tbc..

cf: Vor der Stadt

Noch immer sah sich Seto in dem kleinen, beschaulichen Raum um. Wie lange es jetzt wohl dauern würde bis es hier weiter ging? Er hasste Situationen wie diese in denen er nicht wusste was genau er nun tun sollte. Natürlich wusste er, was man von ihm erwartete - warten. Doch warten konnte er noch nie gut. Dazu war er zu ungeduldig. Noch dazu kam diese verhasste Langeweile. Er konnte nur hoffen, dass die Volturi Krieger diesen niederträchtigen Nomanden endlich das restliche Leben aus den Körpern trieben und dann endlich ihren Weg zurück einschlugen. Seufzend richtete er seine rotglühenden Augen erneut auf den tiefschwarzen Stoff des Umhangs. Sanft strich er mit seiner blassen Hand über das Material und ließ es durch seine Finger gleiten. Wirklich interessant.. Das hieß also dass man den Wachen mit den schwarzen Umhängen auf jeden Fall mit Respekt gegenüber treten sollte, während die Volturi mit den helleren Umhängen eher unwichtige Persönchen waren. Bei dem Gedanken er selbst müsste in nächster Zeit mit so einem Grau durch die Gegend laufen wurde er leicht verärgert. An der Tatsache ließ sich wohl vorläufig nichts machen, aber er würde einiges dafür geben diesen Umstand schnell zu ändern. Er war ja nicht irgendein daher gelaufener Nomade der mal aus Spaß Volturi spielen wollte. Nein, er war mehr und das würden die Meister auch schon bald merken.
Plötzlich fühlte Seto eine Regung im Schloß und verschiedene Gerüche bahnten sich ihren Weg durch die Steinmauern. Kein Zweifel, sie kamen zurück. Sofort ließ er von dem schwarzen Stoff in seiner Hand ab und schloß den Schrank. Er lehnte sich mit verschrenkten Armen an die Wand und wartete. Nicht das er davon ausging, dass ihn in den nächsten Sekunden jemand abholen würde. Erst einmal musste Aro ja zurück zum Thronsaal und dann gab es vielleicht noch die ein oder andere Sache zu klären, bevor man sich um die *Neuen* kümmerte. Alles andere würde ihn etwas überraschen - auch wenn es positiv war.
Schritte bahnten sich ihren Weg durchs Schloß, andere kräftiger als andere. Manche waren eher leicht und fast schon tänzelnd - eindeutig ein Zeichen von Frauen. Während er solchen unsinnigen Gedanken nachhing um nicht in nervtötende Langeweile zu verfallen starrten seine Augen strikt auf die Tür. Immer wachsahm und bereit falls sich jemand seiner Tür näherte. Nach geraumer Zeit, konnte er Fußschritte ausmachen die sich tatsächlich auf sein Zimmer zusteuerten. Es waren zwei. Der Gang des Vampirs der vorne Weg lief schien wesentlich sicherer zu sein, als der andere. Gespannt zog er eine Augenbraue hoch um zu sehen was ihn erwartete. Er hörte ein Klopfen und bevor er überhaupt etwas sagen konnte, wurde die Tür geöffnet. Es gab keine weitere Vorstellung. Der Blick der braunhaarigen Vampirin die vor ihm stand war stark. Sie trug einen schwarzen Umhang. Seto hatte sie auf dem Kampffeld gesehen. Eindeutig eine Respektperson. Umso überraschter war er wohl als er sah wen sie da bei sich hatte. Das Auftreten der anderen Vampirin spiegelte genau ihren Gang wieder. Sie hatte lange, rote Haare die ihr in Wellen über die Schulter fielen. Eine hübsche Frau, doch ihr Blick verriet Unsicherheit. War sie ebenfalls neu?
Die feste Stimme der Anderen zog seine Aufmerksamkeit von der Rothaarigen fort. Sie wusste schon, dass er bereits in Bekanntschaft mit Aro getreten war. Auf ihre Frage nickte er einfach nur. „Gut, also hör zu. Du kannst dich schon mal beweisen, indem du sie bewachst, bis ich wieder da bin oder bis jemand anderes kommt. Lass sie nicht aus den Augen, verstanden?" Aha. Was für eine Überraschung. Er durfte gleich Babysitter spielen? War das Scherz, Trick oder meinten sie das wirklich ernst? Er würde jedenfalls den Teufel tun und jetzt irgendwelche dummen Fragen stellen. Diese Frau stand eindeutig über ihm und er war im Moment noch nicht in der Position ihre Befehle anzuzweifeln. Wieder nickte er nur still um ihr zu antworten und beobachtete wie die Wache mit dem schwarzen Umhang die andere Vampirin ins Zimmer zog. Für einen kurzen Augenblick wirkte sie höchst konzentriert ehe sie sich mit einem leichten Lächeln mit den Worten - Also viel Glück - von beiden verabschiedete und die Tür hinter sich schloß.

