam ein kleines, leises Lachen.
„Weist du – je näher ich dich kennenlerne umso mehr finde ich, dass du diesen scheuen, sanften Wesen ähnlich bist. Das bloße Betrachten, das verborgene Beobachten erfüllt uns mit Freude, denn ihre sanfte Unschuld berührt uns – so wie du es tust. Ich bin sehr froh, dich kennengelernt zu haben Esme. Carlisle ist wirklich zu beneiden.“
Dann war es doch war. Einhörner, Elfen und andere Fabelwesen existierten wirklich und dabei hatte Esme vor Stunden noch Witze darüber gerissen. Doch sie mit eines dieser Einhörner zu vergleichen, hörte sich falsch an. Schließlich entsprangen sie zwei grundverschiedenen Welten. Außerdem werden alle Einhörner sanftmütig sein, während die Vampirmutter sich dazu entschieden hatte so zu sein, wie sie war. Denn wäre sie, wie jeder normale Vampir, dann wäre sie ein brutales Monster, das unschuldige Menschen tötete, und vermutlich noch ein Mitglied der stinkenden, sadistischen Volturi.
Trotzdem war sie geschmeichelt. Natürlich, denn schlussendlich war sie immer noch eine Frau. Und mal ehrlich jede Frau mochte es doch mit Komplimenten überschüttet zu werden. Ein kleines Lächeln schummelte sich auf ihr Gesicht, doch verschwand auch genauso schnell wieder. Jedes Kompliment lenkte sie von ihrem Ehemann ab, doch wenn dieses lautet, dass ihr Ehemann zu beneiden war. Einen kleinen Stich verpasste ihr das, doch mit einem Kopfschütteln versuchte die sanfte Cullen diese Gedanken so schnell los zu werden, wie sie sich in ihren Kopf geschlichen hatten.
Nach all den Jahren schien sie Bellas Verhalten vor Jahren verstehen zu können. Die Abwesenheit seines Seelenverwandten konnte einen zu Dingen verleiten, die total verrückt, verboten und dumm waren. Irgendetwas packte die so schüchterne und ruhige Cullen. Aufgeregt sprang sie auf und achtete gar nicht darauf, dass sie Gabriels Arm förmlich wegwarf. Ihre Hand nahm die seine und zog ihn hoch. Der Vampir vor ihr schien sichtlich verwirrt. Doch das brachte die Vampirmutter bloß zum Lachen. Sie machte einen Satz nach vorne und zog ihn mit sich. So liefen die beiden Vampire durch den stockdunklen Wald.
Esme immer noch lachend, Gabriel immer noch verwirrt.
Mittlerweile rannte Esme ein Stück weit vorne und hatte ihre Hand aus seiner genommen. So fühlte sie die vollkommene Freiheit des Laufens noch mehr. Doch noch wollte die Cullen ihn nicht einweihen. Zu schön war der Moment der…Freude? Des Übermutes? Was auch immer es war, aber Esme war fast wieder sie selbst, fast wieder dieselbe Esme, wie gestern Nacht und ihre Sorgen schienen verpufft. Bald setzte noch ein Schauer ein, der ihre Klamotten durchnässte. Ein weiteres Lachen ihrerseits durchbrach die stille, regnerische Nacht.
Das Schicksal war eine ironische Schlampe. Glaubte wohl diese Parallele zu gestern Nacht würde sie aus dem Konzept bringen, doch das Hochgefühl in diesem Moment überstieg jedes noch so kleine Trauergefühl. Woher dieses Hochgefühl auch kommen mochte, Esme würde es genießen solang es ging.
Vor ihnen lag eine kleine Hütte, vermutlich für die Wanderer, die eine Pause brauchten. Erneut griff sie nach Gabriels Hand und zog ihn nun in Menschentempo in die trockene Holzhütte, die innen schon ziemlich alt und seit Jahren unbenutzt aussah, aber trotzdem vor dem Regen schützen würde. „Tut mir leid, dass ich so…überrumpelt reagiert habe, aber…Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, was mit mir passiert ist, aber irgendwas in mir wollte aufbrechen. Auch wenn der Pakt mit den Zauberern es uns verbietet, würde ich es toll finden, wenn du mir eines dieser Einhörner zeigen würdest. Ich denke, wenn ich dich dabei habe, wird wohl niemand der Zauberer was dagegen haben oder?“, fing sie an zu erklären, während sie ihre Haare nach vorne warf und sie mit beiden Händen auswrang.
Außerdem wollte sie sich mit den Einhörnern identifizieren, wollte sehen, ob sie sich wirklich so ähnlich waren, wie Gabriel sagte. „Bitte, bitte, bitte…“ Esme setzte ihr liebstes Lächeln auf. Alice war nicht die einzige Cullen, die kriegen konnte, was sie wollte.

tbc.: Hogwarts - Außerhalb - Der verbotene Wald

(((Hoffe meine Spritzidee ist okay....)))
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyMi Aug 08, 2012 4:07 am

Völlig überrumpelt von ihrem plötzlichen Sinneswandel lief de Vere teilweise geschockt, teilweise amüsiert hinter Esme her. Sie lachte ausgelassen, funkelte ihn unternehmenslustig an und raste geradezu in Windeseile, ihn an der Hand hinter sich herziehend, in die Richtung des Waldes, der die Schule für Magie und Hexerei umschloss.

An einer dieser Wanderrasthütten hielt sie endlich an und zog ihn in das schäbige Innere. Ihre Augen leuchteten aufgeregt, ihre Haut glänzte subtil von den Regentropfen, die sich während des Laufes darauf gelegt hatten und ihre Stimme war etwas heller und überschlug sich hastig vor Freude und Neugierde: „Tut mir leid, dass ich so…überrumpelt reagiert habe, aber…Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, was mit mir passiert ist, aber irgendwas in mir wollte aufbrechen. Auch wenn der Pakt mit den Zauberern es uns verbietet, würde ich es toll finden, wenn du mir eines dieser Einhörner zeigen würdest. Ich denke, wenn ich dich dabei habe, wird wohl niemand der Zauberer was dagegen haben oder?“

De Vere grinste und versuchte nicht laut zu lachen. Sie war ja vollkommen von den Socken. Er hatte sie offenbar mit der Aussicht ihr ein Einhorn zu zeigen derart von allem anderen abgelenkt, dass sie ihm jetzt ein ganz anderes Bild von sich zeigte. Weg war die depressive, schlanke Frau, die in sich versunken, mit stumpfem Blick versucht hatte sich abzulenken. Das hier war eine lebenslustige, vor Unternehmungsgeist übersprühende Versuchung auf zwei Beinen.
Verdammt! Wie hatte dieser reservierte, immer so korrekte und stille Cullen, dieses Wesen für sich einnehmen können, dass sie ihm derart verfallen war. Seelenpartner! Es musste ihn wirklich geben, diesen Donnerschlag, dieses Gefühl, dass nichts und niemand mehr zählt als diese eine Person, die man vor sich hat und nie wieder loslassen wollte. Ja, genauso musste es sein, denn Esme war sicherlich nicht das typische Bild einer Frau, die Gabriel sich jemals an Carlisle Cullens Seite hatte vorstellen können.
Er gluckste amüsiert. Er hatte nie auch nur gedacht, dass Carlisle sich je einer Frau zuwenden würde. Er hatte in ihm immer nur den Wissenschaftler, den hingebungsvollen und aufopferungsbereiten Wahnsinnigen gesehen, der seine eigene Existenz absolut in den Hintergrund stellte, um Schwächeren zu helfen.
‚Da sieht man mal, wie man sich irren kann. Carlisle, du stilles Wasser – du hast es offenbar faustdick hinter den Ohren!’

Esme wurde ungeduldig und warf ihre dicke Haarpracht, die sie kurzerhand stürmisch vor ihm kopfüber ausgewrungen hatte zurück. Ihre Augen veränderten sich leicht und sahen ein wenig vernebelt aus. Ihr Gesicht wurde weich und flehend und die Hand, die seine ergriff drückte und massierte seine Finger sanft. Ihre Stimme klang leise, flehend und irgendwie unwiderstehlich lieb als sie ihren Blick in seinen versenkte: „Bitte, bitte, bitte…“

De Vere lachte schallend und strubbelte ihr sanft durch ihre immer noch feuchten Haare. „Versuchst du mich zu einer Dummheit zu überreden Esme? Das ist wirklich sehr durchtrieben von dir.“ Er sah sie immer noch schmunzelnd aber voller Freude an. „Also gut, lass es uns wagen. Es ist ehrlich gesagt genau die richtige Zeit dafür. In der Nacht sind selten Zauberer im Wald. Die Schüler dürfen ohnehin nicht hierher.
Einhörner sind jetzt auf der Nahrungssuche, bevor sie sich zur Ruhe legen.
Also hör zu: Wir müssen sehr leise sein. Niemand darf uns bemerken. Wir müssen in westliche Richtung vom Schloss weg. Auch wenn ich nicht glaube, dass wir jemanden treffen könnten, wir sollten sie nicht verärgern.
Es ist mir erlaubt, den Wald zu durchlaufen, da ich ihnen geschworen habe nichts und niemanden anzugreifen. Also ist es nichts was unter Strafe steht, oder ihren Ärger provozieren würde.
Im westlichen Teil des Waldes sind einige sehr schöne weite Lichtungen, mit seltenen Kräutern und saftigen Wiesen. Da sollten wir Glück haben.“ Die Freude in ihrem Gesicht war der schönste Preis für die kleine Mühe, die er haben konnte und ein wohliges Gefühl der Vorfreude machte sich in seinem Bauch breit. Wie groß würde wohl die Freude sein, die ihre Züge ausdrücken würden, wenn sie wirklich eines dieser Tiere sehen würden. Er nahm ihre Hand und räusperte sich kurz, bevor er ihr noch einschärfte: „Wir sollten ab jetzt kein Wort mehr sprechen. Sie haben verdammt gute Ohren. Der Wind verrät uns nicht, er kommt aus westlicher Richtung, also laufen wir entgegen und sie können uns nicht wittern. Bitte gib keinen einzigen Laut von dir und sei vorsichtig, zertritt nichts was laute Geräusche macht.“ Esme nickte zur Bestätigung und er musste erneut grinsen. Sie war gespannt, wie ein kleines Kind.

Leise und nicht zu schnell führte er sie in den Wald. In der Ferne sahen sie einige Zentauren laufen, schenkten dem aber keine Beachtung. Sie waren noch zu weit entfernt. Der Wald wurde dichter und geheimnisvoller. Ein Mensch hätte ihn wahrscheinlich bedrohlich gefunden, doch de Vere liebte derart alte Wälder, die eine lange geheimnisvolle Geschichte erzählen konnten.
Je näher sie den Lichtungen kamen umso klarer und würziger wurde die Luft. Der Duft der verschiedenen Wildkräuter und das Aroma von klarem Wasser stieg ihm in die Nase und er atmete tief und zufrieden ein. Ahh, erliebte diesen unverfälschten natürlichen Duft. Die große Lichtung war verlassen. Sie würden warten müssen, ob sich heute Abend die Geschöpfe des Waldes an dem Quellwasser, dass aus dem Boden an einer Ansammlung stark bemooster Steine hervorquoll, laben würde.
Er gab Esme ein Zeichen in die Hocke zu gehen. Für einen Vampir machte es keinen Unterschied, ob sie stundenlang standen oder in der Hocke verharrten. Ihre Glieder wurden nicht müde oder steif, wie es bei den Menschen der Fall war. Sie könnten die ganze Nacht in dieser Stellung bleiben und warten.