Einige Sekunden verstrichen und Seto musterte die Nomadin vor sich. Sie war groß und hatte irgendetwas wildes in ihrer Erscheinung. Sicherlich war sie in der Lage vielen Männern den Kopf zu verdrehen. Er lächelte kurz verächtlich, ehe er sich mit dem Rücken von der Wand löste und eine andere Haltung einnahm. Wenn er recht darüber nachdachte konnte das nur eine Kriegerin von den Angreifern sein. Sie sah nicht aus, als wäre sie ein Mitglieder der Volturi und sie verhielt sich auch nicht so. Hatte sie vielleicht um Gnade gefleht und war deswegen hier? Wollten sie mit ihr spielen? Aber es hieß doch, die Volturi gäben keine zweiten Chancen. Also hatte sie vielleicht eine interessante Gabe.. Seto würde es ja zu gerne wissen, doch auf Geplauder und Tratsch hatte er jetzt eigentlich keine Lust. Er wollte endlich aus diesem Zimmer raus und vor die Meister treten. Endlich ein festes Bestandteil der Volturi werden. Schon seltsam.. Natürlich war er aus diesem Grund hier her gekommen, aber nachdem was er bisher gesehen hatte war er sich einfach sicher, dass dies der Ort ist wo er bleiben wollte und wo er endlich wirklich zeigen konnte was in ihm steckte. Irgendwie sah er sich schon als Teil Ihrer an, obwohl er die endgültige Bestätigung der Meister noch brauchte.
Sein Blick wanderte zurück auf die Frau vor ihm. Jemanden nicht aus den Augen zu lassen hieß nichts anderes als - Pass auf, dass sie keinen Unfug macht und abhaut - Obwohl dies keine weltbewegende und schwierige Aufgabe war, fühlte er sich natürlich dennoch gut. Wie bereits erwähnt war er ja noch kein hundertprozentiges Mitglied der Volturi und durfte jetzt schon auf eine andere Anwärterin - oder was auch immer - aufpassen. Er konnte nur hoffen, dass dies nicht die einzige Tätigkeit war, mit der sie ihn in Zukunft betrauten.
"Du wirkst ein wenig unsicher. Warum bist du hier?" Die Augen der Vampirin sahen ihn leicht überrascht an. Sicherlich hatte sie inzwischen nicht mehr damit gerechnet angesprochen zu werden. Hauptsächlich hatte er auch nur gefragt, weil er neugierig war und weil sich jetzt leider langsam doch das Gefühl der Langeweile in ihm breit machte.
Doch die Frage schien vor erst nicht beantwortet werden zu können. Erneut klopfte es an der Tür und Setos Blick richtete sich auf die Tür die geöffnet wurde. Seine Augen weiteten sich nur ganz kurz, als er das Mädchen musterte. Sie war zwar größer als er, doch wirkte sie ziemlich jung. Sie konnte körperlich nicht recht viel älter sein als er selbst. Sie hatte blondes Haar und eine neckende Mimik. Sie war komplett schwarz gekleidet. Ihre Beine steckten in dunklen Strumpfhosen und sie trug ein antikes Kleid welches ihren Körper bis zu Hals und Händen bedeckte. Es versteckte fast ein bißchen *zu* viel von ihr. Sie lächelte ihn an und blickte dann kurz durch den Raum ehe sie die Nachricht verkündete auf die er schon die ganze Zeit gewartet hatte.