Wie zwei Statuen, erstarrt und vollkommen regungslos hockten sie nebeneinander und beobachteten und lauschten in den Wald hinein. Einige Bowtuckels kamen an das Wasser um zu trinken und verschwanden wieder. Es dauerte fast eine ganze Stunde, bis er sehr leichte, leise Huftritte hören konnte. Esme warf ihm einen kurzen Blick zu und er nickte. Sie hatte die Tritte auch gehört. Es waren zwei oder drei Tiere, er war sich nicht sicher. Dann erkannte er links vor ihnen den Schimmer, der von Einhörnern ausging. Ihr schneeweißes Fell leuchtete subtil, als würden sie von innen heraus angeleuchtet. Es war erst nur dieses Schimmern, bis sie die Konturen der beiden Tiere, die hintereinander gingen erkennen konnten. Das erste war etwas größer und massiger als das zweite, wobei massig nicht wirklich zutraf. Die Figur erinnerte an ein arabisches Vollblut, allerdings war es vielleicht so groß wie ein Pony. Das Zweite war noch feingliedriger und kleiner und sah immer wieder hinter sich. Esmes Hand schob sich in seine und drückte sie, während sie die andere auf ihren Mund gepresst hielt. Gabriel lächelte sie an. Sie war vollkommen verzückt, starrte auf die anmutigen Tiere, die nun in den Kreis der Lichtung hinein traten, um sofort den Kopf zu senken und begierig zu fressen.

De Vere sah nicht länger zu den Tieren, sondern beobachtete Esme, die völlig entrückt, mit großen ehrfürchtigen Augen auf die Lichtung sah. Ihre Gesichtsmuskeln zuckten und zeigten ihre Emotionen, von ungläubigem Entzücken und tiefer Rührung zu überschwänglicher Freude. Sie saugte jedes einzelne Detail, jede einzelne Bewegung der Tiere auf und er wusste, sie würde diese Szene nie wieder vergessen. Plötzlich atmete sie tief ein und ließ ein zwar leises, doch für die Tiere deutlich hörbares begeistertes Quieken ertönen.

Das größere männliche Tier riss sofort seinen Kopf hoch, starrte in ihre Richtung, schnaubte warnend und schon sprangen sie in schnellem Galopp davon. Esme lies die Luft entrückt mit meinem leisen Seufzer entweichen und sah ihnen bedauernd hinterher. De Vere legte einen Finger vor seine Lippen, um ihr zu bedeuten nicht zu sprechen und führte sie auf dem schnellsten Weg wieder zu der Hütte zurück.

Hier lächelte er sie an und klopfte seine Hose ab, auf der immer noch ein wenig Moos klebte. „Es tut mir leid, aber wie gesagt, sie sind sehr scheu.“ Er wollte gerade ihre Hand nehmen, als ihn etwas anderes alarmierte. Der starke Duft nach Vampir lag in der Luft. Es mussten mehrere sein, mindestens vier oder fünf und dazwischen lag eindeutig dieser animalische Gestank dieser Wesen, die er bereits an den Untermietern der Cullens gerochen hatte. Er sah zu Esme, die den Duft ebenfalls bemerkt hatte und deren unruhiger Blick, der Wille loszustürmen, den er in ihrem Blick erkennen konnte, bezeugten ihm, dass seine Vermutung richtig war.

„Warte Esme, nur einen Moment. Ich habe es auch gerochen und vermute, es ist der Duft deiner Familie, nicht wahr? Es scheint, als hätten sie in Volterra keine Verwendung für sie gehabt. Ich freue mich wirklich sehr.“ Sie schluckte aufgeregt und wollte etwas sagen, doch er hielt sie noch einen Moment zurück.
„Ich denke, ich verlasse dich hier und du kannst alleine zurückkehren. Es droht dir keine Gefahr und sicher möchtest du vorerst alleine mit Carlisle sein. Ich werde in mein Hotel zurückkehren und mich dort zeigen. Ich wohne im Admiral Williams, außerhalb der Stadt, Zimmer 34. Genieße Carlisles Rückkehr und wenn ihr mich treffen wollt, nimm Kontakt zu mir auf. Ich werde bei Morgengrauen meine Verwandte in Hogwarts besuchen und ihr einen Bericht für den Minister geben.
Ich werde ihm schreiben, dass die Cullens mehr eine Bereicherung für diese Stadt sind, als eine Gefahr.“ Er nahm sie kurz in den Arm und drückte sie freundschaftlich. „Esme, sollte es Probleme geben und ihr meine Hilfe, Unterstützung oder sonstiges braucht, bitte nimm Kontakt zu mir auf. Ich werde kommen!“ Er entließ sie aus seiner Umarmung und schmunzelte belustigt über ihre aufgeregte Unruhe. „Nun lauf schon, ich bin sicher, er sucht dich bereits!“

(ich musste dir schließlich deinen Wunsch erfüllen Wink )
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptySo Sep 16, 2012 1:42 am

cf - Garten der Cullens


Jake lief ziellos durch den Wald. Nach ein paar Stunden hatte er sich etwas beruhigt und konnte wieder einigermaßen klar denken. Der Wind hatte ihm ordentlich den Kopf freigeblasen, und sauer auf Seth war er schon gar nicht mehr. Na ja, gut, ein kleines bisschen, aber nur weil Seth lieber mit Edward lief als mit ihm.
Er lief ruhiger, schön gleichmäßig durch den Wald. Was Nessie wohl gerade fühlte? Das Reden mit ihrer Mutter tat ihr bestimmt gut, doch Jake wäre gerne für sie da gewesen. Sein Herz schlug schneller, als er an Nessie dachte, er konnte ihren Duft in der Nase spüren… Aber er war allein unterwegs…. Jake seufzte. Wie schön wäre es doch, wenn Nessie sich mit ihm verwandeln könnte. Es wäre vieles einfacher.
Doch Nessie war ein Halbvampir und er ein Wolf… Das würde wohl immer ein bisschen zwischen ihnen stehen. Da hatte Seth es eindeutig besser, er konnte alles, wirklich alles mit Elena teilen. Jake seufzte. Er konnte mit Nessie nur mit Worten und Handlungen kommunizieren, und außerdem war es gar nicht sicher, dass Nessie ihn liebte. Das wusste er. Seth konnte sich der Liebe Elenas sicher sein. So war das einfach unter Wölfen, einmal verwandelt und man wusste alles über den anderen. Das machte vieles einfacher…. Oder auch komplizierter.
Er dachte an Seth´s Schwester, Leah. Bei ihr war es wirklich furchtbar und irgendwie erniedrigend, dass er alles hatte mithören und mitfühlen können. Leah musste sich wirklich schrecklich gefühlt haben. Er lächelte, als er an die Zeit mit dem alten Rudel zurückdachte. Da waren sie unter Sam´s Führung alle noch junge, unerfahrene Wölfe absolut naiv und darauf versessen es mit richtigen Vampiren zu tun zu bekommen. Das waren richtig wilde Zeiten gewesen. Und trotzdem hatten alle zusammengehalten, weil sie wussten, alleine hätte keiner eine Chance gehabt.
Und Jake wurde etwas bewusst. Wenn es die Volturis wirklich darauf anlegten, würde Demetri ihn und Nessie, genauso wie die anderen Cullens, jederzeit und überall auf der Welt finden. Er konnte nicht weg. Allein würde er sowieso nicht gehen, und er konnte es nicht verantworten Nessie mitzunehmen. Er konnte sie nicht beschützen, nicht alleine. Aber wenn sie alle zusammenhielten…. Immerhin hatten sie die Volturis schon einmal geschlagen.
Er blieb stehen. `Ich muss mit den anderen sprechen`. Er begann, den weiten Weg zurück zu laufen. `Das mit Emilio kann ich auch später machen, wäre eh besser wenn Seth dabei wäre , immerhin kennt er ihn schon` .
Jake beschleunigt seine Schritte. `Ja, da nehme ich Seth mit. Solang er mir das Reden überlässt. ICH bin der Leitwolf.`
Ja, Jake fühlte sich besser. Er fühlte sich wieder nützlich. Er konnte helfen, Nessie zu beschützen. Seine Körperhaltung richtete sich auf, er wurde fast wieder zum alten Jake. Nur war er an der Erfahrung gewachsen, er war reifer geworden und er wusste jetzt, dass sein „Wolfsein“ ihn nicht vor allem beschützte. Er war auf die Hilfe von Bella, Edward und Alice angewiesen, nicht zu vergessen Emmett mit seiner Bärenkraft und vor allem Seth, sein einziges Rudelmitglied und sein bester Freund. Er dachte an diesen Emilio. Hatte er ein Rudel? Seth sagte nein, nur wer weiß ob Emilio die Wahrheit gesagt hatte.
Elena? Jake schmunzelte. Seth und seine Geliebte mit ihm in einem Rudel? Da konnte ja nur rosarotes Zeugs rauskommen. Jake musste grinsen. Ihn würde das nicht stören, nicht solange Nessie in seiner Nähe war. Und vielleicht würden es die beiden schaffen, sich zumindest in Tiergestalt zu beherrschen.

Nach langem Lauf kam er wieder in der Nähe des Cullenhauses an. Er überlegte, was er jetzt tun sollte, und lief um das Haus herum, um dem Geruch von Seth und Edward zu folgen. Da stieß ihm ein neuer Duft in die Nase. Ein Gestaltenwandler, keine Frage. Aber kein Wolf. Er überlegte…
Seth hatte etwas von einem Panther gesagt… Richtig, das musste Elena sein. `Puh, die stinkt ja nach Katze` dachte er sich und musste grinsen. Schlimm war das nicht, man musste sich nur an den Geruch gewöhnen.
Er ging dem Geruch entgegen, trabte wieder in den Wald. Er musste nicht lange warten, da hörte er sie. Er blieb stehen, wusste, dass sie direkt auf ihn zukam. Als sie um den Baum kam, sah er sie das erste Mal. Da hat Seth sich ja was richtig Hübsches rausgesucht, dachte er bei sich. Sie hat ihn noch nicht entdeckt. Er blieb einfach da stehen, wo er war, sie würde ihm ja direkt in die Arme laufen… es führte ja nur der eine Weg Richtung Cullen – Anwesen. Er knurrte leise, nicht aggressiv, um ihr zu zeigen, dass sie erstens nicht mehr allein war und zweitens konnte er ihr so gleich mitteilen, dass auch er Gestaltenwandler war.
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptySo Sep 16, 2012 9:08 am