tbc: Thronsaal

cf: Vor der Stadt

Claire betrat den Raum mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie wollte fröhlich wirken
Das wollte sie immer. Sie wusste auch, dass sie immer niedlich und freundlich aussah. Sie wurde auf Grund ihrer Statur und ihres Aussehens ständig als süß bezeichnet. Aber das war sie nicht und es reichte ihr, wenn sie das für sich wusste. Sie betrat den Raum und stockte kurz.
Da war natürlich dieser japanische Junge aber bei ihm war ein Gesicht, an das sie sich nur schemenhaft vom Kampfplatz erinnern konnte. Sie runzelte kurz irritiert die Stirn, beschloss dann aber, dass es sicher seine Richtigkeit hatte.
„Ähm, auch wenn ich nicht weiß, wie ihr beide heißte, wünscht Aro euch zu sehen. Ich würde euch ja gerne alleine gehen lassen, aber so funktioniert hier nicht. Also, wir gehen jetzt zum Thronsaal. Du da“, sie zeigte auf die Rothaarige in der einen Ecke des Zimmers, „du kommst bitte neben mich. Und du“,
sie deutete auf den Jungen. „du gehst bitte hinter mich. Du bist freiwillig hier, nicht wahr?“
Sie lächelte zuckersüß, lies aber eine gewisse Schärfe mit schwingen. Ihre Stimme war glockenhell und der französische Akzent schillerte noch lange im Raum herum. Zufrieden sah sie, wie die wilde Rothaarige zu ihr hinüber ging, ganz unsicher und unbeholfen, fast als hätte sie Angst. Aber auf der anderen Seite, wer hätte nicht Angst.
Sie war eine Volturi. Ihr schwarzer Umhang zeichnete sie als unbedingt wertvoll aus. Man sollte sich lieber nicht mit ihr anlegen, auch wenn sie aussah wie aus Zucker. Grinsend musterte sie die Vampirin. Sie lies sie dadurch aber auch verstehen, dass es besser war sich nciht mit ihr anzulegen, denn dass grinsen war dann durchaus eine Mischung aus Freundlichkeit und Zähnefletschen. Vielleicht war es kindisch, aber so wie Claire die Situation sah, war es wahrscheinlicher, dass sie abhaute oder sonst irgendetwas machte, was den Zorn der drei Meister auf sie lenken könnte. Bei dem Jungen, denn das war er noch, konnte sie nicht genau sagen, was er machen würde.
Aber er würde ganz sicher nicht abhauen. Er war ziemlich kalt und diszipliniert. Außerdem war er doch freiwillig hier. Während das Mädchen die Gefangene der Volturi war. Sie verliesen gemeinsam den Raum. Um die Stimmung etwas aufzulockern fragte sie in ihrer französischen Art: „Also. Wie heißt ihr? Ich bin Claire und das ist meine Gabe.“ Mit ihrer freien Hand schnappte sie sich ein Stück Stuck von der Wand, sie brach es einfach ab, und lies es in Flammen auf gehen. Schnell löschte sie es wieder und warf es über die Schulter. Sie hoffte, Aro würde nicht sauer sein.
Aber irgendwie musste sie den beiden Neuen zeigen, mit wem sie es zu tun hatten. Einschüchterung war eben doch das beste Mittel sich Respekt zu verschaffen. Claire strahlte weiter in die Runde, während sie rasch den Weg zum Thronsaal zurücklegten. Etwas ungeduldig zog sie an der Hand der Wilden neben ihr.
„Kommt. Wir wollen die Meister nicht warten lassen .“
Genervt seufzte sie. Warum auch immer schlug ihre Laune schon wieder um. Wahrscheinlich, weil sie sich wie der letzte Babysitter fühlte. Obwohl sie es Aro selbst vorgeschlagen hatte, wollte sie auf einmal nicht mehr auf diese beiden Vampire aufpassen. Außerdem gefiel ihr der Gedanke nicht, dass bald schonwieder neue Wachen aufgenommen werden würden. Die Volturi waren die Elite und nicht das Auffanglager für verirrte Loser. Sie hatte damals schon diese Eris Casper gehasst.
Sie wusste nicht mehr wohin, aber dann ging man doch nicht zum Königshaus. Sie hatte wirklich an einem königlichen Haus gelebt, sie wusste, dass die Adligen skrupellos waren. So sollten die Volturi eigentlich auch sein. Nicht jeden aufnehmen, der vorbei kam. Sie knurrte unwillkürlich und merkte, dass ihre Laune im Arsch war. Sie standen jetzt vor der Tür zum Thronsaal.
Sie stoppte abrupt.
„Okay. Hier ist der Thronsaal. Du, du mit den roten Haaren. Bleib bei ihm. Lauf nicht weg oder mach was kaputt. Wir gehen jetzt da rein. Seid respektvoll und sprecht nur wenn ihr gefragt werdet. Außerdem schaut nach unten."
Mit beiden Händen stemmte sie die große Tür auf und sie betraten den Thronsaal, setzte jedoch wieder ihr Sonnenscheinlächeln auf. Sie wollte Aro nicht enttäuschen, außerdem mochte sie Marcus und Caius und wollte das sie sie auch mochte.

tbc: Thronsaal

c.f: Außerhalb-Vor der Stadt

Alec verdrehte beinahe die Augen darüber, wie Claire sich benahm, und freundlich konnte man das nun wirklich nicht nennen. Nicht mal vorgestellt hatte sie sich, fing aber schon an, befehle zu erteilen. Ja gut, vermutlich hätte er ähnlich gehandelt, aber momentan fand er es einfach nur interessant und lustig, ihr dabei zuzusehen, wie sie Respekt heischend so manches erklärte und ihnen zeigte, wie es hier lief. Alec musste schmunzeln, er konnte sich nur zu gut in Claire hineinversetzen, allerdings wäre er wohl nicht ganz so mit ihnen umgegangen. Seto schien stolz und erhaben, und vermutlich hatte er auch eine recht sinnvolle Gabe, denn Aro schien ziemlich schnell entschlossen sein, ihn aufzunehmen. Alec war sich sicher, dass es ihm keine Probleme bereiten würde, diesen Neuen zu akzeptieren und beinahe freundlich aufzunehmen. Gut, freundlich war leicht übertrieben. Bei der Rothaarigen dagegen war er sich nicht so sicher, denn auch sie hatte zwar eine sinnvolle Gabe, aber sie war nicht nur nicht freiwillig zu den Volturi gekommen, nein, sie hatte sie angegriffen und man musste sie dazu zwingen. Auch wenn das natürlich eine schöne Möglichkeit war, seine Gabe mal wieder zu demonstrieren.
Auch Claire schien gerade diesen Gedanken gehabt zu haben, den sie stellte sich vor und gab gleich noch eine Vorführung ihrer Gabe zu Besten. Hätte Alec natürlich auch machen können, aber damit hätte er Claire um die Gelegenheit gebracht, klare Formen aufzustellen, wer wo lief. Und der Gesichtsausdruck der beiden anderen war einfach zu schön gewesen, um ihn zu vereiteln.
Dennoch raunte er es Claire leise zu, als sie schon fast den Thronsaal erreicht hatten.
„Weißt du, das hätten wir nun auch wirklich einfacher lösen können“, murmelte er grinsend und zeigte auf das kleine bisschen Nebel, das auf dem Boden für den Notfall herum waberte. „Ciara hat damit auch schon Bekanntschaft gemacht.“
Alec wartete ihren Kommentar ab, dann traten sie in den Thronsaal ein. Er hätte den beiden Anwärtern das nicht so genau erklärt, zwar sollten sie den nötigen Respekt zeigen, aber so viel mussten sie auch selbst herausfinden. Das war wohl nicht zu viel verlangt, denn wenn sie die nötige Ehrerbietung nicht von sich aus jedem der Meister vorbrachten, gehörten sie definitiv nicht hierher.
Aber vielleicht würde ja bald seine Schwester hinzukommen, dann hätte er endlich wieder jemanden, der seine Gedanken und Meinungen teilte.

Tbc: Thronsaal

((Postingpart 1/2))