Cf.: Wohnsiedlung – Haus der Fam. Wilson – Elenas Zimmer

Die kühle Herbstluft strich über ihre Haut und doch machte sie ihr nichts aus. Sie konnte förmlich spüren, dass ihre Körpertemperatur weit über dem Normalwert lag. Sofort musste sie an die gestrige Nacht denken, als auch ihrem Bruder die Veränderung aufgefallen war. Wie lange konnte sie ihr Geheimnis wirklich verborgen halten? Wann würde ihre Familie darauf aufmerksam werden? Wenn erstmal der größte Kummer um Cathy abgeklungen war und sie wieder aufmerksamer wurden, was würde ihnen dann noch alles auffallen? Elena wusste ja selbst nicht einmal, in welchen Punkten sie sich verändert hatte und verändern wurde. Wie konnte sie das also vor anderen verstecken? Es war wirklich komplizierter, als es anfangs den Anschein machte. Und sie war sich sicher, dass dies noch nicht das Ende war. Wenn sie erst einmal Jacob kennenlernen würde… Elena war sich nicht sicher, ob sie das so schnell wollte. Natürlich war er in Seths Gedanken nur positiv rübergekommen. Aber er war ein Wolf. Ein Gestaltenwandler. Ein übersinnliches Wesen. Und Elena wollte wirklich nicht wissen, wie er darauf reagierte, dass sie ab sofort ein Teil von Seths Leben war – und damit auch von seinem. Sie wollte nicht wissen, ob er sie mochte oder nicht. Was, wenn es nicht so war? Wenn sie sich nicht verstanden? Er war Seths … Alphawolf. Sein Rudelführer und auch bester Freund. Was würde geschehen, wenn sie ihn traf? Würde sie sich ihm auch automatisch unterordnen? Und wenn sie sich verwandelte … er würde … er würde ihre Gedanken kennen. So wie Seth sie gestern gekannt hatte. Das wollte sie nicht. Das konnte sie nicht zulassen. Bei Seth war es anders gewesen. Ihm vertraute sie. Ihm würde sie alles erzählen. Es war kein Problem gewesen, mit dem Gedanken zu leben, dass er sie in seinem Kopf hören konnte, dachte, was sie dachte, sah was sie sah. Aber ein vollkommen Fremder? Wie könnte sie das verkraften? Gar nicht. So lautete die Antwort. Es waren zu viele Dinge in ihrem Kopf, die sie unter Verschluss halten und niemandem außer Seth erzählen wollte. Geheimnisse, die auch solche bleiben sollten. Sie wollte sich nicht irgendjemandem anvertrauen müssen, dem sie nicht vertraute. Alles in ihr sträubte sich dagegen. Was sie fast schon zufrieden lächeln ließ. Weil sie sich endlich wiedererkannte. Ihr altes, stures, vorsichtiges Selbst. Ihre Angst, sich zu öffnen. Ihr Mangel an Vertrauen. Ihre Skepsis vor der Menschheit. Ihre Sturheit, auf andere Menschen zuzugehen. Ja, das war sie. Mit all ihren Schwächen. So, wie sie wirklich war. Und es beruhigte sie ungemein, dass sie sich trotz all der Dinge, die ihr widerfahren waren, nicht verändert hatte.
Mit dem Gedanken lief sie ein Stück schneller durch die Straßen, bis sie schließlich an der Waldstraße stoppte. Hastig griff sie in ihre Tasche und fischte das Lederband heraus und band es sich locker um den linken Knöchel. Nur für den Fall, dass sie sich in nächster Zeit verwandeln würde – und sie hoffte wirklich, dass es nicht allzu bald sein musste. Zwar war es nicht so, dass sie sich fürchtete. Nein, diese Angst war durch Seth vertrieben worden. Er hatte ihr gezeigt, dass sie nun ein anderes Wesen war, vor dem sie sich jedoch nicht fürchten musste. Es war ein Teil von ihr und sie würde es lieben lernen. Doch Tatsache war, dass sie davon noch meilenweit entfernt war. Sie mochte das Tier in sich nicht, dass sie gestern immer wieder so impulsiv und reflexartig hatte reagieren lassen. Elena hatte lieber die Kontrolle über sich und ihre Sinne, anstatt irgendeinem Urinstinkt zu unterliegen. Sie kannte und mochte es nicht. Weswegen sie die Panthergestalt wohl am besten mied, solange Seth nicht dabei war. Mit ihm fühlte sie sich frei und nicht anders, als wenn sie ein Mensch war. Fast sogar besser, befreiter. Allein aber würde sie verloren sein. Sie sah also keinen Sinn darin, sich jetzt zu verwandeln. Den Weg zum Cullenhaus kannte sie dank ihrer neuen Instinkte nun im Schlaf, sie würde zu ihrem Ziel finden…

Nach einigen Minuten war sie schon tiefer im Wald, dichte Bäume begrenzten nun ihren Weg und verdunkelten die Umgebung. Fasziniert beobachtete sie die kleinen Facetten, die sich ihren menschlichen Augen immer verschlossen hatten. Kleine Strahlen Sonnenlicht, die durch das Blätterdach fielen und wild umhertanzten, Blumen in güldenes Licht tauchten. Das leise Rascheln, wenn Tiere durch das Dickicht streiften und das Schlagen von Flügeln, ganz nah. In all dieser Begeisterung hatte Elena nicht bemerkt, dass sie nicht mehr alleine war. Erst, als sich der Wind drehte und ein seltsamer Geruch in ihre Nase stieg, blieb sie wie angewurzelt stehen. Sie konnte spüren, wie sich ihre Muskeln anspannten und alles in ihr auf Flucht oder Angriff drängte. Sie konnte spüren, wie sie beobachtet wurde, wie sich ein stählerner Blick in ihren Rücken bohrte. Am Geruch konnte sie ausmachen, dass es kein Vampir war, der hier so nah bei ihr war. Und es war wohl auch kein Feind, denn wenn er ihr hätte was tun wollen, hätte er sie längst überwältigen können. Dieses Schwächegefühl schmeckte bitter auf ihrer Zunge und sie verfluchte sich, so unaufmerksam gewesen zu sein. Hatte sie nicht die Schritte gehört, den Duft gerochen? Hatte sie nicht die Verfolgung gespürt? Sich innerlich ärgernd, beschloss sie, zukünftig auf diese kleinen Hinweise zu achten. Äußerlich atmete sie tief durch und schloss kurz die Augen, bevor sie sich umdrehte.
Langsam kam sie auf den Fremden zu, den sie noch nicht sehen konnte. Hinter einem Baum hatte er sich versteckt. Warum? Was hatte er zu verbergen? Noch immer schrie ein Teil von ihr, einfach zu verschwinden, aber eigentlich wusste sie, dass dieser Jemand sie mühelos einholen würde, wenn er es nur versuchte. Sie hatte kaum den Baum umrundet, da erblickte sie auch schon den Unruhestifter. Lässig dort stehend, sie mit einem kritischen Blick musternd. Er weiß, wer ich bin. Und es brauchte auch nur einen kurzen Augenblick, bis sie wusste wer er war. Sie hatte ihn schon einmal gesehen. Gestern. In Seths Gedanken. Das hier vor ihr war kein anderer als Jacob Black. Oh irrwitzige Fügung des Schicksals, dachte sie sarkastisch und zog die Brauen zusammen. Sie wollte schon zu einem Gruß ansetzen, als ein tiefes Knurren aus seiner Brust erklang. Leise und auch nicht bedrohlich, trotzdem ließ es Elena erschaudern. Nicht vor Angst, sondern aus Respekt. Sie konnte nicht anders, als Respekt zu empfinden. Jacob war ein großer Mann, mit dunkler Haut, wie man sie hier selten antraf. Seine Muskeln sprachen für ihn und in einem Kampf hätte Elena in Sekundenschnelle verloren. Er war unglaublich stark und das wusste er auch.
Doch trotz dieses Respekts verschränkte Elena die Arme vor ihrem Oberkörper und blickte schnippisch zu ihm herüber. „Ich glaube nicht, dass es allzu höflich ist, eine neue Bekanntschaft gleich anzuknurren, Jacob Black“, sagte sie leise mit einem eisigen Unterton, der aber nicht komplett abweisend klang. Sie konnte sehen, wie er erstaunt aufsah, Verwunderung in seinem Blick. Diese ließ jedoch schnell nach. Er hatte sich wohl selbst zusammengereimt, woher sie ihn kannte.
Na dieses erste Zusammentreffen hatte ja schon wirklich toll angefangen … bravo.
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyMo Sep 24, 2012 7:12 pm

Jakob lächelte leicht, als Elena erschauderte. `So muss das sein ` dachte er bei sich.

Ich glaube nicht, dass es allzu höflich ist, eine neue Bekanntschaft gleich anzuknurren, Jacob Black“.
` Woher…. `stutze Jake, dann schoss es ihm durch den Kopf. `Seth! Sie haben sich schon zusammen verwandelt.`

„Hallo Elena, ebenso schön, dich kennenzulernen. Wie du sicherlich bemerkt hast, habe ich dich nicht angeknurrt, ich wollte auf diese Art klarstellen, dass ich auch zu den Gestaltenwandler gehöre wie Du. Da ich nicht wusste was Seth Dir schon erzählt hat, war das wohl die einfachste Möglichkeit.“ Er grinste Elena an. Er lehnte sich gegen einen Felsen und genoß die paar Sonnenstrahlen, die durch ein Loch in den Bäumen fielen.
„Ich hab dich vor ein paar Minuten gerochen und hier auf Dich gewartet. Seth ist noch mit Edward unterwegs, aber Du kannst mit mir Vorlieb nehmen, wenn Du möchtest.“ Er setzte sein charmantestes Lächeln auf, und Jake war ein Frauenschwarm. Dieses Lächeln zog einfach immer. Er bekam Lachfältchen um die Augen, hatte Grübchen im Mundwinkel und strahlte das Kätzchen an.

Elena gehörte Seth, Punkt. Er wollte auch auf keinen Fall etwas anderes. Aber Jake könnte ein guter Zeitvertreib für Elena sein, bis Seth wiederkam.
`Ich könnte ihr etwas die Umgebung zeigen ` dachte er im Stillen. `Vll war sie auch noch gar nicht bei uns. Sie kann mir auch etwas erzählen oder ich ihr….` Jake beobachtete Elena, aber nicht so dass es ihr unangenehm wäre. Er rutschte zur Seite. „Komm her ich beiße nicht“ lachte er, „genieß noch ein paar Sonnenstrahlen mit mir.“

Klar machte er sich Gedanken darum, wie es weiterging. Gerade weil Seth jetzt nicht mehr alleine war. Ob sich Elena dem Rudel anschloss? Oder ging Seth? Jake glaubt nicht daran, dass es lange gut ging wenn Seth im Rudel war und Elena nicht. Wenn er seinen kleinen Wolf nicht verlieren wollte, wäre es sehr von Vorteil, Elena für sein Rudel zu gewinnen. `Eine Katze im Wolfsrudel. Ob es sowas schon mal gab?` philosophierte er im Stillen vor sich hin. Er schmunzelte leicht.

„Woher kommst du? Und bist du der einzige Wandler in Deiner Familie?“ fragte er sie. Er wollte soviel mehr über sie wissen, aber er durfte sie nicht verjagen. Also fragte er das, was unter Wandlern üblich war. Im Gegenzug würde er ihr von sich erzählen, vielleicht tat ihr das gut, auch eine andere Version außer ihre und Seth´s zu hören. Das schien ja in etwa gleich abgelaufen zu sein. Bei Jake war das anders gewesen.

Er wartete auf eine Antwort von ihr.
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyDo Sep 27, 2012 5:58 am

Eine Augenbraue in die Höhe gezogen und mit schief gelegtem Kopf beobachtete Elena ihren Gegenüber skeptisch. Sie wagte es nicht, ihm näher zu kommen. Aus verschiedenen Gründen. Einmal, weil sie gerne Abstand zwischen sich und Jacob hatte, nur für den Fall, dass sie plötzlich fliehen musste. All ihre Sinne schlugen Alarm – aus gutem Grund. Er war ein vollkommen Fremder und das einzige, was ihn und Seth verband war die Tatsache, dass sie beide Wölfe waren. Nicht mehr und nicht weniger. Zumindest für Elena war dort nicht mehr. Weswegen sie sich ihm keinen Schritt näherte. Sie war schnell und wendig und wenn es darauf ankam konnte sie es vielleicht bis zum Cullenhaus schaffen… oder vielleicht auch in die Stadt zurück. Letzteres war wohl die bessere Option, um abzuhauen. Denn auf wessen Seite würden diese Blutsauger wohl eher stehen. Auf ihrer, wo sie sie doch gar nicht kannten, der sie nicht vertrauen konnten, mit der sie nichts verband oder aber Jacob, ihr Freund, ihr Begleiter und engster Vertrauter. Die Frontlage war wohl klar und deutlich beschrieben. Es war wirklich besser, wenn sie ihren Fluchtweg in Richtung Stadt legte. Dort könnte sie Hilfe erwarten.
Die Frage, ob sie sich Jacob sofort unterordnen würde, wenn sie ihm begegnete, war wohl damit bestens beantwortet. Denn mehr als Respekt für ihn vermochte sie nicht zu verspüren. Zumindest war dies das einzig positive Gefühl, das gerade in ihr herrschte. Der Rest ihrer Sinne schrien danach, von hier schleunigst zu verschwinden. Ihre tierischen Instinkte. Doch weil sie sich vorgenommen hatte, vorerst nicht darauf zu vertrauen, lächelte sie Jacob nur zuckersüß an, als er sich zu erklären versuchte – natürlich vollkommen cool und lässig. Sollte er nur weiterhin mit ihr reden als gehöre sie zu der begriffsstutzigen Sorte von Mensch. Er würde schon sehen, wohin ihn das brachte.
Sie wollte ihm schon ins Wort fallen, als er Seth erwähnte. Und ja, sie bemerkte auch, dass ihr Herz allein bei der Erwähnung seines Namens einen kleinen Sprung machte. Er war mit Edward unterwegs… sie wusste nicht recht, wie sie das finden sollte. Natürlich hatte sie gestern auch erfahren, dass der Blutsauger, mit dem sie wirklich am wenigsten von allen anfangen konnte, einer seiner besten Freunde war. Super. So wie sich die Sache entwickelte kam Elena mit keinem von Seths engeren Vertrauten klar. Wo sollte das denn bitte hinführen? Sie hatte wirklich schon genug Probleme und es sich dann durch solche Dinge mit Seth nachher noch zu verscherzen … nun ja sagen wir mal, das war das letzte, was sie wollte.
“…aber du kannst mit mir Vorlieb nehmen, wenn du möchtest.“ Es dauerte seine Zeit, bis die Bedeutung dieser Worte in ihr Hirn gesickert waren – also doch begriffsstutzig – und selbst dann konnte sie nicht anders als ihn perplex anzusehen. Sein breites Lächeln hätte verführerisch und wirklich umwerfend aussehen können – jede andere Frau wäre ihm nach zwei Sekunden dieses Anblicks in die Arme gesprungen wie ein sabbernder Welpe – aber sie war eine Raubkatze und – das kam noch als kleiner aber feiner Bonus dazu – sie hatte Seth. Seth, mit dem Jacob es nie und nimmer aufnehmen könnte. Seth, dessen Lächeln eine solch entwaffnende Wirkung auf Elena hatte, dass sie sogar an ihrem gesunden Menschenverstand zweifelte. Seth, der sie bis ans Ende der Welt mitnehmen konnte, ohne dass sie nach dem ‚Warum’ fragte. Seth, der einfach alles für sie war. Im Vergleich dazu wirkte Jacob wie ein alter Flohteppich. Er aber schien sich nicht darum zu kümmern und forderte sie auf, sich zu ihm zu gesellen und die paar seltenen und vielleicht letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Elena konnte nicht anders, als laut aufzulachen. Es war das erste Mal, dass sie wirklich ehrlich lachte. Allein die Vorstellung… nein, nein wirklich nicht. Es tat ihr fast schon leid, dass sie Jacob auslachte, aber leider nur fast. Keck grinste sie ihn an. „Nimm es nicht persönlich, Jacob, aber nein danke. Du magst vielleicht deinen tierischen Gewohnheiten unterlegen sein, aber bei mir ist es noch lange nicht so weit. Eine nette Vorstellung wäre bei Weitem einfacher gewesen als dein Knurren. Das kannst du vielleicht bei deinem Rudel machen, aber nicht bei mir.“ Autsch. War das zu viel des Guten? Sie musste zugeben, ein wenig unfreundlich war sie schon. Immerhin handelte es sich hier um einen Freund von Seth. Sie sollte wirklich netter zu ihm sein. Deswegen schluckte sie ihren Stolz herunter und ihr Grinsen verwandelte sich in ein ehrliches Lächeln. „Und so verlockend deine Einladung klingt, ich glaube der Schatten ist mir weit aus angenehmer als die Sonne. Immerhin frieren wir ja nie…“ Ein Zucken ihrer Mundwinkel verriet, dass sie sich durchaus bewusst war, dass sie gerade einem durchaus gutaussehenden jungen Mann der dazu auch noch Gestaltenwandler war eine Art Korb gegeben hatte. Das war er vermutlich nicht wirklich gewohnt… Aber es war doch bestimmt auch eine bereichernde Erfahrung. Hund und Katze verstehen sich wohl wirklich nicht gut… Elena lächelte bei dem Gedanken und strich sich abwesend eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Bei Jacobs nächsten Fragen stutzte sie. Na nu? War er auf einmal von seinem Egotrip heruntergekommen und interessierte sich für sie? Woher dieser plötzliche Sinneswandel. Sie zuckte nur die Schultern. Solange er nicht von ihr verlangte, sich zu verwandeln würde sie ihm brav seine Fragen beantworten.
„Meine Familie wohnte ursprünglich in Tansania, aber vor fünf Jahren sind wir hierher gezogen, in die Heimat meines Vaters.“ Dann zögerte sie kurz, seufzte und schlang ihre Arme fester um ihren Körper. „Wenn ich noch einen Wandler in der Familie hätte, wäre ich wohl nicht hier. Aber Seth meinte, dass es durchaus sein kann, dass das Gen auch bei meinem Bruder vorhanden und nur noch nicht ausgebrochen ist.“ Erneut ein Schulterzucken. Der Anstand verlangte, dass auch sie Jacob jetzt eine Gegenfrage stellte. Um ein Gespräch am Laufen zu halten. Und auch wenn sie wenig Lust hatte, Smalltalk zu betreiben, fragte sie ihn das, was ihr als erstes einfiel. „Was ist mit dir? Wann hast du dich zum ersten Mal verwandelt?“ Bei Seth wusste sie es schon, aber ihre Neugierde war geweckt. Sie wollte wissen, ob es auch Wandler gab, die keinen Schicksalsschlag brauchten, damit all das ausbrach. Nur für den Fall, um bei Jared vorgewarnt zu sein…
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyDo Sep 27, 2012 7:24 pm

„Nimm es nicht persönlich, Jacob, aber nein danke. Du magst vielleicht deinen tierischen Gewohnheiten unterlegen sein, aber bei mir ist es noch lange nicht so weit. Eine nette Vorstellung wäre bei Weitem einfacher gewesen als dein Knurren. Das kannst du vielleicht bei deinem Rudel machen, aber nicht bei mir.“

Das konnte doch nicht wahr sein! Was war denn das für ein freches, pubertierendes Gör? Ganz kurz blitzte die Wut in Jakes Augen auf, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. Er antwortete nicht, aber mit einem sehr deutlichen Blick machte er Elena bewusst, dass sie grad in ein Fettnäpfchen gefallen war. Ach was – sie war ja kopfüber in eine Fritteuse gesprungen. Jake schmunzelte leicht bei dem Vergleich.
Elenas Grinsen verwandelte sich plötzlich in ein nettes Lächeln. Nanu, was war denn hier los? Gerade hatte sie ihn noch fast beleidigt, dann diese Kehrtwende? Jake wusste nichts mit ihr anzufangen. `Da hat Seth sich ja was rausgesucht´ dachte er bei sich. `Hoffentlich wird die noch reifer, und das ganz schnell`.

„Und so verlockend deine Einladung klingt, ich glaube der Schatten ist mir weit aus angenehmer als die Sonne. Immerhin frieren wir ja nie…“ Damit hatte sie zwar recht, aber es war ein sehr angenehmes Gefühl, die Sonne auf der Haut zu spüren. Warum war sie so abweisend zu ihm? Dachte sie etwa…. Nein, das konnte nicht sein. Jake betrachtete Elena etwas genauer. Klar, hatte sie eine gute Figur, auch ein sehr hübsches Gesicht, das musste Jake zugeben, aber sie sah im Vergleich zu Nessie aus wie…. Na ja, egal. Jake setzte gerade zu einer Antwort an, als Elena schon weitersprach.


„Meine Familie wohnte ursprünglich in Tansania, aber vor fünf Jahren sind wir hierher gezogen, in die Heimat meines Vaters.“ Da zögerte sie kurz. „Wenn ich noch einen Wandler in der Familie hätte, wäre ich wohl nicht hier. Aber Seth meinte, dass es durchaus sein kann, dass das Gen auch bei meinem Bruder vorhanden und nur noch nicht ausgebrochen ist. Was ist mit dir? Wann hast du dich zum ersten Mal verwandelt?“

Das Zögern fiel Jake sofort auf. Sie wollte es nicht wirklich erzählen, aber warum tat sie es dann? Er wurde einfach nicht schlau aus dieser Frau.

Er richtete sich auf und sprach mit der Majestät des Leitwolfs und verlangte dadurch den nötigen Respekt, den Elena ihm zollen musste. In dieser Situation konnte sie nicht anders.
"Zuerst möchte ich etwas klarstellen. Ich wusste nicht, dass du mich schon „kennst“. Ich wollte Dir mit dem Knurren nur mitteilen, dass ich auch Gestaltenwandler bin.“ Er ließ keine Widerrede zu.
„Zweitens möchte ich, um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen, Dir sagen, dass ich selbst schon geprägt bin, das heißt du kannst ruhig etwas näher kommen ohne dass ich dich angraben würde.“ Als er an Nessie dachte, schlug ihm das Herz in der Brust schon fast schmerzhaft schnell. Er sehnte sich so sehr nach ihr. Er wollte sie ihm Arm halten, sie berühren, sie verführen. Schließlich war er ja auch nur ein Mann.

Er lehnte sich wieder an den Stein, war wieder auf einer Stufe mit Elena. Er unterhielt sich jetzt mit ihr sozusagen von Mensch zu Mensch.
„Da hat Seth recht, das Gen könnte jeder in deiner Familie haben. Das heißt aber nicht, dass es auch bei jedem ausbricht. Bei manchen bricht es nie aus.“ Er legte eine Pause ein. „Wie das bei Seth lief weißt du?“ Als sie nickte, sprach er weiter. „Bei mir war das nicht so. Ich hatte keinen direkten Auslöser. Bei mir kam das einfach, ich fühlte mich krank, mir ging es ein paar Tage nicht gut, danach hab ich mich das erste Mal verwandelt.“ Er dachte an seine erste Verwandlung zurück, wie schwierig die gewesen war und wie schmerzhaft. Vor allem hinterher, seine Verwirrung, das Durcheinander an Gefühlen… Er konnte sich vorstellen, wie Elena sich fühlte.