cf: Ankleideraum

Nachdem sich Seto noch kurz im Spiegel gemustert hatte wand er sich noch einmal Ciara und Chelsea zu und verneigte sich leicht, bevor er sich Tamara zuwand. "Danke. Ich werde auf dich zukommen, wenn ich deine Dienste benötige." Die Schwarzhaarige nickte lächelnd und der Japaner zog sich fürs erste zurück. Es würde nicht mehr lange dauern bis sie zu den Rumänen aufbrachen und er wollte noch einen kurzen Moment für sich haben.
Es war schon ein eigenartiges Gefühl diese Gänge jetzt als fester Teil der Volturi entlang zu gehen. Der Umhang machte es deutlich. Hin und wieder kamen ihm niedere Wachen entgegen die hellere Gewänder als er selbst trugen. Und das, obwohl sie sicherlich schon viele Jahre hier waren. Sicherlich würde er sich darauf jetzt nicht sehr viel einbilden. Das konnte er machen, wenn er erfolgreich von seinem Auftrag wiederkehrte. Aber es war doch in gewisser Weise ein netter Anreiz. Er lief direkt auf sein Zimmer zu welches ihm vorher von Sofibel gezeigt wurde. Nachdem er eingetreten war schloß er die Tür hinter sich und legte sein Katana für einen Moment ab. Er sah sich einen Moment in dem kleinen Zimmer um, bevor er sich im Schneidersitz auf den Boden setzte und die Augen schloß.
Das schwierigste beim meditieren war, an *nichts* zu denken. Seinen Kopf völlig zu leeren. Er konnte sich noch gut erinnern wie schwer es ihm anfangs als Mensch gefallen war. Es war ganz normal das Anfangs die Gedanken immer wieder taten was sie wollten. Huschten zu unsinnigen Fragen wie dem nächsten Essen oder an ein Gespräch welches man vor einer Stunde geführt hatte. Man musste sich konzentrieren an nichts bestimmtes zu denken und immer wieder zu einem ruhigen Punkt seiner Gedanken zurück zu kehren. Es gab gewisse Hilfsmittel, wie das achten auf seine eigene Atmung oder die Variante der bewussten Körperwahrnehmung.
Letztere hatte Seto immer mehr zugesagt. Auf seinen Atem zu achten stellte sich immer als zu langweilig heraus um seine Gedanken nicht abdriften zu lassen. Die Körperwahrnehmung hingegen diente nicht nur dafür seinen Geist ruhig zu halten, sondern auch Eins mit seinem Körper zu werden. Beginnend mit der bewussten Warnehmung der Füße, des Schienbeins bis zum Knie, der Oberschenkel, dem Unterbauch, dem Oberbauch, Rücken - und so weiter bis hin zum Gesicht.
Mit dieser Methode hatte er es als menschlicher Junge durch tägliches üben geschafft mit seinem Körper und Geist im Einklang zu sein. Eine wichtige Vorraussetzung für einen Samurai. Jetzt als Vampir konnte er über diese anfänglichen Schwierigkeiten nur noch lachen.
Dabei müssten ihm jetzt nach so vielen Jahren die er schon auf dieser Welt wandelte so viel mehr Gedanken durch den Kopf gehen. Er müsste sich erinnern an so viele Gespräche, Situationen, Taten, Kämpfe. Aber da war nichts. Wenn er seinen Geist still stellen wollte, gelang ihm das sofort. Er brauchte nur die Augen schließen und seine Gefühle und Gedanken ausblenden. Obwohl er es als Vampir nicht mehr nötig hatte, atmete er tief ein und wieder aus. Lies die Luft seinen toten Körper durchströmen. So viel war in den letzten Stunden passiert. Er hatte gekämpft, wurde bei den Volturis aufgenommen, hatte miterlebt wie die Bestrafungen ausfielen, wenn jemand nicht so handelte wie es erwartet wurde und doch dachte er gerade keine Sekunde daran. Seien Gedanken waren völlig frei, existierten gerade gar nicht. Selbstverständlich hatte er anfangs als Vampir auch seine Schwierigkeiten gehabt anständig zu meditieren. Immerhin hörte er ja so viel besser und seine Sinne waren um einiges schärfer als früher. Aber mit der Zeit lernte er auch diese Sinne für einen kurzen Moment aus zu schalten und sich einfach nur auf sich selbst zu konzentrieren.
Nach ungefähr 10 Minuten atmete er ein letztes Mal tief ein, bevor er die Augen schloß und sich in einer fließenden Bewegung wieder erhob. Er brauchte diese Meditationen fast so sehr wie er sein Katana brauchte, welches er sich sofort wieder auf den Rücken schnallte. Gewisse Dinge hatte er eben von seinen Zeiten als Mensch mit ins Vampirleben genommen und würde sie auch niemals verlieren. Tief in seinem Inneren war er immernoch ein Samurai und dass würde er auch bis zu seinem Tode bleiben. All die Werte und Lehren die man ihm damals beigebracht und vermittelt hatte waren wichtig für ihn und er hielt daran fest. Nichts war schlimmer als sich selbst zu verleumden.
Er selbst fühlte sich nun mehr als bereit für die Reise und war fast schon ein bißchen euphorisch - was er natürlich niemals nach außen hin zeigen würde. Er verließ sein Zimmer und machte sich auf den Weg in Richtung Thronsaal, da er davon ausging dass sie sich wohl dort versammeln würden.

tbc: Thronsaal