Er begann, Elena alles von seiner Verwandlung zu erzählen, jedes Detail, an das er sich erinnern konnte. Er erzählte auch von der damaligen Situation mit Bella und Edward, aber nur grob, damit sie seine Gefühlslage zu dem Zeitpunkt verstand, über sein damaliges Rudel.

Er konnte an ihren Augen sehen, dass sie verstand, was er ihr sagen wollte. Im Endeffekt war es schön, ein Wandler zu sein, sobald man damit umgehen konnte.

Er endete, und es herrschte Schweigen. Alles in ihm schrie danach, Elena in den Arm zu nehmen und zu trösten, ihr zu sagen dass alles gut werden würde… Aber solange sie sich ihm nicht näherte, kam das nicht in Frage.
Jetzt hatte sie hoffentlich auch verstanden, dass er nur freundschaftlich für sie da sein wollte und würde.

Solange es so still war, gönnte er sich ein paar Gedanken an Nessie. Mein Gott, wie sehr er diese Frau liebte und begehrte...

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyFr Sep 28, 2012 10:23 am

Elena sah die verhaltene Wut in Jacobs Blick. Er war gekränkt. Gut. Sollte er daran zu beißen haben. Und sich am besten schön viele Gedanken darum machen. Der große Rudelführer hat Paroli geboten bekommen. Vielleicht sogar das erste Mal. Elena hielt ein Grinsen zurück. Stattdessen beschäftigte sie sich mit dem Gedanken, wie es wohl wäre, einem Rudel anzugehören. Sie wusste, dass Panther – so wie alle Leoparden – die typischen Einzelgänger waren. Sie schlossen sich nicht in Herden oder Rudeln zusammen, sondern lebten auf sich allein gestellt. Somit passte Elenas Erscheinungsform perfekt zu ihr. Sie lebte nicht gerne unter anderen Menschen und sie unterwarf sich ihnen schon gar nicht. Respekt hatte sie, das schon. Aber sie folgte nicht blind irgendwelchen Befehlen. Niemals würde sie ihre Freiheit dermaßen aufgeben. Sie wusste aus Seths Erinnerungen, dass, wenn der Alphawolf es wollte, seine Untergebenen zu allem zwingen konnte. Und ein solches Verhalten gefiel Elena ganz und gar nicht. Schon gar nicht wenn Jacob Black benannter Alphawolf war. Sie kannte ihn nicht und das was sie gerade von ihm kennenlernte ließ ihn nicht gerade als einen Menschen erscheinen, der ihr bester Freund werden konnte. Er hatte eher diese etwas arrogante und eitle Art an sich, die sie überhaupt nicht mochte. Vielleicht schätzte sie ihn falsch ein, doch in diesem Moment verließ sie sich einfach auf ihren ersten Eindruck – und bei dem schnitt Jacob nicht wirklich gut ab. Da half es auch nicht, dass er jetzt den Anführer raushängen ließ und versuchte sie einzuschüchtern. Ganz im Gegenteil. Es fachte die Wut in Elena nur weiterhin an. Wollte er sie gerade für vollkommen blöd verkaufen? Das konnte doch nicht sein ernst sein! Machte man das also so als Wandler? Man knurrte jeden x-beliebigen Menschen an, nur um zu zeigen, dass man genug Eier in der Hose hatte? Und jetzt sagte er auch noch, dass er sie nicht anbaggern würde, weil er auch geprägt war. Wie schön für ihn. Wirklich … Sollte sie das jetzt beeindrucken? Oder vielleicht sollte sie sich jetzt zu ihm verbunden fühlen, weil es ihm genauso ging wie ihr? Tja, da hatte er sich aber gewaltig geschnitten. Auch sein Alpha-Gehabe konnte er sich sonst wohin stecken. Sie würde sich nicht einfach so einschüchtern lassen, nur weil er sich kurz aufrichtete, ihr einen tadelnden Blick zuwarf und dann wieder genauso ‚freundlich’ war wie zuvor. Sie war kein kleines Kind mehr und verdammt noch mal sie hatte mehr erlebt als er jemals durchmachen müsste! Er hatte kein Recht dazu, sich irgendwas auf seine Taten einzubilden. Wie wurde er Alphawolf? Hatte er sich im Kampf gegen jemanden bewiesen? Hatte er besonders viel Erfahrung in dem, was er machte? War er sonderlich stark und muskulös? Elena bezweifelte es. Solche Sachen wurden doch immer vererbt. Er war auf seiner Position weil er der Sohn eines Sohnes eines Sohnes war, dessen Vater irgendwann einmal groß raus gekommen war. Deswegen stand er jetzt hier. Deswegen versuchte er, sich wichtig zu machen. Und deswegen war er Elena noch unsympathischer. Wieder kam ihr in den Sinn, dass er ja Seths Freund war, aber der Gedanke störte sie im Moment viel weniger als noch vor ein paar Minuten.
Trotz ihres Ärgers hörte sie seinen folgenden Worten jedoch zu. Er sprach davon, dass es gut sein konnte, dass das Gen bei ihrem Bruder vorhanden war, aber es musste nicht ausbrechen. Es konnte sein, dass er niemals von dieser Existenz erfuhr. Dann redete er von seiner eigenen Verwandlung. Es gab keinen Grund, so sagte er. Kein besonderes Ereignis. Er fühlte sich nicht gut und plötzlich war er ein Wolf gewesen. Elenas Herz setzte für einen kurzen Augenblick aus. Was, wenn es bei Jared genauso war? Wenn er sich aus irgendeinem nicht gegebenen Grund verwandelte? Das bedeutete, dass sie ihn nicht vor diesem Schicksal bewahren konnte … das wollte sie nicht. Niemals. Er sollte nicht so leben.
Elena lauschte Jacobs Erzählungen. Davon, dass er anfangs nicht wusste, was mit ihm geschehen war, dass er sich dann an die Geschichten und Legenden erinnerte, die er nun als wahr erachtete. Er hatte sein Rudel gefunden. Und dann erzählte er von Bella und Edward. Bella, die in Edward verliebt war von der ersten Sekunde, die sie ihn gesehen hatte. Und er selbst, der Bella liebte – unerwidert. Er erzählte, dass er um sie gekämpft hatte, vergeblich. Sein Rudel hatte ihm Kraft gegeben, Halt und war da gewesen, als Bella es nicht gewesen war. Er hatte sich frei gefühlt, wenn er ein Wolf gewesen war… Elena nickte. Sie verstand, was er meinte. Er wollte ihr zeigen, dass es seine guten Seite hatte, ein Gestaltenwandler zu sein, dass es durchaus gut sein konnte. Elena konnte es nachvollziehen. Aber sie identifizierte sich damit nicht. Bei ihr war es anders. Sie hatte ihre Schwester verloren, ihre Familie war am Boden, sie hatte hier niemanden an den sie sich damit wenden konnte. Nur … Seth. Wofür sie dankbar war, mehr als für irgendetwas sonst. Allein der Gedanke an ihn ließ sie lächeln und sich nach seinem aufmunternden Lächeln sehnen, nach seinen schützenden Armen und seinen beruhigenden Worten. Sie wollte bei ihm sein, ihm nur beim Reden zuhören, sich in seine Umarmung schmiegen und einfach glücklich sein. Aber das war der Punkt. Sie konnte nicht immer bei ihm sein. Er konnte sie nicht immer ablenken, konnte nicht immer an ihrer Seite stehen, wenn sie sich verwandelte. Sie musste einen Teil auch selbst bewältigen und das machte ihr Angst. Sie wollte sich nicht an dieses neue Leben gewöhnen. Sie sehnte sich nach ihrem Alten zurück. Ihr altes Leben aber mit Seth. Warum konnte sie nicht ein normales Mädchen sein, das sich ganz normal in einen Jungen verliebte? Es wäre so viel einfacher. Keine komplizierten Erklärungen über Verwandlungen, keine Gruselgeschichten über Vampire, keine Lügen. Es wäre zu schön um wahr zu sein.
Ein ungewolltes Seufzen verließ ihre Lippen und sie schüttelte ihren Kopf, wie als wenn sie die Traurigkeit von sich abstreifen wollte. Dann hob sie ihren Blick und sah Jacob an. „Ich war gerade auf dem Weg zu eurem Haus, um zu sehen, ob Seth da ist. Vielleicht können wir einfach dort warten, bis er wiederkommt?“ Ohne eine wirkliche Antwort abzuwarten drehte sie sich um und ging ihren ursprünglichen Weg. Sie hörte schnelle Schritte hinter sich und es dauerte nicht lange, da hatte Jacob auch zu ihr aufgeschlossen. Schweigend liefen sie nebeneinander her bis Elena zu einer Frage ansetzte. „Du sagtest du bist geprägt… doch nicht etwa auf Bella?“

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyMo Okt 01, 2012 6:32 am

Ein Seufzen verließ Elena´s Lippen und sie schüttelte den Kopf. Jake kannte diese Geste, irgendwie schien sie unter Gestaltenwandlern vertreten zu sein. Man wollte düstere oder traurige Gedanken loswerden. Jake sah sie forschend an. „Was bedrückt dich, Elena?“ Er war fürsorglich, obgleich Elena es ihm nicht einfach machte. Er könnte sie echt für eine Zimtziege halten, aber das tat er nicht. Er konnte nachvollziehen, wie sie sich fühlte, und er war ja nicht ihr Alphatier. Zumindest nicht, bis sie sich – wenn sie es denn tat – dem Rudel anschließen würde.

„Ich war gerade auf dem Weg zu eurem Haus, um zu sehen, ob Seth da ist. Vielleicht können wir einfach dort warten, bis er wiederkommt?“ Sie wandte sich ab und ging schon voraus. Jake schloss sich ihr schweigend an. Es dauerte nur ein paar Meter, dann lief er neben ihr und überließ sie ihren Gedanken. Er würde warten, bis sie soweit war. So ein A***loch, für das sie ihn hielt, war er nämlich gar nicht. Diese erste Begegnung hätte besser laufen können, klar. Für beide. Doch Jake behielt seine Gedanken für sich.

„Du sagtest du bist geprägt… doch nicht etwa auf Bella?“ fragte Elena in die Stille hinein. Jake antwortete mit einem Lächeln: „Nein, auf ihre und Edwards Tochter Renesmee, sie wird von uns allen aber nur Nessie genannt.“ Sein Herz machte Freudensprünge, als er an sie dachte. Er wollte doch nur für sie dasein, ihr jetzt über die schwere Zeit hinweghelfen. Er wollte sie in den Armen halten und trösten, wollte mit ihr laufen und mit ihr spielen. Klar sehnte er sich danach, dass Nessie seine Liebe erwiedern würde, aber es konnte sein, dass das nie der Fall sein würde. Das war ihm bewusst.
Er riss sich zurück in die Gegenwart. „Möchtest du hören, wie es dazu kam?“ Als Elena schweigend nickte, erzählte er Nessie´s und seine Geschichte. Er fing ganz am Anfang an, mit der Verfeindung der Cullens und der Quileute. Dann kam Bellas Liebe zu Edward, die ja damals noch ein Mensch war. Edward ließ dann Bella einfach zurück, weil er dachte, dass Bella dann sicher wäre vor vampirischen Gefahren. Nach einer Zeit kam Bella dann zu Jake, und gerade als sie anfing, sich Jake zu öffnen, kam Edward zurück. Für Bella war es genauso schwer gewesen wie für Jake und Edward, bis Bella sich endgültig für Edward entschied und ihn heiratete.
An dieser Stelle ließ er eine Pause, um die Geschichte wirken zu lassen.

Dann erzählte er weiter, vom Streit zwischen Sam, dem damaligen Rudelführer, und ihm. Er erzählte ihr auch, dass er damals die Rolle des Alphatieres abgelehnt hatte, aber als er mit Sam´s Entscheidung nicht einverstanden war, von seinem Recht Gebrauch machte und das Rudel verließ. Also hatte er Sam das Rudel nicht weggenommen. Er erzählte davon, dass Seth und Leah ihm folgten, und gemeinsam halfen sie den Cullens gegen Sam´s Rudel, die Bella töten wollten, die zu dem Zeitpunkt schwanger war - mit Nessie.

Dem Black war es, als würde er erneut in dem Haus in Forks sitzen. "Bella starb bei der Geburt von Nessie und konnte nur durch die Verwandlung in einen Vampir gerettet werden. Edward hatte das nie gewollt, er hatte auch Renesmee nicht gewollt, weil er wußte, dass er Bella verlieren würde. Du kannst dir nicht vorstellen, wie das war. Ed und ich wir...Ich habe mir damals geschworen dieses Ding, dieses Baby zu töten, es höchstpersönlich zu machen. Doch dann...als ich sie zum ersten Mal sah,d en ersten Augenkontakt mit Nessie hatte, da prägte ich mich auf sie. Damit war Nessie automatisch geschützt, denn das ist die oberste Regel der Gestaltenwandler – wenn ein Gestaltenwandler geprägt ist, kann dem „Prägpartner“, ob er nun die Prägung erwiedert oder nicht, nichts mehr angetan werden. Verstehst du - damit waren die Cullens sicher vor Sams Rudel."
In der Zwischenzeit hatten sie die Häuser der Quileute erreicht.
„Setzen wir uns doch einfach hier auf die Bank“ meinte Jake. Die lange Erzählung hatte ihn geschlaucht.


„Elena, ich bin mir nicht sicher, was du in Zukunft vorhast, wie du dir das vorstellst. Seth gehört zu meinem Rudel und ich fände es gut, wenn du ...sagen wir, dich nicht zwischen uns stellst. Ich denke, wir alle brauchen Zeit, um diese Situation in den Griff zu bekommen. Von daher - es tut mir leid, wenn ich dich verärgert habe. Ich wollte das ehrlich nicht. Ich finde es wirklich cool, dass Seth dich gefunden hat und ich möchte dir helfen dich zurechtzufinden, mit all dem hier. Glaub mir, der Wahnsinn, den du gerade auf dich zukommen siehst ist nichts gegen meine persönliche Freakshow!" Jake lachte nervös.
"Manchmal wünschte ich es wäre so einfach und ich könnte mir so sicher sein wie Seth es mit dir ist. Bei euch beiden ist das Alles so natürlich, so richtig. Bei mir....ich bin mir da nicht....ich beneide Seth Elena. Um dich - um das, was er dadurch gewinnt. Ich möchte ihn nicht verlieren Elena, nicht als Bruder."
Jakes Augen suchten forschend Elenas Blick und er hoffte darin Verständnis zu finden.

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyMi Okt 10, 2012 12:00 am

cf: Hogwarts - Der verbotene Wald

Kurz nachdem Seth Edward gepackt hatte um ihn aus diesem eigenartigen Wald heraus zu bringen murmelte dieser etwas unverständliches. Gut, der Anfang hatte sich schon irgendwie wie *Seth* angehört, aber mehr hatte der Quileute absolut nicht verstehen können.
Er legte die Stirn in Falten und sah seinen Freund skeptisch an. "Was... genau willst du mir sagen Kumpel?" Er machte sich wirklich Sorgen um Edward. Hoffentlich blieb dass nicht so... oder es geschah schlimmeres mit ihm. Naja, im Zweifelsfall mussten sie eben zu diesem großen Schulleiter gehen und ihn bitten all dies rückgängig zu machen oder so. Dass war doch ein mächtiger Zauberer oder nicht? Der konnte bestimmt alles wieder zum guten wenden... wenn er denn wollte. Vielleicht würde er auch meinen, dass dies die angemessene Strafe dafür war, dass sie den Wald betreten hatten. Komplizierte Geschichte. Und den Besuch bei dem Zaubererschülern konnte Seth jetzt auch knicken. Natürlich war dies jetzt zweitrangig, aber ärgerlich war es trotzdem irgendwo. Nun gut, er würde schon irgendwann Gelegenheit bekommen einen Blick auf die Schule zu werfen.
In dem Moment als er so seinen Gedanken nach hing riss sich Edward von ihm los. Kurz davor hatte ein Knurren seine Kehle verlassen und Seth fixierte seinen Freund nun ganz genau. Was auch dieses Kraut mit ihm machte, gut war es auf keinen Fall.
Vielleicht wurde er jetzt langsam wahnsinnig und hatte vor ihn an zu greifen... Dann würde Seth ihn wohl oder übel versuchen müssen ihn aus zu noggen. Mit einem Edward der nicht bei Sinnen war konnte er unmöglich zurück gehen.
Doch es kam zum Glück anders als erwartet und der Vampir ritzte ein paar Wörter in den Waldboden - mit einem Ast den er eben einem Baum entrissen hatte. Kurz hatte es einen eigenartigen röhrenden Ton gegeben und der Gestaltenwandler war sich nicht sicher ob es der Baum gewesen war, aber er versuchte das jetzt einfach mal zu ignorieren.
Er trat etwas näher und sah sich an welche Botschaft der Cullen ihm mitteilen wollte.

>Ich kann nicht nach Hause! Bitte lass uns zu eurem Haus gehen, bis diese Wirkung nachlässt. Bitte Seth!<

Er zog die Brauen hoch und sah zu seinem Freund der wie ein Häuf'chen Elend auf dem Boden der Tatsachen rum hockte und ihn fast schon flehend ansah. Seth seufzte und ging wieder auf den Vampir zu.
"Jaja schon klar. Ich hatte nicht vor dich so bei den Cullens ab zu liefern. Nachher bekomm ich noch riesen Ärger von Carlisle und Esme." Er half Edward wieder dabei sich auf zu richten und ging dann mit ihm in die Richtung des normalen Waldes in dem es nicht spukte und auch keine komischen Wesen gab. Als sie endlich aus den mystischen Wäldern draußen waren atmete Seth erleichtert aus. Eine geringe Anspannung ließ von ihm ab und irgendwie fühlte er sich jetzt wieder freier. Er sah zu Edward um zu prüfen wie ihm es ging, aber er sah noch genau so fertig aus wie vorher. Vielleicht wurde es ja besser, wenn sie sich von dem Wald entfernten.
Irgendwie war es ja schon witzig. Als hätte Edward die ganze Nacht durchgefeiert und müsste jetzt seinen Rausch ausschlafen oder so. Und nach Hause konnte er natürlich in dem Zustand nicht. Naja, er wollte was Verbotenes machen und erleben was die Jugend von heute erlebte - Dies war das Ergebnis! Herzlichen Glückwunsch.
Seth verkniff sich ein halbherziges Lachen und hielt im *normalen* Wald kurz inne. Es dauerte nicht mal eine Sekunde da hatte er ihren Geruch erkannt. Elena. Sie war hier. Es war noch nicht lange her.
Dem Quileute war es nicht ganz klar gewesen, warum Edward zu seinem Haus gehen wollte. Er hätte jetzt hier mit dem Cullen gewartet bis es besser wurde, doch jetzt sah die Sache natürlich ganz anders aus.
Elena war hier gewesen und was ihn ein wenig beunruhige - Jacob war bei ihr. Natürlich hatte er keine Sorge um Elena, aber er wusste wie direkt sein Leitwolf manchmal sein konnte. Sie war im Moment in einer Lage in der man wirklich auf passen musste, was man sagte. Vielleicht machte er sich auch einfach *zu* viele Gedanken um sie, aber dass konnte er eben nicht einstellen.
In ihm drang alles darauf der Spur der beiden zu folgen um sofort zu ihnen stoßen zu können. Und da Edward ohne hin zu ihm wollte..

"Edward, wir gehen weiter." Mit einem Ruck hatte er dem Cullen wieder auf die Beine geholfen und lief nun mit ihm in Richtung des Quileute Quartiers. Seth war sich sicher, dass sie dort hin gegangen waren um auf ihn zu warten.. Oder vielleicht wollten sie auch zu zweit alleine reden? Aber warum sollten sie dass tun wollen? Er konnte das leichte Gefühl der Eifersucht nicht wirklich unterdrücken, auch wenn er genau wusste das Jake selbst geprägt war und Elena und er selbst ebenfalls. Es war nun mal seine erste Freundin und er kannte all diese Gefühle noch nicht. Er hatte noch nie für ein Mädchen so gefühlt. Abgesehen davon konnte er sie offiziell ja noch gar nicht seine Freundin nennen oder? Sie waren geprägt - ja. Aber sie wollten es ja langsam angehen lassen und es sich einfach entwickeln lassen.. Der Drang sie sofort in seine Arme zu schließen wenn er sie sah trug zu dem nicht so ganz bei, aber dass war ihm ebenfalls gerade vollkommen egal. Er wollte sie einfach nur sehen. Jetzt sofort.
Nach einiger Zeit hatten die beiden Gefährten endlich ihr Ziel erreicht und Seth konnte sie von weitem schon erblicken. Als er sie sah waren alle anderen Gedanken sofort wie weg gewischt. Ein lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und er ging direkt auf sie und Jacob zu.

tbc: tbc - Quileute Quartier - Vor den Häusern

(Entschuldigt Leute. Der Post is wirklich nicht gut, aber ich wusste nicht wann ich dazu kommen würde zu posten daher hab ichs einfach schnell gemacht damit ihr nicht länger warten müsst ^^")
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyMo Nov 12, 2012 9:16 pm

cf: Fort William- Sarah Williams Haus

Liam hatte einen kleinen Plan. er würde Emilio schon zeigen wer er war und mit wem er sich anlegen durfte und wem nicht. Bei Liam schon mal gar nicht. Er zeigte dem frechen Shifter den Mittelfinger, ehe er ging. Der Racer wollte eigentlich nachhause. doch dazu kam es dann doch nicht. Er sah sich um und entdeckte McJasons Haus. „reicher Schnösel“, murmelte er leise. „Jetzt weiß ich, was Sarah an dir gut findet“, murmelte er leise und verwandelte sich. Liam war ein großer, starker Wolf. Seine Augen funkelten durch den Mond. der junge Wolf wartete auf Emil. Er dachte sich schon, dass er heim wollte wegen den Sachen, die er holen wollte. Er schnaufen ragte aus ihm und Racer hielt sich im Hintergrund. man sah und hörte ihn nicht dadurch weil er in den Gebüschen saß, schwarz war, so dass r nicht zu erkennen ist. Er schnaufte und als er Geräusche hörte, sah er sich um. Zwei eigenartige Männer trieben sich hier herum. doch dachte sich Liam nichts dabei.

Denn dann war er eh zu abgelenkt. Emilio kam endlich raus, ging rüber zu sich. Liam nahm jede Minute. als er dann wieder raus kam, in Sportklamotten, grinste Liam innerlich. als Emil dann joggte, griff der Racer zum angriff. Liam sprang hoch über ihn und packte ihn mit seinem Maul. Nicht gerade sanft war er dabei. Immerhin sah er kein spaß darin. die zwei Männer von vorhin waren bereits weg. dass es Einbrecher waren, wusste Liam nicht. Der schwarze Wolf knurrte und fletsche mit seinen Zähnen. er knurrte laut und griff den Mexikaner ein weiters mal an. Mit seinen Zähnen schnappte er nach seiner Schulter und schmiss ihn Kilometer weise gegen einen Baum.

tbc: Fort William - Der Wald (sag ich mal & sry weil so klein!!! :/)

EDIT by Seth - Du bist gerade schon im Wald von Fort William. Bitte richtigen Ort einfügen - falls du wo anders hin gehst.
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyDo Nov 15, 2012 8:55 pm

Cf: Haus Williams ~ Wohnzimmer

McJason lief zuerst langsam aber mit der Zeit wurde er immer schneller. Er hatte kein gutes Gefühl Sarah alleine zulassen, vor allem stand sie kurz vor ihrer Verwandlung. Hörbar atmete er auf- ehe er sich in seine prächtige Gestalt verwandelte. In dieses Moment brauchte der Wolf einfach das Gefühl ~ unabhängig, schnell, stark, unbesiegbar und frei zu sein. Doch war er wirklich frei? Milio schüttelte seinen Kopf. 'Nein ich bin nicht frei. Frei zu sein ist einfach nur ein Traum', dachte er sich. Mit seinen riesigen Pfoten lief der Wolf durch den Wald. Plötzlich tauchte ein bekannter Geruch auf. Vorsichtig blieb er stehen, witterte erneut und ging leise weiter. Der braunhaarige hatte keine Angst, denn dieser Geruch war ihm bekannt - Liam! Liam Racer konnte offenbar immer noch nicht nachgeben. Der Geruch kam immer näher und Emil wurde leicht nervös. Was wollte der Kerl hier? Hörbar stieß er die Luft aus seiner Lunge, als ihn ein schwarzer Wolf plötzlich von hinten angriff und in seine Schulter biss. Überrascht von dem unvorhergesehenen Schmerz jaulte er laut auf. Er riss sich los, sprang einige Meter von seinem Angreifer weg und drehte sich ihm zu, ihn stehend beobachtend. Selbst als Wolf war Racer nicht größer als Emilio. McJason wollte gerade den Rückzug antreten, da er wirlich keine Lust auf diese Auseinandersetzung hatte, als Liam erneut auf ihn losging und seine Zähne erneut in seine Schulter versenkte und brachial daran riss. Der Mexikaner knurrte und verkrampfte sich vor Schmerz. Er musste sich wehren, musste diesem Idioten zeigen, dass er ihm nicht unterlegen war, fletzschte seine Zähnen und begann den Racer mit mehreren geziehlten Bissen zu attakieren. Durch seine Größe fiel es McJason leichter an Schwachstellen ranzukommen ~ doch Liam hatte deutig mehr drauf als erwartet. Der Racer schmiss Emilio in die Luft, sodass dieser gegen einen Baum knallte und zu Boden fiel. Langsam rabbelte er sich hoch. 
Es war ihm klar, was Liam vorhatte. Er wollte einen Revierkampf, wollte den Kampf um die Führungsposition, wollte, dass Liam sich ihm unterwerfen würde und Sarah später für sich gewinnen. 'Nicht mit mir', dachte er sich. Der große Wolf rannte geradezu in Liam hinein und riss ihn zu Boden. McJason hatte nicht vor ihn zu töten, aber er ging nicht wirklich zimperlich mit ihm los. Es gab mehrfach das knackende Geräusch von brechenden Knochen. Racer quickte und versuchte sich aus Emilios bedrohlicher Attacke zu befreien. Eisige Entschlossenheit starrte ihn aus den Augen des gegnerischen Wolfes entgegen. Liam schien es schlagartig bewusst zu werden, was für einen Mist er hier angezettelt hatte, winselte und bot in einer Geste der Unterwerfung seinem Gegner seine Kehle dar. McJason erkannte sie sofort, selbst froh nachgeben zu können, knurrte noch einmal wild und lies dann von Liam ab um sich in sicherem Abstand zurück zu verwandeln. "Was auch immer diese Aktion sollte Liam, du glaubst doch nicht, dass du damit bei Sarah Eindurch schinden kannst - oder? Tu mir einen Gefallen und hau einfach nur ab!" 

Seine Schulter brannte höllisch und blutete recht stark. "So eine Scheiße, so kann ich unmöglich zu meiner Süßen gehen", murmelte er und tastete seine Wunden leicht ab. Er lief einige Meter weiter in den Wald und verwandelte sich erneut. Die Wunden würden sich in Wolfsgestalt sehr viel schneller schließen. Also rollte er sich für eine halbe Stunde zusammen und döste ein wenig vor sich hin. Er schnüffelte immer wieder, um sich zu vergewissern, dass Liam nicht wieder kam als ihm ein neuer Duft in die Nase stieg. 
Es waren verschiedene Gerüche - der ekelhafte Geruch eines Vampirs und der Geruch seines Gleichen. 'Der Vampir ist wahrscheinlich schon längst tot', sagte er zu sich. Aber dann dachte er an die Vampire aus seiner Schule, von denen Seth ihm erzählt hatte ~ die sogenannten Vegetarier. Emilio's hatte sich schon gewundert, warum sie nicht in der Schule gewesen waren und fragte sich, ob dieser Vampir vielleicht einer von ihnen war. Auf einer Seite faszinierte es ihn wie die Familie lebte, aber auf der anderen Seite fand er sie ebenso abstoßend wie jeden anderen Blutsauger - was natürlich in seiner Natur lag, jeder Wolf war Feind dieser kalten Wesen. 
Mit Außnahme von diesem Seth, der tickte wohl anders. Oder war Emilio der, der anders tickte? 'Was ist eigentlich falsch daran, wenn ich jetzt mit denen auskäme?' Emilio grinste leicht. Zuviele Gedanken..

Der Braunhaarige folgte dem gemischten Geruch. Er lief ein ganzes Stück bis der Geruch sehr stark wurde. 'Hier müssten die sein', dachte er sich. Für seine eigene Sicherheit blieb er in sicherem Abstand und versuchte erst einmal die Situation zu checken. Dann sah er sie. Es waren Seth, der Vampir von seiner Schule mit den rötlichen Haaren, dieses Mädchen aus seiner Klasse, die immer so verschlossen war und ein anderer Typ, den er nicht kannte. Nervös blieb er stehen und richtete sich auf. Ein kleines Knurren drang aus ihm heraus, doch irgendwas schien hier vor sich zu gehen. Der Vampir hockte gegen einen Baum gelehnt und die anderen standen um ihn herum. Sie schienen ihn unter Kontrolle zu halten. Milio blickte zu Seth, grinste ihn an und ging forsch näher. "Hey Seth", sagte er und begrüßte ihn mit einem Handschlag. Emilio war klar, das sein zerrissenes Shirt die Kampfspuren nur zu deutlich zeigte, aber er hatte keine Lust das erklären zu müssen. Statt dessen schaute er zu Seth's Partner und musterte ihn. "Ich bin Emilio McJason." Das Mädchen beachtete er nicht mehr als nötig - er lächelte sie schief an und schaute interessiert zu dem Vampir. 'Die stinken fürchterlich, aber sie scheinen ihn wirklich gut unter Kontrolle zu haben. Cool, ich war eigentlich noch nie einem Vampir so nah. Echt interessant - bah - eigentlich' dachte er sich.

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyDo Jan 03, 2013 1:00 am

cf: Emilios Haus - Küche

Ihr Atem war ungleich und ihre Knochen taten weh. Es war wie ein Stich ins Herz, wie ein Muskelkater nach einer richtig fetten Party. Doch alles viel schlimmer. Sarah sah plötzlich ihren Freund . Sie jaulte auf und lag auf dem Boden. Ihren Kopf hatte sie in ihren Pfoten versteckt. Doch nach wenigen Minuten versuchte die Wölfin auf zustehen. Doch leider viel sie wieder um. Es war ungewohnt auf Pfoten zu gehen. Sie war ganz wackelig auf den Pfoten. Das Gewicht sich auf vier Pfoten zu halten, war doch nicht ganz so einfach wie sie sich es gedacht hatte. Die Williams viel wieder hin.

Emilio trat zu ihr und legte seinen Kopf kurz auf ihren, ehe er ihr half. Sarah jaulte auf, wollte wieder ein Mensch sein. Doch leider konnte sie Emilios Gedanken nicht hören. Das lag daran weil sie nicht in einem Rudel waren, was gerade echt doof war. Sie gingen beide zurück. Emil achtete darauf, dass sie niemand sehen konnte. Sarah seufzte leise. Doch blieb ihr Freund stehen, ging hinter einen Baum und verwandelte sich zurück. Sarah lag derweil auf dem Moosboden. Nach wenigen Minuten kam McJason wieder hervor, nackt, versteht sich. Sarah riss leicht ihre braunen Augen auf. Schnell und etwas verlegen sah sie weg. Klar, hatte sie ihren Freund schon mal nackt gesehen. Dennoch war es ihr etwas unangenehm so zu spannen auch wenn Emilio ziemlich gut aussah.

Der Mexikaner strich durch ihr dickes, weiches Fell und sagte zu ihr, wie sie sich zurück verwandeln konnte. Es schien nicht gerade einfach zu sein. Sarah war etwas überfordert. Doch versuchte sie es! Die Williams strengte sich an, achtete auf das Funkeln und schaffte es dann auch, nach wenigen Minuten. Ihr zärtlicher Körper war wieder zu sehen. Sarah saß auf dem Boden und zog ihren Körper dicht an ihren. Sie sah hoch, zu ihren Freund und schluckte etwas. Noch immer taten die Knochen des jungen Mädchens weh. Leicht nickte die Frau. „Du hast nichts gemacht!“, gab sie nach wenigen Minuten Antwort auch wenn es etwas gequält sich an hörte.

Die Williams sah weiterhin zu ihm, in seine Augen die durch den Mond zu ihr strahlten. Was dann geschah, konnte Sarah nicht erklären. Es war so als würde die Welt stehen bleiben, als ob der Boden sie verschlingen wollte. Es war ein komisches Gefühl. So ein Gefühl hatte die junge Frau noch nie erlebt oder war genommen. Etwas verträumt, sah sie zu dem kurz Haarigen. Ein Glück saß die lang haarige. Denn sonst wäre sie wohl zu Boden gefallen. „Hab ich dir schon mal gesagt, was für tolle Augen du hast?“, fragte sie den jungen McJason. Lag es daran das Emil auf die Williams geprägt war oder war es nun auch bei Sarah eine Prägung? Sarah kratzte sich verlegen an ihrem Hinterkopf. „Meine Knochen tun so weh…“, schniefte die junge Frau.
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyMi Jan 16, 2013 8:44 am

Cf: FW - Haus McJason

"Du hast nichts gemacht!“, gab sie nach wenigen Minuten als Antwort, auch wenn es sich etwas gequält anhörte.
Emilio nickte leicht. "Doch Schatz, ich bin dir gefolgt", sagte er darauf und grinste schief. Vorsichtig küsste er ihre Stirn. Der McJason dachte nach. 'Super - nackt durch die Nachbarschaft?' "Sarah ich würde vorschlagen wir warten bis es dunkel geworden ist. Dann gehen wir nach Hause."
Auf die Frage wieso Sarah ihn so anguckte antwortete die Williams:"Hab ich dir schon mal gesagt, was für tolle Augen du hast?“, fragte sie. Emilio lachte leise und näherte sich mit seinem Kopf. "Nein, aber du kannst es mir ruhig öfters sagen." Als seine und ihre Lippen sich nur noch wenige Zentimeter entfernt waren, überwand er diese und küsste seine Freundin lang und innig. Minuten vergingen, bis er sich wieder von ihr löste. Sarah schaute anschließend auf den Boden und zog ihre Beine an ihrem Körper. "Meine Knochen tun so weh…" McJason stand auf und nahm Sarah hoch. "Na dann - aufs gehts, Prinzessin. Wo darf es hingehen? Auf die Lichtung?" Ohne auf ihre Antwort zu warten, ging er langsam los und genoss es wie ihr Körper endlich seine gleiche Wärme auswirkt. "Weißt du eigentlich was für eine Angst ich hatte als du rausgegangen bist? Ich dachte du kommst nie wieder oder brichst die Beziehung ab", sagte er leise und schluckte. "Egal was für ein Idiot ich manchmal bin.. Du sollst einfach nie vergessen, dass dieser Idiot dich aufrichtig und von ganzem Herzen liebt." Sarah gab ihm einen Kuss auf die Wange und klammerte sich fester an ihn.
Als Emilio von weitem die Lichtung sehen konnte, blieb er stehen und ließ Sarah runter. "Komm Schatz", forderte er sie auf und entfernte sich von ihr. Mit einem leichten Nicken verwandelte er sich in einen Wolf und schaute zu Sarah. Sie gucken leicht verunsichert, verwandelte sich dennoch in einen weißen Wolf. Ihr seidiges Fell glänzte leicht in den schwachen Sonnenstrahlen. Bald würde das Gewitter ausbrechen! Endlich war es soweit! Endlich waren sie ebenbürtig! Mit seinen riesigen Pfoten ging er auf sie zu und legte seinen Kopf über ihren. Als er sich von ihr löste lief er - gefolgt von Sarah- zur Lichtung und legte sich dort hin.
Sarah legte sich vorsichtig hin und kuschelte sich an ihn. Stumm schaute er hoch in den Himmel - die dunkeln Wolken haben nun die ganze Himmelsfläche bedeckt und kleine Regentropfen fielen ungleichmäßig vom Himmel. Jetzt würde allerdings niemand in der Nachbarschaft draußen sein aber er wollte jetzt noch nicht mit ihr nach Hause gehen. Seine Eltern waren sicherlich noch ziemlich sauer und beseitigen das Chaos. Bei den Gedanken an die Vase schmunzelte der Wolf. Die Vase stammte von seiner Oma und war in seinen Augen ziemlich hässlich, aber seine Mutter MUSSTE diese einfach aufstellen. 'Omi hatte noch nie Geschmack!'
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 2 EmptyMo Jan 28, 2013 10:50 am

cf: FW - Anwesen der Cullens - Die Küche

Ihren inneren Kampf mithören zu müssen, versetzte Edward erneut in tiefe Niedergeschlagenheit. Was hatten sie ihr nur angetan? Wie konnte er ihr nur helfen? Er überspielte seine Gefühle und lächelte sie zuversichtlich an, als sie zustimmte. Es bereitete ihm immer noch Schwierigkeiten zu sehen, wie selbstverständlich Jake ihre Hand ergriff und mit ihr loslief. Edward grinste Emmett kurz vielsagend an und zwinkerte ihm vielsagend zu. „Euch auch noch einen schönen Tag Em.“ Dieser Wahnsinnige war tatsächlich zum Loch Ness gelaufen. Emmett ließ aber auch nichts aus, um Rose zu imponieren.
Edward schüttelte amüsiert den Kopf und lief ruhig neben den beiden in den Wald hinein. Er übernahm die Führung und hielt sich nördlich in das große angrenzende Gebiet, dass in die Highlands führte und welches so gut wie gar nicht besiedelt war. Auch Wanderer verirrten sich hierher kaum, da die Gegend touristisch weniger attraktiv war. Edward wollte nicht zu weit laufen, um Renesmee das Gefühl zu geben immer noch im Schutz des Hauses und somit von Emmett und Rose schnell erreichbar zu sein. Sie sollte sich sicher fühlen, das war das Wichtigste. Eine dünne Spur einer Herde Rotwild bemächtigte sich seiner Sinne. Edward hob eine Hand, um Jacob ein Zeichen zu geben, dass er anhalten sollte.
„Rehe oder Hirsche – eine kleine Herde keine fünf Minuten entfernt. Wir werden vorlaufen Jake, bleib einfach in dem Abstand hinter uns, der für dich am erträglichsten ist. Ich werde Renesmee erst jagen lassen und nehme mir dann auch was. Bitte achte auf sie, wenn ich selbst jage.“ Edward sah ein wenig betreten auf den Boden und suchte dann den erneut Blickkontakt zu dem jungen Mann. „Es tut mir leid, dass ich dir das zumute Jake. Ich danke dir sehr dafür.“ Er nickte Jacob lächelnd zu und überging seinen gedanklichen Redeschwall. „Komm Schatz, du läufst vor und ich folge dir.“ Nessie sah angestrengt aus, versuchte aber zu lächeln, was ihr nicht wirklich gelang. Sie war in äußerster Anspannung. Einesteils, weil sie hungrig war und andererseits, weil sie Angst hatte. Vielfältige Angst, die Edward ihr nur zu gerne abgenommen hätte.
Leichtfüßig und leise flogen sie durch den dichten nur vereinzelt von der Sonne diffus beleuchteten Wald. Renesmee fixierte ein junges Hirschkalb und griff sofort an. Edward nahm sich vor einen Junghirschen zu erlegen, der etwas einzeln stand, offenbar ein Einzelgänger, der sich in wenigen Wochen von der Herde getrennt hätte. Er war ein schönes Tier, groß und stattlich. Sein Blut würde ihn für die nächste Woche sättigen. Er sah dass Nessie ihr Kalb problemlos niedergestreckt hatte, vergewisserte sich, dass Jake sie im Blick hatte und setzte dem Hirschen nach, der bereits die Flucht ergriffen hatte. Er war nicht schnell genug, hätte niemals schneller sein können als ein Vampir, der ihn erreichen wollte. Eine Minute später hatte Edward seine Beute ebenfalls erlegt und trank berauscht das warme, von der Hatz von Adrenalin angereicherte Blut.

Auch wenn er es hasste, sich von Blut ernähren zu müssen, so gab es nichts was ihn derart befriedigen konnte als der Genuss von frischem Blut. Er brauchte es und er hatte seinen Frieden mit dieser Notwendigkeit gemacht. Er wusste ihr Weg war richtig und er trank nie öfter als er wirklich brauchte. Edward hatte seinen Platz in dieser Welt akzeptiert und an der Seite von Bella gefunden. Bella! Wohin war sie gegangen? Ob sie wieder in ihrem Zimmer war? Oder ob sie vielleicht Elena besuchen wollte? Warum hatte sie das Haus verlassen ohne ihm zu sagen wohin sie ging? War sie so verletzt?
Edward setzte sich auf und leckte sich die Lippen sauber.
Warum mache ich immer alles falsch?

Wie mechanisch nahm er das lange Tranchiermesser aus seinem Hosenbund, dass er aus der Küche mitgenommen hatte, brach das große Tier vor seinen Füßen auf und weidete den Hirsch schnell, mit routinierten Handgriffen aus. Er löste den Kadaver vom Fell und trennte den Kopf ab. Das Fleisch roch frisch und sauber. Nicht gerade verlockend für ihn, doch Jakob würde es sicher zu schätzen wissen. Ausbluten musste er den Körper nicht lassen, er hatte ihn bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt, leckte hie und da ein Äderchen ab, aus dem sich noch eine Spur Blut herausdrückte und schulterte dann den großen Körper. Jakob stand in einiger Entfernung außerhalb seiner Sichtweite mit Renesmee, die ihren Kadaver unter einem kleinen Haufen Blätter verborgen hatte. Sie hatte gelernt keine zu offensichtlichen Spuren zu hinterlassen.

Ruhig und in menschlichem Tempo ging Edward zu den beiden zurück. Er wollte ihnen Zeit lassen. Wollte vor allem Jacob Zeit lassen, ihm diese Jagd zu verzeihen. Edward war sich bewusst darüber, dass Jacob es bis zu einem gewissen Grad tolerierte, dass Nessie trinken musste. Aber bei Edward und dem Rest der Familie war das etwas anderes. Für diesen Teil ihrer Natur – das hörte Edward immer wieder in Jakes Gedanken – empfand der junge Leitwolf blanke Abscheu und Ekel.

Sie hielten sich an den Händen und sprachen miteinander. Es sah so vertraut aus, so selbstverständlich. Edward verspürte tiefe Sehnsucht nach diesem Gefühl. Sehnsucht Bellas Hände zu halten, sich mit ihr auszutauschen, mit ihr zu sprechen, sie zu berühren und ihr Lächeln, die Liebe in ihren Augen sehen zu können. Wo war sie?
„Jake, würde es dir etwas ausmachen, wenn du das Fleisch selbst heim trägst. Ich bin sicher, du kannst es ebenso gut zerteilen und in Portionen in Esmes Gefriertruhe befördern. Ich….“ Entschuldigend sah er seine Tochter an. „….ich würde gerne nach Mum sehen. Ich….Nessie, ich bringe dich noch bis zum Haus und dann möchte ich … ich brauche ein wenig Zeit für mich und Mum. Aber Emmett und Rose, Alice und Jasper und natürlich Esme und Carlisle sind zu Hause. Du bist nicht allein. Außerdem werde ich nicht weit mit Mum weg sein und dieses mal …..Ich werde nicht unaufmerksam sein. Ich werde alles hören. Ich verspreche es dir. Diesen Fehler mache ich ganz sicher nicht noch einmal.“ Er war verwirrt und zerknirscht über seine eigenen Worte und klagte sich erneut an schuld zu sein an der Situation. An dem Ganzen.

Nach wenigen Minuten sahen sie das Haus vor sich. Er nahm Renesmee kurz in seine Arme, drückte sie besänftigend an sich und nickte ihr zu. „Ich werde aufmerksam sein. Du musst keine Angst haben Spatz. Ich liebe dich.“ Er strich ihr zärtlich über ihre lockigen Haare und nickte Jake kurz zu. „Wir werden bald zurück sein.“ Dann drehte er sich, ohne auf ihre Erwiderung zu warten um und verschwand erneut im Wald, folgte dem Duft, nach dem er sich seit Stunden sehnte.
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